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Resident Evil 4

von

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Hüttenkrieg

Hinter dem Tor ging es einen Weg durch Felsen hindurch auf eine Hängebrücke zu, die sich über eine Schlucht spannte. Zumindest war diese aber etwas besser ausgebaut und wirkte deutlich stabiler, als diese komischen Stege, über die wir uns bei der Kirche hatten kämpfen müssen.

Wir liefen wortlos darauf zu. Auf der anderen Seite war ein großer freier Platz auf dem eine große Hütte stand. Sonst nichts. War das der Treffpunkt, von dem Hunnigan gesprochen hatte?

Wie sollte denn hier ein Hubschrauber landen?

Ich kam jedoch nicht dazu zu fragen, denn kaum hatten wir die Brücke hinter uns, konnten wir plötzlich hinter uns viele Stimmen hören.

Wir wirbelten herum und mussten mit Schrecken feststellen, dass hinter uns eine ganze Armee dieser durchgeknallten Dorfbewohner anrückte. Mit Fackeln und Forken.

Aber auch aus zwei Toren, die in weitere Gänge zwischen den Felsen führten links rechts von der Hütte ergoss sich eine richtige Flut dieser Typen.

„Was machen wir jetzt, Leon?“ fragte Ashley ängstlich.

„Sieht so aus, als säßen wir in der Falle!“ antwortete dieser und sah sich gehetzt um.

„Schnell, in die Hütte da!“

Wir rannten auf den Eingang der Hütte zu.

Nur fragte ich mich, welchen Sinn das haben sollte. Sehr bewehrt und gesichert sah die nämlich nicht aus! Die würden doch ratzfatz da rein kommen! Andererseits, was hatten wir für eine Wahl?

Leon stieß die Tür auf, die zum Glück nicht verschlossen war. Kaum drin, schlug Leon die Tür zu und sah sich nach etwas um, womit er sie verbarrikadieren konnte.

„Leon!“ erklang plötzlich hinter uns eine Stimme.

Wir wirbelten erschrocken herum. Leon noch gerade rechtzeitig um den Holzbalken aufzufangen, der auf ihn zusegelte. Geschickt fing er ihn.

Mit in die Hüften gestemmten Händen schritt der Spanier...Luis...auf uns zu.

„Die Welt ist ein Kaff, was?“ fragte er locker mit einem Grinsen.

Während Leon den Balken in die dafür vorgesehenen Bügel am Türrahmen legte, betrachtete Luis Ashley mit einem ziemlich anzüglichen Grinsen.

„Ahhh, die Tochter des Präsidenten...ebenfalls bewaffnet, wie man sieht.“

Oh, Mann! Also was den Weiberheld angeht, hatte er wohl nicht gelogen! Wie ich solche Typen hasste!

Bevor ich jedoch den Mund aufmachen konnte, ergriff Ashley schon das Wort und das mehr als deutlich.

„Wie unhöflich! Und ich glaube das hat nichts mit meiner Person und meinem Stand zu tun! Wer bitte bist du?!“ keifte sie Luis an.

„Oho, apropos unhöflich, Eure Hoheit!“ lachte Luis, allerdings wohl doch etwas überrascht von dieser Reaktion. „Vielleicht stellt sich die junge Dame selbst erst einmal vor, bevor sie den Herren nach dem Namen fragt.“

„Ihr Name ist Ashley Graham, die Tochter des Präsidenten.“ antwortete Ashley genervt.

„Ist sie...na du weißt schon?“ fragte Luis an Leon gewandt, der begonnen hatte sich in der Hütte umzusehen.

„Keine Sorge, sie ist okay.“ meinte der nur beiläufig.

„Nun, es macht auch keinen Unterschied. Bevor du wie die wirst, treten untrügliche Symptome auf.“ sagte Luis dann schleppend, Ashley jedoch weiter musternd.

Diese zuckte zusammen und ein ängstlicher Ausdruck erschien in ihrem Gesicht.

„Da wir gerade bei vorstellen waren, Mr. Cool...“ ergriff ich dann das Wort. „...so wäre es doch nur höflich, wenn man z.B. auch wüsste, mit wem man es wirklich zu tun hat!“

Luis Blick wanderte zu mir, allerdings eher desinteressiert. Ich entsprach wohl nicht seinem Beuteschema. Zum Glück!

„Der Name ist Luis Sera. Nur ein kleiner Rumtreiber.“ antwortete er dann.

„Ein kleiner Rumtreiber, ah ja! Und wenn ich mich vorstellen darf, ich bin die Königin von Schweden.“ erwiderte ich mit einem spöttischen Lächeln.

Ich konnte sehen, wie Ashley zu grinsen begann. Die Angst verschwand ein wenig aus ihrem Gesicht.

Luis sah mich spöttisch an und wollte wohl gerade etwas erwidern. Er kam jedoch nicht dazu.

Denn in diesem Moment begannen die Typen von draußen die Hütte aufs Korn zu nehmen.

Erst jetzt viel mir auf, dass die Fenster der Hütte zugenagelt waren. Warum auch immer. Aber in diesem Moment war es erst einmal hilfreich, so würden es diese Typen zumindest nicht ganz so einfach haben hier reinzukommen. Wie wild begannen sie an der Tür und den Brettern zu trommeln.

„Ashley, nach oben! Katharina, halt dich bereit!“ rief Leon.

Während Ashley die Treppe hoch ins Obergeschoss lief, bezogen Leon und ich Stellung an unterschiedlichen Orten. Luis schloss sich uns zu meiner Überraschung sofort an.

„Das Spiel beginnt!“ sagte er.

Und kaum war das raus, da zerbarst auch schon die Blockade des Fensters rechts von der Eingangstür und gleich drei der Typen versuchten sich ins Innere zu quetschen.

Die übernahmen Leon und Luis.

Doch auch ich bekam bald zu tun, denn hinter mir, neben der Treppe ging nun die nächste Blockade entzwei und auch hier versuchten gleich mehrere der Dorfbewohner reinzuklettern. Ein Schuß aus meiner Pumpgun beendete den Versuch jedoch schnell und zuverlässig. Allerdings kam schnell die Vertretung.

Ich konnte hinter mir Leons und Luis Schüsse hören und dann eine Art Kampfschrei von Leon und ein dumpfes Knallen. Wahrscheinlich nahm er auch ein paar von den Kerlen mit Hand und Fuß aufs Korn.

Ich nutzte eine Verschnaufpause an meinem Fenster, um mich umzusehen. Es sah alles andere als gut aus. Mittlerweile waren alle drei Fensterblockaden durchbrochen und bei Luis und Leon waren auch schon einige reingekommen. Zwar nahmen sie diese sofort aufs Korn, jedoch kamen für jeden, den sie erledigten sofort zwei oder drei nach.

Da an meinem Fenster gerade Ruhe war, beschloss ich den Beiden ein wenig Luft zu verschaffen und lief an Leons Seite.

Ein gezielter Schuß meiner Pumpgun machte gleich vier den Garaus, die gerade reinklettern wollten.

Plötzlich hörte ich einen Schmerzensschrei hinter mir und wirbelte herum.

Einer der Kerle hatte Luis erreicht und an der Gurgel gepackt. Hilflos strampelte Luis in der Luft mit den Beinen und versuchte die Hände des Dorfbewohners von seiner Kehle zu reißen.

Auch, wenn ich den Kerl nicht mochte, so war er dennoch im Moment unser Verbündeter. Und so sprintete ich zu ihm rüber und rammte dem Dorfbewohner mit voller Wucht den Gewehrkolben ins Gesicht. Ein häßliches nasses Knacken erklang und Blut spritze auf, als ich ihm wohl so einige Gesichtsknochen brach. Er ließ Luis fallen und taumelte mit einem schmerzerfüllten Grunzen zurück.

Hinter mir rappelte Luis sich wieder hoch.

„Schulde dir was!“ konnte ich ihn zwischen Leons Pistolenschüssen keuchen hören.

Er würde es mir wahrscheinlich bald zurückzahlen können, denn die Flut nahm einfach kein Ende.

Durch mein Fenster ergoss sich nämlich bereits auch wieder eine Flut und so nahm ich meinen Platz wieder ein.

Wieviele Patronen hatte ich überhaupt noch? Es konnten nicht mehr viele sein. Hoffentlich hatte Leon noch genug Vorrat, sonst war es das.

Ein weiteres Mal erledigte ich drei der Kerle gleichzeitig.

Und bekam fast einen Herzinfarkt vor Schreck, als mich plötzlich zwei Hände von hinten am Hals packten. Doch der Schreck wehrte nicht lang. Denn abermals kamen mir Jacks Trainingseinheiten ins Gedächtnis und ich reagierte beinahe mechanisch. Ich drehte mich seitlich weg, rammte meinem Angreifer den Ellbogen in den Magen und als dieser keuchend zusammensackte verpasste ich ihm einen Schlag mit dem Gewehrkolben, der ihn sofort ins Land der Träume versetzte.

Und schlug gleich darauf wieder mit dem Gewehrkolben nach der Frau, die mich nun von vorne angriff.

Die Angriffswelle schien einfach kein Ende zu nehmen!

„Leon, Mädchen, ab nach oben!“ konnte ich plötzlich Luis Stimme hören.

Im nächsten Moment hörte ich die Männer die Treppe hochpoltern. Obgleich ich mich fragte, was das für einen Sinn haben sollte, folgte ich ihnen. Die Männer hatten am oberen Ende schon Position bezogen und zielten die Treppe herunter. Wahrscheinlich hofften sie so den Ansturm irgendwie unter Kontrolle halten zu können.

Das Klirren von Glas, dass allerdings nun direkt neben uns erklang verriet allerdings sofort, dass diese Taktik wohl nicht aufgehen würde. Leon und ich wirbelten herum, während im selben Moment noch andere Glasfenster hier oben zerbarsten. Leitersprossen erschienen in ihnen.

Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Gaben die Typen denn nie auf?!

Doch plötzlich….Geistesblitz!

„Leon, Luis, bleibt an der Treppe! Ich kümmere mich um die hier!“ rief ich.

Noch ehe einer der beiden fragen konnte, was ich meinte, warf ich mir die Schrotflinte um die Schultern und rannte zum ersten Fenster. Mit aller Kraft packte ich die Leitersprossen und drückte sie nach hinten. Die Leiter kippte und mehrere Schreckensschreie verrieten mir, dass meine Taktik aufging. So konnte ich sie zumindest an dieser Stelle ohne Munition in Schach halten.

Ich sprintete zur nächsten Leiter. Gerade rechtzeitig, als einer dieser Freaks seinen Kopf durch das Fenster steckte. Mit einem geraden Karateschlag ins Gesicht beförderte ich ihn nach unten und seine Kollegen dann mitsamt der Leiter. Und so ging es dann immer im Wechsel. Immer wieder sauste ich zwischen den insgesamt drei Fenstern hin und her, während die Männer an der Treppe „Schießbude“ spielten.

Bis der Strom plötzlich versiegte.

Mit einem mal tauchte keine Leiter mehr an den Fenstern auf und es kam auch keiner mehr die Treppe rauf.

„Haben wir sie erledigt?“ fragte Luis atemlos.

Ich lief zu einem Fenster und sah vorsichtig raus. Unten konnte ich noch eine gewaltige Fackel und Forkenflut erkennen. Allerdings waberte die langsam, aber beständig in Richtung Hängebrücke, über die wir zuvor gekommen waren.

„Hey, Jungs, sie ziehen sich zurück.“ rief ich.

Leon und Luis kamen an meine Seite und sahen ebenfalls raus.

„Ja. Hoffentlich haben sie jetzt endgültig aufgegeben.“ murmelte Leon.

Dann wandte er sich um.

„Ashley! Du kannst rauskommen. Sie sind weg.“ rief er.

Keine Sekunde später schwang die Tür des großen Schrankes auf, der an der einen Seite stand. Übrigens das einzige Möbelstück hier oben, wie ich nun feststellte.

Ashley kam heraus.

Ich hatte sie beinahe völlig vergessen in dem ganzen Theater.

„Seit ihr okay?“ fragte sie direkt.

„Ja, alles gut.“ antwortete Leon.

Alle zusammen gingen wir die Treppe wieder herunter. Wie die Störche staksten wir über die unzähligen Toten.

„So, was machen wir jetzt?“ fragte Luis.

„Wir müssen weiter. Die Brücke, über die wir gekommen sind ist keine Alternative. Also müssen wir weitergehen.“ antwortete Leon.

„Ach, da fällt mir ein, ich hab was vergessen, Leute.“ sagte Luis dann plötzlich und verließ die Hütte. „Geht ihr schon mal vor.“

„Luis!“ rief Leon ihm hinterher.

Aber er kam nicht zurück.

„Komischer Typ!“ murmelte ich.



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