Zum Inhalt der Seite

Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich glaube, ich hatte schon länger nicht mehr so ein Sidesideside-Pair ID"
Aber es musste auch mal sein. Auch wenn ich weder mit Aquarius noch mit Scorpio sonderlich viel anfangen kann - meine Lieblinge sind Loke, Capricorn und Aries und die Gemini-Kiddies aus dem Filler-Arc -, wollte ich ihnen doch wenigstens einen kleinen OS hier gönnen.

Katzen-'verse, weil ich da wenigstens schon fixe Rollen für die Beiden hatte. (Ja, die Familie Vermillion-Heartfilia ist in dem 'verse abartig reich^^')
Mit "Sagi" ist Sagittarius gemeint. Ich weiß, eine Glanzleistung, ihn zum Pferdewirt zu machen^^'
Und Plue ist zum Pferd geworden. Weil halt^^'

Ich hoffe, ich bin wenigstens so halbwegs IC geblieben^^'

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

84. “The key is under the mat.” (ScorpioAquarius)

Mit einem zufriedenen Seufzer ließ Aquarius ihre Mappe mit den Abrechnungen für diesen Monat auf Capricorns Schreibtisch fallen. Von dem Älteren war nichts zu sehen, höchst wahrscheinlich war er noch mit Mavis bei der Stiftung. Für nächste Woche war eine große Veranstaltung geplant, dementsprechend viel Mehrarbeit fiel gerade an.

Aquarius beneidete den Mann nicht darum. Die Verwaltung von Vermillion Manor war bereits mehr als genug Arbeit für sie, aber Capricorn war als Persönlicher Assistent von Mavis Dragneel-Vermillion nicht nur für Vermillion Enterprise, sondern auch für Zodiac Circle zuständig. Ein stinkreiches, top innovatives Automobilunternehmen und eine Stiftung mit breit gefächerten karitativen Zielsetzungen. Und so ganz nebenbei war Capricorn auch dafür zuständig, dass Aquarius und ihre Mitarbeiter pünktlich ihre Gehälter bekamen und dass immer genug Geld auf dem Hauswirtschaftskonto war.

Ob bei all dem überhaupt noch Zeit für ein Privatleben blieb? Nun gut, die Frage ließ sich auf unterschiedliche Art und Weise beantworten. Sowohl das letzte als auch das aktuelle Oberhaupt der Familie Vermillion-Heartfilia – neuerdings auch gerne mal Dragneel-Vermillion-Heartfilia genannt, weil sich keiner von ihnen von alten Namen trennen konnte – pflegten ein intaktes Familienleben.

Bei Capricorn allerdings war Aquarius sich nie so wirklich sicher, was er überhaupt in seiner Freizeit machte. Verheiratet war er auf alle Fälle nicht und so viel Zeit, wie er hier in Vermillion Manor und an der Seite seiner Vorgesetzten verbrachte, war es unwahrscheinlich, dass er eine Lebensgefährtin hatte. Oft genug sah Aquarius ihn abends durch den Garten des Anwesens schlendern oder in der Bibliothek schmökern. Für Capricorn schienen die vier Vermillion-Kinder und ihr Umfeld alles zu sein, was er an Familie brauchte.

Vielleicht lag das an der Mutter. Aquarius hatte selbst noch einige Jahre unter Layla Vermillion-Heartfilia gearbeitet und die Frau von Anfang an zutiefst respektiert. Aber bei Capricorn, der bereits viele Jahre für die Familie gearbeitet hatte, als Aquarius gerade erst hier angefangen hatte, war da eindeutig mehr gewesen. Zwischen Capricorn und Layla hatte es eine tiefe Freundschaft gegeben. Als Layla vor einigen Jahren gestorben war, hatte es ihn schwer erschüttert. Wahrscheinlich hatte er sich danach zum Ziel gesetzt, sich gut um die Familie seiner alten Freundin zu kümmern. Und weil er eigentlich nicht unbedingt der herzliche Typ war, tat er das eben mit Arbeit.

Als Aquarius’ Blick auf das einzige Foto auf dem perfekt geordneten Schreibtisch fiel, schnaubte sie amüsiert. Egal wie oft sie es sah, es war immer wieder ulkig, wie Capricorn mit seiner perfekten Haltung, die auch eines Butlers würdig wäre, da auf der Couch saß, auf seinem Schoß eine freudestrahlende, dreijährige Lucy, in seinen Armen ein Baby, zu beiden Seiten Mavis und Rakheid. Erstere wirkte selbst damals schon mit acht Jahren kleiner als ihr jüngerer Bruder, der wiederum in die Kamera grinste und das Victory-Zeichen machte, als wäre die Existenz des Bündels in Capricorns Armen sein persönlicher Verdienst. Capricorn blickte direkt in die Kamera und seine Miene mochte so beherrscht wie immer aussehen, aber wer genau hinsah, konnte doch ein Lächeln erkennen.

Tief in seinem Herzen war der Mann wohl doch ein Softie.

Gemächlich durchquerte Aquarius das große Haus, wobei sie unterwegs ein paar Spielsachen einsammelte und sie in eine Kiste im Wohnzimmer legte, und verließ es über die Veranda, um auf dem Weg zur Nordgrenze des Anwesens im Garten sicher zu gehen, dass Taurus und Cancer mit dem neuen Kürbishochbeet gut voran gekommen waren. Tatsächlich hatten die Beiden heute große Fortschritte gemacht. Mavis und Lucy würden sich darüber freuen, dass sie nächstes Jahr aussähen konnten.

Jenseits des Gartens schloss ein Paddock das Grundstück ab, in dessen Zentrum der geräumige Stall für die Familienpferde lag, ein liebevoll in Schuss gehaltenes Gebäude mit großen Fenstern, um frische Luft und Licht ins Innere zu lassen. Das Shetland Pony, das vor zwei Jahren für den jüngsten Familienzuwachs angeschafft worden war, schnoberte neugierig, als es die Frau entdeckte, aber die ging einfach an ihm vorbei. Sie hatte mit den Pferden und Ponys nicht wirklich etwas am Hut, wenn man davon absah, dass sie sich natürlich auch um die Unterhaltung des Stalls kümmern musste. Für die tatsächliche Versorgung der Tiere gab es zwei Pferdewirte.

Einer davon war Scorpio und stand jetzt vor einer der Einzelboxen, die für Sonderfälle immer bereit standen. Sonnengebräunte Haut über fein definierten Oberarmmuskeln kündete von der täglichen harten Arbeit im Freien. Einen scharfen Kontrast dazu stellten die kurz geschorenen Haare dar: Zur Hälfte rot und zur Hälfte weiß gefärbt. Das war schon seit Jahren sein Markenzeichen und er achtete ziemlich penibel darauf, immer rechtzeitig nachzufärben. Aquarius konnte nur raten, was seine Originalhaarfarbe war, aber wenn sie ehrlich war, hatte es sie nie wirklich interessiert, weil Scorpio ihr genau so gefiel, wie er jetzt war.

Seiner Arbeit entsprechend trug er robuste Jeans und festes Schuhwerk. Den sommerlichen Temperaturen war ein einfaches Muskelshirt geschuldet. Sehr zu Aquarius’ Freude. Einen größeren Augenschmaus könnte sie auf offener Straße definitiv nicht finden!

Als er ihre Schritte hörte, drehte Scorpio sich herum. Auf seine Lippen schlich sich ein verwegenes Grinsen, das ausgesprochen gut zur Gesamterscheinung passte. Sorgsam sah Aquarius sich um, dass auch wirklich niemand außer dem Pferd in der Einzelbox in der Nähe war, dann machte sie zwei große Schritte auf Scorpio zu und schlang im nächsten Moment die Arme um seinen Hals, um ihn für einen inbrünstigen Begrüßungskuss herunter zu ziehen.

Bereitwillig erwiderte Scorpio den Kuss und schlang die Arme um Aquarius’ Taille. Es war eine besitzergreifende und zugleich behütende Geste, wie Aquarius sie in der Öffentlichkeit nicht zulassen würde. Niemanden ging es etwas an, wie weich und weiblich sie wurde, wenn sie mit ihrem langjährigen Partner zusammen war. Das war ihr Privatleben – ja, im Gegensatz zu Capricorn hatte sie eines, das sie allen Respekts und aller Zuneigung zum Trotz auch nicht mit der Familie ihrer Arbeitgeberin zu teilen gedachte.

„Tut mir Leid, Babe“, ließ Scorpio sich schließlich vernehmen, als sie sich voneinander lösen konnten. Er deutete hinter sich. „Plue kränkelt und ich muss warten, bis der Doc ihn sich angesehen hat, ehe ich entscheiden kann, ob ich heute gehen kann. Sagi hat heute frei, also bleibt das an mir hängen.“

Stirnrunzelnd blickte Aquarius den gealterten Apfelschimmel in der Einzelbox an, den Lucy vor fünfzehn Jahren als Reitpferd bekommen hatte. Ursprünglich hatte das Tier irgendeinen hochtrabenden Namen gehabt, aber Lucy hatte ihn umbenannt. Plue war auch nicht unbedingt besonders passend, aber Lucy war damals wie heute überzeugt davon, dass das genau der richtige Name war.

Selbst für Aquarius war offensichtlich, dass es dem Wallach nicht gut ging. Er ließ den Kopf hängen und atmete schwer, die Augen müde auf den Boden gerichtet. Vielleicht – hoffentlich, dachte Aquarius mit einem Anflug von Mitleid für Lucy, den sie nicht so einfach zugeben würde – war es nur eine simple Erkältung. Aber Plue war schon nicht mehr der Jüngste, da war sogar so eine Erkältung schon bedenklich.

„Das ist ein ganz beschissenes Timing, Plue“, sagte Aquarius dennoch finster. „Das versaut uns die Pläne für den Abend.“

„Das holen wir nach, Babe, versprochen“, erklärte Scorpio und schlang einen Arm um ihre Schultern. „Ich habe mich auch darauf gefreut, die Nacht bei dir verbringen zu können, aber was soll man machen? Bis der Doc da ist, dauert das sicher noch eine Weile und ich will nicht am späten Abend bei dir klingeln, da bleibe ich heute Nacht lieber hier.“

Missmutig blickte Aquarius zu Boden. Obwohl sie schon so lange zusammen waren, hatte noch jeder von ihnen seine eigene Wohnung. Beziehungsweise Scorpio gehörte zu den Angestellten von Vermillion Manor, die auf dem Gelände wohnten. Er hatte eine geräumige Wohnung über dem Heuschuppen, aber für Aquarius war das nichts. Auch wenn sie dafür einen Arbeitsweg von einer Dreiviertelstunde hatte – sofern sie bei der Stadtautobahn nicht in den Stau geriet –, bevorzugte sie ihre 3-Raum-Wohnung in der Stadt.

Wenn sie gemeinsam einen freien Abend hatten, leistete Scorpio ihr in ihrer Wohnung Gesellschaft. Das waren auch ihre Pläne für heute gewesen. Gemeinsam kochen und dann die Zweisamkeit genießen. Auch wenn sie wusste, dass der arme Plue nichts dafür konnte, nervte es Aquarius, heute Nacht auf Scorpio verzichten zu müssen. Denn mal ehrlich: Was gab es Besseres, als neben einem Mann wie Scorpio aufzuwachen?

„Ich lege meinen Ersatzschlüssel unter die Türmatte“, erklärte sie schließlich und hob den Blick wieder. „Komm’ nach, wenn du hier fertig bist, und benutze den Schlüssel. Dann haben wir wenigstens morgen früh noch Zeit für uns.“

Überrascht zog Scorpio die Augenbrauen hoch und Aquarius konnte es ihm nicht verdenken. Bisher hatte nie die Notwendigkeit bestanden, über das Thema Zusammenziehen zu sprechen, und Scorpio war immer nur in ihrer Begleitung in ihre Wohnung gekommen, deshalb hatte er auch keinen Ersatzschlüssel parat. Aber vielleicht war es an der Zeit, das zu ändern. Sie waren ja nun wirklich lange genug zusammen!

Als sich ein Lächeln auf Scorpios Zügen ausbreitete, verspürte Aquarius eine eigenartige Aufregung, die über ihre sonstige innere Schwärmerei hinaus ging. Es war ein sanftes Lächeln, viel intensiver noch als das Grinsen vorhin.

„Alles klar. Der Schlüssel ist unter der Türmatte“, wiederholte Scorpio und beugte sich vor, um Aquarius noch mal zu küssen.

Und für den Moment verdrängte sie alle Gedanken daran, was wohl mit dieser ganzen Sache alles einhergehen könnte, und genoss einfach nur Scorpios Nähe.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Arianrhod-
2018-08-05T21:33:13+00:00 05.08.2018 23:33
Aquarius ist echt herrlich! :D Du hast sie phantastisch getroffen, ihren kratzbürstigen, auf ihre Art professionellen und auch leicht widersprüchlichen Charakter gut eingefangen. Inklusive der Erklärungen und Bemerkungen, die so nebenbei eingeflossen sind (siehe: ihr Privatleben, das sie nicht mit ihrem Arbeitgeber teilen will, egal wie nahe sie sich stehen.)

Dagegen steht ihre Art, wie sie mit Scorpio umgeht (wenn sie sich in trauter Zweisamkeit wähnt XD“) und ihn sieht. Das sich hinter ihrer kühlen Art eine feurige und gleichzeitig sehr anschmiegsame Person verbirgt, wissen vermutlich nicht viele Leute, aber ich glaube, Scorpio ist sich dieses Privilegs durchaus bewusst.

Das ‘verse mag ich eh gerne und du hast die Zodiac Spirits gut eingefügt in den Haushalt der Familie, deren Namen ich jetzt nicht nennen werde, weil ich ihn für überflüssig lang halte. XP
Capricorn verdient eine besondere Erwähnung dabei und das Bild von ihm und den Kindern find ich ja ehrlich zuckersüß. <3 Das passt sehr gut zu ihm und ich kann mir gut vorstellen, dass er auf diese Weise einfach in die Familie integriert wurde und er darin auch voll aufgeht (im Gegensatz zu Aquarius).

Die Story an sich fand ich auch echt niedlich. :)
Dass sie sich ein wenig ziert zusammenzuziehen, passt gut zu ihr, aber ebenfalls, dass sie sich auf der anderen Seite auch nach ihm sehnt, bei ihm sein und ihre Zeit mit ihm verbringen will, ebenfalls. Sie ist bei diesem Thema eben sehr widersprüchlich. Darum fand ich es sehr süß, dass sie von sich aus doch mit dem Türschlüssel angefangen hat, weil sie ihn einfach keine Sekunde zu viel missen möchte.
Es dauert wohl nicht mehr lange, da wird eine gemeinsame Wohnung gesucht. XP Oder zumindest werden Schlüssel ausgetauscht. ò__ó Hat Scorpio sich doch wohl verdient, oder?

Gruß
Arian


Zurück