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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wisst ihr eigentlich, wie schwer es war, auch wirklich jedes Mal "Lucky" und nicht "Lucy" zu schreiben? Keine Ahnung, wie oft sich mich beim Verfassen dieses OS verschrieben habe XD"

Lucky und Marl sind eindeutig so ein Pair, das nur Sidedish funktioniert. Man weiß einfach zu wenig über sie und zugegebenermaßen finde ich sie auch nicht übermäßig interessant. Oft genug lasse ich sie auch gänzlich weg und mache Happy zu Natsus kleinen Bruder o.ä. Aber in dieser Liste hier durften sie natürlich dennoch nicht fehlen!

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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91. “I hope you like it.” (LuckyMarl)

„Vielen Dank, Marl, du bist eine Lebensretterin.“

Mit einem schiefen Lächeln nahm Igneel seinen brabbelnden Sohn entgegen. Lector hielt einen Beißring aus Holz umklammert, auf dem er eben noch herum gekaut hatte, aber jetzt begrüßte er seinen Vater mit einem glücklichen Jauchzer. Bei dem Anblick schmolz Marls Herz regelrecht dahin. Es war ewig her, seit Happy in diesem niedlichen Alter gewesen war.

Jetzt war er ein naseweiser Teenager, ständig auf Achse und nur mit Blödsinn im Kopf – besonders, seit die Familie Dragneel-Eucliffe das Nachbarhaus bezogen hatte. Die beiden älteren Söhne waren gut geratene, junge Männer und hatten das Herz am rechten Fleck, aber sie boten Happy nicht unbedingt das ideale Beispiel für erwachsenes Verhalten. Doch solange es nicht ausartete, wollte Marl ihren Sohn einfach machen lassen. Er war glücklich, das war für sie das Wichtigste.

„Dafür brauchst du wirklich nicht zu danken, Igneel“, wehrte Marl ab und schenkte dem Baby einen verliebten Blick. „Ich passe gerne auf Lector auf. Das habe ich dir und Weißlogia schon mindestens ein Dutzend Mal gesagt. Wenn Not am Mann ist, springe ich gerne ein.“

Igneel grinste verlegen, erhob jedoch klugerweise keinen Einspruch – den Marl sowieso nicht hätte gelten lassen. Seine pinken Haare waren noch feucht und noch wirrer als sonst. Anscheinend hatte er sich nach dem Noteinsatz nur die Zeit für eine schnelle Dusche genommen und die Haare nur notdürftig trocken gerubbelt. Dabei hätte er sich gar nicht so zu beeilen brauchen. Marl hatte wirklich ihre Freude an Lector gehabt.

„Es hätte eigentlich gar nicht notwendig sein dürfen. Ich habe mir extra ein freies Wochenende erbeten, während Weiß für diese Spießerveranstaltung in Hargeon ist“, erklärte Igneel und wiegte seinen Sohn zärtlich hin und her. „Aber es war wirklich ein Notfall und ausgerechnet dann müssen die Jungs auf Achse sein.“

Marls Mundwinkel zuckten. „Lass’ bloß nicht Weißlogia hören, dass du ihn einen Spießer genannt hast.“

„Der ist schon ganz andere Sachen von mir gewöhnt“, gluckste der Feuerwehrmann.

Marl versteckte ihr Lächeln hinter der Hand. Es war wirklich niedlich, wie verliebt Igneel und Weißlogia waren. Nach allem, was Marl mit gezielten, aber subtilen Fragen, bereits heraus gefunden hatte, waren die Beiden schon seit mehreren Jahren zusammen, auch wenn die Entscheidung, zu heiraten und ein gemeinsames Haus zu kaufen, um Lector adoptieren zu können, erst vor wenigen Monaten gefällt worden war. Dennoch umgab die Beiden noch dieser besondere Zauber von frisch Verliebten.

Im Vergleich zu Marls eigener war die Beziehung der Beiden ja auch tatsächlich noch taufrisch.

„Na, dann habt noch einen schönen ruhigen Samstag“, wünschte Marl und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie der atersschwache Wagen ihres Mannes vorfuhr. Doch noch einmal schenkte sie dem Baby in Igneels Armen ihre volle Aufmerksamkeit und strich über den feinen, rotbraunen Flaum auf dem winzigen Köpfchen. „Wenn irgendetwas ist, kannst du dich jederzeit bei mir melden. Ich helfe gerne, wirklich.“

„Das wird hoffentlich nicht nötig sein, ein Einsatz am Wochenende reicht“, schmunzelte Igneel und hob die Tasche mit den Babysachen auf, die er Marl gemeinsam mit seinem Sohn vor einigen Stunden rüber gebracht hatte. „Nochmals vielen Dank. Und euch auch einen schönen Samstag.“

Während Igneel das Grundstück über den mit hellem Granitstein gepflasterten Weg verließ, fuhr Lucky rückwärts auf die Auffahrt, an deren Ende zwei Schubkarren bereit standen. Gemächlich schlüpfte Mal in ihre Gartenschuhe und machte sich auf dem Weg zum Auto, um ihrem Mann dabei zu helfen, die Garteneinkäufe auszuladen.

Ursprünglich hatten sie heute Vormittag gemeinsam zum Center fahren wollen, aber nur eine halbe Stunde vor dem geplanten Aufbruch hatte Igneel bei ihnen geklingelt. Das hatte Marl dem Feuerwehrmann wohlweislich verschwiegen, denn es hatte ihr wirklich nichts ausgemacht, Zuhause zu bleiben und auf Lector aufzupassen. Igneel sollte keine Hemmungen haben müssen, Marl um Hilfe zu bitten. Für sie war solch ein Freundschaftsdienst unter Nachbarn selbstverständlich – insbesondere wenn er für sie selbst auch so angenehm war und sie die betreffenden Nachbarn so gern hatte.

„War Lector artig?“, fragte Lucky grummelig, kaum dass er aus dem Wagen gestiegen war.

„Sehr artig, er ist wirklich ein liebes Baby“, seufzte Marl hingerissen und gab ihrem Mann zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange, obwohl er deswegen brummelte – dabei entging Marl keineswegs, wie seine stets sauertöpfische Miene etwas weicher wurde.

„Nicht ganz so laut wie Happy damals“, murmelte Lucky und wandte sich abrupt dem Kofferraum zu, um die Klappe zu öffnen und den ersten Sack mit Blumenerde heraus zu holen.

Kichernd kümmerte Marl sich darum, die Düngerbehälter in die andere Schubkarre zu laden. Happy war tatsächlich ein ausgesprochen mitteilungsfreudiges Baby gewesen. Er hatte viel gelacht und ziemlich früh mit dem Sprechen angefangen. Für Lucky, der schon immer die Stille der Gartenarbeit geschätzt hatte, war das manchmal eine große Herausforderung gewesen, aber seit sie ihn damals einmal dabei erwischt hatte, wie er dem vor sich hinbrabbelnden Happy die Namen und Eigenschaften der Gemüsepflanzen aufzählte, die er gerade heran zog, hatte Marl sich nie wieder deswegen Sorgen gemacht.

In stiller Eintracht kümmerten sie sich darum, die Einkäufe auszuladen. Weil sie genau wusste, wie grantig ihr Mann jedes Mal deswegen wurde, überließ Marl ihm die schweren Säcke und kümmerte sich um die leichteren Sachen. Es sah ganz so aus, als hätte Lucky im Center alles bekommen, was sie vorher gemeinsam auf eine Liste geschrieben hatten. Sie wollten in den nächsten Wochen den Garten auf den Frühling vorbereiten. Im Wintergarten hatten sie bereits einige Pflanzen vorgezogen und im kleinen Vorgarten blühte es prächtig.

Marl freute sich auf den Beginn der Gartensaison und die viele gemeinsame Arbeit mit ihrem Mann, der seine ersten zwölf Lebensjahre auf einem Bauernhof nie vergessen hatte. Wenn der Hof seiner Eltern damals nicht pleite gegangen wäre, hätte Lucky ihn bestimmt geerbt und sein ganzes Leben dort verbracht. Manchmal tat es Marl Leid darum, dass ihr Mann sich diesen Traum nie hatte erfüllen können, aber andererseits hätte sie ihn sonst vielleicht nicht hier in Magnolia kennen gelernt.

„Das war alles, oder?“, fragte Marl schließlich und stemmte die Hände in die Hüften.

„Nein, ich habe noch das hier gekauft“, erklärte Lucky besonders knurrig – ein untrügliches Zeichen dafür, dass ihm dieser Einkauf besonders wichtig gewesen war.

Ruppig drückte er Marl ein paar neuer Gartenhandschuhe in die Finger. Es waren sehr hochwertige und extra für kleine Hände gedacht, perfekt für Marl, die mit den Einheitsgrößen bei vielen Handschuhen nicht richtig arbeiten konnte.

„Als wir letztes Wochenende aufgeräumt haben, ist mir aufgefallen, dass deine Handschuhe nicht mehr in Ordnung sind“, brummelte Lucky. In seiner Stimme klang dieses besondere Summen mit, von dem Marl wusste, dass es außer ihr nur Happy zu hören bekam. „Ich hoffe, du magst sie.“

Es war eine sehr typische Geste für Lucky. Auf seine eigene Art und Weise, die bei vielen Leuten leider missverständlich ankam, war er sehr aufmerksam und fürsorglich. Er achtete auf seine Umgebung und ganz besonders auf seine Familie.

Doch so typisch das für ihn war, Marl bescherte es doch jedes Mal ein warmes Gefühl in der Brust. Es war zwischen ihr und Lucky ganz anders als bei Igneel und Weißlogia, aber irgendwie fühlte Marl sich auch nach zwanzig Ehejahren noch wie eine frisch Verliebte, wenn Lucky so lieb zu ihr war.

Bevor Lucky sich einfach wieder seiner Gartenarbeit widmen konnte, streckte Marl sich und gab ihm einen weiteren Kuss auf die Wange, ehe sie ihm ins Ohr flüsterte: „Sehr sogar. Danke.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2018-05-15T21:55:06+00:00 15.05.2018 23:55
XD
Ich dachte, in dem OS sollte es um Lucky/Marl gehen. Stattdessen hat Igneel fast einen größeren Auftritt als Lucky. Das hat es mir allerdings auch leicht gemacht, das ‘Verse zu identifizieren. :D Zumindest ein Vorteil.
Den Anfang fand ich allerdings trotzdem süß – ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Marl in so einer Babysitterrolle echt aufgeht. Schon im Manga war sie ein sehr mütterlicher Typ, das steht ihr einfach. Und da ihr eigener Sohnemann offensichtlich schon auf eigenen Beinen steht… Da muss halt ein Ersatz herhalten. Ich wünsche ihr jedenfalls, dass sie noch oft Babysitterin spielen und viele schöne Stunden mit Lector verbringen darf. :)
Btw, ich fand, du hast sie sehr gut getroffen. Viel erfahren wir im Original ja nicht über sie, aber es reicht doch, um einige Sachen zu erkennen. Nicht nur ihre mütterliche Seite, sondern auch, dass sie einen gewissen Durchblick hat, nicht immer alles gleich ausplaudern muss, was sie erkennt, und auch, dass sie sehr gut mit Ungesagtem umgehen kann, das waren ein paar so Sachen.

Bei jemandem wie Lucky braucht man letztere Fähigkeit ziemlich häufig und sie sollte auch sehr ausgeprägt sein. XD Denn dieser grummelige Typ bringt wohl kein Wort mehr über die Lippen als unbedingt nötig und dann sagt er auch noch alles hintenrum. Und Marl scheint absolut keine Probleme zu haben, ihn zu verstehen. Wobei das wohl teilweise auch auf jahrelange Übung zurückzuführen ist. Jedenfalls fand ich Lucky noch besser getroffen als seine Frau. Du hast ihn und seine ruppige, aber doch liebenswerte Art 1oo%ig eingefangen.

Und sie beide als Pair sind schon ziemlich süß. :) Sie ergänzen sich perfekt, Marl mit ihrer offenherzigen Art und Lucky der Knurrer, die sich doch absolut verstehen und auch nach zwanzig Jahren+ noch ein harmonisches Leben miteinander führen. Ich meine, dass ihm so eine Kleinigkeit wie alte Handschuhe aufgefallen ist, das sagt doch genug, oder?

Bis dann ^^~
Arian


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