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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ursprünglich hatte ich für diesen Prompt eine bereits etablierte Triade im Kopf, aber irgendwie wurde das dann doch etwas anderes. Fragt mich nicht ID"
Ich hoffe, Lokes Gedankengänge und die Hints bei Lucy und Yukino passen so, Triaden sind so furchtbar kompliziert >_<

Und ein Yay für Cana als hemmungsloser supporting character XD"

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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65. “I’ll help you study.” (Loke-Lucy-Yukino)

Als Loke mit seinem Tablett die Mensa betrat, sah er sich sofort suchend um, versuchte dabei jedoch, diskret zu bleiben. Die Mühe hätte er sich wahrscheinlich sparen können, denn wenige Sekunden später stieß Cana ihm den Ellenbogen in die Rippen. Die Braunhaarige grinste breit, während sie mit dem Kopf in eine bestimmte Richtung nickte. Obwohl er wusste, dass er seine Kommilitonin damit nur noch mehr erheiterte, folgte Loke dem Hinweis und erkannte in einer abgeschiedenen Ecke die beiden Frauen, nach denen er gesucht hatte.

Lucy und Yukino saßen an einem Tisch, über dessen gesamte Breite sie ihre Unterlagen ausgebreitet hatten, und steckten gerade über einem abnorm fetten Buch die Köpfe zusammen. Beide schienen so vertieft in ihre Arbeit zu sein, dass sie sich gar nicht um den Lärm in ihrer Umgebung scherten.

Ganz unwillkürlich musste Loke lächeln. Dafür dass sie immer lautstark über die unzumutbaren Lernbedingungen in der Mensa und darüber klagte, dass es immer noch keine richtigen Arbeitsräume in der Bibliothek oder in den Seminargebäuden gab, wirkte Lucy jetzt erstaunlich zahm. Wahrscheinlich hing das zu gleichen Teilen mit dem fesselnden Fach und mit Yukinos beruhigendem Einfluss zusammen. Yukino wiederum wirkte bei weitem nicht so scheu, wie sie es sonst immer war. Auch bei ihr dürften dafür wohl die Arbeit und Lucy gleichermaßen verantwortlich sein. Es war richtig niedlich, wie sehr sie beim Studium dieses Monsterbuches aufblühte. Ihre blassen Wangen bekamen vor Freude Farbe und ihre Augen leuchteten, während sie lebhaft auf Lucy einredete.

Neben Loke kicherte Cana amüsiert. „Hast du dich eigentlich schon entschieden?“

Nur widerwillig löste Loke den Blick von den beiden jungen Frauen und wandte sich wieder an seine Kommilitonin, die ihrer Frage zum Trotz wissend grinste. Er erlaubte sich ein selbstsicheres Lächeln. „Muss ich denn?“

Cana schnaubte und stieß ihm wieder den Ellenbogen in die Seite. „Unersättlich, hm?“

Zur Antwort lächelte Loke nur, aber sein Blick glitt schon wieder zu der ruhigen Ecke mit den beiden jungen Frauen, die es ihm seit Beginn des Semesters so angetan hatten. Zugegebenermaßen war es am Anfang auch ein ordentlicher Schuss ehrgeiziger Stolz gewesen, der ihn angetrieben hatte, als beide Frauen ihn unabhängig voneinander hatten abblitzen lassen. So etwas war er bis dato nicht gewohnt gewesen. Insbesondere, da sie Beide gar nicht so desinteressiert auf ihn gewirkt hatten.

Als er zum ersten Mal gesehen hatte, wie Lucy und Yukino miteinander interagierten, war ihm einiges klar geworden, aber gleichzeitig hatte es die Dinge komplizierter gemacht, denn sein Gewissen hatte ihm gesagt, dass er sich nicht in eine beginnende Beziehung drängen durfte, während er gleichzeitig ganz genau das hatte tun wollen. Als pubertierender Teenager hatte er zwar einige Dreier-Fantasien gehabt und auch als erwachsener Mann mit einer gesunden Libido war er solcherlei Abenteuern keineswegs abgeneigt, aber hier war es eben doch etwas anderes gewesen…

„Du solltest endlich Nägel mit Köpfen machen“, riet Cana noch immer erheitert und setzte sich in Bewegung.

Statt ihr in Richtung des Tisches zu folgen, an dem Gray bereits mit seinem Tablett saß, machte Loke sich allerdings auf dem Weg zu Lucy und Yukino. Seine Freunde würden es verkraften, wenn er sie alleine ließ. Wahrscheinlich war es sogar ganz gut für die sexuelle Spannung zwischen den Beiden, wenn sie viel Zeit zu zweit verbrachten. Loke verstand nicht so recht, was die Beiden sich so anstellten. Was sprach schon dagegen, es zu wiederholen, wenn sie beim ersten Mal Spaß gehabt hatten?

Als er den Tisch erreichte und sich gegenüber von Lucy und Yukino nieder ließ, geriet Grays und Canas verkorkstes Liebesleben allerdings schnell in Vergessenheit. Loke genoss es, die Reaktionen der beiden jungen Frauen zu beobachten. Die verschämte Röte auf Yukinos Wangen und der gespielte Trotz in Lucys Miene. Wie ihre zierlichen Finger einander ganz automatisch suchten. Und wie doch keine der Beiden den Blick von Loke nehmen konnte.

Es war für Loke immer noch nicht eindeutig, wie weit Lucy und Yukino eigentlich waren. Sicher war für ihn, dass sie einander schon sehr lange kannten. Anscheinend waren sie als Nachbarinnen aufgewachsen und Yukino war wohl die beste Freundin von Lucys Zwillingsbruder, gehörte also irgendwie mit zur Familie. Allerdings war da eindeutig etwas anderes als schwesterliche Zuneigung zwischen ihnen. Sie tauschten keine Küsse, Umarmungen oder andere intime Gesten aus, aber sie suchten doch immer wieder den Kontakt zueinander. Auf eine schwer zu fassende Art wirkten diese zarten, vertrauensvollen Berührungen viel intimer als so gut wie alles, was Loke bisher bei seinen Abenteuern erlebt hatte.

„Klausurvorbereitungen?“, fragte Loke und streckte sich auf seinem Platz etwas, um einen Blick auf das fette Buch zu erhaschen.

Die aufgeschlagene Seite enthielt Tabellen mit alten Schriftzeichen. Für ihn ergab das keinerlei Sinn, aber er war doch immer wieder beeindruckt, mit was für Themen sich die beiden Studentinnen der Altertumswissenschaften beschäftigten. Ganz zu schweigen davon, dass es niedlich war, wenn sich die beiden sonst so unterschiedlichen Frauen gemeinsam über Themen begeisterten, die für Normalsterbliche eigentlich gar keinen Sinn ergaben.

„Ganz recht“, erwiderte Lucy stachelig, aber ihren Worten fehlte eindeutig die Schärfe.

„Wir müssen übermorgen in der Klausur einen altboscanischen Text transkribieren und übersetzen. Deshalb gehen wir jetzt noch mal die Vokabeln durch“, erklärte Yukino. Loke kannte sie schon lange genug, um zu wissen, dass es typisch für sie war, Frieden stiften zu wollen, selbst wenn sie noch so verlegen war.

„Fleißig“, sinnierte er und ließ den Blick über den Tisch gleiten, der nach sehr viel mehr als nur nach Vokabelnpauken aussah. Es machte eher den Eindruck, als würden Lucy und Yukino noch mal beim Urschleim anfangen. Wieder etwas, in dem sie einander stark ähnelten: Sie machten definitiv keine halben Sachen.

„Ich helfe euch beim Lernen“, erklärte Loke und war im nächsten Moment fast genauso überrascht wie Lucy und Yukino, die ihn mit großen Augen anstarrten.

„Was willst du?“, fragte Lucy verdattert und skeptisch zugleich. „Kannst du überhaupt Altboscanisch?“

„Ist doch nicht nötig, oder?“, erwiderte Loke, während er sich selbst noch fragte, was er hier eigentlich machte. „Ich kann euch die Vokabeln dennoch abfragen.“

Er war ganz gut in Alvarez, aber ansonsten war er alles andere als ein Sprachengenie und von Altertumswissenschaften wusste er auch so gut wie gar nichts, da war in der Schulzeit nicht viel bei ihm hängen geblieben. Aber es war etwas, was Lucy und Yukino interessierte – mehr noch: Es begeisterte sie. Daran wollte er teilhaben. Er wollte sich mit dem beschäftigen, was ihnen wichtig war, wollte die Beiden verstehen…

Ein Glück war Cana nicht hier, um ihn wegen dieses Manövers auf die Schippe zu nehmen. Sie nahm diese Dreiergeschichte sehr locker hin, aber Loke war sich noch nicht so ganz sicher, was er daraus werden lassen wollte. Klar war für ihn nur, dass er es genoss, Zeit mit den beiden Frauen zu verbringen und ihnen näher zu kommen.

„Das können wir auch alleine“, grummelte Lucy, verstummte jedoch, als Yukino mit dem Daumen über ihren Handrücken strich.

„Aber es könnte uns tatsächlich helfen. Wir verzetteln uns ganz schön“, sagte die Weißhaarige und deutete verlegen auf die vielen Bücher.

Für einige Sekunden schien Lucy noch mit sich zu hadern, aber dann seufzte sie ergeben und griff nach einem anderen Buch, um es Loke zu reichen. Für einen Moment erwog er, eines seiner Standardmanöver anzuwenden und wie zufällig Lucys Hand zu berühren, während er das Buch entgegen nahm, aber dann verwarf er den Gedanken wieder. Sowohl Lucy als auch Yukino waren weitaus mehr wert als ein Standardmanöver, das war ihm mittlerweile klar.

Er schlug das Buch auf und schenkte den beiden Frauen ein gewinnendes Lächeln. „Dann legen wir mal los.“

Zur Antwort wurden Yukinos Wangen noch etwas dunkler, aber auf ihre Lippen schlich sich ein scheues, aber doch ausgesprochen liebreizendes Lächeln, während gleichzeitig ihr kleiner Finger sich mit Lucys kleinen Finger verhakte, welcher sich bereitwillig in den Kontakt schlang. Lucy wiederum mochte versuchen, die Fassung zu wahren, aber Loke könnte schwören, dass ihre Wangen einen zarten Rothauch erhielten und dass ihre Mundwinkel für ein kleines, feines Lächeln zuckten.

Allein diese Gesten waren für Loke schon Belohnung genug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2018-05-01T16:33:31+00:00 01.05.2018 18:33
So, jetzt komm ich auch endlich zu diesem Kommentar. :)
Vorneweg muss ich sagen, dass mir der OS nicht ganz so gut gefallen hat… Wobei ich auch nicht genau weiß, woran das lag? Aber irgendwie hat mir was gefehlt. Vielleicht war das nur mein Eindruck, ich kann dir ja auch nicht genau sagen, was es war. ^^“ Oder vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit dem Threesome jetzt nicht ganz so viel anfangen kann?

Loke fand ich gut getroffen. Er ist nicht ganz so der Draufgänger wie gewisse andere, sondern überlegender und nachdenklicher. Wobei er natürlich absolut keine Scheu hat zu zeigen, was er denn von seinen Angebeteten will. Dass die Abfuhr der beiden an seinem Stolz kratzt (zumal er ehrliches Interesse hatte und sie nicht ganz abgeneigt waren), glaube ich gern und der Throwback zu seiner Teenagerzeit passt wie die Faust aufs Auge.
Toll fand ich auch, wie er langsam realisiert, dass auch die kleinen Dinge in einer Beziehung eine große Rolle spielen können, weil Lucy und Yukino es ihm vorleben. Da kann er sicher noch einiges lernen. ^^

Cana (und Gray so im Anhang) fand ich klasse. :) Ich kann sie mir in so einer Situation sehr gut als Supporting Character vorstellen, der keine Probleme mit so einer eher unkonventionellen Beziehung hat und auch jedem die Meinung geigt, der irgendwelche blöden Kommentare ablässt.

Lucy und Yukino dagegen… So für sich allein genommen waren sie natürlich gut, wie immer. Inzwischen hast du ja auch genug Übung mit ihnen beiden, dass du keine Probleme mit ihnen mehr haben solltest. (Loke hast du noch nicht so oft dabei gehabt, oder?)
Ihre Beziehung dagegen fand ich etwas … vage? Die war für mich absolut nicht zu fassen und irgendwie stand ich ein wenig da wie ??????????????????? Könnte daran liegen, dass ich davon ausgegangen bin, dass sie sich ebenfalls neu kennengelernt haben, aber sie sich schon seit Kindheit an kennen und auch noch sehr gut kennen. Oder an den Intimitäten, obwohl sie sich gar nicht so nahestehen? @__@ (Die fand ich teilweise ein wenig kitschig, gerade weil sie kein Paar sind. ^^“)

Das Gespräch am Ende fand ich dagegen sehr gut gelungen. :) Lucy, die auf kratzig gebürstet ist, Yukino, die am liebsten den Frieden halten will, und schließlich Loke, der es einfach mal versucht, weil halt. Warum auch nicht? Der Erfolg gibt ihm Recht. Das Angebot mit dem Lernen fand ich süß und ich stimme ihm zu – abfragen (egal was) geht auch, ohne die Materie zu kennen. Süßes Ende auf jeden Fall.

Gruß
Arian


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