Zum Inhalt der Seite

To Feel The Music

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Coming Closer

Eines Samstags war Gackt mal früh wach – Hyde jedoch war noch früher aufgestanden als er. Als Gackt in die Küche kam, um sich einen Kaffee zu machen, erblickte er Hyde am Tisch sitzend. Vor ihm auf dem Tisch stand eine leere Kaffeetasse. Hyde war in ein Buch vertieft.
 

Als Gackt sich näherte, sah er auf. „Guten Morgen!“, sagte Hyde sogleich und lächelte seinen Mitbewohner an.
 

„Guten Morgen!“, erwiderte Gackt. Er nahm sich eine Tasse aus dem Schrank und füllte sie mit Kaffee.
 

„Auch noch einen?“, fragte er Hyde und als dieser nickte, füllte er auch dessen Tasse auf.
 

„Immer noch Frankenstein?“, fragte er dann und deutete mit einer Bewegung seines Kopfes auf das Buch in Hydes Händen. Dieser lächelte breit, als er den Kopf schüttelte.
 

„Nein, das hab ich längst durch.“ Er legte sein Buch beiseite und griff nach der Tasse. Aufmerksam musterte er Gackt.
 

„Was hast du heute vor?“, fragte er schließlich.
 

Gackt zuckte mit den Schultern. „Ich hab noch ein bisschen Arbeit zu erledigen. Aber das wird sicher nicht den ganzen Tag dauern. Wir könnten was zusammen unternehmen“, schlug er vor. „Was hattest du denn geplant?“
 

„Nicht viel“, meinte Hyde. „Es soll heute schönes Wetter geben. Daher wollte ich im Park ein bisschen inlineskaten.“
 

„Musst du heute nichts für die Uni machen?“, fragte Gackt nach.
 

Hyde lächelte. „Nein, nicht jeden Tag.“
 

„Ich hab zwar keine Inlineskates, aber ein Skateboard. Wir könnten zusammen in den Park gehen.“
 

Hyde nickte. „Klar. Gerne.“
 

„Oder wir skaten durch die Umgebung und du zeigst mir alles“, schlug Gackt vor. „Ich weiß, wo der nächste Supermarkt ist, aber sonst... Irgendwie bin ich nur im Aufnahmestudio oder hier. Ich weiß nicht mal, wo der Park ist.“
 

Hyde grinste. „Ja, meinetwegen.“
 

Und so kam es, dass sie kaum zehn Minuten später durch die Nachbarschaft skateten. Hyde wohnte bereits seit einiger Zeit in der Wohnung und kannte daher alles Sehenswerte in der Gegend. Er zeigte Gackt, wo es den besten Coffee to go gab und das beste Fastfood, wo sich das nächste Kino befand, ebenso wie die nächste Bahnstation und Karaoke-Bar. Und schließlich waren sie beim Park angekommen. Mittlerweile waren sie schon einige Zeit unterwegs und konnten beide eine Pause gut gebrauchen. Sie ließen sich nebeneinander auf eine Parkbank sinken.
 

„Oh, und da hinten ist ein Café, in dem ich mich oft mit Tetsu treffe“, erklärte Hyde und deutete mit seiner Hand in die Richtung. Er sah Gackt an und lächelte.
 

Gackt nickte und musterte das Gesicht seines Mitbewohners. „Dann weiß ich jetzt ja, wo du dich aufhältst, solltest du mal nicht zu Hause sein.“
 

Hyde lachte. „So oft bin ich da nun auch wieder nicht.“
 

Gackt grinste. „Naja, danke jedenfalls, dass du mir alles gezeigt hast.“
 

„Kein Problem. Es hat Spaß gemacht, zur Abwechslung mal nicht allein zu skaten“, erklärte Hyde.
 

„Können wir gerne demnächst mal wiederholen“, meinte Gackt. Hyde nickte.
 

„Ich würde dann schon mal nach Hause gehen. Die Arbeit wartet“, sagte Gackt und stand auf. „Bleibst du noch?“
 

„Ja, eine Weile. Wir sehen uns später!“
 

Gackt nickte. „Okay, bis dann!“
 

Wieder in der Wohnung angekommen, widmete er sich abermals ganz der Musik – und dem Schreiben von SMS mit seinem Freund You. Dieser hatte schon mit Chacha telefoniert und sie waren dabei, einen lustigen Abend mit ihren Freunden zu planen. So schrieb Gackt You und während er auf eine Antwort wartete, kritzelte er Noten und Textzeilen auf einen Zettel. Dann kam wieder eine Nachricht von You und er schrieb seinerseits etwas. So verging eine ganze Weile, ehe der Treffpunkt und die Uhrzeit abgesprochen waren. In der Zwischenzeit war Hyde nach Hause gekommen, aber sogleich in Richtung seines Zimmers verschwunden.
 

Kaum eine Stunde später beschloss Gackt, sich schon mal für das Treffen mit seinen Freunden fertig zu machen und duschen zu gehen. Er konnte Hydes Stimme in dessen Zimmer hören. Sang er etwa? Einen Moment hielt Gackt inne und lauschte. Hydes Stimme war leise, aber es war eindeutig, dass er vor sich hinsang. Gackt lächelte leicht, dann ging er ins Badezimmer.
 

Nachdem er geduscht hatte, hatte er noch einige Zeit in seinem Zimmer verbracht. Sich angezogen, seine Haare gemacht. Und You angerufen, um zu fragen, ob sie nur zu dritt sein würden oder ob er und Chacha auch noch ihre anderen Freunde zum Kommen animieren konnten.
 

Auch wenn er einige seiner Freunde nahezu täglich sah, so hatten ihre Treffen doch meist etwas mit der Arbeit zu tun, und sie verhielten sich anders, als wenn sie sich privat trafen. Daher freute sich Gackt nun auf einen Abend, an dem es endlich mal nicht um die Arbeit ging und sie einfach nur beste Freunde sein konnten.
 

Hyde saß im Wohnzimmer in dem Sessel und schrieb irgendetwas auf einen Block. Auf dem Couchtisch lagen bereits einige beschriebene Blätter.
 

Als Gackt sein Zimmer verließ, ging er sogleich zu Hyde hinüber. Offenbar schrieb Hyde ein Gedicht – oder mehrere.
 

„Du bist wirklich ein künstlerischer Typ, was?“, meinte Gackt. Hyde lächelte ihn leicht an, erwiderte aber nichts. Gackt beobachtete ihn dabei, wie er eine Zeile auf seinem Block durchstrich.
 

„Darf ich das lesen?“, fragte Gackt und deutete auf die Zettel auf dem Tisch.
 

„Meinetwegen. Aber die sind nicht gut“, erwiderte Hyde.
 

Gackt las einige von den Gedichten, dann wandte er sich wieder Hyde zu.
 

„Du könntest wirklich gut Songtexte schreiben, weißt du das?“, sagte er nachdenklich.
 

„Das glaub ich nicht...“, meinte Hyde, etwas verlegen.
 

„Na, schau dir doch mal deine Texte an!“, sagte Gackt. „Außerdem hab ich dich vorhin singen gehört! Du singst wirklich gut. Bist du in einer Band?“
 

Hyde sah ihn verwundert an. „Was?“
 

„Vorhin. Ich war auf dem Weg ins Badezimmer, da kam ich an deinem Zimmer vorbei und hab dich singen gehört“, erklärte Gackt.
 

„Ich, ähm... Nein. Ich hatte mal eine Band...“ Hyde wurde zunehmend nervöser.
 

„Ernsthaft? Und dann sagst du mir, du verstehst nichts von Musik? Was ist passiert? Gab es Differenzen zwischen den Bandmitgliedern?“, wollte Gackt wissen.
 

„Nein. Ich...“ Hyde sah ihn einen Moment verunsichert an. „Ich kann nicht mehr singen.“
 

Gackt konnte nicht anders, als Hyde ungläubig anzustarren.
 

„Nicht mehr singen? Also, wenn du SO singst und dann sagst, du kannst es nicht mehr...“ Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. „Dann frag ich mich, wie gut du warst, ALS du es noch konntest.“
 

Hyde wurde nur noch nervöser und schüttelte den Kopf.
 

Nach einem kurzen Schweigen meinte Gackt: „Wie auch immer, ich gehe jetzt. Ich hab noch eine Verabredung.“
 

„Ein Date?“, wollte Hyde sofort wissen. Er schien froh, das Thema wechseln zu können.
 

„Ja, aber nur mit meinen Freunden.“ Gackt lachte. „Wir wollen Billard spielen. Wenn du magst...?“
 

Hyde schüttelte entschieden den Kopf. „Das ist lieb, aber...“
 

„Okay. Dann sehen wir uns später!“
 

Gackt nahm die öffentlichen Verkehrsmittel, um die Bar zu erreichen, in der er sich mit seinen Freunden treffen wollte. Als er von der Bahnstation aus auf die Bar zuging, erblickte er in einiger Entfernung jemanden, der ihm bekannt vorkam. Während Gackt sich näherte und den Mann noch immer ansah, bemerkte er, dass dieser ihn ebenso anblickte. Sie mussten sich wohl kennen.
 

Schließlich gingen sie direkt aufeinander zu und Gackt erkannte den anderen.
 

„Tetsu! Das war doch dein Name, oder?“, fragte er.
 

Der andere nickte. „Genau.“ Er lächelte. „Wie geht’s dir?“, wollte Tetsu wissen.
 

„Alles bestens. Dir?“, sagte Gackt.
 

„Ebenso. Was macht die Musik?“
 

Gackt zögerte einige Sekunden. „Wo du gerade danach fragst... Hast du einen Moment Zeit?“
 

Tetsu zuckte die Schultern. „Klar.“
 

„Entschuldige, aber... Ich muss mal eben Bescheid geben, dass ich mich etwas verspäte...“, erklärte Gackt, während er sein Handy aus der Tasche zog und You schrieb.
 

Dann sah er Tetsu wieder an. „Wollen wir uns irgendwo hinsetzen?“
 

Tetsu nickte und gemeinsam gingen sie ein Stück, bis sie an einem Platz ankamen, auf dem es Sitzgelegenheiten gab. Sie setzen sich nebeneinander auf eine Bank.
 

„Was ist los?“, wollte Tetsu wissen und grinste leicht. Was wollte der andere bloß mit ihm besprechen?
 

„Du kennst Hyde doch ziemlich gut...“, begann Gackt.
 

„Ja, wir sind beste Freunde“, erklärte Tetsu und seine Miene wurde ernster. „Was ist mit ihm?“
 

Gackt war nun doch etwas verlegen. „Eigentlich nichts Wichtiges“, sagte er und lächelte. „Hattet ihr mal eine gemeinsame Band?“
 

Nun sah Tetsu verwundert aus. „Hat Hyde dir das erzählt?“, wollte er wissen.
 

„Direkt erzählt nicht, aber ich hab ihn gefragt und er hat gesagt, dass er mal eine Band hatte. Er kann wirklich gut singen.“
 

„Singen? Du hast ihn singen gehört?“, fragte Tetsu, nahezu ungläubig.
 

„Ja. Und ich wunder mich nur, weil er halt immer sagt, er versteht nichts von Musik. Dabei könnte bestimmt was Großes aus ihm werden“, erklärte Gackt. „Ich will mir ja nicht selbst Konkurrenz machen, aber...“
 

Tetsu sah den anderen schweigend an. Gackt meinte es wirklich ernst. Vielleicht sollte er noch mal mit Hyde sprechen. Auf Tetsus Lippen legte sich ein Lächeln.
 

„Danke, dass du mir das erzählt hast. Da zeigt Hyde dir ja eine Seite, die ich so gar nicht von ihm kenne.“
 

Gackt grinste. „Na ja, er hat mir ja nicht direkt was vorgesungen. Das war mehr so für ihn selbst in seinem Zimmer.“
 

Tetsu lächelte noch immer. „Ja, das... sieht ihm schon ähnlicher.“
 

„Er ist wirklich nicht so gesellig, oder? Ich hatte ihm angeboten, dass er mit mir mitkommen kann zum Billard spielen.“
 

„Das ist wirklich nicht so sein Ding. Er hat nicht gerne viele Menschen um sich rum. Macht doch mal was zu zweit oder zu dritt. Ein Filmabend. Oder kocht was zusammen“, schlug Tetsu vor.
 

Gackt nickte nachdenklich. „Was für Filme mag er denn?“, wollte er schließlich wissen.
 

„Kein besonderes Genre. Aber er schaut gern amerikanische Filme. Im Original mit Untertiteln.“
 

„Oh, das ist ein guter Tipp. Danke!“, meinte Gackt. Nach einem Blick auf seine Uhr fügte er hinzu: „Ich glaub, ich sollte mich auch langsam mal wieder auf den Weg machen.“
 

Tetsu nickte. „Okay. Wir sehen uns sicher mal wieder.“
 

Und mit diesen Worten verabschiedeten sie sich und gingen ihrer Wege.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Gedankenchaotin
2016-04-16T19:02:28+00:00 16.04.2016 21:02
Schade eigentlich, dass du die Story nicht weiter schreibst.
Fand sie nämlich echt gut und hätte gerne mehr davon gelesen.
Gerade, in wie weit sich die beiden annähern und ob Gackt es wirklich schafft,
Hyde zu einem "Date", zu zweit zu überreden. ;)

Liebe Grüße
Myv
Antwort von:  DarkHide
16.04.2016 22:45
Hey! Danke für den Kommentar. Es existieren durchaus konkrete Pläne, was wie wann und warum geschehen soll, nur in den letzten Monaten passte es zeitlich einfach nicht, es dann auch tatsächlich zu schreiben. o__O Ich werde mir auf alle Fälle Mühe geben, mich demnächst mal ranzusetzen. Hab noch ein wenig (oder etwas mehr) Geduuuuld. Liebe Grüße.


Zurück