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Aller Anfang

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöleee~


Hier ein Kapitel, an dem (hoffentlich) dem Sanara Fans ihren Gefallen finden. Ist gar nicht so einfach aus Sicht einer Schlange zu schreiben …


Ach ja, bitte lest doch die Anmerkung am Ende des Kapitels.


Viel Spaß


Chaos Komplett anzeigen

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Ein Tag mit Sanara

 

Während Harry nach einer gefühlten Ewigkeit endlich am Zielort ankam und sich somit seine Befürchtung, mitten im Nirgendwo zu landen, bewahrheitete, erwachte im Ligusterweg eine kleine Glattschlange aus ihrem erholsamen Schlaf.

Den hatte sie, nach all diesen Strapazen, wirklich gebraucht. Wann konnte eine Schlange schon mal behaupten von einer Eule gerettet worden zu sein? Etwas das gehörig an ihrem Selbstbewusstsein nagte. Sich im Angesicht einer Übermacht an Feinden zu verstecken, war eine Instinkthandlung und klug. Sich jedoch vom Feind retten zu lassen? Nein, dies kratzte wirklich an ihrer Schlangenehre und dem Stolz. Doch niemals würde sie dies zugeben! Es durfte nur niemals einer von ihren Artgenossen erfahren. Das Harry und diese Eule davon wussten, war schon schlimm genug, doch sie vertraute darauf dass der Mensch sie nicht verraten würde. Dafür war dieser Schlüpfling einfach viel zu gut. Wäre er wirklich eine Schlange, dann würde er selbst eine Maus verschonen und lieber Hunger leiden, da war sich Sanara sicher. Insgesamt war ihr dieser Junge ein Rätsel.
 

 

Sie hatte kurz nach ihrer Geburt von den Legenden gehört. Eine davon war gewesen, dass es Zweibeiner gab die mit Schlangen reden konnten. Eine Schauergeschichte die sagte, dass solche Menschen böse waren und Schlangen als Waffe benutzten, weil sie diese kontrollieren konnten. Niemals hätte sie gedacht auf so jemanden zu treffen.

Vor allem nicht im Revier dieser bösen Zweibeiner. Wütend zischelte sie. Diese großen Zweibeiner, die ihr Schützling Familie nannte, waren ihr wirklich ein Dorn in den Schuppen. Sie gaben dem Schlüpfling kaum eine Chance und ließen ihn für sich Jagen und den Bau sauber halten, während sie selbst wie Untiere aussahen.

Ja, Harry hatte ihr bewiesen dass die Legende stimmte, jedoch nicht ganz wahr war. Niemals hatte der Schlüpfling sie benutzen wollen. Im Gegenteil, er hatte sie beschützt, sich Sorgen gemacht und sogar seine wenige Beute mit ihm geteilt.
 

 

Gedankenversunken blickte das Reptil in den Himmel und die Frage, wie es ihrem Schützling jetzt wohl ging und auch die damit verbundene Sorge, ließen sie unruhig werden. Doch sie wusste, Harry hatte Recht damit gehabt, dass sie nicht mitgekonnt hatte. Wer wusste schon wie lange dieses dicke Zweibein an dem geheimen Ort, wie eine verängstigte Maus, hocken wollte. Dass die anderen Menschen nicht gut reagiert hätten, wäre sie entdeckt worden, glaubte sie ihrem Freund sofort. Sie hatte schließlich mit eigenen Augen gesehen, wie das Zweibein dass Harry Dudley nannte, einen Hund getreten und mit Steinen beworfen hatte. Wieder etwas, dass sie nie auch nur ansatzweise bei ihrem Schlüpfling bemerkt hatte. Der Junge hatte ja sogar geweint als diese fremde Eule gestorben war. Ein Tier das er weder gekannt hatte, noch etwas mit dem Tod von diesem zu tun hatte.

Entschlossen begann sie zu wittern. Sie würde ihren Teil der Abmachung einhalten und einen dieser geheimnisvollen Briefe für ihren Harry einfangen. Zudem sollte sie ja dieser unbekannten Schlange Bescheid sagen. Wie war noch gleich sein Name? Überlegend wiegte sie den Kopf hin und her und kroch dabei unter dem Busch hervor. Sie musste eh jagen, wie ihr das drückende Gefühl an der Unterseite klar machte, da konnte sie ihr Glück auch in dem Park in dem sie diesen Fremden getroffen hatten versuchen. Wenn sie wirklich Glück hatte, dann konnte sie zwei Beuten auf einmal machen. Eine saftige Ratte und diesen großen Schlängler.
 

 

Die Sonne war bereits ein ganzes Stück gestiegen und schien warm auf Sanaras Schuppen, als sie den Park erreichte und sich sofort züngelnd ein Bild von ihrer Umgebung machte. Da waren einige Zweibeiner auf dem Spielplatz, doch ebenso roch sie verschiedene Nager. Ganz in der Nähe konnte sie altes Wasser riechen und ebenso aus der Richtung eine Ratte. Dem Geruch nach ein jüngeres Tier und der Gedanken an den Geschmack ließ Aufregung durch ihren Körper wallen. Leise schlängelte sie in Richtung ihrer Beute und überzeugte sich dabei immer wieder mit ihren Sinnen davon, dass weder ihr Essen entkam noch ein Feind in der Nähe war.
 

 

Kurz hielt sie, versteckt in einem Grasbüschel, inne als sie das Nagetier erblickte. Sie konnte das Leben in der Beute riechen. Die Energie und den Lebenswillen. Wieder einmal fragte sie sich, warum die Beute immer so sorglos war. Diese junge Ratte saß nur da und knabberte an irgendetwas herum. Zwar schnupperte sie und blickte sich dabei immer wieder um, doch anscheinend war das junge Ding einfach dumm. Nun damit würde es bald ein Ende haben. Vorfreudig schmeckte sie noch einmal die Luft, ehe sie pfeilschnell hervor schoss und sich um ihr wild und panisch quietschendes Opfer wand. Es war jung und kräftig mit großem Lebenswillen, das spürte sie während sie sich immer fester zog und mit ihrer Beute herum rollte. Doch sie war die Glattschlange Sanara. Sie hatte den Angriff der Eulen überlebt und war die Freundin einer Legende. So schnell würde sie sich nicht von einer erbärmlichen Ratte besiegen lassen! “Gib auf”, zischte sie wütend, obwohl sie genau wusste dass dieses Fellbündel sie nicht verstand. Kurzerhand öffnete sie ihr Maul und stülpte es über die Schnauze ihrer Beute. Dies würde es nicht nur schneller beenden, sondern auch dieses anstrengende Geräusch im wahrsten Sinne ersticken.

Noch einmal bäumte sich das Nagetier voller Panik auf und versuchte Sanara abzuschütteln, doch diese zog sich ein letztes Mal zusammen und nach wenigen Augenblicken erschlaffte das Tier unter der Kraft ihrer Muskeln. Das Leben und der Wille waren ausgelöscht. Zufrieden und leicht geschafft von diesem Kampf, löste das Reptil sich und begann zu fressen.

Gesättigt kroch sie nach ihrem Mahl zu dem kleinen Rinnsal Wasser, trank ein wenig und befreite sich von dem Dreck den sie sich bei der Jagd zugezogen hatte. Sie würde jetzt ein Schläfchen halten und dann diesen Artgenossen suchen. Leicht schläfrig kroch sie unter einen Dornenbusch um ihr wohlverdientes Verdauungsschläfchen zu halten. Kurz bevor sie in den Schlaf abdriftete, kam ihr der Name des Fremden in den Sinn. Nagas, ja so hieß der Größere.
 

 

Erholt und voller Energie erwachte das Reptil eine ganze Zeit später wieder. Kurz streckte sie sich noch einmal, ehe sie aus ihrem Versteck kroch und in den Himmel guckte. Die Sonne war weiter gewandert. Doch bis die weiße Sonne erschien, dauerte es noch eine ganze Zeit. So hatte sie auch noch genug Zeit um sich von dem Feuerball bestrahlen zu lassen und ihren Körper dadurch aufzuwärmen. Erst durch Harry hatte sie gelernt dass dies Sonne und Mond waren. Ja, er hatte ihr eine ganze Menge beigebracht, ebenso wie sie ihm. Gut gelaunt dachte sie an eine der Lehrstunden zurück, die sie sich gegenseitig auf den Streifzügen geben hatten, während sie sich auf die Suche nach Nagas machte.
 

 

Also Harry, es ist wichtig bei der Jagd immer die Umgebung zu kontrollieren. Auch ein Jäger ist nur so gut wie seine Jäger.
 

 

Was meinst du damit Sanara?, kam es unsicher von ihrem Schützling nach einem Moment des Schweigens.
 

 

Träge ließ sie ihre Zunge aus dem Maul gleiten. Das hier würde wohl doch schwieriger als gedacht werden. Ok Kleiner, welches ist das stärkste Tier, das dir einfällt?
 

 

Eine ganze Zeit lang schwieg der Befragte und trat Steine und Stöcke zur Seite, damit sie freie Bahn hatte. Der Löwe, kam es dann mit einem entschlossen Nicken.
 

 

Der Löwe also … welche Feinde hat der Löwe?, fragte sie mit sanftem Ton.
 

 

Hmm … lass mich überlegen. Also als erstes andere Löwen, dann sind gerade für die Jungen Hyänen und andere Raubkatzen eine Gefahr. In der Schule haben wir gelernt, dass neue Männchen die Jungen des Vorgängers tötet. Ziemlich gemein, findest du nicht? Bei dieser Frage blieb er stehen und blickte nachdenklich zu ihr hinab.
 

 

Mit schief gelegtem Kopf blickte sie zu ihm empor und antwortete ernst: Nein, denn eigentlich ist es doch ganz logisch. Erstens sind es nicht seine Jungen und Zweitens könnten sie ihm den Rang irgendwann streitig machen. Wie stark kann das Junge sein, wenn der Vater sich von ihm besiegen ließ? Nur die Starken überleben. Der neue Anführer muss seine starken Gene weitergeben und dass geht am besten wenn da keine Schlüpflinge des Verlierers sind, um die sich die Mütter kümmern. Du siehst, dass ich ganz logisch. Damit war für Sanara alles dazu gesagt, denn es war nunmal so, dass nur die Stärksten überlebten. Bei ihrer Schlupf waren drei ihrer Geschwister von ihrer eigenen Mutter gefressen worden, nur weil sie nicht geschafft hatten ordentlich zu schlüpfen. Zwei waren zu langsam gewesen und eins ihrer Geschwisterchen hatte kaputte Schuppen. Sie waren zu schwach um des Lebens würdig zu sein. Sie selbst hatte mit einigen wenigen anderen die Belohnung für ihre Stärke bekommen: Die Erzählung der Legenden und wenige Tricks zum überleben. Danach war die Mutterschlange mit einem scharfen “Das nächste Mal, habt ihr vielleicht nicht so viel Glück, sollten wir uns noch einmal wieder sehen”, verschwunden.
 

 

Das ist doch totaler Quatsch, Sanara!, mit diesen aufgeregten Worten Harrys tauchte sie aus ihrer Erinnerung auf. Sanara hörst du dir selber zu? Das ergibt doch alles gar keinen Sinn! Ja es sind nicht seine und was macht es schon aus? Vor allem was hat der Tod des Vaters mit der Stärke der Jungen zu tun? Klar sie haben die gleichen Gene, aber doch sind es unterschiedliche Tiere. Wenn er keine schwachen Tiere im Rudel haben will, kann ich das ja verstehen und auch wenn er die dann vertreibt oder im Kampf tötet, aber doch nicht gleich und sofort ohne zu wissen wer das Junge ist und was es kann. Das sind doch oft noch Babys und dann könnte er sie erstmal beobachten und trainieren, dann würden sie ja auch stark werden. Aber klar, es ist natürlich gleich viel einfacher, dass was nicht “eigenes Blut” ist, zu verachten und zu zerstören …

Ich meine, hast du dir mal überlegt wie es den Müttern geht? Wie die anderen Rudelmitglieder das finden und was für ein starker aber doch auch feiger Rudelchef der Neue dann eigentlich ist? Kopfschüttelnd und die Hände tief in der Hosentasche vergrabne, trottete ihr Schützling zu einem großen Stein und ließ sich mit hängenden Schultern darauf nieder.
 

 

Irritiert wiegte sie ihren Kopf hin und her und schmeckte die Luft mit ihrer Zunge. Unter den typischen Geruchs Harrys, hatte sich nicht nur der fade, schwere Geruch von Mitleid sowie Trauer gemischt, sondern auch etwas was sie nicht genau bestimmen konnte. Aber es schmeckte dunkel. Es war ein Geruch der Sanaras Instinkte verrückt spielen ließ. Einerseits sagten sie ihr auf Abstand zu gehen, weil Gefahr drohte und andererseits wollte sie einfach nur zu ihm. Ihn trösten und beruhigen. Genervt zischte sie, als ihr bewusst wurde, was sie da gerade gedacht hatte. Harry und eine Gefahr? Niemals!
 

 

“MIST!”, rief Jener in dem Moment in Zweibeinersprache aus und schlug mit der Faust auf den Stein. Die Wut des Jungen drang durch all ihre Sinne in sie ein und leichte Angst kam auf, als sie beinahe dabei zusehen kann, wie dieser dunkle Geruch sich wie eine Wolke um ihren Schützling legte.

Nein, so ging das hier nicht weiter, denn sie wollte gar nicht wissen was sonst noch kam.

Harry … hey Kleiner … beruhig dich bitte”, vorsichtig nährte sie sich dem aufgebrachten Kind. Was ist denn los? Besorgt blickte sie zu ihm empor, als sie an seinen Füßen ankam.
 

 

Was los ist? Du willst wissen warum ich so wütend bin? Mit entschlossenem Blick schaute er zu ihr hinab und ehe Sanara noch ‘Maus' zischen konnte, hob Harry sie empor und hielt sie auf Höhe seines Gesichtes. Ich sag es dir. Ein tiefes Seufzen war von ihm zu hören, ehe er sie auf seinen Schoss setzte und in den Himmel blickte. Die Sache ist … ich bin wie diese Löwenbabys. Ich bin vielleicht ein Teil der Familie, aber ich gehöre nicht wirklich dazu. Sanara, ganz grob gesagt lebe ich nur noch, weil Onkel Vernon seine Drohung noch nicht wahr gemacht hat, mir den Hals umzudrehen. Auch hat er mich noch nicht in den Keller gesperrt und verhungern lassen. Doch ich bin den Dursleys ebenso ausgeliefert, wie diese Jungen der Gnade des neuen Anführers. Deswegen rege ich mich darüber auf. Ich weiß wie es ist der Schwächste im Rudel zu sei. Weißt du was, Menschen sind nicht viel anders als Tiere. Auch als Mensch hast du nur ein gutes Leben, wenn du nicht der Schwächste bist. Wie sagtest du so schön: Nur die Starken überleben.
 

 

So recht hatte sie damals nicht gewusst, wie sie damit umgehen sollte. Auch jetzt war ihr diese dunkle, gefährlich und beängstigend wirkende Aura, die den Jungen umgeben hatte, ein Rätsel. Leider sagte ihr Gefühl, dass es nicht das letzte Mal gewesen war. Irgendetwas sagte ihr, dass so etwas nochmal passieren würde und alles was sie hofft war, dass sie auch dann wieder bei ihm war um ihn zu beruhigen. Wo sie jetzt so zurück dachte fiel ihr auf dass sie die Frage der ‘Jäger der Jäger’ gar nicht geklärt hatten. Nun, dann würden sie das halt machen wenn der Junge zurück kam. Vielleicht hatte der ja dann auch schon selber eine Antwort gefunden, denn dumm war Harry schließlich nicht. Er mochte für Zweibeiner Verhältnisse noch Eierschale hinter den Ohren kleben haben, aber dumm war er beim besten Willen nicht! Ja, der Kleine hatte Potential und wenn er sich ein wenig davon annahm, was sie ihm über das Leben als Schlange vermittelte, dann würde ihm das wirklich helfen. Vielleicht würde er dann ja auch mal zurückbeißen, wenn eines der anderen Zweibeiner wieder gemein ihm gegenüber wurde?
 

 

Belustigt zischte sie bei dieser Vorstellung, schlängelte durch Gebüsche und tastete erneut die Luft mit ihren Geschmacksnerven ab. Wo steckte dieses Riesenreptill nur? Konnte es dieser Geschmack zu ihrer Rechten sein? Er erinnerte auf jeden Fall mehr als alles andere am heutigen Tag an Nagas. Leider kam der Wind aus ihrer Richtung und trug den Geruch somit von ihr weg. Naja, dann würde sie halt einfach nachsehen und nach diesem Entschluss schlängelte sie zügig voran in Richtung ihres Artgenossen.
 

 

Na endlich hab ich dich gefunden!, brachte sie angestrengt hervor. Sie hatte über ein weites Feld gemusst und plötzlich war ein Ball angeflogen gekommen und hätte sie um ein Haar in Schlangenmus verwandelt.

Du musst mich doch gewittert haben, also warum bist du mir nicht entgegen gekommen?, giftete sie die grössere Schlange an, die eingerollt unter einem großen Busch lag.
 

 

Hallo, kleine Sanara, kam es schläfrig von dem Größeren als er seine Augen aufschlug.

Warum suchst du mich denn?
 

 

Wütend zischte sie ihn an, auch wenn sie roch, dass er gerade ein Verdauungsschläfchen machte. Der Andere roch nach Blut und Hase. Ich soll dir was von Harry ausrichten, nur deswegen bin ich schon den ganzen Tag unterwegs, du Schlafmütze!
 

 

Und die Ratte hat nur zufällig deinen Weg gekreuzt?, kam es belustigt zurück. Wo ist denn dein Master überhaupt?
 

 

Master? Was meinte Nagas denn damit?
 

 

Na, dein Vertrauter. Dein Schützling. Harry, den ich in deiner Obhut gelassen habe. Also … wo steckt er? Geschmeidig ließ die grosse Schlange ihre Zunge heraus gleiten, ehe er den Kopf hob und diesen schüttelte. Ich kann ihn nur schwach an dir riechen, aber sonst nicht. Aaaalso? Herausfordernd blickte das Männchen sie an.
 

 

Er ist weg. Es ist einiges passiert und da hat das dicke Zweibein alle weggebracht.

Ein wütendes Zischen ertönte von Nagas und automatisch wich Sanara ein Stück zurück.
 

 

Weg? Was meinst du mit weg und was ist passiert?

Und so erzählte sie dem größeren Reptil alles. Alles außer die unfreiwillige Rettung durch den Vogel natürlich.
 

 

Erst nach einer ganzen Weile des Schweigens, setzte Nagas wieder zum Sprechen an.

Das ist … interessant. Seltsam … was wird wohl … wenn er zurück kommt … Ich muss … aber nein, dass ist unmöglich. Vielleicht kann … nein, das wird auch nichts. Schlangenmist …
 

 

Irritiert lauschte Sanara dem Selbstgespräch des anderen Reptil und zuckte zusammen als plötzlich laut ihr Name ertönte.

Äh, was hast du gesagt?
 

 

Ich fragte, wann der Junge zurück kommt! Hör gefälligst zu, wenn ich mit dir rede.
 

 

Aufgebracht schlug Sanara mit ihrem Schwanz. Du redest mit dir selbst und erwartest dass ich artig dabei zuhöre? Von wegen mein Lieber! So stolz wie es ging, richtete sie sich auf und blickte den Anderen an. Ich bin nur gekommen um dir von Harry zu sagen, dass es ihm leid tut, dass er dich nicht gefragt hat welcher Art du angehörst und wo du wohnst. Genauso tut es ihm Leid, dass es wohl bis zu eurem nächsten Treffen dauern wird! Hätte er mich nicht darum gebeten, wäre ich jetzt nicht hier. Also reg dich nicht darüber auf, sondern freu dich lieber.

Apropos … Mutig wagte sie sich wieder etwas näher an die grosse Schlange.

Warum hast du Harry überhaupt aufgesucht und woher kommst du? Willst du ihm schaden? Das lasse ich nämlich nicht zu, hörst du? Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich auch all diese Eulen getötet, denn dann wäre der Junge jetzt hier bei mir und nicht wer weiß wo mit diesen … gemeinen Menschen! Um ihre Worte zu untermalen, schnappte sie in Nagas Richtung. Ja, sie war vielleicht kleiner als das Männchen, aber er sollte sehen, dass sie wild entschlossen war! Dass sie nicht alles mit sich machen ließ! Oh nein, für Spielchen sollte der Fremde sich wen Anders suchen! Sie hatte gesagt was sie sollte und dazu noch einiges mehr. Am klügsten war es jetzt, einfach wieder in ihr Revier zurück zu kehren und Nagas Nagas sein zu lassen, doch die Fragen wollte sie zuvor noch beantwortet kriegen. Es war zum Wohle ihres Schützling! Alsooo …?
 

 

Du bist seltsam, weißt du das eigentlich, Kleines? Aber auch wirklich unterhaltsam. Das typische Schlangenlachen erklang kurz und dunkel, ehe sich das Männchen wieder hinlegte.

Du kannst Harry sagen: Mein Besitzer hat mich freigelassen, ich habe einen trockenen Unterschlupf und ich bin eine … eine Boa Constrictor. Keine meiner Absichten soll deinem Schützling schaden, sondern ich fühle mich eher verpflichtet ihn zu beschützen. Wann trifft man schon Mal eine lebende Legende? Erneut ertönte das dunkle Lachen und es kam der Glattschlange so vor, als wenn Nagas in Erinnerungen versank. Irgendwie sahen seine Augen merkwürdig leer aus für einen kurzen Moment. Doch genau so schnell wie dieser Ausdruck erschien, so schnell war er auch wieder verschwunden.
 

 

Eine Legende, die dann auch noch anders ist, als uns erzählt wurde, nicht war?, griff sie die Frage des Männchen auf und beobachtete wie dies kurz nickte.
 

 

Ja, das stimmt allerdings. Harry ist anders … magst du mir nicht ein wenig über ihn erzählen? Ich wüsste gerne, ob er es wirklich wert ist , dass man ihn beschützt und sich Gedanken um ihn macht.
 

 

Musternd blickte sie den Älteren an und schmeckte die Luft um zu erfahren, ob sie angelogen wurde. Doch sie konnte keinerlei Hormone bemerken, die auf Lüge hinwiesen. Entweder Nagas war ehrlich mit seiner Interesse und wollte wirklich einfach nur seine Neugierde stillen, oder … oder dieses Reptil konnte besser lügen als ihr lieb sein konnte. Nervös zuckten ihre Schuppen. Konnte sie es wagen, Nagas zu erzählen wie Harry war? Was wenn der Schlüpfling ihr das Übel nahm? Nein, sie durfte einfach nichts von den wahren Umständen aus dessen Leben erzählen. Einfach nur wie sie ihn erlebte und nicht, warum dies so erstaunlich war. Also gut, dann hör mir gut zu!

Damit erzählte sie Nagas von den guten Eigenschaften ihres Schützlings. Seine Geduld, Mut, Freundlichkeit, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Moralverständnis und noch so vieles mehr, plapperte sie euphorisch vor sich hin, während Nagas ihr einfach nur mit geschlossenen Augen lauschte.
 

 

Meine Güte Kleines! Du bist ja vollkommen begeistert von ihm. Wenn du ein Zweibein wärst, könnte man meinen du wärst in den Jungen verliebt, das dunkle Lachen Nagas ließ Sanara in ihrer Erzählung innehalten.
 

 

Bitte … WASSS? Aufgebracht schlug sie mit ihrem Schwanz. Was fällt dir ein? Harry ist ein Schlüpfling. Er ist MEIN Schlüpfling! Außerdem, ich bin eine Schlange und kein Zweibein, oder war dein Hase krank? Erneut lachte das Männchen auf, ehe er mit seiner Schwanzspitze vorsichtig auf ihren Kopf tippte. Na toll, jetzt behandelte dieser Blödmann sie auch noch wie ein Babyschlüpfling. So langsam wurde ihr das Ganze zu blöd und kratzte ebenso ein kleines bisschen an ihrer Schlangenehre.

Blödes Riesenreptil!, fauchte sie zickig und schlängelte von dem Männchen weg.
 

 

Ich hab dich auch gern, Kleines. Mit diesen Worten entrollte sich der Andere und streckte die Schuppen. Mit großen Augen und bewundernden Staunen beobachtete Sanara ihn dabei.
 

 

Wow … wie lang bist du eigentlich?, fragte sie leise und hätte sich am liebsten selber die Zunge abgebissen. Wie peinlich konnte dass hier eigentlich noch werden?
 

 

Ehrlich gesagt weiß ich das nicht so genau, aber ich habe bisher fünf Himmelslichter mitgemacht seit dem ich auf die Welt kam. Der Stolz war deutlich in seiner Stimme zu hören, während er sich selbst musternd betrachtete. Groß genug um ordentlich Beute zu machen und den Zweibeinern gefährlich zu sein! Das größte Tier, welches ich bisher erlegt habe ist …
 

 

Ja ja, ist ja gut. Du kannst jetzt aufhören zu prahlen, du Angeber, zischte sie genervt und drehte ihm die Rückenschuppen zu. Wenn du sonst nichts mehr zu sagen hast, mache ich mich auf dem Weg zurück in mein Revier. Mit diesen Worten setzte sie sich entschlossen in Bewegung um endlich wieder in ihr vertrautes Gebiet zu kommen. Inzwischen war der Mond gekommen und bis sie zu Hause war, hatte dieser bestimmt schon seinen Höchststand erreicht.

Als sie schon einige Meter von Nagas entfernt war, ließ sie dessen Stimme noch einmal anhalten und zurück blicken
 

 

Ach und Sanara? Es werden keine weiteren Eulen mehr kommen. Solltest du dir also eine davon als Mitternachtssnack erdacht haben, dann such dir was anderes!
 

 

Zu verwirrt um darauf etwas zu erwidern, beobachtete sie wie die Silhouette des Männchen eilig in entgegengesetzter Richtung im Licht des Mondes verschwand.

Seltsam … wirklich seltsam dieser Kerl, zischte sie sich selbst zu und sah nun ebenfalls zu nach Hause zu kommen. Bestimmt fand sie dort wieder eine lebensmüde Maus, die es wagte in ihr Revier einzudringen und diesen ‘Mut’ schließlich mit dem Leben bezahlte.

Vielleicht kam ihr dann auch eine Antwort auf die Frage, warum sich Nagas so sicher war, dass keine Eulen mehr kamen.

Während sie Felder, Wiesen und Straßen überquerte, fiel ihr auf, dass der Andere ihr mehr Fragen bereitet, als beantwortet hatte.
 

 

Schlangenmist! Der hatte sie echt ausgetrickst!

 

~~

 
 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Anmerkung:

Es kann passieren das es ab jetzt immer wieder Kapitel verspätet gibt. Letztes Ausbildungsjahr lässt grüßen.

Für die, die gerne kleine Ausschnitte aus kommenden Kapiteln einer meiner Storys lesen wollen, kann ich nur das FB oder G+ Profil empfehlen, wo es jetzt immer wieder kleine „Häppchen“ geben wird.

In diesem Sinne: Einen schönen Oktober noch *wink* Komplett anzeigen

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