Ein Leben ohne Reita war wie Möhrensalat ohne Möhren, Kartoffelsalat ohne Mayonnaise, Sahne-Kirsch-Torte ohne Sahne – da blieben ja nur die Kirschen übrig.
Ich sehe an die Zimmerdecke meines Schlafzimmers. Neben mir ist der Platz noch aufgewühlt, weil er noch bis eben darin lag. Ich versteh das einfach nicht. Wie konnte er mich nur so benutzen? Er wusste doch, das ich mehr für ihn empfand, das ich ihn liebe.
Ob es nun Mai war, Yasuno, Yuura oder gar Miyavi selbst – solange er nicht zu ihm zurückkommen wollte, hatte Keiyuu nicht den Geringsten Elan mit jemandem zu reden oder sich trösten zu lassen.
„Shh…ganz ruhig, Keiyuu. Dir kann hier nichts passieren.“, vernehme ich auf einmal eine Stimme neben mir. Sie wirkt wie Balsam auf meiner wunden Seele und ich wende mich ihr langsam zu, sehe wieder diesen rettenden Engel.
Er selbst wirkte in seiner schwarzen Lederhose, dem engen weißen Shirt und der Lederjacke ein wenig deplatziert in der bonbonfarbenen Menge, wie jemand, der sich im Konzert geirrt hatte, aber genau das war nicht der Fall.
Seine kleine, vom Fieber ganz heiße Hand legte sich an Yasunos Wange und er zwang ihn sanft, aber bestimmt, ihm wieder in die Augen zu sehen.
"Spiel nicht mit mir…", wisperte er leise, sah Yasuno flehend an.
Keiyuu schaute sich um. Es war sehr unordentlich.
"Und? Wie gefällt es dir? Ist es zu klein?" fragte Miyavi.
"Nein, Nein es ist gut" entgegnete Keiyuu.
Wie war er nur auf die Idee gekommen bei Miyavi einzuziehen?
"Ich kann ja meine Sachen hierlassen, oder?" fragte Miyavi.
Fröhliches Kinderlachen…Menschen, die mit Freude ihrer Arbeit nachgingen….Menschen, die die Zeit mit ihren Liebsten verbrachten.
All dies war eine Wunschvorstellung in jenen Tagen.