„Das Flugzeug wieder zum Laufen bringen?“, fragte Toris ungläubig. „In einer Nacht und keinem ganzen Tag? Wenn dieses Flugzeug auch nur halb so ramponiert ist wie du, Alfred, fürchte ich, das wird nicht funktionieren.“
Wieso muss Schule immer so früh anfangen? Er könnte jetzt schön in seinem Bett liegen, sich in seine Decke kuscheln und von Apfelstrudel träumen. Oder vom Klavierspielen. Oder von Gilbert...
„Du bist ein Fisch, Angleterre. Vraiment, ein Fisch. Ein fischiger Fisch, der fischig fischt. Und stinkt. Ein stinkender, halbtoter Fisch. C’est tout.“
„Aber ich bin erwachsen, Alfred! Ich bin ein Mann, ein ehemaliger Ritter, eintausend Jahre alt und damit ganz nebenbei älter als du, und ich kann es vertragen!“, schrie Toris ihn an. „Ich kann es wirklich vertragen!“
„Falsch!“ Gilbert hob neunmalklug den Zeigefinger. „Wenn du dich selbst in Gefahr begibst, um in ein Verlies zu schleichen, jemandem die Fesseln abzunehmen und ihm Essen zu bringen, tust du das nicht, weil du ihn hasst. Lektion Nummer eins.“
„Liet, küss mich.“
„Feliks, w…was?“, stotterte mein Braunhaariger Freund vor mit verunsichert.
„Bitte, nur einen Kuss, mehr verlange ich doch nicht“, wiederholte ich meine Bitte und schaute Toris flehend an.
Die Welt glich der Hölle und daran Schuld war nur ein einziger Mann.Im Volksmund hieß er nur „das Monster“, „der Tod“ oder auch „ der Teufel höchst persöhnlich“,doch hieß er eigentlich Ivan Braginski.
Die Tasse, die er in den Händen hielt, war in den Farben weiß und rot. Dies waren die Farben von Polen. Feliks hatte sie dem Braunhaarigen geschenkt, als Zeichen ihrer Freundschaft und damit Toris ihn nie vergessen konnte
„Schau dir die Geschichte an. Wir drei sind nicht dafür geschaffen, frei zu sein, geschweige denn glücklich. Irgendwann wird die Geschichte sich wiederholen. Das war doch immer so.“
Er glaubt, ein Paar leuchtender, runder Augen vor sich zu sehen, raue Finger zu spüren, die über seine Wange streicheln und durch sein Haar fahren, glaubt, eine Stimme zu hören, ein glucksendes Lachen.
Toris lächelte. "Es ist okay, mach dir keine Sorgen..."
Und Raivis fand, dass er seinen Bruder schon lange nicht mehr so aufgeregt, nervös und fröhlich gesehen hatte... zumindest nicht alles gleichzeitig.