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Alles wird sich ändern

denn die Zeit bleibt nicht stehen
von

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Danas Rückkehr

Autor: Bina-chan86

Part 90/?
 

Dana! Dana! Dana! Eine Stimme schrie im Kopf der Elbenprinzessin. Im allerletzten Moment bremste sie den Schlag des Schwertes ab. Dana! Sie legte erschrocken eine Hand an den Kopf. Was war das?

Haryon bewegte sich nicht. Offerbar glaubte er seine Gegnerin habe soeben komplett den Verstand verloren. Er war zu verwirrt um einer höheren Existenz dafür zu danken, dass sein Leben verschont wurde.

Dana atmete einmal tief durch. Dann erkannte sie endlich die Stimme. Das war Mellryn. Sie erinnerte sich daran, dass ihr Bruder ihr schon einmal seine Gedanken gesandt hatte. Damals hatte er sich in Gefangenschaft befunden. Aber warum sprach er jetzt zu ihr? Fast wäre Haryon besiegt gewesen, also warum gerade jetzt? Mellryn konnte nicht wissen, was sie gerade tat. Dana! „Verdammt, sei still!“ Sie hielt sich die Ohren zu, wohlwissend, dass dies nichts änderte, und taumelte zurück. So kurz davor – sie war so kurz davor zu gewinnen.

„Ich wusste doch, dass du nicht den Mumm dazu hast.“ Höhnisch blickte Haryon zu ihr auf.

„Halt den Mund!“, fuhr Dana ihn an. Sie holte erneut mit dem Schwert aus und ließ es niedersausen. Die Klinge blieb zwei Zentimeter neben Haryon im Boden stecken. „Süße Träume!“, knurrte sie grimmig und verpasste dem falschen König stattdessen einen Kinnhaken, der ihn außer Gefecht setzte.

„Verdammt!“, schrie sie in den Himmel. Dann hörte sie wieder jemanden ihren Namen rufen, aber diesmal war die Stimme real und existierte nicht nur in ihrem Kopf.
 

Oranor stieg als Erster zu Dana in die Schlucht hinab. Der große Elb bewegte sich erstaunlich flink auf den Felsen. Falls er erstaunt war über den Anblick des bewusstlosen Haryon, so ließ er sich davon nichts anmerken. „Wie geht es Euch, Prinzessin?“, erkundigte er sich pflichtschuldig.

„Ich werde es überleben“, entgegnete Dana. Sie fühlte sich nur schrecklich müde.

„Dana!“ Mellryn drängte sich an Oranor vorbei und schloss seine Schwester in die Arme.

Dana gestattete sich für einen Moment lang die Augen zu schließen. „Ich habe die ganze Zeit über deine Stimme gehört“, flüsterte sie.

Überrascht ließ Mellryn sie los. „Du hast mich gehört?“ Ihm war nicht bewusst gewesen, inwieweit seine Gedanken sich verselbstständigt hatten. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich war wohl zu aufgeregt. Vergib mir.“

„Da gibt es nichts zu vergeben. Es hat mich davon abgehalten einen schlimmen Fehler zu begehen.“ In dem Augenblick, in dem sie es aussprach, wusste Dana, dass dies die Wahrheit war.

„Inwiefern das?“, wunderte sich Mellryn.

„Wenn ich Haryon umgebracht hätte, dann wäre ich vermutlich auch nicht besser als er“, antwortete Dana. „Besessen von Rache – blind. Außerdem hat er meine Fragen noch nicht beantwortet. Gefangen nützt er uns mehr, als tot.“

„Nur ist er auf diese Weise auch unleugbar gefährlicher“, wandte Oranor ein, der den verwundeten Feind gerade fesselte und anschließend auf seine Schulter lud.

Dana dachte an die vergangenen Ereignisse zurück und nickte. „Das werde ich nicht vergessen.“ Solange er am Leben war, konnte sie die sein, die sie war. Wenn der falsche König hingegen tot wäre, dann gäbe es auch für sie keinen Weg zurück mehr. Alles würde sich ändern. So kurz vor dem Ziel begann sie sich zu fürchten.
 

„Nicht so grob“, beschwerte sich Tawha zähneknirschend. Selbst er hatte Verletzungen davon getragen. Dabei hätte er wohl nichts lieber getan, als sich aus dem Staub zu machen. Es war kein Geheimnis, dass er nicht hinter Danas Sache stand.

„Hör auf zu meckern und lass mich meine Arbeit machen. Verstanden?“ Seit Mellryn fort war, hatte Eravelles Geduld arg gelitten. Nicht bei ihrem Geliebte sein zu können und nicht zu wissen, was aus Dana geworden war, machte die dunkelhaarige Elbin reizbar. Nachdem sie eine Weile leise vor sich hin gegrummelt hatte, beruhigte sie sich langsam wieder. „Was glaubst du, wie der Kampf ausgehen wird?“

Erstaunt blinzelte Tawha. Die Frage kam unerwartet. „Warum fragst du ausgerechnet mich das?“

Eravelle schaute zu Boden. „Vielleicht ist deine Meinung realistischer, als die unserer Verbündeten. Ich weiß nämlich nicht mehr, woran ich noch glauben soll“, gab sie zu und Tränen traten ihr in die Augen.

Dieser Umstand verwirrte Tawha noch mehr. Zuletzt hatte Eravelle als Kind vor ihm geweint. Es kam ihm vor, als wäre das Ewigkeiten her und er erwischte sich dabei, wie er einen Augenblick lang wehmütig wurde.

„Ich kannte Tossinde schon so lange. Er war den Dúath ein guter Anführer“, fuhr Eravelle fort. „Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass er in Zukunft nicht mehr da sein wird.“ Anklagend sah sie ihren Cousin an. „Er war vor langer Zeit auch dein Freund. Empfindest du rein gar nichts dabei?“

Tawha zog es vor zu diesem Thema lieber zu schweigen. „Um mich hättest du nicht trauern müssen.“

Eravelle blickte ihm unverwandt in die Augen – lange und eindringlich. „Doch. Ich glaube, ich hätte getrauert“, sagte sie zögerlich. „Ganz egal, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, wir bleiben doch durch Familienbande verbunden.“

Verächtlich schnaubte Tawha. „Als ob das einen Unterschied macht.“

Eravelle wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und stand auf. „Für mich macht es einen Unterschied.“
 

„Hoheit!“ Einer der Soldaten kniete vor dem Prinzen nieder. „Es ist gerade ein Bote für Euch eingetroffen.“

Trotz seiner Schulterverletzung richtete sich Lysander sofort auf. „Ein Bote?“

„Ja, er sagt es sei sehr wichtig.“ Der Krieger hielt den Kopf gesenkt. Er war noch sehr jung.

Prinz Lysander nickte. „Gut. Bring den Mann zu mir. Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat.“ Zu viel mehr war er momentan sowieso nicht in der Lage. Ein Umstand, der ihn beschämte.
 

Dana hatte ein wenig Bammel davor den Truppen gegenüber zu treten. Doch Mellryn vermochte es genau die richtigen Worte zu finden.

„Was du getan hast, war richtig“, sagte der Elb. „Ich bin sehr stolz auf dich. Wir verdanken es dir, dass Haryon nun unser Gefangener ist. Bald ist es überstanden.“

Dana drückte leicht die Hand ihres Bruders. Sie wusste, dass viele Haryon lieber tot sähen und vor Stunden hatte sie noch geglaubt, sie würde ebenfalls dazu gehören. Doch was sie nun wollte waren Antworten.

„Er hat Recht“, meldete sich Alvar zu Wort. Er lächelte sogar leicht. „Wir sind so weit gekommen. Von hier aus ist es nur noch ein kleines Stück.“

Dana wandte sich amüsiert zu ihm um. „Du willst doch nur so schnell wie möglich zu Lydia zurück.“

Und nun lachten alle, während Alvar rot wurde.
 

Etwa zur selben Zeit erhielt Vorn die Nachricht, dass man ihren Anführer gefangen hatte. Der alte Magier fluchte. Er wusste, dass die Truppen auseinander brechen würden, sobald diese Botschaft die Runde machte.

„Erzählt niemandem davon“, wies Vorn seine Späher an. „Wir brauchen zuerst einen Plan.“ Er klang zuversichtlicher, als er sich fühlte. Wenn sie Haryon nicht innerhalb der nächsten Stunden befreiten, dann war dieser Krieg für die Azi Dahaka verloren.
 

„Da kommen sie!“, rief Calina aus. Sie hatte als Erste den Suchtrupp erspäht, der sich einen nun näherte. Dana ging vorneweg, wobei sie von ihrem Bruder gestützt wurde.

Falmarin stand neben ihr. „Und sie haben Haryon bei sich.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. Glücklich schien sie über diesen Anblick nicht zu sein, aber gefesselt war ihr der falsche König allemal lieber, als frei herumlaufend.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von Danas Rückkehr. Diejenigen unter ihren Freunden, die noch auf ihren eigenen Beinen laufen konnte, kamen ihr entgegen.

Lysander war überglücklich seine Verlobte lebend wieder zu sehen. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. „Du hast es geschafft“, sagte er schlicht.

Dana schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf. „Es ist noch nicht vorbei, aber zumindest bin ich nicht diejenige, die verschnürt wiederkehrt.“ Ihr Blick fiel auf den Mann, der hinter Lysander stand. Sie musste einen Moment lang nachdenken, dann erkannte sie ihn wieder. Es war Lydias Bruder.

Seithrun kniete nicht nieder, er neigte lediglich den Kopf, ehe er ihr einen eckigen Gegenstand entgegen hielt, der in ein Leinentuch eingewickelt war. „Dana aus dem Eledhrim-Ardh, ich glaube dies gehört euch.“

Neugierig schlug Dana den Stoff zur Seite. Es kam ein altes Buch zum Vorschein. Der grüne Grund war über und über mit elbischen Schriftzeichen bedeckt. Überrascht sah sie Seithrun an. „Woher habt Ihr das?“

„Es wurde in die Obhut von Ithal übergeben, kurz bevor das Eledhrim-Ardh unterging. Es ist die Geschichte Eures Volkes, also solltet Ihr sie zuende führen. Gebt diesem Kapitel ein gutes Ende.“

Es war Alvar, der sie Prophezeiung aussprach, die vielen von ihnen im Kopf herumschwirrte:
 

„Das Geschlecht der Elben wird sterben oder auferstehen

Ein Mädchen wird es sein

Eine Entscheidung wird fallen, die jene Zukunft aller bestimmt.

Das Mädchen, mehr Magie als je ein Elb zuvor, wird kommen in Zeiten der Unruhe um zu richten.

Zerstörung – sie wird sterben.

Frieden – sie wird leben.

Eins von beiden wird es sein.

Doch sie selbst kann nicht wissen, ihre Unschuld bleibt rein.
 

Ein reines Herz - die Macht der Zeitalter

Die Auserwählte wird zusammenführen

Was ewig getrennt,

Und das Schicksal aller bestimmen,

Die in Zweifel ausharren."
 

Dana nickte entschlossen. „Finden wir endlich heraus, was es damit auf sich hat.“
 

End of Part 90



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2010-07-01T21:18:47+00:00 01.07.2010 23:18
^^
*strahl* ein supie kappi ^^
ich hatte wieder ne menge zu lachen XD und ich frage mich immer wieder wie man es schaffen kann... das soooo viele charas unter einem hut bekommt XD ich habe jedenfalls nicht das gefühl das jemand zu kurz gekommen ist oder so.... macht wirklich spaß es zu lesen ^^ nur eins finde ich sehr schade... warum ist das kappi so kurz >.< ich war viel zu schnell fertig mit dem lesen XD *lach*

ich freu mich aber schon auf das nächste kappi ;P und hoffe das man da erfährt was es nu damit auf sich hat ^^


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