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Konoha Side Stories

von

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Der Regenmacher 2

Der Weg durchs abendliche Konoha war sehr belebt. Die Straßen wimmelten von Shinobi und Passanten, die ihren Geschäften oder ihren Vergnügungen nachgingen. Beinahe konnte man sich nicht vorstellen, dass Tsunade-sama einen Angriff auf die Stadt und das Reich des Feuers erwartete, ausgeführt von den Nukenin der Geheimorganisation Akatsuki, die sie im Land der Reißzähne unter größten Vorsichtsmaßnahmen observiert hatten. Und sie hätten sie bis zu ihrem Versteck verfolgt, wenn ihnen die Iwa-Nin nicht ins Gehege gekommen wären. Da war sich Kishio sicher.

"Hm", machte Mai, während sie mit auf dem Rücken verschränkten Händen neben ihm her ging.

"Was?" Verwirrt sah Kishio auf. "Hast du was gesagt? Entschuldige, ich war in Gedanken."

"Nein, ich habe nichts gesagt", antwortete sie. "Aber ich wüsste wirklich zu gerne, was du jetzt gerade denkst."

Der rothaarige Ninja lächelte milde. "Unsere letzte Mission. Ich glaube, ich werde mir jetzt erst bewusst, in welcher Gefahr wir geschwebt haben. Und ausgerechnet ich hatte die beiden ständig im Fokus meiner sensorischen Fähigkeiten." Er verstummte, blieb stehen und starrte zu Boden. Zumindest bis sich Mais Gesicht zwischen seine Augen und die Straße schob. "Schon wieder am Grübeln?"

Er schreckte auf. "Uh? Ich reflektiere nur. Niichan hat sie ebenfalls gesehen, durch meine Fähigkeiten verstärkt. Ich weiß, er ist sauer, weil er nicht mit den beiden Akatsukis mithalten kann. Wir wissen beide, dass sie uns und die meisten Affenkrieger in die Tasche gesteckt hätten, vielleicht mit Ausnahme des Königs und Dr. Tofu. Mit Team dreizehn hätten sie leichtes Spiel gehabt, denke ich. Besonders der Typ mit den vier Chakra-Zentren zuviel war... Gespenstisch anzuschauen auf der Chakra-Ebene." Kishios Hände krampften für einen Moment. "Es ist nicht mal die Stärke ihres Chakras. Die war beachtlich, keine Frage, aber ich oder Sensei hätten das auch aufbieten können... Es ist mehr die Art des Chakras, die vielen verschiedenen Chakren, die in beiden zirkulierten. Ich weiß, Mediziner praktizieren das ständig, aber diese beiden, sie... Ich habe so etwas noch nie gesehen. Und glaube mir, ich bin aus dem Wundern nicht mehr raus gekommen, seit ich Konoha betreten habe, dessu ne?"

"Die Mission ist vorbei", sagte Mai achselzuckend und ging weiter. Kishio folgte ihr.

"Aber wir könnten wieder auf sie treffen. Und wenn Tsunade-sama Recht behält, werden wir das auch", wandte Kishio ein.

"Also tun wir gut daran, noch härter zu trainieren und noch besser zu werden. Besonders du und Sensei. Oder wer, denkst du, könnte auch nur eines dieser Ungetüme erledigen? Shikamaru vielleicht?" Mai kicherte. "Wohl eher nicht. Da werden wir wohl selbst ran müssen. Wenn keine ANBU zur Verfügung stehen."

"Oder die Voll-Jounin Konohas. Asuma-san würde es wahrscheinlich schaffen. Er ist unter den Top fünf-Shinobi Konohas."

"Platzier ihn mal lieber unter die ersten drei", sagte Mai.
 

Sie blieb abrupt stehen und beinahe wäre Kishio in das Mädchen hineingerannt. "Themawechsel, Kicchan. Ich habe über deine Tätowierungen nachgedacht."

"Du meinst mein Clanzeichen?" Kishio lächelte und lüftete sein permanentes Jutsu für einen Moment, damit die geschwungenen Linien in seinem Gesicht erschienen. Er verdeckte sie aber schnell wieder, denn es war eine alte Gewohnheit für ihn. Auch wenn er es in Konoha nicht mehr tun brauchte, war da immer noch dieses Gefühl, nicht identifiziert und nicht gefunden werden zu dürfen. Oder es zumindest den Kopfgeldjägern nicht zu einfach zu machen.

"Genau die meine ich. Du hast neue bekommen, am Kinn. Warum?"

Der junge Shinobi lächelte noch immer. "Weißt du, die habe ich mir verdient, als..." Er verstummte für einen Augenblick. Dann aber atmete er tief durch und sah das Mädchen an. "Ich habe mir jedes einzelne Zeichen damit verdient, dass ich eine Prüfung abgeschlossen habe. Die Tätowierungen sind meine Auszeichnungen, meine Abzeichen, damit jeder sehen kann, der sich mit Moeru-Tattoos auskennt, auf welchen Ausbildungsstand ich bin und welchen Stand ich im Clan habe. Als ich... Der Vernichtung des Dorfes entging, war ich auf einer weiteren Prüfung. Ich habe sie bestanden, mit Bravour, kedo, niemand war mehr da, der es bestätigen konnte. Mein Großvater nicht, meine Schwester nicht, Shinpachi nicht, niemand aus unserem Clan. Aber heute ist es anders. Shinpachi ist wieder zu mir zurückgekehrt. Der Clan ist wieder da. Klein zwar, aber immerhin ein Clan. Ich... Habe sehr lange mit mir gehadert, aber schließlich habe ich Sensei darum gebeten, dass ich mir die Tätowierungen für die damals bestandene Prüfung machen lassen kann. Ich bin sicher, Großvater hätte es auch gewollt. Aber die am Kinn stehen für eine neue Prüfung, die ich mit Shinpachis Hilfe abgelegt habe. Auch dafür habe ich Niichan um Erlaubnis gebeten. Es ist... eine gefährliche Prüfung." Und es erklärte, warum es einige Zeit im Hause Morikubo und im Nara-Clan so viel Wild zu essen gegeben hatte...

"Aha", meinte Mai. "Muss die Frau, die dich mal heiratet, auch tätowiert werden?"

"Gibt es einen besonderen Grund dafür, dass du fragst?", fragte Kishio erstaunt.

Mai zuckte erneut die Achseln. "Ich habe Angst vor Nadeln. Deshalb frage ich."

"Wieso?", neckte Kishio das Mädchen. "Planst du, mich zu heiraten?"

"Das hättest du wohl gerne", erwiderte sie spitz.

Kishio setzte zu einer Erwiderung an, stutzte aber. "Moment mal, du hast Angst vor Nadeln? Hai? Ausgerechnet du? Ich meine, ich weiß, was sich unter deinem Henge verbirgt, und..."

"Ach, das, meinst du?" Sie lüftete das Jutsu und entblößte den linken Unterarm und die unzähligen, zueinander angeordneten Schnitte, präzise und sortiert. "Das kann man nicht vergleichen. Ich habe nur Angst vor Nadeln, nicht vor Klingen. Außerdem..." Diesmal stockte sie und sah Kishio in die Augen. Ein Seufzer bewies, dass sie sich entschieden hatte. "Wenn ich mich geritzt habe, dann habe ich ohnehin nichts gespürt. Im Gegenteil, jeder Funke Schmerz war willkommen, um mir zu beweisen, dass ich noch lebe. Oder der Schmerz war meine Strafe, für jedwelchen Fehler, den ich begangen hatte. Es war gewollt. Ich mache das schon lange nicht mehr, aber die Narben sind gut so, wie sie sind. Sie erinnern mich daran, dass man Dummheiten begehen kann und dass man diese Dummheiten wiederholen kann, bis man ausbricht." Sie hielt den Arm hoch, damit Kishio ihn genau sehen konnte. "Außerdem ging mir der Platz aus. Und bevor ich auf Senseis Vorschlag zurückgreife und mich auch noch q uer ritze, damit wir Go auf dem Arm spielen können, habe ich darüber nachgedacht, mich zu entscheiden, was ich in Zukunft tue. Weiterhin selbst kasteien, selbst bestrafen, selbst verstümmeln, oder voran schreiten. Mit Sensei kann ich voran schreiten. Mit Kira, mit Shinji... Und mit dir, Kicchan."

"Dein Lob ehrt mich", sagte Kishio in einer Mischung aus Anerkennung und Betroffenheit. "Aber bist du sicher, dass du nicht auf dem anderen Arm anfangen wirst?"

"Nein, sicher bin ich mir nicht. Sich zu ritzen ist eine Sucht wie jede andere auch. Du brauchst das Glück, das dabei entsteht, brauchst das Gefühl, etwas zu tun. Etwas zu kontrollieren, zumindest bis du merkst, es kontrolliert stattdessen dich. Jedenfalls habe ich nur Angst vor Nadeln, nicht vor Kunais."

Kishio zog die Stirn kraus. "Nein, du würdest nicht tätowiert werden, wenn wir tatsächlich heiraten würden, weil du keine Moeru bist. Aber unsere Kinder würden tätowiert werden, jedes Mal, wenn sie eine Prüfung bestanden haben."

"Wow, gleich mehrere Kinder? Du planst weit voraus", neckte sie ihn.

"Keine Sorge, das war rein hypothetisch. Womit würdest du auch Babies füttern wollen?"

Erschrocken verschränkte sie beide Arme vor ihrer Brust. "Kishio!", beschwerte sie sich lautstark, und als er über sie lachte, schlug sie gespielt nach ihm. "So etwas sagt man einer Dame aber nicht."

"Es ist ja schon mehr geworden, nicht wahr?", neckte er sie erneut. "Vielleicht reicht es ja irgendwann mal für ein Baby."

Erneut verschränkte sie die Arme vor der Brust, nur errötete sie diesmal. "Ein Baby stillen hat nichts damit zu tun, wie groß die Brust ist, nur dass du es weißt, Kicchan! Außerdem ist das ja wohl nicht das Hauptkriterium, um ein Kind zu bekommen. Oder mehrere, wie du es vorhast."

"Ja, wie ich es vorhabe...", murmelte Kishio, noch immer grinsend, aber nachdenklicher werdend. "Weißt du, Mai-chan, ich werde wohl tatsächlich eine Menge Kinder in die Welt setzen müssen. Es geht gar nicht anders. Nicht, wenn die Moerus in dieser Welt überhaupt eine Überlebenschance erhalten sollen. Ohne den Clan sind die Moerus verloren, für immer verloren. So wie viele andere Kekkai Genkai-Träger, die einfach verschwunden sind."
 

Er setzte sich wieder in Bewegung und sie folgte ihm. "Aber du hast doch jetzt Verbündete, bist Teil der Nara. Und Sensei passt auf dich auf. Klar kannst du eine Menge Kinder zeugen und so. Aber du musst ja nicht sofort damit anfangen. Soll doch Shinpa-chan erst mal seinen Beitrag leisten."

"Ja, schon, mit beidem hast du Recht, Mai-chan, aber ich habe nicht nur eine Verpflichtung dem Clan gegenüber, sondern bin auch eine Verpflichtung den Nara und Konoha gegenüber eingegangen. Ich schulde es ihnen, die Moeru wieder auferstehen zu lassen. Alleine schon, weil Konoha mich aufgenommen hat. Nie hätte ich gedacht, in einem der fünf großen Dörfer aufgenommen zu werden. Nicht nach alldem, was ich da draußen erlebt habe, als sie mich wegen Orochimarus Kopfgeld gejagt haben."

"Ach", meinte Mai, "Konoha ist eben für die eine oder andere Überraschung gut. Und egal was du tust - an den Neunschwänzigen kommst du nicht so leicht ran. Du kannst dir also wirklich noch Zeit lassen. Und in aller Ruhe suchen, finde ich."

"Du bist ja doch daran interessiert", neckte er sie und griff nach ihrer Taille, um sie zu kneifen.

Ein Laut, der einem Yieks sehr nahe kam, verließ ihre Lippen und sie wich seiner Hand aus, so gut sie es konnte.

"Aber lass es dir gleich gesagt sein, du musst mich dann wohl mit mehreren Frauen teilen, Mai Kobashi."

"Hä? Wieso? Habt Ihr Moerus Vielweiberei betrieben, oder was?"

"Nein, ich sehe nur so entsetzlich gut aus, da kommen die Frauen von ganz alleine."

"Du bist ein schamloser Angeber, Kishio no Moeru. Ich habe noch keine Frauen gesehen, die dir nachgelaufen wären", tadelte sie ihn.

"Weil du nicht richtig hinschaust, Mai Kobashi", erwiderte er grinsend.

"Hrmpf", machte sie, blies die Wangen auf und schritt voran.

"Ach komm, Mai-chan. Nun sei doch nicht böse. Das war doch nur Spaß. Ich werde mir bestimmt nicht mehrere Frauen zulegen, solange Niichan das nicht auch macht. Und wir werden trotzdem immer Freunde bleiben." Er holte sie ein, überholte sie und stoppte sie damit. Wieder lächelte er. "Und du, Mai-chan, bist ein ganz besonderer Freund für mich. Sicher, wir hatten keinen guten Start und ich habe ewig lange gebraucht, um drüber wegzukommen, als du mir in Genta-no-son an allem, was in deinem Leben schieflief, die Schuld gegeben hast. Aber jetzt..."

"Wärmst du wieder alte Kamellen auf? Ich habe mich entschuldigt. So oft entschuldigt", murrte sie.

"Ja, ich weiß. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich das gebraucht. Diesen Druck. Dieses Gefühl von du oder ich. Das erste Mal seit Jahren, seit mein Dorf zerstört worden war, erkannte ich, dass es da einen Ort für mich gibt, an dem ich leben will und für den ich kämpfen muss. Ich wollte an Niichans Seite bleiben, auch gegen deinen Willen, Mai. Ich wollte dieses Leben in Konoha führen, wollte es unbedingt. Deine Wut, dein Widerstand waren es, die mich bis zu diesem Punkt getrieben haben. Nicht irgendwelche dämlichen Schwüre Niichan gegenüber, meine Verpflichtungen materieller oder symbolischer Natur, sondern dein Nein, Mai-chan. Ich habe das wirklich als Motivation gebraucht, zumindest eine Zeitlang, bis ich merkte, dass dieses Leben auch so nicht verschwindet. Und ich habe deine Entschuldigung angenommen. Jedes einzelne Mal, Mai-chan, dessu ne?"

"Und nie hat es sich richtig angefühlt. Nie war es so, dass..." Sie schluckte für einen Moment. "Nie hatte ich das Gefühl, dass du mir vergeben hättest. Ich hatte nie die Chance, dich..."

"Eieieieieiei, wie Sensei immer sagt. Frisst das schon länger an dir?"

"Ja", sagte sie mürrisch und sah zu Boden. "Seit du mich das erste Mal Freund genannt hast."

"Was ist denn falsch daran, wenn wir Freunde sind, Mai-chan?"

"Vielleicht will ich das gar nicht, nur dein Freund sein? Vielleicht ist da etwas anderes, was ich will, was ich zumindest mal ausprobieren möchte? Vielleicht einmal schauen, ob es neben ich und du auch ein wir gibt, Kicchan?" Sie sah auf. "Wäre es nicht einen Versuch wert?"

Konsterniert starrte der Moeru das jüngere Mädchen an. Gut, nur zwei Jahre jünger, aber das bedeutete keinen großen Unterschied, da Mädchen in der Regel zwei Jahre weiter waren als Jungen. Zumindest behaupteten die Mädchen das. Und wenn er ehrlich war, hatte er darüber nachgedacht, dass... Und sofort wieder verdrängt, weil es sich nicht richtig angefühlt hatte. Nicht bei Mai-chan. Und nicht bei einem Mitglied seiner Gruppe. Da hatte er sich fürchterlich am Riemen reißen müssen. Andererseits, er war kein Mitglied von Team dreizehn, er war... Nein, nein, nein, kein Einbruch, nicht gerade jetzt.

Kishio atmete angespannt aus. "Mai-chan, kannst du das?", fragte er und ließ Chakra um seinen rechten Arm aufleuchten. Es war grün.

"Natürlich. Ich bin keine Anfängerin mehr", sagte sie und ließ ebenfalls um ihren rechten Arm Chakra aufleuchten. Es hatte eine türkise Färbung, was Kishio doch überraschte. Konnte es sein, dass sie...?

"Weißt du, Mai-chan, ich war in meinem Dorf eine lange Zeit gefürchtet und gehasst. Als ich noch ganz klein war." Er hielt sein Chakra über ihres und sah dabei zu, wie sich ihre Auren berührten und verästelte Blitze austauschten. "Das Erbe der Moeru war stark in mir. Geradezu übermächtig. Große emotionale Momente weckten es und verstärkten es spontan um das einhundertfache. Ich erinnere mich nicht mehr daran, aber Großvater hat es mir erzählt, für mich als Warnung. Nach dem Tod meiner Eltern hatte ich eine Amme. Sie war keine Moeru, nicht mal aus dem Dorf, aber sie war uns empfohlen worden. Ich... Habe mit ihr gespielt und mich sehr gefreut. Dann habe ich sie auf den Mund geküsst, und..." Er stockte. "Das hat sie getötet. Mein Chakra ist in sie hineingeflutet wie Wasser aus einem geborstenen Damm und hat ihr Chakra-System zerstört. Sie starb, vor meinen Augen."

Mai hob die rechte Augenbraue und schürzte die Lippen. "So? Wo ist die Pointe?"

"HM!", machte er verärgert. "Als Shinpachi mein Aufpasser wurde, habe ich ihn getestet. Seine Aura getestet. Da er ein Moeru ist, sind sich unsere Chakren ähnlich und ich konnte ihn nicht so leicht verletzen. Auch als ich ihn geküsst habe, starb er nicht daran, wurde nicht mal verletzt. Du aber, Mai-chan, du bist keine Moeru und..."

"Ach?", fragte sie und griff nach Kishios Arm. "Du hast dein Chakra doch jetzt unter Kontrolle, oder?"

Kishio war derweil erschrocken zusammengefahren und hatte nur den Arm nicht bewegt, den Mai berührte. "Sicher", erwiderte er und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, "aber ich bin nicht allmächtig. Und wie leicht verliere ich mal die Kontrolle über mein Chakra. Und dann bist du tot, Mai-chan."

"Bin ich das dann?", fragte sie. Noch immer hielt sie seinen Arm umklammert. "Kicchan, ich bin eine Kunoichi Konohas, kein Kindermädchen. Mein Chakra ist trainiert. Ausgebildet. Hochgezüchtet. Ich will nicht angeben, aber meine Chakrakontrolle ist mittlerweile auf einem Level mit der von Shinji. Wie wäre es also, wenn du mal versuchst, mir weh zu tun?"

"Nein, nein, nein", murmelte er betreten, "Mai-chan, weißt du nicht mehr, damals im Land der Blitze, als ich den Kumo-Nin, der mich für ein Mädchen gehalten hat, totgeküsst habe? Ich will nicht, dass dir das Gleiche..."

Weiter kam er nicht, denn Mai hatte die Linke in seinem Kragen verschränkt und kräftig gezogen. Die dadurch resultierende Berührung war hart und ruppig, aber auch sehr nachdrücklich. Und als sich ihre Lippen auf die seinen drückten, war er viel zu verblüfft, um zu reagieren. Oder um irgendetwas zu tun. Nicht einmal seinen Chakra-Fluss hatte er im Griff.

Beinahe barsch brach sie den Kuss wieder ab und hielt ihn auf Distanz. "Davon einmal abgesehen, dass ich noch lebe, Kishio no Moeru, wie wahrscheinlich ist es, dass ich lerne, mich von deinem Chakra nicht töten zu lassen, wenn du mir die Gelegenheit dazu gibst?"

Mit einem Schnauben ließ sie ihn los und ging an ihm vorbei. "Freunde, wenn ich das schon höre..."

Verblüfft starrte Kishio noch einen Moment in die Leere vor sich. Seine Rechte ging zum Gesicht und die Fingerspitzen berührten seine Lippen. Mist, Mist, Mist, verdammter Mist.

"Kommst du?", rief sie ihm zu.

"J-ja!" Hastig ging er dem Mädchen nach. Konnte es sein, dass...? Es gab wohl einiges, über das er nachdenken musste. Und anscheinend dringender, als er bisher gedacht hatte.
 

Als die beiden das Restaurant Sindo erreichten, das im Familienbesitz der Morikubo war, betraten sie es wie selbstverständlich durch die Vordertür, vorbei an mehreren Gruppen wartender Gäste - für eine Lobby mit Bar war das Sindo viel zu klein. Dennoch waren die Plätze heiß begehrt und es gab viele Stammgäste. Die kannten die beiden natürlich, und so waren sie es, die die "Neuen" dahingehend beruhigten, dass das neue Pärchen ihnen nicht die Plätze wegnehmen würde.

"Tante Yuria, Mamo-chan schickt uns, um...", begann Mai, wurde aber von der Chefin des Hauses unterbrochen, als sie die beiden freudestrahlend begrüßte.

"Mai-chan, Kishio! Na, euch schickt der Himmel! Keita ist krank! Ich wollte schon Mamoru benachrichtigen, aber so ist es viel besser, zwei statt einer. Könnt Ihr bitte aushelfen? Nur ein paar Stunden? Wir haben heute so viele Gäste."

Und natürlich brachte es Yuria Morikubo nicht übers Herz, sie abzuweisen. Wenn aber auch die dritthöchsten Preise der Stadt die Gäste nicht abschrecken konnten...

"Äh, Tante Yuria? Mamo-chan hat gesagt, wir sollten hier etwas abholen", erwiderte Mai etwas kläglich.

"Davon weiß ich nichts. Zieht euch doch bitte um, ja? Kishio die Tische eins bis acht, du, Mai-chan, neun bis vierzehn, aber dazu der kleine Gruppentisch. Ihr wisst ja, wo eure Sachen hängen, nicht?"

Mit diesen Worten war Yuria Morikubo bereits wieder zu ihren Töpfen in die Küche gerauscht.

"Von wegen, wir sollen was abholen", maulte Mai. Verstohlen leckte sie sich über die Lippen. "Aber ich freue mich schon aufs gute Essen hinterher."

Auch Kishio lief das Wasser im Mund zusammen. Denn das Resteessen war im Sindo legendär. Abgesehen davon ließ sich Mama Morikubo bei der Bezahlung nie lumpen.

"Nun komm schon. Die Leute warten", sagte Mai fröhlich, griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich in die Hinterräume zu den Umkleiden.

Kishio ließ sich willig mitziehen. Und das vor allem, weil ihm die Erkenntnis dämmerte, dass Mamoru nichts hatte geholt haben wollen, sondern sie beide zusammen losgeschicht hatte, damit sie die Gelegenheit zu einer Aussprache nutzten. Das hatte schon mal recht gut geklappt. Aber wie ging es von hier aus weiter? Kishio ertappte sich bei dem Gedanken, dass der Kuss trotz aller Ruppigkeit angenehm gewesen war. Viel zu angenehm. Schuld stieg in ihm auf. Leider hielt sie sich die Waage mit dem Gefühl, Gutes auch mal verdient zu haben. Er ahnte, dass die nächsten Wochen nicht leichter werden würden.

***

Die beiden Männer, die hinter dem Haus der Familie Morikubo ihre Kata ausführten, einhundert Karatake-Schläge mit dem Schwert von oben gerade nach unten, waren voll konzentriert. Und der Schweiß stand schon auf ihren Stirnen. Dennoch zogen der blonde Junge und der nur wenig ältere Schwarzhaarige ihre Übung ohne jedes Zögern und Stocken durch.

"Einhundert!", verkündete Shinji und beendete die Übung damit. Natürlich, Lee-san hätte, wäre er Schwertkämpfer, erst bei einhundert angefangen. Er und sein Meister Might Guy hatten erst bei den Tausendern wirklich Spaß. Beide waren entsprechend austrainiert, und Guy zählte vollkommen zu Recht zu den Top Ten Jounin Konohas.

Kuzomi-chan eilte, so gut ihre Wunde das zuließ, mit einem trockenen Handtuch auf den blonden Jungen zu. "Kira-sama, das hat gut ausgesehen."

"Ja, nicht?", meinte er zufrieden und hängte sich mit einem Danke das Handtuch über die Schulter. "Hat sich auch gut angefühlt."

"Hm", machte der Größere. "Kommst du mit der Waffe zurecht?"

"Ja, Sensei, sehr gut sogar", erwiderte der Genin stolz. "Vor einem Jahr noch hätte ich sie wahrscheinlich ständig in die Erde geschlagen, aber heute hat sie eine gute Länge. Immer noch ein Stückchen länger als ich es mag. Aber ich wachse ja wohl noch. Hoffentlich."

"Gut. Warte einen Augenblick. Es fehlt noch etwas", sagte Mamoru Morikubu und ging wieder ins Haus.

Sofort steckten die drei die Köpfe zusammen. "Und? Wie fühlt sich die Waffe an?", wollte Shinji sofort wissen. "Ist irgendwas von Maria dran? Hast du was gespürt? Etwas von ihrem Korridore-Chakra zum Beispiel?"

"Dann würde ich es nicht annehmen", ereiferte sich das Spinnenmädchen. "Das Chakra einer Frau in der Waffe meines Herrn ist wohl nicht das Richtige."

Kira schnaubte leise. "Kein Grund, gleich eifersüchtig zu werden, Kuzomi-chan. Und nein, ich habe nichts von Maria in der Waffe gespürt. Aber viel von Sensei. Die Bindung ist... Eingedrückt von seinen Händen. Und da er größere Hände hat als ich, habe ich keinen einhundertprozentigen Grip. Aber die Bindung austauschen lassen will ich auch nicht."

"Das würde ich auch nicht wollen", murmelte Shinji. Er feixte. "Wer hätte das gedacht, dass es für uns so einträglich werden würde, wenn Mamo-chan unser Sensei wird, was? Du auf jeden Fall schon mal nicht, Kira."

"Ja, ja, das alte Lied", meinte Kira abwehrend. "Dabei war ich anfangs höchstens ein wenig skeptisch. Und er hat uns so viel beigebracht."

"Das meine ich. Mai und ich haben viel über die Wind-Affinität gelernt, finde ich. Obwohl Sensei sein Fuuton gerade selbst erst erlernt, quasi. Aber man merkt schon den Unterschied zwischen einem Frischling wie mir, der die Kunst gerade lernt und jemandem, der bereits Katon gemeistert hat. Und jetzt sieh uns an: Du wurdest vom Raikage persönlich ausgebildet!"

"Na, das war wohl eher ein Feigenblättchen", erwiderte Kira lächelnd. "Ich meine, die speziellen Techniken, die A-sama beherrscht, werde ich eventuell in dreihundert Jahren auch drauf haben. Also hat er mir nur Basistechniken beigebracht, und Nabara-sensei hat ihnen den Feinschliff gegeben. Dennoch, nicht unbedingt Sachen, die ein grüner Genin gezeigt bekommt. Vor allem kein grüner Genin aus Konoha in Kumogakure."

"Das wollte ich sagen. Und du bist nicht nur Kontraktträger der Spinnen geworden, sondern hast nun auch noch Mamo-chans Schwert bekommen. Dein Bruder muss doch platzen vor Stolz!", sagte Shinji hochzufrieden.

Kira grinste breit. "Kann mich nicht beklagen." Ein Seitenblick streifte das Spinnenmädchen, das beschloss, unter diesem Blick ein klein wenig zu erröten. "Und, wie ist es bei dir, Herr Schüler von Mamoru Morikubo? Bist doch selbst ziemlich taff geworden. Dazu auch noch offizieller Kontraktträger der Affen. Was sagt denn dein Alter dazu? Der muss doch auch platzen vor Stolz."

Shinjis Miene wurde für einen Moment ein recht starres Lächeln. "Vater... Er ist natürlich stolz auf mich. Und er widmet mir eine Menge freie Zeit. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Und Mutter ist begeistert von meinen Fortschritten - wenn das nicht bedeuten würde, dass ich mich immer wieder in Gefahr begeben muss... Und mein Bruder, der steht zu mir und hält zu mir und verbringt jede freie Minute mit mir, die Vater nicht in Beschlag nimmt..."

Kiras Miene wurde misstrauisch. "Alter, alles senkrecht im Gelände? Ist doch nicht normal, dass dein Vater sich so sehr für dich interessiert."

"Ist doch in Ordnung. Er ist mein Vater und er ist Jounin im Ruhestand. Und er wendet viel Zeit auf, um mit mir zu trainieren", wiegelte Shinji ab. "Schließlich habe ich auch einen Ruf zu verteidigen, oder? Ich bin ein Nakahara."

"Weiß Sensei, dass dein Vater dich zusätzlich trainiert?", fragte Kira argwöhnisch.

Shinji wollte aufbrausen, darauf hinweisen, dass es wohl egal sei, was er in seiner Freizeit tat und mit wem er sie verbrachte, aber er seufzte nur und ließ die Schultern nach vorne sinken. "Nein", gestand er kleinlaut. "Und ich habe Angst, dass er es herausfindet und Vater zur Rede stellt. Mein Bruder hat da so was angedeutet, dass Mamo-chan es nicht so gut finden könnte, wenn ich zweimal trainieren würde. Aber ich muss doch fit werden, stärker werden. Ich meine, wenn wir zum Chunin-Examen zugelassen werden sollen, dann..."

"Oho! Chunin-Examen!", rief Kira hocherfreut und klopfte dem Freund auf die Schulter. "Das ist das erste verdammte vernünftige Wort, das ich heute aus deinem Mund höre! Und mit Mai als vollwertiger Waffenbeschwörerin haben wir ein nahezu perfektes Team zusammen, um das durchzuziehen!"

"Ähemm!", machte Kuzomi.

"Und nicht zu vergessen unsere freundliche Genjutsu-Unterstützung von den Kuzokamis!"

"Hr-hrmmmm", machte Shinji.

"Und auch nicht zu vergessen dein jeweiliger beschworener Affenkrieger." Kira runzelte ärgerlich die Stirn. "Verdammt, wenn Kuzoko-chan oder Kishio in der Gruppe den Boss nach Mamo-chan spielen und Mai die Nummer drei ist, warum muss ich immer den verdammten Diplomaten spielen?"

"Vielleicht, weil du dich von der vier auf die drei vorarbeitest?", meinte Shinji.

"Ach komm. Du siehst dich doch nicht etwa selbst auf der fünf, oder?"

"Ich denke, es geht gar nicht so sehr um Nummern, sondern darum, dass wir nach unseren Fähigkeiten eingesetzt werden. Kishio ist uns meilenweit voraus und auch Kuzoko hat es drauf. Dass Mai die drei ist, ist logisch. Keiner von uns beiden würde mit ihr streiten wollen. Zudem macht es Sinn, wenn sie in einem Kampf den Überblick behält. Immerhin müssen wir mit unseren Kontraktpartnern kämpfen und sie nicht. Das verstärkt uns zwar, macht die Situation aber von innen unübersichtlich. Keine Ahnung, wie Sensei das alleine schafft, noch dazu mit vier oder fünf Kontraktpartnern."

"Hm. Das klingt jetzt mehr nach einer Ausrede, um Mai ja nicht ihren Stellvertreterplatz wegzunehmen", spöttelte Kira.

"Eventuell", räumte Shinji ein. "Sie blüht doch richtig auf, wenn sie was zu sagen hat, oder?"

"Zugegeben", meinte Kira.

"Und sie kann die Hilfestellung gebrauchen. Wenn sie etwas wichtiger auftritt, etwas mehr Präsenz hat, vielleicht übersieht Kishio sie dann nicht länger..."

Kira steckte sich die Zeigefinger in die Ohren. "La, la, la. Ich kann dich nicht hören!"

"Ach, komm schon. Du hast doch auch bemerkt, dass da was zwischen den beiden los ist und dass sie zu blöde sind, es alleine hinzukriegen, Kira!"

"La, la, la, la, la. Mai ist unsere Freundin, und eine feste Beziehung kommt für sie nicht in Frage!" Ärgerlich nahm er die Finger aus den Ohren und sah Shinji vorwurfsvoll an. "Na toll. Na TOLL! Jetzt habe ich Kopfkino, und du bist schuld!"

"Aber, aber. Nun gönn ihr doch mal ein eigenes Leben und eine Beziehung und..."
 

"Ich bin der gleichen Meinung", kam es von der Veranda.

Die drei fuhren herum. Dort saß ihr Sensei und lächelte. "Was meint Ihr, warum ich die beiden zusammen losgeschickt habe, um etwas für mich zu holen?"

"Oh", machte Shinji. "Ein guter Schachzug. Aber denkst du, das nützt was? Kishio ist manchmal so... So... Kishio."

Mamoru lachte. Dann warf er Kira etwas zu. Der fing es geschickt auf. "Eine Saya. Sensei, ist dies die Schwertscheide, zu der...?"

"Ja, das ist die Saya, die zu meiner alten Klinge gehört. Erst wollte ich sie wegwerfen und eine neue machen lassen, weil sie ganz schön gelitten hat. Ich musste oft mit ihr kämpfen. Aber dann habe ich sie reparieren lassen, damit du sie tragen kannst, bis sie auseinanderfällt, Kira."

Er erhob sich und lachte. "Und was Mai und Kishio angeht... Was meinst du, Shinpa-chan?"

Der Moeru, der bisher still in einer Ecke gesessen und "genossen" hatte, wie er es ausdrückte, grinste von einem Ohr bis zum anderen. Seine Erholungsphase bekam ihm gut. Er wirkte noch immer verhärmt, aber seine Züge entsprachen nun schon eher seinem tatsächlichen Alter. "Wir reden hier von Kishio", gab er zu bedenken. Er kicherte. "Aber auch von Mai-chan. Wir werden sehen, ob etwas passiert."

"Das sehe ich ebenso." Er trat vor und legte zuerst seinen beiden Genin, dann Kuzomi die Hand auf den Kopf. "Irgendwas wird schon passieren. Und nur wer enttäuscht wurde, kann von sich sagen, dass er es zumindest versucht hat. Richtig?"

"So, dessu ne", pflichtete Shinpachi ihm zu. Die beiden wechselten einen amüsierten Blick.

"Aber das bringt uns gleich zum nächsten Thema. Ihr müsst jetzt langsam mal das Wasserlaufen erlernen. Ich habe euch gesagt, dass das als Fahrtschein dafür gilt, ob Ihr zur Chunin-Prüfung zugelassen werdet. Wenn Ihr es bis zum Ende unserer nächsten Mission beherrscht, dann..."

Weiter kam er nicht, denn die drei waren ihm um den Hals gefallen.

"Sensei ist der Beste!", verkündete Kira mit lauter Stimme und die anderen stimmten ein.

Für einen Moment floss ein Schatten über das Gesicht Mamoru Morikubos. So, als erinnere er sich an die Schmerzen, die Lasten, die Gefahren und die Verluste, die er bei seiner eigenen Chunin-Prüfung erlebt hatte. So, als durchleide er das alles noch einmal. Dann aber klopfte er seinen Genin auf die Schultern. "Ihr werdet viel Spaß haben", versprach er. Nun, zumindest das, was Shinobi unter Spaß verstanden, und davon nicht zu knapp.

***

Zugegeben, ich war etwas irritiert, als ich das Haupthaus betrat. Die Familienbande bei den Naras waren eher informell, und Shikaku legte wenig Wert darauf, besonders strukturiert zu sein. Er nannte das System der Hyuuga immer gerne als Negativ-Beispiel. Die Aufteilung in Hauptfamilie und Nebenfamilien erinnerte ihn an die überzogene Art feudaler Familien, wie er mir einmal anvertraut hatte. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass die Byakugan in der Hauptfamilie nicht versiegelt wurden, was auch für Konoha wesentlich sicherer gewesen wäre. Stattdessen verließen sie sich auf den Schutz der Nebenfamilie. Na ja, lamentieren konnte man eine ganze Menge, und durch Kou erfuhr ich ohnehin eine Menge Interna der Hyuuga, und auch die Nara hatten so ihre Problemchen und ihre Knackpunkte. Wenn ich alleine an den Rat dachte, der mir Jahrelang eingeredet hatte, ich hätte nicht das Zeug zum Ninja, weil ich die Schattenkräfte nicht beherrschte... Und nun? Wenn man mich anschaute, sah man einen Ninja, der Katon beherrschte, sich gerade Fuuton recht erfolgreich aneignete, Kontraktpartner der Affen war und einen Kontrakt mit den Spinnen hatte. Das reichte sicher nicht, um ein Nara zu werden, also ein typischer kämpfender Nara, aber für einen Chunin von Konoha reichte es allemal.

"Ah, Mamoru. Komm, setz dich. Möchtest du Tee?"

"Danke, Onkel. Gerne", erwiderte ich und setzte mich zu Shikaku an das Shogi-Brett. "Spielen wir eine Runde?"

"Was? Nein, das ist eine laufende Partie, die ich mit Shikamaru spiele. Er wird zwar nicht sauer, wenn wir neu aufbauen, weil er alle Züge im Gedächtnis hat. Aber ich fürchte, er wird schummeln, wenn er das Brett wieder herrichtet." Er grinste. "Nur Spaß."

"Zuzutrauen wäre es ihm. Er ist ein Shinobi Konohas", erwiderte ich lächelnd.

Wir stießen unsere Fäuste gegeneinander, als Zeichen unseres Verständnisses.

Seine Frau brachte uns frischen Tee. "Na, du Rumtreiber, auch mal wieder Zuhause?", neckte sie mich.

"Nur ganz kurz, Yoshino-chan", sagte ich anstelle von Baa, der korrekten Anrede für meine Tante. Vor allem, weil ihr das gefiel. "Damit ich meinen Geburtstag Zuhause feiere. Diesmal zumindest. Ihr kommt doch hoffentlich?"

Sie runzelte die Stirn. "Willst du nicht lieber eine Feier nur mit deinen jungen Leuten? Warum uns alte Säcke dabei haben? Was Kleines im gemütlichen Kreis ist doch viel schöner."

"Den kleinen Kreis kannst du vergessen, seit ich Tsunade-sama eingeladen habe", sagte ich leicht säuerlich. "Außerdem sehe ich hier keine alten Säcke."

"Das hast du schön gesagt, Mamoru." Sie küsste mich auf die Wange, wie sie es nicht mehr getan hatte, seit ich... Elf oder zwölf gewesen war? "Und jetzt unterhaltet euch schön. Wehe, du packst ihn zu hart an, Schatz."

Shikaku seufzte. "Niemand hat vor, irgendjemanden hier hart anzupacken. Versprochen, Liebling."

"Na, dann ist gut." Sie verschwand wieder in der Küche.
 

"Danke, dass du noch Zeit für mich gefunden hast, Mamoru. Du führst ein Team, und nicht gerade ein kleines. Ich hätte es dir nicht übel genommen, wenn du morgen oder erst übermorgen gekommen wärst."

Ich winkte ab. "Ach Quatsch. Ich habe Vater gesagt, er soll mit den Genin und den Moerus essen gehen. Wir haben genug Zeit. Und ehrlich gesagt genieße ich es ab und zu, mal andere Gesichter zu sehen. Nicht, dass es mir an Abwechslung mangelt", sagte ich mit der Andeutung eines Lächelns. "Worum geht es?"

"Dein Sohn, Mamoru. Akira-chan. Ich habe dir nicht erzählt, dass ich in Tsukigakure war, oder? Kurz nachdem du letztes Jahr selbst dort warst, nach der Jagd auf Kabuto. Ich habe die Nara-Kräfte in ihm versiegelt. Sie waren sehr stark und unkontrolliert für sein Alter."

Ich schürzte verächtlich die Lippen. "Ich weiß. Das habe ich deutlich zu spüren gekriegt, als ich mich verabschiedet habe. Aki-chan hat versucht, mich zurückzuhalten. Mit seinen Nara-Kräften. Ich habe so getan, als würde ich nicht merken, dass Hanako und Karin seine untrainierten Jutsu jedes Mal wieder aufgelöst haben... Aber ich habe es mir gemerkt, im großen Buch der unangenehmen Fragen, die ich ihnen gestellt habe, als sie mit der Wahrheit rausgerückt sind."

"Oh", machte Shikaku.

"Hm? Hast du tatsächlich gedacht, ich bin so weltfremd und kriege es nicht mit, wenn ich mittels eines Schattenjutsus gestoppt werde?", fragte ich pikiert.

"Nein, das ist es nicht. Ich bewundere nur deine Geduld. Ich hätte sie konfrontiert."

"Und damit hätte ich sie dazu getrieben, etwas zu tun, zu dem sie eventuell noch nicht bereit waren. Letztendlich hatten sie einen einigermaßen plausiblen Grund, nicht wahr?"

"Für eine Frau sicherlich."

Wir tranken von unseren Tees und ich sah den Clanführer nachdenklich an. "Du hast das Siegel auf ihn gelöst, als ich weg war, richtig?"

"Richtig", gestand Shikaku. "Die fähigsten Shinobi der Nara haben ihn getestet. Du weißt, sowohl du als auch dein Vater haben keine Affinität zur Kunst der Nara. Ausfälle über eine Generation kommen vor, über zwei Generationen aber nicht. Da bist du der Erste. Vielleicht auch ein Grund, warum der Rat der Nara nicht wollte, dass du Ninja wirst. Es schwang immer unterschwellig dabei mit, dass du das Ergebnis einer Affäre deiner Mutter mit einem Dritten sein könntest. Eingetrocknete, vorurteilsbeladene Bastarde", sagte er zähneknirschend. "Aber das hat sich jetzt erledigt. Wir wissen nun, dass Akira-chan eindeutig die Schattenkunst beherrscht. Auf einem sehr einfachen Level, aber bereits in einer erstaunlichen Stärke. Damit steht fest, dass er ein Nara ist. Und damit steht auch fest, dass er dein Sohn ist und du Kenshiros Sohn bist."

Für einen Moment grinste er von einem Ohr bis zum anderen. "Was für eine späte Genugtuung."

"Ach", murmelte ich. "War das so? Wem muss ich denn nachträglich in den Arsch treten?"

"Niemanden, dem du nicht schon in den Arsch getreten hast, seit du Shinobi geworden bist und dich bewiesen hast, Mamoru Morikubo. Es gibt niemanden im Clan, der dir nach deinem ersten Jahr abgesprochen hat, ein hervorragender Shinobi zu werden. Das macht mich stolz, weißt du?"

"Danke", sagte ich, gegen den Kloß ankämpfend, der mir plötzlich im Hals zu stecken schien. Ich räusperte mich. "Also, Aki-chan ist stark?"

"Ja. Und ich fürchte, er wird noch sehr viel stärker werden. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Fall, dass die Affinität zur Nara-Kunst zwei Generationen überspringt: Erstens, die dritte Generation wird besonders schwach. Zweitens, die dritte Generation wird besonders stark, weil sie die fehlenden Kräfte der vorigen Generationen erhält. Ich fürchte, bei Akir-chan ist das der Fall."

"Hm." Nachdenklich sah ich ihn an. "Du hast seine Fähigkeiten wieder versiegelt?"

"Das habe ich. Besonders gründlich und mit ein paar zusätzlichen Sicherungen. Wir sind mit Getsugakure befreundet, aber deshalb dürfen wir nicht nachlässig werden. Die Chancen stehen gut, dass der Tsukikage die alten Siegel bereits hat erforschen lassen, damit er sie jederzeit aufheben kann. Deshalb die neuen."

Ich nickte verstehend. Sollten wir je mit Getsugakure Kopf stehen, würde Akira ein ordentlicher Zankapfel werden, wobei Getsugakure die besseren Karten hatte. Er lebte die meiste Zeit dort, und seine Mutter war dort eine angesehene Kunoichi. Was ich angesichts ihrer Vergangenheit für eine grandiose Karriere hielt. "Ja, das macht Sinn. Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast."

"Tja, da gibt es aber noch ein Problem..."

Erneut trank Shikaku einen Schluck Tee, dann noch einen und dann leerte er den Becher auf einen Haps. "Weib! Sake!", kommandierte er barsch.

Ich zuckte zusammen, denn ich erwartete einen heftigen, einen sehr heftigen Ausbruch von Yoshino. Sie hatte einen eigenen Kopf. Den brauchte man allerdings auch, wenn man mit einem Nara zusammenleben wollte.

Stattdessen kam sie aus der Küche und brachte ein Tablett mit zwei Tässchen und zwei Karaffen Sake. Sie setzte sich neben den Shogi-Tisch, stellte jedem einen Becher hin und goss Sake ein. Dann stellte sie beide Kännchen vor uns ab. Anschließend erhob sie sich wieder. "Nicht zu grob, hast du gehört, Mann?"

"Ja, ja, ich gebe mein Bestes, Liebling", erwiderte mein Onkel barsch.

Langsam wurde mir die Geschichte unheimlich. "Shikaku, was...?"

"Trink deinen Sake, Mamoru."

Ich wurde zugegeben etwas nervös. Deshalb verfehlte ich die kleine Tasse beim ersten Versuch, sie zu greifen. "Prost", murmelte ich und schüttete mir den heißen Sake in den Mund. Shikaku tat es mir nach, und als ich die Tasse abgesetzt hatte, schenkte er uns nach. "Prost."

"Prost."

Das wiederholten wir noch zweimal, dann schien Shikaku genug zu haben. Vorerst.
 

"Mamoru, du musst verstehen, dass ich dir nichts Böses will, und... Manchmal muss ich eben Arschloch sein und im Sinne des Clans handeln. Dinge tun und Worte sagen, die ich nicht so meine, aber die gesagt werden müssen. Im Sinne der Nara und im Sinne Konohas."

"So?" Misstrauisch hob ich die recht Augenbraue. "Raus damit. Was hast du so schlimmes mit Aki-chan vor, Onkel?"

"Es geht schon um Akira, das hast du richtig erkannt, aber primär geht es darum, wie du dich in Zukunft verhältst. Ich spreche jetzt nicht als dein dich liebender Onkel, sondern als dein Clanschef Shikaku Nara. Und ich bitte dich hier und jetzt darum, dass du mir nicht böse sein wirst." Beinahe flehentlich sah er mich an. Dann verbeugte er sich so tief vor mir, dass er beinahe die Sake-Karaffe vor sich umgeworfen hätte.

"Oi, oi, Shikaku, du machst mir Angst", sagte ich mit einem Schauder in der Stimme. "Gut, ich verspreche es dir, aber rück endlich raus mit der Sprache."

Er sah wieder auf. "Wirklich?"

"Wirklich. Aber sag endlich, was du willst, oder ich gehe nach Hause."

Er atmete tief ein und wieder aus. Dann sah er fort. "Mist."

"Wie, Mist?"

"Er kriegt es nicht über die Lippen, Niichan", klang Shikamarus Stimme auf. Er stand in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. "Und ich kann ihn verstehen. Ist ja keine Allerweltsfrage."

"Dann sag du mir doch, was so Wichtiges an meinem Sohn ist, dass er sich anstellt wie ein Genin auf der ersten Mission", murrte ich.

Mein kleiner Cousin seufzte. "Tja. Wie fange ich das denn an? Hm, sag mal, wer ist deine Favoritin, jetzt wo Hana-chan einen Neuen hat? Perine, Karin oder Maria?" Er schmunzelte. "Karin, nicht wahr?"

Ich fühlte, wie ich errötete. Ertappt, hm?

Shikaku seufzte ebenfalls. "Mist."

"Ja, Mist, Vater. Mamoru-nii, kannst du dir vorstellen, stattdessen Maria zu heiraten? Ich meine, in deine Familie aufgenommen ist sie ja nun schon. Aber ihr Status ist mehr der einer Ex-Frau, nicht?"

"Äh, hallo?" Verblüfft sah ich Shikamaru an. "Hast du gerade vorgeschlagen, dass ich Maria heiraten soll? Damit Aki-chans Nara-Talent in Konoha bleibt, beziehungsweise nach Konoha kommt?"

"Ja, das war ungefähr das, was Vater dir vorschlagen wollte. Vater und der Rat, von denen nicht ein einziger dieser Feiglinge heute hier ist, um ihm beizustehen."

"Okay...." Ich griff nach meinem Sake und trank ihn auf ex aus. Teufel, war das Zeug heiß! Ich hustete.

Shikaku schenkte mir aus seiner Karaffe ein und ich trank sie leer. "Magst du sie nicht? Kommt sie nicht in die engere Wahl, weil sie versucht hat, dich umzubringen? Shikamaru kann dir da auch was über sein Mä..."

"VATER!", unterbrach er ihn. "E-es geht um Mamoru und Aki-chan!"

Der Clanchef der Nara schmunzelte. "Schon gut, Sohn. Also, Mamoru, würdest du darüber nachdenken?"

"Eine politisch motivierte Heirat, um Akira an Konoha zu binden?", fragte ich.

"Nicht nur das. Wir wissen, dass sich Maria zu einer hervorragenden Kunoichi gemausert hat. Und ihre Fähigkeite, Gänge zu treiben, die sie vielleicht auf Akira vererbt hat, ist auch ein wichtiger Punkt. Und du magst sie doch auch, oder? Ich meine, warum sonst hast du mit ihr..."

"Vater...", mahnte Shikamaru.

Ich war ihm dankbar für den Einwand, bevor ich an Peinlichkeit starb. "Nun, ich hasse sie nicht. Nein, ganz gewiss nicht. Ich mag sie, sogar sehr, und das hat nichts mit Aki-chan zu tun. Ich fand sie immer sehr faszinierend, gerade weil sie versucht hat, mich umzubringen. Vielleicht nicht die beste Grundlage für eine Beziehung, aber auch nicht die schlechteste."

"Du ziehst es tatsächlich in Betracht?", rief Shikaku erfreut.

"Alternativ könntest du, wenn du Karin heiratest, Maria zu deiner Nebenfrau machen, Niichan. Die Gesetze von Konoha lassen das durchaus zu. Aber du müsstest mit dem Neid jedes männlichen Shinobi leben. Und wenn ich dann noch daran denke, dass du P-chan hast..." Shikamaru griente mir zu.

Ich griff nach Shikakus Kännchen und trank es leer. Das Schlimmste an der Situation war, dass ich sie mir durchaus in allen Varianten vorstellen konnte. Verdammt, war ich nur ein typischer Mann, oder war das schon ein Anzeichen für ein besonders schamloses Exemplar meiner Gattung? Was, wenn es für Männer vollkommen normal war? Was sagte das über Männer an sich aus? Verdammte Pubertät. Hätte ich sie doch besser nie durchlaufen.
 

"Immer langsam mit den jungen Pferden. Heißt das, der Clan der Nara und im speziellen unser aller Clanchef fordern mich dazu auf, Maria zu ehelichen, um Aki-chan in Konoha zu halten und um die Hand auf das Kekkai Genkai Marias legen zu können?"

"Ja, das fasst es vortrefflich zusammen, Mamoru", sagte Shikaku nach einer kleinen Pause. "Und du hast versprochen, nicht böse mit mir zu sein."

"Ich bin's ja nicht." Kurz dachte ich nach. "Na gut, etwas vielleicht. Was fällt dem Rat ein, sich in mein Privatleben einzumischen? Wir sind keine Uchiha und keine Hyuuga. Wir züchten uns nicht selbst!" Zu diesen Worten klopfte ich aufs Shogi-Brett und brachte das Spiel durcheinander. Schuldbewusst sah ich meinen Cousin an. "Tut mir leid."

"Ist in Ordnung", erwiderte er. "Und? Welche Antwort gibst du den Nara?"

"Ach ja, da war ja noch was."

Ich zwang mich, trotz des Sake sachlich zu denken, auf einem Standpunkt, losgelöst von Emotionen. Rational, nüchtern. Okay, letzteres ging vielleicht nicht mehr so gut. Aber zumindest versuchte ich, nicht verärgert zu sein. Für den Moment. Sollte ich Maria heiraten? Als Hauptfrau, als Nebenfrau? Laut P-chan waren ja alle Mädchen des Mamo-Pakts - zumindest die drei "Überlebenden" - dazu bereit, meine Geliebten zu werden, sobald ich eine von ihnen heiratete. Ob ihnen der Status als Nebenfrau mehr zusagte? Und wer war ich, dass ich ihnen auf diese Weise die Chance auf persönliches Glück und einen Partner nur für sich alleine versagte? Trotzdem, der Gedanke hatte was. Zumindest, solange meine Libido meinem Alter entsprechend gigantisch war.

Okay, den Gedanken schob ich beiseite. Ganz rational betrachtet, was würde Mutter sagen, wenn ich die Beziehung zu Maria legitimierte? Sie würde es freuen. Egal, ob Maria Nebenfrau oder Hauptfrau wurde. Und Vater? Der greinte wohl lieber Hana-chan nach, die nun die feste Freundin von Ryu war. Von ihm war keine Hilfe zu erwarten. Und dazu kam noch, dass die Angelegenheit nun eine Clan-Geschichte war. Und, da machte ich mir keine Illusionen, sicher auch eine Angelegenheit Konohas. Ich war mir sicher, von Tsunade-sama würde demnächst auch der eine oder andere Hinweis kommen, diesbezüglich zu handeln. Verdammt.

"Ich sage es mal so, Onkel. Ich bin zu jung zum heiraten. Frag mich das in zwei, drei oder fünf Jahren nochmal."

"Mamoru..."

"Aber dann... Wenn Maria dann immer noch bei mir ist, kann ich es mir durchaus vorstellen."

"Was ist, wenn die Umstände uns zwingen, früher zu handeln?", hakte Shikamaru nach.

"Dann sollte jemand sicherheitshalber von meinen Mädchen die Größen nehmen und Kleider vorbereiten", sagte ich sarkastisch.

"Sollen wir zwei Kleider oder drei Kleider vorbereiten?", fragte Shikaku im gleichen Tonfall.

Eine sehr gute Frage. Wie sehr würde ich damit Perine ihr Leben versauen? Menschen und Affen waren nicht kompatibel. Sie konnten sich lieben, körperlich und ethisch, aber sie bekamen keinen gemeinsamen Nachwuchs. Konnte, wollte und durfte ich das P-chan antun, auch wenn sie meinte, es zu wollen? "Ich weiß es nicht, Onkel. Ich weiß es wirklich nicht." Leise seufzte ich. "Ist noch Sake da?"

Yoshino erschien auffällig fix und schnell, um neue Karaffen für uns hinzustellen. "Armer Junge. Du hast es nötig", sagte sie, strich mir mitfühlend über den Kopf und verschwand wieder in der Küche.

"Willkommen in der Welt der Erwachsenen", sagte Shikaku, schenkte uns ein und prostete mir zu.

"Ich bin nicht sicher, ob das ein Danke verdient hat, Onkel", erwiderte ich sarkastisch.

"Das war ich damals auch nicht", sagte er trocken.

Wir sahen uns an und lachten. Noch konnten wir das.

Shikamaru setzte sich dazu und ordnete die Steine auf dem Shogi-Brett neu. "Wo wir gerade bei Wahrheiten sind, deine Beförderung zum Voll-Jounin..."

"Nicht zu viele umwälzende Informationen auf einmal, kleiner Bruder", mahnte ich hastig.

"Okay", murmelte er amüsiert.

Und ich wusste, damit hatte es erst so richtig angefangen, mein Leben als Erwachsener. Verdammt.



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