Die Braut und eine Reise beginnt
So, erst mal vielen Dank an alle, die mir einen Kommi hinterlassen haben.
Ich hätte echt nicht gedacht, das ich so schnell eine Reaktion bekomme.
Vielen, vielen Dank (fest in die Arm nehm und knuddel)
Das zweite Kapitel geht nun online. Viel Spaß dabei.
Hier noch eine kleine Legende.
» « = gesprochene Worte
~ ~ = Gedanken
( ) = Kommentar Autor
Namensbedeutung:
Aimi : ai = Liebe, Zuneigung; mi = Schönheit, schön
Ayaka : aya = Farbe,Färbung; ka = Blume / kurz:farbenfrohe Blume
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Die Braut und eine Reise beginnt
»Nein, Rin du kannst nicht mitkommen! «
Traurig sah das kleine Mädchen Sesshomaru an. Sie wusste nur zu genau,
das ein einmal gesagtes "Nein", sich nie in ein "Ja" verwandeln würde,
egal, wie sehr sie darum bitten würde.
Der kleine Krötendämon Jaken konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht
verkneifen. Die kleine Göre würde also im Schloss bleiben.
Er verstand bis heute nicht, warum der ehrenwerte Sesshomaru, so ein
kleines, unwürdiges, vor allem lästiges, Menschenmädchen in seiner Nähe
duldete.
Er und sein Herr würden, wieder zusammen reisen. So wie früher.Wunderbar.
» Jaken! «
» Ja, mein Herr «, eilig lief er heran. Er musste ja noch so viel für
die Reise vorbereiten.
» Du bleibst ebenfalls hier und wirst auf Rin aufpassen. «
Die freudige Mine verschwand und machte einem fassungslosen Gesicht Platz.
Er sollte hier bleiben?
Aber wer würde dann Sesshomaru dienen?
» Sesshomaru-sama, verzeiht, aber ich dachtet Ihr würdet ... «
» Das Denken überlass mir Jaken. Du wirst tun, was ich dir befohlen habe. «
» Sicher mein Herr sicher «, hastig warf sich der kleine grüne Dämon zu
Boden.
Nachdenklich sah Sesshomaru aus dem Fenster seines Arbeitszimmers.
Er hatte keinen Blick für die Schönheit des Gartens, der sich unter dem
Fenster erstreckte. Seine Gedanken waren bei der Reise, die er morgen
antreten würde. Antreten musste.
Er wollte jedoch dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich vorbei war.
Sein Blick fiel auf Jaken, der immer noch auf dem Boden kniete.
» Du kannst gehen, Jaken. Rin, du kannst dich ebenfalls entfernen. «
Hörbar stieß Jaken die Luft aus. Er hatte gedacht, seinen Herrn so
verärgert zu haben, dass er ihn bestrafen würde. Das war offensichtlich
nicht der Fall. Er hievte sich auf die kurzen Beine und trieb Rin aus
dem Arbeitszimmer.
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Zwei Tage später
Es war nicht mehr sehr weit. Er konnte das Schloss schon sehen.
Er schwebte dem Boden entgegen und landete weich im Gras. Bedauernd sah
er kurz in den Himmel. Es war wohl das letzte Mal für einige Zeit gewesen,
das er so komfortabel und vor allem so schnell gereist war.
Das war wohl nicht zu ändern. Das einzige was er tun konnte, war diesen
Auftrag so schnell wie möglich zu Ende zu bringen.
Er rechnete nicht mit Schwierigkeiten.
Im Unterholz raschelte es.
Gleichzeitig drang Wolfsgeruch in seine Nase. Die Äste brachen und
im nächsten Moment stürzte eine kleine Gestalt auf ihn. Sie prallte gegen
ihn und wurde durch die Wucht des Zusammenpralls zu Boden geschleudert.
Sesshomaru trat einen Schritt zur Seite und hob die Hand. Um seine Finger
glühte es auf. Er war bereit, den unverschämten Angreifer zu bestrafen.
Die Person hob den Kopf.
Große grüne Augen sahen ihn aus einem Kindergesicht an. Deutlich war der
Schrecken in dem Gesicht abzulesen. Schwarzes, langes Haar stand
verstrubbelt vom Kopf ab.
Die Person erinnerte ihn so stark an Rin, dass er die Hand sinken ließ.
» Verzeihung, edler Herr. Es war nicht meine Absicht Euch zu ...zu ...äh,
umzurennen «, ängstlich sah sie zu ihm auf.
Es war eine junge Wolfsdämonin. Fast noch ein Kind.
» Wer bist du? «, fragte er.
» Ich bin die Tochter des Herrschers der Wolfsdämonen.Mein Name ist Aimi,
werter Herr. Darf ich fragen, wer Ihr seid? «
Er starrte dieses Kind an.
Das war die Tochter des Herrschers? Das sollte die Braut des Kaisers sein?
Dieses Kind?
Jetzt hatte er den endgültigen Beweis, dass der Dämonenherrscher wirklich
nicht mehr Herr seiner Sinne war.
Es ging ihn nichts an.
Seine Aufgabe bestand daran die Braut des Kaisers zum Palast zu bringen.
Und wenn es ein Kind war, dann war es eben so.
» Ich bin Sesshomaru. Bring mich zu deinem Vater. «
Aimi erstrahlt. » Oh, Sesshomaru-sama. Ihr werdet schon erwartet. Kommt!«
Sie stand auf und rannte los.
Er folgte ihr gemächlich. Sie folgten dem breiten Weg. Er führte direkt
auf das Schloss zu.
Die schweren Tore tauchten vor ihnen auf. Hohe Mauern umschlossen die
Gebäude. Aimi lief direkt auf das Tor zu. Wächter standen rechts und
links neben den riesigen Torflügeln.
Prüfend sah Sesshomaru an den Mauern hoch. Das Schloss war gut bewacht.
Es war nicht so groß, wie Schloss Inu no Taishou, aber immerhin
beachtenswert.
Sie erreichten das Tor.
Die Wächter verbeugten sich tief.
» Lord Sesshomaru. Herrscher der westlichen Länder, seit willkommen. «
Mit einem kurzen Nicken nahm er den Gruß zur Kenntnis.
Aimi hüpfte ungeduldig von einem Bein auf das andere.
» Kommt Lord Sesshomaru. Ich bringe Euch zu meinem Vater. «
Einer der Wächter warf ihr einen schnellen Blick zu, aber anscheinend
ignorierte Sesshomaru die Ungehörigkeit ihres Verhaltens.
Aimi, wandte sich um und winkte Sesshomaru zu ihr zu folgen.
Wortlos ging er hinter ihr her. Sie lief auf das größte Gebäude zu.
Hastig streifte sie die Schuhe ab und öffnete die Tür.
Mit einer Verbeugung winkte sie ihn hinein.
Er betrat das Haus und folgte ihr durch die Gänge. Vor einer breiten
Schiebetür blieb sie stehen und klopfte an das Holz.
Eine tiefe Stimme befahl von innen das Eintreten. Aimi schob die Tür auf.
Tief verbeugte sie sich. » Vater ! Lord Sesshomaru ist angekommen. «
Sie trat zur Seite, um ihm Platz zum Eintreten zu machen.
Er trat über die Schwelle. Gegenüber erhob sich eine massige Gestalt vom
Boden.
Der Herrscher der Wolfsdämonen war eine beeindruckende Erscheinung.
Breite Schultern steckten in einem grauen Yukata. Geschmeidige Bewegungen
verrieten große Kraft. Über die linke Wange zog sich eine Narbe.
Das schwarze Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
Dunkle Augen mustern den Gast. » Lord Sesshomaru. Willkommen in meinem
Schloss.« Er verbeugte sich leicht.
Sesshomaru erwiderte den Gruß. » Danke Lord Lao-Chin.«
» Der Kaiser kündigte Euer Kommen an. Ihr werdet meine Tochter zum
Palast eskortieren? «
Sesshomaru nickte kurz. Sein Blick flog zu dem kleinen Mädchen hinüber.
» Meint Ihr nicht, Eure Tochter ist etwas zu jung für den Kaiser? «
Verwirrt sah Lao-Chin ihn an. Dann begann er zu lachen. Er verstand nun,
was Sesshomaru damit andeutete.
» Oh, Ihr dachtet Aimi? Nein. Ich habe noch eine zweite Tochter.
Genauso, wie ich noch zwei Söhne mein eigen nennen kann.... Aimi, hol
bitte deine Schwester her.»
Die Kleine verließ eilig das Zimmer.
Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür aufgeschoben und eine junge
Frau betrat den Raum.
» Ihr habt mich rufen lassen, Vater? «
Sogar Sesshomaru musste zugeben, das diese junge Frau eine Schönheit war.
Selbst für eine Dämonin.
Die hoch und schlank gewachsene Gestalt war in einen weiß-grünen Kimono
gekleidet, dessen Farben hervorragend zu ihren leuchtend grün-gelben
Augen passten.
Ein schmales feines Gesicht, das von langen Haaren umrahmt wurde.
Diese Haare waren auch das besondere an ihr. In Kaskaden fielen sie ihr
lang über den Rücken. Sie waren im Ansatz schwarz wie die Nacht und
wurden zu den Spitzen in immer heller, bis sie schließlich in reinem
Weiß endeten.
» Ayaka, ich möchte dir Lord Sesshomaru, Herrscher den westlichen Länder,
vorstellen. Er wird dich zu dem Kaiser eskortieren. «
Höflich verneigte sie sich. »Ich bin erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen.«
Sesshomaru musterte sie kühl. » Wir brechen morgen früh auf.
Wir werden mit leichtem Gepäck reisen. Bereitet Euch also dementsprechend
vor. «
Täuschte er sich, oder blitzten ihre Augen kurz auf?
» Wie Ihr wünscht. Vater, kann ich mich zurückziehen. Ich habe noch eine
Menge vorzubereiten. «
Lao-Chin nickte nur und nach einer weiteren Verbeugung verließ Ayaka den
Raum.
Nachdenklich sah Lao-Chin seiner Tochter nach.
» Sesshomaru-sama, ich möchte Euch warnen. Lasst Euch nicht täuschen.
Ich bete jeden Tag zu den Göttern, das Aimi nicht so wird wie ihre
Schwester.
Ayaka ist ein Wildfang, nur schwer zu bändigen. Sie versucht immer ihren
Kopf durchzusetzen. Sie war mit dieser Heirat nicht einverstanden und hat
auch keine großen Anstrengungen unternommen, das zu verbergen.
Ich wünschte, ich könnte dem Kaiser widersprechen, doch liegt das nicht in
meiner Macht. «
Er wandte sich direkt an Sesshomaru und sah ihn an.» Passt gut auf sie auf.«
Sesshomaru nickte nur.
Was sollte es schon Probleme geben diese Frau zum Kaiser zu bringen.
Es war ja nur eine Frau.
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Es kochte in Ayaka, als sie zu ihren Gemächern zurückkehrte.
Noch nie hatte sie jemanden kennen gelernt, der arrogant war, wie dieser
Hundeyoukai. Auf den ersten Blick war er ja ganz ansehnlich, das legte
sich aber, sobald man den Blick seiner Augen bemerkte.
So kalt und abschätzend.
Und dieser Kerl sollte ihre Eskorte zum Kaiser darstellen?
Die Aussicht darauf die nächsten Wochen in Gesellschaft eines Eisblocks
zu verbringen, war nicht sehr unterhaltsam.
Wie diese gesamte Reise.
Oh, wie sehr hatte sie es sich gewünscht, dass das Los der Braut an
ihr vorüberging. Sie, die Braut des Kaisers.
Alles wäre besser gewesen, als dieses Los. Da half es auch nicht, das ihr
jeder sagte, was für eine unheimliche Ehre diese Heirat war.
Sie hatte den Kaiser noch nie gesehen, aber die Beschreibungen, waren
nicht gerade ermutigend.
Sie wusste nur, was diese Heirat für sie bedeutete.
Sie würde mit jemand vermählt werden, den sie nicht kannte und den sie
nicht liebte. Sie würde zu seinem Spielzeug werde und musste sich seinen
Launen unterwerfen.
Ein ärgerliches Knurren entstand in ihrer Kehle und ihre Augen blitzen
vor Zorn.
Sie würde ihn nicht heiraten. Niemals würde sie sich einem Mann unterwerfen.
Die Reise würde dauern.
Genug Gelegenheit, sich abzusetzen.
Sie wusste, dass sie damit auch das Land verlassen musste, aber ihre Freiheit
war ihr es wert.
Für einen Moment überfiel sie Traurigkeit, als sie daran dachte, was sie
ihrer Familie damit antun würde, aber deren Schmerz würde sicher bald
vergehen.
Sie betrat ihre Räume. Dort wurde sie schon erwartet. Aimi, ihre jüngere
Schwester, sprang auf und lief ihr entgegen.
» Hast du den Fürsten gesehen? Er sieht gut aus. «
» Pah. Gutes Aussehen und eiskalter Charakter. Mit dem wird die Reise
kein Spaziergang. Er ist so arrogant, das ich am liebsten ... «,widersprach
Ayaka.
Aimi schlug sich die Hand vor den Mund und kicherte. » Ich glaube, das
wäre dir nicht so gut bekommen. Ich habe Gerüchte von den Dienern gehört. «
» Was für Gerüchte?«
» Na, er hat schon mal einen seiner Diener umgebracht, weil der ihn nicht
richtig begrüßt hat. Und einen anderen, weil dieser etwas verschüttet
hatte. Und den nächsten ....«
» Aimi, wenn er so ist, dann hätte er inzwischen sein ganzes Schloss
entvölkert. Ich denke mir zwar auch, dass an diesen Gerüchten etwas Wahres
dran ist, aber alles so zu glauben wäre töricht. «
» Heute Abend hat Vater ein Festmahl geplant. Als Abschiedsessen für dich
und als Willkommen für Lord Sesshomaru.«
Ein Abschiedesessen. Es war ihr letzter Abend auf dem Schloss, in den sie
ihre gesamt Kindheit verbracht hatte.
Ayaka straffte die Schultern. Also gut. Sie würde sich für Morgen vorbereiten.
» Aimi hilf mir, dann sind wir schneller fertig. «
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Sie betrat den Saal zusammen mit ihrer Schwester. Es waren Matten mit
Kissen auf den Boden gelegt worden. An der Spitze der Tafel waren zwei
Sessel gestellt. Für den Schlossherrn und seinen Ehrengast.
Diener trugen das Essen auf.
Die Schwestern verbeugten sich vor ihrem Vater und dem Ehrengast und
nahmen dann auf den Matten Platz.
Ihre beiden Brüder waren nicht im nicht Palast. Die Gesellschaft bestand
also nur aus den vier Personen. Ayaka wusste, das bei solchen Essen immer
über Politik gesprochen wurde.
Ein Thema, bei dem die Frauen zu schweigen hatten.
Das würde ein sehr langer Abend werden Sie bemühte sich wirklich eine gute
Tochter zu sein. Aber ihr Temperament hatte sie schon häufiger in
Schwierigkeiten gebracht. Alles in ihr schrie dagegen auf, nur wie eine
Marionette behandelt zu werden. Wie das Eigentum eines Mannes. Wie es in
diesen Zeiten Sitte war.
» Ob er den Kaiser kennt? «, flüsterte ihr Aimi gerade leise zu.
Verwirrt sah Ayaka hoch. Sie war noch ganz in ihrer eigenen
Gedankenwelt versunken. » Wen meinst du? «
» Na, Lord Sesshomaru natürlich.«
» Aimi, er hat den Auftrag bekommen, mich da hinzubringen. Natürlich
kennt er den Kaiser. «
» Diese Verbindung, wird Euern Clan Einfluss am Hof bringen. «, stellte
Sesshomaru gerade sachlich fest.
Lao-Chin nickte. » Ja, ich hoffe, das damit gewisse Grenzgefechte mit
unseren Nachbar der Vergangenheit angehören, wenn sie erfahren, das der
Dämonenkaiser mein Schwiegersohn ist. «
» Ich werden den Kaiser nicht heiraten! «, Ayaka hatte es gesagt, bevor
sie sich dessen eigentlich richtig bewusst wurde.
Die Stille, die sich in der Halle beimachte, war Furcht einflössend.
» AYAKA! «, die Stimme ihres Vaters, schmetterte voller Zorn durch den Saal.
Gleichmütig sah Sesshomaru zu ihr hinüber.
Na sieh einer mal an.
Diese Dämonin war nicht nur ein hübsches Inventar. Sie vertrat ihre Meinung.
Aber es interessierte hier niemanden.
Sie war nur eine Frau. Sie hatte die Pflicht zu gehorchen und nichts
anderes.
Ayaka beugte nicht den Kopf. Ihre Augen blitzten. Sie wusste nur zu genau,
dass sie einen Fehler gemacht hatte. Aber sie würde hier kein Theater
vorspielen, nur um gute Mine zum bösen Spiel zu machen. Sollte doch
dieser Kerl wissen, wie sie darüber dachte.
Ihr Vater erhob sich. Seine Mine zeigte nur zu deutlich, dass sie ihn
verärgert hatte. Es tat ihr sehr leid.
» Ich möchte, dass du in deine Gemächer zurückkehrst. Es steht dir nicht
zu, den Willen des Kaisers in Frage zu stellen. Du wirst morgen mit
Lord Sesshomaru abreisen. «
Wortlos stand Ayaka auf. Nach einer tiefen Verbeugung verließ sie den Saal.
Sesshomaru sah ihr nach. Diese Frau war nicht einfach.
So langsam dämmerte es ihm, das die Warnung des Fürsten durchaus ernst
zu nehmen war.
Wie unerfreulich. Jedenfalls für sie.
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Die Gestalt war kaum zu erkennen, da sie in einem dunklen Umhang gehüllt
war.
Wie ein Schatten huschte sie durch Gänge des Kaiserpalastes.
Die Kapuze war so tief heruntergezogen, dass man keine Gesichtszüge
erkennen konnte.
Sichernd sah sie sich um, als sie durch eine Nebentür in den Palasthof
schlüpfte. Sie huschte über den Hof und erreichte die Vorratsschuppen.
Nachdem sie sich nochmals prüfend umgesehen hatte, öffnete sie die Tür
und huschte in das Innere.
Schwaches Licht fiel durch die hohen Fensteröffnungen. Nur schemenhaft
konnte man die Umrisse von Kisten und verschieden Fässern ausmachen.
Hier wurde der nächtliche Besucher schon erwartet. Aus dem Schatten der
Fässer schälte sich eine massige Gestalt.
» Ihr kommt spät. Fast wäre ich wieder gegangen. Das Risiko entdeckt zu
werden ist hoch. Und ich will meinen Kopf nicht für Nichts riskieren. «
» Reg dich nicht auf. Es mehr als unwahrscheinlich, das jemand mitten in
der Nacht diesen Schuppen aufsucht.«
» Also, was verlangt Ihr von mir? «
» Der Kaiser hat sich entschieden. Er will die Tochter des Herrschers der
Wolfsdämonen heiraten. «
» HiHiHi. Man sagt sie sei sehr schön. Dann hat der Kaiser mal wieder ein
neues Spielzeug. Beruhigt Euch. So ein zartes Geschöpf wird nicht lange
hier im Palast bestehen. Wenn sie verbraucht ist, dann sucht er sich wieder
eine Neue. «
» Das Risiko werde ich nicht eingehen. Sie soll den Palast nie erreichen
und du wirst mit deinen Schattenkriegern dafür sorgen. Hier ist eine
Anzahlung, den Rest erhältst du, wenn ich einen Beweis für ihren Tod
bekomme. «
Ein gut gefüllter Beutel wechselte den Besitzer.
» Das ist so gut wie erledigt. Ihr könnt die Karawane der Braut schon
mal auf die Verlustliste setzen. «
» Diesmal gibt es keine Karawane. Es ist nur ein einziger Mann, der sie
hierher bringen soll. «
» Na, das ist ja noch einfacher. «
» Es handelt sich dabei um den Herrscher der westlichen Länder, Sesshomaru.«
Klirrend fiel der Geldbeutel zu Boden.
» Seid Ihr wahnsinnig. Mit diesem Kerl sich anzulegen, bedeutet seinen
eigenen Tod zu arrangieren. «
Das klatschende Geräusch einer Ohrfeige erfüllte den Schuppen.
» Wage es nicht in diesem Ton mit mir zu sprechen. Es ist nur ein
einzelner Mann und ihr seid viele. Wenn dir die Belohnung zu wenig ist.
Hier ..... das ist als Risikozulage. «
Ein weiterer Geldbeutel landete auf dem Boden.
Noch nicht wirklich überzeugt, wurden die beiden Beutel hochgehoben und
nachdenklich in der Hand gewogen.
» Die Beseitigung dieser Frau ist Euch ja wirklich einiges wert. «
» Ich erwarte aber auch reibungslose Arbeit. Haben wir uns verstanden. «
» Wie Ihr befehlt. «
Die Verschwörer verließen den Vorratsschuppen.
Der eine kehrte lautlos in den Palast zurück und der andere gelangte
ungesehen nach außerhalb des Palastes.
Für die zukünftige Braut des Kaisers sah die Zukunft wahrlich nicht gut aus.
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Die Sonne war gerade aufgegangen.
Ayaka hatte sich in einen dunkeln unauffälligen Yukata gekleidet und
einen schwarzen Rock darüber gebunden.
(bitte Sango's Kleidung vorstellen, nur mit anderen Farben)
Sie bot fast den Aufzug einer normalen Bauersfrau.
Über ihre Schultern hatte sie ein Paket geschnürt. Da drin befand sich
eine Kleidung zum Wechseln und von dem Heiler des Schlosses hatte sie
einen kleinen Vorrat an Heilkräutern bekommen, von dem sie hoffte, ihn
nicht brauchen zu müssen. Ebenso hatte sie eine Decke eingepackt. Sie
würden zwar sicher selten rasten, aber dann wollte sie sie wenigstens
dabei haben.
Ihre Mitgift würde inzwischen auf anderen Wegen zum Palast gebracht werden.
Da die Karawane wesentlich schneller reisen würde als sie, war sie
bestimmt schon da, wenn Sesshomaru und sie an den Palast ankommen würden.
Aimi hatte sie stillschweigend beobachtet. Nun stand sie auf und warf sich
ihrer Schwester in die Arme. Ungehindert rannen ihr die Tränen über die
Wangen. » Ach, Ayaka. Ich vermisse dich jetzt schon. Ich hoffe, ich kann
dich mal besuchen.«
Fest drückte Ayaka ihre kleine Schwester an sich. » Ich denke, dass Vater
es dir sicher nach einiger Zeit erlauben wird. «
Leise klopfte es und die beiden fuhren hoch. Lao-Chin trat ins Zimmer.
» Aimi, lass uns für einen Augenblick allein. « Die Kleine huschte sofort
aus dem Zimmer.
» Meine Tochter. Ich möchte nicht, dass wir auseinander gehen, ohne, dass
du weißt, dass ich dich liebe. Du weißt, ich habe nicht die Macht die
Endscheidung des Kaisers zu ändern. «
Ayaka kamen fast die Tränen. Sie warf sich ihrem Vater in die Arme.
» Vater. Ich würde dir nie Vorwürfe machen. «
Lao-Chin umarmte sie fest, dann löste er sich von ihr und klatschte kurz
in Hände. Ein Diener erschien und überreichte ihm zwei längliche Päckchen.
Ein großes und ein kleines. Danach verschwand der Diener wieder.
» Ayaka, meine Tochter. Du weißt, dass du in meinem Herzen einen besonderen
Platz eingenommen hast, da du mich immer so an deine verstorbene Mutter
erinnerst. Ich möchte dir etwas schenken, das einst ihr gehört hat.
Ich glaube, es wäre in ihrem Sinne. Hier sind Ihr Schwert und ihr Dolch.
Mögen sie dich beschützen. «
Ayaka wich einen Schritt zurück.
» Das kann ich nicht annehmen, Vater. «
Er nahm die beiden wertvollen Waffen und drückte sie ihr in ihre Hände.
» Doch das wirst du. Wer weiß, was dir auf dieser Reise alles begegnen
kann. Du hast die besten Schwertmeister als Ausbilder gehabt. «
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. » Vielleicht, kannst du auch dem
Herrscher der westlichen Länder noch einige Überraschungen bereiten. «
Ayaka lachte.
» Das würde diesem überheblichen Kerl ganz recht geschehen. «
» Ayaka, ich warne dich. Er ist kein Mann den man sich zum Feind machen
sollte. «
» Ich werde aufpassen, Vater. Du kennst mich doch «
~Genau deswegen mache ich mir Sorgen, meine Tochter. ~
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Sie betrat den Hof. Dort wurde sie schon erwartet. Mit ausdrucklosem
Gesicht empfing Sesshomaru sie.
Wortlos wandte er sich um und ging zum Schlosstor hinaus.
Ayaka warf noch einen kurzen Blick zurück. Sie hatte sich schon von ihrem
Vater und ihrer Schwester im Schloss verabschiedet.
Sie wollte keine große Szene, besonders nicht vor dem Fürsten der
westlichen Länder.
Ohne ein Wort folgte sie ihm.
Während sie sich immer mehr von dem Schloss entfernten, überfiel Ayaka
schon das Heimweh. Sie hatte ihr gesamtes Leben hier verbracht.
Jetzt würde sie eine Reise in das Unbekannte antreten.
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Ende Kapitel 2
So, die Reise hat begonnen.
Sesshomaru wird schneller als ihm lieb ist feststellen, das die Warnung des
Fürsten nicht zu unrecht ausgesprochen wurde.
Und Ayaka wird feststellen müssen, das der Fürst der westlichen
Länder kein angenehmer Reisebegleiter ist, vor allem, dass man ihn nicht
unterschätzen sollte.
Die Gegenspieler betreten im nächsten Kapitel ebenfalls die "Bühne".
Wirklich " eine Reise mit Schwierigkeiten", die da beginnt.
Bitte Kommis, wie Euch das zweite Kapitel gefallen hat.
Wer mir einen schickt, der bekommt eine ENS, wenn es weitergeht.