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Saikai

Fortsetzung zu "Sayonara" [Ren x Hyde]
von

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2. Kapitel

Titel: Saikai (Wiedersehen)

Teil: 2/4

Genre: Romance/Drama

Pairing: mainly HYDE/Ren und vll noch n bissel Gackt/HYDE.. ^.^

Feedback: auf jeden Fall wieder erwünscht *plinker*

A/N: Hallo...*schüchtern um Ecke lug* ja...mich gibt's noch *drop* hat viel länger gedauert, als ich dachte...wollte es eigentlich noch vor Weihnachten fertig bekommen, aber war nix -.- *Muse feuer*

Nya...jetzt isses fertig...bin aber nicht ganz zufrieden damit. Steht noch was dazu am Ende des Kapitels...nya...lest es einfach ^-^

Kommi nich vergessen *lieb guck*
 

~*~
 

2. Kapitel
 

Als Ren Gackt am Morgen darauf im Studio getroffen hatte, hatte dieser zuerst nichts davon gesagt, dass Hyde nicht mit ihnen auf der Bühne stehen würde, geschweige denn, dass er überhaupt mit ihm telefoniert hatte. Der Bassist konnte jedoch schon seit zwei Tagen nicht anders als seinen Freund immer wieder verstohlen zu mustern, sich fragend, ob er Hyde schon erreicht und dieser ihm seine Entscheidung mitgeteilt hatte, obwohl er es nicht wollte.
 

Sein Verhalten zeigte ihm immer wieder, wie schwer es weiterhin werden würde den Blonden endgültig zu vergessen und es gab Momente, in denen Ren kurz davor war einfach nach Hause zu fahren, sich in seinem Bett zu verkriechen und der Welt den Rücken zu kehren...zumindest für ein paar Stunden. Dann wurde ihm wieder die ganze Ausweglosigkeit der Situation bewusst, dass Hyde wohl niemals ihm gehören würde, dass er damit leben musste in dieser Nacht sein Herz an einen Mann verloren zu haben, der für ihn unerreichbar zu sein schien.
 

Denn mittlerweile konnte Ren sich selbst nicht mehr ausreden, dass er sich in Hyde verliebt hatte, dazu dachte er zu oft an ihn, wünschte er sich zu sehnlichst in seinen Armen zu liegen und sein Lächeln zu sehen, das nur ihm galt. Und immer wieder wurde ihm schmerzhaft bewusst, dass das wohl immer Träumereien und Sehnsüchte bleiben würden.
 

Erst gegen Mittag hatte Gackt den übrigen, auch dem Produzenten, Hydes Entscheidung mitgeteilt, wobei man ihm anmerkte, dass er selbige bedauerte, womit er aber nicht der einzige war, denn vor allem Masa machte keinen Hehl draus, dass auch er den Sänger gern wieder gesehen hätte.

Gackt erklärte, dass er Leehom fragen würde, ob er bereit wäre Hydes Part zu übernehmen, da er trotz dessen Absage nicht von seiner Idee abzubringen war und sich ziemlich sicher war, dass Leehom zustimmen würde; dass er, Taro und Zeny an besagtem Abend in Yokohama sein würden, stand bereits fest.
 

Ren hörte wie üblich schweigend zu, musste sich jedoch dazu zwingen nicht stattdessen wieder in Gedanken an Hyde vollkommen zu versinken, da You ihm in letzte Zeit ohnehin schon immer wieder besorgte Blick zuwarf und Ren ahnen ließ, dass er sich fragte, was mit ihm los war.
 

Zwei Tage später hatte Leehom zugesagt mit Gackt zu singen, die Setlist wurde endgültig besprochen, ebenso wie die Performances. Mit einem Mal schien die Zeit und damit der Beginn der Tour dahin zu fliegen; zu den ganzen Vorbereitungen kam noch hinzu, dass plötzliche sämtliche Fernsehsendungen und Magazine gleichzeitig wieder ein ungemeines Interesse an Gackt entwickelt hatten, weshalb er so viele Interviews und Auftritte wie möglich in seinen ohnehin schon vollen Terminkalender packen musste.
 

Zwar versuchten die anderen ihm soviel wie möglich abzunehmen, doch zum einen gab es einfach Dinge, um die der Sänger sich selber kümmern musste und wollte und zum anderen widerstrebte es ihm zutiefst etwas laufen zu lassen, ohne eine ständige Kontrolle darüber zu haben, was ihm nicht selten einige Sticheleien von Masa und Ren eintrug.
 

Doch obwohl sie so viel zu tun hatten und Ren sich ständig bemühte sich wie immer zu geben, was ihm seiner Meinung nach auch recht gut zu gelingen schien, da vorerst niemand bemerkte, wie es seinem Inneren wirklich aussah, fiel ihm das immer schwerer. Trotz der anstrengenden Tage fand er nachts oftmals keinen Schlaf, sondern verbrachte die wenigen, ruhigen Stunden damit unaufhörlich über Hyde nachzudenken, immer wieder zu überlegen, welche Möglichkeiten er hatte, und kam jedes Mal zum selben, niederschmetternden Ergebnis.
 

Nach einer Weile machte sich der fehlende Schlaf bemerkbar; auch wenn er versuchte es zu unterdrücken, war er deutlich gereizter als sonst und warf Masa nicht selten an den Kopf, dass dieser ihm gehörig auf die Nerven ginge, was der Gitarrist ihm zwar nicht übel nahm, aber da das im Grunde überhaupt nicht Rens Art war, fingen die anderen an sich Gedanken zu machen. Oder zumindest tat You das. Gackt war zu beschäftigt mit den Vorbereitungen und Masa und Chacha taten es als Stress ab, der von der Tour herrührte.
 

~*~
 

„Okay, machen wir Schluss für heute.“
 

Gackt erhob sich und sofort taten Ren und Masa es ihm gleich nach; der Bassist war froh endlich heimfahren und somit den endlosen Diskussionen und Besprechungen rund um die Tour entgehen zu können. In den vergangenen Jahren war ihm die ganze Vorbereitung niemals so langwierig und aufwändig erschienen wie jetzt, allerdings musste er zugeben, dass er damals auch nicht ständig darauf hatte achten müssen nicht wieder mit seinen Gedanken abzuschweifen oder sich etwas anmerken zu lassen.
 

Mittlerweile ging es ihm beinahe selbst auf die Nerven, dass er es einfach nicht schaffte Hyde aus seinen Gedanken auszublenden, dass der Blonde immer wieder seine Aufmerksamkeit einforderte, und obwohl er es damals, kurz nach ihrer gemeinsamen Nacht, niemals für möglich gehalten hätte, wünschte er sich immer häufiger, dass all das nie geschehen wäre.
 

„Ren-chan, wartest du auf mich?“
 

Ren, der gerade den Raum hatte verlassen wollen, hielt inne und drehte sich zu You um, der noch einige Sachen zusammenpackte.
 

„Hai...wieso? Fährst du nicht mit Gacchan nach Hause?“
 

Verwirrt musterte er den Violinisten, der zunächst keine Antwort gab, sondern auf ihn zukam, ihm freundschaftlich einen Arm um die Schultern legte und dann mit einem Lächeln erwiderte: „Nein, ich wollte dich eigentlich bitten noch etwas mit mir essen zu gehen...Gacchan möchte sofort nach Hause und ich wollte sowieso mal mit dir allein sein. In den letzten Wochen haben wir alle so wenig Zeit füreinander..“
 

Der Kleinere hob eine Augenbraue und zuckte nach kurzem Zögern dann die Achseln.
 

„Okay, warum nicht.“
 

Sie folgten den anderen nach draußen, verabschiedeten sich von Gackt, Chacha und Masa und gingen dann zu Rens Auto.
 

„Also, wohin willst du?“, fragte Ren und startete den Motor, während er You neben sich einen kurzen Blick zuwarf. Er wusste nicht, wieso, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es seinem Freund nicht nur darum ging mal wieder Zeit mit ihm zu verbringen.
 

You überlegte kurz, dann lächelte er und antwortete: „Worauf du Lust hast. Ich verlasse mich da ganz auf deinen ausgeprägten Sinn für kulinarische Köstlichkeiten.“
 

„Dir ist schon klar, dass wir dann in einer Sushi-Bar landen?“
 

„Umso besser.“
 

Etwa zwanzig Minuten später saßen sie in einer der unzähligen Sushi-Bars in Kyoto vor ihrem Essen und redeten über eigentlich belanglose Dinge, bis You irgendwann innehielt und mit einem Seufzen meinte: „Okay, Ren-chan, und jetzt sagst du mir gefälligst, was mit dir los ist.“
 

Ren, der gedankenverloren auf sein Wasser geblickt hatte, hob rasch den Kopf, bemüht eine unschuldige Miene aufzusetzen.
 

„Was meinst du?“
 

„Hältst du mich für blöd? Die anderen mögen ja zu beschäftigt sein, um etwas zu merken, aber ich sehe doch, dass irgendwas nicht stimmt.“
 

Der Blonde musterte ihn, verdrehte die Augen, als Ren sofort widersprechen wollte, und fuhr fort: „Wenn du es für dich behalten willst, okay, das ist dein gutes Recht. Aber versuch nicht mir zu erzählen, dass alles in Ordnung sei; so, wie du dich in den letzten Wochen benommen hast, ist es ja eigentlich nicht zu übersehen, dass du ein Problem hast.“
 

Ren erwiderte seinen Blick für einen Moment, senkte dann den Kopf und stocherte gedankenverloren mit seinen Stäbchen in dem Fisch herum. Gut, vor You konnte man nicht viel verbergen, das schaffte selbst Gackt äußerst selten und Ren kannte niemanden, der die Kunst des Verstellens so gut beherrschte wie der Sänger, aber dennoch zögerte er sich dem anderen anzuvertrauen.
 

Er hatte es all die Wochen nicht getan, warum also jetzt? Was für einen Unterschied würde es machen? Er hatte nicht gerade das Gefühl, dass es ihm helfen könnte darüber zu reden, sondern vielmehr die Befürchtung, dass dadurch alles nur noch schlimmer werden würde.
 

You seufzte. „Ich muss dir ja wohl nicht sagen, dass es meistens besser ist, wenn man über etwas redet, und dass ich weder irgendjemand anderen etwas erzählen noch dir Vorwürfe machen werde...es sei denn, ich hätte einen triftigen Anlass dazu. Aber das kann ich mir bei dir nicht vorstellen...du hast zwar manchmal einen Haufen komischer Ideen, aber soweit ich weiß, hast du ja noch nie etwas wirklich blödes gemacht...oder?“
 

Ren lächelte leicht und mit einem Mal durchflutete ihn eine unglaubliche Welle der Zuneigung zu You; er fragte sich, wie er damals auf diesen Menschen hatte eifersüchtig sein können, wie er hatte glauben können, dass der Violinist ihm Gackt wegnehmen wollte.
 

Er hob den Kopf, erwiderte seinen Blick und sagte dann langsam: „Ano...ich bin mir im Moment nicht sicher, ob man das, was ich getan habe, als etwas ‚wirklich blödes’ einstufen kann...“, er hielt inne und biss sich auf die Lippen; nun hatte er also doch angefangen.
 

Ein Seufzen unterdrückend legte er die Stäbchen beiseite, fragte sich, ob er doch noch abblocken und somit verhindern sollte, dass alles wieder hochkam und ihn unzählige weitere Nächte beschäftigte, oder ob es nicht vielleicht endlich an der Zeit war mit jemandem darüber zu reden. Und mit wem, wenn nicht mit You?

Dieser hatte nichts gesagt, sondern wartete geduldig darauf, dass Ren weiter sprach, wissend, dass es nicht brachte ihn zu drängen.
 

„Ich...ich weiß nicht so ganz, wie ich dir das alles erklären soll“, sagte Ren schließlich, „also...falls dir das alles ein wenig verwirrend vorkommen mag...“

You lächelte nur und schwieg weiterhin.
 

Der Rothaarige schüttelte leicht den Kopf, überlegte, wo er anfangen sollte, was er You überhaupt alles erzählen sollte. War es nicht allein Hydes Angelegenheit, dass er Gackt liebte? Hatte er, Ren, überhaupt das Recht das weiterzuerzählen? Doch konnte er You das alles auch verständlich machen, wenn er diese Tatsache außer Acht ließ? Mit einem Mal erschien ihm die ganze Sache noch viel komplizierter als ohnehin schon; dabei war sie das gar nicht, wenn man es sich recht überlegte.
 

„Ano...ich...erinnerst du dich noch an die Feier nach dem Drehschluss von 'Moon Child?'“ Auf ein Nicken des anderen hin fuhr er fort. „Dann weißt du ja vielleicht auch noch, dass Yuki-chan mich gefragt hat, wo ich abgeblieben war...hai, ich war nicht lange auf der Feier. Und...na ja...ich...“, Ren suchte verzweifelt nach Worten, sah, wie You verwirrt die Stirn runzelte, und seufzte resigniert. „Ich habe die Nacht mit Hyde verbracht.“
 

Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, herrschte für ein paar Momente Stille. You starrte ihn noch immer verwirrt an, schien einige Sekunden zu brauchen, um zu erkennen, was Ren damit meinte, dann wechselte der verwirrte Gesichtsausdruck zu einem ungläubigen und er beugte sich leicht vor.
 

„Du...mit Hyde-san?“ Er schüttelte langsam den Kopf. „Also, das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet.“ Als er jedoch Rens Gesicht sah, fügte er rasch hinzu: „Gomen, ich bin schon still.“
 

„Ich habe ihn draußen vor dem Hotel getroffen, wir...wir haben geredet und dann...ich weiß gar nicht mehr so genau, wie es letztendlich dazu kam, aber...er ist dann mit in mein Zimmer gekommen...“, erneut hielt Ren inne, wurde für einen kurzen Moment von den wiederkehrenden Erinnerungen überwältigt, wurde sich wieder schmerzhaft bewusst, dass all das vergangen war und dass es wahrscheinlich nicht wieder passieren würde...ganz gleich, wie sehr er sich danach sehnte. Denn dass das der Fall war, wurde ihm nun, wo er es You erzählte, noch klarer als ohnehin schon; diese mittlerweile nur zu bekannte Sehnsucht nach Hyde drohte überhand zu nehmen, doch Ren riss sich zusammen. „Hai...und dann ist es passiert.“
 

Innerlich beglückwünschte er sich selbst zu diesem unglaublichen Schluss, hob dann den Kopf und suchte Yous Blick, der nachdenklich auf ihm selbst lag. Der Bassist konnte seiner Miene nichts entnehmen, konnte nicht sagen, ob You ihm Vorwürfe machte, ob er angewidert war, ob er Verständnis zeigte oder ob er vielleicht immer noch nicht ganz verstand, was Ren versuchte ihm mitzuteilen.
 

„Und morgens...war er fort?“
 

„...Woher weißt du das?“
 

You konnte nicht umhin zu lächeln und liebevoll griff er nach Rens Hand, drückte sie kurz.
 

„Na ja, ich habe nicht gerade den Eindruck, dass das einen glücklichen Ausgang genommen hat. Aber jetzt verstehe ich, warum du morgens so lange gebraucht hast...und warum du während der Fahrt...moment, wolltest du unbedingt Gacchan holen, weil du gehofft hast mit Hyde reden zu können?“
 

Der andere senkte den Kopf.
 

„Hai...ich weiß nicht genau...unbewusst wahrscheinlich schon. Naja, es hat ja funktioniert, nur ist das Gespräch nicht ganz so verlaufen, wie ich es mir vielleicht gewünscht habe.“
 

Ren stockte, konnte plötzlich nicht mehr weiterreden.
 

Gedanken, Wortfetzen und Gefühlen suchten ihn alle gleichzeitig heim, verwirrten ihn; er wusste plötzlich nicht mehr, was er fühlte, was er eigentlich wollte...was er damals an diesem Morgen wirklich gewollt und sich davon erhofft hatte mit dem anderen zu reden, doch Yous Anwesenheit schien ihm Sicherheit zu geben; er war erleichtert, dass der Violinist das alles so selbstverständlich aufnahm, dass er ihn nicht drängte und offenbar viele Dinge selbst erkannte, so dass Ren nicht dazu gezwungen war wirklich alles auszusprechen.
 

„Warst du...oder er...betrunken?“
 

Yous Stimme klang zögerlich, so, als wüsste er nicht, ob er das wirklich fragen konnte, doch Ren schüttelte sofort den Kopf.
 

„Iie. Weder er noch ich. Demo...es war für ihn nicht dasselbe wie für mich, er...“, er schloss kurz die Augen, „er erzählte mir abends von den Gefühlen, die...er für jemand anderen hat.“
 

Oh Gott, was redete er da eigentlich? Ren kam sich in diesem Moment selten dämlich vor; er schaffte es einfach nie das, was er sagen wollte, so auszudrücken, dass man es nicht falsch verstand oder dass es einfach nur total bescheuert klang.
 

You hingegen schien das anders zu sehen, verständnisvoll drückte er Rens Hand, die er noch immer umfasst hielt, erneut.
 

„Und trotzdem kam es dazu, dass ihr miteinander geschlafen habt“, stellte er nüchtern fest, musterte seinen Gegenüber und schüttelte langsam den Kopf. „Du kannst ihn nicht vergessen, oder?“
 

Ren schüttelte stumm ebenfalls den Kopf.
 

„Ano...dann warst du sicher erleichtert, dass Hyde für das Final absagen musste...“
 

Für einen Moment schwieg der Bassist.
 

„Ich weiß es nicht“, sagte er dann leise, „ich weiß nicht, was ich denken soll...was ich fühlen soll...was ich tun soll!“
 

Er hob den Kopf, sah mit einem beinahe schon verzweifelten Ausdruck in den Augen zu You. „Bitte, You-chan...erzähl niemandem davon! Schon gar nicht Gacchan, er...“ Er biss sich auf die Lippe, verstummte augenblicklich und schüttelte den Kopf.
 

Das war Hydes Geheimnis. Und er allein konnte es Gackt sagen.
 

Ren selbst besaß kein Recht dazu.
 

~*~
 

You hielt sein Versprechen, dass niemand von dem Gespräch zwischen ihnen erfahren würde. Manchmal, wenn er glaubte, dass die anderen es nicht sahen, warf er Ren einen prüfenden Blick zu, doch dieser schien sich, nachdem er jemanden von all dem erzählt hatte, seltsamerweise wieder gefangen zu haben. Hatten Gackt, Chacha oder Masa ebenfalls Zweifel gehabt, dass bei Ren alles in Ordnung war, so schaffte es der Bassist diese während der Tour vollständig auszuräumen.

Er war wie immer, machte seine Späße mit Masa, neckte Gackt und Chacha und sprang während der Konzerte so fröhlich auf der Bühne herum, dass Gackt ihm einmal im Scherz sagte, dass sein Beliebtheitsgrad beim Publikum wohl bald unter Rens zu leiden hätte.
 

Während der ersten Tage der Tour hatte Ren zwar noch diese Momente, in denen er beispielsweise schweigend vor sich hinstarrend im Tourbus saß und alle anderen völlig ignorierte, doch das wurde als Lampenfieber abgetan, auch wenn Ren wohl abgesehen von Masa, für den jedes einzelne Konzert einfach einen Riesenspaß bedeutete, einer aus der Band war, der damit am wenigstens Probleme hatte.
 

Hätte er damit rechnen müssen am Ende des Konzertes mit Hyde auf der Bühne zu stehen, wäre das sicher etwas anderes gewesen; so jedoch schien es ihm mit jedem verstreichenden Tag immer wieder etwas mehr zu gelingen nicht mehr allzu oft an ihn zu denken. Er konnte nicht sagen, ob das jetzt damit zusammenhing, dass You Bescheid wusste oder ob er vielleicht einfach zu schnell erwartet hatte diese Sache abzuhaken, sondern war erstmal nur erleichtert, dass er sich jetzt wieder ganz den Konzerten widmen konnte.
 

Die Tour war wie erwartet ein voller Erfolg. Zum einen durch die Promotions-Aktionen für 'Moon Child', der zwar noch nicht angelaufen, aber trotzdem die Fans bewegte, und zum anderen durch die unzähligen Fernsehauftritte und Interviews waren sämtliche Hallen, in denen sie spielten, restlos ausverkauft und alles lief tatsächlich so, wie sie es zuvor geplant hatten.

Am Tag vor dem Final jedoch hatte Ren das Gefühl, dass erneut alles wieder hochkam.
 

Es war Spätnachmittag, sie standen in der Yokohama Arena auf der Bühne und spielten ‚Orenji no Taiyou’, da Gackt wie immer 500% Sicherheit haben wollte, dass auch diese Performance, die ja nur für das letzte Konzert der Tour vorgesehen war, an Perfektion grenzte.

Und während er und Wang sangen und die anderen sie auf Gackts Wunsch hin nur mit Akustik-Gitarren begleiteten, wurde Ren schmerzhaft bewusst, dass dies im Grunde Gackts und Hydes Lied war. Dass es falsch war, dass Wang dort vorne neben dem Sänger stand, dass es Hyde hätte sein sollen.
 

Ren blinzelte, versuchte sich wieder auf die Noten zu konzentrieren, um sich nicht zu verspielen – er hatte nie sonderlich gut mit einer Akustik-Gitarre umgehen können, schon gar nicht so wie You oder Chacha, die das Lied wohl im Schlaf hätten spielen können, und ihm war bewusst, dass, je schlechter er spielte, desto öfter Gackt es noch einmal würden spielen wollen. Aber trotzdem konnte er nicht verhindern, dass Hyde vor seinem inneren Auge auftauchte, dass er sein Lächeln sah, glaubte, seine Stimme zu hören.
 

Deswegen sind wir doch hier oder nicht?
 

Gackts Stimme drang nur noch wie durch einen dichten Nebel zu ihm durch und doch schien er seine Worte klar zu hören.
 

„Nakanaide...itsudatte ae ruyo hitomi wo tojireba...*“
 

Ren schüttelte den Kopf, befahl sich sich zusammenzureißen, doch eigentlich war ihm plötzlich vielmehr zum Weinen zumute. Er wusste selbst nicht, wieso, aber es kostete ihn einen großen Teil seiner Selbstbeherrschung diesem Drang nicht nachzugeben; starr hielt er den Blick auf seine Gitarre gerichtet ohne die Saiten wirklich zu sehen.
 

Nachdem sie das Lied dreimal komplett gespielt hatten, schien Gackt zufrieden und Ren schickte unbewusst ein Dankesgebet zum Himmel; er wusste nicht, ob er es ertragen hätte es ein viertes Mal zu spielen. So rasch wie möglich und doch darauf bedacht es nicht auffällig schnell zu tun, packte er seine Sachen zusammen und wollte die Halle eben verlassen, als ihm jemand von hinten eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Ren-chan...“
 

Ren schloss die Augen, blieb jedoch stehen und wandte sich dann langsam um, um Yous Blick zu erwidern, der ihn mit einem zugleich besorgten und wissenden Ausdruck in den braunen Augen musterte.
 

Ein schwaches Lächeln trat auf sein Gesicht und er antwortete: „Gomen, You-chan, aber ich...ich würde jetzt gern allein sein.“
 

You rührte sich nicht von Stelle, sondern betrachtete ihn, wie es Ren vorkam, unglaublich lang, dann fragte er langsam: „Willst du das wirklich?“
 

Der Bassist zuckte kurz zusammen, hob beinahe erschrocken den Kopf und umklammerte die Gitarre unwillkürlich fester. „Ich...“ Er stockte, versuchte sich darüber klar zu werden, was er wirklich wollte.
 

Wollte er jetzt allein im Hotelzimmer hocken, sich vielleicht durchs abendliche Fernsehprogramm quälen und letztendlich doch nur wieder von Erinnerungen eingeholt werden, wenn You ihm indirekt eine Alternative anbot?
 

Er erwiderte den Blick des Blonden, zögerte kurz und murmelte dann: „Vielleicht...vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn du mir dabei Gesellschaft leistest.“
 

Er sah, wie You lächelte, seine Schulter sachte drückte, und erneut überkam ihn der Drang weinen zu wollen. Und da er nicht das Gefühl hatte das noch viel länger verhindern zu können, verzog er das Gesicht ebenfalls zu einem wohl ziemlich misslungenen Lächeln und verließ dann die Halle.
 

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* Weine nicht, eines Tages werden wir uns wieder sehen, indem wir unsere Augen schließen

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~*~
 

A/N: Mou...also, erstmal vorneweg, ich bin im Moment, was "Saikai" angeht, sehr verwirrt...meine Planung schmeiße ich mir jeden Tag selbst wieder über den Haufen, weshalb ich zum einen jetzt erstmal genau überlegen muss, wie ich eigentlich weitermachen will...ich hab verschiedene Versionen im Kopf, die aber alle noch nicht richtig ausgearbeitet und dadurch sehr konfus sind (der eigentliche Ausgang steht aber schon fest ^^)

Zum anderen würde es mich nicht wundern, wenn ihr euch jetzt fragt, was dieser letzte Teil jetzt mit der Story zu tun hatte...o.O aber vll geht's da auch nur mir so, ich weiß es nämlich grad selbst nicht *drop* (wahrscheinlich ist er nur darin gelandet, weil ich mich heut, als ich ihn geschrieben habe, selbst

so wie Ren gefühlt habe...zumindest ansatzweise -.-)

Achja...ich weiß nicht, aber es könnte ja vll sein, dass irgendjemand auf die Idee kommt, dass ich da jetzt Ren/You noch reinpacken will...zumindest ist es mir wohl so gegangen, als ich's noch mal gelesen habe XD chuu~ wer weiß, was ich mir noch ausdenk...*muahahaha*

Nya, trotz allem würde ich mich aber trotzdem sehr über Kommis freuen ^__^ wie immer alles erwünscht (auch Kritik!)!

Danke fürs Lesen! ^o^



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Akai-chan
2007-07-09T14:02:34+00:00 09.07.2007 16:02
Uuuuund... auch das hier hab ich mia reingezogen... 'xDDD
Ich find es toll, dass du da noch ne Fortsetzung schreibst... ^~^
Ren ist mal wieder voll im Gefühlschaos... *ihn pat* Armes Hasi... T-T"
Und Hyde is feige, gomen aber... -.- *das mal so sagen musste* xDD
Aber irgendwie kann ich auch wieder verstehen... >.>'
Hmmm~ Ich bin jedenfalls gespannt, wie sie da wieder rauskommen sollen... 'xDDDD
Von:  Gedankenchaotin
2007-07-02T20:32:36+00:00 02.07.2007 22:32
Natürlich konnte ich es mir auch nicht nehmen, und musste die Fortsetzund lesen. und auch hier kann ich meine Komplimente nur wiederholen, denn die FanFic und die Handlung ist echt toll beschrieben und geschrieben..

Freu mich auf das nächste Kappi und würde mich freuen, wenn du mir vielleicht auch hier Bescheid sagen würdest..

LG
Von:  Kaoru
2007-05-24T09:53:01+00:00 24.05.2007 11:53
Als ich gestern über diese FF gestolpert bin, war ich wirklich skeptisch aufgrund des Pairings, aber ich muss sagen, dass es mir sehr gut gefällt (habe Sayonara und Saikai in einem Zug ausgelesen) und ich hoffe, dass du demnächst aus der kreatiefen Phase herausfindest. Schlechte Eigenschaft von mir: Bin zu neugierig. *sniff*
Dein Schreibstil ist sehr schön und gefühlvoll, sodass man sich sehr gut in die Personen hineinversetzen kann. Außerdem sind sie sehr real dargestellt.
Alles in allem: eine sehr gute Arbeit, die zu meinen Favos wandert.^^
Ich hoffe, man liest sich demnächst!
Kaoru-chan (übrigens nicht der aus dem JRock- Business, sondern die aus Kenshin)
Von: abgemeldet
2007-04-12T23:09:34+00:00 13.04.2007 01:09
Weine nicht...das kam wieder zu spät für mich...*schnief*
Immer noch das Lied orenji no im Ohr, dann das mit Ren und seinen Gedanken und You's Verständniss, das war etwas zuviel Gefühl...*schluchz*
Warum kannst Du nur so verdammt gut die Gefühle Deiner Charas beschreiben?
Also ich leide immer mit denen, oder aber ich freue und lache mit ihnen...
Ich freu mich schon wenn es weiter geht...egal wie...Hauptsache weiter!!!
Lieben Gruß
Aya-chan60 ^___^
Von: abgemeldet
2007-04-12T16:37:17+00:00 12.04.2007 18:37
Das Kapi war echt... toll! *.*
Ich mag deine FF total gerne, vor allem deine Schreibstil. ^^
Also, dann hoffe ich mal, dass es bald weiter geht. ^^
Von:  Aka_Tonbo
2006-01-16T18:23:27+00:00 16.01.2006 19:23
Hey!
Fand Deine Fic echt klasse! Dein Stil zu schreiben ist wirklich gut, es macht echt Spaß die Story zu lesen. Also bitte schnell weiter schreiben ^^
Von:  Enah
2006-01-10T20:56:42+00:00 10.01.2006 21:56
Mein armes Ren-chan T.T
Aber ich kann ihn total gut verstehen und du hast seine Gefühle und Gedanken wieder einmal richtig klasse dargestellt.

Ich bin froh, dass er es jemandem anvertraut hat, so hat er wenigstens jemanden, der ihn versteht und ihn tröstet und unterstützt.

You ist einfach zu gut für diese Welt, Ren kann sich echt glücklich schätzen ihn als Freund zu haben. So einen verständnisvollen Freund hätt' ich auch gern *seufz*

Ich hoffe, das besagt feststehende Ende geht positiv für Ren-chan aus. Nach dem ganzen Leiden hätte er es sich auf jeden Fall verdient!

Schreib schnell weiter!!!!

ChuChu Enah
Von: abgemeldet
2006-01-04T00:02:55+00:00 04.01.2006 01:02
Schön wie immer ^^ Hoffe auf mehr.


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