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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 324 / ??

PoV (Sicht): Kaiba Seto

Warnings: ---

Kommentar: Ich hoffe ihr seid alle gut in 2023 hinein gerutscht und wünsche euch Gesundheit und Erfolg für das neue Jahr :3 Komplett anzeigen

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Einen Schritt, um seiner Angst zu begegnen

Natürlich hab ich einen Führerschein. Es kommt zwar nicht oft vor, dass ich selbst fahre, aber das ist so ein Augenblick. Für heute hab ich ein sportliches, aber nicht sehr auffälliges Auto mit allen Extras gemietet. Vielleicht kauf ich das Auto auch, denn es fährt sich wirklich gut.
 

Neben mir, auf dem Beifahrersitzt, befindet sich Otogi, der unruhig immer wieder hin und her rutscht oder an seinen Fingernägel knabbert. Dunkle Ringe zeichnen sich unter seinen Augen ab und zeugen von dem Schlafmangel, den er selbst verursacht. Honda hat mich vorhin noch beiseite genommen und mir von Otogis Problemen in der Nacht erzählt.
 

Ich kann seine Probleme wirklich gut nachvollziehen, ging es mir vor einigen Monaten doch genauso. Um jeden Preis wollte ich vermeiden zu schlafen. Aus Angst. Vor meinen Albträumen. Dem damit einhergehenden Kontrollverlust. Vor allem aber, weil ich mit meinen Albträumen auch Mokuba vom Schlafen abgehalten habe. Doch Schlaf ist leider etwas Elementares und kann nicht einfach wegrationalisiert werden. Weiß ich aus eigener Erfahrung. Der Körper holt sich irgendwann, was er braucht, ob man will oder nicht. Ganz ohne Rücksicht auf den Geist.
 

Als ich das Auto auf die Autobahn lenke spreche ich Otogi an und frag ihn, wie sein Schlaf so ist. Er schenkt mir kurz einen Blick, der ergründen möchte, ob ich mir gerade einen Scherz erlaube. Dann richtet mein Beifahrer seinen Blick seitlich aus dem Auto. Erst denke ich, dass ich keine Antwort bekomme. Doch dann höre ich, wie Otogi mir leise antwortet, dass sein Schlaf unerträglich ist.
 

Vorsichtig frage ich nach, inwiefern sein Schlaf unerträglich ist. Natürlich weiß ich von Honda, dass Otogi Albträume hat. Aber das heißt nicht, dass Otogi von meiner Kenntnis weiß. Außerdem gibt es einem ein Gefühl von Kontrolle, wenn man die Wahl hat, ob man etwas erzählt oder nicht. Und ich denke, dass Kontrolle etwas ist, wonach auch Otogi gerade sucht und braucht.
 

Wieder mustert er mich kurz aus dem Augenwinkel. Dabei zieht er nebenbei seinen Fuß auf die Sitzfläche und schlingt seine Arme um das Bein. Müde lehnt er sich gegen seinen Oberschenkel und schaut mich dadurch direkt an. Dann erzählt er langsam von seinen Albträumen.
 

Auch wenn ich nach außen ruhig und gefasst bleibe, schockiert es mich zu hören, was Otogi träumt. Kein Wunder, dass er nicht freiwillig schlafen möchte. Aber man kann schließlich auch mit einigen Mittelchen schlafen ohne zu träumen. Einfach mal mit dem Hausarzt über diese Möglichkeiten sprechen. Natürlich ist das keine Dauerlösung. Es ist nur für ein gelegentliches Überbrücken gedacht.
 

Wieder mustert mich der Schwarzhaarige eingehend und stumm. Dann fragt er, was ist, wenn er mal schnell und ungeplant aufwachen muss. Das ist eine gute Frage und eine zufriedenstellende oder allgemeingültige Antwort kann ich ihm nicht geben. Es kommt immer auf das Präparat an sich an. Manche sollen nur beim Entspannen helfen, damit man besser einschläft. Andere hauen einen direkt weg. Daraufhin schüttelt Otogi seinen Kopf und meint, ihm sei das zu unsicher.
 

Zu unsicher? Dann wird mir klar, dass er befürchtet oder gar damit rechnet, dass sein Vater bei ihm einbrechen könnte. Dann wäre er ihm hilflos ausgeliefert, wenn er in dem Moment unter dem Einfluss von Schlaftabletten stünde. Ich kann diese Angst so gut nachvollziehen. Aus den Gründen hab ich nach Gozaburos Tod auch keine Schlaftabletten nehmen wollen.
 

Eine Alternative zu Medikamenten könnte ein Gespräch mit einem Therapeuten sein. Für einen Moment schaut mich Otogi an, als wolle er fragen, ob ich sie noch alle habe. Doch dann scheint ihm wieder einzufallen, dass ich mich gerade in einer Therapie befinde. Ich erzähl ihm, dass ich mich vor Monaten noch gegen die Therapiegespräche gewehrt habe. Angst davor hatte, dass Kai etwas von dem, was ich ihm anvertraue, gegen mich verwenden könnte. Doch im Großen und Ganzen kann ich heute sagen, dass mir die Therapie bereits jetzt geholfen und mein Leben verbessert hat. Otogi murmelt nur, dass er es sich überlegen wird und damit gebe ich mich in diesem Punkt zufrieden.
 

Dann kehrt Stille ein. Im Augenwinkel sehe ich, wie Otogi die Augen zufallen. Für einen Moment denke ich schon, dass er endlich etwas Schlaf findet. Doch dann spricht er mich an. Fragt, ob wir nicht lieber in Domino City shoppen gehen wollen. Statt zu antworten, stell ich ihm eine Gegenfrage. Frage, ob er das wirklich möchte. Otogi schwankt und schüttelt dann den Kopf. Also fahren wir weiter.
 

Wir lassen unsere Heimatstadt links von uns liegen und fahren weiter nach Norden. Otogi wird noch unruhiger. Knabbert wieder an seinen Fingernägel. Streng schlag ich ihm auf die Hand und er schaut mich schockiert an. Ich erinnere ihn daran, dass ich nur seinem Wunsch folge, ihn beim Knabbern zu unterbrechen. Es vergeht ein langer Moment, dann dankt mir Otogi.
 

Nach zwanzig Minuten nehm ich eine Ausfahrt und Otogi wird wieder unruhig. Er setzt seinen Fuß wieder vom Sitz und fängt an mit ihm zu wippen. Seine Hand krallt sich in das Knie des anderen Beines. Der Wagen wird langsamer und dann lenk ich ihn auf einen Parkplatz eines Supermarktes. Verwirrt blickt mich Otogi an, während ich den Motor abschalte.
 

Aus einer Tasche hinter dem Beifahrersitz hol ich ein Lederetui hervor und reich es dem Schwarzhaarigen. Dieser wirkte zunehmend verwirrter. Also bitte ich ihn das Etui zu öffnen. Mit zittrigen Fingern folgt er meiner Bitte und ist erstaunt, als der offene Reisverschluss einen Blick ins Innere erlaubt. Otogi ist so abgelenkt, dass sogar das Zittern aufhört. Dann zieht er einen Kajalstift hervor.
 

Ich dreh mich zu Otogi, der mich wieder fragend anschaut. Also sag ich ihm, dass wir seinem Vater zeigen, dass wir keine Angst vor ihm haben. Wir ihm zeigen werden, dass es uns am Arsch vorbei geht, ob er jetzt draußen rumturnt oder nicht. Ihm demonstrieren, wie gut es uns ohne ihn gegangen ist und er nichts daran ändern kann oder wird. Immerhin sind wir Geschäftsmänner und wissen, wie wir etwas verkaufen.
 

Dadurch ermutigt nickt Otogi zustimmend. Dann nimmt er das runde Wattedingens, um sich den schludrigen Kajal aus dem Gesicht zu wischen. Ich lass ihm ein paar Minuten, während er seine Blässe und die Augenringe gekonnt überschminkt, den stylischen Kajalstrich über die Narbe zieht und mich dann anlächelt.
 

Beängstigend, dass der Schwarzhaarige - genau wie mein Streuner - so wirken kann, als wäre nichts. Doch das jetzt zu kritisieren ist nicht sehr dienlich, also lächle ich Otogi nur kurz stolz an. Anschließend setze ich mich wieder richtig hin, starte den Motor erneut und fahre vom Parkplatz runter. Das Gefängnis liegt etwas außerhalb des Vorortes. Dort angekommen parken wir genau gegenüber dem Ausgang des Gefängnisses. Kurz frag ich Otogi, ob er aussteigen möchte, doch er schüttelt den Kopf. Ich akzeptiere diese Entscheidung.
 

Wir stehen noch nicht lange, als das Tor zur Seite rollt. Dahinter ist ein zweites Tor zu sehen, dass geschlossen ist. Zwischen den Toren gibt es gerade so viel Platz, dass ein einfacher Bus darin Platz hat. Doch jetzt steht da kein Bus, sondern ein Mann mit einer Papiertüte. Er tritt über die Schwelle. Otogi hält sein Pokerface. Das Tor schließt sich hinter Otogis Vater. Dieser blickt nach links und dann nach rechts, als plötzlich ein unauffälliger, dunkler Wage vor ihm hält und Detective Nagasato und ihr Partner aussteigen. Sie weisen sich scheinbar aus und dann halten sie Otogi Senior die hintere Wagentür offen, der nur widerwillig einsteigt und dann von ihnen mitgenommen wird.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Onlyknow3
2023-08-08T16:34:02+00:00 08.08.2023 18:34
Dann ist er also jetzt wieder frei sein Vater. Aber die fahrt und das Gespräch der Beiden war Interessant. Honda hat das richtige gemacht in dem er mit Seto gesprochen hat. So konnte diese auf Otogi einwirken ohne druck.
Bin gespannt was weiter passiert.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
08.08.2023 22:16
Hu hu Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Manchmal braucht mal halt Hilfe... Honda weiß das und scheut sich nicht, dass zuzugeben. Vor allem, wenn er sich davon verspricht, dass es seinem Geliebten helfen könnte.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2023-01-08T17:09:25+00:00 08.01.2023 18:09
Super das es weitergeht.
Ein interessantes Kapitel.
Es war gut, dass Honda mit Seto gesprochen hat.
Ich bin immer wieder fasziniert, dass es Seto und Otogi zu so einer innigen Freundschaft gebracht haben.
Ein sehr spannendes Ende.
Bin gespannt wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
08.01.2023 19:28
Schönen guten Abend Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ich finde Seto und Otogi haben ziemlich viel gemeinsam... das kann zu einer bitterbösen Rivalität führen oder eben zu besten Freunden, wobei auch Freundschaft eine gewisse Rivalität nicht ausschließen muss XD

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2023-01-01T07:30:03+00:00 01.01.2023 08:30
Frohes neues Jahr 💚🖤💚
Es ist schön zu lesen dass Seto durch seine Therapieerfahrung nun Otogi dazu raten kann, ohne dass es flapsig oder aufgesetzt wirkt wie bei Leuten die selbst keine in Betracht ziehen würden.

Kyo bin gespannt was aus dem Monster Otogi im Gefängnis geworden ist.

Antwort von:  MAC01
01.01.2023 08:35
Ein frohes neues Jahr wünsch ich dir -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Wer hätte das noch vor ein paar Monaten (inStory) gedacht, dass Seto nicht nur eine Therapie machen würde, sondern sie auch noch weiterempfehlen würde? Wie die Zeit vergeht.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Lexischlumpf183
2023-01-01T03:57:35+00:00 01.01.2023 04:57
Zuerst Ein gesundes neues Jahr 🥳. Gute Sache von Honda, Seto auf Otogi anzusetzen, hoffe ein Anfang is gemacht, dass Otogi wieder er selbst wird 👍🍪🥛 aber warum wird der Alte gleich wieder mitgenommen? bin jetzt sehr gespannt was das wird 😯😃
Antwort von:  MAC01
01.01.2023 05:06
Einf rohes neues Jahr wünsch ich dir  Lexischlumpf183,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Manchmal kann es helfen, wenn jemand zu Rate gezogen wird, der ähnliche Probleme hat. Jedenfalls dachte sich Honda soetwas. Mal schauen, ob es Otogi hilft, wieder er selbst zu werden.
Hm... warum Nagasato den Alten gleich wieder mitgenommen hat? Vielleicht wollte sie ihm einen Kaffee ausgeben...? XD Nein, wohl eher nicht... mal schauen :3

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Nazzu
2023-01-01T00:35:22+00:00 01.01.2023 01:35
Eine neues Jahr und ein neues Kapitel, dann mit fängt das Jahr schon mal gut an. XD

Bin mal gespannt was Detective Nagasato von Otogis Vater will.
Hat der noch mehr Leichen im Keller, als NUR seinen Sohn zu misshandeln.

LG Nazzu ^^
Antwort von:  MAC01
01.01.2023 01:45
Ein frohes neues Jahr wünsch ich dir Nazzu,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hm... zumindest gibt es eine vermutete weitere Leichen, laut Otogis Erzählung einige Kapitel vorher, wobei 'einige Kapitel' schon sehr vorsichtig formuliert ist XD

Bis zum nächsten Kapitel :3


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