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Margaretes Traum

Erweiterte Szene - Faust I
von

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Dunkelheit

Ich wandle auf einem schmalen Pfad entlang. Er ist an meiner Seite, hält meine Hand fest in seiner. Harmonie...der Frühling lässt die Natur ihre Schönheit und Vollkommenheit in allen erdenklichen Farben entfalten. Stolze Natur...wir gehen in Marthes Garten spazieren...allein. Er lächelt mich an, gibt mir das Gefühl Einzigartig zu sein - wie glücklich er mich macht! Er schließt mich in seine Arme und flüstert mir Versprechungen zu, macht mir Komplimente, die mir rätselhaft bleiben. Er ist so viel gebildeter als ich...so viel mehr...

Ich lasse seine Umarmung zu. Bei ihm fühle ich mich sicher und geborgen. In Gedanken versunken lasse ich meinen Blick durch den Garten schweifen...und da ist sie wieder. Die unheimliche Fratze: kalt, hämisch grinsend, triumphierend. Hinter dem kleinen Gartenhaus lauert sie auf uns, wie schon so oft. Hinter den Hecken und Bäumen taucht sie immer wieder auf, doch sobald ich meinen Blick schärfe, sie zu erkennen, zu identifizieren, schwindet sie...löst sich vor meinen Augen auf, verschwindet. Ich kenne sie, doch mein Verstand verrät mir ihren Namen nicht...ich fühle nur, sie ist allgegenwärtig...belauert uns...Erneut versuche ich die Gestalt hinter dem Gartenhaus genauer zu erkennen, darauf wartend, dass sie sich wieder meinem Blick entzieht, doch dieses Mal verschwindet sie nicht. Die dunkle Gestalt kommt näher und tritt ins Licht. Ich ziehe seine Arme enger um mich - er wird mich beschützen. Die Gestalt starrt mich an - ich kann ihrem bohrenden Blick nicht standhalten, der das reine Böse verkörpert - wer ist sie?

Alles um mich herum wird schwarz und kalt. Alle Frühlingsfarben sind verschwunden...Er ist verschwunden. Ich bin allein. Weder die Frühlingssonne wärmt mich, noch seine Umarmung, von der nur eine blasse Erinnerung zurückbleibt. Allmälig gewöhnen sich meine Augen an die tiefe, undurchdringliche Dunkelheit. Die Schwärze zeigt mir einen See. Ich höre das Plätschern von Wasser...sonst ist alles still...doch halt...ein Geräusch. Ist es Einbildung oder hörte ich eine Stimme, ein anhaltendes, leises Geschrei, das vom See her zu mir hinüberschallt. Ob menschlich oder tierisch bin ich nicht fähig einzuordnen. Vorsichtig bewege ich mich auf die Stimme zu. Langsam...ganz langsam komme ich näher. Immer wieder sehe ich mich um, doch es ist niemand in meiner Nähe.

Das Geschrei wird schwächer. Ich stehe am Rand des Sees und lausche...versuche der Stimme zu folgen. Meine nackten Füße berühren das eisige Wasser. Ein Zittern durchfährt meinen Körper. Das Wasser ist schwarz und still wie die Nacht, wie alles, was mich umgibt...eine Spiegelung - die Fratze! War es Einbildung? Meine Furcht muss mir einen Streich gespielt haben...ängstlich blicke ich zurück - niemand ist zu sehen. Einsamkeit. Ich spüre eine leichte Strömung, die meine Knöchel umspielt. Das Geschrei hat aufgehört, dennoch zieht mich das Schwarz des Wassers mit einer Macht zu sich, die ich nicht bekämpfen, nicht erklären kann. Schritt für Schritt bewege ich mich weiter in den See. Das Wasser umspült bereits meine Knie. Die Strömung wird stärker. Schon kann ich mich kaum noch aufrecht halten, aber die Umkehr ist mir ebenso unmöglich. Ich drehe mich um, und am Ufer steht er. Seine Gesichtszüge, sein Blick haben sich verändert. Die Liebe, die Wärme und die Zärtlichkeit sind verschwunden. Kalt und emotionslos starrt er mich an und hinter ihm erscheint abermals die Fratze...blass, grausam, dominant.

Ich strecke meine Hand nach ihm aus, doch er reagiert nicht. Die Gestalt scheint ihm den Verstand geraubt zu haben, ihn am Handeln zu hindern. Verzweifelt rufe ich seinen Namen - meine Stimme durchbricht die Stille und hallt tausendfach durch den dunklen Raum. Die Strömung ist nun so stark, dass ich das Gleichgewicht verliere und in die Tiefe gerissen werde. Ich höre nichts mehr...ich sehe nichts mehr...fühle nichts mehr...nichts als Kälte, Dunkelheit und Tod.

Erwachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sternenelfchen
2005-10-31T10:01:22+00:00 31.10.2005 11:01
Mh, da ich ja noch nicht "Faust" komplett gelesen habe, kann ich auch einschätzen, dass dieser Zwischenteil nicht zu viel von dem späteren Geschehen verrät.
Was ChrLeeNA13666 meinte, ist richtig. Etwas mehr auf die Gefühle eingehen! Aber die Beschreibungen der Geschehnisse und der Umgebung finde ich sehr gelungen. Die Wortwahl und Ausdrucksweise ist ebenfalls sehr passen.
Mir gefällt die FF sehr gut! ^^
Liebe Grüße, Sternchen
Von:  Sarah_von_Krolock
2005-10-30T15:07:04+00:00 30.10.2005 16:07
ganz klasse, aber du soltlest ein bisschen mehr auf ihre Gefühle eingehen, besonders die gefühle wie sich in der nähe von mephisto fühlt, sie spürt dass er böse ist und fühlt sich unwohl, auch hat sie es faust ja auch immer wieder gesagt. Du soltlest einw enig mehr auf ihre angst eingehen so komtm sie ein wenig.. kühl rüber, dabei ist so doch noch so jung und naiv^^ aber ganz klasse schon mal^^ besonders der schluss^^
Von:  WillowSilverstone
2005-10-29T18:26:05+00:00 29.10.2005 20:26
wow...ziemlich düster ^^
aber cool geschrieben
find sie gut
obwohl ich sonst lieber happy eierkuchen lese *gg*
aber trotzdem cool

*knuffel*
Willow


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