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Wettergebnis

Autor: Shirokko
 

Pairing: Harry Potter / Draco Malfoy
 

Disclaimer: Nicht meins, nur verwurstet, durch den Fleischwolf gedreht, zusammengemischt und neu verarbeitet. Alle Charas gehören J. K. Rowling, beschwert euch bei ihr, wenn ihr wen nicht mögt. ^^

... ich verdiene damit also kein Geld, was wirklich schade ist!
 

Kommentare: Diese Geschichte spielt nach dem vierten Band, die drei zuletzt erschienen Bände werden nicht berücksichtigt.
 

Warnungen: Diese Geschichte enthält Shonen-Ai und Yaoi!!! Wem das nicht gefällt, der soll es nicht lesen oder solcherlei Stellen einfach auslassen! Andererseits... Man soll immer offen sein für seine Umwelt und neue Dinge kennen lernen...
 

Aber jetzt geht's los. Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 49:

Wettergebnis
 

Es klopfte. Das hatte es mit Sicherheit schon einmal getan, aber erst jetzt bewirkte es etwas. Harry tauchte aus den Tiefen des Schlafes auf und öffnete die Augen, doch seine Sicht verschwamm, ehe er realisiert hatte, dass sie tatsächlich vorhanden war. Neben sich spürte er das gleichmäßige Atmen Dracos, der seine Hand in eisernem Klammergriff hielt. So konnte es getrost bleiben. Das hier war angenehm.
 

Draußen wurde es laut. Stimmen redeten durcheinander, eine davon empört, die andere ruhiger, wieder wurde geklopft, diesmal nachdrücklicher, und jemand versuchte die Tür zu öffnen. Da waren Leute, die herein wollten. Aber er hatte die Tür verriegelt, weshalb das nicht funktionierte. Gut, dass Draco immer so umsichtig war. Dummerweise würden die da draußen wohl nicht aufhören, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Inzwischen konnte er die Stimmen von Sirius, Mme Pomfrey und Remus ausmachen. Die waren alle stur, auch wenn Remus sich für sie einsetzte und schlichtende Worte von sich gab. Er sollte ihn erlösen.
 

„Draco?“ Harry drehte sich vorsichtig um. „Aufwachen.“ Seine freie Hand tastete über das feine Gesicht, bevor er dieses küsste. „Da sind Leute, die rein wollen, und wir haben immer noch nichts an.“
 

Der Blonde rührte sich, war fast augenblicklich wach, als die Worte Harrys in seinen Verstand sickerten. „Was?“ Er verharrte, starrte auf Harrys Gesicht hinab und lächelte. Dann erst begann er ausgiebig zu gähnen, das Geboller an der Tür ignorierend. „Guten Morgen, Harry.“, wünschte er, küsste ihn sanft. „Gut geschlafen?“
 

„Dank dir.“, antwortete der Junge, dann grinste er. „Zieh dich an, damit die da draußen rein können. Die kriegen sonst noch einen Anfall und sprengen die Tür weg.“
 

„Das geht nicht. Ich hab das mal versucht.“ Wieder gähnend setzte Draco sich auf. Die Spuren der letzten Nacht waren noch immer deutlich zu sehen. Sie hatten sie nicht beseitigt.
 

Einen Zauber später waren sie sauber und nach weiteren zehn Minuten standen sie beide angezogen im Zimmer und Harry entriegelte die Tür, vor der es inzwischen still geworden war. Gemessen traten sie hinaus, Harry von Draco geführt. Es erwartete sie ein ganzes Aufgebot an Menschen. Poppy, Sirius, Remus waren klar, schon vorher hatte Harry sie gehört, aber Tonks, Hermione und Ron hatte der Schwarzhaarige nicht erwartet. Als er beim allgemeinen Morgengruß ihre Stimmen heraushörte, war er schon reichlich verwundert. Dass Snape da war, bekam er nur mit, weil Draco ihn separat begrüßte.
 

„Was habt ihr mit der Tür gemacht?“, fuhr Mme Pomfrey zwischen die Begrüßung. „Das ist ein Krankenzimmer, es hat offen zu bleiben!“
 

Draco hob eine Augenbraue. „Für manche Dinge ziehen wir es vor, auf Nummer sicher ungestört zu sein.“, gab er bissig zur Antwort, was bei Ron rote Ohren verursachte und Harry nur still vor sich hinlächeln ließ. „Außerdem ist nichts passiert.“
 

„Das ist ein Grundregelsatz!“, fauchte ihn die Blaulichthexe an. „Und ich erwarte, dass Sie sich daran halten, Mr Malfoy!“ Sie gab ihm keine Zeit zum Antworten, sondern wandte sich sofort Harry zu. „Haben Sie irgendwelche Probleme gehabt?“
 

Harry zog es vor, diese Frage mit einem Kopfschütteln zu beantworten. So konnte er wenigstens nichts Falsches sagen.
 

Mit einem unwirschen Schnauben zauberte sie ihren Analysezauber, betrachtete die Daten kritisch und wandte sich dann ab, um leise vor sich hinmurmelnd ein paar Phiolen zusammenzusuchen. „Diesen Trank nehmen Sie nach dem Frühstück.“, erklärte sie Harry ruhiger, aber noch immer sichtlich verärgert über diesen Eingriff in ihre Behandlungsabläufe. „Diesen um exakt vier Uhr dreiunddreißig und diesen jetzt gleich!“
 

Gehorsam schluckte Harry den Inhalt der Phiole, die sie ihm reichte, und gab sie leer wieder zurück. Mme Pomfrey blickte abschätzend zu Sirius, dann zu Draco und zu Remus, doch auch von ihm wandte sie sich demonstrativ wieder ab. „Miss Granger, ich zähle auf Sie, dass Sie darauf achten, dass er die Tränke pünktlich einnimmt.“
 

Hinter ihr verdrehte Sirius auf unerhört freche Weise die Augen und streckte ihr die Zunge heraus. Dafür bekam er von Remus einen Rippenstüber, so dass sowohl Sirius als auch Ron lachen mussten. Mme Pomfrey fuhr herum, doch sie konnte die Ursache für das Gekicher nicht ausmachen, so wandte sie sich wieder an Harry.
 

„Ihre Aufgabe, Harry, ist es, sich genügend zu schonen und zu essen. Ich möchte nicht erleben, dass Sie einen neuen Zusammenbruch oder eine Erkältung bekommen.“ Sie wartete, bis Harry brav nickte, und sprach dann weiter. „Des Weiteren erwarte ich von allen anderen jegliche Überforderung sofort zu melden.“ Ein scharfer Blick machte die Runde.
 

„Ich werde schon kommen.“, murmelte Harry.
 

„Ja, das kennen wir ja schon.“, stimmte die Medihexe zu, als hielte sie Harry für leicht beschränkt. „Aber jetzt gehen Sie alle zum Essen. Die Tränke nicht vergessen und raus hier. Ich habe zu tun!“ Und mit eindeutigen wedelnden Handbewegungen scheuchte sie alle hinaus. Die Tür fiel ins Schloss und sie alle standen sprachlos auf dem Gang.
 

„Wow, das habt ihr beiden aber gut hinbekommen.“ Sirius schüttelte grinsend seine Hand aus. „So kenne ich sie gar nicht.“
 

Remus hob eine Augenbraue. „Ja, bei dir und James hatte sie immer eine unendliche Geduld.“
 

„Genau das meine ich. Wie habt ihr das geschafft?“
 

„Wir haben nichts gemacht!“, begehrte Draco auf.
 

„Na ja, nichts nenne ich das Ausschließen der Betreuungsperson eines Patienten nicht.“, pikierte sich Hermione mit ihrer gewissen Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Vielleicht hat sie ja auch einfach der Grund des Ausschlusses geärgert.
 

„Dann kann ich ihr nicht helfen.“, erwiderte Draco böse, so dass Remus sich genötigt fühlte, dazwischen zu gehen.
 

„Wir gehen jetzt erstmal essen.“, erklärte er und schob Ron und Draco vorwärts. „Streit bringt in dieser Situation niemanden weiter.“ Er lächelte bestechend und brachte den aufbegehrenden Draco mit einem scharfen Blick zum Schweigen, während sich Hermione um Harry kümmerte, der nun doch leicht rot war. Solche Gespräche waren ihm peinlich.
 

Als sie die große Halle betreten wollten, blieb Draco zurück. Seine Hand streifte Harrys noch kurz, dann wartete er, bis die anderen verschwunden waren. Er durfte den Plan nicht gefährden, durfte Harry nicht in Gefahr bringen, selbst wenn er ihn dafür allein lassen musste. Dumbledore hatte das doch letzte Nacht bestätigt.
 

Zehn Minuten später betrat er die halb gefüllte Halle und wurde sofort von Pansy heran gewunken. Sie strahlte ihn an, hatte im Gegensatz zu vielen Slytherins gute Laune. Sein Blick huschte zum Gryffindortisch, an dem jetzt auch Harry saß, während Sirius, Remus und Tonks sich zum Lehrertisch begeben hatten. Wo war eigentlich Snape abgeblieben? Der war doch vorher auch im Krankenflügel gewesen. Aber das war wohl nicht so wichtig. Snape würde noch früh genug mit ihnen in Kontakt treten.
 

Tatsächlich kam er nur wenig später wie üblich in den Saal gerauscht, setzte sich an seinen Platz und begann schweigend zu essen, doch Dracos Aufmerksamkeit war von den Geschehnissen am Gryffindortisch gefesselt, denn dort waren die Zwillinge angekommen.
 


 

„Hallo Harry.“
 

„Ja, guten Morgen!“
 

„Frohe Weihnachten!“
 

Synchron wie immer und wie ein Uhrwerk aufeinander abgestimmt verbreiteten sie gute Laune mit ihrer offenkundigen Fröhlichkeit.
 

„Wie geht es dir?“
 

„Gut.“, gab der Schwarzhaarige locker zurück. Auf Sirius’ Anraten hin hatte er den Zauber des Vergessens heute nicht aktiviert. Er sollte lernen, damit umzugehen, wenn ihn Menschen als Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit auserkoren. „Euch?“
 

„Sehr gut. Wir kennen die Antwort auf unsere Frage!“ Fred strahlte.
 

„Die Wette, du erinnerst dich?“, hakte George nicht minder munter nach.
 

Harrys Hand zog den Kreis um sich, die Zwillinge, Ron und Hermione, um die anderen vom Inhalt dieses Gesprächs auszuschließen. Warum auch immer, aber dieser Zauber funktionierte auch ohne Zauberstab hervorragend. „Wirklich?“, fragte er desinteressiert.
 

Die zwei wirkten leicht pikiert über diesen Tonfall, aber es schreckte sie nicht wirklich. „Ja!“
 

„Wir haben es herausgefunden, obwohl du nicht da warst!“
 

„Liegt ihr denn richtig?“ Harrys Lächeln war ein Pokerface, das seine Neugierde versteckte. „Immerhin ist Weihnachten fast vorbei. Ist euer Tipp der richtige?“
 

„Davon gehen wir aus. „Fred setzte sich auf Harrys rechte Seite neben Hermione, die das ganze schweigend beobachtete.
 

Ron hielt die Klappe jedoch nicht: „Irgendwie wirkt ihr zu gelassen.“, merkte er an, was ihm ein Stirnrunzeln von Harry einbrachte, aber George quetschte sich zwischen ihn und Harry und unterbrach den Blickkontakt.
 

„Glaube ich gerne, dass du das denkst, Ronnie-Schatz.“, meinte er grinsend, wandte sich dann jedoch an Harry. „Wir haben es versprochen.“
 

„Ende Weihnachten…“, führte Fred die Einleitung fort.
 

„Name, Haus, schulische Leistungen…“
 

„Alles, was es zu wissen gibt.“
 

„Es war nicht sonderlich schwer, nachdem wir wussten, wer es ist.“
 

„Aber bis dahin…“
 

„Vielleicht solltet ihr einfach sagen, was ihr glaubt, wer es ist.“, unterbrach Harry den nervenaufreibenden Wechselsingsang.
 

Die Weasley-Zwillinge wechselten einen versichernden Blick. „Okay…“ Gedehnt leitete George die Auflösung ein. „Groß.“
 

„Blond.“
 

„Graue Augen.“
 

„Slytherin.“
 

„Fünfter Jahrgang.“
 

„Siebtbester seines Jahrgangs.“
 

„Spross der Rechten Hand des Unnennbaren.“
 

„Einzelkind.“
 

„Geheimes Mitglied des Widerstandes in Hogwarts.“
 

„Seines Zeichens Lieblingsschüler der Fledermaus.“
 

„Draco…“
 

„…Malfoy.“
 

Daraufhin herrschte Stille zwischen den fünfen. Ron starrte entgeistert, Hermione ernst und besorgt, Harry rührte sich gar nicht.
 

„Was ist? Haben wir Recht?“
 

„Wir sind uns eigentlich ziemlich sicher.“ Fred runzelte die Stirn, da nach ein paar Sekunden noch immer keine Reaktion von dem Jungen, der lebt, kam.
 

„Immerhin hat Ron mit ihm gesprochen und er scheint auch sonst über den inneren Kreis des Widerstandes Bescheid zu wissen.“
 

„Und das macht euch Glauben, er wäre Harrys Freund?“ Hermione war sprachlos. Das war doch kein Grund.
 

Wieder wechselten die beiden Brüder einen Blick. „Eigentlich… nicht.“, gaben sie zu.
 

„Auch wenn die Tatsache, dass Ron mit Malfoy spricht, ohne ihn verhexen zu wollen, schon als Hinweis gelten kann.“ Fred legte den Finger ans Kinn.
 

„Warum sollte er das auch tun, wenn Malfoy nicht irgendwie überzeugend als ‚gut’ rüber kommt?“
 

„Und warum sollte Malfoy ‚gut’ werden?“
 

„Immerhin hat er eine glänzende Karriere als Todesser vor sich.“
 

„Das sind alles keine Begründungen.“, warf Hermione ein. „Immerhin darf er denken, was er…“
 

„Würde er aber nicht!“, schoss Fred überzeugt dazwischen. „Dafür ist Ronnie viel zu engstirnig!“
 

„Der einzige, der es je geschafft hat, seine Meinung zu ändern, ist Harry.“ George blickte zu seinem jüngeren Bruder. „Nichts für Ungut, aber das musst du zugeben.“ Ron antwortete nichts, so wandte er sich wieder Harry zu. „Jetzt sag du doch auch mal was dazu.“
 

Harry lächelte breit. „Ihr habt Recht.“, gab er unspektakulär zu und verursachte damit einen bewegungsreichen Jubelausbruch, der von den Umsitzenden nicht unbemerkt blieb. Neugierig sahen sie alle auf, fragten, was los sei, doch keiner beachtete sie und Harry löste den Stillzauber auch nicht auf. Es ging einfach keinen etwas an.
 

Letztendlich beruhigten sich die beiden und Harry konnte wieder sprechen. „Wie seid ihr wirklich drauf gekommen?“, wollte er wissen. Er schien nicht einmal böse, dass sie es herausgefunden hatten, eher erleichtert, dass sie ihn dafür nicht verurteilten.
 

Fred kratzte sich verlegen am Kopf. „Na ja, ganz zu Anfang war es wirklich nur Ronnie, der uns auf die Idee brachte.“
 

„Wir konnten es ja auch nicht so recht glauben.“
 

„Dann haben wir ihn immer häufiger bei Ron und Hermione gesehen.“
 

„Wir wussten, dass sie über den Widerstand sprachen.“
 

„Wir haben nachgedacht, wie das sein konnte, nachdem Malfoy dich so geärgert hat.“
 

„Wir waren fast überzeugt, dass gerade er es nicht sein konnte, weil es einfach zu abstrus war.“
 

„Immerhin war er dein Feind.“
 

„Wir glaubten nicht, dass Menschen sich so schnell verändern konnten.“
 

„Aber dann fiel uns auf, dass Malfoy weg gewesen war, als du im Krankenzimmer warst. Wir dachten, es sei…“
 

„…eine Strafarbeit, aber eine Strafarbeit über zwei Tage?“
 

„Und dann deine Aussage, dass wir es besser nicht wüssten…“
 

„Es musste ja jemand sein, der nicht so offensichtlich in Frage kam.“
 

„Und wer kommt am wenigsten in Frage als Malfoy?“
 

„Sein Name ist Draco.“, gab Harry leise zurück. Ihm gefiel die Argumentation, sehr sogar. Sie bewies, dass es sie nicht störte. „Nennt ihn nicht Malfoy. Er ist nicht wie sein Vater.“
 

Wieder ein Blickwechsel, ernst diesmal, traurig irgendwie. „Dir ist es ernst.“
 

„Aber das wussten wir ja schon vorher…“ George seufzte, das Lachen war aus seinem Gesicht verschwunden.
 

„Nimm es uns nicht übel, aber es wird dauern, bis wir das schaffen.“
 

„Es ist nicht so leicht für uns.“
 

Also doch nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie es ohne Wenn und Aber akzeptiert hätten. „Ich weiß.“ Harry senkte den Kopf. Das schlechte Gewissen ihnen gegenüber kehrte wieder, da er nicht auch für sie da sein konnte, dass er sie enttäuschte, ihnen nicht geben konnte, was sie sich wünschten. Es war nicht leicht.
 

Fred seufzte ebenfalls, dann lächelte er aufmunternd. „Hey, schau nicht so.“
 

„Genau.“ Sofort wirkte auch George nicht mehr traurig. „Dauern heißt ja nicht nie.“
 

„Wir kommen darüber hinweg.“
 

„Also mach dir keine Gedanken, okay?“
 

Harry nickte nur, dann sprangen sie beide auf. „Wir müssen noch zu Lee!“
 

„Er passt ganz alleine auf den Trank auf!“
 

„Welcher Trank?“, merkte Hermione auf, doch da waren sie schon beinahe fort.
 

In dem Moment sprang Harry auf. „Hey, wartet! Was wollt ihr für euren Gewinn?“, rief er hinter ihnen her. „Ich möchte es wissen!“
 

Fred und George blieben stehen und sahen sich an, dann grinsten sie. „Wir wollen an deinem großen Tag dabei sein!“, gaben sie unisono zurück. „Wir wollen dabei sein, wenn du dem Unnennbaren in den Arsch trittst!“
 

Harrys Augen weiteten sich halb vor Erstaunen, halb vor Entsetzen und er sank zurück auf seinen Platz. Das ging nicht. Das ging ganz und gar nicht! Ihnen konnte sonst was passieren. Und Molly Weasley sollte nicht noch einen Sohn verlieren müssen. Einer reichte doch!
 

„Harry?“ Ron legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ist alles okay?“
 

„Man könnte meinen, so wie sie gerade reagiert haben…“ Nachdenklich rührte Hermione in ihrem Karottensalat. „Sie waren so… seltsam.“
 

„Nicht wahr?“ Ron nickte zustimmend. „Als hätten sie gar nicht gewonnen.“
 

„Genau. Als hätten sie trotz allem verloren.“, murmelte das braun gelockte Mädchen. „Genau so haben sie gewirkt. Als hätten sie… dich verloren.“ Fragend blickte sie Harry an.
 

Harry schwieg. Er wollte sie nicht auch noch bloßstellen und sie als Verlierer dastehen lassen. Als diejenigen, die in der Liebe gegen Draco verloren hatten.
 

„Harry, kann es sein, dass sie dich…“ Sie verstummte, wusste die Antwort auch so. Sie stellte die Frage nicht zu Ende, um Harry nicht in Erklärungsnot zu bringen. Es war so offensichtlich gewesen, dass sie selbst in Rons Gesicht sah, dass er das gleiche dachte. Der Junge war entsetzt, hatte er das vorher nicht einmal geahnt.
 

Harrys Hände krallten sich in seinen Umhang, der Schweigezauber fiel, als er aufstand und ging. Weder Hermione noch Ron waren dazu in der Lage ihm zu folgen, selbst nicht, als Harry gegen eine Ravenclaw prallte, weil er sie nicht sehen konnte. Er fand seinen Weg, langsam aber sicher, kaum war er draußen, begann er zu laufen, zu rennen. Er bemühte sich darum, seine Augen zum Sehen zu bringen, doch er scheiterte, stolperte und fiel die Stufen hinunter in den Schnee, der so nahe am Schloss matschig und nass war. Ohne nachzudenken rappelte er sich wieder auf, wollte weiter, da fing ihn Sirius ein, schloss ihn in die Arme, drückte ihn an sich und ließ damit den emotionalen Damm brechen. Harry begann zu weinen, klammerte sich an ihm fest. Mitleid füllte den schwarzhaarigen Jungen aus und er konnte nicht anders, als Sirius zu erzählen, was vorgefallen war. Er redete sich von der Seele, dass er seinen Freunden nicht das geben konnte, was sie sich erhofften, dass er ihnen Schmerzen bereitete, weil er Draco liebte, und dass er nicht wollte, dass sie mitkamen zu Voldemort, damit sie nicht auch starben wie Cedric oder Percy. Und Sirius lauschte still und strich ihm beruhigend über den Rücken, wartete, bis Harry sich langsam wieder beruhigte.
 

„Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.“, sagte er schließlich, Harry sanft durch das struppige Haar streichelnd. „Du kannst nichts für ihre Gefühle und sie werden es verkraften.“
 

„Ich könnte das auch nicht verkraften.“, wisperte Harry tonlos. „Wie soll man Liebe vergessen können?“
 

Sirius lächelte leicht. Die Frage war gut, aber gemein. „Die Zeit hilft dabei, das Herz zu stärken und den Schmerz zu verkraften. Außerdem haben sie noch einander. Sie werden es schaffen.“
 

Harry schluchzte auf. Er war nicht wirklich überzeugt.
 

„Du muss dich jetzt auf etwas anderes konzentrieren.“, sagte er leise. „Dir steht ein Kampf bevor, da musst du schon mehr als stark sein.“
 

Der Gryffindor nickte nur. Er wusste das auch.
 

„Sie stehen dir bei, auch wenn du ihre Gefühle nicht erwidern kannst. Dafür musst du es schaffen und mit Draco glücklich werden. Alles andre wäre ihnen gegenüber nicht fair.“
 

Diese Worte brachten Harry zum Aufsehen. Nicht fair… Er würde ihre Gefühle verhöhnen, da hatte Sirius Recht. Er musste siegen und zu Draco zurückkehren, bei ihm glücklich werden, damit sie ihr selbstloses Opfer nicht umsonst brachten. Seine Schultern straffend und tief durchatmend tat Harry einen Schritt von Sirius zurück. „Danke.“, sagte er leise. Solche Worte hatte er gebraucht.
 

Sirius lachte. „Dafür nicht. Dafür bin ich ja da.“ Er wuschelte durch die schwarzen Haare und grinste breit. „Jetzt machen wir dich ein bisschen frisch, dann nimmst du den Trank, damit Poppy nicht schimpft, und danach treffen wir die anderen. Ich brauche deine Hilfe.“ Und der letzte Satz ließ seine Stimme hilflos werden. Oh ja, er hatte wirklich keine Ahnung, wie er sich entschuldigen sollte.
 


 

Sirius erzählte Harry von dem Widerstandskorps, den Hermione, Ron und Draco gebildet hatten, und von deren Plan, ihm bei dem Kampf gegen Voldemort unterstützend zur Seite zu stehen, und Harry war ganz und gar seines Paten Meinung. Diese Idee war nicht gut. Wenn er wirklich all diese Leute an seiner Seite hatte, dann würde er überhaupt nicht mehr vorankommen. Er würde ständig auf sie aufpassen, weil er Angst um sie hatte. Niemals würde er sie mitnehmen.
 

Dann erzählte Sirius ihm, dass er den drei Anführern bereits klar zu machen versucht hatte, dass es risikobehaftet war und dass sie im schlimmsten Fall sein Schwachpunkt sein würden, und Harry sagte daraufhin kein Wort mehr. Er wusste, dass Sirius Recht hatte, aber das Problem war, dass wenn Sirius es erkannt hatte, Voldemort das mit Sicherheit auch schon wusste, und dieser Gedanke behagte ihm gar nicht. Dieser Mensch kannte keine Skrupel.
 

Sie erreichten einen Raum und traten ein. Außer ihnen waren noch Remus, Tonks, Hermione, Ron, Draco und Snape anwesend, der wieder keinen Ton sagte, selbst als sie alle begrüßten und sich setzten. Ron hatte sich von dem Schock seine Brüder betreffend anscheinend wieder erholt, denn anstatt Verwirrung zu vermitteln bedachte er Sirius mit bösen Blicken, die dieser schuldbewusst auffing. Der schwarzhaarige Mann war es schließlich auch, der das Schweigen brach.
 

„Also, ich möchte mich wegen gestern entschuldigen.“, leitete er das Gespräch ein, nicht weil er es wollte, sondern, weil Remus so streng schaute. „Das war unbedacht von mir und so sicherlich nich…“
 

„Doch, es stimmt.“, sagte Hermione ruhig. „Ich bin alles noch einmal durchgegangen und habe festgestellt, dass es stimmt.“ Sie sah auf. „Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass wir Harry nicht alleine gehen lassen können. Was, wenn er einen Magie-Overrun hat?“
 

Remus lächelte. „Deswegen wird der Orden ihn begleiten.“, sagte er. „Ich, Sirius…“
 

„Und ich auch.“, erklang Snapes dunkle Stimme. „Potter wird nicht alleine sein. Ihr kindischen Schüler macht immer so einen Aufstand um nichts und wieder nichts.“
 

Harry runzelte die Stirn. Er wusste zwar, dass diese drei stark waren, aber trotzdem hieß das nicht, dass sie stark genug waren, um der Übermacht aus seinen Träumen entgegenzutreten.
 

„Mit Sicherheit wird auch Albus mitkommen.“, ergänzte Remus. „Mit ihm an unserer Seite werden wir nicht verlieren.“
 

„Das ist längst nicht gesagt.“, erwiderte Snape kalt.
 

„Was willst du eigentlich, du Pessimist?“, schnappte Sirius und funkelte seinen Erzfeind böse an. „Schwarzseherei ist hier nicht erwünscht, klar, Sniv…“
 

„Sirius!“, ging Remus scharf dazwischen. „Halt dich zurück!“ Ein nicht minder scharfer Blick auf Snape und er seufzte. „Streit bringt uns nicht weiter.“, erklärte er. „Es steht jedem frei, zu denken, was er will, okay?“
 

„Ich habe einen Vorschlag.“ Harry hob die Hand, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und weder Sirius noch Snape Zeit zum Argumentieren zu geben. „Ich weiß, dass Voldemort versuchen wird, Hogwarts zu übernehmen, wenn Professor Dumbledore nicht mehr hier ist, um es zu beschützen.“ Er deutete in die Richtung, in der Hermione, Ron und Draco saßen. „Wie wäre es, wenn ihr das Schloss bewachen und verteidigen würdet?“ Schwer hing dieser Vorschlag in der Luft. „Es wird sicher nicht einfach, aber… ihr könnt es doch schaffen, oder?“ Die letzte Frage war leise gestellt, unsicher. „Wenn Hogwarts fällt, wird das ein Blutbad sondergleichen. Das will ich nicht erleben müssen.“ Wieder verfiel er in Schweigen, wartete ab. Er hoffte wirklich, dass sie zusagten. Er hoffte es ganz stark, denn dann konnte er kämpfen, ohne seine Konzentration teilen zu müssen.
 

Remus lächelte breit. Harrys Vorschlag entsprach genau seinen Plänen. Den Widerstandskämpfern ein Ziel zu geben, bedeutete, sie für den Hauptkampf aus dem Weg zu haben. „Was sagt ihr dazu?“, fragte er nun auch.
 

„Das würden wir schon schaffen.“, erklärte Ron schließlich überlegend. „Wenn die anderen Schüler sich uns anschließen…“
 

„Das Problem sind die Slytherins.“, gab Draco zu bedenken, auf dieses neue Ziel voll einsteigend. „Wenn die mitkriegen, was hier läuft, dann sabotieren sie uns von innen heraus.“
 

Ron nickte. „Das wäre echt oberblöd, aber dann müssen wir sie doch nur ausschalten, um sie aus dem Weg zu kriegen.“
 

„So einfach ist das aber nicht.“, gab Draco zu bedenken. „Wir können sie ja schlecht alle umbringen.“
 

„Dann sollten wir dieses Problem vielleicht den Zwillingen überlassen.“, schlug Hermione vor. Ihr Gesicht zeigte, dass sie mit ihren Überlegungen schon viel weiter war. „Sie und Lee finden eine Möglichkeit.“
 

„Fragen wir sie mal.“, stimmte Ron zu. „Dann haben sie eine wirklich gute Aufgabe und nerven nicht, weil Harry sie nicht mitnimmt.“
 

„Oh doch, sie werden nerven.“, schmetterte Sirius diese Hoffnung ab. „Ihr redet von den Weasley-Zwillingen.“
 

„Das kriegen wir hin.“ Hermione war überzeugt. „Und den Rest… Lasst uns das einmal genau durchsprechen.“
 


 

------…-------
 

Ohayo, meine Lieben.

Es tut mir wirklich leid, dass ich euch letzte Woche nicht mit einem neuen Kapitel erfreuen konnte, aber jetzt hab ich es ja geschafft.

Ich mag die Zwillinge wirklich. Sie sind süß und so unkompliziert. Und es macht Spaß, diesen Wechselsingsang zu schreiben, auch wenn man ihn beim Vorlesen wahrscheinlich kaum raushören können wird.
 

Also dann: bis in zwei Wochen. Und danke fürs Lesen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YuukiHongo
2008-09-30T17:10:13+00:00 30.09.2008 19:10
mou~
süßes kappi, wenn auch leider sehr kurz
ihc mag die zwillies ^^ mehr bitte ^^
Von:  _Isi
2008-09-26T20:37:14+00:00 26.09.2008 22:37
Nur ein Wort:
MEHR!
*-*
Von: abgemeldet
2008-09-25T05:31:08+00:00 25.09.2008 07:31
war wieder sehr gut.
die zwillinge haben herraus gefunden wer es ist.
aber so bekamm man auch raus das die beiden auch in harry verliebt sind aber weil sie harry glücklich sehen wollen stecken sies zurück.
nur der wetteinsatz ist gewagt.
das die anderen auf hogwarst aufpassen sollen passt harry so das er wenn er voldemort fertig macht die anderen nicht in der nähe hat und so auf ihnen aufpassen muss.
freut mich wenns weiter geht.
Von: abgemeldet
2008-09-23T20:25:40+00:00 23.09.2008 22:25
^^ ein tolles Kapi!
Ich bin gespannt wie es weiter geht!
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!

Bis dann,
Little King Leon!
Von:  leewes
2008-09-21T19:50:43+00:00 21.09.2008 21:50
echt eine hammer storry.. ich freu mich schon riesig das es weiter geht...*G* also bitte schnell wieter schriebn...*G*
bis dann
lee
Von:  L_Angel
2008-09-21T09:27:43+00:00 21.09.2008 11:27
Herzlichen glückwunsch zum 50zigsten Kapi-Jubeläum!!!!!
So viele Kapis und in keinem an Spannung, herzzerreissenden Liebe und Humor.....nachgelassen!!!
*kekse und Champanger schenk*
Freu mich schon drauf die nächsten 50 kapis zu lesen (mehr oder weniger ich bleib treu!!)

L_Angel^^
Von:  Chiron
2008-09-20T11:50:59+00:00 20.09.2008 13:50
Hey..
Schönes Kapi..
Ja, ich mag die Zwillinge auch.. Nochdazu, weil sie Harry nicht umstimmen wollen, was seine Beziehung mit Draco angeht.. Hoffe aber, dass die beiden im Schloss bleiben und sich um die Slytherins kümmern.. Denn wenn sie dabei sind und einer der beiden stirbt, zieht es denke ich Harry den Boden unter den Füßen weg..
Also, bin neugierig, wie es weitergeht und was es mit dem Trank auf sich hat, den die Zwillinge und Lee brauen..
Bis in zwei Wochen dann..^^
Von:  angel060689
2008-09-20T11:40:24+00:00 20.09.2008 13:40
klasse kapi.
aber ich denke auch das die wesley zwillinge darauf beharren werden harry zu begleiten. ich hoffe sie schaffen es sie irgendwie davon abzubringen.
mlg
angel060689
Von:  himeChidori
2008-09-19T18:33:59+00:00 19.09.2008 20:33
wow sie habens also wirklich rausbekommen xD
ich finde harrys lösung für den endkampf gut.. kann sehr gut verstehn dass er nicht möchte dass alle anderen mitkommen
freu mich aufs näxte kapi
lG Kaddl
Von: abgemeldet
2008-09-19T17:24:42+00:00 19.09.2008 19:24
Sie haben es tatsächlich herausbekommen. Oh man, aber dass
sie dann auch noch zum Hauptkampf mitwollen ist echt blöd.

Hoffentlich können sie die beiden überzeugen. Was ist das
überhaupt für ein Trank, den die da brauen??? Oder ist der
eher unwichtig.

Mach schnell weiter.

LG
Sevara-Snape


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