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Tenshi et Akuma

Liebe kann tödlich sein
von

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Change

Blitze zuckten über den Himmel von Tokio, gefolgt von einem Donnergrollen. Dennoch stand ein Mädchen mit langem hellbraunem Haar auf einem Hochhaus und schaute freudestrahlend auf die Stadt hinunter. Es schien sie auch nicht besonders zu stören, dass ihr langes schwarzes Kleid völlig vom Regen durchnässt worden war. Sie freute sich einfach darüber, endlich etwas anderes anzuhaben als das, was ihr vorgeschrieben wurde. Alle ihre Kleidungsstücke hatten die gleiche Farbe: ihre absolute Hassfarbe, weiß. Freiwillig trug sie sie nicht, ihr Bruder Grey zwang sie dazu. Er meinte, es gehörte sich nicht für eine Wächterin des Lichts ,schwarz' anzuhaben und selbst ihr Bettelblick hatte keine Wirkung gezeigt. Doch heute war ein besonderer Tag, ihr 16.Geburtstag. Zum ersten Male durfte sie ihren goldenen Käfig verlassen und sich das ansehen, was sie nach ihren 17. Geburtstag mit Leib und Seele vor den Dämonen verteidigen musste; die Menschenwelt. Sie fieberte diesen Tag entgegen, nicht weil sie sich freute, ihr Leben für andere aufs Spiel zu setzen, sondern weil sie dann endlich so oft sie wollte hier her kommen durfte - und sie wusste, dass sie das oft tun würde. Aber an ihrem Geburtstag würde sich auch etwas anderes ändern. Als erstes würde ihre Familie ihr einen Verlobten aussuchen. Darüber machte sie sich keine Sorgen...Erstes: Weil ihre gesamte Familie -außer ihrem Bruder- schon seit 16 Jahren im Jenseits war und weil es eh keine große Auswahl an männlichen Wächtern gab. Aus diesen Grund brauchte sie sich da keine Gedanken zu machen, die andere Veränderung war viel schlimmer: Sie würde in die Fußstapfen ihrer Mutter treten müssen. Der legendären Hikari Akarui Tenshi Shinsetsu White, der beste Lichtwächterin die je gelebt hatte - und es hatte viele Lichtwächter gegeben. Ihre Tochter hatte kein Interesse daran, ihr diesen Ruf streitig zu machen. Im Gegenteil! Sie hatte nix gegen die Dunkelheit, liebte schwarze Kleider und hatte nicht das Bedürfnis, anderen mit ihren Lichtkräften zu helfen. Sie war sowieso anders als alle Lichtwächter vor ihr, sie galt als Schande der Familie. Sie entsprach einfach nicht dem üblichen Bild einer Hikari. Weder hatte sie weiße Augen, noch weiße Haare, sie strahlte keine Güte und Freundlichkeit aus und war deshalb absolut unpassend für dieses ehrenvolle Amt.

Ja, das hatte sie sich oft anhören müssen, solange bis es ihr egal geworden war und sie wollte auch nicht einsehen warum sie sich ändern sollte.

Das Mädchen erhob sich, sie wollte sich ein wenig in der Stadt umschauen. In der Großstadt war trotz der späten Uhrzeit noch einiges los und sie staunte über die bunten Lichter der Reklametafeln und die vielen Läden. All das war für sie völlig unbekannt. Auch zwischen Menschen zu sein kannte sie nicht. Sie lebte mit ihrem Bruder und den anderen Wächtern zusammen, fernab von Menschen und war aus diesen Grund nicht gewohnt zwischen solchen zu sein. Mit strahlendem Gesicht begutachtete sie Kleider in Schaufenstern, durchstreifte die Spielhallen und wünschte sich, dass sie Greys Kreditkarte hätte mitnehmen können. Eine Weile später fand sie sich in einem ruhigen Park wieder. Das Gewitter hatte nicht nachgelassen und so waren die einzige Lichtquelle die Blitze, die über den Himmel zuckten. Die Dunkelheit, die sie umgab, störte sie nicht im Geringsten; wenn sie es gewollt hätte, hätte sie ihre Umgebung problemlos mit einem Lichtzauber erhellen können. Doch das wollte sie nicht, es war eine angenehme Atmosphäre. Wie ein kleines Kind sprang sie mit Absicht in die Wasserpfützen. Sie wunderte sich über sich selbst, so kindisch war sie normalerweise nicht, wahrscheinlich genoss sie es einfach nur ,sehr überschwänglich' - bis sie plötzlich gegen jemanden stieß und wenn sie dieser jemand nicht am Arm festgehalten hätte, wäre sie zu Boden gestürzt. Gerade als sie sich entschuldigen wollte, meldete sich ihr Sechster Sinn zu Wort. Sie kannte das Gefühl nicht, aber sie wusste unterbewusst sofort, was es war. Der Sechste Sinn der Hikaris, wenn sie einen Dämonen spürten. Sofort sprang sie einige Meter weg und beschwor ihre Waffe hervor. Ein etwa einen Meter langen Stab, mit Verzierungen. Dank dem sanften Licht, das dieser ausstrahlte, konnte sie ihren Gegner erkennen. Er sah gar nicht aus wie ein Dämon. Er sah aus wie ein normaler Junge ihres Alters, hatte dunkelbraune abstehende Haare und Augen, die sie kritisch musterten. Dunkelgrün.

Er hatte dunkelgrüne Augen.

Die junge Wächterin ließ ihren Stab sinken, sie musste sich geirrt haben.

...

Verdammt. Sie hatte gegen die Regel 74a -oder war es b?- verstoßen: "Behalte deine magischen Fähigkeiten vor jedem normalen Sterblichen geheim.". Wenn Grey das erfuhr würde er sie umbringen! Das war nicht fair... Immerhin hatte sie nur ihrem Gefühl vertraut!

"Was soll das werden, Hikari-san?" Die Angesprochene zuckte zusammen. Ihr Gefühl hatte sie doch nicht getäuscht. Ohje, jetzt saß sie in der Klemme. Noch ein Regelverstoß (256a "Zeige einem Dämonen gegenüber niemals Schwäche.") Nein! Schon wieder zwei Regeln innerhalb von zwei Minuten gebrochen, wie viele würde sie innerhalb von den nächsten 10 Minuten brechen?! 100?! Sie brach zwar regelmäßig Regeln und eigentlich war es ihr auch egal, aber das war 'ne andere Situation und andere Situation andere Strafen.

Gerade auf diese war sie nicht scharf.

Naja erstmal hatte sie ein anderes Problem, was sollte sie JETZT tun?! Sie stand einem Dämon gegenüber, der sie erkannt hatte und der auch total süß aus sah! ... Nein. Nein das hatte sie jetzt nicht gedacht. Oh Gott! Konnten Dämonen nicht Gedanken lesen?! Verdammt! Was sollte sie jetzt tun?!

Sie zwang sich ruhig zu bleiben und entschlossen zu kämpfen. Hikaris mussten im Kampf immer die Ruhe selbst sein, hatte Grey ihr gesagt. Im selben Moment fragte sie sich, ob ihre Vorfahren auch im ERSTEN Kampf ihres Lebens ruhig geblieben waren.

"Was das soll? Ich stelle mich dem Kampf, ganz einfach."

Ungläubig sah er sie an, beinahe schon belustigt.

"Ich meinte, was dein Rumgehampel soll."

Die Wächterin lief rot an. Wahrscheinlich war das noch niemanden vor ihr passiert, im Kampf rot zu werden. Noch mehr Schandespunkte auf ihrer Liste. Sie seufzte.

"Was soll das hier werden? Willst du mich nun umbringen oder nicht?" Der Angesprochene verdrehte die Augen. So was fragte man doch nicht. Die Hikari war wirklich total unerfahren. In allen Bereichen. Und nach einer Hikari sah sie sowieso nicht aus. Braune Haare, dunkel blaue Augen und erst recht dieses Hikari-untypische Verhalten. Das einzige was ihn sicher machte, dass sie eine war, war ihre Magie. Laut seinen Daten gab es doch gar keine Lichtwächter mehr, laut diesen war sie zusammen mit ihrer restlichen Familie umgekommen. Interessant...

"Nein."

Sie sah ihn verdutzt an.

"Wie "nein"?"

"Nein heißt, dass ich nicht mit dir kämpfen will, verstanden?"

"WAS?! BIN ICH DIR ETWA NICHT GUT GENUG?!"

"Hab ich das gesagt?"

"Nein, aber wa-"

"Warum? Weil ich dich nicht umbringen will, reicht doch als Antwort, oder?"

Sie schaute ihn verwundert an. Er war total merkwürdig, so hatte sie sich Dämonen überhaupt nicht vorgestellt und so wurden sie auch nicht in den Unmengen von Büchern beschrieben...

"Du bist merkwürdig", sagte sie ihm mitten ins Gesicht.

"Musst du gerade sagen, Hikari."

"Nenn mich nicht so!"

"Was?"

"Hikari. Ich mag den Namen nicht. Genau genommen kann ich ihn nicht ab. Er passt nicht zu mir und ich finde ihn abscheulich." Wenn das jemand ihrer Vorfahren gehört hatte, war sie tot. Aber es war immerhin die Wahrheit.

"Und wie soll ich dich dann ansprechen?" Er wollte ihren Namen wissen? Wozu? Sie würden sich doch sowieso nicht wieder sehen, das hörte sich doch so an als würden sie so was wie "Bekannte" werden? Trotzdem gab sie ihm eine Antwort, was sollte schon so schlimm daran sein, wenn er nur ihren Namen wusste?

"Mein Vorname ist Green."

"Green. Gut."Er drehte sich um, über die Schulter blickte er noch einmal zurück.

"Und ich heiße Blue."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: MiyaToriaka
2005-10-15T19:05:41+00:00 15.10.2005 21:05
Hach, das is ja zu süß TT und dieser Schreibstil! Wahnsinn, Cary, echt! Du wirst immer besser ^o^ man meint gerade, man würde von einer richtigen Schriftstellerin ein Buch lesen OO Echt super!
Also die Begegnung von Green und Blue!! *abknuffz* Echt genial *_* So hatte ich mir das vorgestellt.
Bisher hab ich keine tipps, bzw. Kritik für dich ^^° aber ich hoffe, da wird sich noch was fiden, sonst steh ich ja wie n Idiot da XD

To be continued ;)

deine
Miya Toriaka


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