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Leben im Waisenhaus

von

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Eindeutiger Sieg!

Während Joey draußen vor dem offenen Fenster saß und betete, stand Mokuba neben Seto am Tisch und betete ebenfalls stumm. >Bitte lieber Gott, wenn Du mich sehen kannst, dann hilf meinem Bruder, er muss gegen diesen Mann gewinnen, damit wir nicht getrennt werden. Hilf ihm lieber Gott!<

Seto selbst bekam davon nicht viel mit, er starrte nur konzentriert auf das kleine Holzschachbrett, dass von Gozaburo Kaiba persönlich aufgestellt wurde. Setos blaue Augen funkelten gefährlich, was von Frau Shima mit Besorgnis registriert wurde. >Er sieht so anderes aus, so kalt, gar nicht mehr, wie ein Kind!<, dachte sie und seufzte leise. >Wenn ich könnte, würde ich die Adoption verhindern, ich weiß nicht, was die beiden Jungs erwartet, wenn Seto das Schachspiel gewinnt. An die Möglichkeit, dass er auch verlieren könnte, will ich gar nicht erst denken. Ich kann nur hoffen, dass es kein Fehler ist, was wir hier tun! Ich hab leider keine andere Wahl, als das Beste für die beiden Brüder zu hoffen. Joey wird es allerdings sehr schwer haben, wenn Seto und Mokuba nicht mehr da sind.< Sie seufzte leise und stellte sich neben Mokuba, um ihm die Nervosität ein wenig zu nehmen.
 

Nachdem Herr Kaiba alle Figuren auf das Schachbrett gestellt hatte, drehte er es so, dass die weißen Figuren vor ihm standen. „Ich beginne!“, meinte er arrogant, Seto nickte nur stumm und zeigte keinerlei Gefühlsregungen, was alle Anwesenden ein wenig verwirrte, denn so ernst und beherrscht kannte man Seto nicht.

Gozaburo Kaiba eröffnete das Spiel mit einem Zug eines seiner Bauern, Seto spielte denselben Zug, was von Kaiba mit einem Augenbrauenzucken und einem leise gemurmelten Fluch quittiert wurde. Das Spiel ging weiter und mit jedem Zug wurde klar, dass Seto sich sämtliche Spielzüge von Gozaburo Kaiba gemerkt hatte und nicht so einfach zu besiegen war, wie der Firmenleiter erwartet hatte.

Die Presseleute begannen leise untereinander zu diskutieren und auch die Kinder und Erzieher des Waisenhauses unterhielten sich untereinander. Gozaburo wurde mit jedem Zug unruhiger, während Seto noch immer konzentriert auf das Schachbrett starrte, ohne Nervosität zu zeigen. Bis er dann den entscheidenden Zug machte, er zog seine Dame in die Nähe des weißen Königs. „Schach!“, meinte er beinahe tonlos und Herr Kaiba zuckte leicht erschrocken zusammen.

Er hatte nur noch einen Zug, das wusste er sofort, der nächste Zug von Seto würde ihn schachmatt setzen. Resigniert und in seiner Würde verletzt, legte er seinen König flach auf das Schachbrett. „Du hast gewonnen, Kleiner. Gratuliere! Ich werde mein Versprechen einlösen und Deinen Bruder ebenfalls adoptieren.“, knurrte der Leiter der Kaiba Corporation und erhob sich, Mokuba quiekte überrascht und glücklich auf und sprang seinem Bruder um den Hals. „Du hast es geschafft großer Bruder, Du hast es geschafft!“

Mokuba freute sich ungemein, während Seto nicht grade glücklich aussah. >Ja, ich hab es geschafft, aber was wird nun aus Joey?<, dachte er leicht verbittert und versuchte ein kleines Lächeln, um seinem Bruder nicht zu zeigen, dass er überhaupt nicht glücklich war über seinen Sieg. >Ich werde erst wieder lachen, wenn ich Joey wieder sehe!<, dachte er und seufzte leise.
 

Joey saß unterdessen zusammengesunken vor dem Fenster und vergrub sein Gesicht in seine Hände. Er weinte nicht, er dachte an gar nichts, er saß einfach nur stumm da und rührte sich nicht. Erst als durch das offene Fenster das Lachen und Toben der Kinder zu hören war, erwachte Joey wieder zum Leben. Er kroch vom Fenster weg und erhob sich schwankend vom Boden. >Das war‘s also. Ich bin ganz allein. Aber es ist gut so, es ist in Ordnung! Ich komm klar, ich muss stark sein. Für Seto, für Mokuba und für Serenity. Ich darf nicht weinen, nie wieder weinen!<, dachte er und wischte sich eine einzelne Träne aus den Augenwinkeln. >Ich werde erst wieder weinen, wenn ich Seto wieder sehe!<

Er ging zum Spielplatz und wartete darauf, dass Herr Kaiba und die anderen das Waisenhaus verließen. Als erstes verließen die Kameramänner das Gebäude, gefolgt von dem Firmenleiter und seinen Begleitern.

Danach kamen der Direktor und Frau Shima. „Ich werde die beiden Jungs morgen früh mit meiner Limousine abholen lassen, die Formalitäten klären Sie bitte mit meinem Büro, ich erwarte, dass alles reibungslos verläuft!“, meinte Gozaburo zum Direktor, der eifrig nickte. „Selbstverständlich, Herr Kaiba, es wird keinerlei Schwierigkeiten geben!“

Joey atmete tief durch und schloss kurz seine Augen, während er sich auf einer Bank niederließ. >Mir bleibt also noch eine Nacht, um mich von Seto und Mokuba zu verabschieden, nur noch eine Nacht!< Ein wehmütiges Lächeln huschte kurz über Joeys Gesicht, er öffnete seine Augen wieder und beobachtete, wie Herr Kaiba mit seinen Männern das Gelände verließ und in seine Limousine stieg.

>Ich hasse diesen Mann!<, dachte er verbittert und schüttelte schief grinsend den Kopf. >Ich bin ein Trottel! Was kann ich denn schon tun, um diesen Mann aufzuhalten? Ich bin doch nur ein dummer Junge! Dreckiger Köter hat mein Vater mich genannt, Versager hat meine Mutter zu mir gesagt und beide haben Recht damit! Ich kann nicht mal verhindern, dass mir meine geliebte Schwester oder meine liebsten Freunde genommen werden! Ich kann überhaupt nichts dagegen tun, ich bin ein Nichtsnutz, zu nichts zu gebrauchen. Und jetzt bleibt mir nur eine lausige Nacht, bevor mein Leben den Bach runtergeht!<

Joey vergrub sein Gesicht erneut in seine Hände und bemerkte nicht, wie ihm ein Arm um die Schulter gelegt wurde. „Weine nicht, Joey.“, flüsterte Frau Shima, die sich neben Joey auf die Bank gesetzt hatte. Joey nahm seine Hände wieder runter und meinte vergnügt: „Warum sollte ich weinen, Frau Shima? Ich freu mich für Seto und Mokuba! Sie können endlich in einer Familie aufwachsen, da muss ich doch nicht weinen!“

Frau Shima blinzelte irritiert. >Das gibt es doch wohl nicht! Erst wird Seto so ernst und beinahe gefühllos und nun versucht Joey mir weiszumachen, dass er überhaupt nicht traurig ist. Was ist nur aus den beiden lieben, herzensguten Jungs geworden?<

Während Frau Shima völlig verwirrt auf das lächelnde Gesicht von Joey starrte, stand Seto in der Tür des Waisenhauses und zuckte nicht einmal mit der Wimper. >Nur noch eine Nacht, Joey, nur noch eine Nacht! Dann muss ich fort und ich weiß nicht, wann wir uns wieder sehen. Uns bleibt nur diese eine Nacht!<



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  zuna22
2006-02-08T17:06:22+00:00 08.02.2006 18:06
Oh wie süß!!
Das ist echt zum heulen *snief*!!!
Bitte schreib bald weiter!!
Ich möchte wissen, wie es weiter geht!!
Sag bescheid, wenn es so weit ist!!
By sezuna18
Von:  Favole
2006-02-04T22:08:46+00:00 04.02.2006 23:08
(T.T) *schnief* wie traurig!!!
Mach bitte ganz schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2005-12-20T15:30:03+00:00 20.12.2005 16:30
Oh man... warum muss das nur so traurich sein *sniff*
Mir kamen zwischendurch echt die Tränen in die Augen...
Sowas is mir bis jetzt noch nie passiert...

RIESEN Lob an dich, du weißt echt wie man FFs schreibt!
Freu mich schon sehr auf die Fortsetzung!
Hab ja weiter so tolle Ideen für FFs!

Icedragon-Seto
Von:  AoiShin
2005-11-18T12:42:20+00:00 18.11.2005 13:42
man, das ist echt geil. und süß.
seto, joey und deren geschwister sind ja so goldig, das ist dir echt gut gelungen, bin schon richtig gespannt, wie es weitergeht. und auch auf die fortsetzung.
woher nimmst nur diese saugeilen ideen? nicht nur für diese fanfic, sondern auch für die anderen.
naja, machs gut und schreib ja schnell weiter, sonst gibts keine kommis mehr, weder zu diese noch zu sonst einen,
bin gemein ne?
als
bye
Namarie
PS. *knuddel*
Von: abgemeldet
2005-10-10T10:37:30+00:00 10.10.2005 12:37
Oh man. Hab die FF gestern in einem Rutsch durchgelesen und wollte gleich ne Kommi hinterlassen, aber irgendwas stimmte mit dem Server nicht...
Aber das ist ja jetzt eigentlich egal ^^°

Was ich sagen wollte ist, dass mir die Geschichte echt super gefallen hat. Ich hoffe du schreibst bald weiter. Kann das nächste Kapitel kaum abwarten und würd gerne weiter lesen, besonders auch die Fortsetzung nach dem Weisenhaus, das du angekündigt hattest.

Stellenweise musste ich sogar richtig weinen. Dabei tu ich das nichts sehr oft, aber als Joey da so einsam angefangen hat zu heulen *schnief* Da kann man ja nur feuchte Augen bekommen.
Der kleine hat es echt nicht leicht und diese Mutter...*kopfschüttel*
Ich hoffe er hat auch mal ne Glücksphase ^^

Liebe Grüße!
Von: abgemeldet
2005-10-08T19:46:53+00:00 08.10.2005 21:46
Gott ist das traurig!!!!!!!!!!
Ich heule!!!!
Mach ganz schnelll weiter!!!!!!!!
damit ich noch mehr heulen kann!gg^^
Ens???


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