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The Race of the Dragons

Eine Suche nach dem wahren Selbst(eine Fluffy-Story)
von

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Eine Audienz beim Teufel

Kapitel 29
 

Mit einem dumpfen Knall, fiel das Tor ins Schloss und Ishaya starrte unverwandt darauf.

Was sollte sie jetzt machen? Sie wollte raus hier, weg von der bleichen Gestalt auf dem Thron - flüchten! Aber wie?
 

„Beunruhigt dich etwas Ishael? Ishaya zuckte heftig zusammen, als sich ihr eine schwarzbehandschuhte Hand auf die rechte Schulter legte. Verdammt, wie hatte sich der Kerl so rasch und vor allem so lautlos vom Thron bis hierher bewegen können?? Ihr Gehör war scharf seit der Verwandlung in einen Hanyou, doch selbst jetzt war ihr seine Annäherung nicht aufgefallen.

„Woher kommst du, Ishael? Keine Angst, ich werde dir nichts tun, also rede getrost.“
 

Ishaya überlegte einen Augenblick, dann drehte sie sich in Zeitlupentempo zu Sherokhan, dessen Hand bei der Bewegung von ihrer Schulter weg glitt. Es kostete sie viel, um einen einigermassen unbeschwerten Eindruck zu machen, aber als die Hand weg war, fühlte sie sich um Jahre verjüngt.

„Fucan-Lung...das letzte woran ich mich erinnern kann, sind meine Eltern.“ Sie versuchte ruhig zu bleiben, als sie in Sherokhans rötliche Iris blickte.

Er verzog das Gesicht und seine weissen Zähne blitzten zwischen den bleichen Lippen auf. „Diese Ungläubigen, dreckigen Aasfresser, nicht mehr lange und ich werde auch über sie und ihre Schätze herrschen!“

„Oh Schätze, ja die möchte ich auch sehen, denkst du denn, dass sie viele Juwelen haben?!“

Sherokhan betrachtete sie mit einem seltsamen Blick, als ob er durch sie hindurch sehen würde und er mit den Gedanken in weiter Ferne war.

„Ja, flüsterte er, wir die Tijan Lung, sind dazu erkoren über alles zu herrschen. Wir, die uns in den Himmel schwingen und nie zuvor erreichte Weiten ergründen. Wir, die so anmutig und edel wie die Götter selbst sind.“
 

Seine Schlitzförmigen Augen waren geweitet und Ishaya meinte, in den glutroten Pupillen ein unbändiges Feuer lodern zu sehen. Unwillkürlich musste sie daran denken, welch unsägliche Schmerzen dieser Dämon ihrem Vater zugefügt hatte, dass er gefesselt und wie ein hilfloses Tier elendiglich zugrunde gegangen war. Natürlich, sie hatte Norobu nicht gekannt, aber was spielte das für eine Rolle? Er war ihr Vater gewesen, den sie wegen diesem Ungeheuer, diesem bleichen, schuppigen Wahnsinnigen niemals hatte kennen gelernt. Wie um alles in der Welt konnte es in der Mythologie der Kami heissen, dass ER hier den Frieden bringen würde?

„Verstehst du Ishael, wenn wir herrschen, und alle unsere Gesetzte befolgen, dann wird es keinen Krieg mehr geben!“

Nein, dachte sie, aber Unterdrückung und Hunger für diejenigen, welche nicht den Tjan-Lung angehören.

„Wir werden...krrch...“ Sherokhan begann plötzlich zu husten. Er presste sich eine Hand vor den Mund und eilte schwer atmend zu seinem Thron. Auf einem kleinen Vorsprung der rechten Armlehne stand ein silberner Becher. Sherokhan griff nach ihm und schüttete den Inhalt wie ein verdurstender in sich hinein. Die Hälfte rann ihm seine Mundwinkel herab und der süssliche Geruch, den Ishaya schon die ganze Zeit wahrgenommen hatte, verstärkte sich. Dazu kam jetzt noch eine leicht metallische Note und auf einen Schlag wusste sie, was der Kaiser da trank. Die im rötlichen Dämmerlicht schwarz scheinenden Rinnsale, welche Sherokhans Mundwinkel hinunterliefen – es war...Blut!

Die Dämonin würgte und versuchte nicht aus der Fassung zu geraten. Diese Blut war keineswegs Tierischer Herkunft, dafür war der Geruch viel zu metallisch. Nachdem der Becher leer war, liess sich ihr Gegenüber erschöpft auf den Thron sinken und wischte sich den Mund ab. Ein leises Lächeln umspielte Sherokhans Lippen und er hielt die Augen geschlossen. Eine Ewigkeit geschah gar nichts. Ishaya dachte schon, er sei eingeschlafen, als ein Grollen die Decke erzittern liess. Erschrocken blickte sie nach oben.

Der kalte Stein hatte einen Riss bekommen, der sich allmählich immer weiter auseinander schob. Die Sterne, welche sie vorhin noch durch den Alabaster gesehen hatte, kamen nun langsam und klar zum Vorschein. Das rötliche Licht im Raum verschwand immer mehr, während sich das Dach weiterhin öffnete.
 

„Ah, welche Wohltat, welche Erleichterung die kühlen Schwingen der Nacht auf Meiner Haut zu spüren!“ Der Kaiser hielt die Augen immer noch geschlossen, er hatte sich jedoch erhoben, das Gesicht den Sternen entgegen gewandt und seine Arme weit von sich gestreckt.. Langsam trat der Mond hinter einer Schleierwolke hervor und leuchtete hell auf Ishayas Antlitz. Unwillkürlich fühlte sie sich besser und ihre bis aufs äusserste verkrampften Glieder, lockerten sich ein wenig.

Doch auch Sherokhan schien das Mondlicht sichtlich zu geniessen.

„Ich spüre meine Kräfte wiederkehren, Shira versteht sein Werk wirklich ausgezeichnet, der Trank war genau richtig dosiert. Und jetzt, da die Nacht den Tag besiegt hat, kann endlich auch ich aufatmen.“

Sherokhan verweilte in seiner Stellung, und Ishaya schoss die wahnwitzige Idee durch den Kopf, sich trotz ihrer schlechten Flugkünste in den Himmel zu stürzen, weg von diesem verrückten Kannibalen. Aber als ob er ihre Absichten gelesen hatte, öffnete der Drachenkaiser die Augen und sein Blick streifte den von Ishaya. Doch diesmal ging er nicht mehr durch sie hindurch, die Nackenhaare der Dämonin sträubten sich und ihre Flügel bebten unmerklich. Doch komischerweise spürte sie keine Furcht, war es der Instinkt, der ihren Körper steuerte?
 

Ohne ein Wort, trat Sherokhan auf sie zu und umfing mit einem Arm ihre Taille. Er war mindestens einen Kopf grösser als Ishaya, doch dies hinderte ihn nicht daran, ihr Kinn mit der anderen Hand anzuheben und seine Lippen auf die ihren zu drücken.

Ishaya war vollkommen perplex und ausserstande sich auch nur im geringsten zu wehren. Wie konnte er? Hatte er Verdacht geschöpft? Wusste er, dass sie keineswegs schwachsinnig war und wollte sie herausfordern?

„Du riechst gut“, sagte er leise. Du bist ein Mann und doch hast du so einen angenehmen Geruch.“

Sherokhan fasste sie fester um die Taille. „Komm, lass uns im Garten die Stille der Nacht geniessen.“

Der Schwarze Umhang des Dämons bauschte sich auf und aus verborgenen Öffnungen des Stoffes an seinem Rücken, entfalteten sich zwei blendend weisse Drachenschwingen. Die Schuppen daran reflektierten das Mondlicht wie Schmetterlingsflügel. Mit einem gewaltigen Sprung zog der Kaiser Ishaya mit sich in den Himmel und flog über die Zinnen des Schlosses hinaus, direkt in einen etwas entfernteren, wunderbar angelegten, japanischen Garten.

Das Mondlicht spiegelte sich im Wasser des künstlich angelegten Sees. Sherokhan landete an seinem Ufer, das mit glatten Kieselsteinen gesäumt war, Glühwürmchen schwebten leise über das dunkle Wasser.

Am anderen Ende des Sees stand eine beeindruckende Pagode, deren einzelne Geschosse durch vorkargende Gesimse voneinander abgetrennt waren.

Ishaya war eiskalt und sie hätte jetzt viel für eine Jacke gegeben. Der Garten hier mochte noch so schön und friedlich sein, der Besitzer war es umso weniger. Der Kaiser hatte sie losgelassen und betrachtete ihr Gesicht. Ein wehmütiger Ausdruck lag auf seinen Zügen.

„Es tut mir leid, mein Junge, aber ich kann dir nicht trauen – wenn du wirklich der bist für den du dich ausgibst, dann wirst du diese Prüfung bestehen und erhältst die Ehre, mein...Begleiter zu sein.“

Kaum hatte er zu Ende gesprochen, packte Sherokhan den jungen Mann und zerrte ihn zum Rand des Sees, wo er mit den Knien auf den Kieselsteinen aufschug. Ein Schrei entfuhr Ishaya und sie versuchte aufzustehen und sich dem eisernen Griff zu entwinden. Aber der Youkai packte sie an den Haaren und drückte ihren Kopf ins eiskalte Wasser hinein. Die Kälte traf sie wie ein Hammerschlag und verzweifelt versuchte sie den Krallen dieses Ungeheuers zu entkommen. Sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören und erwartete jeden Moment zu ertrinken. Verzweifelt hielt sie die Luft an, doch erstaunlicherweise schrie ihre Lunge nicht nach Sauerstoff, die Minuten vergingen und Ishaya konnte es nicht fassen – obwohl sie nicht atmete, schien ihr Körper kein Problem damit zu haben.

Sherokhan wartete lange. Während er den jüngling unter Wasser drückte, war Shira herbeigeeilt gekommen und sammelte das Blut von Ishaels Knien ein, welches über die Kiesel gelaufen war.

„Ich brauche nicht viel mein Herr, um die Qualität zu prüfen.“

„Beeil dich!“, zischte Sherokhan.

Shira hastete mit dem Schwamm, an dem das Blut von Ishaya klebte, davon.

Nach einer Weile, als die Haut vor Kälte bläulich geworden war, zog der Kaiser ihn heraus. Er hatte sich nicht lange gewehrt, war er etwa schon tot? Erschrocken warf er den Jüngling zu Boden.

Ishaya schlug die Augen auf. Sie umfing ihre Knie mit den Armen und zitterte am ganzen Körper. Da holte Sherokhan zum Schlag aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Doch durch die Maske, die sie trug, spürte sie nur wenig Schmerz. Trotzdem schrie die Dämonin auf vor Schreck.
 

„Majestät!“
 

Shira eilte zum Kaiser als wäre der Leibhaftige hinter ihm her. Sherokhan hielt in seiner Bewegung inne und blickte zu seinem Untergebenen.
 

„Und?“, knurrte er.

„Majestät, du hast richtig vermutet, dein Geist ist so klar wie dieser See. Ishael ist eine FRAU!
 

°-°
 

Shira starrte mit einem gefährlich verzerrten Grinsen auf Ishaya herab, seine rot- und grausträhnigen Haare waren nicht mehr ordentlich nach hinten geglättet, sondern hingen ihm zerzaust ins Gesicht. Schweisstropfen glänzten auf seiner wächsernen Stirn.
 

„Herr, ihr seit wahrlich allwissend, dieses Gör wollte uns für dumm verkaufen! Was gedenkt ihr nun mit ihr anzustellen?“
 

Der Kaiser blickte auf den Schwarzen See hinaus, immer noch schwebten einzelne Glühwürmchen über das ruhige Wasser.

„Was verbirgst du noch vor uns?“, fragte er.

In Ishaya stieg langsam eine unerklärliche Furcht auf. Sie fasste nach dem Chikara an ihrer Brust, welches immer noch von dem groben Stoff des Haori bedeckt war. <Er weiss es>, dachte sie und ihre Angst wuchs. Sie musste fliehen, weg von hier. Doch ehe sie nur einen Schritt getan hatte, drehte sich Sherokhan blitzschnell um und packte sie brutal am Handgelenk. Ein hässliches Knacken war zu vernehmen und die Dämonin gab einen gequälten Laut von sich. Sie atmete stossweise, während die Panik in ihr immer grösser wurde.

„Dann wollen wir doch mal sehen, wieviel von deinem Körper Mann und welcher Teil von dir immer noch der eines Weibes ist!“ Mit diesen Worten zeriss Sherokhan mit seinen Krallen den Haori und zerfetzte das daruntergelegene Leinentuch gleich mit. Ishaya versuchte das nötigste mit ihrer gesunden Hand zu bedecken, ihr Oberkörper war so gut wie nackt und hatte von den Krallen ihres Peinigers überall Kratzwunden. Doch zwischen ihren Brustansätzen funkelte der silberne Halbmond.

Sherokhan glaubte seinen Augen nicht zu trauen, dieser Glanz, dieses tiefe, intensive Blau des Steines – seine Hand näherte sich dem Amulett. <Warum kann ich seine Macht nicht fühlen? Dies muss er sein...!>

Ein gewaltiger Schlag, gleich einer Druckwelle, schleuderte ihn zurück direkt in den See. Er hatte den Stein kaum berührt und Ishaya erinnerte sich an den Tag, als Takeromaru dasselbe geschah, nachdem er sich an dem Stein vergreifen wollte.
 

Fortsetzung folgt...
 

Ich wollte eigentlich noch mehr schreiben, aber ich denke es könnte noch eine Woche dauern. Deshalb lade ich mal diese Seiten hoch, bevor ihr noch ganz den Faden verliert...

Bis bald,

eure Éowyn



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-06-28T09:12:16+00:00 28.06.2008 11:12
EinfaCH KLASSE
SUPER SPITZE SCHREIB SCHNELL WEITER
EINFACH FANTASTISCH
SCHICKSTE MIR BITTE NE ENS WENN ES WEITER GEHT?
Von:  myuki-chan
2008-05-15T19:31:59+00:00 15.05.2008 21:31
WOAAAA was wieder aufregendes pasisert ist!!
Ishya tut mir manchmal ehct leid.. dieser fiesling.
Ich freue mich wenn es bald weiter geht^^
Hat spaß gemahct udn ich hoff das sie mal wieder was mit Sessi unternimmt^^
Also bb bis nächste mal
myuki-chan


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