Zum Inhalt der Seite

Werden wir jemals zusammen glücklich sein?

Kai x Tyson
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5 - Erneutes Näher kommen und doch noch ein Lichtblick?

Hallo,
 

habe das Kapitel noch einmal hochgeladen. Keine Ahnung was da schief lief. Wünsche allen viel Spaß beim lesen.
 

Kapitel 5 – Erneutes Näher kommen und doch noch ein Lichtblick?
 

- Mein Gott das ist doch mein kleiner Drache. Was ist denn nur mit ihm los? Es muss irgendetwas schreckliches schon wieder passiert sein, sonst würde er nicht so fertig sein. –

Mit eiligen Schritten lief er zu ihm hin und kniete sich neben ihn. Vorsichtig, ohne ihn zu erschrecken, nahm er ihn in den Arm um den Blauhaarigen zu beruhigen. Tyson musste nicht aufsehen um zu wissen wer ihn da gerade in seine Arme genommen hatte. Nein, dieses Gefühl, diesen Geruch kannte er nur zu gut. Sofort presste er sich enger an die starke Brust und ließ all seinem Schmerz freien lauf. Behutsam hob Kai Tyson nach einer Weile auf seine Arme. Denn es wurde doch ziemlich kalt und er wollte nicht, dass sein Schatz krank wurde. So trug er ihn ins Schlafzimmer und setzte ihn auf dem Bett ab. Ohne nur auf eine Reaktion zu warten zog er ihn aus und holte ein Handtuch aus dem Bad und trocknete ihn ab. Still ließ der Blauhaarige alles über sich ergehen. Er war im Moment einfach nicht fähig irgendetwas zu tun und zudem genoss er es dem Blaugrauhaarigen so nahe sein zu können. Das war etwas, was er in all den Jahren vermisst hatte. Diese Nähe und Wärme die ihm so viel Freude und auch Geborgenheit gaben. Als Kai fertig war, drückte er ihn ins Bett und deckte ihn zu. Gerade als er gehen wollte, wurde er zurück gehalten. Tyson hatte sofort nach seiner Hand gegriffen und ließ sie nun nicht mehr los. Mit einem nicken gab er dem Phönix zu verstehen, er solle sich doch bitte zu ihm legen. Misstrauisch schaute dieser ihn an. Sollte er wirklich dieser bitte nachkommen? Die braunen Augen seines Gegenübers sahen ihn so durchdringend an, dass er nachgab. Noch mal ging er ins Bad um sich selbst abzutrocknen, zog sich aus und legte sich schließlich mit ins Bett. Wieder schmiegte sich der Blauhaarige an ihn und zog den Geruch in sich auf, der ihn nun langsam beruhigte und in einen traumlosen und erholenden Schlaf gleiten ließ, wie er ihn seit Hillarys Tod nicht mehr gehabt hatte. Kai hingegen konnte sich noch nicht entspannen. Seinen Schatz so an sich zu spüren trieb seine Gedanken in eine gewisse Richtung und er musste sich sehr beherrschen nicht über den Schlafenden herzufallen. So begnügte er sich damit, einfach nur ein bisschen über seinen Körper zu streicheln. Diese beruhigende Tat lullte letztendlich auch ihn ein.

Stunden später wachte Tyson als erstes auf und erschrak. Wer hielt ihn da in seinen Armen? Vor lauter Angst fing er an um sich zu schlagen, wodurch Kai natürlich aufwachte. Wie vom Blitz getroffen ließ er ihn los und beide schauten sich in die Augen. Die braunen Augen weiteten sich vor Schreck. Dass sein Phönix zurückgekehrt war hatte er schon wieder ganz vergessen. Und als er auch noch bemerkte, dass sie beide gar nichts anhatten lief er rot an. Beschämt sah er weg. Plötzlich klingelte das Telefon und er war froh darüber, so einen Ausweg aus dieser peinlichen Situation gefunden zu haben. Der Blaugrauhaarige hatte dem ganzen stillschweigend zu gesehen und es versetzte ihm einen leichten Stich.

„Hier Granger.“

„Guten Tag Herr Granger. Ich bin vom Tokioer Krankenhaus und wollte sie bitten doch bitte vorbei zu kommen. Es geht ihrem Sohn nicht so gut.“

„Ist, ist ok.“

Behutsam legte er den Hörer auf. Wieder etwas das er versucht hatte zu verdrängen. Aber es hatte keinen Sinn. Er konnte ihn ja wohl schlecht im Stich lassen. Mit hängenden Schultern ging er zurück ins Schlafzimmer und zog sich an. Kai währenddessen hatte sich aufrecht hingesetzt und beobachtete ihn nun. Wieder konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken abschweiften, wie er ihn da so vor sich sah. Allerdings viel ihm auch diesesmal auf wie dünn sein Schatz geworden war. Und so machte er sich nun auch Sorgen um seinen Ex. Nachdem der Blauhaarige angezogen war, setzte er sich aufs Bett und schaute nun zum ersten Mal, ohne seinen Blick abzuwenden, in die rotbraunen Augen.

„Würdest du bitte mit mir mitkommen ins Krankenhaus? Kai ist dort. In den letzten Wochen ging es ihm wieder besser und er machte Fortschritte was das laufen anging, aber seit gestern kann er seine Beine wieder nicht bewegen und spüren tut er sie auch nicht mehr. Ich will nicht alleine zu ihm. Ich, ich hab einfach Angst.“ Flehend hielt er dem prüfenden Blick stand. Obwohl ihm das sehr schwer fiel.

- Deswegen war er gestern also so Niedergeschlagen. Soll ich nun mitgehen oder nicht? Seine Augen sind schon wieder dabei trüb zu werden. Er scheint mich also wirklich zu brauchen. Doch kann ich ihm helfen? Und will ich das überhaupt? Aber andererseits kann ich ihn auch nicht im Stich lassen.–

Langsam nickte er. Er konnte ihm eben nichts so leicht abschlagen. Voller Freude viel Tyson Kai um den Hals.

„Danke. Vielen dank. Du weißt gar nicht was mir das bedeutet.“ Sagte er mit tränenerstickter Stimme.

Der Blaugrauhaarige drückte ihn noch mehr an sich und musste seine eigenen Tränen zurückhalten. Viel zu gerührt war er von dieser einfachen Geste, die er so lange missen musste. Zudem hatte er das so sehr vermisst.

Nach einigen Minuten lösten sie sich wieder und Kai stand auf. Sofort wurde Tyson rot und stammelte irgendetwas von noch Kleidung hinrichten und verließ das Zimmer. Verwundert wurde ihm noch kurz nachgeschaut, als er sich dann auch anzog.

Fünfzehn Minuten später fuhren sie gemeinsam ins Krankenhaus. Der Japaner hatte den Russen fahren lassen, er war viel zu nervös. Außerdem hatte der Blaugrauhaarige seinen Fahrstil noch zu gut in Erinnerung und wollte nicht schon wieder sein Leben riskieren. So war ihm das gerade Recht.

Auf dem Weg zu seinem Sohn sein Zimmer hielt er sich an Kais Hand fest. Er konnte sich einfach nicht unter Kontrolle halten. Schweigend ließ es der Größere zu. Als sie an der Tür ankamen, klopfte er leise an und öffnete sie, nachdem er ein schwaches herein gehört hatte. Beide betraten das Zimmer und als der Blauhaarige seinen Sohn sah, stürzte er zu ihm ans Bett und nahm ihn in den Arm. Sein Sohn drückte sich richtig an ihn. Er war so verzweifelt gewesen, dass er die ganze Nacht hindurch geweint hatte aus Sorge um seinen Vater.

„Scht. Ganz ruhig. Ist ja schon gut.“ Kam es von Tyson mit beruhigender Stimme.

„Es, es tut mir so Leid Dad. Ich weiß doch, dass du dir die Schuld an dem ganzen gibst. Aber du kannst doch nichts dafür. Bitte werde wieder der Alte. Ich kann dich nicht so traurig sehen. Ich verspreche dir auch, ich werde alles daran setzen wieder laufen zu können. Aufgeben werde ich vorher nicht. Versprochen!“

Sachte drückte er ihn von sich weg.

„Hast du etwa deswegen die ganze Zeit geweint? Nur wegen mir?“ fragte er ungläubig.

Der Kleine nickte.

„Ach Kai.“ Kopfschüttelnd redete er weiter. „Ich bin dein Vater und ich sollte mich um dich kümmern. Nicht du dich um mich. Mir tut es Leid. Ich habe dich ziemlich vernachlässigt und nur an mich gedacht. Ich bin wirklich ein mieser Vater.“

„Nein! Das ist nicht wahr!“

Überrascht sah er auf ihn nieder. Obwohl er in den letzten Wochen kaum noch er selbst war, machte es seinem Sohn nichts aus. Im Gegenteil. Er verstand ihn sogar! Leicht musste er dabei schmunzeln.

„Du bist wirklich wie deine Mutter. Danke mein Kleiner.“ Meinte er und verwuschelte ihm sein Haar.

Zufrieden sah der ihn an. Ja, so wollte er seinen Vater sehen. Kai hin dessen hatte alles aus der Ferne beobachtet und fühlte sich fehl am Platze. Gerade als er gehen wollte erhob der Kleine seine Stimme.

„Kai, was würdest du davon halten wenn du für ein Weilchen zu uns ziehst. Sofern du und Dad einverstanden seit.“

Überrascht wurde er von beiden angesehen.

„Ich habe nichts dagegen. Ich würde mich sogar sehr darüber freuen.“ meinte Tyson.

Der Phönix schaute Vater und Sohn abwechselnd an.

- Soll ich das Angebot wirklich annehmen? Ich würde es ja gerne, aber ich will die Beiden nicht stören. Zudem hatte Tyson vorhin sogar Angst vor mir. Das tat mir sehr weh. Und die Worte höre ich immer noch, wo er mir an den Kopf geworfen hat. Aber es tat so verdammt gut wieder bei ihm zu sein! Ihn bei mir zu spüren! –

Der Drache merkte die Zerrissenheit seines Exfreundes und ging zu ihm und legte seine Hände auf seine Schultern. Wieder sah er ihm direkt in die Augen.

„Du musst nicht wenn du nicht willst. Doch ich würde mich sehr darüber freuen. Ich weiß, ich habe einiges gesagt was nicht richtig war und habe dich dabei sehr verletzt, aber das wollte ich nicht. Zurücknehmen kann ich es leider auch nicht mehr. Ich sage nicht, dass du mir verzeihen sollst. Jedoch möchte ich meinen Fehler wieder gutmachen. Bitte komm mit zu uns. Dir steht es natürlich jederzeit frei zu gehen. Solltest du dich unwohl fühlen.“

Während er ihm immer noch in die braunen Augen sah, dachte er über das gesagte nach. Sein Herz hatte bei diesen aufrichtigen Worten kleine Hüpfer vollbracht und wollte ja sagen, aber sein Verstand sagte nein. Da kamen ihm wieder die Worte von Tyson in den Sinn, wo er früher immer zu ihm gesagt hatte: Man sollte auf sein Herz hören. Und das tat er nun auch, indem er nickte. Durch diese positive Antwort kam noch mehr Leben in die Augen vor ihm, die ihn die ganze Zeit gemustert hatten. Das freute ihn sehr. Auch er wollte ihn am liebsten lachen sehen und so erwiderte er es, indem ein kurzes Lächeln über sein Gesicht huschte. Leichte Angst überfiel ihn zwar immer noch, doch er unterdrückte sie.

Tyson und Kai hockten sich auf zwei Stühle und unterhielten sich die ganze Zeit mit dem Kleinen. Für alle war es mal eine lang ersehnte Ruhepause von allen Strapazen der letzten Zeit, die sie sehr genossen.
 

Unerwartet klingelte es an der Tür. Ray wollte zwar nicht aufstehen, aber als es noch zweimal klingelte, stand er auf. Max schlief noch seelenruhig und so sollte er sich lieber beeilen die Tür zu öffnen. Nicht das sein Schatz noch aufwachte.

„Ja, Hallo wer ist da?“ sagte er mit verschlafener Stimme durch die Gegensprechanlage.

„Ich bin es. Jerry.“ Hörte er einen etwas angeschlagenen Jerry.

„Jerry? Komm rauf.“ Kam es nun perplex von dem Schwarzhaarigen.

Ohne zu zögern machte Ray die Tür auf und kurze Zeit später trat Jerry auch ein. Beide gingen sie in die Küche und setzen sich hin.

„Also was führt dich zu so früher Stunde hierher?“

„Nun, ich habe heute einen Anruf vom Krankenhaus bekommen wegen Kai. Als er gestern zu seinem Termin kam, haben sie festgestellt, dass er seine Beine nicht mehr bewegen kann. Und das es nun wohl wirklich so bleiben sollte. Der Kleine hat die ganze Zeit nur geweint, meinten die Krankenschwestern. Tyson war zwar gestern dabei, aber kurz nachdem er es erfahren hat ist er gegangen. Und nun mache ich mir natürlich Sorgen.“ Meinte er Niedergeschlagen.

„Ach du meine Güte. Das darf doch nicht wahr sein! Nimmt das denn kein Ende mehr? Wie viel müssen die Beiden denn noch ertragen. Das ist einfach nicht mehr fair!“ kam es Fassungslos von dem Chinesen.

Jerry konnte nur nicken. Was hätte er auch dem sonst noch dazufügen sollen? Ray hatte mit allem vollkommen Recht. Still blieben sie so sitzen bis sie ein Räuspern hörten. Beide drehten sich daraufhin um. Max stand verschlafen, aber dennoch mit wachen Augen, im Türrahmen.

„Worauf wartet ihr noch? Wir müssen sofort ins Krankenhaus.“

So zogen sich Ray und Max an und dann machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus.

„Sag mal. Wieso haben sie dir eigentlich bescheid gegeben?“ wunderte sich der Blondschopf.

„Weil ich dem Arzt gesagt habe, wenn etwas nicht stimmt, sollen sie sich bei mir melden.“

„Achso.“

Bis zum Krankenhaus blieben sie still und hingen ihren Gedanken nach. Dort angekommen machten sie sich gemütlich auf den Weg zu Kais Zimmer. Gerade als Jerry anklopfen wollte, drang von drinnen ein Lachen heraus. Verwundert schauten sich die drei an. Waren sie etwa am falschen Zimmer? Vorsichtig klopfte er an und von drinnen kam auch sofort ein gelachtes herein.
 

Ray lugte mit dem Gesicht rein, um zu sehen dass sie wirklich richtig waren. Vor Überraschung klappte ihm der Unterkiefer runter. Er konnte es wirklich nicht glauben. Da saßen doch tatsächlich Tyson und Kai umschlungen da und hielten sich den Bauch vor lachen. Und auch bei dem Kleinen sah man Freudentränen in den Augen. Mit großen Augen schoben sich Jerry und Max an ihm vorbei.

„Ah hi Leute. Was treibt euch denn hier her?“ meinte Tyson immer noch leicht lachend.

„Äh, also wir. Nun, tja. Weist du…“ stotterte Maxi nur so vor sich hin.

„Alles ok?“ kam es nun etwas besorgt von dem Blauhaarigen.

„Ja schon. Nur du,“

„Du bist auf einmal wieder so fröhlich wie sonst. Das wundert uns nur. Immerhin warst du bis gestern noch total am Boden zerstört. Und nun ist auch noch Kai wieder da und ihr benehmt euch wie wenn nie irgendetwas gewesen wäre. Das ist eben sehr verwirrend und nachdem was war, dachte ich du würdest ihn zum Teufel jagen. Wie man so schön sagt.“ Wurde der Blonde von seinem Freund unterbrochen.

Durch diese Worte erlosch Tysons lächeln und auch seine Augen wurden leicht trübe.

„Dann sollte ich also lieber alleine mit meinem Sohn zu Hause sein oder wie und Hillary auf immer und ewig nachtrauern?“

„So war das nicht gemeint. Nur er hat dir damals ziemlich weh getan und…“

„Und ich ihn vor einigen Wochen auch. Oder warum denkst du ist er plötzlich wieder abgehauen? Das war meine Schuld. Also sind wir in diesem Fall Quitt könnte man sagen.“ Schrie er schon fast und war aufgesprungen.

„Quitt? Quitt? Verdammt du warst über ein Jahr völlig fertig und selbst danach auch noch. Das mit Kai war doch nur ein paar Wochen. Zudem hat er sicherlich nicht so gelitten wie du. Nicht unser Eisklotz.“ kam es nun aufgebracht von dem Chinesen.

„Komm mir jetzt nicht damit.“

„Ach und wieso nicht? Ich habe doch recht. Du warst völlig verzweifelt und in dich gekehrt. Hast niemanden mehr an dich rangelassen. Selbst dass Bladen hast du aufgegeben. Ja du kümmerst dich um die BBA. Aber sag mal wie lange ist es her seit du Dragoon in deiner Hand hattest, geschweige denn mit ihm trainiert hast? Und unser Eisblock und Gefühle? Das ich nicht lache. Hätte er welche hätte er dich damals nicht verlassen!“ Schrie er zurück.

Die anderen schauten nur von einem zum anderen. Besonders der Blaugrauhaarige war bestürzt. Wieder hatte er etwas mehr erfahren wovon er nicht gerechnet hatte. Sein kleiner Drache bladete nicht mehr? Ausgerechnet er? Das durfte doch nicht wahr sein! Auch war er verwundert, weil er ihn sofort wieder in Schutz nahm. Und das nach allem was er ihm angetan hatte. Für ihn waren nun die Worte wo er an den Kopf geschmissen bekam nicht mehr wichtig. Was war das schon gegen die Qualen von seinem Engel? Nichts. Er hatte richtig entschieden, dass wusste er nun. Und auch die Angst die er bis vor kurzem noch hatte, war nun nicht mehr da. Mit seinen Worten hatte Tyson sie einfach vertrieben.

„Und ob Kai auch Gefühle hat. Nur weil ich ihn immer einen Eisklotz genannt habe ist er das noch lange nicht. Und du solltest das eigentlich wissen Ray. Und wieso denkt ihr alle immer ihr müsstet mich beschützen? Bin ich so ein kleines Kind? Kann ich nicht einmal, nur ein einziges Mal selbst eine Entscheidung treffen? Ich kann für mich alleine Sorgen. Und wenn ich Fehler mache, dann mach ich sie eben. Aber verdammt noch mal ich entscheide mit wem ich zusammen sein will und nicht ihr!“ schrie er und rannte raus.

„Tyson warte doch. So war das doch nicht gemeint. Verdammt Tyson!“ rief Ray noch hinterher.

Aber der hörte ihn nicht, sondern rannte nur einfach weg. Die Tränen die ihm kamen versuchte er nicht einmal zu verdrängen. Er ließ einfach nur alles raus. Zwar wusste er dass sie es nicht böse gemeint hatten, aber dennoch hatte er es satt immer wie ein Kleinkind behandelt zu werden. Ja, er war in manchen Dingen eben ein bisschen Sensibel, doch aus Glas war er deswegen noch lange nicht. Hillary hatte das begriffen. Wie sehr er sie nur jetzt gebraucht hätte. Mit diesem Gedanken im Kopf rannte er unbewusst zum Friedhof um wieder zur Ruhe zu kommen und eventuell irgendwie einen Rat zu erhalten.
 

„Klasse Ray. Das hast du nun wirklich toll gemacht.“ Meinte Jerry mehr zu sich selbst als zu dem Schwarzhaarigen.

„Was kann ich dafür, dass er es so aufnimmt?“ schrie er schon fast wieder zurück.

„He beruhigt euch. Das hilft doch auch nicht.“ Versuchte Maxi zu beschwichtigen.

„Wir sollten ihm hinterher.“

„Das wäre keine gute Idee Ray. Immerhin ist er ja auch dank dir abgehauen. Lassen wir ihm erstmal etwas Ruhe. Antun wird er sich schon nichts. Danach werde ich ihn dann suchen gehen. Und zwar alleine! Verstanden?“ kam es nüchtern von Kai.

„Oh jetzt tu bloß nicht so als ob du der Held in der strahlenden Rüstung wärst. Dir war er doch all die Jahre egal. Und nun auf einmal wieder Friede Freude Eierkuchen? Nein das glaube ich dir nicht. Sag wann willst du ihm wieder das Herz brechen?“

Langsam stand Kai auf und baute sich vor ihm auf.

„Glaub was du willst. Das ist mir egal. Ich weiß, dass ich einen Fehler begangen habe und den werde ich wieder gutmachen. Er bedeutet mir alles. Auch wenn das für eine gewisse Zeit nicht mehr so war, wird das jedoch nie wieder passieren. Ich habe dazugelernt. Und nun wäre es besser wenn du und die anderen wieder nach Hause gehen. Hier könnt ihr eh nichts mehr tun. Um den Kleinen kümmere ich mich und nachher um Tyson.“

Mit diesen bestimmenden Worten packte er alle drei und schob sie aus der Tür raus. Ray wollte schon wieder zurückgehen, wurde aber von den anderen Beiden aufgehalten. Mit leichter Gewalt zogen sie ihn aus dem Krankenhaus. Denn wenn Kai so drauf war sollte man lieber nicht in seiner Nähe sein. Außerdem hatte er auch irgendwie Recht. Es war eine Angelegenheit zwischen ihm und Tyson. Und wenn ihr Freund wieder am Boden sein würde, würden sie ihm wieder helfen. Ob er will oder nicht. Denn Freunde sind immer füreinander da. Doch hofften sie, es würde nie mehr dazu kommen. Sie sollten endlich zusammen glücklich werden.
 

Als er hinter sich ein schluchzen hörte, drehte er sich um. Sofort war sein Zorn wie weggeblasen. Keiner von ihnen hatte bei ihrem Streit an den Kleinen Kai gedacht. Der weinte sich im Moment fast die Seele aus dem Leib. Sofort ging er zu ihm und nahm ihn tröstend in seine Arme. Nach einer kleinen Weile hatte er sich endlich wieder beruhigt und er nahm sein Kinn und hob es an, damit er ihm in die Augen sehen konnte.

„Mach dir keine Sorgen um deinen Dad. Dem geht es schon gut. Er muss sich nur wieder beruhigen das ist alles. Ich werde ihm auch gleich hinterher gehen und nach ihm schauen. Und morgen komme ich dann wieder mit ihm her, ok?“

Seufzend nickte der Kleine nur.

„So ist`s lieb. Du hast deinen Vater wirklich sehr gerne was?“

„Ja, er ist der beste Dad der Welt. Auch wenn er sich nicht immer so um mich kümmern konnte wie er wollte.“

„So etwas hört man gern. Nun dann werde ich gehen. Je nachdem wann wir zu Hause ankommen rufe ich dich noch an. Also Kopf hoch, bis spätestens morgen.“

„Ok. Danke Kai.“

„Nicht doch. Immerhin habe ich auch einigen Ärger davon verursacht.“

Mit einem kleinen Nicken verabschiedete er sich und machte sich zu Fuß auf den Weg zum Friedhof. Irgendwie hatte er den Verdacht, dass da sein Drache sein könnte.
 

Still stand er einfach nur vor ihrem Grab und schaute auf es herab. Tränen rannen ihm unaufhaltsam über die Wangen. Egal was er auch versuchte, er konnte einfach nicht aufhören. Sein Herz tat einfach mal wieder zu sehr weh. Irgendwann konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten und viel schluchzend auf die Knie. Alles wurde ihm einfach zu viel, was in all den Jahren passiert ist. Immer wieder die Sorge wies seinem Ex ging, sein Großvater, Hillary und schließlich der kleine Kai. Daher schrie er nun auch verzweifelt nach seinem Phönix. Er wusste, nur da konnte er sich wieder beruhigen, zur Ruhe kommen.

Dieser kam gerade am Friedhof an und er spürte, dass sein Schatz nach ihm rief. So schnell er konnte eilte er zu Hillarys Grab. Und wie er sich`s dachte, fand er ihn schließlich auch da. Vorsichtig lief er zu ihm hin und nahm ihn sachte in seine Arme. Tyson erkannte ihn sofort und drückte sich daher richtig an ihn.

- Wieso, wieso kann es Ray nicht verstehen? Er sollte mich doch kennen. Ich Liebe nun einmal Kai und ich kann daran nichts ändern. Egal wie oft er mir wehtun würde. Ein Leben ohne ihn will ich nie wieder. Vielleicht ist es nicht fair Hillary gegenüber, denn immerhin ist sie nur seit ein paar Wochen tot, aber sie wollte ja, dass Kai und ich wieder zueinander finden. Hat sie ja selbst gesagt. Warum also kann er es einfach nicht akzeptieren? Warum reitet er so auf Kai rum? Das hat er nicht verdient. Ob er jemals damit aufhören wird? Ich hoffe es. Es ist eben nicht Rays Art so zu sein. Zu gerne würde ich wissen, wieso er so reagiert hat. Hasst er Kai sosehr? Oder ist da etwas anderes? Ist es wegen mir? Ich werde es schon noch herausfinden. Auf jedenfall werde ich zu meinem Phoenix halten, komme was da wolle. -

Obwohl Kai bemerkte wie ruhig Tyson immer mehr wurde, löste er seine Umarmung nicht. Mit der Zeit war sein Schatz schließlich eingeschlafen und er trug ihn zurück zum Krankenhaus. Er setzte ihn auf den Beifahrersitz und fuhr nach Hause, wo er ihn sofort ins Bett verfrachtete. Wie versprochen rief Kai noch den Kleinen an.

„Hier Granger.“

„Hi Kai. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Ich bin mit deinem Vater nun zu Hause und er schläft. Werde mich weiterhin um ihn kümmern. Wir kommen dann morgen vorbei, ok?“

„Ja, danke dir. Ist wirklich lieb von dir, dass du dich um ihn kümmerst.“

„Tu ich doch gerne. Und er war ja auch immer für mich da und hat sich um mich gesorgt. Wenn was ist ruf einfach an, ja?“

„Mache ich. Bis morgen. Tschau.“

„Bis morgen Kleiner.“

Zufrieden legte er auf. Der Kleine war ziemlich erleichtert, als er hörte sein Vater wäre zu Hause und schlief. War auch gut so. Denn wenn er gesund werden wollte, brauchte er Ruhe und nicht noch mehr Aufregung.

Nun überlegte er noch was er tun könnte. So ging er erstmal runter. Dort traf ihn teilweise der Schlag. Überall lagen Sachen rum und in der Küche stand altes Essen und nicht gespültes Geschirr. Ohne groß zu überlegen fing er an aufzuräumen und zu putzen. Denn so konnte es ja wohl nicht bleiben. Nach 3 Stunden hatte er es endlich geschafft. Mit einem seufzen ging er an den Kühlschrank um zu schauen was er nun kochen konnte. Immerhin hatte er richtigen Hunger durch die ganze Aufräumaktion bekommen. Doch als er ihn öffnete schrie sein Magen gequält auf. Bis auf ein zwei leicht verfaulte Äpfel war nichts mehr drin, die er sofort in den Müll schmiss. So schaute er erst mal in allen Schränken nach, ob nicht doch irgendwo noch etwas Essbares war. Leider musste er feststellen das nichts, aber auch gar nichts mehr da war. Wohl oder übel müsste er nun auch noch einkaufen gehen. Kurz schaute er noch nach seinem Drachen, aber der schlief seelenruhig. Schnell schrieb er einen Zettel, falls dieser aufwachen sollte und machte sich dann auf ins Einkaufszentrum.

Eineinhalb Stunden später kam er wieder zurück. Er verstaute alles in den Schränken und schlich sich dann leise nach oben. Immer noch friedlich schlief Tyson. Leise hob er die Decke auf, die auf den Boden gefallen war, deckte ihn wieder zu und gab ihm dann noch einen Kuss auf die Stirn. Zufrieden kuschelte sich der Blauhaarige noch mehr in die Decke. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf Kais Gesicht ab und so ging er wieder runter um für sie Beide zu kochen. Denn immerhin brauchte sein Engel etwas zu Essen. Zwar merkte man nichts wenn er etwas anhatte, aber Kai hatte ihn immerhin gestern und heute Nackt gesehen und musste dabei feststellen, dass er doch ziemlich stark abgenommen hatte in den letzten Wochen. Wobei abgenommen untertrieben war. Er war nur noch Haut und Knochen.

Langsam aber sicher wurde Tyson wach. Verschlafen sah er um sich. Wo war er hier? Nach einer Minute erkannte er endlich, dass er in seinem Bett war.

- Wie bin ich den nur hierher gekommen? Mal überlegen. Ach ja, Kai! Aber wir waren doch auf dem Friedhof. Er muss mich nach Hause gebracht haben. Das ist so typisch für ihn. Kaum ist er wieder da kümmert er sich um mich. Komisch bei den anderen stört es mich inzwischen aber nicht bei ihm. Woran das wohl liegt? Weil ich ihn Liebe und er mich. Da macht mir das nichts aus. Weil es einfach so ist das man sich um den anderen kümmert. Nur wo ist er jetzt? –

Suchend blickte er um sich, doch sah er kein Zeichen von ihm.

- Das gibt’s doch nicht. Ist er etwa wieder abgehauen? Nein bitte nicht! Moment mal! Was ist denn das für ein leckerer Geruch? –

Er stand auf und folgte ihm, bis er schließlich in der Küche ankam und Kai am Herd erblickte. Der war so beschäftigt, dass er nicht seine Anwesenheit bemerkte. So schlich er sich zu ihm hin und umarmte ihn von hinten. Kurz zuckte Kai vor Schreck zusammen.

„Was kochst du denn da leckeres?“ hauchte Tyson ihm ins Ohr.

Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Stimme hatte so sanft und verführerisch geklungen.

„Das wird eine Überraschung. Deckst du bitte schon einmal den Tisch?“

„Hm. Will nicht. Da muss ich dich ja sonst los lassen und du bist so schön warm.“

Bei diesen Worten drehte Kai sich um und nahm ihn wieder einmal in seine Arme.

„Tja, wenn du mich nicht loslässt, dann wirst du wohl verhungern müssen.“

„Das ist gemein. Wenn es so lecker riecht kann ich doch nicht widerstehen!“

„Dein Problem nicht meins.“

So löste er die Umarmung und machte sich wieder ans Kochen. Von hinten hörte er nur ein gemurmeltes Frechheit und wieso immer ich und das bekommst du noch zurück. Trotzdem deckte er den Tisch. Denn Kai hatte Recht. Er hatte verdammt noch mal großen Hunger. Das war er schon gar nicht mehr gewohnt. Aber das zeigte ihm, wie sehr des Phönix Gegenwart ihm half. Als er fertig war, kam der Blaugrauhaarige auch schon mit dem Essen. Neugierig wie er war, versuchte er einen Blick zu erhaschen, aber Kai hatte vorsorglich einen Deckel drüber getan. Enttäuscht lehnte er sich wieder zurück. Er wusste genau wie hartnäckig er sein konnte. Also wartete er ab bis er fertig war. Nach 2 Minuten war alles auf dem Tisch und Kai hob die Deckel ab. Sofort stieg ihm ein bekannter Geruch in die Nase. Konnte das wirklich sein? Er erhob sich und sah hinein. Und tatsächlich. Er hatte eine seiner Lieblingsspeisen gekocht, die früher immer sein Opa gemacht hatte, nämlich Japanisches Curry mit Reis. Ohne es zu wollen kamen ihm die Tränen.

„He Drache wieso weinst du denn?“ kam es nun leicht erschrocken von dem Phönix.

„Nichts alles in Ordnung. Nur ich hatte das schon lange nicht mehr. Das letzte Mal hat es Großvater gekocht. Das war ein Tag vor seinem Tod.“ Kam es schniefend von ihm.

Kai wollte schon aufstehen, doch Tyson winkte ab.

„Ist schon gut. Das konntest du ja nicht wissen. Lass uns essen. Bestimmt ist es sehr lecker.“

Er wollte zwar noch etwas sagen, aber als er sah, dass er bereits sich was auf den Teller legte und anfing zu essen, ließ er es lieber bleiben. Still aßen sie Beide. Der Blauhaarige war in Gedanken versunken und der Blaugrauhaarige wollte ihn nicht stören. Freudig bemerkte er wie viel Tyson aß. Er hatte doch tatsächlich viermal zugelangt. Zusammen räumten sie ab und spülten. Nachdem sie fertig waren sahen sie sich verlegen an. Keiner von beiden wusste nun was sie tun sollten. So eine zweisammkeit waren sie nicht mehr gewöhnt.

„Wie wäre es wenn wir noch einen Film anschauen?“

Kai zuckte nur mit den Achseln, doch folgte er ihm ins Wohnzimmer. Unschlüssig schaute Tyson die DVD Sammlung durch. Er hatte keine Ahnung was sie anschauen konnten. Letztendlich entschied er sich für True Lies. Gemeinsam hockten sie sich aufs Sofa. Beide schielten immer wieder mal zu dem anderen. Da fasste sich der Blauhaarige ein Herz und lehnte sich vorsichtig an Kais Brust. Beide schauten sich in die Augen und sie wurden leicht rot. Nach kurzer Zeit legte der Blaugrauhaarige seinen Arm um ihn. So schauten sie gemeinsam den Film weiter, bis sie vor Erschöpfung und innerer Ruhe mitten drin einschleifen.
 

Währenddessen versuchte Max Ray zur Rede zu stellen.

„Wieso hast du Kai so angefahren? Dazu hattest du keinen Grund. Hast du nicht gesehen wie glücklich die Drei waren? Wie entspannt nach so langer Zeit? Endlich sind sie wieder komplett und du versuchst das Glück zu zerstören. Sag mir warum?“

Jedoch bekam er keine Antwort. Der Schwarzhaarige schaute einfach stur aus dem Fenster. Max wurde das zu viel und so drehte er ihn ruckartig zu sich um.

„Verdammt was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht so.“

Wieder blieb er stumm, doch langsam löste sich eine Träne aus seinen Augenwinkeln. Sein Schatz bemerkte es und wischte sie mit einem Finger sanft weg.

„Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Tyson wollte ich doch nicht verletzten. Es ist einfach mit mir durchgegangen. Es tut mir leid. Ich hoffe es geht ihm gut.“ Brachte er mit Mühen hervor.

Maxi nahm ihn tröstend in die Arme.

„Schon gut. Kai wird ihn sicherlich gefunden haben. Mach dir also keine Sorgen. Das wird schon wieder. Nur solltest du noch einmal mit ihm reden und eventuell auch mit Kai. Wenn du willst komme ich sogar mit.“

Ray nickte nur. Der Blonde beschloss, dass es nun wohl besser wäre ins Bett zu gehen. So bugsierte er ihn ins Schlafzimmer und sie legten sich stumm hin. Max wollte ihn einfach nicht noch mehr bedrängen. Immerhin schien es, als würde es ihn quälen. Lange Zeit waren sie noch wach, bis sie einschliefen.
 

Mitten in der Nacht wachte der Blauhaarige auf. Verschlafen richtete er sich leicht auf, als er merkte wie zwei Arme ihn festhielten. Er sah auf und blickte in das entspannte Gesicht von Kai. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, richtete er sich vollends auf. Den Blick wendete er jedoch kein einziges Mal von dem Phönix ab. Ohne es richtig zu registrieren fuhr er mit seiner Hand sanft über das Gesicht von ihm. Schließlich kamen seine Finger an den Lippen an. Vorsichtig strich er darüber. Alles fing an ihn ihm zu kribbeln. Sollte er es wirklich wagen? Eine große Sehnsucht machte sich in ihm bereit. Wie lange war es her das er ihn so berühren dürfte? Ihm so nah war? zu lange für seinen Geschmack. Langsam kam er dem Gesicht näher und er schloss die Augen. Doch kurz vorher stoppte er und biss sich auf die Lippen. Das konnte er doch nicht wirklich tun oder? Da wurde in ihm der Drang zu stark und er küsste Kai sachte. Es war ein herrliches Gefühl für ihn wieder diese Lippen berühren zu dürfen. Das hatte er so vermisst. Schließlich löste er sich wieder von ihm und erschrak. Der Blaugrauhaarige war aufgewacht, nachdem er einen leichten Druck auf seinen Lippen gespürt hatte. Beide sahen sich nur in die Augen.

- Verdammt er war wach. Was mach ich den jetzt? Wieso konnte ich mich nur nicht zurückhalten? Aber er sah einfach zu unwiderstehlich aus, wie er so schlief. –

Während er noch in seinen Gedanken versunken war, beugte sich nun Kai nach vorne und legte seine Lippen auf die des Drachen. Erst war er darüber noch einmal erschrocken, doch dann erwiderte er den Kuss. Langsam aber sicher wurde er intensiver und Kai drückte Tyson mit dem Rücken auf das Sofa. Auch fingen sie an mit den Fingern sich gegenseitig zu verwöhnen. Beide genossen es sehr. Als sie den Kuss lösten, sahen sie sich wieder in die Augen und beide wurden rot. Unschlüssig blieben sie so. Bis Kai aufstand und Tyson mit sich zog.

„Ich denke, es ist besser wenn wir nun ins Bett gehen. Ist schon spät und morgen müssen wir wieder zu deinem Sohn.“

Der Blauhaarige überlegte noch kurz, doch nickte er zustimmend. Zwar legten sie sich gemeinsam in sein Bett, aber dieses Mal kuschelten sie sich nicht aneinander. Der einzigste Gedanke den sie noch hatten bis sie einschliefen war, ob es das richtige war das zu tun. Immerhin hatten sie sich erst gerade eben wieder zueinander gefunden.
 

Kai wachte durch einen plötzlichen Schrei auf. Verwundert sah er sich im Zimmer um. Da fiel ihm auf, dass der Blauhaarige gar nicht da war. Nun wurde er erst richtig wach. Doch bevor er noch schauen konnte wo er war, wurde auch schon die Tür aufgerissen und Tyson kam angerannt und viel ihm um den Hals. Mit Tränen schmiegte er sich an seinen Phönix, der etwas verdattert nun im Bett saß.

„He was ist denn los? Wieso weinst du denn? Ist etwa etwas passiert?“ fragte er besorgt den Kleineren.

Dieser schaute bei den Worten auf.

„Etwas passiert? Und ob. Kai, er kann wieder gehen. Es ist alles wieder in Ordnung. Mein, mein Sohn er wird wieder richtig laufen können.“ Brachte er mit Mühe hervor und kuschelte sich wieder an den Blaugrauhaarigen.

Irgendwie konnte er es einfach noch nicht ganz fassen. Er war einfach zu überglücklich über diese Nachricht. Kai freute sich zwar auch, aber war er viel zu aufgewühlt über diese Nähe. Nach ein paar Minuten löste er sich schließlich von ihm.

„Komm. Ich hab Frühstück für uns gemacht und dann müssen wir unbedingt ins Krankenhaus er wartet schon auf uns.“

Mit Schwung schwang er sich aus dem Bett und eilte nach unten. Der Phönix stand langsam auf und folgte ihm. Als er in der Küche ankam, sah er einen reichlich gedeckten Tisch mit allem was das Herz begehrte. Sogar frische Pfannkuchen hatte Tyson gebacken. Er setzte sich und sofort begann der andere ihm Kaffee einzuschenken und den Teller zu beladen.

„Lass es dir schmecken.“ Sagte er noch bevor er auch schon anfing.

Schulter zuckend fing er auch an. Obwohl er irgendwie keinen Hunger hatte. Seine Gedanken waren immer noch bei gestern. Es war richtig schön gewesen, doch fand er, dass sie sich noch Zeit lassen sollten. Kaum hatte der Blauhaarige zu ende gegessen, rannte er auch schon hoch und kam 5 Minuten frisch umgezogen wieder runter.

„Na los. Komm schon Kai beeil dich. Immerhin wartet er auf uns.“

Zappelnd stand er da und konnte keine Sekunde mehr still stehen.

Seufzend stand er auf und ging nach oben. 10 Minuten später war auch er dann fertig. Zu seinem Leidwesen fuhr dieses Mal wieder Tyson und das nicht gerade langsam. Zwar schaute er immer wieder zu ihm, aber er wurde einfach ignoriert. Für ihn galt eben im Moment nur sein Sohn und damit musste er sich abfinden. Da ja sein Engel nun einmal Vater war. Mit quietschenden Reifen hielten sie an. Voller Elan sprang Tyson raus, schloss ab nachdem Kai die Tür geöffnet hatte und wollte schon weiter rennen, als er über den hohen Bordstein stolperte und voll auf der Nase landete. Erst schaute Kai nur verdutzt auf den am Boden liegenden, doch dann fing er laut an zu lachen. Das hatte er schon ewig nicht mehr gesehen und zudem sah es so witzig aus, wie ein erwachsener Mann hinflog. Der Blauhaarige richtete sich auf und schaute verdutzt auf ihn. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt Kai so befreit lachen gesehen hatte. Wenn er so darüber nachdachte, war das nie passiert, als sie zusammen waren. Klar gelächelt hatte er schon. Wie sollte er das auch nicht, wenn er immer wieder mal etwas anstellte. Nur seit gestern lachte er richtig befreit und aus dem Bauch heraus, so dass ihm sogar leichte Tränen kamen. Einerseits verwunderte ihn das sehr, woher auf einmal dieser Wandel kam, andererseits freute er sich sehr darüber. Denn das zeigte ihm, dass er glücklich war und das wollte er nun einmal.

„Nein, also wirklich. So was kann nur dir passieren. Du bist wirklich unverbesserlich.“ Brachte er mit Mühe hervor.

Schließlich konnte er sich bei dem Anblick auch nicht mehr halten und fing mit an zu lachen. Andere Krankenhausbesucher die vorbei liefen wunderten sich über die zwei Männer und schüttelten die Köpfe.

„Na komm. Lass uns reingehen.“ Sagte Tyson atemlos.

So verschnauften sie noch mal kurz und gingen dann zu dem Kleinen sein Zimmer. Leise klopfte er an, nicht das er noch schlafen würde. Als kein herein kam, machte er die Türe vorsichtig auf. Kurz darauf zierte ein leichtes Schmunzeln sein Gesicht. Er gab Kai zu verstehen dass er noch schlief und so traten sie leise ein. Still hockten sie sich auf zwei Stühle und versuchten sich nicht anzuschauen. Denn immer wenn sie es taten, fingen sie gleich wieder leicht an zu lachen. Außerdem tat ihnen das stille Zusammensein recht gut. Lange hatten sie sich nicht mehr so verstanden ohne etwas zu sagen. Mit der Zeit jedoch schliefen sie beinahe ein. Irgendwie fehlte ihnen schlaf. Dabei waren sie doch rechtzeitig ins Bett. Aber so konnte es eben manchmal gehen. Zum Glück wachte aber nun der Kleine auf.

„He endlich wach Schlafmütze?“ kam es liebevoll von dem Blauhaarigen.

„Dad?“

„Oje, da ist ja jemand noch ganz verschlafen. Da sollte ich doch glatt mal schauen ob es irgendwo noch ein Frühstück für dich gibt, damit du uns wieder richtig wach wirst. Na wie wäre das?“

Gähnend brachte er nur ein nicken hervor.

„Kai noch Kaffee?“

„Hm.“

„Ok. Bin gleich wieder da.“

Schon stand er auf und verließ das Zimmer. Misstrauisch wurde der Große von dem Kleinen gemustert.

„Was ist los zwischen dir und Dad?“

„Wie kommst du darauf, dass etwas wäre?“

„Ich kenne ihn eben gut. Also was ist passiert?“

„Komisch auf einmal scheinst du gar nicht mehr müde zu sein. Kann es sein das du nur so getan hast, als ob du schlafen würdest?“

„Und wenn ist das ja wohl meine Sache. Und nun rück raus mit der Sprache.“

„Wir haben uns geküsst und ein bisschen mehr. Das ist alles. Ich finde es war noch zu früh.“

Gerade als der Jüngere antworten wollte, ging die Tür auf und Tyson kam mit einem vollen Tablett an.

„Sodele, da iss schön. Immerhin brauchst du etwas zur Stärkung.“ Meinte er und stellte das Tablett ab.

2 Tassen nahm er runter und gab eine davon Kai. Schweigend aßen und tranken sie. Keiner wusste was er sagen sollte und der Blauhaarige war in seinen Gedanken vertieft. Daher schreckte er auch auf, als die Tür aufging und der Arzt eintrat. Beinahe hätte er sogar seine Tasse fallen lassen.

„Guten Tag. Schön das sie da sind. Ich wollte ihnen nur sagen, dass ihr Sohn morgen wieder nach Hause darf.“

„Das ist ja eine gute Nachricht. Vielen dank.“

„Nichts zu danken das ist meine Arbeit.

Schon ging er wieder.

„Dad?“

„Ja?“

„Ich will nicht nach Hause.“

Bumm. Tyson war doch glatt die Tasse aus der hand gefallen und am Boden Zerbrochen.

„A…Aber wieso denn das?“

„Ich will halt nicht. Wer weiß ob ich nun wirklich wieder gesund werde? Lieber sollen sie mich noch einmal untersuchen.“

Der Blauhaarige konnte nicht glauben, was er da hörte. Das ganze kam ihm spanisch vor.

- Was ist nur in ihn gefahren. So kenne ich ihn ja gar nicht. Wieso will er nur nicht nach Hause? Könnte es sein? –

„Kai?“ sagte er ganz langsam und sah seinen Sohn eindringlich an. „Wenn du aus dem Grund nicht nach Hause willst wo ich denke, dann kannst du das gleich vergessen. Du kommst mit nach Hause.“

„Ich weiß nicht was du meinst.“ Weichte er aus, indem er wegschaute.

„Also habe ich Recht.“

Er setzte sich auf das Bett und nahm ihn in den Arm.

„Kleiner nun hör mir mal gut zu. Du vermisst deine Mutter und das ist verständlich; auch ich vermisse sie. Und das weist du. Aber deswegen darfst du nun nicht versuchen mich wieder so schnell wie möglich unter die Haube zu bringen. Schau nicht so. Kai und ich regeln das unter uns. Damals warst du ja noch nicht da und du weist auch nicht wie es immer zwischen uns lief. Halte dich also bitte da raus. Frage mich eh woher du das hast. Wobei ich da im Grunde nicht lange überlegen muss. Hillary! Das wäre typisch für sie.“ Kam es zum Schluss von ihm mit einem Schmunzeln.

Kurz driftete er auch in seine Erinnerungen ab, als er sich auch wieder ihm zu wand.

„Mach dir also keine Sorgen. Und damit du zufrieden bist, gehe ich nun mit Kai nach Hause und morgen holen wir dich dann ab. Aber komm ja nicht auf die Idee, dass das immer so läuft klar? Immerhin will ich doch meinen Sohn auch bei mir haben.“

„Ist gut.“

Kurz verwuschelte er ihm die Haare und gab ihm einen Kuss darauf.

„Bis morgen dann und wenn was ist ruf an.“

„Mache ich. Und ihr zwei seit ja schön anständig.“

Beide liefen rot an.

„Weist du, manche Dinge musst du nicht nachsagen wo deine Mutter immer gesagt hat.“

„Wer weiß was ihr zwei anstellt?“ meinte er scheinheilig und streckte zum Schluß noch die Zunge raus.

„Gar nichts.“ Antwortete er ihm noch röter werdend und schob Kai vor sich aus dem Zimmer raus.

Draußen seufzte er erstmal tief auf und schaute dann auf die geschlossene Türe.

„Genau wie Hillary. Das darf echt nicht wahr sein.“ Meinte er mehr zu sich selbst und raufte sich leicht die Haare.

Trotzdem schaute der Russe ihn an.

„Es ist wohl doch besser wenn ich gehe“ sagte er traurig.

„Was? Aber wieso denn?“

„Weil du eh nur mit deinen Gedanken und deinem Herzen bei ihr bist.“

„Seit sie tot ist, denk ich fast nur noch an sie. Schon komisch. Als sie lebte war es umgekehrt. Da habe ich fast nur an dich gedacht.“ Traurig schaute er auf den Boden. „Ich vermisse sie einfach. Sie hat mich so oft zum lachen gebracht und seit sie tot ist, gab es bisher kaum etwas wo ich das noch konnte. Zwar bist du nun endlich wieder da, aber es ist nicht mehr dasselbe wie früher. Wir sind im Grunde zwei Fremde, obwohl wir den anderen kennen. Jedoch will ich nicht, dass es so bleibt. Ich liebe dich über alles und ich will wieder mit dir zusammen sein. Bitte Kai, gib uns noch eine Chance und auch Zeit. Es wird ein Weilchen dauern bis unsere Wunden verheilt sind. Manche werden es vielleicht sogar nie. Doch du kennst mich. Ich gebe so gut wie nie auf. Einmal habe ich dich verloren und das soll nie wieder passieren. Wenn es nicht hinhaut kannst du ja immer noch gehen.“

Flehentlich schaute er ihm in die Augen. Ihn nun wieder zu verlieren könnte er nicht ertragen, dafür war zuviel passiert und die Nähe zu ihm tat ihm viel zu gut.

Verunsichert schaute der Phönix seinen Drachen an. Der nahm ihn kurzerhand am Arm und zog ihn zu sich, um ihm mit all seiner Liebe zu ihm zu küssen. Erst war Kai wie erstarrt, doch dann erwiderte er ihn. Es war für beide unbeschreiblich. Wie wenn einem das was man sich am meisten wünscht in Erfüllung gehen würde und so war es ja auch fast. Fehlte nur noch, dass sie wieder ein Paar wurden.

Nach einigen Minuten lösten sie sich wieder voneinander. Tyson nahm Kais Hand in die seine und so machten sie sich ohne etwas zu sagen auf den Weg nach Hause.
 

Hoffe es hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.

smart



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WatakushiWaSai
2005-11-17T14:28:27+00:00 17.11.2005 15:28
Mal wieder ein supi Kapitel. Hoffentlich finden Tyson und Kai wieder zusammen. Stürz mich gleich mal ans sechtse Kapitel. Mach weiter so ^.^

LG
Deine San17
Von: abgemeldet
2005-11-16T16:07:17+00:00 16.11.2005 17:07
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!! bitte bitte veröffentliche schnell das neue kappi. *süchtig bin*
jo es hat mir gefallen.
freu mich auf die Fortsetzung.
bye
Von: abgemeldet
2005-11-15T18:40:25+00:00 15.11.2005 19:40
hi,
*freu*, endlich geht es mal bergauf. der kleine
kai kann wieder laufen und der große kai ist wieder da.
ich freu mich schon auf das nächste kapitel und bin
gespannt wie das mit den dreien weitergeht.
viele grüße charlie
Von: abgemeldet
2005-11-06T10:26:44+00:00 06.11.2005 11:26
Juhuu! Klein Kai wird wieder laufen können *freufreu*
Bin schon gespannt was für ein Chaos ausbrechen wird, wenn Tyson, Kai und Klein Kai zusammen zuhause sind *grins*
Also lass bitte nicht solange auf ne Fortsetzung warten ^^

lg drake
Von: abgemeldet
2005-11-06T10:01:52+00:00 06.11.2005 11:01
ERSTEEE!! xD

waaahh..es geht *_*!!
yeah klein kai kann wiedaa laufn !!^^
es ist (fast) wieder allez in grünen bereich !

schreib weitaaa!! freu mich schon aufs neue kapi!

lg kakaokeks


Zurück