Das Schloß
Das Schloss
In einem kleinen Dörfchen in einem Land, das einer Welt, die wir selbst beim besten Willen nicht
besuchen könnten ,angehört, steht ein altes Schloss, umgeben von einem großen Park. Das genaue Alter ist nicht definierbar, da dieses
Schloss ja in einer Welt gealtert ist, die nur der Fantasie des Erzählers entsprungen ist. "Warum fräägt ma'
de' Ärzehler da' nich' einfach,häää?,"werden sich die meisten Leser wohl Fragen. Nun, diese Frage kann
"Der Erzähler" an diesem Punkt jedoch beantworten: Er hatte das Alter des Schlosses gewusst. Ganze 3 1/8
Tage lang. Doch er schrieb es aus unerklärlichen Gründen nie auf. Kurz: Der Erzähler hat das Alter des
Schlosses, welches in einem fantasiert echten Dorf in einer fantasiert echten Welt steht, vergessen.
Nun gut, 'der Erzähler verspürt kein bisschen Reue,' will gesagt sein.
Was noch gewusst wird: Das Schloss ist alt. Es hat schon Generationen überstanden. Und letztendlich
so viele Generationen, dass vergessliche und blindstumme Teile dieser Generationen das Schloss
vergessen werden ließen. Das Dorfvolk brachte jedoch geniale Handwerker und Denker zum Vorschein,
was zu einem rasanten Anwachsen des Dorfes führte. Das schon längere Zeit unbewohnte Schloss
überstand im Vergessenen also noch ein paar Generationen. Nun, etwas das in einem Dorf steht, in dem
gesunde Menschen bis hin zu krankhaft Neugierigen ihr Dasein fristen, das kann doch gar nicht vergessen werden.
Das denkt man sich. Das dies jedoch eintritt. Dafür sorgt ein Klumpen grüner Knetmasse. Verwundert?
Zurecht! Nur was sorgt dafür? Die Knetmasse? Mit einer anderen Welt meint man eine ANDERE Welt. In so
einer Welt kann alles (egal ob Physik, Ursprung, Geschichte, Philosophie, Denkweise der Bewohner oder Bewohnung)
unserer "Erde" entsprechen, aber auch völlig davon abweichen.
In diesem Fall auch die Religion.
In dieser Welt herrscht Monotheismus mit einigen Ausnahmen. Der eine Gott ist Herrscher über alles und
ist, wie gesagt, ein Klumpen grüner Knetmasse. Die Andersweltler verehren also ihr Universum.
Ein verspieltes Universum.
Wer wollte das als Kind nicht auch einmal eine eigene, kleine Welt erschaffen? Eine Welt, die man
beobachten kann. Ihre Bewohner. Und wenn man will, spielt man einfach in dieser Welt herum.
Die Knetmasse hatte doch ihre "Anderswelt". Wozu dann ein Schloss von der Außenwelt abkapseln
um es beobachten zu können? Die Anderswelt hatte, wie schon erzählt, eine sehr rasante Entwicklung
hinter sich. Die Welt wurde so, wie auch unsere Erde, hektischer und hektischer, bis es die Knetmasse
anstrengte den Bewohnern seiner schon sehr kompliziert gewordenen Welt hinterherzukommen.
Doch Ordnung musste sein. Und da die grüne Knetmasse, die nicht nur das Universum um die Anderswelt füllte, sondern auch das Universum
um die Anderswelt war, einen gewissen Sinn für Gerechtigkeit hatte und die Welt so mehr oder weniger am Leben erhielt konnte sie
aus persönlichen Gründen einfach keine Evolutionszurücksetzung unternehmen. Langsam jedoch fragte
sich die Knetmasse innerlich ,ob es angebracht sei, dass ein paar Milliarden kleiner Figürchen auf dem Spielbrett
seiner Macht ihn wirklich dazu bewegen könnten, ihn rund um die Uhr zu beschäftigen. "HikomOlidani!!!!!", dachte sich die
Knetmasse, was so viel bedeutete wie: "Um Gottes Willen, NEIN!"(eine äußerst direkte Aussage! ~~~"Oh
große, grüne Knetmasse! Du bist unser einziger Gott!"~~~)Also schritt er durch. Seine göttlichen Kräfte
ließen Blitze auf die Erde und um die Erde herunterregnen. Unzählige Blitze.
"Du Pappa?" - "Ja, Schätzchen?" - "Unsere Blitzableiterfunktionskonfigurationssysteme zeigen erhöhte
Energieabnehmung vom Lotus an! Denkst du, dass unsere neu gekauften Energiekonvertionssysteme die verkaufte Firma
wieder wettmachen?," Pappa war deutlich verdutzt: "Was ist denn die Type?"-"876C-4,Pappa!,"Pappas Gesicht fing an
Neonblau zu leuchten: "Hiklope, weck Mama ,und sag: Sie soll unsere Jobs beim Programmierdienst kündigen!
Oh mein Gott! Und sie soll beim Ratsindex ein neues Unternehmen anmelden."
Die große Knetmasse hatte bemerkt, dass die Zivilisation seines Volkes eine zu hohe Technologie hatte, um
ihr mit Elektrizität etwas antun zu können. Also musste die Knetmasse sich etwas neues einfallen lassen.
Tag 65 Jahresquintant3-Spätsommer in der Anderswelt.
Die meist sehr ruhige Jahreszeit: sogar auf Ghambul gab es keine großen Probleme mit rammbocknachahmenden
Platten. Doch nun.......
Die Erde fing an zu wackeln, mindestens 6 Tage lang. Doch die Leute von Ghambul auf ihren fliegenden Häuser
ließen sich nicht beirren. Anderswo hatte die globale Erschütterung schon etwas schlimmere Folgen.
Grashalme knickten um. Bäume ließen ein leichtes knarzen hören. Die Erde müsste sich schon senkrecht
schlagen, um den - mit Jelktitanum ummantelten - Häusern zu schaden.
Langsam wurde es der Knetmasse zu bunt. "Hjkolghdmrhjfnfh" dieser von den unzähligen grammatischen
Regeln des Knetisch zerfressene Satz hatte trotz aller Lesbarkeit einen Sinn: "Ich werde mit unfairen Mitteln spielen
müssen....."
Anfang des 4.Jahresquintes riss eine den Menschen unbekannte Macht ein Stück Erde aus dem Boden.
Ein Stück bewohnte Erde .Nun wurde ein weiteres Stück Erde herausgerissen. Doch die Menschen bemerkten es nicht.
Da dieses 2.Stück Erde der Carmenwüste angehörte. Absolut frei von Leben .Und so setzte die große Knetmasse
bewohntes Land in die Wüste und wüste um einen kleinen Flecken der Anderswelt, der der grünen Knetmasse
wirklich wichtig war. Das Schloss.
Ein kleiner Käfer erklomm einen senkrecht aufgehenden Stein. Dieser Stein war auf die Mauer gesetzt, die
das Schloss umgab. Der Käfer wollte auf die große, graue Fläche um vielleicht etwas besonders schmack-
hafte Nahrung zu erwischen. Eine wirklich gefährliche Gegend. Der Käfer hatte schon viel von mutigen, legendären
Leuten gehört, die es immer wieder als Führer unerfahrener Käfer sicher über die große Fläche brachten und dann
beim 74.Versuch scheiterten und von großen, schwarzen Hämmern zerdrückt wurden. Aber für ein Leben in sicherer
und hochwertiger Nahrung war einem Gourmetkäfer nichts zu gefährlich.
Nun gut. Am Rand der Mauerfläche angekommen, breitete er die Flügel aus. Doch was war das? Die graue Fläche
war doch grau. Und diese Fläche war Rot....Schreck und Erstaunen breitete der Gourmetkäfer die Flügel
nicht aus und landete mit einem dumpfen "Klack" auf einem spitzen Felsen und zerschellte.
Die Jahre vergingen. Jahresquinten gaben sich die in der Anderswelt durchaus glitschige Klinke der Zeit in die Hand.
In seiner Freizeit hatte die Knetmasse eine Art künstliches Wachshaus um das Schloss erzeugt.
Der Park hatte nicht zwei oder fünfzehn Jahresquinten hinter sich. Nein, es waren Tausende. Das ergab VIEL
Zeit für die Knetmasse. Sie erweiterte den Park. Und ließ es oft regnen, um die neuen Tier- und Pflanzenarten ,die sie
nur für das Schloss erschaffen hatte, besonders prächtig erweitern zu lassen. Die Wüste hatte sie schon durch lange Felder
und dichte Wälder ersetzen können, da die Menschheit in der Anderswelt sich bereits selbst ausgerottet hatte.
Das machte alles leichter. Denn nun wurde aus viel Zeit SEHR VIEL Zeit um etwas zwischen übertreibend
grob und wahrheitsgemäß genau zu werden. Er ließ die Anderswelt von dem Schloss aus eine Reinkarnation werden.
Der Turm des Schlosses war dabei der Nabel der Welt. Er wurde von der Knetmasse um viele hundert Male vergrößert.
Die Spitze schien eine gewisse Erhöhung der spirituellen Energie aus, die auf ganz Anderswelt extrem verschiedene
Ebenen hatte. Alles war auf einer spirituellen Ebene. Tiere, Orte, selbst die Knete konnte man in eine Ebene einordnen.
Doch natürlich nicht in die selbe wie einen Haselnussbaum.
Die zweithöchste spirituelle Ebene nach der Knetmasse. Was befindet sich auf ihr.
Der Erzähler könnte auch die d-Taste seiner Laptoptastatur in diese einordnen. Nur das wäre nicht die Möglichkeit
den Leser an Gedanken zu bereichern.
Nun gut, genug philosophiert. Die Knetmasse wollte eine neue erstblicklich herrschende Rasse auf die Anderswelt
setzen. Eine intelligent denkende Rasse. Sie hatte schon viel mit Teilen des Universums(also ihr)herumexperimentiert,
doch ihr kam einfach nichts in den Sinn. Also beschloss sie eine bereits auf der Anderswelt gewesene Schöpfung
zu erheben. Und der Knetmasse kam ein äußerst amüsanter Einfall: Sie würde ein Geschöpf der untersten spirituellen Ebene,
die ein wenigstens primitives Denken voraussetzt erheben. In eine 2.Höchste. Die Ebene, die wohl keines ihrer Geschöpfe vorher
erreicht hatte. Eine subgeniale Form des Seins.
Doch wen sollte sie erheben? Würmer? Nein, uninteressanter Körperbau. Spinne? Nein, diese waren schon zu geniale
Lebewesen. Die Fliegen? Ja. Ein wenig modifiziert würden sie sicherlich interessante Aufgaben stellen können.
Diese Kleine Augen. Ich werde sie auf jeden Fall ersetzen und den Rüssel. Die Beine nehme ich ab und Flügel sind auch
unnötig. Vielleicht etwas vom Prinzip der Seepferdchen? Ja. Die Farbe ändere man auf......Farblos. Das nicht vorhanden sein. Das ist
der erste Schritt zur Genialität des Seins. Da kam es der Knetmasse in den Sinn, dass dieses Geschöpf nichts taugte.
Also entschloss sie sich die wohl einfachste Form zu nehmen, die sie sich vorstellen konnte. Eine Kugel. Eine Kugel, die
in allen Farben schimmerte, die sie wollte. Die sich selbst in jede Form bringen konnte. Und so das Aussehen an Bedeutung verlor.
Ja. Das war das subgeniale Geschöpf. Sie fing gleich mit der Arbeit an. Millionen von Jahresquinten harter Arbeit vergingen und... die grüne Knetmasse war es vorerst Leid und zog sich in den Knetkasten Peters zurück. Es wurde langsam hell und die unendlichen Weiten des Universums um Peters Knetkasten riefen zur einkehrlichen Ordnungn, denn es wurde Zeit. Das Universum musste zurückkehren in den Universenkasten von ...