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Under Control

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Unfall

Under control
 

Kapitel 1 - Unfall
 

Es war einer dieser Montagmorgen, die man von Anfang an nicht mochte. Schon das Aufstehen kostete alle Kraft, die man aufbringen konnte. So auch für Toki Miruhara, wenn er nicht zur Schule müsste, würde er den ganzen Tag verschlafen, doch bald waren ja die Abschlussprüfungen. Also quälte er sich aus dem Bett, um dann mit einem mürrischen Gesicht zum Bad zu torkeln.

"To-chan! Komm, das Frühstück ist fertig!", rief seine Schwester von unten, denn Toki wohnte im ersten Geschoß des Hauses. Seine Schwester Keiko, die als Bankangestellte arbeitete, da sie 8 Jahre älter war als er, lebte im Erdgeschoß. Es gab im Haus zwar noch eine zweite Etage, die jedoch nicht benutzt wurde, dort lebten, bis zu ihrem Tod, die Eltern der Beiden. Und nun mochte keiner von ihnen an die Umstände des Todes denken.

"Keiko, ich bin gerade erst aufgestanden, gib mir noch ein paar Minuten.", Toki drehte die Dusche auf und schlüpfte unter den warmen Wasserstrahl. Seine verspannten Muskeln lösten sich. In der Nacht hatte ihn ein schrecklicher Alptraum heimgesucht, dass er kaum schlafen konnte, doch es war schon öfters vorgekommen, schon als er klein war. Das einzige Mal als er Angst vor sich selbst bekam, war, als er vom Tod der Eltern träumte und es auch noch eintrat.

Unten in der Küche saß Keiko am Küchentisch und blickte sorgenvoll die Treppe hinauf. Sie wusste von den Träumen, die er manchmal hatte, aber sie würde es ihm nie sagen. "Nun komm schon, sonst bist du wieder zu spät!", rief sie gespielt böse.

Eilige Schritte kamen die Treppe herunter und in den nächsten Minuten saß Toki am Tisch und grinste seine Schwester an.

Keiko lachte fröhlich, wobei sie aufstand. "Ich muss los. Und du beeil dich, ich möchte nicht schon wieder von deinem Klassenlehrer angerufen werden!", erklärte sie ihm, dabei machte sie allerdings immer noch ein amüsierten Eindruck.

Toki seufzte und nickte zugleich.

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"Morgen Toki!", rief Yokashi Shouwa, oder Yoshi wie in alle nannten. Er war Tokis bester Freund, auch wenn er ab und zu mal wieder vollkommen verrückt erschien, so konnte man sich doch auf ihn verlassen, zumindest so weit, dass er, wenn man in der Klemme sitzt, die Situation nur noch schlimmer machte.

Der Angesprochene drehte sich nach hinten um ihn ebenfalls zu begrüßen, doch er tat es nicht denn eben in diesem Moment stolzierte Yuto Katsuro an ihnen vorbei, der sich für etwas besseres hielt, weil er immer zu den Schulbesten gehörte. Nun ja Toki selbst war nicht schlecht, aber es störte ihn, dass dieser Angeber meinte, er könnte andere jetzt als seine Sklaven arbeiten lassen.

"Oh, wenn das nicht Toki Miruhara ist! Unser kleiner Langschläfer.", sagte Katsuro-kun so zuckersüß, dass allen anwesenden ein Schauer über den Rücken lief.

Zuerst wollte er ihn ignorieren, doch als er sich an Yoshi wenden wollte, was er überhaupt nur tat, damit Toki etwas erwiderte, überlegte er sich es anders, wie immer. "Uhi, was für eine Ehre von....", er unterbrach sich selbst um sicher zu sein, dass er die volle Aufmerksamkeit des Angeber hatte, "...von Eurer Durchtriebenheit angesprochen zu werden. Da könnte man glatt meinen der liebe Gott würde mit einem sprechen!".

Katsuro-kun knurrte leise und begab sich auf seinen Platz, während andere kicherten. Nur Toki konnte ihm die Stirn bieten, alle anderen übergingen ihn einfach.

"Klasse, wie du das immer schaffst.", applaudierte der Lehrer, als er den Raum betrat.

Toki rutschte im Stuhl etwas zusammen und schaute zu Yoshi, der sich schnell auf seinen Platz neben ihm setzte. Der grinste nur verschlagen.

Der Unterricht verlief wie immer, stocktrocken und langweilig, aber zum Glück hatten sie heute nicht lange, weil einer ihrer Lehrer sich am Wochenende ein Bein gebrochen hatte und nun nicht zur Schule kommen kann. Und da Toki auch in keinem Club war, konnte er früh nach hause.

"Psst! Toki! Kommst du mit zum Karaoke?", Yoshi würde mal wieder schwänzen, so dass Toki sich langsam fragte, ob es sich überhaupt lohnt für seinen Freund noch länger den Club zu besuchen.

Zur Antwort schüttelte er leicht mit dem Kopf. Heute hat er echt nicht das Bedürfnis sich die Ohren voll jammern zu lassen, denn singen konnte keiner der Jungs, die mitkommen würden. Außerdem war er selbst nicht sehr musikalisch, weshalb er es doch vermied zu singen.

Die Schulglocke läutete das Ende des Tages ein, zumindest für ihn. "Ne, ich komm nicht mit!", ließ er verlauten, bevor er seine Sachen zusammen packte und den Raum verlies, jetzt wo er Zeit hat, würde er seine Schwester von der Arbeit abholen, da die Bank, in der sie arbeitete, nicht so lange offen hatte.

Mit schnellen Schritten durchquerte er eine Tempelanlage, die zwischen der Schule und der Innenstadt lag. Kurz bevor er jedoch die letzte Treppenstufe hinunter ging, hörte er von oben jemanden sagen, "Warum willst du so was tun?". Toki drehte sich um und entdeckte einen Mann, der eine Frau am Arm gepackt hatte und diese nun am Weglaugen hinderte. Sofort bemerkte er die komische Augenfarbe. Sie schienen in einem violetten Ton.

Er beobachtete, wie die Frau sich losriss und die Treppe hinunter stürmte genau an ihm vorbei. Dabei fiel ihr Blick für einen kurzen Augenblick auf ihn, so dass er sehen konnte, dass ihre Augen nicht nur violett Schimmerten, sondern die Iris war komplett dunkelviolett.

"Natsumi! Warte!", rief der Mann ihr nach und brauste ebenfalls an ihm vorbei, bei ihm sah Toki, doch nur braune, normale Augen.

Nach dieser seltsamen Szene stand Toki noch längere Zeit auf der Stufe und überlegte was da nun vorgefallen sein könnte. Vielleicht war diese Frau ja schwanger, oder so?! Das Thema beschäftigte ihn noch, als er schon vor der Bank stand. "Keiko, ich bin gekommen um dich abzuholen.", sagte er fröhlich beim Betreten der Halle, doch seine Schwester war nirgends zu sehen, auch ihre Arbeitskollegen wussten nicht, wo sie war.

So entschloss er sich am Stand gegenüber etwas zu essen, denn sein Essen in der Schule hatte er ausfallen lassen. Sein Traum von der Nacht im immer noch im Gedächtnis war. Ein Bild von Keiko, wie sie seinen Teller voll dunkelrotem Blut auslöffelte. Außerdem hatte er ein seltsames Gefühl seit dem Aufstehen.

"To-chan!", reif eine bekannte Stimme von der anderen Seite der Straße. Und nur ein Mensch auf der Welt durfte ihn so nennen, seine Schwester Keiko.

"Nee-chan!", murrte Toki, der sich nun zu ihr umdrehte um sie mit einem Lächeln zu begrüßen. Keiner der beiden bemerkte das Auto, welches die rote Ampel überfuhr und noch nicht Mal versuchte zu bremsen.

Keiko wendete den Blick von ihrem Bruder ab, als sie seinen verstörten Gesichtsaudruck sah, was konnte ihrem kleinen Bruder nur so erschrecken. Das auf sie zu rasende Auto beantwortete ihre Frage. Schnell versuchte sie auszuweichen, doch zu nah war es ihr schon gekommen.

Der weiche Körper prallte mit voller Wucht auf das Auto, welches sich dabei drehte und kurz vor Toki zum stehen kam. Das Blut seiner Schwester tropfte davon hinunter und das Rot hob sich krass von dem silbernen PKW ab. Alles ging so schnell, dass Toki kaum etwas von dem Unfall mitbekam. Er konnte sich nicht rühren, nicht denken, es schien für ihn so, als hätte er wieder einer seiner Alpträume gehabt. Als wäre das alles nicht in Wirklichkeit geschehen.

"NEE-CHAN!", schrie er verzweifelt, nachdem sich die Starre aufgelöst hatte. Er rannte zu seiner Schwester, wollte sie berühren, traute sich jedoch nicht, aus Angst dort etwas zu erblicken, was er nicht hätte ertragen können.

Alles erinnerte ihn an den Tod seiner Eltern, all das Blut, die Schaulustigen, von denen sich keiner rührte um ihnen zu helfen und Keikos leise Worte, die sich immer wiederholte.

"To-chan, bleib ruhig. Es wird alles gut.......Keine Angst.....", ihre Stimmer wurde zunehmend leiser und undeutlicher, bis sie in einem letzten Gemurmel verstummte.

Toki wolle sie schlagen, anschreien, sie sollte doch aufwachen, aber kein Laut kam über seine Lippen, nur das schluchzen, welches die Tränen begleiteten. Außerdem verstärkte sich die Dunkelheit, welche sich über seinen Geist legte, ihn beruhigte und langsam in eine gnädige Ohnmacht gleiten ließ.

Zu hören war nur noch das Getuschel der Gaffer und die näher kommenden Sirenen des Rettungswagens.
 

Kapitel 1 - Ende
 

~ Fortsetzung folgt ~



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