Anmerk:
Polish off someone- eine lästige Person beseitigen
Be living on borrowed time- jeden Augenblick sterben
Clench one’s teeth- Zähne zusammenbeißen
Bloody hooker- Verdammte Hure!
………………………………………..
Die Waffe weiter auf das Mädchen gerichtet, ging sie auf sie zu. Was sollte sie nur tun?
Umbringen war gegen ihre Devise. Da wäre sie mindestens so schlimm wie Gin. Und es würde ihr danach so vorkommen, als hätte sie Angel getötet.
„And now? What do you want to do? Polish me off? But honey.. Your are living on borrowed time! Look at your wounds!”, meinte Barbera gehässig. Anscheinend wusste sie ganz genau, dass sie vor Vermouth keine wirkliche Angst haben musste.
„I don’t think so.“, erwiderte Vermouth nur gelassen und gab ein ruhiges Lächeln von sich, was Barbera verunsicherte. Man hatte ihr zwar gesagt, dass die Frau gerissen war, aber die Frau war ja zudem auch noch unglaublich zäh!
Vermouth wusste jetzt endlich, was sie mit dem Mädchen anstellen könnte und kam ganz nah auf sie zu.
„I’m not very pleased with doing this, but there is no other possibility.” Vermouth hielt ihre Waffe auf das rechte Bein von Barbera gerichtet und sah dem Mädchen fest in die Augen.
„It may hurts much… Clench your teeth.”, wies Vermouth das Mädchen an, das erschrocken die Augen aufriss.
Was hatte die Frau mit ihr vor? Doch töten? Aber man hatte ihr doch gesagt, dass sie dies auf keinen Fall tun würde, weil sie keine Kinder tötete. War das etwa eine Lüge gewesen? Barbera bekam einen Riesenschreck. Sie war zwar eine erfahrene Killerin, aber ihre Opfer waren bis jetzt doch nur kleine Couchpotatos gewesen. Die meisten konnten gerade mal einen Baum auf acht Meter Entfernung treffen.
Und bei dieser Frau? Da war das bestimmt nicht so. Barbera schluckte, was Vermouth sehr wohl mitbekam.
Sie lächelte traurig und drückte dann ab. Wegen ihres Schallschutzdämpfers war der Schuss nicht sehr laut und so war das alles nicht ganz so schlimm, auch wenn ihr jetzt schon übel war.
Ein Keuchen war von Barbera zu hören.
“Bloody hooker! Are you silly, Bimbo?”
<Oha! Da ist aber jemand gar nicht mehr so gelassen, wie vorher.> Und wieder hatte Vermouth zu lange nachgedacht, sodass sie eine Faust in ihrer Magenkuhle fühlte. Ein würgendes Gefühl überkam sie und sie sackte auf die Knie. Doch bevor ein weiterer Schlag sie erfassen konnte, hatte sie blitzschnell reagiert und auf den linken Arm ihrer Gegnerin gezielt. Diesmal schrie das Mädchen auf.
„Give it up!“, riet Vermouth ihr bitter. Weitere Schüsse wollte sie wirklich nicht abfeuern müssen, ihr war jetzt schlecht. Das Gefühl jemanden in Rans Alter anzuschießen, war wirklich nicht prickelnd.
Aber Barbera wollte nicht hören und versuchte erneut die blonde Frau anzugreifen. Deshalb musste sie wohl oder übel noch einen Schuss feuern. Jetzt auf den rechten Arm.
Barbera stöhnte nach dem Schuss laut auf und schwankte.
Die Schmerzen waren nun anscheinend zu viel für Barbera und sie verlor so allmählich das Bewusstsein. Bevor sie zu Boden fiel, fing Vermouth sie auf und legte sie dann sanft auf dem Boden ab.
„You won’t die, sweetheart..I’ll care for you..“ Vermouth strich Barbera traurig blickend eine ihrer hellroten Strähnen beiseite.
Das Mädchen würde nicht verbluten. Dafür hatte Vermouth mit ihren gezielten Schüssen gesorgt. Schmerzen würde sie wahrscheinlich sehr starke haben, aber sobald man sie ärztlich versorgt hatte, würde sie sich schnell erholen. Schäden dürfte Barbera nicht davon tragen, und das war auch Vermouths Absicht gewesen.
Die Blutung ihrer eigenen Wunden war noch nicht abgeklungen, was zum einen daran lag, dass die Kugeln sich noch in ihrem Körper befanden und zum anderen bewegte sie sich zu viel.
Die Strapazen der letzten Tage kamen auch noch hinzu und Vermouth fühlte sich total ausgelaugt.
<Nur noch ein kleines Stückchen durchhalten..>, rief sie sich selbst zu. Mit zittrigen Beinen ging sie zum Computer. Sie hatte Glück. Barbera war noch nicht weit gekommen und hatte nur die Satellitenverbindung kappen können. Die Daten der Zweitfestplatte waren nun Übertragen und Vermouth stellte die Verbindung wieder her.
Sie wollte gerade wieder zum Telefon greifen, als sie Schritte auf dem Flur hörte.
„Nicht das auch noch..“, murmelte sie wütend. Anscheinend wurde das Büro mit einer Kamera überwacht. Deshalb hatte man sie hier gesehen und Barbera zu ihr geschickt. Und nun kam Verstärkung.
Das würde sie bestimmt nicht überleben.. Aber sie brauchte doch nur noch wenig Zeit!
Vermouth musste nicht lange überlegen, bis sie entschied, einfach die Tür zu versperren. Für den Augenblick durfte das reichen.
Hastig hatte sie zunächst, unter großer Anstrengung, den großen Aktenschrank vor die Tür geschoben und tat es auch so mit allen anderen Dingen, die sie bewegen konnte. Auf dem Boden konnte man nach verfolgen, wo sie lang gegangen war, da sie immer noch Blut verlor.
Vor ihrem Auge drehte sich alles, weshalb sie sich auf den Bürostuhl setzte. Kurz atmete sie tief durch und griff dann nach dem Telefonhörer. Von draußen hörte sie nun Geräusche. Man versuchte die Tür aufzubekommen. Und sie würden es sicherlich auch schaffen, wenn Vermouth zu lange wartete. Schließlich hatte die Organisation so ihre ganz eigentümliche Art, das zu bekommen, was sie wollte. Und wenn dabei mal eben die Tür in die Luft gesprengt wurde..
Das monotone Tuten des Telefons war zu vernehmen.
<Geh schon ran, Kudo!>
Derweil saßen Black, Shinichi und noch einige andere FBI-Agenten um den großen Rechner. Der Bildschirm blinkte stetig auf und man teilte ihnen mit, dass eine Verbindung aufgebaut wurde.
Das Problem war nur, dass das Ewig zu dauern schien.
Nachdem Shinichi Black von Vermouths Anruf erzählt hatte, war man sofort zum Hauptrechner des FBIs gerannt.
Und nun wartete man dort. Shinichi war so auf den Bildschirm fixiert, dass er das Klingeln seines Telefons gar nicht mitbekam.
Doch dann sah der Agent, der neben ihm stand, sich verwundert um, um herauszubekommen, woher der nervtötende Ton kam.
Shinichi bemerkte seinen suchenden Blick und realisierte nun endlich, dass sein Telefon piepte. Hastig nahm er den Anruf entgegen.
Aber es war zu spät. Man hatte wieder aufgelegt.
<Was ist denn nun los?> Eilig checkte er die Anrufernummer. Es war dieselbe, mit der er erst vorhin angerufen worden war.
Shinichi wollte gerade James berichten, das er einen erneuten Anruf bekommen hatte, aber das Interesse des FBI-Agenten lag wo ganz anders.
Denn im selben Augenblick war die Satellitenverbindung aufgebaut und die von Vermouth gesendeten Informationen überfluteten den Rechner.
Umgehend brach die große Hektik aus. Die Daten wurden an alle weiteren Server des FBIs weitergeleitet. Man überflog die ersten Informationen und ließ auch sofort das Signal des Computers orten.
Black erteilte einen Befehl nach dem anderen und Shinichi konnte gar nicht so schnell schauen, wie das passierte.
Er war auch viel zu sehr darüber verwundert, dass Vermouth, die ihn anscheinend nun zum zweiten Mal angerufen hatte, sich nicht lange genug gemeldet hatte. War sie in Schwierigkeiten? Und was war mit Ran?
Jodie und ihre Truppe waren einer der ersten, die einen Anruf von Black bekamen. Den über die Informationen hatten sie auch herausgefunden, wo man die Geiseln versteckt hielt. Und auf dem Weg dorthin waren sie jetzt.
Die Stimmung im Wagen war angespannt und alles schwieg, bereiteten sich mental auf die Befreiung der Geiseln vor. So wirklich wussten sie nicht, wie viele Mitglieder der Organisation sie dort antreffen würden. Aber sie hoffte alle, dass es nicht zu einer Misere kommen würde. Unschuldige Tote hatte es bis jetzt ausreichend gegeben. Auf weitere würde mal gerne verzichten.
Um ihn hatten sich nun die Spezialisten der Spurensicherung eingefunden und knipsten die ersten Bilder vom Tatort. Shuichi hatte sich ein wenig abseits von ihnen hingestellt und beobachtete die Leute bei der Arbeit, eine Zigarette in der Hand.
Viele von ihnen waren wesentlich älter als er und somit auch schön länger beim FBI angestellt, aber irgendwie schien es ihm, als wenn sie für so einen Fall zu unerfahren waren. Aber das konnte er ja nicht beurteilen, da er selbst noch nie dafür zuständig gewesen war.
Seine Zigarette war fast zu ende geraucht, sodass er sie zu Boden warf und mit dem rechten Fuß austrat. Gerade wollte er nach seiner Packung greifen, um eine neue herauszuholen, als sein Handy vibrierte.
Ohne eine Reaktion von sich zu geben, nahm er ab.
„Akai Shuichi?“, fragte eine weibliche Stimme. Akai schätze sie um die Vierzig ein.
„Ja.“, meinte er gelassen und nahm eine neue Zigarette heraus, die er mit seinem Feuerzeug anzündete, die Zigarette im Mund, das Feuerzeug in der linken Hand und das Handy in der rechten.
„Ich rufe im Auftrag von James Black an!“, erklärte sie und ihre Stimme klang aufgeregt. Shuichi steckte sein Feuerzeug ein und zog bedächtig an seiner Zigarette.
„Man hat dem FBI Informationen zukommen lassen, über die Organisation!“, fügte sie noch bei, fast geheimnisvoll.
Damit hatte sie nun doch Akais Interesse geweckt.
„Und?“, fragte er kalt, wobei er sich im Innern wirklich fragte, was los war.
„Wir haben ihren Standort.“
„Wo?“
Die Frau beschrieb ihm den Ort. „Aber Black will, dass Sie erst..“
Akai beendete das Gespräch, bevor die Frau weiter reden konnte. Die Information reichte ihm vollkommen. Was Black noch wollte, konnte ihm erst einmal gestohlen bleiben. Das konnte man ihm nachher auch noch sagen. Wenn man die Organisation dem Erdboden gleich gemacht hatte.
Ein Klopfen an der Tür ließ Vater und Tochter erschrocken aufblicken.
„Ganz ruhig..!“, sagte Atsushi und Shiho beugte sich wieder über ihre Arbeit. Ihr Vater ging zur Tür.
„Wer ist da?“, fragte er misstrauisch.
„Terpentin! Es ist wichtig! Sehr wichtig.“ Shiho schielte zu ihrem Vater herüber.
<Da ist etwas passiert!>, schoss es ihr durch den Kopf. Mit den Proben kam sie kein Stück voran, was sie ihrem Vater bis jetzt nicht gezeigt hatte.
Atsushi schloss die Tür auf und Terpentin stürmte herein.
„Das blonde Miststück hat uns verraten!“, war das erste, was er von sich gab.
Atsuhsis Augen weiteten sich. „WAS?“
Shiho ließ fast ihr Reagenzglas fallen, das sie in der Hand hielt.
<Blond? Ist damit Vermouth gemeint?>
„Sie hat alle Daten an das FBI geschickt. In ein paar Minuten dürfte es hier von FBI nur so wimmeln! Wir müssen schnell von hier weg!“
Shihos Vater reagierte sofort auf das Gesagte und drehte sich zu seiner Tochter um.
„Pack die Proben zusammen!“, wies er sie lautstark an, sodass Shiho zusammenzuckte.
Shiho nickte schweigend und machte sich daran, die Proben sorgfältig in der Box zu verstauen. Ein Licht der Hoffnung keimte in ihr auf. Würde man sie jetzt befreien kommen?
„Und was ist mit dem Computer?“, fragte Atsushi Terpentin.
„Vermouth hat das Zimmer versperrt, aber wir sind gerade dabei, ihn zu holen.. Und sie büßen zu lassen.“
„Habt ihr Barbera geschickt? Sie sollte doch im Notfall gegen sie antreten. Deswegen haben wir sie doch hergeholt.“
Terpentin nickte niedergeschlagen. „Ja, aber sie hat gegen sie verloren! Und nun hat das FBI alle Daten über uns.“
Shiho blickte auf. <Alle Daten? Das hieße dann ja, dass die Geiseln befreit werden können!> Der Gedanke biss sich in ihrem Kopf fest. Zunächst versuchte sie die folgenden Gefühle weiter zu unterdrücken, die sie die ganze Zeit in sich getragen hatte, doch sie verlor den Kampf.
Ihre Hand griff nach der Waffe, die seit dem Vorfall mit Vodka bei sich getragen hatte und richtete sie auf ihren Vater und Terpentin.
„Verdammt! Was machst du da! Woher hast du die Waffe?“, fragte Terpentin erschrocken.
„Scheint so, als wäre das der Untergang der Organisation, was?“ Ein fieses Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
Vodka stand genau inmitten der Mitglieder, die versuchten in das Büro des Bosses zu gelangen. Man war inzwischen soweit, dass man die Tür mit einer Axt einschlug. Vodka zuckte bei jedem Einschlag zusammen, riss sich aber zusammen. Von drinnen war leise ein Schuss zu hören, den aber niemand bemerkte.
In den Augen des Mannes neben ihm flackerte Mordlust und Lust auf Gewalt auf. Er und auch die anderen drängten immer weiter nach vorne.
Vermouth war jetzt ein Feind der Organisation und durfte bestraft werden- wie war ganz egal. Nur am Ende musste sie ihr Leben lassen.
Endlich hatten sie es geschafft, die Tür vollständig einzuschlagen und die ersten Möbel wurden beiseite geschoben.
Vodka wandte sich ab. Ein leichter Windhauch war auf dem Flur zu spüren.
Es war also so, wie sie gesagt hatte…
…………………………………………………………………………………………………………………….
Ich mach mal an der Stelle Schluss ^^
*sich verbeug* Vielen lieben Dank für eure Kommentare.
Eri_Kisaki