Autor: gaari
Date: 24. 8. 2005
Disclaimer: nur die story gehört mir^^
Kommentar: tja, ich widme es kaixtalafreak^^
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Es regnete schon seit Tagen, die Straßenbahn fuhr an bestimmten Stellen nicht mehr, an denen die Flüße und Bäche über die Ufer getreten waren und die ganze Straße überfluteten. Bill stand am Fenster und sah zu, wie das Wasser des Baches, der neben dem Gartenzaun des Hauses seiner Familie begann, unter dem Zaun durchfloss und gegen die Hauswand klatschte.
Keinen Schritt konnte man draußen gehen ohne klatschnass zu werden.
Bill seufzte. Im Nebenzimmer war alles ruhig, Bill stand auf und verlies sein Zimmer. Vor der Zimmertür seines Bruder blieb er kurz unschlüssig stehen, dann trat er ohne zu klopfen ein.
Tom lag in seinem Bett und starrte ins leere. "Man, siehst du Scheiße aus.", begrüßte ihn Bill.
"Danke für das Kompliment." "Du kriegst noch Depressionen, Tom."
Tom sagte nichts dazu. Bill setzte sich an den Bettrand seines Bruders und nahm ein kleines Päckchen vom Nachtschrank. "Aspirin?"
"Ich hab Kopfweh von deinem Gejaule da drüben."
"Passt dir was nicht?", Bill legte das Päckchen wieder zurück und schaute aus dem Fenster, "Scheiß Wetter, hm? Und wir müssen noch auf die Bühne."
"Passt doch zu deinem Clip." "Clip? Ach der, das war doch vor Jahren..."
"Vor einem.", Tom deutete mit einem Finger auf den Kalender neben seinem Bett.
"Auch egal.", Bill stand auf, "Zwei Stunden noch bis der uns abholen kommt."
Tom brummte etwas unverständliches ins Kissen und winkte Bill zu, das er die Tür zumachen sollte.
Bill ging hinunter in die Küche. Unschlüssig riss er den Kühlschrank auf um ihn nach einigen Sekunden Hineinstarrens wieder zu schließen.
Dann ging er ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Es rauschte, doch zu erkennen war das gerade ihr erster Hit ,Durch den Monsun' lief. Skeptisch beobachtete er sein ein Jahr jüngeres ich und fragte sich wieder bescheuert er mit fünfzehn gewesen war dieses ,Hey' in den Song einzubauen. Mittlerweile hatte er sich nämlich dazu entschlossen diese Stelle auszulassen, da es ihm zu peinlich geworden war. Am nächsten Musiksender lief -ebenfalls rauschend- wieder das gleiche Lied.
Die Stelle an der er und Tom gleichzeitig sangen, Bill lächelte. "Wie süß..."
"Süß? Wer?", Tom sprang die letzten Treppenstufen hinunter. Bill zuckte zusammen und schaltete in Lichtgeschwindigkeit den Fernseher aus. "Süß? Ehe... da war grad ein Eichhörnche-äh..n... am Baum.."
Tom schaute ungläubig, entschied sich dazu dann doch nicht weiter zu diskutieren und schaute in den Kühlschrank. "Ist du ne Pizza mit mir?"
Tom wedelte mit einer Tiefkühlpizza herum.
"Ne, ich hab keinen Hunger."
"Soll ich die etwa alleine Essen?", Tom schaute ihn bittend an.
"Ja.", Bill schaute seinen Bruder einige Momente an, "Hör auf so zu schauen... Na gut, ich ess mit."
"Super.", Tom grinste und schob die Pizza ins Backrohr.
Eineinhalb Stunden später pappte Pizza auf der Wand, in Bills und Toms Gesicht und in Georgs Gesicht ebenfalls, da dieser die Beiden zum Konzert holen wollte.
Als endlich alle Pizza aus dem Gesicht verschwunden war stiegen alle drei ins Auto ihres Managers. Tom war der einzige, der sein Instrument überall hin mitschleppte, was in der Schwierigkeit ausartete, das sie die Gitarre nicht in den Kofferraum brachten. Bis dann der Manager ausrastete und das ,blöde Ding, deswegen kommen wir noch zu spät' auf den Beifahrersitz schnallte und sich die drei Jungs hinten hineinquetschen mussten.
"Wie spät ist es?", Bill lugte über Toms Schulter, der auf seinem Schoß saß nach vorne um auf die Autouhr schauen zu können.
"Zehn vor acht.", Georg schaute aus dem Fenster.
Bill murmelte etwas und schaute auf der anderen Seite aus dem Fenster.
Tom knallte mit dem Kopf an die Autodecke, als er ebenfalls versuchte aus dem Fenster zu schauen, "Autsch."
"Hey wir brauchen dich noch.", Bill lächelte und umarmt seinen Bruder.
"Aussteigen!", der Manager machte eine Vollbremsung und riss gleich darauf die Autotüren auf.
~Bills Sicht~
Als wir ausstiegen hatte es kurz zu regnen aufgehört, Tom kletterte von mir runter und stieg aus dem Auto. Der Manager reichte ihm seine Gitarre, er schnallte sie um und gähnte.
Während mich dann drinnen die Visagistin schminkte und meine Haare entwirrte und aufgelte stand er ruhig daneben. Doch ich konnte spüren, wie gespannt er war. Fast konnte ich es körperlich spüren. Das war immer so vor Auftritten, einerseits wegen der Vorfreude, dann wegen der ständigen Angst etwas falsch machen zu können und noch tausend Dinge, die ihn ebenfalls etwas unsicher und unruhig machten. Doch dies verflog spätestens auf der Bühne.
Als die Visagistin ihn sah kreischte sie auf, "Du siehst ja gar nicht gut aus, los setz dich hin, ich mach das!"
Tom schüttelte den Kopf, "Schon ok, ich werde... hey nein!"
Sie hatte ihn einfach auf den Stuhl gedrückt und pinselte nun an ihm rum. Sichtlich zuwider ließ er es sich gefallen.
Auf der Bühne verlief alles glatt. Ich weiß nicht, wer oder was mich geritten haben musste, als ich seine Gitarre nahm und nach dem Konzert über die Bühne schmetterte. Nun, vielleicht hatte ich es mit dem Alkohol in der Pause ein wenig übertrieben.
Während ich noch seine Gitarre demolierte lief er von der Bühne.
Als wir anderen drei, Gustav mit strafendem Blick in meine Richtung und Georg mit den Gitarrenstücken und ebenfalls anklagendem Blick die Bühne verließen war Tom nicht mehr da.
Ich sah mich nach ihm um. "Tommy!"
"Oh, lauf ihm lieber nicht über den Weg!", Gustav schwebte -leise wie ein Katze- an mir vorbei.
"Bill!" Ich drehte mich um, Georg stand vor mir.
"Was ist?"
"Gerade du müsstest doch wissen, was ihm das Ding bedeutet, ja?!"
Schuldbewusst schaute ich zu Boden. Es war ein Wunder wie es Georg immer wieder schaffte das zu erreichen was er wollte. Wenn er wollte, das ich mich schuldig fühlte dann schaffte er das auch. Ich schaute ihn nicht an, als er weiterredete.
Wie Regentropfen prasselten die Worte, die mein Schuldgefühl noch verstärkten auf mich nieder. "Kannst du nicht... irgendwas machen?", ich deutete auf die Stücke der Gitarre, die er aufgesammelt hatte. Er schenkte mir noch einen Anklagenden Blick bevor er sich umdrehte.
Eine Stunde später waren drei viertel der Band zu Hause. Ich stand am Fenster und wartete darauf, das Tom nach Hause käme.
Es hatte wieder begonnen zu regnen und die Schlammmaßen flossen die Straße entlang.
Tom war klatschnass als er durch das Gartentor watete. Ich lief runter zur Tür und riss sie auf, mein Bruder stützte sich an der Hauswand ab und sah mich anklagend an.
"Bitte, nicht böse sein, Tom!"
Er sagte nichts und kippte wo er war um. Ich schaffte es noch ihn aufzufangen und den Hausflur vor einer Schlammwelle zu retten. Dann saß ich mit ihm in den Armen auf dem Boden.
Seine Klamotten waren total durchnässt, er sah aus als wäre er schwimmen gewesen.
Langsam kam er wieder zu Bewusstsein. Ich bemerkte, wie heiß seine Haut war.
"Tom! Hörst du mich?!"
Mein Bruder nickte leicht. Ich stand auf und zog ihn hoch. Erschöpft lehnte er sich an meine Schulter. "Komm, du musst mal heiß duschen..." ,Oder baden... am besten gleich so in die Wanne...'
Mein Glück war, das er das wohl auch für ein gute Idee hielt.
Irgendwie schafften wir es bis ins Badezimmer, wo ich ihm dann beim Ausziehen half. Nach einer halben Stunde im Wasser halb ohne Bewusstsein halb mit Bewusstsein rumzuliegen schaffte er es einen Pyjama anzuziehen und ins Bett zu klettern.
"Tut mir echt leid wegen.. deiner Gitarre.. ich weiß nicht was mit mir los war.."
Er schaute mich an, irgendetwas anklagendes konnte ich in seinem Blick erkennen.
Er schloss die Augen. Irgendwie musste ich trotz allem lächeln. Ich hob eine Hand und strich ihm die Threadies aus dem Gesicht.
Plötzlich läutete es an der Haustür. Ich strich kurz über Toms Wange und ging nach unten.
Georg stand draußen und hielt mir Toms Gitarre vor die Nase, wortlos.
Mein Mund ging einfach nicht mehr zu. "Wie hast du das....?!"
"War nicht so schwer. Ist er schon da?"
Das war der Zeitpunkt an dem ich Georg um den Hals fiel, ich hatte den anklagenden Blick Toms' nicht vergessen. "Danke, Danke, Danke!"
Da Tom nicht bleiben wollte ging ich gleich zurück in Toms Zimmer. Tom war wach. Als ich ihm die Gitarre vor die Nase hielt riss er erstaunt die Augen auf, "Wie...?!"
"Georg hat es geschafft das Ding wieder heile zu machen..", ich stellte die Gitarre, der man es überhaupt nicht mehr ansah, das sie eben noch verstückelt gewesen war neben das Bett und dankte Georg im Stillen, das man nicht einmal die Stellen mehr sah wo sie zerstückelt gewesen war.
Tom setzte sich auf und umarmte mich. Nach einigen Sekunden legte ich meine Arme ebenfalls um ihn und spürte dieses komische Gefühl das ich schon seit einiger Zeit spürte, wenn ich ihn ansah. Aber es konnte doch unmöglich sein, das ich mich ausgerechnet in meinen Bruder verknallt hatte, oder?
"Du.. Bill?"
Ich zuckte ein bisschen zusammen und schreckte (oder heißt es schrak?!) aus meinen Gedanken auf. "Ja?"
"Ich muss dir was sagen...", er drückte mich ein Stück weg und schaute mich an, "schon lange... Ich liebe dich..."
"Ich weiß, ich dich doch auch!", ich schluckte, wie hatte er denn das eigentlich gemeint?!
Natürlich nicht so, wie ich es verstehen wollte... er war eben mein Bruder...
"Du verstehst es nicht...", er schaute mich traurig an und küsste mich sanft auf die Lippen. Dann löste er sich wieder von mir, "Nicht so wie ich sollte... ich liebe dich nicht als Bruder.. sondern... als Freund...."
Er wurde rot und schaute zur Seite.
Einige Sekunden tat ich nichts, dann beugte ich mich zu ihm und flüsterte:" Ich dich doch auch.."
Damit versanken wir in einem zweiten, heftigeren Kuss.
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*kicher* Na, ist das kitschig oder ist das kitschig?
Hm, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen... baba^^
