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Die Dunklen Chroniken von Nosgoth

Kapitel I - Der Zirkel Vampire
von

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Der Zirkel der Vampire - Nosgoth

Dunkel waren die Zeiten, in denen ich versuchte meinem Schicksal zu entkommen. Jedoch erwies sich dies als großen Fehler, denn ich begriff, dass es an der Zeit war, mich meinem Schicksal zu stellen und Kain als Soul Reaver dienen sollte. In einem Tempel fand ich damals mein Ende, aber ein Teil von mir war am Leben geblieben und zusammen mit mir, konnte mein Gebieter meinen Peiniger vernichten.

Die Zeit verging und irgendwie gelang es Kain, mich aus der Klinge seines Schwertes zu befreien und mich durch ein aufwendiges Ritual wieder zum Vampir machte. Nun stand ich wieder bei ihm und meinen Brüdern. Seite an Seite fochten wir gegen die Sarafanen und deren Macht. Im Kampf bewies ich meinem Gebieter erneut meine Loyalität, was dazu führte, dass ich erneut zum Leutnant ernannt wurde.

Viele blutige Schlachten bestanden wir erfolgreich und immer tiefer drangen wir in den verschiedenen Tempeln unserer Gegner vor.

Wir teilten uns auf, um schneller das Sonnenartefakt zu finden. Was ich jedoch nicht wusste, war, dass sich in der Kammer, in der ich mich befand, ein alter Bekannter meines Gebieters gefangen gehalten wurde - zumindest sein toter Körper.

Faustus. Lord Kain hatte ihn bestraft, als er ihn verriet. Seine Seele wurde ihm entzogen.

Hm - welch Ironie des Schicksals.

Zögernd näherte ich mich dem gläsernen Sarg, indem er ruhte und blickte in sein nichts sagendes Antlitz. Ich beschloss ihn zu befreien und ihn meinem Gebieter auszuliefern. Augenblicklich leckte ich mir die Lippen, als ich an die Grausamkeiten dachte, die Kain mit ihm vorhaben würde.

Aber als ich das gläserne Gefängnis Faustus' zerschlagen wollte, wurde ich gegen die Wand geschleudert, sodass ich für kurze Zeit benebelt an ihr lehnte. Als sich dann meine Sinne klärten, und mich erhob, war der Raum, in welchem ich mich befand verriegelt. Schweigsam trat ich zu ihr und versuchte sie zu öffnen. Verschlossen. Woher kam nur diese menschliche Vorliebe für Türen?

Als ich mich umdrehte musste ich grinsen, als ich feststellte, dass sich der Raum mit Menschenwachen füllte. Brüllend griffen sie an, doch wusste keiner von ihnen, dass sie somit ihren Untergang besiegelten.
 

Mein Blutdurst war enorm. Blitzschnell zog ich meinen Blutsänger, mein Schwert und schnellte auf den ersten der unachtsamen Wächter zu. Dann ließ ich mein Schwert sprechen und führte einen so derartig schnellen Angriff durch, dass der Mensch ächzend zu Boden fiel und ich gerade dabei war, ihn auszusaugen. Doch dies wurde mir leider nicht vergönnt und wurde umstellt. Zornig erhob ich mich und ließ meine Waffe kreisen um eine magische Attacke zu starten, die alle übrigen Wächter gegen die Säulen des Raumes knallten.

In ihren letzten Atemzügen winselten sie noch, bevor ich mich zu jedem Einzelnen begab, mich zu ihnen kniete und sie aussaugte.

Meine Wunden wurden geheilt und es befriedigte mich, ihre verzweifelten und gequälten Gesichter zu sehen, die ihnen geblieben waren, als der Tod sie ereilte. Aber...irgendetwas ließ meine Blicke wieder zu Faustus schweifen. Natürlich! Der Sarg war verschlossen und für Vampire unzugänglich. Ich wusste, was nun zu tun war: Ich musste Blutsänger magisch aufladen, um an Faustus herankommen zu können. Nur wie? Als ich mich noch einmal im Raum umsah und ihn genauestens kontrollierte, stellte ich fest, dass mit der Fahne, die an der Ostseite des Raumes neben einem Fenster an der Wand etwas nicht stimmte. Auf dem Bild waren zwei Kreaturen zu sehen, der Tod und das Leben und einen Vampir, der vom Leben gesegnet wurde. Völliger Blödsinn! Der Tod - die Dunkelheit, ist auf der Seite der Vampire und nicht das Leben - das grelle Licht! Verärgert wandte ich mich ab und bemerkte erst jetzt, zwei Sockeln mit den Zeichen der Dunkelheit und des Lichtes. Sie waren für den Reaver gedacht, den ich jedoch bei meiner damaligen Opferung verloren hatte. Aber...irgendwas zog mich zu ihnen und ließ mich meine Waffe zücken. Als die Klingenwaffe in meinen Händen zu pulsieren begann, begriff ich, dass die elementaren Energien meines Reavers geblieben waren.
 

Ich aktivierte die Macht meines einstigen Lichtreavers und berührte den Kristall der Dunkelheit, welcher auf einen der beiden Sockeln war. Vorerst geschah nichts, was mich nicht sonderlich wunderte, denn dies war erst der halbe Teil, den ich zu erledigen hatte.

Nach dem Lichtreaver, aktivierte ich die elementare Energie der Dunkelheit und berührte mit ihr, den Kristall des Lichts auf dem verbliebenen Sockel.

Achtsam sprang ich anschließend einen Schritt zurück und beobachtete die Sockel beim Verschwinden in den Boden. Aber an ihrer Stelle erschien in der Mitte des Raumes ein, mit magischen Energien gefüllter Kristall, der nur darauf wartete, meinen Blutsänger stärken zu dürfen. Ich ließ die Klinge den Kristall berühren und fühlte die Macht, welche nun den Blutsänger durchströmte. Mit ihr würde ich nun vielleicht in der Lage sein, den Sarg zu zerschmettern.

>Was würden bloß diese dummen Menschen sagen, wenn sie feststellten, dass ich, Raziel, ihren wichtigsten Gefangenen entführt habe? <. Sie zu ärgern, war für mich ein kleiner Triumph, der mich grinsen ließ. Doch nun genug mit meinen Gedankengängen. Ich war schließlich hier her gekommen um meine Mission zu erfüllen also breitete ich meine Flügel aus, die mir wieder geschenkt wurden und flog zum gläsernen Sarg.

>Faustus...ob du nun etwas aus deinem Verrat lerntest? Du siehst doch, wie grausam diese Menschen sein können<, dachte ich.

Ich betrachtete nur kurz, den verräterischen Vampir, bevor ich brüllend das Glas zerschellen ließ und Faustus auf meine Schultern warf.
 

Seltsamerweise konnte ich hinter mir ein geschwächtes stöhnen hören. Es kam eindeutig von Faustus...nur wie ist dies möglich? Er müsste doch tot sein! Plötzlich schossen mir einige Erinnerungen durch den Kopf. Erinnerungen wie ich Kain das Herz aus dem Leibe gerissen hatte.

Hmm... vielleicht war dies die Antwort. Nicht nur das Herz, sondern auch Faustus' Seele wurde ihm entrissen... Was wohl mein Gebieter zu dieser Entdeckung sagen würde?

Ich würde es bald schon erfahren, doch vorerst galt es, das Artefakt zu finden.

Lautlos verließ ich den Raum, lief gen Westen und blieb hinter einer Mauer stehen, als ich das Gerede der Wächter hörte.

Kopfschütteln setzte ich meinen Bruder ab und belauschte die ahnungslosen Menschen. "Ja, ich hörte, dass irgendwo im Westturm das Artefakt verborgen ist. Ich bin mir nur nicht sicher, es war ein Gerücht...". >Soso, im Westturm also. Na dann werde ich mich vergewissern, ob dies auch stimmt... <

Ich trat aus dem Schatten hervor und wurde sofort von einem Pfeilhagel begrüßt. Blitzschnell wich ich dieser Tücke aus, wechselte in die Kampfpose und beschloss, meine telekinetischen Kräfte zu benutzen um die Sarafanen in den Abgrund zu stürzen.

Als ich mich umdrehte, stand Faustus vor mir, wenn auch wackelig. "Raziel...". Kaum als er meinen Namen nannte, stürzte er wieder bewusstlos zu Boden, worauf ich ihn wieder schnappte und über meine Schultern legte.

Ich trat ein paar Schritte zurück und erblickte vor mir den Westturmes, der majestätisch in den Himmel ragte. Da hinauf zu klettern war größenwahnsinnig. Aber ich hatte die Ehre Flügel zu besitzen und Dank ihnen war es für mich ein Leichtes an die Spitze des Turmes zu gelangen. Mit meinen telekinetischen Kräften sprengte ich das Glas des Fensters und landete im Inneren des Turmes.

Und tatsächlich befand sich das Artefakt der Sonne inmitten dieser Kammer und ich wusste, dass es gut geschützt sein musste. Erneut setzte ich Faustus ab und benutzte eine meiner "Dunklen Gaben" um ihn unantastbar zu machen, denn er würde das bevorstehende Gemetzel nicht überleben. Vorsichtig trat ich zum Artefakt und wollte gerade danach greifen, als ein Pfeil meine Hand traf und ich zurückzuckte. Viele Wachen stürmten in den mit Licht getränkten Raum. Unter ihnen befanden sich einige Zweihandschwertkämpfer, Bogenschützen, Magier und anderen niederen Geschöpfe. Für mich galt es erstmals die lästigen Magier aus dem Weg zu räumen.

Während ich mit Telekinese die Magier an Stacheln, die sich auf den Wänden befanden, aufspießte, wurde ich von den Bogenschützen unter Beschuss genommen und übel zugerichtet. Auch die Schwertstreiche der Gegner setzten mir zu und mein Blutdurst war wieder gekommen. Jedoch war meine Wenigkeit viel zu schwach um meinen Durst zu stillen und ich dachte, hier würde ich fallen.

Meine Kräfte schwanden und ich fiel zu Boden. >Nun ist alles aus.... <, dachte ich mit zugekniffenen Augen. "Haha! Stirb du Ausgeburt der Hölle. Ich bin dein Henker!"

Der Mensch erhob sein Schwert, bereit mich zu köpfen, aber als er zuschnellte, wurde er tödlich verwundet und sank zu Boden. Ich blickte auf. Faustus! Wie gelang es ihm so schnell auf die Beine zu kommen?

Mit einer seiner Dunklen Gaben, hinderte er die Gegner, mit Hilfe einer magischen Barriere, anzugreifen. Dann wendete sich Faustus an mich und kniete sich zu mir. "Raziel, wenn du leben willst, trinke mein Blut! Ich vertraue dir meine beste Gabe an: Sprung! Und nun trink. Wir müssen immerhin hier raus!", sprach er und hielt mir seinen Arm hin, den er sich aufritzte, damit ich sein Blut trinken konnte. Aber ich zögerte. "Sei kein Narr, Raziel!".

Ich dachte kurz nach, bevor ich aber dann seinen Arm packte und ein wenig von seinem Blut sog, um mich zu stärken. Mit neuen Kräften erhob ich mich und trachtete rachsüchtig nach den Leben der Sarafanen, die mich so erniedrigt hatten. Zusammen mit Faustus säuberten wir den Raum gründlich und stillten unser Verlangen nach Blut.

Als der Weg frei war, nahm ich das Artefakt an mich und blickte zu Faustus, bedankte mich für seine Hilfe ging zu ihm. Ein Klirren zerstörte unser Versöhnunsgespräch und wir blickten zu unseren Füßen, bei denen eine Art Bombe lag. Die Lunte brannte und entsetzt riss ich meine Augen auf, packte Faustus beim Arm und rannte mit ihm zu einem der Fenster. Ich wusste, es müsste ein Wunder geschehen, unversehrt aus dieser Falle zu entkommen...
 

Die Zeit schien für einen Augenblick still zu stehen, als unsere Angst den Raum erfüllte. Ohne nachzudenken sprangen wir aus dem Fenster, worauf eine Explosion folgte und uns zum Teil erfasste. Wir stürzten kopfüber und mit vielen Verbrennungen gen Boden. Ich konnte mich kaum bewegen, doch ich wusste, dass ich fliegen musste um zu überleben. Wir näherten sich immer unaufhaltsamer unserem scheinbaren Ende und erst einige Meter vor dem Aufschlag, gelang es mir, meine Flügel auszubreiten und den Aufwind zu nutzen um mit Faustus in den Himmel empor zu steigen.

Die Reise durch die Lüfte war beschwerlich, und ich stürzte vor Erschöpfung, nahe der Säulen von Nosgoth, die wieder aufgebaut wurden, ab und verlor, wie mein Bruder das Bewusstsein...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-07-27T16:01:57+00:00 27.07.2006 18:01
Die Geschichte ist gut. Ich kenne mich aber mit der Soul Reaver Saga nicht so gut aus.
Von:  Rhage_War
2005-08-04T15:46:14+00:00 04.08.2005 17:46
ich kann mich den anderen beiden nur anschließen *lächel*
Von: abgemeldet
2005-08-04T11:47:16+00:00 04.08.2005 13:47
Eine wirklich sehr gute FF. Dein Schreibstil gefällt mir echt gut !! Bin schon gespannt,wie es weiter geht ^-^
Gruß ayu
Von: abgemeldet
2005-08-03T16:42:42+00:00 03.08.2005 18:42
spannend geschrieben. bitte schreib schnell weiter.


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