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Die Argoth-Chroniken: Zikél

von

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Kapitel 24

Titel: Die Argoth-Chroniken: Zikél

Teil: 24/30

Autor: Alaska & BlueMercury

Genre: Fantasy

Warnung: Zucker, Depri (?)
 

Kommentar: Nach langer, langer, sehr langer Zeit nun endlich ein neues Kapitel. Tut mir leid, ich hatte etwas stressige Klausurenphase in der Uni und und und. Ich hoffe, es gibt nach all der Zeit noch jemanden, der die Geschichte liest, wir freuen uns wie immer riesig über Kommentare und danken allen Kommentierenden ganz herzlich.
 


 


 


 

~24~
 

Mao lag gegen Zikéls Brust gelehnt, die sich stetig hob und senkte. Sein Namuri schlief und Mao selbst bekam nicht genug davon, ihm zuzusehen. Es beruhigte ihn, den Anderen so anzuschauen.
 

Lange beobachtete er ihn, träumte vor sich hin. Bis er etwas hörte. Vorsichtig löste er sich von Zikél und ging dem Geräusch auf den Grund. Es kam aus dem Zimmer von Telis. Er weinte.
 

„Zikél...Zikél, wach auf.“ weckte er sofort seinen Partner.
 

Noch reichlich verschlafen sah er zu Mao auf und lächelte.

„Hast du noch nicht genug?“ Eine Hand fuhr ihm in den Nacken und er wollte den Braunen schon zu sich ziehen, doch dieser wehrte sich. Erst jetzt hörte auch Zikél das leise Wimmern und war sofort hellwach.

„Telis! Ist er wach?“ Schnell stand er auf und lief in das andere Zimmer. Das graue Kätzchen wälzte sich nun mehr herum, hatte sich in die Decke verkrallt und weinte. Ohne zu zögern nahm Zikél ihn vorsichtig in den Arm und strich ihm über das Köpfchen.

„Er wird wach. Claras Spruch wirkt nicht mehr lange...“ Besorgt sah der Blaue Mao an.
 

„Soll ich...jemanden holen?“ wollte Mao wissen, setzte sich aber erst mal zu den Beiden. „Telis...“ wisperte er und begann, den Jungen zu kraueln. „Hörst du mich?“
 

„Nein, noch nicht. Wenn zu viele auf einmal um ihn herum sind, bekommt er nur Angst. Außerdem sind wir jetzt seine Familie, wir müssen das auch allein schaffen.“ Zikél zog die Brauen zusammen und versuchte sich zu beruhigen. Sie durften jetzt nicht die Nerven verlieren. Er wusste, wie Telis sein konnte und machte sich auf das Schlimmste gefasst.

Leise redete er auf ihn ein, hielt ihn.

Das Weinen nahm nach einiger Zeit ab, wurde nur zu leisem Gemurmel, aus dem Zikél deutlich ein Wort heraushörte: Jalla.
 

Die Blicke der Kater trafen sich. Mao rutschte noch ein bisschen näher und strich dem Jungen beruhigend über den Kopf. „Telis...Kätzchen...“ schnurrte Mao und hoffte, dass der Junge bald erwachen würde.
 

Telis zuckte unter Maos Hand, verzog das Gesicht. Die Ohren und der Schwanz bewegten sich unruhig und die Augenlider flatterten. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis man endlich das Dunkelblau erkennen konnte. Noch etwas verschlafen, blickte sich der Junge um. Er wirkte verwirrt, unruhig, wollte sich von Zikél los machen. Die kleinen Öhrchen lagen dicht am Kopf, als er den Blauen groß ansah.

„Ich habe was ganz schreckliches geträumt.“ schniefte er und blickte zu Mao.
 

Maos Züge wurden weich. „Wir sind hier, Kätzchen. Wir sind bei dir.“ Er ergriff die Hand des Kleinen. So gerne hätte er Telis in den Arm genommen.
 

Zikél umschloss Telis fester von hinten und drückte seine Lippen gegen die Schläge des Kleinen, welcher auf einmal schrecklich zitterte.

„Warum...sagst du das?“ Der Junge schien Maos beruhigende Worte als Anlass zum Misstrauen genommen zu haben, denn er wandte sich nun zu dem Blauen, leise Furcht in den Augen.

„Ich will zu Jalla...wo ist mein Jalla?“ Die ersten Tränen liefen dem Jungen über die Wangen, Zikél atmete tief durch und strich sie ihm weg.

„Telis, es tut mir wirklich leid, aber dein Jalla....nun, er ist jetzt bei deinem Jaho.“ Erschrocken legte der Graue die Ohren noch dichter an und schüttelte erst langsam, dann heftiger seinen Kopf.
 

„Du hast nicht geträumt, Telis. Du erinnerst dich doch an den Überfall...und an die Zeit bei Leonidas...und an mich...wir sind da. Und...viele andere auch...“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, verfluchte er sich auch schon dafür. Mao war kein guter Tröster, nicht im Umgang mit Kindern. Hilfesuchend sah er zu Zikél.
 

Dieser starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Verzweiflung an. Er wusste, dass der Braune nur das Beste wollte, aber bei Telis musste man sehr vorsichtig sein, wie dieser auch gleich unter Beweis stellte.

„Nein! Du lügst! Ich will zu Jalla! Lass mich los! Ich will nicht bei euch bleiben!“ schrie der Junge und wehrte sich gegen Zikéls Klammergriff, dem er allerdings nicht entrinnen konnte.

„Beruhige dich, Kleiner. Ich weiß, du willst-“

„NEIN! LASS MICH LOS!! ICH WILL DAS NICHT HÖREN!“ Der Graue presste die Hände auf die Ohren und schüttelte wild den Kopf.
 

Mao biss sich auf die Lippe. „Ich...es tut mir so leid...“ wisperte er und ließ die Ohren hängen.
 

Der Blaue hatte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun mit dem Kätzchen, weshalb er seinen Namuri nur kurz ansah und nickte. Mao konnte nicht wissen, wie Telis gewesen war. Für ihn war er immer der kleine aufgeweckte Junge, aber dass er eigentlich ein fast schon cholerischer unbändiger Problemfall war, das hatte er nie zu sehen bekommen. Bis jetzt.

„Mach...die Tür zu.“ ächzte er und drehte den Kopf von Telis weg, da dieser nun schreiend dazu überging mit seinen Klauen um sich zu schlagen. Immer wieder rief er nach seinem Kemjal und wurde nur noch hysterischer, wenn Zikél versuchte ihm gut zuzureden.

„Telis, ich weiß, es tut weh, aber du bist nicht allein...“ Kleine Krallen bohrten sich in seinen Unterarm und hinterließen tiefe Spuren, doch der Kater biss nur die Zähne zusammen und versuchte seinen Schützling weiterhin festzuhalten.

„IHR LÜGT!! ER IST DA! ER WARTET AUF MICH!!“ kreischte Telis und trat dem Blauen hart in den Unterleib, so dass dieser aufkeuchte und ihn losließ. Diese Chance nutzte das Kätzchen natürlich und rannte auf Mao zu, der gerade die Holzwand vor dem Eingang anbringen wollte. Rücksichtslos stieß er den Braunen weg und verschwand nach draußen, wo er fassungslos auf das neue Dorf starrte. Alles war anders, nichts mehr da, wo er es kannte. Telis schrie erneut und tobte am Geländer.
 

Mao war ihm sofort gefolgt, hatte den Kleinen gepackt und bevor er richtig loslegen konnte, sich aus dem Griff des Braunen zu befreien, hatte er ihn zurück in die Hütte gezogen. „Telis, beruhige dich!“ sagte er laut und bestimmt. Das war keine Situation, in der Mao noch an Feinfühligkeit dachte.
 

„GEH WEG! LASS MICH LOS!! ICH HASSE DICH. ICH HASSE EUCH BEIDE!“ schrie Telis und schlug und trat fest nach Mao.

Zikél hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und lief zu ihnen.

„Telis, hör auf! Wir können doch auch nichts dagegen tun! Dein Jalla hat dich geliebt! Er hat sich für dich geopfert! Damit du leben kannst!“ Erneut schrie Telis, warf sich zu Boden und zappelte und trat um sich, wobei Zikél erneut erwischt wurde.

„Telis, bitte!“ knurrte der Kater und versuchte ihn runterzudrücken.
 

Der Braune griff nach den beiden Händen des Kleinen und hielt sie fest. Mao hatte Tränen in den Augen. „Du hasst uns? Damit können wir leben. Du bist so undankbar! Dein Jalla ist nicht gestorben, damit du alleine bist, sondern damit du lebst und er wird immer bei dir sein! Wie kannst du daran nur zweifeln?“ Der Kater brüllte. Er brüllte den Jungen an und es war nicht nur der Schmerz über die Verzweiflung des Kleinen, sondern auch seine Wut auf sich selber und das Gefühl in seiner Brust...er selbst hatte seinen Jalla hängen sehen und wusste, wie Telis sich fühlen musste. Und trotzdem konnte er ihn nicht trösten. „Er ist bei dir. Sie sind beide bei dir. Und das werden sie immer sein, begreif das doch!“ flehte er nun mehr und presste die Handgelenke des Kleinen zu Boden.
 

Telis hörte dem Braunen gar nicht zu, schrie nur, weinte und versuchte sich loszumachen.

Zikél hörte den Schmerz in Maos Stimme und sah auch die Tränen. Binnen weniger Sekunden zog er die Schlüsse und schob seinen Geliebten nachdrücklich beiseite.

„Mao, geh! Geh und hol meinen Kemjal!“ fauchte er und bekam prompt einen Hieb, der rote Kratzer auf seiner Wange hinterließ.

„Telis, hör auf! Das hat keinen Sinn!“

„ICH WILL ZU JALLA! ER IST NICHT TOT....er ist nicht tot!“ schluchzte der Graue und Zikél schlang erneut die Arme um ihn, konnte die Verzweiflung, Angst und Trauer des Jungen geradezu spüren. Beschützend hielt er ihn und fühlte dabei deutlich Telis’ Krallen in seinem Rücken, wie sie sich an ihn klammerten.

„Mao! Geh endlich!“ fuhr er den Braunen erneut an, denn er wusste nicht, wie lange er das Kätzchen so ruhig halten konnte und sein Namuri war deutlich ungeeignet zum Trostspenden.
 

Wie geschlagen stand Mao auf, verharrte noch einen Moment und stürzte dann aus der Hütte. Er war kaum auf der Brücke, als er schon nach Suaresh rief. Er wischte sich die Tränen von den Wangen und lief einfach in die Hütte der anderen Beiden. „Suaresh!“
 

Suaresh sah auf, als Mao hereinstürmte. Er war gerade damit beschäftigt einige Schalen zusammen zusuchen für die Feier und stellte sie weg.

„Mao? Was ist denn los?“ Auch Rana kam nun aus dem Schlafzimmer, einige Decken in den Armen.
 

„Zikél braucht schnell deine Hilfe...“ presste Mao heraus und rang sichtlich um seine Fassung. „Schnell!“ Bittere Tränen traten ihm immer und immer wieder in die Augen und er barg sein Gesicht in seinen zitternden Händen.
 

Suaresh fragte gar nicht weiter nach, sondern rannte gleich los. Rana kam auf Mao zu und nahm ihn fest in den Arm.

„Beruhig dich, Kätzchen. Es wird alles gut.“ Er strich dem Braunen sanft über den Rücken und dirigierte ihn zu einem Stuhl.

„Was ist denn passiert?“ fragte er leise, obwohl er es sich schon denken konnte.
 

Mao kam nicht zum Reden. Er hielt sich an Rana fest und weinte unterdrückt und winselte irgendwann kurz: „Zikél hat mich weggeschickt...“ und weinte weiter. Er fühlte sich so schrecklich. Jetzt, gerade jetzt müsste er bei seinem Partner sein.
 

Rana schwieg darauf hin nur und gab Mao einfach die Nähe und den Trost, den er jetzt brauchte. Der Dunkelbraune hatte noch nie über etwas geurteilt, bevor er nicht beide Seiten einer Geschichte kannte und wie er seinen Sohn einschätzte, hatte dieser einen Grund gehabt, warum er Mao weggeschickt hatte.

In der Hütte einen Baum weiter tobte immer noch ein wilder Kampf, denn Telis war Zikél ausgebüchst und schlug nach allem, das ihn daran hindern wollte aus der Hütte zu kommen.

„Telis, hör auf zu schlagen!“ fauchte Suaresh beherrscht, da er bereits einige Kratzer kassiert hatte. Sein Sohn setzte gerade zum Sprung an und warf sich auf das Kätzchen, rollte aber ab, so dass Telis sich nicht weh tat.

„Du darfst weinen, Kleiner! Du darfst weinen! Aber hör auf anderen weh zu tun.“ redete Zikél überraschend ruhig auf ihn ein. Er konnte dem Grauen einfach nicht böse sein und er war sich sicher, dass es ihm gelingen würde den Jungen zu beruhigen. Und seine Worte schienen wirklich zu wirken, denn Telis’ Gegenwehr ebbte immer mehr ab und wurde zu herzzerreißendem Schluchzen. Suaresh kniete sich neben sie und umarmte beide, da sich mittlerweile auch Tränen bei dem Blauen zeigten. So schrecklich hatte er es sich nicht vorgestellt.
 

Mao beruhigte sich langsam. Er löste sich irgendwann von Rana, wischte sich abermals die Tränenspuren aus dem Gesicht und setzte sich mit hängenden Ohren vor Rana hin. „Ich habe das Gefühl, hier gar nicht her zu gehören...“ wisperte er, nicht sicher, ob es wollte, dass Rana ihn verstanden hatte oder nicht.
 

Der Dunkelbraune lehnte sich zurück und sah Mao liebevoll an. Natürlich fühlte dieser sich nicht wohl! Wie sollte man sich auch unter so vielen Fremden und mit einem tollwütigen Kätzchen wohl fühlen?

„Ich weiß. Aber das ist nicht schlimm. Weißt du, Mao...ich kann mir nicht anmaßen zu verstehen, was du fühlst oder nachzuempfinden, was du alles erlebt hast. Das ist unmöglich. Ich kann dir nur erzählen, wie es mir in ähnlichen Situationen ergangen ist. Ich bin genauso fremd wie du in dieses Dorf gekommen. Ich kannte nur Su und war blind vor Liebe. Ich wollte nichts sehnlicher, als mit ihm zusammen leben.“ Der Kater lächelte väterlich und legte eine Hand auf Maos.

„Aber nach nur einer Woche setzte das Heimweh ein. Mein Dorf liegt einige Tagesreisen von hier entfernt und ich bin in einer sehr behüteten Familie aufgewachsen. Das heißt, ich war schrecklich verzogen und verwöhnt. Und Su ist kein Partner, der dafür Verständnis hat. Er war zwar liebevoll und zärtlich, aber er war eben nicht mein Kemjal oder Mekjahor. Ich wollte zurück, so schnell wie möglich! Ich habe mein früheres Leben, die Sicherheit der Gewohnheit vermisst, ich brauchte sie! Ich war nicht selbstständig und war, was die Führung eines Haushaltes anging, eine wahre Enttäuschung. Kurz: es gab oft Streit, ich fühlte mich unwillkommen und einfach Fehl am Platz.“ Rana hob eine Hand und strich dem Braunen sanft über die Wange.

„Ich weiß, du hast keine Familie, zu der du zurück kannst. Aber Leonidas kam dem wohl am nächsten. Er hat dich beschützt, für dich gesorgt, du musstest ihm nur dienen. Aber das ist nun vorbei. Es ist schwer, unglaublich schwer und man will irgendwann einfach nur noch in sein altes Leben, weil es zu viel wird. Und es ist keine wirkliche Hilfe, wenn der Partner, der eigentlich für einen Sorgen sollte, mit dem Aufbau des Dorfes oder der Bändigung eines wilden Kätzchen beschäftigt ist. Ich glaube nicht, dass Zikél es böse gemeint hat. Im Gegenteil, wahrscheinlich wollte er dich schützen, euch beide. Er trägt viel Verantwortung mit seiner neuen Familie und auch er ist unsicher, was das betrifft. Ihr müsst zusammen lernen miteinander umzugehen. Frei...miteinander umzugehen. Du hast die gleichen Rechte wie er. Du darfst genauso mal auf den Tisch hauen und sagen, was dir nicht passt. Es ist nicht so wie früher, Mao, du musst nicht immer still sein und nicken. Ich weiß nicht, was genau vorgefallen ist, aber es ist wichtig, dass du mit Zikél nachher darüber redest. Dass du ihm sagst, wie du dich gefühlt hast. Was dir so weh getan hat. Mit Liebe allein werdet ihr nicht weit kommen in eurer Beziehung. Ihr müsst euch vertrauen, offen sein und dürft eure Gefühle nicht voreinander verstecken.“ Wieder lächelte der Dunkelbraune und drückte Mao die Hand.

„Suaresh und ich haben lange gebraucht, um das herauszufinden. Aber ich bin sicher, du und Zikél, ihr werdet das schnell schaffen. Er braucht dich, Mao. Und er würde alles für dich tun.“
 

Eingeschüchtert von der Wortflut nickte Mao nur und sah weiterhin betreten zu Boden. Er fühlte sich nicht besser, im Gegenteil, der Druck, sich anzupassen, wuchs. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er sich noch nie so gefangen gefühlt wie hier.
 

„Ich weiß.“ seufzte er irgendwann. „Und ich enttäusche ihn nur.“
 

„Das glaube ich nicht. Er hat nur Angst um dich und ist von sich selbst enttäuscht, weil er dir das Leben hier nicht erleichtern kann. Aber wenn etwas Zeit vergeht...wer weiß, vielleicht findest du es dann hier ganz nett.“ Rana stand auf und ging zu der kleinen Kochstelle.

„Möchtest du etwas trinken?“
 

„Honigwein.“ antwortete Mao abwesend.
 

Kaum merklich zog Rana die Brauen hoch und drehte sich wieder um. Honigwein. Natürlich hatte er nie das da, was seine Gäste wollten. Ärgerlich begann der Dunkelbraune einen Beruhigungstee zu kochen und dort besonders viel Honig hineinzurühren.

„Es tut mir leid, aber Honigwein habe ich nicht im Haus. Ich hoffe, es schmeckt dir vielleicht trotzdem. Wenn nicht, lass es einfach stehen.“
 

„Was?“ fuhr Mao auf und schüttelte leicht lächelnd den Kopf. „Ist schon gut. Ich wollte auch gar nicht...ach, egal.“
 

Der Ältere sah entschuldigend auf den Namuri seines Sohnes und seufzte leise. Nachdem er sich ebenfalls Tee eingegossen hatte, allerdings mit weniger Honig, setzte er sich wieder zu dem Braunen und trank.

Es verging einige Zeit, da ertönte leises Poltern und Suaresh betrat die Hütte. Er sah zerzaust und teilweise zerkratzt aus, aber es schien ihm gut zu gehen.

„Teufelsbalg.“ zischte er und leckte sich über einen Kratzer am Arm.

„Hör auf so über Telis zu reden! Der Kleine hat verdammt viel mitgemacht!“ fauchte Rana plötzlich nicht mehr so ruhig und warf seinem Gefährten böse Blicke zu. Dieser grummelte nur leise eine Entschuldigung und verschwand im Schlafzimmer. Kurz darauf kam er mit Verbandszeug wieder und setzte sich an den Tisch.

„Er hat sich endlich beruhigt. Zikél hat es weit schlimmer getroffen als mich. Anstatt den Krallen auszuweichen, hat er sich regelrecht hineingestürzt! Ich versteh nicht, wie Amidas das ausgehalten hat.“ Rana nahm dem Getigerten den Verband ab und versorgte ihn.

„Mit viel Liebe.“

„Ja, und einem dicken Fell! Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals so zerkratzt aussah.“

„Verdammt, Su! Amidas war sein Kemjal! Natürlich verhält er sich da anders.“ Auch wenn er es nicht zeigte, nahm die ganze Sache den Dunkelbraunen ziemlich mit. Sein Gefährte senkte nur den Kopf und schwieg.

„Er hat übrigens nach dir gefragt. Zikél, meine ich.“ bemerkte der stämmige Kater nebenbei und sah Mao nachdenklich an.
 

„So? Was möchte er denn?“ fragte Mao, mehr aus Höflichkeit denn aus Interesse. Suaresh sah schlimm aus. Wenn er wieder bei Zikél wäre, würde er ihn erst einmal flicken dürfen...wie so oft.
 

Die beiden Kater sahen kurz verwundert auf, warfen sich einen Blick zu und beschäftigten sich wieder mit Suareshs Wunden.

„Er hat sich Sorgen um dich gemacht. Ich habe es nicht ganz verstanden. Als Telis endlich ruhig war und sich nur noch an ihn geklammert hat, murmelte er irgendwas davon, dass er dich weggeschickt hat. Er wollte sich entschuldigen oder so.“
 

Seufzend stand der Braune auf. „Ich bringe dir den Becher später wieder, wenn das in Ordnung ist.“ Den Tee in beiden Händen verließ er sie und kehrte zu den anderen Beiden zurück. Wobei...eigentlich begnügter er sich damit, die Hütte zu betreten und sich im ersten Raum auf die Bank zu setzten, seinen Tee immer noch vor sich. Vorsichtig nippte er an dem heißen Getränk.
 

Es war ganz still in der Hütte. Man hörte keinen Mucks.

„Mao?“ Die Stimme klang mehr nach einem Hauchen, als wolle man eine schlafende Person nicht aufwecken.
 

„Hier.“ antwortete er ebenso leise.
 

Dann blieb es wieder still. Kurz darauf hörte man das Rascheln von Decken, Flüstern und Wimmern. Wieder Stille.

„Könntest du ins Schlafzimmer kommen?“ Unsicherheit in der Stimme.
 

Mao seufze wieder, stand auf und wechselte das Zimmer. Immer seinen Tee dabei.
 

Zikél sah ihn mit angelegten Ohren an, lächelte schwach und nervös. Über seine Nase und die Wange zogen sich lange Kratzer und auch der Rest seines Körpers war stark in Mitleidenschaft gezogen. Telis saß oder eher kauerte auf seinem Schoß, das Gesicht ins Brustfell vergraben, die Beine angezogen, in eine Decke gewickelt.

„Er wollte mich nicht gehen lassen.“ Er sagte es, als würde es alles erklären.

„Es tut mir leid, Mao.“ Zikél löste eine Hand und streckte sie nach dem Braunen aus. „Ich wollte dich nicht so anfauchen.“
 

Lächeln. Mao nahm die Hand in seine, beugte sich herunter und küsste sie. „Das ist schon in Ordnung. Das weiß ich.“ meinte er. „Aber lass uns später reden.“
 

Zikél drückte Maos Hand fest, damit dieser wusste, dass er es ernst meinte.

„Nein, ist es eigentlich nicht. Aber ich erklär es dir später.“ Allerdings fragte er sich, wann das sein würde, denn Telis schien weder schlafen, noch ihn gehen lassen zu wollen.
 

„Soll ich Rana oder Suaresh Bescheid sagen?“ wollte Mao wissen und zog seine Hand zurück, legte sie wieder um die Tasse, aus der er noch einen Schluck nahm.
 

Mit hängenden Ohren sah sein Namuri ihn an. Zikél wurde kalt. Mao schien so abweisend und distanziert, als würde er gar nicht davon betroffen sein.

„Nein, aber...es wäre schön, wenn du dich etwas zu uns setzen würdest.“ murmelte der Blaue und sah betreten auf Telis herunter. Er musste Mao wirklich sehr verletzt haben.
 

Mao legte den Kopf schief, dann lächelte er. „Gut. Ich komme sofort.“ Er verließ das Schlafzimmer und stellte den Tee in der Wohnküche ab. Dann holte er eine Decke aus dem anderen Schlafzimmer, warf sie sich um die Schultern und huschte zurück zu Zikél. Dort ließ er sich neben ihm nieder, legte sanft dessen Kopf gegen seine Schulter und fasste nach seiner Hand. „Ich kümmere mich nachher um deine Verletzungen, ja?“
 

Dankbar hauchte er einen Kuss auf Maos Hals und drückte seine Hand, als wäre es der letzte Rettungsanker, den er hatte.

„Das brauchst du nicht. Das sind nur Kratzer, die heilen von selbst.“ flüsterte er und schmiegte seine Wange gegen die Schulter. Am liebsten hätte er ihn fest in den Arm genommen, doch Telis weigerte sich strikt auch nur einen Zentimeter wegzurücken.

„Danke.“
 

„Bedank dich nicht, das ist purer Eigennutz. Wer will schon einen völlig vernarbten Mann haben?“ stichelte Mao liebevoll und lehnte seinerseits seinen Kopf gegen den Zikéls.
 

Dieser verzog den Mund zu einem Schmunzeln, wurde aber schnell wieder ernst.

„Nein, danke, dass du für mich da bist, dass du hinter mir stehst und mich unterstützt.“ Er hob den Kopf, streckte sich etwas und küsste Mao sacht auf die Wange.
 

„Ist doch selbstverständlich.“
 

„Nicht unbedingt.“ Aber Zikél ging nicht weiter darauf ein. Er rutschte etwas unbehaglich hin und her, da langsam alles ab der Hüfte einschlief, ausgenommen von Telis, der sich immer noch still an ihn klammerte.

„Könntest...würdest du ihn kurz nehmen?“ wollte der Blaue vorsichtig wissen und spürte, wie sich kleine Hände in sein Fell krallten.
 

„Die Frage ist wohl eher, ob er mich nimmt.“ Probehalber schlug der Braune die Decke zurück und sah Telis fragend an. „Na, kommst du mal zu mir, damit Zikél seine eingeschlafenen Füße wieder wecken kann?“ Er grinste. „Du kannst ihn ja an seinem Schwanz festhalten.“
 

Telis sah den Braunen verschreckt mit großen Kulleraugen an, als hätte er ihn angeschrieen. Dann plötzlich stiegen ihm die Tränen in die Augen und er streckte die Arme nach ihm aus. Kaum dass Zikél ihn übergeben hatte, klammerte sich das Kätzchen an Mao fest und schluchzte laut auf. Der Blaue stand etwas wackelig auf und verzog das Gesicht, als es überall ziepte und zog.

„Ich komme gleich wieder.“ flüsterte er und wollte gerade das Zimmer verlassen, da schrie Telis auf und schnappte nach seinen Schwanz. Zikél blieb jäh stehen und sah zu dem wimmernden Fellknäuel.

„Telis, bitte, ich muss etwas herumlaufen. Ich komme gleich wieder. Mao, ist doch bei dir, hm? Er passt jetzt auch auf dich auf.“ Sichtlich überfordert schaute Telis in die braunen Augen und begann wieder zu weinen.

„Wirklich?“
 

„Ganz bestimmt.“ Den Jungen fest im Arm, stand Mao etwas wackelig auf. „Wir können ihn ja noch ein Stück begleiten.“ lächelte er und folgte, Telis in den Armen, Zikél in den Nebenraum. „Möchtest du etwas trinken, Telis? Ich habe hier ganz leckeren süßen Tee.“
 

Dieser vergrub nur wieder das Gesicht an der Brust und schüttelte leicht den Kopf. Zikél beobachtete die Beiden bedrückt, nahm sich aber mit einem leisen „Darf ich?“ den Becher und nippte daran. Ja, wirklich sehr süß! Doch er war froh überhaupt etwas zum Trinken zu haben. Die vielen Tränen erweckten bei ihm den Eindruck, dass er völlig ausgetrocknet war.

„Möchtest du vielleicht was essen?“
 

„Oh, gerne.“ antwortete Mao. „Ich habe ziemlichen Hunger...und wo wolltest du hinlaufen?“ Er setzte sich mit Telis auf die Bank und trank selber noch einen Schluck von seinem Tee, um den Becher danach dem Kleinen vor das Näschen zu halten.
 

„Eigentlich nur hier ein bisschen auf und ab. Etwas die Beine vertreten.“ Zikél trat an die kleine Wohnküche und sah sich etwas hilflos um. Das Essen würde er wohl erst mal jagen müssen, denn frisches Fleisch hatte er noch nicht da. Woher auch?

„Naja, vielleicht sollte ich mal kurz nach unten und sehen, ob sie schon mit dem Rehbraten angefangen haben.“ Allerdings war es ihm nicht so recht Mao mit Telis allein zu lassen. Sollte der Kleine wieder einen seiner Anfälle kriegen, war sein Namuri diesem sicherlich nicht gewachsen. Außerdem wollte er nicht, dass der Braune verletzt wurde.

Nachdenklich blickte er auf das graue Kätzchen, das nun an dem Becher nippte, den Kopf weiterhin gegen Maos Schulter gelehnt.
 

„Mach das. Wir bleiben hier...aber wenn du willst, Telis, stellen wir uns draußen hin und beobachten Zikél.“ Er knuffte den Kleinen leicht und sah ihn fragend an.
 

Dieser nickte nur und schnüffelte an Mao, um gleich darauf sein Gesicht in dessen Fell zu vergraben. Der Braune konnte spüren, wie es an seiner Haut feucht wurde.

Zikél stand noch etwas zögerlich in der Tür, verschwand dann aber.

In seinem zerkratzten Zustand trat er unter seine Freunde und Bekannte, die ihn alle etwas entsetzt ansahen. Einige umringten ihn sofort und fragten nach, was denn vorgefallen sei und wo sein Namuri war. Der Blaue antwortete zwar geduldig, spürte aber die Schwere um sein Herz. Es würde nie mehr so sein wie früher...

Als Suma ihn entdeckte, übergab er seine Kätzchen sofort an Daikan und stürmte auf seinen Bruder zu.

„Wie läufst du denn rum? Zikél, das muss doch versorgt werden. Dafür ist doch dein Partner zuständig.“ Der aufgeregte Kater sah hinauf zum Baumhaus und entdeckte Mao, den er vorwurfsvoll ansah.

„Nein, lass nur. Es sind nur ein paar Kratzer und-„

„Na und? Wenn sich einer davon entzündet, hast du schnell ein Problem! Also, hinsetzen und Mund halten.“ Zikél versuchte noch einige Male einen Einwand vorzubringen, doch Suma drückte ihn einfach auf einen Holzstumpf und holte sein Verbandszeug. Immer wieder schaute Suma zu Mao hoch und schüttelte dann nur den Kopf. Wieso musste sich dieser so abgrenzen? Damit verletzte er Zikél nur unnötig. Und dieser konnte nun wirklich allen Beistand brauchen.

„Zikél, ich finde es nicht gut, dass Mao da oben allein hockt und kein Interesse daran zeigt, uns kennen zu lernen.“

„Lass ihn in Ruhe. Ihr seid fremd, das alles ist fremd. Versteh das doch.“ Es klang genervt und erschöpft, doch der Blaue ließ es nicht auf sich sitzen. Suma nörgelte noch weiter, bis sein Bruder nach der Behandlung einfach aufstand, sich etwas Fleisch vom Spieß holte und zu seiner Hütte zurückkehrte.

„Hier...das ist für euch.“ murmelte er, als er oben war und ging ins Innere.

„Du kannst mir Telis geben, wenn du essen willst.“
 

Mao behielt Telis bei sich. Er hatte sich die ganze Zeit enger an das Kätzchen gedrückt. Er hatte nicht verstehen können, worüber sie geredet hatten, aber er hatte die Blicke gesehen, die ihm zugeworfen worden waren. „Ich hätte das auch gemacht...“ merkte er nur an und betrachtete die Verbände an Zikéls Armen und Beinen.
 

„Ich weiß. Aber Suma hat nun mal diesen übergroßen Beschützerinstinkt mir gegenüber seit meiner Entführung. Er muss mich immer umsorgen, wenn ich krank bin und so. Vergiss es einfach. Er übertreibt es.“ Zikél holte Teller aus einem Schrank und stellte sie bereit. Dann teilte er das Fleisch auf und legte noch etwas gegrilltes Gemüse dazu.

„Tut mir leid, mehr konnte ich nicht tragen. Aber ich kann noch mal runter gehen, wenn du willst.“ Er lächelte schief und zuckte mit den Achseln.

„Ich weiß, du bist von Leonidas besseres gewohnt. Morgen werde ich mehr bereit haben...“ versprach er und setzte sich.
 

„Nein, Leonidas hat mich verwöhnt.“ meinte Mao nur. Er setzte sich mit Telis an den Tisch und schob dem Kätzchen was zu Essen hin. „Iss was.“
 

Doch der Junge weigerte sich und drehte den Kopf weg.

„Telis, bitte, du musst was essen. Du magst doch Rehrücken, oder?“ Der Graue nickte, rührte aber trotzdem nichts an. Hilflos blickte er zu Mao und zog die Brauen hoch.
 

„Dann esse ich auch nichts.“ meine Mao nur und raffte den Jungen dichter an sich heran. „Vielleicht hast du ja später etwas Hunger...?“
 

„Mao, du musst aber was essen!“ protestierte Zikél, klang dabei aber doch sehr müde. „Ihr müsst beide etwas essen, ihr braucht es...“ Er schob ihnen die Teller weiter zu, doch Telis drehte sich nur weg.
 

Mao seufzte leise. Wenigstens hatte Telis etwas von seinem Tee getrunken. „Telis, möchtest du heute Abend mit uns mitkommen? Die Anderen feiern...“
 

„Nein, ich will zu meinem Jalla.“ nuschelte der Kleine und Zikél vergrub das Gesicht in den Händen. Innerlich musste er sich wirklich zusammen reißen.

„Telis, komm doch mit. Deine Freunde sind auch alle da. Und Rana will dich auch wieder sehen, hm?“ Er lächelte aufmunternd und der Graue schien wirklich zu überlegen, klammerte sich aber weiter an Mao fest.

„Außerdem wollen die Anderen Mao auch kennen lernen. Willst du ihn denn nicht deinen Freunden vorstellen?“
 

Maos Ohren zuckten entzückt und er lächelte Telis an. „Und du wolltest mir so viele Spiele beibringen.“ Er hielt dem Jungen probeweise noch einmal was zu essen vor die Nase.
 

Zikél nickte bekräftigend und aß ein kleines Stück vom Fleisch.

„Das schmeckt lecker. Probier doch mal.“ Telis sah skeptisch auf das Essen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder.

„Bleibst du bei mir?“ fragte er dann Zikél und dieser lächelte erleichtert.

„Natürlich. Wir bleiben beide bei dir.“ Kurz sah der Graue den Anderen an, als wolle er den Wahrheitsgehalt somit prüfen und nahm sich dann etwas von dem Fleisch.
 

Mao knuffte den Jungen und aß dann auch ein bisschen was. „Also kommst du mit, ja?“
 

Telis nickte und Zikél fühlte sich, als hätte er einen Sieg errungen. Das war doch ein Fortschritt, oder? Ein kleiner jedenfalls. Doch er machte sie keine Illusionen, dass es so bleiben würde, schließlich kannte er den Jungen dafür zu lange.

„Wenn wir aufgegessen haben, gehen wir runter und schauen mal, wie weit sie sind, in Ordnung?“ Er aß nur wenig, da sein Appetit irgendwo zwischen dem Streit mit Mao und dem Kampf mit Telis verloren gegangen war.
 

Mao ging es ähnlich, flößte Telis aber umso mehr ein und kümmerte sich eh die ganze Zeit um den Jungen. Irgendwie...irgendwie war Telis im Moment sein einziger Verbündeter.
 

Zikél sah ihm eine Weile zu und lächelte still. Er war froh, dass die Beiden sich so gut verstanden und Mao wenigstens das Kätzchen an sich heran ließ.

„Er steht dir.“ schmunzelte er und nickte zu dem Grauen. „Vielleicht solltest du dich mehr mit Kätzchen umgeben.“
 

Die braunen Ohren zuckten. „Was soll das denn heißen?2 wollte Mao etwas vorsichtig wissen. Wobei...mit etwas Glück...Pech...Glück! war er eh schon trächtig...
 

Die Kinnlade des Jungen klappte herunter. Da hatte er ja noch gar nicht dran gedacht! Schockiert und etwas verwirrt starrte er Zikél an.
 

Dieser verstand diesen Ausdruck nicht und lächelte nur sacht. Hatte er wieder etwas Falsches gesagt?

„Ich meinte nur....wenn Telis um dich herum ist, so wie jetzt, dann siehst du zufrieden aus, ruhig und ein Stück weit glücklich. Deshalb solltest du schnell seine Freunde kennen lernen. Vielleicht....gefällt es dir ja dann hier.“ Zikél gelang es wirklich sein freundliches Lächeln aufrecht zu erhalten ohne die leichte Traurigkeit durchscheinen zu lassen.
 

„Oh...“ verstand Mao etwas ungeschickt, klappte den Mund wieder zu und lächelte ebenfalls unsicher. „Was meinst du, Telis? Wollen wir zu den Anderen gehen?“
 

Der Junge schaute noch etwas skeptisch zu Zikél, der kräftig mit dem Kopf nickte und aufstand.

„Komm, wir begrüßen die Anderen.“ Er reichte Telis eine Hand, damit er von Maos Schoß rutschte. Das tat er auch, allerdings nicht, ohne Maos Hand ganz fest zu halten.
 

Mao stand ebenfalls auf und tappte hinter Telis her. Seine Ohren zuckten unruhig. Aber im Zweifel konnte er sich mit den Kindern absetzen.
 

Zikél führte sie hinaus und über eine Hängebrücke zu einer anderen Plattform, von der aus man bequemer über einen Flaschenzug in einem Korb nach unten gelangen konnte, so dass sie nicht klettern mussten.

Um das Lagerfeuer war bereits viel Trubel. Aus den Bodenküchen, die extra für solche Anlässe gebaut worden waren, aber auch allgemein von allen genutzt wurden, hörte man Lachen, Schreien und ab und zu sogar ein Klirren.

Einige Tama-i saßen im großen Kreis um das Feuer auf Baumstämmen, die Kätzchen tobten herum und die Älteren widmeten sich den übrigen Vorbereitungen.

Suma sah sie als erstes und kam auf die kleine Gruppe zu.

„Telis! Hallo, mein Kleiner.“ Der Graue ließ die Hände seiner Begleiter los und stürzte dem Kater in die Arme. Dieser nahm ihn hoch und knuddelte ihn durch.

„Schön, dass du da bist.“ Er ließ ihn runter und sofort trollte sich der Junge wieder zu Mao. Zikél schloss seinen Bruder herzlich in die Arme und hielt ihn einen Moment länger fest, als nötig, um die Zuneigung in sich aufzusaugen, wie ein Schwamm das Wasser.

„Darf ich dir meinen Namuri vorstellen? Das ist Mao.“ Zikél trat zu dem Braunen und legte einen Arm um seine Schultern.

„Das ist Suma, mein zweiter Bruder.“ Der Kater ging auf Mao zu, das lächeln wirkte etwas gezwungen, aber es war freundlich, allerdings reichte er ihm lediglich die Hand.

„Willkommen in der Familie.“
 

Schüchtern nickte Mao. „Danke.“
 

„Wenn ihr etwas essen wollt, müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden, denn der große Braten ist noch nicht fertig.“ Suma deutete ihnen auf zwei Baumstämmen Platz zu nehmen.

„Danke, wir haben eben oben gegessen. Wir wollten nur mal hallo sagen und die Anderen begrüßen.“

„Daikan kommt auch gleich. Es schaut nach den Kätzchen.“

„Wie geht es meinen Neffen denn?“ lächelte Zikél und strich Telis über den Kopf, der auf Maos Schoß geklettert war.

„Davon kannst du dich gleich selbst überzeugen.“ brummte eine genervte Stimme neben ihnen und ein stattlicher Kater mit vier kleinen Fellbündeln auf dem Arm setzte sich zu ihnen. Sofort strahlte Suma über das ganze Gesicht und nahm zwei der Kätzchen an sich.

„Sie ließen sich nicht beruhigen, deshalb habe ich sie mitgebracht.“ Daikan wirkte etwas knurrig, was wohl daran lag, dass er in letzter Zeit wenig Schlaf durch die Jungen bekommen hatte. Suma kümmerte sich meistens am Tag um sie oder wenn sie nachts gesäugt werden mussten, aber ansonsten hatten sie sich auf diese Verteilung geeinigt.

„Gib mir doch mal den Kleinen.“ Zikél streckte die Arme zu Daikan, der ihm dankbar das winzige Fellknäuel übergab.

„Hallo, mein Süßer. Na? Erinnerst du dich noch an mich? Schau mal, dass ich Mao.“ Er wies mit einem Finger auf den Braunen und strich dann zärtlich über das kleine Gesichtchen.
 

Mao war schon wieder kreuz unwohl. Er fühlte sich so...beobachtet und so fehl am Platz. Und unwillkommen...also: Flucht nach vorn.
 

„Hi...“ säuselte er dem Knäuel entgegen und hob eine Hand zum Gruß. „Und deine Freunde, stellst du sie mir vor?“ wollte Mao hoffnungsvoll von Telis wissen.
 

Telis blickte zögernd zwischen Zikél und dem Kätzchen hin und her, nickte dann aber langsam. Es schien ihm nicht ganz recht zu sein, doch er nahm Mao bei der Hand und zog ihn zu einer kleinen Gruppe von Jungen, die einem Ball hinterher liefen.

„Viel Spaß euch beiden!“ rief der Blaue ihnen noch hinterher und in seinem Blick lag Enttäuschung. Er versuchte sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass das alles neu für seinen Namuri war und er Zeit brauchte, dennoch sah er es nicht gern, wenn der Braune sich von allen zurückzog. Ohne es zu merken, drückte er das Kätzchen enger an sich und schnurrte leise.

„Er scheint ja nicht wirklich kontaktfreudig zu sein.“ bemerkte Suma in leicht gereiztem Ton und sah seinen Bruder an.

„Er ist eigentlich ganz anders. Er muss sich nur eingewöhnen.“ Jedenfalls hoffte er das.

„Wenn du meinst. Du musst ihn ja sehr lieben, wenn du dich so behandeln lässt.“ Der Blaue überging diese Bemerkung einfach und lächelte glücklich, während seine Augen auf Mao gerichtet waren.

„Ja, das tue ich.“
 

„Ahh, und wer seid ihr?“ Mao war bei den Jungen in die Hocke gegangen und sah sie alle an. Nur wer ihn kannte, konnte in seinem Lächeln den verdrängten Schmerz über die Worte Sumas entdecken. Mao war nicht, wie die Anderen. Er gehörte hier nicht her, er war ein Fremder und würde es auch immer bleiben. Nur hier, bei den Kinder fühlte er sich weniger schlecht. Sie setzten ihn nicht auf den Prüfstand, alles was sie interessierte, war, wie gut er spielen und klettern konnte. Das war eine sehr angenehme, wenn auch etwas eintönige Abwechselung.
 

Telis erklärte Mao ausführlich das Spiel, das die Jungen spielten und nannte ganz nebenbei die Namen. Er schien nun wie ausgewechselt zu sein, keine Spur mehr von dem hysterischen Jungen. Aber ganz der Alte war er nicht, denn sein Lächeln war nur klein und kam nicht aus seinem Herzen.

Zikél warf immer wieder einen Blick zu ihnen hinüber und lächelte, wenn er Maos Gesichtsausdruck sah.

Doch lange konnte er sich nicht mehr auf den Braunen konzentrieren, denn das Kätzchen in seinem Arm begann zu maunzen und zu quengeln.

„Ich glaube, er hat Hunger.“ Suma nahm seinen Sohn entgegen und stand auf. Daikan folgte ihm mit den Anderen und sie verzogen sich in eine ruhige Ecke.

Nun saß der Blaue allein. Allerdings nicht lange, denn Rana gesellte sich zu ihm und erkundigte sich nach Telis und Mao.
 

Derweil tollte Mao mit den Jungen herum. Und er hatte sogar Spaß dabei. Seine Größe war natürlich ein unschätzbarer Vorteil und oft genug brachte er die Jungs mit seinen Tricks aus dem Konzept. Als ein recht junger Tama-i geradewegs gegen sein Bein rannte und daraufhin völlig benommen zu ihm aufsah, entrang sich ihm sogar ein ehrliches Lachen und er nahm den Jungen auf den Arm. „Alles in Ordnung bei dir?“ wollte er wissen und strich dem Jungen über den Kopf.
 

Das Kätzchen rieb sich über sein Näschen und nickte. Er musterte Mao neugierig und schnupperte an ihm.

„Du bist neu hier, oder? Ich hab dich noch nie hier gesehen. Bist du auch aus dem Lager? Jalla sagt, wir müssen zu den Neuen nett sein, weil sie doch ihre Familie nicht mehr haben. Deshalb wohnt jetzt auch Onkel Wanos bei uns. Es guckt zwar oft traurig, aber ist wirklich lieb. Er lässt mich immer auf seinen Knien reiten.“ plauderte der orangefarbene Junge.
 

Mao lächelte. „Nein, aus dem Lager bin ich nicht. Zikél hat mich mitgebracht.“ meinte er nur. Er ließ den Jungen wieder runter, der daraufhin strahlend Maos Bein umschlang, um dann zu Telis zu laufen und ihn über Mao auszufragen. Mittlerweile etwas abseits vom Geschehen stand Mao da, mit verschränkten Armen und betrachtete das Treiben der Kleinen.
 

„Willst du nicht mal zu ihm gehen? Er fühlt sich hier nicht wohl.“ Rana beobachtete Mao unauffällig und blickte dann seinen Sohn an.

„Meinst du? Ich weiß im Moment einfach nicht, was das Richtige ist. Soll ich ihm seine Ruhe lassen, soll ich bei ihm sein? Wenn ich versuche, ihn mit anderen bekannt zu machen, rennt er gleich wieder weg.“ Der Dunkelbraune lächelte sanft und nahm den Blauen in den Arm.

„Ach, Kätzchen. Du willst wieder mit dem Kopf durch die Wand. Ihr seid gerade erst angekommen! Beiß dich nicht daran fest, irgendwann merkt Mao bestimmt, dass es hier Tama-i gibt, die sich gern mit ihm anfreunden wollen.“ Zikél seufzte und vergrub kurz das Gesicht im Fell seines Mekjahor.

„Ich glaube, Suma mag ihn nicht.“ brachte er leise hervor.

„Das glaube ich nicht. Suma will nur immer auf dich aufpassen und sicher sein, dass es dir gut geht. Es ist gerade sehr schwierig, aber er versteht das nicht. Wir brauchen alle Zeit, Zikél. Ich weiß, dass du ungeduldig bist.“

„Ungeduldig ist gar kein Ausdruck.“ grinste der Blaue und machte sich von seinem Jaho frei.

„Na los, geh zu ihm.“ Noch einmal tief durchatmend stand Zikél auf und schlenderte wie zufällig zu Mao.

„Na? Hast du schon Freunde gefunden?“ lächelte er und küsste den Braunen auf die Schläfe.
 

Mao kam ihm erfreut entgegen und schnurrte leise auf. „Freunde? Einen ganzen Fanclub, glaube ich.“ dabei nickte er in Richtung Telis, der immer noch seinem Freund erklärte, wer Mao eigentlich war.
 

„Tja, wer könnte dir auch widerstehen?“ flüsterte Zikél ihm ins Ohr und lächelte.

„Falls du es noch nicht weißt, der kleine Bengel da ist Damon. Telis und er sind gute Freunde. Du wirst ihn also noch des öfteren bei uns sehen.“ Er legte einen Arm um Maos Taille und schnurrte leise.

„Möchtest du dich noch etwas ans Feuer setzen? Jaho hat noch eine Kleinigkeit für dich. Aber das kann auch warten, wenn du nicht willst.“
 

„Hat was für mich?“ Mao sah Zikél etwas verwundert an, löste sich dann von ihm und sprang in die Luft, immer wieder. „Ein Geschenk, ein Geschenk, ein Geschenk!!!“ jubelte er in bester Kätzchen-Manier und grinse Zikél verschmitzt an.
 

Dieser war zuerst etwas irritiert, lachte dann aber und knuffte Mao in die Seite.

„Spinner. Pass nur auf, dass du Telis nicht zu ähnlich wirst.“ Es freute ihn, dass der Braune etwas entspannter schien.

„Ich weiß auch nicht, was es ist, er hat es in Kahariblätter eingewickelt.“ Er nahm seinen Namuri bei der Hand und führte ihn zum Feuer, wo Rana mittlerweile an Suaresh gelehnt saß und sich kraulen ließ.
 

„Sieht gut aus, warum machst du so was nicht?“ neckte Mao und setzte sich zu den Beiden. „Na...?“
 

„Nun werd mal nicht frech hier!“ protestierte Zikél und schubste Mao vom Baumstamm, so dass er davor saß.

„Mach mal Platz, dann zeig ich dir, dass ich das viel besser kann!“ Er setzte sich hinter ihn, so dass er sich an den Stamm lehnen konnte und grinste selbstzufrieden, als er den Braunen an seine Brust ziehen konnte und damit begann ihn ausgiebig im Nacken zu kraulen.

„Nur weiter so, biete ihm ruhig die Stirn, das tut Zikél mal ganz gut.“ bemerkte Suaresh und knabberte Rana am Ohr, der darauf leise kicherte.

„Hör auf, ich will mich unterhalten!“ Der Getigerte brummte und legte schmollend das Kinn auf den Kopf seines Namuri, schließlich war Rana um einiges kleiner, als sein Partner.
 

„Erst stößt du mich von dir, und jetzt so was...“ schmollte Mao leise, begann dann aber doch leise zu schnurren. Das konnte Zikél ganz gut. Das Treiben hatte seinen Höhepunkt erreicht und viele warfen Mao interessierte Blicke zu. Er fühlte sich zwar noch immer beobachtet, aber nicht mehr so...ausgeliefert.
 

„Du solltest nur Platz machen.“ gab Zikél grinsend zurück und ließ seine Finger über die Wirbelsäule wandern, dann wieder hoch in den Nacken und hinauf zum Hinterkopf, wo er sanft massierte.

„Mao...Suaresh und ich wollten dir etwas geben. Es ist nichts Besonderes, aber vielleicht gefällt es dir ja.“ Rana holte das kleine Bündel hinter seinem Rücken hervor und reichte es weiter.
 

Mao öffnete fast andächtig die Verpackung aus Blattwerk.
 

Zum Vorschein kam ein recht mitgenommen aussehendes Stück Stoff in hellem Rot. Es war zusammen gefaltet und wies einige Flicken auf. Es sah nicht wirklich wertvoll oder neu aus und auch die kleine Katzenpuppe, die darin eingewickelt war, hatte schon einiges erlebt.

„Ich weiß, es sieht nicht sonderlich schön aus, aber...nun ja...das sind Zikéls Kätzchensachen. Das war früher einmal seine Schmusedecke und sein Lieblingsstofftier.“ Rana lächelte liebevoll auf die Sachen herab, obwohl auch ein leiser Sehnsuchtsschimmer in den dunklen Augen lag.

„Durch den Überfall auf unser Dorf haben wir fast alle Erinnerungsstücke an früher verloren. Als wir zurück gekommen sind, haben wir nachgesehen, ob noch etwas von unseren Sachen heil ist und da habe ich in den Überresten einer Truhe diese Sachen gefunden. Von Suma oder Castor haben wir nichts mehr, leider.“ Kaum merklich schlossen sich die Arme von Suaresh fester um seinen Namuri, als wollte er ihn trösten, denn Rana schien leicht aufgewühlt.

„Ich dachte, sie würden dir vielleicht gefallen....und über manche einsame Nacht hinweg helfen.“ Der Dunkelbraune lächelte schwach und schmiegte sich enger an seinen Partner.
 

Mao nahm die Sachen an sich und schnüffelte daran. Zikél, unverkennbar, aber auch Rauch...und Blut? Oder bildete er es sich ein? „Ich danke euch...“ wisperte Mao und schmiegte sich an die Sachen.
 

Rana sah sehr glücklich aus...und erleichtert. Er hatte wirklich befürchtet, dass der Braune vielleicht nichts damit anfangen könnte.

„Die alten Dinger habt ihr noch aufgehoben?“ bemerkte Zikél und strich über den Kopf der Puppe. In zahllosen Nächten hatte er sich an sie geklammert. Kein Tag verging, an dem er sie nicht im Arm durch das Dorf trug. Das kleine Stofftierchen war sein ganzer Besitz gewesen.

Es fühlte sich seltsam an, dass Mao es nun hatte. Der Schatz aus seiner Kindheit gehalten von seinem größten Schatz im Leben.

„Ich hatte leider noch keine Gelegenheit sie zu waschen. Oder habe es vergessen.“ Rana lächelte entschuldigend und kratzte sich an der Wange.
 

„Das ist nicht schlimm.“ meinte Mao und drückte die Sachen Zikél in die Hand. Dann stemmte er sich hoch und fiel Rana um den Hals. „Danke!“ hauchte er und vergrub sein Gesicht an Ranas Schulter.
 

Dieser war zunächst etwas überrascht, doch dann schloss er schnurrend seine Arme um den Braunen und drückte ihn an sich. Er lehnte seine Wange gegen Maos Schopf und lächelte zufrieden. Wie er es auch immer bei seinen eigenen Kindern machte, legte er auch eine Hand auf den Hinterkopf des Jungen und kraulte leicht durch das dichte Haar.

Es mussten keine Worte gewechselt werden, allein das gleichmäßige Schnurren des Dunkelbraunen war genug Bestätigung, dass er sich sehr über Maos Verhalten freute.

Auch Zikél strahlte über das ganze Gesicht und war sich das erste Mal sicher, dass es kein Fehler gewesen war, Mao mit ins Dorf zu bringen.
 

Der Abend wurde noch recht schön. Langsam kam Mao aus sich heraus, redet hier und da mit dem Einen oder Anderen und spät in der Nacht tanzte er noch als einer der letzten mit Zikél um das Feuer.
 

Rana saß still in den Armen von Suaresh, ließ sich kraulen und beobachtete die fröhlichen Gesichter. Besonders Zikél schien viel befreiter, als noch vor ein paar Stunden. Sein erschöpfter und hoffnungsloser Ausdruck, war Glück und Freude gewichen. Nun war er sich sicher, dass die Beiden ihren Weg gemeinsam finden würden. Mao hatte es sicherlich schwerer, als andere, doch er war stark und bekam genug Rückhalt.

„Wenn ich die Beiden so sehe, muss ich an unsere ersten Jahre denken.“

„Mit dem Unterschied, dass Mao nicht so verwöhnt und rechthaberisch ist, wie du damals.“ grinste Suaresh und bekam gleich einen leichten Rippenstoß.

„Altes Ekel.“ Schmunzelnd kuschelte sich Rana gegen die Brust seines Namuri und sah weiterhin dem Treiben um das Lagerfeuer zu.
 

Mao gab sich ganz der Musik hin und umschwärmte Zikél, dass der sich bald nicht mehr beherrschen konnte. Langsam klang seine Rolligkeit ab, was sehr schön war...aber immer noch einige Tage dauern würde und - bei Gott, er würde Zikél quälen...im positivsten Sinne.
 

Als er ihn das nächste Mal zu fassen bekam, fiel er dem Blauen in die Arme und küsste ihn zärtlich, verführerisch. „Zikél, ich wollte dich schon den ganzen Abend etwas fragen...“ Er sah seinem Namuri tief in die Augen, lächelte und flüsterte ihm dann kaum hörbar ins Ohr: „Wann feiern wir unsere Dama Liah'he?“
 

Der Körper des Blauen spannte sich unwillkürlich an und er starrte seinen Gefährten fassungslos an. Hatte er sich gerade verhört?

„Du willst...unsere...“ Die blaugrauen Augen wurden immer größer, als verstünde er erst nach und nach die Bedeutung dieser Frage. Und im Grunde war es auch so.

„Mao...“ flüsterte er und seine Mundwinkel zogen sich immer höher. Schwungvoll packte er den Braunen um die Hüften, hob ihn hoch und wirbelte ihn um seine eigene Achse. Die Freude strahlte aus jeder Faser seines Körpers und ein überquellendes Lachen drang aus seiner Kehle.

„Mao!! Du willst wirklich?? Du willst es?“ Auch wenn es eigentlich klar gewesen war, hatte Zikél Zweifel bekommen, ob er der richtige Partner für Mao war und er glücklich hier werden würde, doch diese Frage wischte alles hinweg.

Nachdem er sich genug gedreht hatte, ließ er den Braunen wieder runter, umfasste sein Gesicht mit den Händen und hauchte viele kleine Schmetterlingsküsse auf seine Lippen.

„Wann immer du willst! Wann immer du willst!“ Er umarmte ihn noch einmal fest, nur um wieder ihre Lippen zu vereinigen. Jetzt wusste er endlich, was es bedeutete, wenn man fast Platze vor Glück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-05-09T21:05:16+00:00 09.05.2007 23:05
Hallöle ^^
das ist wirklich ein schöönes Kapi...
die beiden glücklich zu sehen tut gut...
armer Telis...ich hab richtig mitgelitten...
hoffe dass Mao und Zikel ihm über dass schlimmste hinweg helfen können...
einfach suuuper geschrieben...
bis zum nächsten mal
mata ne
Von:  Silverdarshan
2007-05-08T20:56:40+00:00 08.05.2007 22:56
herrlich <3
ein großartiges kapitel nach der (doch leider) vieel zu langen wartezeit ^____^
Telis, der kleine, tut mir wirklich sehr leid, ich habe regelrecht mitgelitten.
doch auch mit mao fühle ich mit ;__;
dass er sich so schwer an alles gewöhnen kann und dann auch noch die anfängliche abweisung... wirklich schlimm für den braunen *seufz*
und dennoch ein kapitel happy end ^^
super! ^___^
mehr gibt es nicht zu sagen.
...
doch!
eines hätte ich noch ^___~
bitte nicht mehr so lange, bis zum nächsten kapitel *zwinker*

grüßelchen
deine Rei


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