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Die Argoth-Chroniken: Zikél

von

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Kapitel 15

Titel: Die Argoth-Chroniken: Zikél

Teil: 15/30

Autor: Alaska & BlueMercury

Genre: Fantasy

Warnung: Depri
 

Kommentar: Es geht etwas langsam mit dem Hochladen voran, weil es auch mit dem Beta langsam voran geht >_< Blue hat grade viel zu tun mit dem Studium und deshalb keine Zeit dafür. Ich hab jetzt noch zwei fertige Kapitel, dann heißt es warten, bis März oder noch länger, wird sich zeigen. Deshalb werde ich auch mit dem Hochladen des nächsten Kapitels noch warten ^^

Aber hier habt ihr erst einmal Kapitel 15. Viel Spaß dabei ^^

Ach ja, noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Kommischreiber! Es freut mich wahnsinnig, wenn euch die Story gefällt ^^
 


 


 


 

~15~
 

Der Drache kehrte zurück. Nachdem alle Verletzten und Schwachen der Stämme in ihre Heimat zurückgebracht worden waren, brauchte Leonidas eine Pause. Der Schwarzhaarige schlief fast ausschließlich, hatte sich zu Mao gelegt und den Jungen in den Arm genommen.
 

Des Nachts wachte Nitta an der Seite der Beiden, tagsüber nahm er einen Großteil der Organisation in die Hand. Leonidas brauchte fast drei Tage, um sich zu erholen und am vierten Tag brach der Drache erneut auf, brachte die Übrigen zurück in ihre Heimat. In der Zwischenzeit war eine Plattform gebaut worden, die der Drache in seinen Krallen halten konnte und die es erlaubte, mehr Tama-i mitzunehmen als zuvor. Es würden nach dem zweiten Durchgang keine Katzenwesen im Wald zurückbleiben.
 

Die Ork-Patrouillen um den Wald blieben aus und bevor die letzten der Burmai in ihre Heimat zurückgebracht werden würden, zerstörte der Drache alles, was sich im Steinbruch zerstören ließ.
 

Dann war der Tag da, an dem sie zurückkehren sollten. Die Stadt, in der Leonidas und Nitta zuvor residiert hatten, lag auf etwa halbem Weg zwischen der Hütte und der Heimat der Burmai und dort setzte Nitta den Braunen ab, brachte ihn in die Gemächer seines Herren und bat Carla, sich um ihn zu kümmern. Danach begleitete er den Stamm Zikéls bis zu ihrem Dorf.
 

Danach verschwand der Tradon eine Zeit lang. Er war auf der Suche nach dem Verantwortlichen für die Verschleppung der Tama-i und nach dessen Auftraggebern. Er fand sie, und so starben vier Männer durch seine Hand.
 

~~~
 

Nachdem Acron sie in den Ruinen ihres Dorfes abgesetzt hatte, brach zunächst in allen, die genug Kraft dazu hatten, die Trauer und der Schmerz heraus. Sie hatten nichts mehr, außer den Sachen, die sie am Leib trugen. Sie trauerten um alles, um verlorene Familienmitglieder, Freunde, Bekannte.
 

Auch Zikél war zu nichts fähig, außer zu weinen oder apathisch dazusitzen und sich zu fragen, wie sie ihm das hatten antun können. Erst als Suaresh eine ergreifende Rede über Neuanfang, Aufbau und Zukunft hielt, keimte hier und da Hoffnung auf.
 

Die gesunden Tama-i begannen einen neuen Platz zu suchen, an dem sie bleiben konnten, denn das Dorf war rettungslos zerstört. Die neue Lichtung war nicht weit entfernt und so begann der Aufbau, schleppend zunächst. Doch als Nitta mit den Übrigen ankam, waren schon einige provisorische Hütten auf der Erde errichtet.
 

Zikél wurde dazu gezwungen, mitzuhelfen und tat dies auch freudlos. Er sprach sehr wenig und sah zunehmend schlechter aus, doch als Nitta bei ihnen auftauchte, rannte er stolpernd auf ihn zu. Acron war noch mit dem Abladen beschäftigt. "Wo ist er? Wie geht es ihm? Hat sich sein Zustand verändert? Nehmt ihr mich mit zurück? Bitte, ich werde auch ganz unkompliziert sein! Lasst mich zu ihm, bitte." flehte er den großen Mann an und hörte gar nicht mehr auf, auf ihn einzureden.
 

"Nein. Er ist nicht hier, sein Zustand hat sich nicht verbessert und wir werden dich nicht mitnehmen." ließ Nitta ihn abschmettern. "Wir kümmern uns um ihn. Du kümmere dich um deine Familie und sorge dafür, dass Mao, wenn wir ihn hier her bringen können, ein ordentliches Umfeld vorfindet."
 

Sein Herz machte einen schmerzhaften Sprung und Zikél krallte sich in Nittas Hemd, während seine Augen größer wurden, erwartungsvoller. Langsam verstand er, dass niemand ihn zu dem Braunen lassen würde. "Ihr bringt ihn her? Ihr bringt ihn hier her? Ist das wahr?" Sein Mund verzog sich ansatzweise zu einem Lächeln.
 

Suaresh drückte sich unauffällig um die Beiden herum, da er befürchtete, dass Zikél wieder einen derben Rückschlag erleiden würde und er ihn auffangen wollte. Es war für sie alle schwer, den Blauen so unglücklich zu sehen.
 

Nitta schien zu überlegen. "Wenn er gesund ist. Und es selber wünscht." formulierte Nitta vorsichtig. Er war sich nicht sicher, wie Leonidas weiter mit dem Jungen verfahren wollte.
 

Man konnte sehen, dass es nicht die Antwort war, die Zikél erhofft hatte, und bevor wieder etwas seine Hoffnung zerstörte, trat sein Kemjal an seine Seite. "Da hörst du es, Kätzchen. Du siehst ihn bestimmt wieder. Kannst du mir jetzt einen Gefallen tun und deinem Jaho sagen, dass ich ihn wegen der Einteilung für die Hütten sprechen möchte?"
 

Der Blaue zögerte einige Augenblicke, nickte dann jedoch und lief davon.
 

Suaresh sah ihm kurz nach, dann wandte er sich zu Nitta. "Und jetzt bitte Klartext. Habt ihr wirklich vor, ihn hierher zu bringen? Glaubst du, er will Zikél wiedersehen? Ich bitte nur um Ehrlichkeit, damit ich mich darauf einstellen kann, wenn meinem Sohn das Herz gebrochen wird. Er ist jetzt schon nahe daran, völlig zu verzweifeln und sieht schrecklich aus. Also?"
 

Nitta nickte und sprach in gedämpftem Ton weiter. "Wir hatten vor, ihn hier her zu bringen. Mao wäre in jedem Fall hier besser aufgehoben." Er machte eine Pause und sah sich um, er wollte nicht, dass dieses Gespräch mitgehört werden konnte. "Es sieht allerdings nicht so aus, als würde Mao wieder aufwachen. Nicht in den nächsten Wochen, vielleicht nie mehr. Wir haben eine Magierin damit beauftragt, sich um den Jungen zu kümmern und sie sieht wenig Hoffnung."
 

Plötzlich tauchte Leonidas hinter Nitta auf. "Ich frage mich, ob es nicht das beste wäre, Zikél zu sagen, dass Mao nie wieder kommen wird." Allen Umstehenden war klar, was er damit meinte und Nitta nickte langsam. Beide Männer sahen Suaresh an. "Aber das legen wir in deine Hand. Schließlich geht es um deinen Sohn."
 

Der Grau-getigerte schloss das eine Auge und holte langsam Luft. So etwas hatte er bereits geahnt. "Ich weiß nicht, was schlimmer für ihn wäre." gestand er leise und blickte die beiden Männer traurig an. Der Schmerz eines Vaters, der hilflos den Qualen seines Kindes gegenüberstand. "Ich werde darüber nachdenken." Sein Blick schweifte kurz an Leonidas vorbei und traf die blaugrauen Augen seines Sohnes. Zuerst war er schockiert, hatte der Junge etwas gehört? Doch dann wurde ihm klar, dass Zikél so ahnungslos war, wie eh und je.
 

"Jaho kommt gleich." sagte er kurz und wandte sich dann an Leonidas. "Werdet ihr noch bleiben?"
 

Nitta sah Leonidas an.
 

Dann antwortete der Schwarzhaarige. "Eine Weile, ich muss mich ausruhen. Aber vor Sonnenuntergang werden wir wieder aufbrechen."
 

Zikél nickte zum Zeichen des Verstehens und unterdrückte gleichzeitig das Bedürfnis, erneut zu bitten, dass er mitkommen dürfe. "Ich werde etwas zu Essen vorbereiten." Damit verschwand er wieder. Auch Suaresh trennte sich von den beiden Männern und berichtete Rana, was vorgefallen war, der genauso bestürzt reagierte.
 

Als es Zeit zum Essen war, setzten sich alle um das Lagerfeuer vor den Hütten und aßen. Suma und Daikan turtelten leise, wurden aber immer wieder durch tadelnde Blick von Rana aufgefordert es zu lassen, da Zikél immer weiter von ihnen abrückte. Schließlich setzte sich der Blaue direkt neben Leonidas und kramte in seiner Hosentasche. "Leonidas... würdest du... würdest du das hier Mao geben?" Er öffnete seine Hand und ein kleiner blauer Stein an einem Lederband kam zum Vorschein. "Es ist... es ist ein Talisman. Von den Wassergöttern, weil Mao doch Wasser so sehr mag. Er soll ihn... beschützen." Seine Stimme brach verräterisch am Ende des Satzes und er senkte schnell den Kopf.
 

Leonidas nahm den Stein an sich. "Das werde ich." sagte er. Und legte einen Arm um Zikél.
 

Die Gegenwart des mächtigen Mannes beruhigte ihn irgendwie etwas und Zikél hielt sich für den Rest der Zeit immer bei Leonidas. Dieser war auch auf eine gewisse Weise seine Verbindung zu Mao, deshalb wurde er immer bedrückter, je eher der Aufbruch rückte.
 

Der Tag neigte sich langsam dem Ende und Nitta gab Suaresh zu verstehen, dass es an der Zeit war, eine Entscheidung zu treffen. Er entfernte sich von der Gruppe um das Lagerfeuer.
 

Suaresh erhob sich unter dem Vorwand, nach dem Rechten im Dorf zu sehen. Langsamen Schrittes, als wolle er die Entscheidung von sich schieben, folgte er Nitta. "Wir haben uns entschieden." begann er knapp und sammelte sich, bevor er das Urteil aussprach.
 

"Wenn Maos Zustand sich nicht ändert oder schlechter wird, dann... ist es das Beste, wenn Zikél glaubt, er würde nicht mehr leben. Dann hat er eine Chance zu trauern und kann danach weiterleben. Doch wenn er immer die Hoffnung auf das Genesen des Jungen hat, wird er daran zerbrechen. Ich kann nicht sagen, dass mir diese Entscheidung leicht gefallen ist oder sie mir gefällt, dennoch halte ich es für das Beste."
 

Nitta nickte. "Wir werden in einigen Tagen zurückkehren und Telis zu euch bringen. Dann werden wir Zikél davon in Kenntnis setzen." erklärte Nitta.
 

Leonidas hatte Zikél gänzlich in seine Arme gezogen und wiegte den Tama-i leicht, während er sich mit Anderen des Stammes unterhielt.
 

Zikél schmiegte sich dicht gegen den warmen Körper und vergrub sein Gesicht an Leonidas' Schulter. Nach einer Weile konnte der Mann leichtes Zittern spüren, da der Blaue erneut lautlos weinte.
 

Früher hatte er das nie getan, doch nun schienen alle Dämme gebrochen zu sein und sein Brustkorb schien so zusammengequetscht, als solle auch noch die letzte Träne aus ihm gepresst werden. "Sag ihm, dass ich ihn vermisse, ja? Und das er schnell gesund werden soll." bat er leise und sah mit feuchten Augen zu Leondias auf.
 

"Auch das werde ich tun." versprach Leonidas.
 

Nitta tauchte neben ihm auf. "Leonidas..."
 

Leonidas nickte und schob Zikél sanft von sich. "Auf Wiedersehen, Zikél."
 

Mit tränennassen Augen blickte er zu dem schwarzhaarigen Mann auf. Dieser Abschied schmerzte auf eine endgültige Weise. Er hatte das Gefühl, die Beiden nie wieder zu sehen, obwohl das sicherlich nicht der Fall war. Schon allein wegen Telis. Dennoch... etwas störte ihn, doch Zikél schob diese Empfindung auf seine Sorge um Mao. "Auf Wiedersehen. Danke, dass du mir geholfen hast. Ich... ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich bin..." Erneut musste er sich stark zusammen reißen, um nicht zu weinen. "Pass gut auf Mao auf." Er versuchte ein wackeliges Lächeln.
 

"Sicher." lächelte Leonidas. Dann wand er sich an Suaresh und bedankte sich für die Gastfreundschaft der Tama-i. "Wir kehren bald zurück und bringen euch Telis." sagte er noch, bevor Leonidas und Nitta sich auf den Weg machten.
 

Suaresh nickte nur mit einer höflichen Erwiderung, doch er wusste, dass die Rückkehr des beiden Männer seinem Sohn das Herz brechen würde und alles in ihm schrie danach, Zikél davor zu bewahren. Doch es war das Beste für den Jungen.
 

Sie begleiteten Leonidas und Nitta noch aus dem Dorf, wobei immer wieder Tama-i kamen und sich bei ihnen bedankten, bis der Grau-getigerte sie alle wegscheuchte.
 

Zikél blickte ihnen lange nach, auch nachdem er sie nicht mehr sehen konnte. "Bringt ihn mir heil zurück." flüsterte er und schlich sich dann in ihre Hütte. Er wollte allein sein, auch wenn das keinem in der Familie wirklich gefiel.
 

~~~
 

In den nächsten Tagen versuchte jeder, ihn etwas aufzuheitern oder wenigstens abzulenken, was nur in den seltensten Fällen gelang. Die meiste Zeit wirkte Zikél abwesend und in Gedanken versunken. Niemand kam wirklich an ihn heran und wenn es doch mal gelang, brach all die Angst und Verzweiflung über dem Blauen zusammen und er kollabierte oder bekam Wutausbrüche.
 

Einmal geriet er heftig mit Suaresh zusammen, der ihn aus seiner Trostlosigkeit holen wollte, was fast schon in einem Kampf endete. Ohne Rana wären die beiden Tama-i wohl auf einander losgegangen. Danach sorgte Zikéls Mekjahor dafür, dass er jeden Tag beim Aufbau des Dorfes half, bis zur völligen Erschöpfung. So hatte der Junge weder Zeit noch Kraft für Streitereien.
 

Allerdings wurde er auch mit jeder Woche schmaler und schlaffer. Sein Appetit war gering und Rana bekam oft nur mit reichlich Druck etwas in seinen Sohn hinein. Nahrung war für Zikél nebensächlich geworden, denn was keiner wusste, war, dass er jeden Abend, so müde er auch war, dennoch nicht einschlafen konnte, weil seine Angst um Mao ihn nicht losließ.
 

Da diese gedrückte Stimmung sich auch auf die anderen Familienmitglieder übertrug, wurden sie zunehmend gereizter und Zikél merkte schnell, dass es besser war, wenn er diese Gefühle für sich behielt.
 

Es musste schon über einen Monat vergangen sein, seit Leonidas und Nitta das Dorf verlassen hatten, das mittlerweile wieder aufgebaut war, da ereignete sich ein freudiges Ereignis. Suma warf und das ganz Dorf war in Aufruhr. Es waren die ersten Kätzchen seit ihrer Gefangennahme. Die vier Jungen waren der ganze Stolz ihrer Väter und auch Zikél kam nicht drum herum, sich zu freuen. Dennoch hielt es nicht lange, denn der Gedanke, vielleicht nie eigene Kätzchen zu haben, weil sein Gefährte nicht wiederkehrte, versetzte ihm einen herben Rückschlag, er wurde wieder depressiv und hielt sich im Folgenden fern von seinen kleinen Neffen.
 

~~~
 

Eines Tages kam ein Mann zu ihnen in das Dorf. Er schien ein Reisender zu sein oder etwas Ähnliches und fragte nach Suaresh. "Wo finde ich ihn?" wollte er von dem ersten Tama-i, der ihm begegnete, wissen.
 

Misstrauisch wurde der Fremde beäugt und gleich mit zwei Patrouillen zu der Hütte von Suaresh geführt, nachdem man beratschlagt hatte, ob das eine so gute Idee war. Wie hatte der Mann ihr gut verstecktes Dorf gefunden? Wollte er Böses? Ein Späher feindlich gesinnter Völker? Doch schließlich standen sie vor Suareshs Behausung und der Grau-getigerte trat heraus. "Was ist los? Wer seid ihr?"
 

"Mich schickt Herr Tíllando. Ich soll euch einen Brief überreichen." sagte der offensichtlich nervöse Mann und suchte aus einer seiner vielen Taschen eine Schriftrolle heraus, die mit einem Siegel aus schwarzem Wachs verschlossen war. Es zeigte einen Drachenkopf. Der Mann übergab sie Suaresh mit dem nötigen Respekt, den der Graue ihm allein durch seine Gestalt abverlangte und sah unsicher zwischen den umstehenden Katzenwesen hin und her.
 

Zögernd nahm der Tama-i die Rolle an und starrte einige Augenblicke auf das Siegel. Ein ungutes Gefühl breitete sich in Suareshs Magen aus und er schloss kurz die Augen. Dann hatte er sich wieder gefangen und sah den Mann durchdringend an. "War das alles? Dann kannst du wieder gehen." Er musste den Fremden nicht erst warnen, nichts von diesem Ort zu verraten, denn das würden die Wachen schon übernehmen. Er war viel mehr mit der Nachricht beschäftigt. Mit einer kleinen Bewegung brach er das Wachs und entrollte das Papier.
 

Draußen machte der Mann umständlich klar, dass Herr Tíllando eine Antwort erwartete und er bleiben müsse, bis er diese bekommen hatte, während drinnen zwei Blatt Papier vor Suaresh lagen. Ein Schriftstück und ein Bild.
 

Hadynaseê, geehrter Suaresh!
 

Ich schreibe euch aus Selwia, einer Stadt kaum zwei Tagesreisen südlich eures Dorfes. Und ich habe euch drei ganz entscheidende Dinge mitzuteilen:
 

Das erste und wahrscheinlich Wichtigste ist, dass Mao nach langer Behandlung wieder erwacht ist. Er befindet sich auf dem Wege der Besserung und wird aller Wahrscheinlichkeit nach wieder völlig genesen. Seit einigen Tagen ist sein Körper wieder von Leben erfüllt.
 

Weiterhin - womit ich euch wahrscheinlich die naheliegendste Frage beantworte - war es uns dennoch nicht möglich, ihn zu euch zu bringen. Er ist ängstlich, isst schlecht, schläft kaum - und hat all seine Erinnerungen an das Geschehene und an sein bisheriges Leben verloren. Telis ist im Moment der Einzige, dem Mao sich unbefangen nähern kann, weswegen wir auch den Jungen noch nicht wieder in eure Obhut gegeben haben.
 

Ich möchte euch bitten, Zikél, so ihr es für richtig haltet, wenn nötig zusammen mit einem Vertrauten, hier her zu entsenden. Mao weigert sich, das Zimmer zu verlassen. Er verschließ sich vor der Welt um ihn herum. Und in mir lebt die leise Hoffnung, dass Zikél diesem Zustand ein Ende setzen kann.
 

Zu guter Letzt wurde mir aufgetragen, zu erklären, dass auf dem Bild Mao, Telis und Zikél zu sehen seien. Weiterhin Nitta und meine Person, da wir herzlich dazu eingeladen wurden, mit zu Telis nach Hause zu kommen.
 

Mein Bote ist angewiesen, entweder eine Antwort oder Gesandte eures Stammes zu mir zu bringen.
 

Saîlenné ejowa

Leonidas Tíllando
 

Nachdem er die Zeilen überflogen hatte, sank Suaresh erst einmal auf einen Hocker und atmete tief durch. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, auch wenn die Nachricht nicht nur Gutes überbrachte - aber zumindest gab es Hoffnung. Ein kleines Lächeln huschte über die sonst so ernsten Züge, als er sich das Bild näher besah und grobe Ähnlichkeit zu den jeweiligen Personen erkannte. Es machte ihm Mut.
 

Rana betrat den Raum, da er von Anderen gehört hatte, was geschehen war. Nun nahm er seinem Gefährten den Brief aus der Hand und las ihn selbst. "Su! Das ist ja wunderbar! Das müssen wir gleich Zikél erzählen. Er wird überglücklich sein."
 

Bevor der Tama-i hinausstürmen konnte, hielt ihn der Grau-getigerte auf. "Was denkst du, Rana? Ist es das Richtige, ihn dorthin zu schicken? Er ist in so einem schlechten Zustand und Mao geht es auch nicht gut. Was wenn..."
 

"Das können wir vorher nicht wissen und mir ist in erster Linie wichtig, dass Zikél wieder Hoffnung schöpft. Su, er braucht Mao. Ohne ihn geht er kaputt. Lass ihn gehen, es ist das Beste, glaub mir."
 

Wie immer bei solchen Entscheidungen vertraute Suaresh dem Urteil seines Gefährten und ließ Zikél rufen.
 

"Mein Sohn, es ist etwas passiert. Leonidas hat mir einen Brief geschrieben, in dem es um Mao geht."
 

Mehr konnte der Grau-getigerte gar nicht sagen. Sein Sohn entriss ihm mit aufgeregten Händen das Papier und las mit angehaltenem Atem die Nachricht. "Er lebt!" hauchte er und sah langsam auf. "Er lebt!" Das erste Mal seit Monaten erschien auf dem ausgemergelten Gesicht ein Lächeln und der Blaue sprang seinem Kemjal um den Hals. "Wir müssen sofort aufbrechen! Mao braucht mich, wir müssen los. Ich packe schnell alles zusammen."
 

Suaresh hielt ihn auf, bevor er aus der Hütte rennen konnte. Sein Gesicht war sanft und er lächelte mit einer gewissen Ernsthaftigkeit auf seinen Sohn herab. "Wir müssen erst entscheiden, wer mit dir geht. Ich kann als Stammesoberhaupt nicht einfach verschwinden und Rana muss bei Suma bleiben wegen der Kätzchen. Dann bleibt nur noch..."
 

"Worauf warten wir denn noch?" ertönte die tiefe Stimme des schwarzen Katers und Castor lehnte lässig in der Tür. "Ich hab genug von diesem Trauerkloß. Je eher es los geht, desto besser."
 

Lange Reden konnten nicht mehr geschwungen werden, denn Zikél war viel zu aufgeregt. Aus ihm sprudelte regelrecht die Freude und er packte hastig alles zusammen. Castor wurde noch einmal eingebläut, dass er auf seinen Bruder Acht geben sollte und am gleichen Abend zogen sie los.
 

Dank des treibenden Tempos Zikéls brauchten sie kaum ein einhalb Tage. Sie kamen am Nachmittag in der kleinen Stadt an und wieder war es eine Gaststätte, in der Leonidas und Nitta sich einquartiert hatten. Der Bote brachte sie bis vor die Zimmertür seines Auftraggebers, an der er leise klopfte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Silverdarshan
2007-02-18T14:54:05+00:00 18.02.2007 15:54
hach, bin ich happy *smile*
ich wusste gar nicht, dass diese Story auch auf Mexx ausgestellt ist *im kreis hüpf*
hier gibts ja schon viel mehr kappis als auf boyxboy.de *________*

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich diese Fanfic wirklich über alles liebe ^o^
Euer Schreibstil ist 1a, die Idee noch besser und die Charaktere einzigartig!
Es macht wirklich unglaublichen spaß eure fanfic zu verfolgen und daher rede ich nicht länger um den heißen brei, sondern lese gleich weiter *gg*

grüßelchen
Hieads_Angel
Von:  Ulysses
2006-02-15T18:43:50+00:00 15.02.2006 19:43
Endlich habe das ich Kapitel gelesen XD

Ach wie nett die Idee... sagt ihm, dass er tot ist... ich finde das immer gut, wenn einem die Wahrheit verschwiegen werden soll, damit es einem besser geht... kenne ich aktuelle aus Everwood und da hat das eine ganze Familie zerschlagen, als alles rauskam >_<

Na ja, Mao ist ja wieder wach... Amnesie... *flöt* Das kenne ich irgendwoher *fg* Natürlich soll das nicht heißen, dass ihr abgeguckt habt oder so, ich finde das nur immer witzig, wenn sich so etwas überschneidet ^^

Auf jeden Fall macht das Kapitel Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der vom Schicksal für einander bestimmten *fg* Auch wenn ihr es ihnen sicher nicht sooooo leicht macht, aber ich bin gespannt auf das erste zusammentreffen, wird sicher mal wieder hart für den armen Zikél XD

Schönster Moment, obwohl traurig: Als Leonidas Zikél im Arm hatte und dieser weinte... da habe ganz schön geseufzt >_<

Weiter so ^^
Von:  elbin-luna-chan
2006-02-05T20:57:48+00:00 05.02.2006 21:57
Ah, endlich, ein neues Kapitel! *___*
Danke für die ENS.

Ich mochte diesen Teil, denn endlich ist Mao wieder wach.
Es hätte mir wohl auch das Herz gebrochen, wenn man Zikél hätte sagen müssen, dass Mao gestorben ist! ;___;
Umso größer die Freude, dass der Braune lebt! *___*

Schade, dass die nächsten Kapitel wieder so lange dauern werden.... *seufz*
Ich mag diese Story so...
Von:  Egnirys
2006-02-04T09:01:56+00:00 04.02.2006 10:01
ich freu mich richtig mit zikel! ^-^
aber hoffentlich schafft er es mao wieder auf die beine zu kriegen!
*-*
einfach genial!

baibai
Von: abgemeldet
2006-02-03T23:28:09+00:00 04.02.2006 00:28
Mao ist wach, wie schön! Aber will er Zikel? Vielleicht doch Leonidas? Bin gespannt, was euch so alles einfällt! LG


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