Zum Inhalt der Seite

Ai no Mamori

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Forbidden Feelings

Hi, an alle, die sich hierhin verirrt haben, denn ich glaube kaum, dass jemand die Story lesen wird. Na ja, Versuch isses jedenfalls mal wert, denn die Story is schon fertig und meine längste. *kleines bisschen stolz ist*

Egal wer's liest, sagt mir eure Meinung dazu. Bitte als ENS oder als E-Mail an Dark_BattlefighterX@web.de schicken. Arigatô nasai!
 

Bis dann mal

Saya-chan
 

PS: Für Rechtschreibfehler bin ich zwar verantwortlich, aber die schleichen sich nun halt mal ein. Nicht so drauf achten bitte.
 


 

"Rioroute!"

Rioroute Elidd wandte seinen Blick vom Fenster ab und wandte sich der Person zu, die ihn gerufen hatte. Er lächelte sanft und freute sich darüber, diese Person nach zwei Wochen Ferien wiederzusehen. "Hallo, Sayuki", begrüßte er seine Freundin.

Sayuki Sumeragi war 16 Jahre und hatte viel Spaß am Leben. Ihre Haare waren weiß-silbern und sie hatte auf Grund eines DNA-Defekts rote Augen.

"Na, Rioroute, wie waren denn die Ferien?", wollte sie wissen. "Och, ganz nett und vor allem erholend", scherzte Rioroute.

Rioroute Elidd war 17 Jahre und besuchte mit Sayuki zusammen die Jungenoberschule in Baika, Tokyo. Rioroute war eher ein zurückgezogener Jugendlicher, aber mit Sayuki sprang er hin und wieder über seinen Schatten.

"Musstest du dich von mir erholen?", fragte Sayuki mit gespielter Besorgnis. "Voll ins Schwarze getroffen", meinte Rioroute und wuschelte ihr durchs Haar. "Hör auf, Rio! Das ist so fies. Du bist fast eineinhalb Köpfe größer als ich"

Rioroute ging etwas in die Knie, sodass er etwas kleiner war als Sayuki.

"Jetzt bist du dran", grinste er. "Na, warte", murmelte Sayuki, zog seinen Kopf in ihre Arme und zerzauste ihm sein kastanienbraunes Haar.

"Hör auf", Rioroute konnte sich vor Lachen kam halten, "Sonst sehe ich aus, als wäre ich durch einen Sturm gelaufen" Sayuki ließ ihn los und fing an, mit ihm zu lachen.

"Könntet ihr das auf später verschieben?", die beiden fuhren herum. Hinter ihnen stand ihr Klassenlehrer. "Jetzt haben wir Unterricht"

"'T'schuldigung", murmelte Sayuki und verkrümelte sich schnell zu ihrem Platz zwei Reihen weiter vorne.

Der Unterricht begann. Doch lange konnte Rioroute ihm nicht folgen. Er ließ seinen Blick nach draußen schweifen und erinnerte sich, wie er und Sayuki sich vor einem Jahr kennengelernt hatten...
 

Flashback
 

Rioroute stand am geöffneten Fenster und blickte raus auf den leeren Schulhof. Das hier war nun seine neue Schule. Hier würde er nun ohne seinen Zwillingsbruder Seth zur Schule gehen. Wenn er zurückkam, würde niemand auf ihn warten. Niemand würde fragen, wie der Tag war. Niemand würde ihn in den Arm nehmen und sich freuen, dass er heil und unversehrt zurück nach Hause gekommen war.

Plötzlich stellte sich jemand neben ihn. Er sah kurz zu ihm herüber. Die Person hatte weiß-silberne Haare und rote Augen. Er war ganz blass. "Geht es dir nicht gut?"

Die Person schreckte hoch. "Äh, bitte?"

"Geht es dir nicht gut? Du bist so blass"

"Nein, alles bestens. Ich habe nicht so starke Abwehrkräfte, wie ich sie eigentlich haben sollte", er lächelte schwach.

"Wie ist dein Name?"

"Sumeragi", gab ihm der blasse Junge zur Antwort.

"Ich bin Rioroute Elidd. Freut mich", stellte Rioroute sich vor und hielt Sumeragi die Hand entgegen. Dieser ergriff sie und schüttelte sie zaghaft.

"Bitte, nehmt Platz. Der Unterricht fängt an", forderte der Lehrer sie auf und die beiden setzten sich auf ihre Plätze.

Zuerst las ihnen der Lehrer die Hausordnung vor und stellte sich dann selbst vor. Er ließ die Schüler wissen, wie er die Noten vergab und wie die Arbeiten aussehen würden. Rioroute hörte allerdings nur mit halbem Ohr zu. Vielmehr betrachtete er seinen Mitschüler Sumeragi. Er erinnerte ihn an Seth, als er noch klein war. Seth war als Kind immer öfters krank, als sein großer Bruder Rioroute. Rioroute hatte sich oft Sorgen um ihn gemacht. Besonders in der Schule. Deshalb erkannte er, wann jemand ins Krankenzimmer sollte. Und genau diesen Zeitpunkt hatte Sumeragi jetzt erreicht.

"Sensei, verzeihen sie", Rioroute stand auf, "Es tut mir leid, dass ich den Unterricht störe, aber Sumeragi sollte so schnell wie möglich ins Krankenzimmer. Er ist ganz blass"

Der Lehrer musterte Rioroute kurz und sah sich dann Sumeragi näher an. Er nickte kurz. "Du hast recht Elidd. Bitte bringe Sumeragi ins Krankenzimmer"

Sumeragi nahm sich noch schnell seinen Block, einen Bleistift und einen Radiergummi mit, bevor er Rioroute in Richtung Krankenzimmer folgte.
 

Rioroute klopfte an die Tür des Krankenzimmers. "Hallo, entschuldigen sie, aber...", er machte die Tür auf, "... es geht jemanden nicht so gut" Er ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Keiner da. Dann musste er sich halt um Sumeragi kümmern.

"Leg dich am besten mal etwas hin", riet Rioroute ihm.

Sumeragi zog brav die Schuhe aus und legte sich aufs Bett. Rioroute setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Fenster dem Bett gegenüber stand. Er stützte seine Ellenbogen auf dem Fensterbrett ab und sah nach draußen.

Plötzlich hörte er ein Kratzen. Er wandte sich um. Sumeragi war am zeichnen. "Oh, bitte bleib noch drei Minuten so, dann habe ich alle wichtigen Linien, um das Bild fertig zu bekommen auch wenn du nicht mehr da bist", bat er.

Rioroute zuckte kurz mit den Schultern und tat Sumeragi den Gefallen.

Nach drei Minuten meinte Sumeragi: "Vielen Dank"

"Könntest du mir ein Blatt geben?", fragte Rioroute.

"Natürlich", meinte Sumeragi, riss ein Blatt ab und gab es Rioroute.

"Danke", murmelte er und schnappte sich einen Kuli. Er ließ seinen Blick schweifen. Begriffe kamen ihm in den Sinn und langsam formten sich daraus Zeilen.
 

Der Himmel

So blau wie Wasser

So klar und rein
 

Doch bald wird das Blau weichen müssen

Für das Rot

Das Rot des Blutes

Das das Ende ankündigt
 

Bald wird es losgehen

Wird wieder beginnen

Und wieder viele Leben fordern

Wird wieder viele unglücklich

Und einsam machen
 

Und doch

Wird es mir nichts bedeuten

Denn das einzige

Was für mich wichtig ist

Bist du

Mein strahlender Engel
 

Auch wenn alles versinkt

Wird es mir egal sein

Wenn ich weiß

Dass es dir gut geht

Dass du lebst

Und in Sicherheit bist
 

Nur du zählst

Nur du bist für mich wichtig

Wenn ich sterben muss

Um dich zu beschützen

Werde ich es gerne tun

Du bist der Mittelpunkt

In meiner Welt
 

Rioroute legte den Kuli weg und ließ seinen Kopf auf seine verschränkten Arme sinken und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Je länger er die Augen geschlossen hatte, desto mehr ergriff der Schlaf ihn.
 

"Elidd. Elidd", jemand versuchte ihn wach zu rütteln, "Elidd, wach bitte auf" Rioroute öffnete verschlafen die Augen. Sumeragi stand über ihn gebeugte und hatte seine Hand auf Rioroutes Schulter liegen. "Was ist denn? Bin ich etwa eingeschlafen?", fragte Rioroute, richtete sich auf und rieb sich die Augen.

"Du bist eingeschlafen kurz nachdem du das Gedicht fertiggeschrieben hast", erklärte Sumeragi.

"Ah, wie viel Uhr haben wir jetzt?", wollte Rioroute wissen.

"Äh", Sumeragi schaute auf seine Armbanduhr, "Gleich 3 Uhr"

"Was?!", Rioroute war mit einem Satz auf, "So lange habe ich geschlafen? Ich muss unbedingt los, sonst bekomme ich mächtigen Ärger. Geht's dir wieder gut?"

Sumeragi nickte leicht eingeschüchtert.

"Gut, dann geh ich jetzt. Wir sehen uns morgen", meinte er und rannte aus dem Krankenzimmer die Gänge entlang, bis er am Hauptausgang herauskam.

Er ließ seinen Blick über das Gelände und die Einfahrt schweifen und entdeckte schließlich denjenigen, den er heute unbedingt treffen musste. "Seth!"

Der Junge mit den langen braunen Haaren, die er etwas schlampig zusammengebunden und unter eine Kappe gesteckt hatte, wandte seinen Blick Richtung Hauptausgang. "Rioroute!" Er winkte seinem Bruder zu.

Rioroute kam schnellen Schrittes auf ihn zugelaufen. "Hast sehr lange auf mich warten müssen?" "Ach, nicht länger als sonst auch", grinste Seth. "He", Rioroute legte seine Hand auf Seths Kopf, "Nicht frech werden, kleiner Bruder" Seth lachte und steckte Rioroute damit an.

"Also, wo willst du heute hin?", fragte Rioroute während er mit hinter dem Kopf verschränkten Armen vor seinem Bruder herlief. Seth ergriff zwischen den Schultern etwas Stoff von Rioroutes Jacke und hielt ihn zurück. "Ich möchte gerne zu Mutters Grab"

Rioroutes eben noch fröhliches Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und ein Schock zeichnete sich ab. "Willst du da wirklich hin?", fragte er seinen Bruder und drehte sich zu ihm hin. Seth nickte mit gesenktem Kopf. "Na, gut. Dann komm", meinte Rioroute und machte sich mit seinem Bruder auf den Weg zum Bezirksfriedhof.

Während des Weges wechselte keiner der beiden ein Wort mit dem anderen. Seth wollte nicht, dass sein Bruder noch schlechtere Laune bekam und Rioroute hatte keine Lust aus Versehen seinen Groll und seine Wut an seinem kleinen Bruder abzulassen.

Doch eine kleine Geste von Seth besänftigte Rioroute, als die beiden endlich vor dem Grab ihrer Mutter standen.

Seth griff nach dem rechten Jackenärmel seines Bruders und hielt sich daran fest. "Danke", murmelte er und schmiegte sich etwas an seinen großen Bruder. Rioroute legte den Arm um seinen Bruder und zog ihn zu sich. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Aber bitte nimm die Kappe ab. Das ist Mutter gegenüber nicht höflich" Seth nickte und nahm die Kappe ab.

Die beiden blieben so eine Weile lang stehen und dachten an ihre Mutter.

Ihre Mutter war nicht immer die stärkste gewesen. Oft war sie krank, so wie Seth, als er noch kleiner war. Der Vater hatte sich dann oft um seine Söhne gekümmert, wenn seine Frau nichts mehr machen konnte, auch wenn sie es noch so sehr gewollt hätte. Schließlich streckte seine Krankheit nieder. Das war vor einem halben Jahr gewesen. Von da an hatte Rioroute sich immer mehr angekapselt und war nun vor zwei Wochen in das Apartment in Baika gezogen. Er hatte eigentlich den Kontakt zu seinem Vater und seinem Bruder unterbrochen, doch Seth hatte darauf bestanden, dass sie sich wenigstens einmal alle zwei Wochen sahen und etwas unternehmen würden. Heute war das der erste Tag, nachdem Rioroute weggezogen war.

"Komm, Seth. Lass uns gehen", meinte Rioroute. Seth nickte nur, zog seine Kappe wieder auf und ließ Rioroutes Hemdärmel los.

"Wohin willst du jetzt gehen? Kino? Cafe?", fragte Rioroute nachdem sie das Friedhofsgelände verlassen hatten. "Ich würde gerne wissen, wie deine Wohnung aussieht. Wenn es dir nichts ausmacht", hängte er das letzte flüsternd an und senkte wieder etwas traurig seinen Kopf. "Bitte, Seth, hör auf, so traurig zu sein. Ich kann es nicht ertragen, wenn du traurig bist" Seth schaute hoch. Sein Bruder sah ihn besorgt an. "Ja", nickte Seth und lächelte Rioroute an. "Geht doch" Rioroute lächelte zurück.
 

Rioroute drehte den Schlüssel im Schloss, drückte die Türklinke herunter und öffnete diese. Seth erster Blick fiel auf die Umzugskartons, die im Wohnzimmer standen. "Ich bin mit einigen Kisten noch nicht fertig. Wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis hier alles so ist, wie ich es gerne hätte", war Rioroutes Bemerkung zu Seths Blick.

Rioroute schiss seine Schultasche auf den Schreibtisch, der links hinten am Fenster in der Ecke stand. "Und was möchtest du jetzt hier machen?" "Wie wär's mit Essen? Ich habe heute nichts zu Mittag gegessen", schlug Seth vor. Rioroute zuckte kurz mit den Schultern und ging zum Kühlschrank hinter der Küchenzeile, die auf einem Podium mit ins Wohnzimmer integriert war. "Sieht schlecht aus", war Rioroutes Kommentar, als er die Leere seines Kühlschranks sah, "Wie wär's wenn wir uns unten in der Sushibar schnell was holen und dann hier essen?" "Von mir aus"

Das Sushi hatten die beiden schnell geholt.

"Was willst du trinken? Ich hätte hier schwarzen und grünen Tee und...", er kramte noch etwas in dem Schrank nach, "... und Früchtetee könnte ich dir auch noch anbieten" "Bleiben wir beim guten alten grünen Tee. Und du lässt mich den Tee machen. Bei so etwas hast du zwei linke Hände", hängte Seth noch an seinen Satz, stand auf und suchte sich aus Rioroutes Schränken alles heraus, was er brauchte. "Geh du dich umziehen und mach das Sushi fertig, damit wir essen können"

Jetzt war Seth genauso wie früher. Rioroute lächelte erleichtert und tat das, was ihm sein kleiner Bruder aufgetragen hatte.

Das Essen war schnell gegessen und das Geschirr abgewaschen worden. Nun hatten sich die beiden Brüder sich es in der Sitzecke bequem gemacht und tranken noch etwas von dem grünen Tee.

"Rioroute, warum bist du weggezogen?", brachte Seth endlich diese ihn so bedrückende Frage über die Lippen. Rioroute tat so, als ob er die Frage nicht gehört hätte. Er hatte jetzt einfach keine Lust auf ein Kreuzverhör. "Bitte, Rio, sag mir warum" "Willst du das wirklich wissen?" "Ja, bitte. Sag mir warum, damit ich es verstehe" "Ich habe Ruhe gebraucht, um Mutters Tod irgendwie zu verarbeiten und dabei ist mir aufgefallen, dass ich euch damit oft sehr wehgetan habe. Deshalb bin ich weggezogen, um euch nicht noch mehr zu verletzen" "Aber das stimmt doch gar nicht. Okay, du hast uns manchmal angefahren, aber das war nicht schlimm. Du warst wenigstens noch bei uns und ich... ich war nicht so allein", flüsterte Seth. Das ließ Rioroute aufhorchen. Seth war eigentlich oft ganz froh gewesen, wenn er nicht da war. Er hatte viele Freunde. Wie konnte er sich da alleine fühlen? "Seth, du bist doch nicht allein. Du hast doch Freunde und du wohnst bei Vater. Wie kannst du da alleine sein?" Seth zog die Beine an und vergrub sein Gesicht in seinen Armen. "Seit du nicht mehr da bist, habe ich das Gefühl, dass ein großer Teil von mir fehlt. Einfach so weg. Dieses Gefühl der Leere ist kaum auszuhalten"

"Das wäre doch früher oder später doch sowieso passiert", meinte Rioroute kalt. Seth hob den Kopf und sah seinen Bruder merkwürdig an. "Ja, du hast recht. Irgendwann wären wir getrennte Wege gegangen und ich hätte alleine klarkommen müssen. Aber jetzt, wo ich dich so sehr brauche, bist du nicht mehr in meiner Nähe und ich habe das Gefühl, dass ich das alles nicht schaffe" Tränen füllten langsam Seths Augen. Rioroute fühlte sich schuldig. Seinen kleinen Bruder so runterzuziehen, wollte er nicht. Er stand auf und setzte sich neben Seth. Er nahm ihn in den Arm und flüsterte ihm beruhigend ins Ohr: "He, hör auf. Das war nicht so gemeint. Ich... ich wollte dich nicht verletzen. Weißt du, auch ich habe manchmal das Gefühl, dass ich es ohne dich nicht durch diese Zeit schaffen werde. Aber ich muss es, sonst werde ich mein ganzes Leben vor Problemen weglaufen. Bitte, versteh das doch" Seth nickte und schmiegte sich an seinen großen Bruder. "Kann ich dich anrufen und besuchen kommen, wenn irgendetwas passiert?" "He", Rioroute wuschelte seinem kleinen Bruder durch die Haare, "Dafür sind große Brüder schließlich da" Seth lachte. "Ja, genau"

Er wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg und schaute auf seine Uhr. "Oh, ich muss los, sonst verpasse ich den Zug. Ich ruf dich dann an, wenn irgendetwas ist" Er löste sich aus Rioroutes Umarmung. "Gut und jetzt beeil dich", meinte Rioroute. Seth nickte und packte seine Sachen zusammen. Doch in der Tür hielt er inne und drehte sich noch einmal zu seinem Bruder. "Vielen Dank. Ich habe dich lieb" Seth zog schnell die Tür hinter sich zu und rannte so schnell er konnte zum Bahnhof. Er musste so schnell wie möglich weg von seinem Bruder, damit dieser nicht merken würde, was für eine Bedeutung diese Worte hatten.

Rioroute saß völlig perplex auf dem Sofa und ließ die Worte seines Bruders in seinem Kopf schwirren. Es war ein angenehmes Gefühl, diese Worte zu hören, doch er wusste, dass seine Liebe zu Seth anders war, als die Liebe seines Bruders zu ihm. Nein, seine Liebe zu Seth war keine Geschwisterliebe. Nein, er liebte Seth nicht als seinen Bruder, sondern als Mensch. Wie oft hatte er sich zurückhalten müssen, um Seth nicht einfach so im Schlaf zu küssen, um Seths Haut nicht unter seinen Fingern zu spüren. Diese Gefühle waren so abartig und Rioroute hatte auch oft versucht, sich das einfach auszureden, doch egal was er tat, er konnte sein Herz nicht belügen.
 

Am nächsten Tag in der Schule war Sumeragi nicht da. Es war wohl doch schlimmer, als er gedacht hatte. Rioroute machte sich etwas Sorgen, aber bald kreisten seine Gedanken wieder um seinen Bruder.

In der Mittagspause kam Sumeragi allerdings. Er war immer noch so blass, aber sein fröhliches Lächeln beruhigte Rioroute. "Na, Sumeragi, wie geht's dir?", begrüßte Rioroute seinen Schulkamerad. "Ganz gut, danke", keuchte Sumeragi, da er anscheinend ein gutes Stück gelaufen war. "Du siehst aber trotzdem noch etwas blass aus. Willst du nicht vielleicht doch lieber wieder nach Hause gehen?" "Ach was. Ich fühle mich blendend..." Sumeragi brach auf einmal zusammen. Rioroute konnte ihn gerade noch so auffangen. "He, Sumeragi!", versuchte Rioroute ihn wieder wachzubekommen. Er fühlte die Stirn seines Klassenkameraden. Sie glühte unheimlich stark. Wenn das so weiterging, war Sumeragi Dauerstammgast im Krankenzimmer.

Rioroute brachte Sumeragi ins Krankenzimmer und hatte dieses Mal Glück, denn jemand war da. "Ähm, entschuldigung" Der Junge blickte von seiner Zeitschrift hoch und musterte Rioroute und Sumeragi. "Na, da hat sich jemand heute aber zu viel zugemutet. Leg ihn auf das Bett. Ich kümmere mich um ihn. Du kannst in deine Klasse gehen" Rioroute bedankte sich, legte Sumeragi vorsichtig aufs Bett und ging dann zurück in seine Klasse.

Um drei Uhr rum beschloss Rioroute noch mal nach Sumeragi zu sehen. Dieser Junge ließ ihm keine Ruhe. Als er vor der Tür stand, hörte er erstickte Schreie. Rioroute öffnete schnell die Tür. Der Junge kniete sich über Sumeragi und wollte ihm gewaltsam das T-Shirt von den Schultern reißen. "Nimm deine Finger weg!", fuhr Rioroute ihn an und riss ihn von Sumeragi weg. Der Junge wurde unsanft zu Boden geschleudert. "Hau ab!" Rioroute stellte sich vor ihn und funkelte ihn boshaft an. Der Junge schluckte kurz und machte sich dann so schnell wie möglich aus dem Staub. Rioroute wandte sich Sumeragi zu, drehte sich aber schnell wieder um. "Zieh dich bitte wieder an", murmelte Rioroute und schaute brav auf die Wand während Sumeragi sich das Hemd und die Jacke wieder anzog. "Kannst dich wieder umdrehen", meinte Sumeragi kleinlaut. Rioroute drehte sich um und musterte Sumeragi. "Komm mal bitte mit. Ich habe da so ein paar Sachen mit dir zu besprechen", meinte er und schleifte Sumeragi aufs Dach. Sumeragi blieb an der Tür stehen während Rioroute an die Absperrung ging.

"Was hast du dir dabei gedacht?", begann er das Gespräch. "Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst" Rioroute drehte sich zu Sumeragi. "Es ist nicht ganz ungefährlich für ein Mädchen an einer Jungenschule. Viele hier haben keine Freundin und würden gerne etwas weiter gehen als der Kerl eben" "Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen", gab Sumeragi etwas beleidigt zurück. "Das habe ich ja eben gesehen", grummelte Rioroute. Stille setzte ein. Sumeragi hatte nicht die geringste Lust noch mehr Benzin ins Feuer zu gießen und Rioroute wollte ihr keine Predigt über ihr etwas gedankenloses Verhalten erteilen. "Wie ist eigentlich dein Vorname?", brach Rioroute das Eis. "Sayuki. Mein Name ist Sayuki Sumeragi" "Sayuki also. Hör mal. Es ist etwas gedankenlos von dir gewesen, dich hier einzuschreiben. Mädchen sollten sich nicht unnötig in Gefahr begeben, damit sie hübsch bleiben" Er lächelte. Sayuki sah in komisch an. "Weißt du was, ich passe jetzt wohl besser auf dich auf, denn es wäre schade, wenn etwas von deiner Schönheit verloren gehen würde" Er lächelte und wuschelte Sayuki durch die Haare. Sie wurde rot und senkte den Kopf. "He, ist dir das etwa peinlich?" "Nein, eher etwas demütigend, dass ich mich von dir beschützen lasse" "Das ist doch nicht demütigend", versuchte Rioroute ihr klar zu machen. "Wenn du meinst" Sayuki zuckte mit den Schultern.

Rioroute hielt ihr die Hand hin. "Freunde?" Sayuki war kurz unschlüssig, doch dann ergriff sie seine Hand und drückte sie. "Freunde!", meinte sie und strahlte und steckte Rioroute damit an.
 

Flashback Ende
 

Es klingelte und die Schüler strömten nach draußen. "Kannst du mir heute bei Japanisch helfen? Ich verstehe die Aufgabenstellung nämlich nicht ganz", bat Sayuki Rioroute. "Klar, kein Problem. Ich habe heute eh nichts großes vor" "Super. Vielen Dank"

Die beiden passierten gerade die Auffahrt als... "Rioroute" Rioroute wandte sich nach links. Dort an den Pfeiler des Tors angelehnt stand sein Bruder. "Seth? Was machst du denn hier?" Seth machte einen Satz nach vorne und krallte sich in Rioroutes Hemd fest. "Was... was ist denn los..."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück