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Loving would be easy if...

...you might love me too; Kai X Takao
von

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If you're beside me

Hallöchen alle zusammen^-^

Ich hoffe es hat nicht zu lange gedauert, aber jetzt habt ihr den 4. Teil von "Loving would be easy, if..." Wünsch euch noch einen frohen Valentinstag und viel Spaß beim Lesen!!
 

Takao musste schwer schlucken. Gerade eben war ihm vor Überraschung das Herz ins Handtuch gerutscht. Vor ihm stand doch tatsächlich der Junge von dem er gerade noch so leidenschaftlich geschwärmt hatte. Kai. Und der machte einen etwas verwunderten und verwirrten Eindruck. War ja auch sehr leicht zu verstehen. Immerhin war er, erstens fast nackt, zweitens hatte er gerade seine Schwester angeschrieen und drittens hatte er Kai mit Max verwechselt. Gott, war ihm das jetzt aber peinlich. Er kam doch frisch aus der Wanne, hatte gerade mal ein Minihandtuch um die Hüften gewickelt. Warum musste ihm Gott ausgerechnet jetzt seinen Schwarm in die Arme führen?? Einfacher ausgedrückt, war es ein sehr, sehr ungünstiger Augenblick.

Auch Kai musste sich sehr zusammenreißen, um Haltung zu bewahren. Vor ihm stand sein Angebeteter, mit nicht mehr bekleidet als einem Handtuch und gut entwickelt schien er auch zu sein(das kann man jetzt zweideutig verstehen ^-^"). Glücklicherweise hatte er genug Selbstbeherrschung, um nicht gleich Nasenbluten zu bekommen oder in Ohnmacht zu fallen, wie vielleicht manche anderen. Die Sorgen, die er sich gemacht hatte, waren anscheinend völlig unnötig gewesen, denn seinem Schützling schien es ja wirklich prächtig zu gehen.

Beide konnte nichts weiter tun, als sich gegenseitig anzustarren und weiter anzuschweigen, denn sowohl Kai als auch Takao war es unendlich peinlich. Außerdem war ihnen die Situation unangenehm. Weil sie sich schon zwei Wochen nicht mehr gesehen hatten, waren sie auch etwas verlegen. Das war wohl einer der Gründe, warum keiner von ihnen die Stille brach. Sie wussten eh nicht was sie sagen sollten.

Nach längeren Schweigeminuten fasste sich Kai endlich ein Herz und fing ein Gespräch an: "Ähm...Hi Takao..."

"Hallo Kai.", kurz und höflich begrüßte auch Takao seinen Gast und sah verlegen zu Boden.

"Also, ich wollte ja nur mal nachschauen, wies dir so geht, aber wie es aussieht geht's dir ja bestens. Also dann geh ich mal wieder.", meinte Kai und war schon halb am gehen, als sich Takao an eins seiner Beine warf und flehte: "Oh bitte Kai, geh nicht! Bleib doch ein bisschen. Tut mir Leid, dass ich mich nie gemeldet hab, ehrlich. Und mein Beybladetraining hab ich auch nie vernachlässigt. Bitte, verzeih mir!!!"

"Ist ja gut, Takao, ich verzeih dir ja, aber bitte, steh wieder auf und richte dein Handtuch gescheit hin!", brüllte Kai panisch und hielt sich mit pochendem Herzen mit der Hand Nase und Augen zu.

Takao richtete sich mit purpurrotem Gesicht auf und richtete mit einem "Sorry", sein Handtuch wieder hin. Währenddessen stand die kleine Takara hinter der Tür, hielt sich den Kopf und sagte zu sich selbst: "Oh Mann, und diese Witzfigur will mein großer Bruder sein. So was peinliches!"
 

Nachdem Kai und Takao diese peinliche Situation überwunden hatten, saßen sie nun alle drei in seinem Zimmer.

"Würde es dir etwas ausmachen ein paar Minuten zu warten, damit ich mir etwas anziehen kann?", fragte Takao verlegen und bekam auch gleich ein "Geh ruhig." von Kai als Antwort. Er wollte gerade aufstehen und Takara von seinem Arm runtersetzen, als sie sich wie ein Äffchen bei seiner Mutter an ihn klammerte und sich schlafend stellte. Heftig versuchte er das Äffchen von seinem Arm loszureißen, doch es ging einfach nicht: "Takara, jetzt hör auf damit, du schläfst doch gar nicht!", meinte er wütend doch beherrscht. Kai sah ihn darauf nur verwundert an und Takao erklärte ihm sogleich die Situation: "Sie ist nur schüchtern.", meinte er mit einer ziemlich gefährlich aussehenden, pochenden Ader auf seinem Kopf. Als er es endlich geschafft hatte, stellte er sie auf dem Boden ab, kniete sich zu ihr runter und sagte ruhig: "Also meine kleine Nee-chan, du wirst jetzt schön hier mit Kai bleiben und auf mich warten und auch nicht in die Küche gehen, haben wir uns verstanden?" Von der braunhaarigen kam nur ein leichtes Nicken. Takao konnte nun endlich aufstehen, um sich fertig zu machen, wenn seine Schwester ihn nicht abermals aufgehalten hätte. Sie zupfte an seinem Handtuch, ein Zeichen dafür, dass sie ihm was sagen wollte und er sich zu ihr runterknie sollte.

"Was ist denn noch?", fragte er sie.

Die Kleine stellte sich auf Zehenspitzen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin sah er sie verdutzt an und meinte: "Hä, Kai guckt doch gar nicht böse. Kai is echt ein ganz lieber. Du brauchst keine Angst zu haben. Er wird dir schon nichts tun, auch wenn er manchmal etwas böse dreinschaut.", als er ihr sanft den Kopf streichelte, damit sie sich beruhigte.

"Ich gucke böse?", fragte Kai Takao etwas ungläubig mit hochgezogener Augenbraue.

"Ach, sie will nicht hier bleiben, weil sie sich anbildet, du würdest böse gucken, aber das tust du sowieso immer. Die meisten haben sich halt schon dran gewöhnt.", winkte der Blauhaarige ab.

Takao stand wieder auf und wäre gern gegangen. Doch es ging wieder nicht. Seine Schwester hatte sich mal wieder an seinem Bein festgeklammert. Daraufhin platze Takao einfach der Kragen und er schrie Takara wutentbrannt an: "Takara, hör sofort auf mit dem Theater!! Ich will mich nur umziehen, verdammt noch mal, LASS LOS!!!"

Ihr Bruder war dickköpfig, das wusste sie, also benutzte sie eine andere Methode. Sie brach in Tränen aus und winselte: "Onii-san, bitte geh nicht weg!!"

"Ach, auf einmal bin ich dein Onii-san! Vergiss es, daraus wird nichts, lass dir gefälligst was neues einfallen!! Du bleibst jetzt hier und wartest und wehe ich erwische dich in der Küche!!", brüllte er, schüttelte sie ab und knallte die Tür hinter sich zu.

Völlig hilflos stand sie nun dran, ganz weit weg von Kai, sah traurig und beleidigt zu Boden und krallte ihre Minifinger in ihren lila Rock. Sie war sicher, dass Takao bei ihren Tränen erweichen würde, aber anscheinend musste sie sich wirklich was Neues einfallen lassen.

Es war mucksmäuschenstill im Zimmer. Kein Laut war zu hören und das kleine Etwas stand immer noch hunderte Meter abseits.

Kai war der erste der die Stille brach und versucht sich mit Takara zu unterhalten, damit sie wenigstens keine Angst mehr vor ihm hatte: "Du heißt Takara, stimmts? Gehst du denn schon in den Kindergarten?"

Nur zögerlich und mit einem Schielen nickte sie.

"Takao hat mir schon viel von dir erzählt, aber dein Alter weis ich immer noch nicht. Willst du mir nicht mal verraten wie alt du bist?", fragte Kai sie weiter, um ihr zu zeigen, dass er kein großer, böser Wolf war.

"Vier.", antworte sie ihm kurz und informativ mit ihrer hellen Pipsstimme.

"Ehrlich schon vier?", meinte Kai gespielt erstaunt und fragte weiter: "Hör mal, willst du dich nicht neben mich setzten, ich beiß dich auch nicht, versprochen!"

Doch dieses Mal kam keine Antwort. Sie sah wieder zu Boden und machte immer noch ein beleidigtes Gesicht.

Als Kai sah, dass große Reden auch nichts halfen, zog er seine Tasche zu sich und kramte darin, bis er endlich fündig wurde.

"Hey, willst du nicht ein paar Kekse haben? Ich wette du magst Süßigkeiten genau so gern, wie dein Bruder, oder?", meinte er und hielt eine ganze Packung Kekse in der Hand. Wenn es eben nicht mit bitten und betteln ging, so konnte er sie ja bestechen, war ja nicht verboten. Immer noch rührte sie sich nicht vom Fleck, doch sah er schon wie ihr das Wasser im Mund zusammen lief und ihre vor Freude großen, glänzenden Augen.

"Komm schon, ich seh doch, dass du welche willst. Die riechen echt gut, und schmecken tun sie bestimmt genauso toll.", meint Kai und schnupperte an der Kekspackung herum.
 

Währenddessen stand Takao im Bad vor dem Spiegel und hielt sich seinen hochroten Kopf. Er glaubte es würde ihn gleich der Schlag treffen, als er Kai da so vor sich stehen sah. Gottes Launen hatte er noch nie verstanden und seinen komischen Sinn für Humor schon gar nicht. Noch nie war ihm so was unsagbar Peinliches passiert. Und dann auch noch dieses Szenario mit seiner Schwester. Wieso mussten ausgerechnet ihm immer solche peinlichen Sachen passieren. Er wollte gar nicht daran denken, was Kai jetzt von ihm dachte. Na ja, er wars ja schon gewöhnt, weil er sowieso ein kleiner Tollpatsch war. Aber Kai hatte auch wirklich ein sehr schlechtes Timing. So was kannte er eigentlich nur von seiner Schwester (die hat kein schlechtes Timing, die macht so was mit Absicht, genau wie meine Mutter ^-^!). Mann, wieso musste Kai ausgerechnet jetzt bei ihm auftauchen? Wenn er ihn die ganzen Sommerferien über nicht gesehen hätte, hätte er es vielleicht geschafft seine Gefühle für ihn zu verdrängen. Oder er wäre vor Sehnsucht fast gestorben. Das eine hätte das andere wohl nicht ausgeschlossen. Trotzdem. Es wäre einen Versuch wert gewesen. Aber anscheinend war es sein Schicksal diesen Schmerz einer einseitigen Liebe sein ganzes Leben mit sich zu schleppen. Doch lieber würde er für alle Ewigkeit schweigen und Kais Zuneigung nie kriegen, als dass er ihn für immer verlieren würde.

"Nein Takao, mach dir das Leben nicht unnötig schwer, hörst du?" Wieder hörte er die Stimme, die er bereits vorhin schon im Bad vernommen hatte.

Hastig drehte er sich von der einen Seite zur anderen und rief im Raum herum: "Hey, wer bist du? Und wo bist? Komm sofort raus und zeig dich!!" Er ging zum Fenster und öffnete es, um zu sehen, ob nicht draußen jemand war.

Als er sich umdrehte erblickte er die schönste Gestalt die er je in seinem Leben gesehen hatte. Vor ihm stand ein Mädchen mit langen gewellten grauen Haaren, rubinroten Augen und großen weißen Flügeln, welches von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beschienen wurde. Sie war so schön, dass er glaubte, sie sei ein Engel.

"Wer...wer bist du?", stotterte er immer noch ganz verzaubert von ihrer unsagbaren Schönheit.

Der Engel lächelte ihn gütig an und meinte: "Mein Name ist Yuri und ich komme vom Himmel zu dir. Deine Mutter schickte mich hierher auf die Erde und bat mich dir zu helfen."

"Mei-Meine Mutter?! Ihr kennt meine Mutter?! Bitte ehrenwerter Engel, erzählt mir wie es meiner Mutter im Himmel geht.", flehte er das Engelsmädchen an. Er sprach sie mit Ihr an, weil er großen Respekt und Ehrfurcht vor Engeln und Gottes Macht hatte. Er glaubte zwar nicht so sehr an Gott, aber er glaubte daran, dass es irgendwo über den Wolken eine große Kraft gab, die hier auf der Erde über Leben und Tod bestimmte.

"Ich bitte dich mich nicht Engel und auch nicht mit Ihr anzureden. Du kannst mich ruhigen Gewissens Yuri nennen. Außerdem bitte ich dich, dir zu allererst etwas anzuziehen, bevor ich dir alles andere erkläre."

Er sahbeschämt an sich herab und merkte, dass er immer noch nichts an hatte. Warum musste ihn heute auch jeder nackt sehen? Und dann auch noch sein Schwarm und ein Engel, womit hatte er das verdient?

Während Takao sich umzog beobachtete ihn Yuri etwas näher und musste etwas verliebt schmunzeln. Denn sie sah ihre Momoko im Körper eines Jungen. Wäre sie Momoko nicht begegnet, dann hätte sie sich garantiert in diesen Jungen verliebt. Er war genauso wie Momoko. Die gleichen blauen Haare, die gleichen saphirfarbenen Augen, das gleiche stürmische, ungezügelte und impulsive Wesen, sein starker Charakter und sein großes Herz. All das, was sie an Momoko so liebte, entdeckte sie auch bei deren Sohn Takao wieder.

Als er sich endlich frische Klamotten angezogen hatte, bat er den Engel nochmals um Aufklärung.

"Hör mir gut zu Takao. Das was ich dir jetzt sagen und mit auf deinem Weg geben werde, ist von größter Wichtigkeit für dein weiteres Leben.", meinte der Engel und gab ihm durch eine Geste zu verstehe, dass er sich auf den Badewannenrand setzten sollte.

Wenn das so wichtig war, dann setzte er sich also vorsichtshalber mal hin und würde dem Engel auch seine ganze Aufmerksamkeit schenken.

Als Takao sich hingesetzt hatte, sprach sie weiter: "Wie schon gesagt, bin ich im Auftrag deiner Mutter hier. Ihr geht es im Himmel sehr gut und sie bat mich dir schöne Grüße auszurichten und dir zu sagen, dass sie dich sehr lieben und vermissen würde. Aber das ist nicht der Grund, warum ich hier bin. Takao, vorhin konnte ich für einen kleinen Augenblick in deine Gedanken sehen. Du bist verliebt in eine Person deines gleichen Geschlechts, hab ich nicht recht?"

Etwas traurig sah Takao zu Boden. Nur ein winziger Augenblick hatte also schon genügt, um ihn zu durchschauen. Was für ein Narr er doch war! Und er glaubte, dass die Menschen um ihn herum, nichts von all dem mitbekamen, wenn er Kai sehnsüchtige Blicke zuwarf oder seine Augen vor Glück aufleuchteten, wenn er in seiner Nähe war.

Die Rubinäugige nahm Takaos Gesicht, das mit seinen weiblich weichen Zügen doch so sehr dem ihrer Freundin ähnelte, in ihre Hände, sah ihn mit einem besorgten Blick an und sprach weiter: "Doch ist noch nicht aller Tage Abend, Takao. Eine gleichgeschlechtliche Liebe ist eine Sünde, doch eine reine Liebe fordert immer reine Herzen, und dein Herz ist rein, Takao. Aber den Weg den du gehen willst, ist ein harter und beschwerlicher Weg. Verdränge deine Gefühle nicht, sondern akzeptiere sie. Dieser Junge weiß noch nichts von deinen Gefühlen. Er konnte dich noch nicht gänzlich abweisen. Es besteht also immer noch Hoffnung. Weist du Takao, es erfordert Stärke seine Gefühle zu verdrängen und sich selbst sowie den Geliebten nicht unnötig zu belasten. Doch es erfordert viel Mut und genauso viel Stärke dem Geliebten gegenüberzutreten und ihm seine Liebe zu offenbaren. Das musste deine Mutter auch erst lernen und verstehen, darum hat sich mich zu dir geschickt." Nun war es Yuri, die ihren Gegenüberliegenden mit traurigen, erwartungsvollen Blicken ansah. In Takaos Augen glitzerten nun kleine Freudentränen. Er lächelte schwach und meinte: "Meine Mutter will also, dass ich weiter kämpfe und nicht aufgebe? "Es gibt zwei Wege. Einen mit nur einem Ziel und einen mit zwei Zielen. Welchen du wählst, bleibt dir überlassen, du musst selbst entscheiden." Das hat meine Mutter immer zu mir gesagt. Ich soll mich meinen Gefühlen stellen und auf einen günstigen Augenblick warten, will sie mir das sagen? Ich werde ihren Rat befolgen und dem Engel vertrauen, den sie mir geschickt hat."

Überglücklich, dass Takao ihre Botschaft verstanden hatte, wischte sie ihm die Tränen aus den Augen und dann die Ihrigen. Mit einem "Danke, Yuri!", bedankte sich der blauhaarige bei ihr. Er wollte gerade mit hocherhobenem Haupt und wieder neuer Lebenskraft aus dem Badezimmer raus zu seinem Zimmer spazieren, als er noch die aufmunternden Worte von seinem kleinen Engel hörte: "Geh und zeig was du drauf hast...kleiner Drache!" Doch ehe er sich verwundert umdrehen konnte war sie schon verschwunden.
 

Nachdem das Gespräch mit Takao beendet war, zog sich Yuri in einen der Räume zurück, um sich dort mit Momoko zu treffen.

"Und? Wie ist es gelaufen??", bestürzte sie Momoko gleich mit der Frage als die Grauhaarige zur Erscheinung kam.

"Bei mir lief es einfach großartig. Takao war sehr einsichtig und hat schnell verstanden, was ich ihm sagen wollte.", meinte Yuri überglücklich, dass sie keine weiteren Probleme hatte.

Momokos Augen blitzen auf und voller Stolz auf ihren Jungen gab sie gleich einen Kommentar darauf: "Wusst ichs doch! Das ist genau mein kleiner Drache!!"

"Und wie ist es bei dir gelaufen, Momo-chan?" Momoko zuckte zusammen. Gerade wollte sie doch vom Thema ablenken, aber jetzt musste sie Yuri eben alles beichten. Half ja alles nichts.

"Tja, also...weist du...meine allerliebste Yuri-chan, das ist so gewesen...", stammelte sie mehr als nur verdächtig. Die Rubinäugige sah sie mit bösem Blick an und stellte sie auch sofort: "Du hast es verbockt!"

"Ja, tut mir wirklich leid.", lachte Momoko entschuldigend. Yuri hatte sie wie immer eiskalt erwischt, aber hatte ihr auch gleich wieder mit einem "Schon gut, du kannst ja nichts dafür. Ich weis, dass Kai schwierig ist." verziehen. Doch damit war es nicht getan. Nun war es an ihr, ihr die ganze Sache näher zu erklären: "Zuerst lief alles perfekt. Ich habe ihm von dir erzählt und wie ähnlich er dir ist, damit konnte ich dann auch sein Vertrauen gewinnen. Aber als ich dann erzählte, dass du mich geschickt hättest, ist er total ausgetickt. Er sagte, dass eigentlich du kommen solltest und dass er dir völlig egal sei."

Yuri sah seufzend zu Boden und meinte: "So was hab ich mir schon gedacht. Aber ich kann es ihm auch nicht übel nehmen. Kai hat nie die Liebe einer Mutter zu spüren bekommen. Und dass ich nicht selbst gekommen bin, sondern einen Vertreter geschickt habe, hat ihn natürlich sehr verletzt. Es ist alles meine Schuld. Wenn ich damals etwas unternommen hätte, dann wäre es nie soweit gekommen."

Momoko sah wie schlecht es ihrer Freundin ging, nahm sie in den Arm und streichelte ihr über den Kopf. Mitleid mochte Yuri nicht, das wusste Momoko, aber sie wollte wenigstens etwas Mitgefühl zeigen: "Mach dir keine Vorwürfe, Yuri-chan. Es war nicht deine Schuld, es war eben dein und sein Schicksal, es musste so kommen. Aber wir dürfen uns jetzt nicht unterkriegen lassen. Wir müssen stark bleiben, so wie unsere Schützlinge!"

"Du hast Recht, Momo-chan. Komm, gehen wir wieder zu ihnen und unterstützen sie, wo wir nur können." Sogleich nach Yuris Zustimmung schnippten sie und verschwanden aus dem Raum.
 

Nun stand er wieder vor seinem Zimmer und atmete noch mal tief ein und wieder aus, bevor er das Zimmer betreten wollte. Als er sich endlich bereit fühlte Kai gegenüber zu treten, öffnete er die Tür. Mit einem "Bin wieder da!", wollte er gerade eintreten, als ihn schon wieder fast der Schlag traf. Vor sich sah er ein kleines Braunhaariges Etwas mit einer Katzenohrenmütze, das sich genüsslich Kekse in den Mund stopfte. Takara saß mit Kai vergnügt da und schien sich anscheinend prächtig zu amüsieren. In diesem Moment dachte Takao wirklich, er bekäme gleich einen Anfall.

Mit einer gefährlich pochenden Ader auf der Stirn stampfte er auf sein ,geliebtes Schwesterherz' zu, packte sie am Kragen, hob sie hoch und schrie so laut es sein Organ vermochte an: "DU KLEINES BIEST!! KAUM LÄSST MAN DICH MAL FÜNF MINUTEN MIT EINEM FREMDEN ALLEIN UND SCHON BESTICHST DU IHN, DAMIT ER DIR KEKSE AUS DER KÜCHE HOLT!! WIE KANNST DU ES WAGEN VOR DEM ESSEN ZU NASCHEN, WO ICH ES DIR DOCH AUSDRÜCKLICH VERBOTEN HABE!!!"

Takao war noch gar nicht fertig mit seiner Strafpredigt, da riss ihm Kai Takara aus der Hand und meinte: "Reg dich mal wieder ab, Takao. Ich hab ihr die Kekse gegeben. Und hör auf deine arme, kleine Schwester so anzuschreien!"

Kai hatte mittlerweile einen Narren an Takaos Schwester gefressen. Er fand sie nicht nur süß, sondern super, mega niedlich! Eine von Takras Strategien. So niedlich wie sie war, konnte keiner ihr widerstehen. Und genau diesen Vorteil nutzte sie immmer gegen Takao.

Mit einem "Poff!" tauchte wieder der blauhaarige Engel neben Kai auf und meinte begeistert: "Eine super Idee, Kai. Zuerst gewinnst du das Herz von Takaos Schwester und dann wird er dir ja sowieso schon aus der Hand fressen!"

Kai, immer noch nachtragend, zuckte verkrampft zusammen und meinte mit einem stechenden Blick und zähneknirschend: "Verpiss dich endlich, du kleines Gör!!"

Völlig entgeistert riss Momoko die Augen auf und empörte sich: "Na warte, du wirst mir eines Tages noch mal dankbar sein, dass ich dir geholfen hab!!" und spielte nun die beleidigte Leberwurst und Kai konnte sich wieder Takara widmen.

So weit war es also schon gekommen, dass Takara auch noch Kai auf ihre Seite gezogen hatte. Sogar er war anscheinend ihrer Niedlichkeit verfallen. Also als sein bester Freund hätte er von Kai etwas anderes erwartet, aber nicht, dass er ihm so in den Rücken fiel.

Kai ließ das kleine Katzenmädchen von seinem Arm runter und wand seine Aufmerksamkeit Takao zu: "Weist du Takao, eigentlich waren die Kekse ja für dich. Das sind doch deine Lieblingskekse, oder?"

Mit einem Mal verflog Takaos Wut und nur noch übermäßiges Glück beherrschte sein Herz. Ein rosa Schimmer legte sich um seine Nasenspitze und verlegen stammelte er: "Du-du weist, welche meine Lieblingskekse sind?"

Mit einem einfachen "Klar!" antwortete Kai ihm und Takao schwebte mal wieder im siebten Himmel. Er zog Kai näher zu sich und erklärte ihm seinen kleinen Wutausbruch etwas näher: "Weist du, es ging nicht allein darum, dass sie keine Süßigkeiten vor dem Abendessen naschen soll, aber sie hat von einem Fremden Kekse angenommen und das stört mich am meisten. Bei dir weis sie ja, dass du ein Kumpel bist, aber selbst zu fremden Männer würde sie ins Auto steigen, wenn die ihr auch nur ein Bonbon vor die Nase hielten." Kai hatte verstanden und nickte. Er wusste ja, dass Takao einen echt weichen Kern hatte, aber dass er sich so fürsorglich und liebevoll seine kleine Schwester kümmerte, hätte er nicht geglaubt.

Takara hatte ebenfalls ihre Lauscher gespitzt und alles genau gehört, was ihr Bruder gesagt hatte. Eine Bestätigung, dass ihr Bruder sie überhaupt nicht kannte und sie für ein kleines, naives Baby hielt. Er glaubte doch immer noch tatsächlich, dass sie so blöd war und zu Fremden ins Auto steigen würde, wenn diese ihr Süßigkeiten anboten. Bei allem Respekt, aber aus diesem Alter war sie wirklich raus.

Nun saßen Kai und Takao wieder an seinem Tisch, während Takara auf dem Boden mit Takaos Beyblade herumspielte. Takao schielte zu Kais Sporttasche rüber und fragte ihn: "Also Kai, was führt dich zu mir? Du hast deine Sporttasche dabei. Kommst du gerade vom Training? Wieso kommst du denn zu mir, gibt's bei dir nicht auch gleich Abendessen??"

"Takao?", gab Kai nur als Einziges von sich, worauf Takao nur mit einem "Ja?" antwortete und ihn fragend anlächelte.

"Also...könnte ich vielleicht für ein paar Tage bei dir wohnen?", stellte Kai die eentscheidende Frage, die Takaos tolle Vorsätze vollkommen über den Haufen warf.

"Tja...ähm...also...", konnte er nur stottern, denn er konnte Kai keine Antwort geben. Einerseits würde es ihm ja echt freuen, aber wenn er und Kai unter einem Dach lebten konnte er für nichts garantieren.

"Wenn du keine Zeit hast ist das schon okay. Du musst dich um deine Schwester kümmern, das versteh ich. Andernfalls kann ich auch bei Ray übernachten.", meinte Kai mit rauer Stimme.

Unruhig rutschte Takao auf seinem Sitzkissen hin und her, weil er nicht wusste was er tun sollte. Da erschien ihm wieder die Gestalt des Engels und sie riet ihm: "Bloß keine Falsche Scheu, Takao. Lass ihn ruhig übernachten, das ist doch toll. Vertrau mir, es wird alles gut gehen!" Sie lächelte ihn gütig an und verschwand wieder, woraufhin Takao auch begeistert sagte: "Klar kannst du bei mir übernachten. Das macht mir gar nichts aus, ehrlich. Ob ich nun für einen mehr koche oder weniger ist doch das Selbe. Außerdem können wir so viel zusammen machen, das wird bestimmt toll!"

Kai seufzte erleichtert und gab nur ein "Danke, Takao." von sich. Währenddessen war Takao schon aufgestanden und hatte Kai an der Hand gepackt und zog ihn raus, damit er mit ihm in die Küche kam. Beim gehen fragte er ihn noch fröhlich: "Du hast ja auch noch nicht zu Abend gegessen, hab ich Recht, Kai? Also, schmeckt dir Fondue oder soll ich was anderes kochen?..."
 

Nachdem Takao das Fondue gemacht hatte und alles fertig auf dem Tisch stand, fingen alle an zu essen. Kaum hatte Kai einen Bissen genommen, war er ganz erstaunt von Takaos Kochkünsten. Das was er da vor sich hatte, sah zwar nicht gerade appetitlich aus, aber dafür schmeckte es umso besser.

"Hey Takao, ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst, geschweige denn, dass du überhaupt was anderes kannst als Pizza aufwärmen.", gab er das Lob von sich, als er noch einen ein Stück zu sich nahm.

Wow, Kai hatte ihn gelobt. Das war ja ganz was Neues. Kai lobte ihn nie und wenn er das ausgerechnet beim Kochen tat, dann will das ja was heißen. Er aß zwar alles, was man ihm vorsetzte, trotzdem schätze er eine gute Küche sehr.

"Ja, was dachtest du denn. Mein Opa lässt mich doch nicht mit meiner Schwester allein, wenn ich nicht kochen könnte. Nur weil man mich nie vor dem Herd sieht, sondern nur bei Essen, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht kochen kann.", meinte Takao etwas beleidigt.

"Na ja, ich weis nicht, ob man das kochen nennen kann.", meinte Takara und nahm gerade einen Bissen "Das Augen ist ja bekanntlich immer mit und, dein Essen sieht...na ja..."

Takao drehte seinen Kopf langsam um 90 Grad und seine noch bis eben fröhlich dreinguckende Saphire wurde zu zwei Schlitzen und starrten sein Schwesterherz drohend an: "Wie war das, Takara?!"

"Jetzt beruhig dich mal wieder, Onii-chan, ich hab ja noch nicht zu Ende gesprochen.", meinte sie gelassen und tätschelte ihm auf die Wange. Da sie direkt neben ihm saß war das kein Problem für sie. Die Grimassen ihres Bruders kannte sie schon zur Genüge und seine Drohungen schüchterten sie schon lange nicht mehr ein.

Abermals nahm sie einen Bissen von ihrem kleingeschnittenen Fondue, kaute genüßlich und beendete ihren Satz: "Komisch ist allerdings, dass dein Essen zwar immer noch scheußlich aussieht, aber trotz allem verdammt lecker schmeckt."

Der kleine Blauhaarige bekam plötzlich einen rosa Schimmer um seine Nasenspitze. War denn das die Möglichkeit? Vielleicht ging die Liebe bei ihm durch den Magen und sein Fondue schmeckte heute wirklich nur so gut weil Kai da war? Schon nach ein paar Sekunden wollte er schon gar nicht mehr darüber nachdenken. Er war einfach nur glücklich, dass Kai sein Essen schmeckte.

Ohne auf den Streit der beiden Geschwister zu achten, genoss Kai weiter sein Fondue, das sein geliebter Takao mit viel Liebe für ihn zubereitet hatte. Er schluckte den Bissen, den er gerade durchgekaut hatte runter, blickte auf und besah sich Takao uns seine Schwester. Wenn er die zwei so ansah, wurde ihm schwer ums Herz. Denn so hart und kalt er nach außen hin war, so sehnte er sich doch nach einer Familie. Er war immer allein gewesen, genau deshalb sehnte er sich irgendwo nach einer Beziehung in der man sich umeinander kümmert. Er wollte ein Zuhause haben. Klar, sowas hatte er ja auch, aber was er sich wünschte war, ein Ort an den sein Herz gebunden war. Eigentlich war es ihm ja doch irgendwo egel. Solange er bei Takao sein konnte, war jeder Ort sein Zuhause. Auch wenn sein Herz nicht an diesem Ort hing, so war es an den Jungen mit den blauen Saphiren gebunden.
 

Den restlichen Abend hatten sich noch am Küchentisch über Gott und die Welt geredet. Weil sie sich so lange nicht gesehen hatten, hatten sie sich natürlich viel zu erzählen. Außerdem hatte Kai Takara noch näher kennen gelernt. Und je mehr er sie kannte, desto besser gefiel sie ihm.

Wieder in Takaos Zimmer hatte Takao einen Futon zur Tür rein geschleppt und fragte Kai: "Willst du auf meinem Bett oder auf dem Futon schlafen, Kai?"

Der Grauhaarige sah ihn etwas verwundert an und meinte: "Na, auf dem Futon, wo denn sonst?"

"Ach, ich frag nur, weil Max immer bei mir auf dem Bett schläft, darum. Du willst wirklich nicht auf dem Bett schlafen??", hackte Takao nochmals nach, was aber mit einem klaren "Nein!" abgelehnt wurde. Kai wusste was sich gehörte. Er konnte doch nicht auf Takaos Bett schlafen, wenn dieser ihm sowieso schon ein Dach über dem Kopf gab.

"Darf ich bei Kai schlafen, Onii-chan?", kam es von Takara die an Takaos Hosenbein rumzupfte und senkrecht zu ihm nach oben blickte.

Er antwortete natürlich mit einem kurzen, aber sehr ausdrücklichen "Nein." Wenn er nicht neben Kai schlafen konnte, dann durfte sie das erst recht nicht. Klare Sache.

"Ich will aber!", quengelte sie weiter rum.

"Nein hab ich gesagt, und dabei bleibt es auch!", meinte Takao etwas böse. Da Takara wusste, dass Krokodilstränen auch nichts mehr nützten, hörte sie lieber gleich auf zu protestieren. Wenn es um Kai ging, war ihr Bruder unberechenbar.
 

Vor dem Schlafengehen, das heißt, nachdem sie sich die Zähne geputzt hatten, lagen die zwei Jungs in ihren Betten und redeten noch etwas. Takara schlief schon tief und fest neben ihrem großen Bruder. Sie war zwar sehr weit entwickelt für ihr Alter, aber ihren Schlaf brauchte sie trotzdem noch. Sie redeten bis sie sich entschlossen zu schlafen, da es für Beide ein anstrengender Tag war.

Kai schlief dem Anschein nach schon, nur Takao nicht. Er konnte es sich nicht entgehen lassen, das vom Mondlicht bestrahlte, makellose Gesicht seines Angebeteten mit verträumtem Blick zu beobachten. Nie hätte er sich träumen lassen, dass sich ihm tatsächlich mal so ein wunderbarer Anblick bieten würde. Er sah so schön aus. So wunderschön. Irgendwie erinnerte Kai ihn an den Engel. Immer wenn er den rubinäugigen Phönix in einem Kampf vor sich sah, dachte er, er wäre ein Gott. So viel Stolz und Würde, wie bei einem Gott. Doch jetzt im Schlaf hatte er ein ganz anderes Bild vor sich. Nämlich das eines sanften, unschuldigen Engels. Er hielt Kai nicht für besonders kalt oder abgehärtet, sondern nur für einen schwachen, verletzlichen Menschen, der sich in seine Hülle zurückzog und allen vor den Kopf stieß, damit er selbst nicht verletzt werden konnte.

Noch lange beobachtete Takao ihn und hing seinen Träumen nach, bis auch ihn die Müdigkeit übermannte und er, erschöpft vom ganzen Tag, die Augen schloss.
 

Jo, ich hoffe es hat euch gefallen, dafür dass ihr so lange warten musstet.
 

Und das erwartet euch im nächsten Chapter:

Takaos und Kais Gefühle füreinander werden so stärker, dass sie sie nicht mehr unterdrücken können und mit Hilfe der Engel schaffen sie es auch diese zu akzeptieren. Doch wie lange können sie ihre Liebe noch für den anderen unter Verschluss halten? Kommt es zu einem Geständnis? Oder brauchen beide noch etwas Zeit, um Mut zu sammeln?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-04-13T19:00:58+00:00 13.04.2006 21:00
Ganz großes Sorry, dass ich mich schon soooooo lange nimma gemeldet habe. -.-

Das kapi war spitze einfach einmalig
Ich fidne die Idee klasse grandios
Takara is so sweet ich liebe kleine Kinder, die sind soo knuffig *gg* XD
Schnell weita machen

Ciao Fantasy ^.^v
Von: abgemeldet
2006-03-30T14:32:42+00:00 30.03.2006 16:32
oh neeeeeeeeeeein wie geil ôô
sorry süße das ich die FF jetzt erst gesehen habe *sich hauen könnt* aber ch muss sagen die ist einfach zu gut ^^ besonders takara wie sie kai um den finger wickelt *lach* aber die vorgeschichte ist auch mal ne gute idee, habe ich auch noch nie bei einer FF gesehen. also schreib schnell weiter, warte schon sehnsüchtig ;)

deine Tyai, hdgdl *knuddel*
PS: gibst du mir per ens bescheid, wenn das nächste kapitel on ist *ganz lieb guck*
Von:  Maron007
2006-03-25T01:25:31+00:00 25.03.2006 02:25
echt toll
schreib schnell
weiter.......^^

bye........^-^
Von:  smartynp
2006-02-15T22:15:18+00:00 15.02.2006 23:15
ei super geworden.echtklasse.hoffedoch dasdasnächste baldkommt.willwissen wieswietergeht.
Von: abgemeldet
2006-02-14T16:16:09+00:00 14.02.2006 17:16
...und wieder ein gelungenes Kappi ^^
Ich muss echt sagen, dass Takara es echt drauf hat, Takao zu ärgern *grins*
Freue mich schon aufs nächste Mal. Sei doch bitte so lieb und schick mir ne ens, wenn das nächste chapter on is. Danke *smile*

lg
drake


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