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One Day Butterfly

Blind vor Liebe
von

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Die Sache mit Yuki

Am nächsten Tag war ich etwas nachdenklich. Nicht nur wegen des ungewöhnlichen Verlaufs von Yukis und meinem Spiel am vorherigen Tag, sondern auch, weil er danach sofort gegangen war. Sonst knuddelten wir noch oder kitzelten uns, bis er keine Zeit mehr hatte. Diesmal war er einfach direkt danach aufgestanden, hatte sich angezogen (sogar die Krawatte hatte er in aller Ruhe gebunden) und war mit einem "Machs gut" verschwunden. Normal bekam ich wenigstens noch einen Abschiedskuss. Yuki war wirklich seltsam gewesen. Auch heute in Mathe, was wir als eines der wenigen Fächer zusammen hatten, hatte Yuki mich kaum beachtet und nur mit den Jungs in der Bankreihe hinter uns geredet. Das erste Mal in meinem Leben empfand ich sein Verhalten als nicht viel anders oder besonderer als das der anderen Jungs. Selbst auf meinen Versuch in der Pause, ein Gespräch zu beginnen, hatte er abweisend reagiert und nachdem sein guter Freund Takeshi um die Ecke gebogen war und ihn gerufen hatte, hatte Yuki einen guten Grund gefunden, mich alleine stehen zu lassen. Dieser Tag war wirklich seltsam! Gedankenverloren schlenderte ich an Schülermassen vorbei, auf der Suche nach Akiko - sie konnte mich immer aufheitern. Beim Aufblicken bemerkte ich allerdings plötzlich, dass einige der Schüler sich nach mir umdrehten, die Stirn runzelten oder den Kopf schüttelten und weitergingen. Bildete ich mir das ein? Ich ging weiter, wurde mehrmals angerempelt, stolperte vorwärts, während ich ahnte, dass das alles kein Zufall war, doch sprach ich mir Mut und Hoffnung zu, dass es sicher nichts Schlimmes war. Ich kam an einer Gruppe Mädchen vorbei, die tuschelten und sogar die Stimmen senkten, bis ich vorüber gegangen war - hinter mir erschallte schrilles, lautes Kichern. In mir stiegen gleichermaßen Wut und Unsicherheit auf, denn irgendetwas Spektakuläres war scheinbar geschehen, von dem ich als Einzige keine Ahnung hatte. Meine Schritte wurden schneller, bis ich an eine Masse an Schülern kam, die sich mit Krach und ganzem Körpereinsatz um den Punkt ihrer Aufmerksamkeit drängten und ich verstand, dass dort, am schwarzen Brett unserer Schule, der Grund für diesen Spuk hängen musste, also drückte ich mich an den Schaulustigen vorbei und hindurch, um irgendwann - die Proteste, Flüche und das Getuschel hinter mir ignorierte ich - direkt vor dem Zettel zu stehen, auf dem mit schwarzem dicken Stift die Worte geschrieben waren, die mir das Herzen zerrissen und mich an allem zweifeln ließen: Wenn ihr ,ne heiße Nummer wollt, fragt Iumirei - die treibt's mit jedem! Zum Beweis hatte der Verfasser etwas neben seine Botschaft gehängt, das ich nur zu gut kannte: meinen weißen Spitzen-BH, den ich seit geraumer Zeit vermisste und dazugehöriges Höschen. Nun verstand ich, wieso einige Schüler hinter mir in schallendes Gelächter ausbrachen, doch in mir herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Dieser brach nur wenige Sekunden aus, als ich die Wäsche von der Wand riss, mich umdrehte, diejenigen, die vor mir standen, zur Seite stieß und erhobenen Hauptes in die Mädchentoilette flüchtete. Erst als ich in der Kabine, zusammengekauert auf dem Toilettendeckel und noch erniedrigter als in der Schülermasse, saß, begannen die Tränen über mein Gesicht zu rinnen...
 

"Wir haben was zu besprechen!" Die Hände in die Hüften gestemmt passte ich Yuki in der nächsten Freistunde ab, schnappte sein Handgelenk und zog ihn in ein leeres Klassenzimmer in der Nähe. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, baute ich mich vor ihm auf und zog dann die Unterwäsche hervor, wobei ich strengstens auf seine Miene achtete. Diese regte sich allerdings gar nicht, bis ich ihm die Wäsche ins Gesicht warf, dann grinste er und ging einen Schritt auf mich zu. Seine Hand fand meine Taille und kurz darauf seine Lippen die meinen, während ich mich aus seinem Griff wandt, daran jedoch kläglich scheiterte: "Bitte... Yuki..." Mit seinen Küssen raubte er mir den Atem und dummerweise kannte er mich gut genug, um zu wissen, wann ich schwach wurde. Er schob mich bestimmt zu einem der Tische, küsste meinen Hals und öffnete meine Bluse, während ich nach Luft rang. Seine Lippen wanderten fordernd über meinen Hals, der meine Schwachstelle war, während seine Hand unter meinen Rock fuhr. Ich saß nunmehr völlig von seiner Kraft dominiert auf dem Schultisch und hielt den letzten Funken Verstand in meinem Kopf. "Lass das! Yuki!" Doch meine Worte, die eigentlich hätten bedrohend klingen sollen, waren nicht mehr als ein Keuchen, das man auch anders hätte interpretieren können. Sein Gürtel schepperte, die Hose fiel zu Boden, meinen Slip zog er aus, ohne dass ich es merkte und als ich die Augen schloss, wusste ich innerlich, dass dies ein großer Fehler war. Meine Fingernägel gruben sich in sein Hemd am Rücken, meine Zähne bohrten sich in meine Unterlippe, um jeglichen auffälligen Lärm zu vermeiden, als seine Hüfte wieder und wieder gegen mich stieß. Im Rausch meiner Gefühle bemerkte ich das Geräusch der Tür erst, als sie wieder geschlossen wurde und nur einen verschwommenen Schatten, dessen Schritte laut über den Gang hallten. Zeitgleich stieß Yuki das letzte Mal zu, zeitgleich verstand ich, was hier passiert war und brach zum zweiten Mal an diesem Tag in Tränen aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Momotaro
2005-08-07T09:10:58+00:00 07.08.2005 11:10
Ich versuch mich ja g´rad im jungfräulichen Lebenswandel, und ich muss sagen, diese Geschichte hilft. Ja, sie tut´s tatsächlich! Oh Mann, ist das grausam! Ich hasse Yuki! Und die arme Rei würd ich am liebsten gaaanz fest in die Arme schließen. ...NACHDEM ich Yuki mal so richtig verprügelt hab, versteht sich... Òó *meine Ritterlichkeit herausgefordert fühl, mein Schwert schnapp und lostrott* Den Kerl kill ich!


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