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Der eiskalte Engel

Akt 1: Der eiskalte Engel
 

Es war ein wunderbarer Tag im Sommer. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und die Kinder spielten vergnügt vor den Toren des großen St. Salvatore Klosters - die Heilstätte einer kleinen italienischen Stadt.

Die schallenden, dumpfen Glocken läuteten an diesem Tag ein Ereignis ein.

Ein Ereignis, dass für Vincent van Dan sehr von Bedeutung sein sollte.

Es war sein großer Tag. Der Tag an dem er in das Kloster des heiligen Salvatore aufgenommen werden sollte. Was hatte sich sein Vater bemüht, seinen geliebten, aber sehr umstrittenen Sohn in das Kloster zu bringen. Es würde aus Vincent einen anständigen, stattlichen Christen machen, da war er sich sicher.
 

>>Es heißt er sei ein richtiger kleiner Casanova!<<

>>Ganz der Vater, wie?<<

Herr van Dan konnte dieses Getratsche einfach nicht mehr mitanhören.

>>Mein geliebter Sohn. Ich möchte dich in ein Kloster schicken.

Ich weiß, es wird zunächst ungewohnt für dich sein, aber es schadet einfach meinen Ruf zu sehr. Ich habe gute Beziehungen. Ich bin zuversichtlich,

dass ich dich in einem guten Kloster unterbringen werde, das aus dir einen gebildeten Mann machen wird.<<

>>Verzeih Vater.<< Vincent hatte bedenklich den Kopf gesenkt.

Sein schulterlanges, schwarzes Haar, fiel ihm in das Gesicht.

>>Bitte glaub mir. Ich hatte nie vor dir Schande zu bereiten.<<

Sanft lächelte der Vater und legte seine Hand auf Vincents Haupt.

>>Du bist ein guter Junge. Ich bin sicher, man wird das Beste aus dir herausholen. Du wirst ein Kardinal werden und unsere Familienehre wiederherstellen.<<

/Du bist ein Dreckskerl.../ schoss es Vincent durch den Kopf.

/DU bist doch der Schändliche von uns beiden. Du hast Mutter um den Verstand gebracht und sie in den Tod getrieben. Hat dir die Hure von neulich gefallen? Die heimliche Geliebte des Abtes? Du bist ein widerlicher alter Sack./ Innerlich seufzte Vincent.

/Warum muss ich dir gehorchen...? Auch wenn es Mutters letzter Wunsch war,

dass ich lerne Folgsam zu sein. Ich gebe zu, die Flirtereien mit den Mädchen werden mir fehlen.../
 

So war er also hier hergekommen. Bei dem Gedanken an das schändliche Verhalten seines Vaters, der sich wahrscheinlich gerade wieder in sexueller Hinsicht vergnügte, stieg Wut in Vincent auf und er schnaubte wütend.

>>Was habt Ihr Vincent?<< fragte ihn ein Mönch neben ihm.

>>N... nichts.<< Vincent strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

>>Es ist nichts.<<

Eine Gruppe Mönche stand im hellen Sonnenschein vor der Kirche. Viele,

viele Gläubige waren da. Hauptsächlich war der Platz rot, denn das war die Kutte der Gläubigen, des St. Salvatore Klosters.

Die Glocken läuteten immer noch, allerdings nun leiser, denn es war nun die Rede, des Oberhauptes vergangen. Gleichgültig hatte Vincent der Rede des Grauhaarigen gelauscht, höflicher Weise ein wenig gelächelt und ab und zu Augenkontakt mit dem Oberhaupt gesucht.

Es war das Langweiligste, das ihm jemals widerfahren war.

/Da lob ich mir doch meine Flirtereien/ dachte Vincent und seufzte leise,

damit er nicht wieder sein Verhalten erläutern musste.

Anschließend begab sich die ganze Horde in das Kirchengebäude.

An Vincent gingen alle Gläubigen vorbei und hießen ihn willkommen.

Immer noch recht gleichgültig begrüßte er einem nach dem anderen.

Er wollte hier gar nicht sein, das war alles die Schuld seines Vaters. Würde es ihm hier nicht gefallen, würde er abhauen, keine Frage.

Plötzlich - ein wunderschöner Jüngling trat an Vincent heran.

Er hatte das gold-blondeste Haar, das Vincent je gesehen hatte und die blausten Augen. Sie übertrumpften in ihrer Farbe sogar den Ozean, da war sich Vincent sicher.

Höflich verbeugte sich der Junge Mann, in seiner purpur-roten Kutte kam seine Schönheit voll und ganz zur Geltung.

Gebannt starrte Vincent den Schönling vor sich an. Er war völlig gebannt.

Wie konnte jemand nur so schön sein und gleichzeitig...

Vincent musterte den Jungen genau.

...und gleichzeitig... so kalt wirken?

Das war es. Dieser Mensch hatte keinen Funken Leben in seiner Mimik und seiner Art.

Seine Augen waren leer. Sie hatten nicht einmal mehr einen Glanz.

Die Pupille war enorm klein. Die Bewegungen waren ähnlich die eines Roboters.

Trotz dieses seltsamen Auftretens des Jungen, fühlte sich Vincent erfüllt von ihm.

Er wusste nicht, was das für Gefühle waren, dieser Junge, so kalt, er sog Vincent regelrecht mit seinen Gefühlen in seinen Bann, in einen Strudel. Andererseits wollte Vincent diesen Jungen immerzu ansehen und einfach nur so stehen bleiben. Umrissen von seinen Gefühlen. Etwas regte sich in Vincent, er hätte diesen Jungen einfach nur gerne in seine Arme geschlossen.

Er wusste nicht warum, aber er wirkte so hilflos. So zerbrechlich und willenlos wie eine Puppe. Ein seltsames Zucken ging durch Vincent. Was war das?
 

>>Was ist denn, werter Vincent?<< ein Mönch sprach Vincent an.

Vincent schreckte auf, er war zurückgekehrt von seinen Gedanken.

Da fiel ihm auf, dass er den Jungen an seiner Wange berührte.

Sanft waren seine Hände unter die Haare des Jungen gefahren. Der Junge stand mit erhobenem Haupt still da. Er guckte Vincent zwar an, aber dennoch blickte er mit seinen Augen ins Leere.

>>Ähh... i...ich...<< stotterte Vincent verlegen.

Er war so gebannt gewesen, dass er sich nicht mehr bewusst war, was er tat.

>>Nun, wenn nichts weiter ist, schlage ich vor, wir begeben uns in das Gebäude. Irgendwelche Einwände, Vincent?<<

>>N...nein. Natürlich nicht.<<

Vorsichtig nahm der Mönch, der Vincent angesprochen hatte, den Jungen am Arm und ging mit ihm in das Kircheninnere.

Vincent hielt, den nächsten Mönch, der an ihm vorbeikam an seinem Gewand fest und fragte:

>>Entschuldigung. Wie ist der Name dieses Jungen da vorne?<<

Der Mönch blickte zu dem Jungen, auf dem Vincent gezeigt hatte, hinüber.

>>Du meinst den Blonden? Das ist Angelo. Jedenfalls nennen wir ihn Angelo, weil er schön ist wie ein Engel.<<

>>An...gelo...<< murmelte Vincent.

/Angelo heißt Engel. Ja. Er macht seinen Namen wirklich alle Ehre.

Schön und gefühllos wie ein Engel.../

>>Was hat denn dieser Angelo? Er... er wirkt so... leer?<<

Traurig nickte der Mönch.

>>Leer... ja. Das trifft es ziemlich gut. Angelo... ist seit seinem achten Lebensjahr bei uns. Wir haben ihn gefunden, in einem alten Haus.

Es waren Plünderer, sie haben seine Familie getötet und ihn... sie haben ihn vergewaltigt, direkt neben seiner toten Familie.
 

Er hat es uns nicht erzählt, aber wir befürchten es. Er... wir glauben, dass er damals innerlich gestorben ist. Er ist wie eine leere Hülle. Wir hoffen, dass er eines Tages wieder ein normales Leben führen kann. Ich habe ihn noch nie sprechen hören.

Er weint nicht, er lacht nicht, es ist furchtbar. Bitte sei nett zu ihm.

Er wirkt zwar oftmals wie tot und manchmal regt er sich gar nicht mehr,

aber er bekommt alles mit und sicher freut er sich auch innerlich über nette Gesten. Ich... will ihn einfach nicht ganz aufgeben, verstehst du?<<

Vincent schluckte. Das war hart. Er konnte es nicht ertragen, wenn jemand unglücklich war. Seine Mutter hatte vor ihrem Tod dasselbe durchgemacht und eines Tages hatte sie sich dann aufgehängt.

>>Ich werde ihm ein guter Freund sein.<< versprach Vincent.

Jetzt gab es kein zurück mehr. Er würde hier bleiben. Er wollte nicht, dass dieser Junge auf ewig eine Puppe bleiben würde. Vincent fand, dass Angelo wahnsinnig hübsch ist.

Das Gesicht des Mönchs erhellte sich und er klopfte Vincent freudig auf die Schulter.

>>Du bist ein guter Mensch, Vincent. Es ist mit egal, was die anderen über dich sagen. Ich finde dich sehr nett.<<

/Da hat sich mein Ruf also schon herumgesprochen./

>>Danke...<<

>>Nun lass uns aber hineingehen! Wir sind schon die Letzten. Auf Vincent!<<

Nachdenklich folgte Vincent dem Alten.

/Angelo... ich werde dir helfen. Das schwöre ich./

Warum lag ihm nur so viel an diesem Jungen? Angelo wusste es nicht.

Sicher war es seine Seele. Seine Seele hatte um Hilfe gerufen, das muss dieses Zucken gewesen sein.

/Nun gut./ dachte Vincent.

/Er soll seine Hilfe bekommen!/

Entschlossen ging Vincent auf das Kirchengebäude zu.

/Warte nur mein eiskalter Engel - ich werde dich von deiner einsamen, rosa Wolke holen!/
 

(Anmerkung: Irgendwie gehen die Herzen nicht T-T Kann mit bitte jemand erklären wie das geht? ;_;)



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