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Schlangengift I - Der schmale Pfad

Harry x Draco
von

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Ich widtme dieses Kapitel Pyromanin(die immer kommis geschrieben hat, vielen dank ^^) und Rowan.

Ihr ward ein Grund, warum ich die Geschichte nicht an den Nagel gehängt hatte.
 

Ich hoffe es gefällt euch!
 

Kapitel 12

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Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
 

Harry war froh gegen Abend den Krankenflügel verlassen zu dürfen. Es war zwar schon recht spät und Ausgangssperre hatte vor einigen Minuten begonnen, aber er dürfte es noch schaffen ungesehen in den Gryffindorturm zu kommen… Mit ein wenig Glück.

Er grinste leicht und sogar der Ausblick auf eine vollkommen regnerische Nacht konnte seine Stimmung nicht trüben. Es war ein befreiendes Gefühl wieder sehen zu können und seine Augen waren noch immer sehr Lichtempfindlich. Der Grund, warum er ohne beleuchteten Zauberstab durch die Gänge laufen konnte: er konnte fast so gut sehen, wie bei Tag.

Madam Pomfrey meinte es würde spätestens morgen aufhören und wäre eine normale Reaktion, verbunden mit dem Gift und den Medikamenten… Harry hatte irgendwann aufgehört zuzuhören und hatte er es am Anfang noch nicht, so bereute er es spätestens jetzt, dass die Wirkung nachlassen würde. Es war zwar lästig bei Tag und vollem Licht, aber eine völlig neue Erfahrung bei Nacht. So ähnlich müsste Hedwig sich auch…Etwas von draußen weckte seine Aufmerksamkeit.

Dort unten, an einem der Nebentürme, die auch einen Ausgang hatten, stand jemand. Durch beständiges, immer wieder kurzes aufglühen, anscheinend rauchend. Harry konnte nicht genau erkennen, wer es war, aber es machte ihn neugierig.

Die kleine, mahnende Stimme in seinem Kopf, dass ihn solche und ähnliche Gestallten schon häufig genug in Schwierigkeiten gebracht hatten, ignorierte er. Er wollte wissen, wer um diese Zeit und bei diesem Wetter draußen war; und sei es nur um zu rauchen.

Eine Tatsache, die ihn auch wunderte und ihn in seinem Vorhaben nur noch bestärkte.
 

~*~
 

Draco hasste es. Er zog noch einmal an seiner Zigarette und blickte nachdenklich in die Glut. Wieso hatte er damit überhaupt angefangen? Rauchen war eine lästige Angelegenheit, vor allem, wenn man in Hogwarts war und jedes Mal, wenn man das Bedürfnis verspürte, rausgehen musste. Mal ganz davon abgesehen, dass ihn nach Möglichkeit keiner sehen durfte. Es gab zwar keine Regel, zumindest nicht soweit er wusste, die Rauchen an der Schule verbieten würde, aber würde es bekannt werden, dass er Draco Malfoy eine Muggelangewohnheit hätte… Er würde seines Lebens nicht mehr froh. Erst recht nicht, sollte sein Vater Wind davon bekommen.

Im Stillen dankte er Fletchley für seinen Handel mit allen möglichen Muggeldrogen, ob nun nur Alkohol und Zigaretten oder auch Hasch und einige dieser, wie Justin selber sagt, Wunderpillen. Draco selbst war nur an den Zigaretten interessiert, etwas, was es in der Zaubererwelt nicht gab. Zumindest nicht in dieser Form und er war sich wirklich noch zu jung um schon Pfeife zu rauchen, wie es ältere Zauberer gerne machten, wenn sie ich entspannen wollten.

Lässig schnippte er den noch qualmenden Stummel in die Luft und ließ ihn mit einem Wink seines Zauberstabes in Flammen aufgehen. Kurz murmelte er Tempus um nicht zu spät zu seinem Rundgang zu gehen. Er hatte noch genug Zeit. Selbstzufrieden grinsend fingerte er eine weitere Zigarette aus seiner Tasche, zündete sie an und zog einmal. Es hatte schon seinen Vorteil Vertrauensschüler zu sein, niemand stellte fragen, wenn er sich nach Ausgangssperre noch draußen aufhielt und es war ein Spaß immer mal wieder den Astronomie und Nordturm, sowie den See und Innenhof abzugehen. Er hätte nie gedacht, dass es so viele Leute gibt, die diese Orte aufsuchten. Von wegen ‚Alleine sein’. Draco bezweifelte, dass irgendeiner von ihnen alleine sein wollte, wenn dem so wäre, warum waren sie dann an solch populären Orten und suchten sich nicht wirklich stille Plätze aus.

Das Klo der Maulenden Myrte zum Beispiel, einer von Pansys Lieblingsplätzen, wenn er sich richtig erinnerte.

Draco drückte sich noch ein wenig enger an die Wand der Zinnen um sich ein wenig vor dem Wind und dem Regen zu schützen und beobachtete wie der Regen viel. Von fern spürte er das leichte magische Vibrieren der Barriere die um das Gelände gezogen war. Er schaute gedankenverloren nach oben in den Wolkenschwarzen Himmel. Es war schon ziemlich kalt, bald würde es wieder Winter werden. Draco mochte Winter. Alles war weiß und unschuldig, aber trügerisch. Schnee konnte täuschen, trotz seiner Reinheit Dinge unter seiner dichten Decke verstecken, töten, wenn es zu Stürmen kam und… Er wurde seinem Namen ‚Eisprinz von Slytherin’ nur zu gerecht.

Ein Quietschen hinter ihm, riss ihn aus seinen Gedanken. Schnell drehte er sich um in Richtung Tür und erstarrte.
 

~*~
 

Warum machte er das hier noch mal genau?

Harry schüttelte den Kopf, als er die Tür zum Innenhof aufstieß. Im Sommer war es hier angenehm, man konnte gut draußen sitzen und seine Hausaufgaben machen, ohne still sein zu müssen, wie in der Bibliothek. Aber im Winter… Er mochte den Winter nicht wirklich. Und Herbst ebenso wenig. Einfach zu kalt für Harrys Geschmack.

Kurz entschlossen stieß er die Tür auf, die sich mit einem leichten Quietschen öffnete. Mit gezogenem Zauberstab schritt er durch die Tür und blieb beim Anblick seines Gegenübers erschrocken stehen.

„Potter.“

„Malfoy.“

Kam aus zwei Mündern und Zauberstäbe wurden gezogen und aufeinander gerichtet.

„Was tust du hier draußen? Ausgangssperre ist schon lange über!“, fauchte Harry wütend und musterte sein Gegenüber eindringlich. Malfoy hatte seinen Zauberstab auf ihn gerichtet, schien aber nicht ganz bei der Sache zu sein, denn seine eine Hand war nicht, wie gewöhnlich über dem Kopf in Abwehhaltung, sondern an der Seite, fast versteckt.

„Gut dass du das bemerkt hast, zu Schade nur, dass ich ein Recht habe mich auch noch nach der Sperre draußen aufzuhalten.“ Er grinste. „Also Potter…“ Spielerisch betrachtete er seinen Zauberstab, genau wissend, dass Harry nichts mehr als das hasste. Der Schwarzhaarige schaute ihn wütend an und er war kurz davor dem Blonden einen seiner grausamsten Flüche auf den Hals zu hetzen, als dieser weiter sprach. „Was tust du hier draußen? Sollte der Auserwählte nicht ein wenig mehr auf sich Acht geben? Schließlich muss er doch unsere ach so schöne Welt beschützen.“ Draco grinste höhnisch. Er musste nicht das Gesicht von Potter sehen, um zu wissen, wie dieser ihn anstarrte.

Wütend, die Augen funkelnd, bereit ihm im nächsten Moment zu Boden zu werfen.

Und obwohl sich Draco dieser Gefahr bewusst war, musste er ihn einfach provozieren. Schließlich war Harry Potter mit Schuld, dass sein Leben so bescheiden verlief. Immerhin drängte Lucius seinen Sohn immer dazu, besser zu sein als Potter. Quidditch, Ansehen, Freunde, einfach alles. Draco hasste es.

„Halt dein schmutziges Maul, Malfoy.“, fauchte Harry zurück. „Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst!“

Draco zog eine Augenbraue hoch und lehnte sich zurück an die Wand. Seine Hände versanken wieder in seinen Taschen und er fingerte eine weitere Zigarette heraus, die er auch gleich ansteckte. Warum sprach er überhaupt mit Potter? Warum zog er ihm nicht einfach Punkte ab und gab ihm Strafarbeiten?

„Stimmt, oh großer Auserwählter. Erkläre es mir und lass mich an deiner Weisheit,“ er grinste süffisant „Teilnehmen.“

„Du…“ der Schwarzhaarige hielt inne und schaute auf Draco überrascht an, als dieser gelassen an seiner Zigarette zog „rauchst?“

Draco hob seine Hand, blickte auf seine Zigarette und dann wieder zurück zu Potter.

„Sieht so aus. Solltest vielleicht doch wieder deine Brille aufsetzen, wenn du immer noch nichts sehen kannst.“ Harry schnaubte nur.

„Du bist ätzender als Snape.“, erwiderte er flach und sein Körper entspannte sich ein wenig, auch wenn sein Zauberstab immer noch auf Draco zeigte.

„Soll ich das jetzt als Kompliment oder als Beleidigung auffassen.“

„Kommt drauf an, ob du gerne mit einem schleimigen, trügerischen, fettige Haare habenden Zaubertranklehrer verglichen werden willst.“ Zu Harrys eigener Verwunderung war dieser Kommentar nicht einmal halb zu scharf ausgefallen, wie es ursprünglich geplant war.

„Oh, ich bitte dich. Mit so etwas will man eigentlich gar nicht gleichgesetzt werden.“ Er grinste leicht „Auch wenn ich sagen muss, dass er einige Verehrerinnen hat.“ Draco grinste leicht und Harry war mehr als… schockiert? Er hatte Malfoy schon auf verschiedene Art und Weisen grinsen sehen, aber das hier… Er konnte es nicht einmal beschreiben. Es kam so normal rüber, als würde man mit einem Freund sprechen und nicht mit seinem Erzfeind.

„Hat er nicht.“, erwiderte Harry, ehrlich ungläubig. Wer würde sich schon freiwillig mit Snape einlassen? „Davon ab, woher willst du das wissen?“

„Ich hatte erwartet, dass du und deine Superfreunde das schon längst herausgefunden haben. Severus Snape ist nicht nur ein guter Freund von Lu…“ er stockte. „Meines Vaters, sondern auch mein Patenonkel.“ Er grinste höhnisch, als er sich das Gesicht seines Rivalen vorstellte. Das hast du jetzt nicht erwartet, was Potter?

Harry schaute verwundert drein, nicht ganz sicher was er sagen sollte. Natürlich war dieser Gedanke irgendwann man da gewesen, dass Draco etwas mit Snape verband, aber das dieser es jetzt ihm gegenüber zugab?

Malfoys Verhalten wurde immer seltsamer.

„Zumindest wissen wir jetzt, woher du deine guten Noten hast.“, erwiderte Harry schließlich trocken und sah mit Genugtuung, wie Draco wütend aufschaute. Das lästige Grinsen aus dem Gesicht verschwunden und die blassen Wangen gerötet.

Zu Schade, dass seine Augen sich bald wieder normalisieren würden.

„Wie kannst du es wagen. Nur weil du für keinen Knut nachdenken kannst und von Zaubertränke soviel Ahnung hast, wie Longbottem Gehirn, heißt das noch lange nicht, dass dies für jeden gilt.“

„Was soll man sonst denken? Du bekommst doch alles auf einem Silberteller serviert! Warum nicht auch dass, wenn Snape zufällig dein Patenonkel ist!“, erwiderte Harry ebenso wütend. Es ging ihm nicht um die Beleidigung, solcherlei war er von Malfoy schon gewöhnt. Es ging ihm eigentlich mehr… ja, worum eigentlich? Eindringlich schaute er sein Gegenüber an und stellte verwundert fest, dass dieser sein Gesicht von ihm abgewandt hatte.

„Glaubst du das?“, fragte er einfach und Harry hatte es fast nicht gehört. Ein seltsamer Gesichtsausdruck erschien auf dem Gesicht des Slytherins und Harry fühlte sich plötzlich unbehaglich, irgendwie ein wenig schlecht. Eisiger Wind umwehte seine Robe und er zitterte.

„Ganz schön kalt hier, nicht?“, fragte er ohne nachzudenken und rieb sich die Arme um sich ein wenig Wärme zu verschaffen.

Der Blonde schaute verwundert auf, blinzelte ein paar Mal.

„Du bist so eine Memme, Potter.“, erwiderte er, wobei seine Stimme nicht wirklich ernst gemeint klang. „Man sollte doch meinen, das jemand der dem dunklen Lord mehrere Male gegenüber stand, sich gegen eine kleine Brise behaupten kann.“

„Brise? Du hast sie nicht mehr alle, Malfoy. Ich verschwinde auf alle Fälle.“ Harry drehte auf den Absatz um und verschwand ins Innere des Schlosses. Er hörte Malfoy noch sagen „Lass dich nicht noch mal von mir erwischen. So einfach will ich den Hauspokal auch nicht gewinnen.“
 

~*~
 

Harrys erster Gedanke Arrogantes Arschloch. Es dauerte einen Moment, bis er sich richtig bewusst wurde, dass er sich gerade mit Draco Malfoy, Lucius Malfoys Sohn und Todesser in Ausbildung, unterhalten hatte. Und das auf mehr oder weniger zivilisierter Basis. Es schien so abwegig so völlig… seltsam. Wobei, wenn er genauer darüber nachdachte, benahm sich Malfoy in letzter Zeit eh ziemlich seltsam. Erst griff er ihn ständig an –nicht das dies sonderlich unnormal wäre- und dann war er plötzlich… Harry traute sich nicht einmal zu denken, dass er nett war, viel mehr…Nun ja, nicht ganz so ätzend wie sonst.

Damals im Wald –es erschien ihm wie Jahre her- hatte er sich für kurze Zeit sogar irgendwie verbunden gefühlt.

Harry wusste wirklich nicht mehr was er denken sollte. Kopfschüttelnd gab er der etwas schläfrigen fetten Dame das Passwort und betrat den Gemeinschaftsraum. Er war leer, wie erwartet. Wobei, wenn er alles Mal von Abstand betrachtete hatte das Jahr schon ziemlich seltsam angefangen. Mehr schrecklich, als seltsam. Erst benahmen sich Ron und Hermine anders, dann zwei Anschläge –was sogar für seine Verhältnisse ziemlich häufig war, wenn man bedachte, dass das Jahr gerade erst begonnen hatte- und dann Malfoy. Warum wunderte er sich überhaupt?

Todmüde ließ er sich auf sein Bett fallen und schlief sofort ein, ohne sich darum zu kümmern, dass er noch immer seine Tageskleidung anhatte.
 

~*~
 

Der nächste Tag verlief relativ ruhig. Auch wenn er sich sicher war, das dies nicht lange anhalten würde. Das sechste Jahr war in sofern recht einfach, weil keine Prüfungen geschrieben wurden und auch wenn sie viele Fächer zu belegen hatten so ertranken sie nicht in Arbeit, wie im vergangenem Jahr.

Harry war gerade dabei sich vom Kräuterhaus 6 in welchem sie zurzeit arbeiteten wieder zurück zur Schule zu begeben um mit Dean und Seamus zu den Duellierräumen zu gehen, die sich in der Nähe der Kerker befanden.

Es würde seine zweite Stunde Duellieren allgemein sein.

Auf dem Flur, die von dem Räumen von Verwandlung und Alte Runen nach unten führten traf er Seamus und Dean, welche ihm schon entgegen kamen.

„Harry, du hast Dreck im Gesicht.“, meinte Dean trocken, während sie sich auf den Weg weiter nach unten machen. Seufzend wischte Harry sich mit einem Ärmel seiner Robe über Gesicht und versuchte die restliche Erde die wohl noch von Kräuterkunde stammte abzubekommen.

Zwei Mädchen, die ihnen entgegen kamen kicherten leicht und Harry spürte seine Wangen brennen.

„Hey Alter, die stehen auf dich.“, grinste Seamus, dem die Szene nicht entgangen war. Harry schaut seinen Freund verwundert an und dieser zuckte spielerisch mit den Augenbrauen. Natürlich war es Harry aufgefallen, dass einige Leute anders auf ihn reagierten, aber war das nicht normal? Er hatte sich nie viele Gedanken darüber gemacht und es so gut wie möglich versucht zu ignorieren, so wie er es immer versuchte, einfach, weil er nie gedacht hatte, das die Leute ernsthaft etwas anderes in ihm sehen könnten als den Jungen der lebte und somit ihren großen Erretter und Helden.

„Du spinnst.“, erwiderte er deswegen ebenso trocken und Dean stimmt ihm zu.

„Genau, das waren Drittklässler.“, meinte Dean anschließend und Seamus schaute seinen Freund verwirrt an.

„Was hat das mit Drittklässler zu tun?“
 

~*~
 

Duellieren war erfrischend, wie Harry fand. Wirklich, wirklich erfrischend. Sie hatten diesen Fach gemeinsam mit Hufflepuff und viele der Anwesenden waren schon im letzten Jahr in der DA mit dabei gewesen und ihrem Jahrgang schon recht weit voraus. Sanctus schien mehr als beeindruckt von ihrem Wissen und da die Geschichte von der DA unter den Lehrern bekannt war, die Harry damals geleitet hatte, wurde seine Meinung mehr als einmal miteinbezogen, was Harry gar nicht passte. Anstatt Hermine zu beachten, welche bei jeder Frage wie wild auf und abhüpfte, wurde lieber Harry drangenommen, der zwar alles beantworten konnte es aber lieber gehabt hätte, wenn auch mal jemand anderes dran gekommen wäre.

Er wollte keine Probleme oder zumindest nicht mehr, als er schon hatte, gab es doch genug Dinge, über die er sich den Kopf zerbrechen musste und so war er mehr als froh, dass er statt einem anderem Gryffindor Justin Finch Fletchley als Duellpartner zugeteilt bekam.
 

~*~

Er befand sich mitten auf einer Lichtung im Wald. Der Mond schien über ihm und überall drangen aus der Dunkelheit Geräusche zu ihm durch, deren Besitzer nicht zu sehen waren. Und obwohl er sich bewusst war, dass er umzingelt war, fühlte er keine Angst, sondern eher… Genugtuung. Ein zufriedenes Grinsen kräuselte seine Lippen.

„Kommt raus, meine Untertanen.“ Scharren, Blätter rascheln, Knurren und Jaulen war zu hören, bis sich Schatten aus dem Dickicht des Waldes lösten. Nach und Nach nahmen die Schatten Konturen an, wurden scharf.

Es waren Menschen, auch wenn man sie kaum noch als solche bezeichnen mochte. Lange verfilzte Haare hingen ihnen in den schmutzigen Gesichtern, ihre Kleidung –sofern sie welche besaßen- war größtenteils zerrissen. Sie bewegten sich leicht nach vorne gebeugt, die Arme vor dem Körper angezogen und die Hände klauenartig gekrümmt. Auch ihre Schritte schienen eher schwankend und ein wenig unausbalanciert. Ihm viel auf, dass sie nur auf ihren Fußballen gingen und dies wohl der Grund für das seltsame Schwanken sein möchte.

Dann langsam löste sich eine Gestallt aus ihrer Mitte, älter, gekrümmter und Furcht erregender als alle. Die Gestallt kam vor ihm zum stehen und kniete sich zu Boden. Die anderen taten es ihm in respektvollem Abstand nach.

„Fenrir Grayback. Ersssähle, was du sssu berichten hassst.“

Die vordere Gestallt hob ihren Kopf und blickte ihn aus wirren Augen an.

„Meister,“ seine Stimme war ein Grollen, ähnlich eines Hundes oder Wolfes und seine Zähne waren übernatürlich spitz, gräuliche Haarknoten hingen an seinem Schädel herab. „Wir haben den Spion beseitigt. Ein erbärmlicher Versuch uns auszuhorchen, der früh genug gescheitert ist. Wir waren uns nicht sicher, ob ihr selbst das Vergnügen haben wollt, so haben wir ihn mitgebracht.“ Er ließ ein heiseres Rufen, ähnlich einem Heulen hören und aus dem Schatten traten drei weitere Gestallten. Zwei hielten eine dritte in ihrer Mitte fest. Er fühlte Belustigung und leichte Wut in sich, bei diesem Anblick. Seine Augen hefteten sich auf die Neuankömmlinge.

„Ah, Remusss John Lupin. Eine Freude euch sssu sssehen.“

~*~
 

Mit heftig schlagendem Herzen wachte Harry auf. Schweiß stand ihm auf der Stirn, seine Narbe schmerzte und sein Kopf schien zerspringen zu wollen.

Ängstlich blickte er sich um, starrte in die Dunkelheit, doch er sah nichts außer die Betten der anderen und das Mondlicht welches durch die Fenster schien. Neville schnarchte leise und Seamus brummelte irgendwelche unverständlichen Worte.

Mit einer Hand wischte fischte er aus Gewohnheit nach seiner Brille, die sich natürlich nicht mehr an seinem Platz befand, während er sich mit der anderen Hand aufrichtete.

Vorsichtig stand er auf und suchte in seiner Truhe nach seinem Tarnumhang.

Er war völlig verwirrt, als er seinen Weg durch das Schloss bahnte. Was hatte er geträumt? Er konnte sich nicht wirklich erinnern, aber es war nichts Gutes gewesen. Sein Herz schlug immer noch und ein unschönes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.

Er fühlte sich unruhig und aufgewühlt, seine Füße bewegten sich von ganz alleine durch die Gänge vorbei an leeren Korridoren, in denen scheinbar nicht mal die Lehrer kontrollieren gingen.

Schließlich kam er an einer Tür an aus dessen Ritzen ein kühler Wind wehte. Entschlossen griff er nach der kalten Klinke und stieß die Tür auf.
 

~*~
 

Draco war wieder einmal auf seinem Rundgang. Er hätte Pansy am liebsten verflucht, was aber sicherlich nicht gut bei seinen Eltern angekommen wäre, schließlich pflegten diese immer zu sagen, was für eine angesehene Familie die Parkinsons doch waren. Draco hielt sie mehr für eine Krankheit, aber er hätte schon unter Cruciatus stehen müssen um das seinen Eltern zu gestehen.

Er atmete den kühlen Nachtwind ein und wollte sich gerade wieder auf den Weg zu den Kerkern machen, als die Tür des Turmes der in den Hinterhof führte, aufschwang.

„Potter, was für eine Freude. Fünf Punkte Abzug von Gryffindor.“

„Halt die Klappe Malfoy.“ Harrys Antwort kam automatisch und er ließ sich ohne Draco auch nur anzusehen an der steinernen Wand hin abgleiten.

Der Blonde betrachtete ihn misstrauisch.

„Womit habe ich diesmal deine Anwesenheit verdient? Kannst du dir nicht jemand anderen suchen, dem du den Abend verderben kannst?“, höhnte er, machte aber keine Anstallten wegzugehen und den Gryffindor alleine zu lassen.

„Halt bei Dingen, von denen du keine Ahnung hast, besser den Mund.“, erwiderte Harry leichthin.

„Sagt wer?“, knurrte Draco als Erwiderung und fingerte nervös nach seinen Zigaretten.

„Jemand, der dir mit diesem Tipp sicher einmal deinen verwöhnten Arsch retten wird.“ Draco hatte gerade den ersten Zug genommen und ließ hustend den Rauch aus. Harry schaute ihn trocken an. „Aber wahrscheinlich wirst du eher an Lungenkrebs elendig zu Grunde gehen.“

„Du kleiner…“ Malfoy hatte schon seinen Zauberstab in der Hand, als er kurz inne hielt. „Was ist ein Lungenkrebs?“

Harry runzelte die Stirn und erwiderte daraufhin nichts weiter. Seine Gedanken kreisten nur um den Traum, der immer wieder zu verschwinden schien, wenn er versuchte sich zu erinnern. Wie ein Wort, das einem auf der Zunge lag und an das man sich partout nicht erinnern konnte. Er wollte auch momentan an nichts anderes mehr denken. Nicht das er mit Malfoy, der sich mittlerweile zu ihm auf den Boden gesellt hatte, nicht daran, wie er überhaupt hierher gekommen war, am besten an gar nichts.

„Zigarette?“

„Ach verpiss dich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kachina
2006-09-12T20:03:36+00:00 12.09.2006 22:03
Es geht weiter!
*freu* *luftsprüngemach*
war ein tolles kapitelchen.
Draco raucht... das sieht betsimmt unglaublich sexy aus bei ihm... bei fiktiven figuren ist sowas irgendwie immer total sexy... obwohl ich's ja eigentlich nicht mag...
Remiiiii.... nein... böser Voldi... armes Remi.. das geht doch mal nicht....
und das kapi ist mir gewidmet... *nochmehrfreu*
das ist wirklichlieb von dir... ich schreib doch gerne kommis^^
hoffe du machst weiter...
dass draco sich zu harry gesetzt hat.... wow... ein echter fortschritt...
nyo.. bis zum nächsten kapitel.

knuffz
Pyro


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