Sorge
Titel : Sorge
Autor : Shirokko
Disclaimer : alles meins, gab's noch nie und gehört mir!!!
Kommentare : Das ist meine Vorstellung von Romantik... ziemlich verdreht und albern, aber mir gefällts!
Warnungen : Diese Geschichte enthält sowohl Shonen-Ai, als auch Yaoi und Rape. Wem das nicht gefällt, der soll einfach umdrehen! Andererseits...
Man soll immer offen sein für seine Umwelt...
Aber jetzt gehts los. Viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe auf viele Kommentare!
Kapitel 11:
Ausflug - Sorge
Die gesamte Klasse saß schon einträchtig beim Abendbrot, als Tai, frisch umgezogen und gewaschen, eintrat. Er nahm sich still etwas zu Essen, setzte sich schweigend an einen leeren Tisch, nahm sein Buch aus der Kimonotasche und begann zu lesen. Er war der Einzige, der sich schon umgezogen hatte, alle anderen trugen noch ihre Wanderklamotten. Ihm fiel auf, dass es bemerkenswert leise um ihn herum war, direkt angenehm. Weniger angenehm waren die neugierigen, erwartungsvollen Blicke, die man ihm zuwarf, wie Tai missmutig zur Kenntnis nahm. Er konnte verstehen, dass sie sich über sein Verhalten und Kerus plötzliches Verschwinden wunderten, aber das rechtfertigte noch lange nicht diese öffentliche Verletzung seiner Privatsphäre!
Die Schüler waren verwirrt. Keru war ohnmächtig geworden? Tai - ausgerechnet der Schülersprecher, den man für gefühlskalt, egoistisch und unberechenbar hielt - hatte ihn nach Hause getragen? Was der Lehrer ihnen da erzählt hatte, konnte doch gar nicht wahr sein! Das widersprach völlig ihrer Ansicht des Weltbildes. Andererseits... Wieso sollte er lügen? Und Tai und Keru waren schon den ganzen Tag ständig zusammen gewesen...
Schließlich hielt Lan es nicht mehr aus. Plötzlich stand er auf, gefolgt von einem unsicheren Khang, und kam zu dem Schwarzhaarigen herüber. "Wie geht es ihm?", fragte er nervös und besorgt. Er wollte eigentlich gar nicht mit dem Typen sprechen. Er war ihm unsympathisch und unheimlich und mögen tat er ihn auch nicht, aber für Keru sprach er sogar mit dem!
Und Tai schien es genauso zu gehen. Er sah nicht mal auf, obwohl er ihn ganz sicher nicht überhört hatte.
"Hey, ich rede mit dir!", rief der braunhaarige Junge aufgebracht. Er warf seinem Freund Khang einen genervten Blick zu, der ganz deutlich sagte, was er von diesem Verhalten hielt. Oh! Wie er diesen Idioten doch hasste! "Wie geht es Keru?"
Immer noch ignorierte Tai die Zwei. Sollten sie doch Kyoko fragen, wenn sie etwas wissen wollten! Wieso kamen sie denn ausgerechnet zu ihm? Wo sie doch wussten, dass es ihn einen Dreck kümmerte, ob sie mit ihm redeten.
"Sag schon, du arroganter Mistkerl! Wo ist er?" Lan war kurz davor zu brüllen und unterdrückte seine Wut nur noch mehr schlecht als recht.
Tai hob eine Augenbraue und ließ das Buch sinken, als er den Kopf hob. Die zwei Deppen, nein, die zwei Klassen wussten also nicht, dass Keru in seinem Privatzimmer war? Dass er noch in diesem Gebäude war. Das war ja interessant. Also hielten die Lehrer wirklich dicht.
Ein überlegenes Grinsen stahl sich auf sein ansonsten starres Gesicht, seine Augen glühten in kaltem Feuer, das jeden vernünftigen Menschen auf dem Absatz umkehren lassen würde, wenn er es sah, doch Lan war noch nie vernünftig gewesen...
"Arrogant, ja?" Er schob sich ein Stück Sushi in den Mund, kaute und schluckte es, bevor er lächelnd weiter sprach. "Wie Recht du doch hast." Er tat so, als würde er sein Buch wieder zur Hand nehmen, einfach um Lan zu provozieren. Und es klappte. Dem Jüngeren stieg Zornesröte ins Gesicht und im nächsten Moment stürzte er sich auf ihn und packte ihn am Kragen, riss ihn von seinem Sitzkissen hoch.
"Du Scheißkerl! Erst entführst du Keru aus der Gruppe, dann hängt er ständig mit dir Langweiler rum und am Ende verschweigst du uns, wo er ist! Was ist? Willst du ihn etwa für dich?", brüllte er.
Jeder im Raum hatte aufgehört zu essen und sah unverhohlen zu ihnen herüber. Das Schweigen rundherum war vollkommen, obwohl sonst ein fast ohrenbetäubender Lärm herrschte. Wären die Lehrer anwesen gewesen, hätte Tai Lan sicherlich weiter ignoriert, aber so... Sein Grinsen wurde breiter.
"Eifersüchtig?"
Peng!
Seine Rechnung war aufgegangen. Der impulsive Lan hatte ohne weiter darüber nachzudenken ausgeholt und zugeschlagen. Seine Faust traf den Älteren am Kinn und jeder andere wäre nach diesem Schlag wohl aus den Latschen gekippt, aber nicht Tai. Sein Grinsen war nicht verschwunden, als er den Kopf langsam zurückdrehte. Seine dunkle Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern gesenkt, zischte er voller Hohn: "Gehen dir die Worte aus, Kleiner? Lass dir besser eine gute Ausrede einfallen, sonst schicken sie dich noch nach Hause." Seine schwarzen Augen glitzerten unheilvoll.
Lan erstarrte augenblicklich. Der Mistkerl hatte Recht. Die Lehrer würden ihn dafür bestrafen! Vielleicht flog er sogar von der Schule! Dann könnte er Keru und seine Freunde gar nicht mehr sehen! Seine Augen weiteten sich in stillem Entsetzen und er ließ seinen Widersacher los. Jedoch verschwand die Angst aus seinem Gesicht.
"Respekt!", sagte er. "Wir wiederholen das mal, wenn du nicht den Schutz unserer Lehrer genießt!"
Tai lächelte überlegen. "Wenn du meinst, du könntest mich besiegen..."
Lan fixierte den Schwarzhaarigen noch ein paar Sekunden, dann verließ er den Raum.
Augenblicklich setzte ein unheilvolles, verwirrtes Raunen ein. Alle versuchten sie zu verstehen, was da zwischen Lan und Tai abgegangen war, hatten sie die meisten Worte des Schülersprechers trotz der Stille doch nicht verstanden. Schließlich kam ein Mädchen zu ihm herüber. "Tut es sehr weh?", fragte sie zögerlich.
"Sehe ich so aus?", schnauzte er sie grantig an und ängstlich verzog sie sich wieder.
Tai kochte. Das waren doch alles Vollidioten! Es machte nicht einmal Spaß sie zu ärgern, weil sie viel zu berechenbar waren. Er wusste genau, was er machen musste, um sie loszuwerden. Vielleicht war es genau das, was ihn an Keru so reizte. Er konnte seine Handlungen nicht vorhersehen.
Tai verließ keine zwei Minuten später den Raum. Er war wütend. Wütend auf Kyoko, die ihn weggeschickt hatte, wütend auf Lan, der seinen Frust nicht hatte kompensieren können, wütend auf die dämlichen Lehrer, die Klassen und wütend auf sich selbst. Er musste unbedingt Dampf ablassen. Jetzt gleich! Hoffentlich war der Fitnessraum dazu geeignet, wenn nicht... na, dann würde er sich etwas anderes suchen. Notfalls Lan...
Aber in dem Raum gab es, was er suchte. Und der Kimono, den er trug, war zwar nicht perfekt aber doch gut geeignet für die Übungen, die er zu praktizieren gedachte. Wie ein Berserker schlug, trat und boxte er auf den Sandsack und eine Matte an der Wand ein. Jede Technik, die ihm einfiel, wandte er an - und das waren viele, denn sein Vater, Leiter des wohl berühmtesten Dojos für Kampfkunst, hatte ihm alles beigebracht, von Kenpo über Karate, bis hin zu den neuen Schulen wie Judo und Juijitsu. Er konnte sogar mit diversen Schwertern umgehen, nur gab es hier weder Wakizashi noch Kodachi. Und mit den Langschwertern aus Bambus hatte er ohnehin Probleme.
Aber auch so dauerte es lange genug, bis er fertig war - und zwar fix und fertig. Der Schweiß lief ihm in Strömen herunter und er atmete schwer, als er den Raum nach fast einer Stunde wieder verließ. Er würde wohl nach einem neuen Kimono fragen müssen. Dieser hier war vollständig durchnässt.
Tatsächlich begegnete er auf dem Gang jemandem, den er fragen konnte. Die Frau, es war die im roten Kimono, nickte kurz, dann verschwand sie eilig, um seinem Wunsch nachzukommen, nachdem ihr Tai gesagt hatte, dass er ins Gemeinschaftsbecken baden gehen würde.
Das Bad im heißen Wasser war durchaus entspannend, aber trotzdem nicht befriedigend. Er hatte er das Gefühl, dass ihm etwas fehlte. Er fühlte sich so... leer... nicht so gut wie sonst, wenn er sich mal zum Höchsten angetrieben hatte... irgendwie unzufrieden...
Kurz wurde die Tür geöffnet, jemand brachte wortlos den Kimono und ging dann wieder.
Tai gab auf. Er erhob sich und ging zu den Wasserhähnen und seinem Zuber, um sich zu waschen. Es hatte keinen Zweck sich einreden zu wollen, dass er sich keine Sorgen machte. Er dachte kaum an etwas anderes als an Keru! Also würde er dem Jungen einen Besuch abstatten, egal was Kyoko dazu sagte, und wenn er die Frau für die Zeit ruhig stellen musste.
Doch soweit kam es nicht. Noch bevor er fertig war, klopfte es an der Tür und eine Frauenstimme ertönte: "Der junge Herr wünscht Sie zu sehen!"
Junger Herr? Meinte sie Keru damit? Klar, wen sonst? Aber wieso junger -Herr-? Schwach erinnerte er sich, dass auch Kyoko Keru immer mit Herrschaftsprädikaten angesprochen hatte. Wieso war ihm das nicht aufgefallen?
Tai übergoss sich mit kaltem Wasser. "Ich komme gleich.", rief er und füllte den Zuber erneut, um ihn sich wieder über den Kopf zu kippen. Es war wirklich arschkalt, stellte er fröstelnd fest, aber das war egal. Jetzt musste es schnell gehen. Er schlüpfte in den Kimono, dann trat er hinaus, wo immer noch die Frau in Rot wartete. Sie wirkte erfreut, als sie ihn sah.
"Kommen Sie! Er ist gerade aufgewacht."
Tai gab ihr durch ein Nicken zu verstehen, dass sie vorausgehen sollte, und sie machte sich auf den Weg. Ihr traditioneller Kimono war so eng geschnitten, dass sie nur kleine Trippelschritte machen konnte, aber sie war trotzdem flink genug, um ihn in seiner Geschwindigkeit nicht zu behindern. Sie führte ihn direkt zu Kerus Zimmer, bedeutete ihm aber, noch kurz zu warten, während sie hineinging und ihn anmeldete. Dann kam sie wieder heraus und bat ihn mit einer höflichen Verbeugung herein. Hinter ihm schloss sie die reich bemalte Schiebetür von außen wieder.
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*Grins*
Ich werde immer schlimmer. Meine Art von Romantik... aber ich hab euch ja gewarnt.
Mal sehen, ob ihr Takagi mögt... Bin echt gespannt.
