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Weinende Seele

von

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Worte

Worte
 

Mit schnellen Schritten eilte der emsige Diener den Korridor entlang und stoppte vor einer großen eichernen Tür. Er holte noch einmal tief Luft bevor er die schwere Tür zu dem großen Saal dahinter öffnete. Eine mit weißen Flügeln geschmückte Gestalt saß auf einem großen Stuhl, tief in ein Buch vertieft. Erst als sich der Diener mit einem zaghaften Räuspern bemerkbar machte, blickt sie auf. "Verzeiht die Störung Herr, aber eben ereilte uns die Kunde, dass der Suchtrupp den ihr ausgesandt habt, soeben die Stadtmauern passierten. Herr Laures und Herr Zadei befinden sich ebenfalls unter den Reitern." Gewandt richtet sich Tetei auf. "Laßt Vorbereitungen für ihre Ankunft treffen." "Jawohl." Sofort machte sich der Diener daran die nötigen Vorkehrungen wie Verpflegung, ärztlich Versorgung und allerlei Annehmlichkeiten für den nahenden Trupp zu treffen. Ein Lächeln umspielten Teteis Lippen. Sehnsüchtig blickte er gegen Himmel. Doch wem galt eigentlich diese Sehnsucht? Sicher die schlaflose Nacht, die unruhigen Stunden, das ziellose umherstreifen, das galt Zadei. Tetei machte sich mehr Sorgen um dessen Gesundheit als er wohl jemals zugeben würde. Doch Sehnsucht? Galt sie wirklich seinem Shogun oder doch eher seinem Fürsten.

Er schloss die Augen. Ein süßer Geschmack legte sich auf seine Lippen. Loyalität. Wie ein Schauer erfüllte ihn dieses Wort. Ja, nicht nur Zadei hatte rastlose Stunden für sich vereinnahmt. Der Gedanke Laures gegenüber zu stehen erfüllt Tetei mit Sorge und Zweifel. Wie sollte er sich seinem Herren gegenüber Verhalten? Er wusste das er unmöglich in sein altes Verhaltensmuster übergehen konnte. Dafür wurde eine viel zu große Flamme in ihm entfacht, die tief in ihm loderte und nach mehr gierte.
 

Ein lautes Gemenge riss ihn zurück in die Gegenwart. Ein warmes Gefühl legte sich um sein Herz, als er Zadei im gesunden Zustand erblickte. Schnell trugen ihn seine Füße nach unten auf den Hofplatz.
 

Der Shogun blickte um sich. Sicher was zum essen und ein heißes Bade wären jetzt wahrlich nicht schlecht und eine ärztliche Untersuchung würde gewiss auch nicht Schaden, aber im Grunde gingen ihm die Diener die um ihn und um die anderen rumwuselten nur gehörig auf den Geist. Er wollt doch nur eins, zur Tetei. Seine Ungeduld steigerte sich und die lästigen Untergebenen begannen allmählich seine Geduldsfaden allmählich zu überspannen. Wenn er nicht bald Ruhe hätte dann... Ein breites Grinsen schlug ihm entgegen. Ja, Laures wusste sehr wohl, dass es mit der Geduld des Shogun nicht allzuweit her ist. Dennoch verärgerte ihm diese bissige Geste zusätzlich. Eben wollte er böse zurück funkeln und einen sehr gut vorbereiteten Spruch entgegen setzten, als er hinter Laures eine weiße Feder erspähte. Regungslos starrte er der sich nähernden Gestalt entgegen. "Tetei." Ein brennen stieg in seine Augen. Nein er durfte jetzt nicht sein Gesicht vor dem gesamtem Hof verlieren. Schlimm genug, dass man sich in der nächsten Zeit das Maul über ihn und seine Errettung zerreißen wird. Doch er merkte wie machtlos er gegen die in ihm aufkeimenden Gefühle war. Sein Engel bereitet die Flügel aus und hüllte ihn in schneeweiße Federn, verhüllten die glasigen Perlen auf seinem Gesicht, lenkten von seinen Zitternden Händen ab. Sehnsüchtig blickte er in das marmorne Gesicht vor ihm. "Kommt ich geleite euch zu eurem Gemach, wenn ihr es gestatte." Damit hatte Tetei nicht nur sein Gesicht gewahrt, sondern ihm gleichzeitig Ehrerbietung entgegen gebracht und somit den Respekt vor seiner Person vor dem gesamten Hof gesichert. Auch wenn nur in einem perfektem Schauspiel vorgetragen, Zadei war ihm überaus dankbar für diese Geste. Ein leises Danke schlich sich über seine Lippen. "Danke? Ihr seid zahm geworden Zadei" flüstert ihm eine warme Stimme zurück.
 

Im Gemach angekommen, lies sich der erschöpfte Dämon ohne umschweife auf das weiche große Bett fallen. "Die Reise war anstrengender als es mir lieb ist." "Hier." Tetei reichte ihm eine Schale mit dem für ihn so wichtigen Früchten. Mit einem Nicken griff er danach. Jeder bissen brachte etwas von seiner verlorenen Kraft wieder. Gestärkt stand er auf und ging auf Tetei zu. Er konnte nicht mehr an sich halten.
 

Ohne nachzudenken, drückte er seinen Engel fest an sich. Tetei versteife, ließ es aber ohne Widerworte zu. Zadei genoss die Wärme die von seinem Gegenüber ausging, die zarte Haut, der Duft seiner langen seidigen Haare, welchen er tief in sich sog. Erst nach einer weile ließ er wieder ab, blickt tief in die grünen Seen vor ihm. "Ich...Wie soll ich es sagen? Du weißt das Worte nicht meine Welt sind. Doch bereits bevor du aus deinem Koma erwacht bist wollt ich mit dir sprechen."

"Bitte, ich höre" die Worte klangen kälter als gewollt, aber es wurde zu einer Art Gewohnheit für ihn, Zadei meist mit Kälte entgegen zu treten. Waren Worte doch die einzige Nische in der er die Oberhand behielt. Die Situation steuern konnte, ohne dass sie ihm entglitt oder aufgezwungen wurde.



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