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Wie Immer

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Dienstag: Nach dem Aufstehen

Es war wie immer.

Der Wecker klingelte und er versuchte ihn zu ignorieren. Seine Mutter machte die Tür auf, das Licht an und er versuchte es zu ignorieren. Es ertönte ein: "Christian, Thomas aufstehen! Es ist schon um sechs!" und er versuchte es zu ignorieren. Der Wecker klingelte erneut und auch das versuchte er zu ignorieren.

Er drehte sich auf die Seite und zog die Decke über den Kopf. Es war so grässlich hell in seinem Zimmer und das Radio in der Küche verdammt laut.

Draußen war es noch stockfinster. Wer kam bloß auf die Idee, dass ein Tag mitten in der Nacht einen neuen Anfang hatte? Beginnt ein Tag nicht eigentlich, wenn die Sonne auf geht? Und warum musste er überhaupt aufstehen? ,...ach ja! Ich muss zur Schule.', mit diesem Gedanken drehte er sich auf die andere Seite. Aufstehen wollte er noch, außerdem hatte er gerade noch so schön geträumt. ,Was war das doch gleich?...vergessen. Ach, auch egal!' Ein Weckerklingeln ließ ihn aus seinem Dämmerzustand schrecken. Langsam, grummelnd hob er die Hand und machte diesen nervtötenden Ton aus. Danach wurde die Bettdecke ein Stück vom Kopf runter gezogen und zur Uhr geblinzelt. ,Viertel sieben! So ein Mist!' Die Decke beiseite schiebend, versuchte er zum Bettende zugelangen und das Rollo hoch zu ziehen.

Das schließen der Haustür sagte ihm, dass seine Mutter sich auf den Weg zur Arbeit machte. Jetzt waren also nur noch drei Leute in der Wohnung, sein Vater, der höchstwahrscheinlich noch schlief, sein kleinerer Bruder Thomas und er.

Christian überstieg, ohne es zu merken, alle Sachen, die auf dem Boden lagen. In seinem Zimmer herrschte wie immer das totale Chaos. Überall lag Papier und anderer Schulkram rum, die Dreckwäsche hatte er immer noch nicht ins Bad gebracht und das was man noch als sauber bezeichnen konnte, lag zerknüllt auf dem Sessel.

Er ging am Badezimmer vorbei in die Küche. Da die sonst immer offene Badzimmertür geschlossen war, musste das Bad besetzt sein: ,Wahrscheinlich Thomas'

Immer noch verschlafen öffnete Christian den Kühlschrank und suchte sich seine und Thomas' Stullen heraus, legte die von seinem Bruder auf den Küchentisch und wollte zurück in sein Zimmer, als ihm der hauseigene Stubentiger um die Beine strich. Schweigend machte er ihm etwas von dem Büchsenfutter in die Schale und verzog sich daraufhin in sein Zimmer.

Christian legte die Stullenbüchse auf sein Bett und hob seinen Rucksack vom Boden auf. Nachdem er den Inhalt auf seinem Bett verteilt hatte, suchte er sich seine Federtasche, das Notizbuch und die Fahrkarte aus dem entstandenen Stapel, das dieser dabei umkippte, interessiert ihn nicht weiter. Prüfend sah er sich in seinem Zimmer um: ,Also gut wir haben Dienstag, das heißt 'ne Doppelstunde Deutsch.', dabei hob Christian ein dickes Deutschbuch und einen Hefter vom Boden auf und legte die Sachen aufs Bett. ,...ähm....ah, da ist er ja!' ein Taschenrechner, drei weitere Hefter und ein Buch fanden den Weg auf das Bett. Das alles wurde so weit es ging ordentlich in die Tasche gestopft und dann neben die Tür gestellt. Er suchte sich ein paar Anziehsachen zusammen und hoffte, dass Thomas schon fertig mit Anziehen war und aus dem Bad verschwunden, als er ein schnell gerufenes "Tschüß!" und das Zuknallen der Haustür vernahm. Kurz darauf durchdrang ein schriller Piepton das ganze Haus: ,Schon fünf vor halb?' Aus dem Schlafzimmer seiner Eltern konnte Christian ein "Ach verdammter Mist" hören, worauf das Licht angeschaltet wurde und sein Vater sich wahrscheinlich noch einmal im Bett umdrehte.

Nach einer ausgiebigen Dusche nahm sich Christian ein trocknes Toast aus dem Kühlschrank und klemmte es sich zwischen die Zähne. Er schnappte sich seine Sachen, rief ein "Tschüß" in die Richtung des Schlafzimmers und machte sich, nach der verschlafen klingenden Antwort seines Vaters, auf den Weg zum Schuppen.

Es war immer noch stockfinster und wenn der Raureif die Gegend nicht erhellen würde, könnte man nicht einmal seine Füße sehen, selbst wenn man sich hinhocken würde. Es war zwar sternenklar, aber bei Neumond brachte selbst dieses nicht viel. Dazu kam noch, dass es kurz vor Winteranfang war und man um diese Zeit sowieso kaum mit wärmenden Sonnenstrahlen rechnen konnte.

Christian öffnete die Schuppentür, nahm sich sein Fahrrad und schloss selbige wieder. Er fuhr das kurze Stück zum Gartentor, öffnete die Tür und verließ das Grundstück. Er sah sich kurz um, überquerte die Straße und fuhr los.

Den Weg zum Bahnhof kannte er in- und auswendig. Er ließ die mit Lichtern geschmückten Gärten an sich vorbei ziehen und bog in eine Nabenstraße ein. Um diese Uhrzeit brannte in einem Haus immer Licht. Christian wusste nicht wer in diesem Haus lebte, er wusste nur, dass die Küche, die zur Straßenseite zeigte, jeden Morgen erhellt war und man eine Uhr sehen konnte. ,Zehn vor sieben. Man da kann ich mir ja noch richtig Zeit lassen.' Die Nase wieder in den Schal steckend, radelte er um zwei weitere Ecken, wobei er nicht weiter auf den Weg achtete. Er erreichte den Bahnhof und schreckte aus seinen Gedanken, als ein Zug an ihm vorbei fuhr. ,Ach man! Is' doch immer das Gleiche!' Das Fahrrad wurde gemächlich die schräge hochgeschoben und dem Zug hinterher geschaut, der ohne anzuhalten am Bahnhof vorbei fuhr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-07-12T10:16:58+00:00 12.07.2005 12:16
Ja, also ich glaub, die hab ich shconmal gelesen, gell? ^^ Hm, ich weiß ja nicht mehr was ich dir dazu gesagt hatte, abers gefällt mir =) Gleiche wie bei der Gewittergeschichte ^-^ Auch wenn du an sich 'unspektakuläre' Sachen erzählst machst dus dich auch eine Art und Weise dass selbst diese alltäglichen Dinge, die ienem selbst jeden Morgen begegnen interessant wirken =) Wirklich toll ^-^ ..hehe, hat aber ziemlich autobiografische züge *gg* da hab ich total dich vor augen und wie dien morgen abläuft ^^°
also bis dönn
lino
Von:  littleblaze
2005-06-11T14:27:28+00:00 11.06.2005 16:27
Also....Christian gefällt mir. Schon weil es ihm morgens genau so geht wie mir persönlich *grins*

Du schreibst wirklich toll und ich bin schon gespannt, wie du die geschichte weiter schreiben wirst.

Im übrigen....großes Lob, dass du es mit einer Original-Story versuchst. Es ist echt schwer original zu schreiben, da man auf nicht sehr viel Feedback hoffen kann, da die meisten eh nur Fanfictions zu bestimmten Serien lesen wollen *drop*
Habe es jetzt übrigens auch mal mit einem Original versucht (nach vielen Digimon-Storys, die ich vor Jahren schrieb) vielleicht schaust du ja auch mal in mein Original rein ^^

liebe grüße

littleblaze


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