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Bitte... lass die Zeit stehen!

Machtkämpfe im Hogwarts der 70er Jahre
von

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Das Tier in dir

Die nächsten Wochen verbrachten sie jeden Tag zusammen. Sie bauten Staudämme, um den Bach über seine Ufer treten zu lassen; zerteilten Regenwürmer, um zuzuschauen, wie jedes der geteilten Enden seines Weges zog; ließen Schnecken um die Wette "rennen", um die Verlierer anschließend an die Vögel zu verfüttern oder mit Salz zu bestreuen; ärgerten Lucifers kleinen Bruder, um endlich Ruhe vor ihm zu haben; und suchten gut versteckte Plätze, um an ihnen Geheimstützpunkte zu errichten.
 

Doch richtig hatten sie nie ihre Ruhe, da Mrs. Meursault alle paar Stunden nach ihrem Sohn rief und besorgt fragte, ob denn auch alles in Ordnung mit ihm sei.
 

"Hat deine Mutter Angst, dass ich dir etwas antun könnte?", fragte Lucius, dem das Ganze langsam zu bunt wurde, als sie gerade dabei waren ihr neuestes Geheimversteck zu bauen.
 

"Nein, nein.", winkte Lucifer ab. " Sie ist nur hyperfürsorglich."
 

"Sie findet es bestimmt nicht toll, dass du mit mir befreundet bist.", seufzte der Blonde deprimiert.
 

"So ein Blödsinn! Das hat mit dir gar nichts zu tun. Sie macht sich nur andauernd Sorgen um mich. So sind Mütter nun einmal."
 

"Aha."
 

"Was ist eigentlich mit deiner Mutter?", wunderte sich der Dunkelhaarige auf einmal. "Ich habe sie noch nie gesehen und zum Essen hat dich auch noch nie einer gerufen."
 

"Ich kann immer essen, wenn ich gerade Lust dazu habe.", meinte Lucius ausweichend.
 

"Du hast es gut! Bei uns darf niemand mit dem Essen anfangen, bis nicht alle am Tisch sitzen, und man darf erst aufstehen, wenn auch der Letzte aufgegessen hat. Und Lionel trödelt immer so beim Essen! Ich glaube, das macht er mit Absicht, damit ich nicht wieder so schnell zum Spielen rauskomme!"
 

"Ich würde gern mit dir tauschen. Vater ist immer unterwegs und ,wenn er zuhause ist, arbeitet er immer nur. Er hat nie Zeit, um mit mir zu essen. Geschwister habe ich keine und meine Mutter... sie ist gestorben, als ich zur Welt gekommen bin."
 

Lucifer sah seinen Freund erschrocken an. Man merkte, dass er verzweifelt nach passenden Worten suchte, doch Lucius beschloss, dem ein schnelles Ende zu bereiten. "Hier fehlen noch Tannenzweige. Ich gehe und suche ein paar.", sagte er und zog los.
 

Lucifer blieb einfach am Boden sitzen und starrte ihm hinterher. Er fühlte eine tiefe Trauer in sich aufsteigen, darüber, dass Lucius seine Mutter nie gekannt hatte, darüber, dass dieser scheinbar niemanden hatte, der sich um ihn kümmerte.
 

Mit diesen Gedanken stieg auch eine Wut in ihm hoch; eine Wut auf den Vater seines Freundes und die Bediensteten des riesigen Anwesens, die ihn scheinbar mit Verachtung straften. Er spürte, wie sich die Wut immer mehr ausbreitete und dabei war, die Oberhand zu gewinnen.

Sein Herz schlug schneller und sein ganzer Körper bebte. Nein! Er durfte sich von dieser Wut nicht überwältigen lassen! Damit wäre sicher niemandem geholfen. Da fiel ihm schlagartig ein, wie er seinem Freund wirklich helfen konnte.
 

Die Wut verflog so schnell, wie sie gekommen war, und machte seiner Erleichterung Platz. Befreit atmete Lucifer auf und wischte sich die Schweißperlen ab, die sich auf seiner Stirn gebildet hatten. Er beschloss, seinen Plan sofort in die Tat umzusetzen und rannte nach Hause.
 

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Sehr mit sich selbst zufrieden kam Lucifer wieder zu ihrem neune Geheimstützpunkt zurück. Lucius war auch schon wieder ad und befestigte die Tannenzweige an dem Gerüst, das das Dach bilden sollte.
 

"Kannst du hier mal kurz festhalten, damit ich alles mit dem draht befestigen kann?"
 

"Klar.", grinste Lucifer.
 

Der Blonde sah ihn fragend an. Doch er schüttelte nur abwinkend den Kopf und half seinem Freund beim Dachdecken. Und es war wieder so al hätte ihr Gespräch vor einer halben Stunde überhaupt nicht stattgefunden.
 

Um Punkt zwölf Uhr mittags erklang wieder die altbekannte Stimme von Mrs. Meursault, doch dieses Mal glaubte Lucius sich verhört zu haben: "LUCIFER, LUCIUS! KOMMT HER, DAS ESSEN IST FERTIG!"
 

"WIR KOMMEN!", rief der Dunkelhaarige seiner Mutter zu, nahm den verdattert drein sehenden Lucius bei der Hand und zog ihn grinsend hinter sich her.
 

Seit jenem Tag aß Lucius täglich zu Mittag und zu Abend bei den Meursaults. Am Anfang war ihm noch ein wenig unbehaglich zumute und er fragte immer wieder, ob er auch wirklich nicht störe, woraufhin Lucifer meinte, er solle sich diesen Gedanken sofort aus dem Kopf schlagen; Mr. Meursault sagte, je mehr da seien, desto lustiger wäre es doch; und der kleine Lionel meckerte, es wäre ihm ja am liebsten, wenn Lucius überhaupt nicht mehr kommen würde, weswegen der Fünfjährige von Mrs. Meursault einen Klaps auf den Hinterkopf bekam.
 

Alles in allem waren fast alle zufrieden.
 

Lucius musste nicht mehr alleine essen. Für Lucifer war das Warten am Tisch nicht mehr so langweilig, weil Lucius nun bei ihm war, und Mr. und Mrs. Meursault waren froh, dass ihr ältester Sohn endlich einen Freund gefunden hatte, was Lucius doch sehr wunderte.

Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand wie Lucifer Probleme damit haben sollte, Freunde zu finden. Doch er sollte bald herausfinden, welches dunkle und gefährliche Geheimnis in seinem sonst so fröhlichen Spielkameraden schlummerte....
 

[Das wäre jetzt ein sehr schönes Ende, doch es tut mir leid euch enttäuschen zu müssen: Ihr habt noch nicht einmal die Hälfte dieses Kapitels geschafft!]
 

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Der Sommer war schon lange vorbei und der Herbst, der auch schon fast vorüber war, zeigte sich von seiner ungemütlichsten Seite. Aber das störte Lucius nicht im Geringsten. Diese grauen, verregneten, stürmischen Tage waren für ihn ganz normal. Was erwartete man schließlich sonst vom November?
 

Der Blondschopf schlüpfte in seine Gummistiefel und warf sich sein Regencape über.
 

Natürlich würden sie bei diesem Wetter nicht draußen spielen, das hatte Mrs. Meursault ihnen ausdrücklich untersagt. Nicht, dass Lucius besonders scharf darauf gewesen wäre. Früher hätte er freiwillig nicht einen Fuß bei diesem Sauwetter über die Schwelle gesetzt, sondern hätte den ganzen Tag im Bett verbracht.
 

Doch heute wie an jedem dieser trüben Herbstmorgen würde er zu Lucifer hinübergehen und erst nach dem Abendessen wieder zurück nach Hause kommen. Das war schon ganz selbstverständlich und er hatte langsam das Gefühl, dort mehr zuhause zu sein als hier, wo sich ja doch niemand um ihn kümmerte.
 

Gut gelaunt lief der Siebenjährige also in voller Montur durch die Eingangshalle auf die Haustür zu, als er plötzlich die Stimme seines Vaters vernahm: "Wohin willst du so früh am Morgen?"
 

Lucius erstarrte in der Bewegung; er atmete einmal tief durch, bevor er sich umdrehte und zu seinem Vater hinaufsah, der gerade die Treppe heruntergeschritten kam.
 

"Ich gehe hinüber zu dem Meursaults, Vater. Ich bin mit ihrem ältesten Sohn verabredet."
 

"Ist es wahr, dass du dort regelmäßig dinierst, Lucius?"
 

"Ja, das ist wahr.", antwortete er zögerlich. Woher kam nur das plötzliche Interesse seines Vater? Was hatte er vor? Tja, was auch immer es war, es konnte bestimmt nichts gutes bedeuten. Am liebsten hätte er seine mentalen Fühler ausgestreckt, um zu sehen, was sein Vater vorhatte, aber das hätte dieser sofort bemerkt. Und er hasste nichts mehr, als wenn sein Sohn in Dingen herumschnüffelte, die ihn absolut nichts angingen.
 

"Nun, von heute an wirst du das nicht mehr tun."
 

"Aber, Vater, ich...", protestierte Lucius.
 

"Unterbrich mich nicht!", fuhr ihn sein Vater an. "Du wirst diese Leute nicht mehr belästigen und dein Zimmer wirst du erst wieder verlassen, wenn ich es dir erlaube! Habe ich mich klar ausgedrückt?"
 

Der Junge zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete: "Ja, das hast du. Aber Mr. und Mrs. Meursault fühlen sich gar nicht belästigt. Und Lucifer wartet doch auf mich. Ich muss da jetzt rüber."
 

Während er redete, war Mr. Malfoy langsam die Treppe hinunter und auf ihn zu gegangen. Als er vor ihm stand, holte er einmal aus und schlug ihn zu Boden. "DU SOLLST AUF DEIN ZIMMER GEHEN, HABE ICH GESAGT!", schrie er seinen Sohn an. Dieser saß auf dem Boden, hielt sich die Wange, sah seinen Vater mit angsterfüllten Augen an und wagte es nicht, sich vom Fleck zu bewegen.
 

"Bist du taub!" Grob packte Mr. Malfoy ihn an seinem Cape, riss ihn auf die Beine, zog ihn hinter sich die Treppe hinauf und stieß den Jungen in sein Zimmer.
 

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Lucifer stand mit müdem Gesichtsausdruck und aufgestützten Armen vor dem Fenster und zählte die Regentropfen. Eigentlich hielt er nach Lucius Ausschau, doch der schien sich heute morgen reichlich Zeit zu lassen.
 

Er seufzte vor Langeweile und als von seinem Freund nach einer Stunde immer noch weit und breit nichts zu sehen war, beschloss er selbst einmal rüberzugehen, um zu schauen, warum er nicht kam.
 

Als er gerade beim Haus angekommen war, öffnete sich die Haustür und Lucifer sprang reflexartig hinter die Hausecke. [1]

Er sah einen großen, blonden, ganz in schwarz gekleideten Mann herauskommen, der einem Bediensteten noch etwas unverständliches zurief, bevor er verschwand.
 

,Das muss wohl der Vater von Lucius sein. Unheimlicher Kerl... aber geht er nicht normalerweise früher zur Arbeit?' Der Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern. Das konnte ihm doch egal sein. Wichtiger war es jetzt herauszubekommen, warum sein Freund heute morgen nicht rübergekommen war.
 

Er schlug mit der Faust ein paar mal gegen die Eingangstür, weil er an den Türklopfer nicht herankam. Nach nur wenigen Sekunden öffnete sich die Tür und vor ihm stand der Mann, mit dem Mr. Malfoy gerade noch gesprochen hatte. "Ja, bitte?"
 

"Guten Tag. Ich bin Lucifer Meursault, ich wollte zu Lucius.", sagte der Junge artig.
 

"Bedaure, aber der junge Herr ist zur Zeit leider außer Haus."
 

"Oh... okay, danke trotzdem." Lucifer machte sich missmutig auf den Weg zurück, als er plötzlich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Blitzschnell drehte er sich und sah sich suchend um. Dann entdeckte er Lucius, der im zweiten Stock hinter einem Fenster stand und ihm leicht zuwinkte.
 

Er spürte wie sich eine Welle der Traurigkeit in seinem Körper ausbreitete, die nicht seine eigene war und kurz darauf erklang auch die Stimme seines Freundes in seinem Kopf. ,Es tut mir leid, das ich nicht gekommen bin. Ich glaube, wir können und erst einmal eine Zeit lang nicht mehr sehen...'
 

Auf einmal fuhr in einem Bruchteil von wenigen Sekunden eine Reihe von wirren Bildern durch seinen Kopf. Er sah Lucius' Vater vor sich, wie er ausholte und zuschlug, wie er ihn mit sich zerrte, in sein Zimmer stieß und mit einem Ledergurt auf ihn einschlug.

Die Bilder verschwanden so schnell wie sie gekommen waren.
 

Der erschrockene Dunkelhaarige verstand nun, dass er einige Fetzen von dem gesehen habe musste, was Lucius erlebt hatte.
 

Als Lucius realisierte, dass er diese Bilder aus Versehen seinem Freund "zugeschickt" hatte, setzte er schnell hinterher: "Vergiss, was du gesehen hast! Es ist nicht so schlimm wie es aussieht!"
 

Lucifer starrte ihn immer noch gebannt an, dann nahmen seine Augen plötzlich einen entschlossenen Ausdruck an. ,Ich komme zu dir!'
 

Er stapfte zurück und klopfte noch einmal. Wieder wurde die Tür von dem Angestellten geöffnet.
 

"Sie haben mich angelogen! Er ist ja doch da!", maulte der Dunkelhaarige und drängte sich durch den Türspalt hinein.
 

"Der junge Herr darf jetzt niemanden sprechen.", erwiderte der Mann und packte Lucifer am Handgelenk.
 

"Er muss ja auch nicht reden. Lassen Sie mich jetzt bitte los!!" Er riss sich los und rannte in Richtung Treppe, doch da kamen auch noch zwei weitere Bedienstete und hielten ihn zurück.

"Loslassen habe ich gesagt!" Lucifer zog und zerrte, aber befreien konnte er sich nicht.
 

Und da war sie plötzlich wieder, diese Wut. Und diesmal wehrte er sich nicht dagegen. Es gab nur diese eine Möglichkeit, wenn er wirklich zu seinem Freund wollte. Und selbst wenn er es nicht gewollt hätte, hätte er das, was nun passierte nicht mehr verhindern können.
 

Sein Herz raste, sein Körper bebte und begann zu krampfen. Die Nägel an seinen Händen wurden zu Krallen, aus seinen Eckzähnen wurden Fangzähne und seine goldenen Augen blitzten bedrohlich, dank der nun blutroten Augäpfel.
 

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Lucius hörte den Radau, der aus dem Erdgeschoss nach oben hallte. Aus Sorge um seinen Freund, beschloss er schließlich das Verbot seines Vaters zu missachten und nachzusehen, was da unten los war.
 

Von der Treppe aus erblickte er Lucifer, der gerade den Gärtner äußerst brutal gegen eine Wand stieß. Ein paar Meter weiter lag eines der Hausmädchen scheinbar bewusstlos am Boden. Der Butler hockte neben ihr, stand gerade auf und schleuderte einen Betäubungszauber auf den außer Kontrolle geratenen Jungen.
 

Doch als hätte er es gewittert, drehte sich der Dunkelhaarige um und schlug den Bann mit der bloßen Hand beiseite. Er ließ nun ab von dem Gärtner, der stöhnend an der Wand herunterrutschte und in sich zusammenbrach, und raste nun auf den Butler zu.
 

Dieser versuchte noch einmal den kleinen Jungen zu betäuben, doch auch dieses Mal verfehlte der Zauber seine Wirkung. Lucifer riss den großen Mann mit sich zu Boden und wollte diesen gerade mit seinen Krallen bearbeiten, als Lucius es auf einmal nicht mehr aushielt und rief: "Lucifer, hör auf damit!"
 

Der Blonde war schockiert gewesen von der seltsamen Veränderung seines Freundes und wusste immer noch nicht genau, was er davon halten sollte, aber wenn Lucifer nicht bald damit aufhören würde, würde er jede Menge Ärger bekommen und das wollte Lucius ihm unbedingt ersparen.
 

Kaum war der Ruf über seine Lippen gekommen, hielt Lucifer augenblicklich inne und wandte seinen Blick blitzschnell in die Richtung, aus der die Forderung gekommen war. Als ihre Augen sich trafen, spürte Lucius wie eine starke Welle aus Wut, Hass und Verzweiflung über ihn hereinbrach. Es war wie ein tosender Sturm der Gefühle, der gewaltsam versuchte ihn niederzuringen.
 

Der Blondschopf verstand, dass diese Gefühle es waren, die seinen Freund zu dieser Raserei angetrieben hatte, aber er wusste beim besten Willen nicht, was er dagegen tun sollte und das bereitete ihm wahnsinnige Angst.
 

Wie wenn der Dunkelhaarige seine Furcht spüren könnte, glitt ein fieses Grinsen über sein Gesicht. Er erhob sich und schritt langsam die Treppe hinauf, den blonden Jungen wie eine Beute fixierend.
 

Lucius merkte an dem irren Blick seines Freundes, das reden hier wohl nicht viel bringen würde, also tat er, was jeder andere Siebenjährige an seiner Stelle getan hätte - er rannte weg.

In dem Moment als er losspurtete, raste auch Lucifer los. Als hätte die Angst ihm Flügel verliehen, peste Lucius durch das Landhaus, während der scheinbar durchgeknallte Junge ihm stets auf den Fersen blieb.
 

In blinder Panik düste der Blonde in die Abstellkammer und hatte sich so selbst in eine Sackgasse manövriert. Apathisch sah er sich um und sprang dann blitzartig in den nächstbesten Schrank. Hier im Dunkeln hockend verfluchte er seine Dämlichkeit und seine Angst; wenn er die nicht bald loswurde, würde Lucifer ihn bestimmt finden.
 

Er schien seine Furcht ja geradezu zu riechen. Ja, Lucius müsste nur ganz still sein und seine innere Ruhe finden, dann würde er bestimmt... Moment mal, Ruhe!? Mental schlug er sich die Hand vor den Kopf. Da hätte er auch ruhig eher drauf kommen können. Um seinen Freund zu beruhigen, müsste er ihm nur "Ruhe" rüberschicken und somit den Sturm in seinem Kopf beenden. Das dürfte doch nicht so schwer sein, wozu war er denn schließlich ein Empath!
 

Lucius zuckte zusammen, als er hörte wie Lucifer den Raum betrat.

Okay, jetzt hieß es handeln. Er schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, seine innere Ruhe zu finden, was ihm schließlich auch gelang.
 

Plötzlich wurde jedoch die Schranktür aufgerissen. Der Dunkelhaarige packte mit der Hand den Hals seines Freundes, zerrte ihn aus dem Schrank und drückte ihn gegen die Wand.
 

Die Panik wollte den Blonden wieder überfallen, als ihm brutal die Luft abgedrückt wurde, aber er drängte sie beiseite. Hierbei würde ihm ein angeborener Überlebensinstinkt nicht weiterhelfen. Sternchen tanzten schon vor seinen Augen, als er versuchte Lucifer seine Ruhe zuzusenden und seine rasenden Gefühle zu verdrängen.
 

Er schien Erfolg zu haben, denn langsam lockerte sich der Griff. Der Dunkelhaarige stöhnte und schwankte und brach dann einfach zusammen. Erschöpft ließ Lucius sich fallen und dann wurde alles schwarz...
 

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Als Lucius wieder zu sich kam, sah er seinen Freund zusammengekauert in der Ecke sitzen.

"Du bist also endlich wieder wach.", kam es leise von da drüben. "Ist alles in Ordnung bei dir?"
 

"Ja.", meinte der Blonde, erhob sich und ging langsam auf Lucifer zu. "Und bei dir? Bist du wieder okay?"
 

"Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun. Es ist nur so... ich habe keine Kontrolle über mich, wenn ich... wenn ich SO bin. Ich kann verstehen, wenn du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben willst."
 

"Du bist ja zum Glück nicht immer so, also stört es mich nicht weiter." Lucius setzte sich neben den Dunkelhaarigen und sah ihn interessiert an. "Aber sag mal, was war das gerade eigentlich? Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen."
 

Lucifer drehte seinen Kopf leicht in Lucius' Richtung. Seine goldenen Augen blickten ihn eine Weile an, bevor er schließlich antwortete: "Ich bin ein Berserker. Es ist als wäre die ganze Zeit ein wildes Tier in mir und immer wenn ich sauer werde, versucht es die Oberhand zu gewinnen. Normalerweise kann ich es ganz gut unterdrücken, aber wenn meine Wut übermächtig wird, habe ich keine Chance... Jetzt weißt du auch, warum meine Mutter immer nach mir schaut. Sie hat immer Angst davor, dass ich durchdrehe und jemanden verletze oder sogar...", er stockte und konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in seinen Augen sammelten. "Das ist auch der Grund, warum wir hierher gezogen sind."
 

Lucius legte einen Arm um seinen Freund und zog ihn an sich, als dieser zu schluchzen begann. "Ich will nicht schon wieder umziehen."
 

"Das musst du auch nicht. Es ist doch nichts wirklich Schlimmes passiert. Alles was wir von jetzt an tun müssen, ist nur dafür zu sorgen, dass du nicht mehr wütend wirst. Und falls es doch mal soweit kommen sollte, hast du ja immer noch mich! Ich weiß jetzt ja, wie ich dir dann helfen kann." Er lächelte seinen Freund aufmunternd zu.
 

"Meinst du das Ernst? Du willst immer noch mein Freund sein?", fragte Lucifer ungläubig.
 

"Na klar! Du bist der einzige und beste Freund, den ich je hatte, und den werde ich doch wegen so einer Kleinigkeit nicht einfach aufgeben!"
 

Der Dunkelhaarige lächelte. "Ja, du bist auch der beste Freund, den ich je hatte. Danke, das du mich nicht aufgeben willst."
 

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Lucius hatte keine Ahnung wie sie es gestellt hatten, aber Lucifers Eltern hatten es irgendwie geschafft, seinen Vater davon zu überzeugen, dass er weiterhin jeden Tag mit Lucifer verbringen konnte. Auch seine Mahlzeiten durfte er weiterhin bei ihnen einnehmen.

Merkwürdigerweise hatte er auch keinen Ärger bekommen für das, was an diesem denkwürdigen Tag passiert war. Konnten die Meursaults etwa zaubern? [2] Doch was kümmerte ihn das. Er beschloss es einfach als Tatsache anzusehen, dass sein Leben jetzt langsam etwas rosiger wurde.
 

<Fortsetzung folgt>
 

[1] So viel Häuser in einem Satz! *sichdiehhaarerauf* Tut mir leid, es ging einfach nicht anders
 

[2] Natürlich können sie zaubern, aber ihr wisst doch, wie ich das meine, oder?
 

Vielen, vielen lieben Dank für die Kommis. Es motiviert mich immer ungemein zu sehen, dass Leute meine Geschichten lesen und sie ihnen auch gefallen! :)
 


 

Wow, dieses Kapitel ist sehr viel länger geworden, als ich erwartet hatte. Ich hoffe, es hat euch gefallen! Ich habe jetzt ausgerechnet, dass es insgesamt 5 Kapitel geben wird (Prolog und Epilog nicht mit eingerechnet).
 

Wie ihr vielleicht schon in der Übersicht gesehen habt, gibt es jetzt bei jedem Kapitel ein Gratis-Kurzinterview dazu. Wenn ihr also irgendetwas nicht verstanden habt oder etwas bestimmtes von den Charakteren wissen wollt, könnt ihr mir die Frage in einem Kommentar mitteilen und ich werde dann die Leutz hier zwingen.... ähm ich meinte natürlich bitten, spätestens beim nächsten Kapitel darauf zu antworten!

Ihr könnt natürlich auch ein Kommi hier lassen ohne eine Frage zu stellen (<- ist bei auch immer willkommen, je mehr desto besser!!)
 

Vorschau:
 

Im nächsten Kapitel sind die zwei schon in ihrem ersten Jahr in Hogwarts und wir erfahren, dass Lucifer noch ein weiteres kleines Problemchen hat und zwar sehr zum Leidwesen von Lucius (?).... nicht wirklich, oder??
 

Bis zum nächsten Mal!
 

Byebye, Starlet



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-06-05T19:13:03+00:00 05.06.2005 21:13
Die storry is net schlecht. Auf alle fälle gut geschrieben!!! mach weiter so!
Von:  teufelchen_netty
2005-06-05T07:07:27+00:00 05.06.2005 09:07
woar das is ja übel. aber was konnte lucius denn dafür das der vater so sauer wurde. das is mir noch en bissel en rätssel. aber gutes kapi, gefiel mir. ^^
Von:  Sinia
2005-06-04T10:40:34+00:00 04.06.2005 12:40
joa...
war super...^^
schön weiter so ja


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