Kapitel11
Ja....und hier bin ich auch "schon" wieder mit Kapitel 11 ^^'.
( die Kapitel Titel sind alle so einfallsreich >< )
Bei diesem Kapitel bin ich mir wieder total unsicher...und ich habe das Gefühl das sich meine Caraktere selbständig machen. Das war doch ganz anders geplant gewesen! Aber nun gut...am besten ich plane einfach gar nicht mehr vorraus.
Weil ich mir so unsicher bin wäre ich euch bei diesem Kapitel gaaaaaanz besonders Dankbar über Kommentar und Kretik!
Ok, ich habe schon wieder viel zu viel gelabert^^'
Vielen Dank noch schnell an alle die mir einen Kommentar hinterlassen haben und die das hier auch so lesen!
Viel...ähm..."spaß"?
Kapitel 11
Das klingen an der Tür verriet den beiden Hausbewohnern das Shinya den Weg zu ihnen gefunden hatte und angekommen war.
Voller Elan and Freude hüpfte Toshiya zu besagter Haustür und öffnete diese schwungvoll.
Er war einfach gut drauf. Kyo hatte ihm versprochen das nie wieder zu tun...und jetzt würde er eh erst einmal bei ihm bleiben, ja, ihn nicht eine Minute aus den Auge lassen, bis dieser wieder wohl auf sein würde und das würde wohl noch ein Weilchen dauern.
Kyo lag, bis zur Nasenspitze in die weiche, Wärme spendende Decke eingewickelt, in seinem Bett und schlief. So verzogen sich die beiden Jungen in Toshiyas Zimmer.
Shinya war leicht betrübt, wollte er den Blondschopf doch unbedingt wieder sehen...mit ihm reden...und, besonders nachdem Toshiya ihm von Kyos Suizid Versuch berichtet hatte, ihm sagen, das er immer für ihn da sein würde. Er wollte ihm klar machen, dass es kein Fehler war über seine Probleme zu reden, dass es kein Fehler war, das er mit IHM darüber geredet hatte.
Bis zum frühen Abend, saßen die beiden in Toshiyas Zimmer und redeten, lachten und alberten einfach rum. Machten genau das, was man in ihrem Alter nun einmal machte.
Ein paar mal wachte Kyo auf, hörte die beiden im Nebenzimmer....wie gerne wäre er zu ihnen gegangen...hätte mit geredet...mit gelacht, auch wenn das lachen nicht echt gewesen wäre. Alles in ihm verlangte danach Shinya zusehen...seine für ihn engelsgleiche Stimme zu hören...seine Nähe zu spüren.
/ Wieso?...wieso verdammt? Was ist bloß los mit mir? / er drehte sich auf den Rücken, starrte hoch zur Decke. / Wieso verhalt ich mich so? Ich versteh mich selbst nicht mehr. Wieso verlier ich mich immer und immer wieder in seinen Augen? Wieso klingt der klang seiner Stimme in meinen Ohren so.....ja, wie klingt er?...aaaaarg...verdammt noch mal! Ich will doch nichts von ihm! Ich liebe ihn nicht! Ich habe IHN geliebt, und er ist tot....nie, nie wieder kann ich jemanden mehr so sehr lieben wie ich ihn geliebt habe...ich betrüg ihn schon allein mit meinen Gedanken an Shinya! Beschmutze sein, mich liebendes Herz, das er mir schenkte.../
Kyo schlug sich einmal gegen die Stirn, um diese lästigen Gedanken los zu werden. Er wollte schlafen....für immer, um nicht mehr denken zu müssen. Er fühlte sich so verdammt schuldig, weil er merkte, dass er das, was er für Shinya empfand zuvor noch für niemanden empfunden hatte. Für niemanden...noch nicht einmal für IHN. Und das sagte ihm, dass er IHN nicht geliebt hatte...nie....
Das wollte er einfach nicht wahr haben! Es konnte und durfte einfach nicht wahr sein!!!
/ Er ist doch für mich gestorben...../
Gegen halb acht verabschiedete sich Shinya von Toshiya, weil seine Eltern von ihm verlangten um acht wieder zu Hause zu sein, da sie alle zusammen, er, seine Eltern und seine Tante, essen gehen wollten. So richtig chic...halt bestimmt total langweilig.
Aber er hielt es für besser dort zu sein, wie immer gab es keinen Widerspruch seinerseits, obwohl er wusste, dass er nur ein Wort hätte sagen können und seine Eltern hätten ihm erlaubt bei seinen Freunden zu bleiben.
Also verabschiedete er sich von Toshiya, ging den Flur entlang und kam an Kyos Zimmer vorbei. Nachdenklich schaute er die hölzerne Tür an. Sollte er anklopfen? Und...dann einfach reingehen? ...Sich zu verabschieden wäre dämlich gewesen, schließlich hatte er sich in der ganzen Zeit die er heute hier war nicht einmal mit dem kleinen, blonden unterhalten.
Vielleicht wollte er ihn auch gar nicht sehen...sicherlich sogar nicht...schließlich war er wegen ihm aus dem Haus der Andous "geflüchtet". Er dachte kurz nach...schließlich wollte er mit ihm genau darüber reden...aber einfach sagen was er zu sagen hatte, schließlich konnte Kyo gar nicht richtig sprechen, und dann wieder verschwinden wollte er auch nicht. Ein Seufzen verließ seine Lippen, ehe er sich von der Tür abwandte und die Treppe hinunter tapste. Nur noch das leise Klicken der Tür verriet, das er das Haus verlassen hatte.
8:30.....Toshiya saß auf seinem Drehstuhl, die Füße auf dem Schreibtisch, starrte den Kleinen Wecker vor ihm an, wie langsam und tickend die Zeit davon strich / viel zu langsam.../
Er seufzte. Was sollte er tun? Kyo schlief...und am TV lief auch nichts Gescheites. Ein paar Minuten hatte er da gesessen und angestrengt an einer kleinen Zeichnung gearbeitet, nur um dann fest zu stellen, das er heute einfach nicht genügend Ausdauer dafür besaß, das hässliche Gekritzel zerknüllte und in den Mülleimer warf. Jetzt saß er da, und folgte gelangweilt dem Sekundenzeiger des Weckers, tippte mit seinen Fingernägeln auf der Schreibtischunterlage herum. /Die.........DIE! Ja, warum eigentlich nicht? Ich ruf ich einfach an...mal fragen wie es seinem Fuß geht und so...und...vielleicht kann er ja vorbeikommen?/
Gedacht, getan, verließ der schwarzhaarige sein Zimmer, tapste leise, um Kyo nicht zu wecken, in das Wohnzimmer und wählte, sobald er das kleine Telefon in Händen hielt Die's Nummer.
"m?..." Kaugeräusche... "Andou?". Ein leises kichern seitens Toshiyas " Hey, Süßer! ^.^"
"Toshiya?" "Wer sonst? Wie geht's deinem Fuß?" Die verzog das Gesicht. " Sah schon mal besser aus. Werd wohl ne leichte Narbe behalten, die mich stets daran erinnern soll NIE wieder ohne Schuhe euer Haus zu betreten!" " Oder die Augen besser auf zu halten! Mit Schuhen betrittst du dieses Haus nicht, mein Vater würde mich umbringen." " Aaaach, jetzt ist das meine Schuld?" schmollte der Rotschopf, zog die Augenbrauen nach oben. Toshiya wechselte das Thema, hatte keine Lust sich mit dem Älteren zu streiten, auch wenn das hier eigentlich kein richtiger Streit, sondern eher Spaß war. " Ano~...also....was machst du grade?" " Willst wissen ob ich Zeit hab?" grinste der Ältere. " Jap." " Für dich doch immer~" flötete er. " Also...kannst du kommen? Ich mag Kyo nicht allein lassen..." " Ach so...hai, lässt sich einrichten, wenn ich mit den Krücken bis zu dir komm....aber so weit ist es ja nicht." "m....tut mir übrigens Leid wegen deinem Fuß!! Echt." Entschuldigte sich der schwarzhaarige. "Ja, ja, nicht der Rede wert, konntest ja auch nicht ahnen, das Kyo schon anfängt Vasen runter zu schmeißen und da Scherben liegen. Also...ich steh dann jeden Moment bei dir vor der Matte ne! Bye und bis gleich." Tuten. Das der auch immer auflegen musste bevor man sich selbst verabschieden konnte...aber er würde ja eh jetzt kommen.
/ wozu noch verabschieden.../
Kaum 10 Minuten Später schrillte die Türklingel. Toshiya schreckte auf und hastete zur Tür. /Hoffentlich ist Kyo nicht davon aufgewacht...ich hätte Die sagen müssen, das er Klopfen soll.../ Diese Erkenntnis kam leider etwas zu spät. Er öffnete die Tür und lächelte Die an, umarmte ihn zur Begrüßung. "Jap-...lass mich erst einmal rein, ja? ..." sagte der auf Krücken gestützte Rotschopf, der dank dieser die Umarmung nicht erwidern konnte. Toshiya nickte und ließ Die eintreten, schloss hinter ihm die Tür, bevor er sich mit Die Richtung Wohnzimmer machte. Toshiya verfrachtete seinen besten Freund erst einmal auf das Sofa, verschwand dann selbst in der Küche um ein Bier für sie beide zu holen.
Für Toshiya war es trotz seines ja eher geringen Alters doch schon alltäglich geworden das Zeug zu trinken. Er öffnete Die's Flasche, reichte sie ihm, welcher sich bedankte und sogleich erst einmal einen Schluck trank, dann öffnete er auch seine, legte den Flaschenöffner auf den kleinen Wohnzimmer Tisch und setzte sich neben den ältren.
Einige Minuten vergingen, in denen keiner ein Wort sagte, doch wie immer unter den beiden war es keine unangenehme Stille, sondern eher eine Stille in der beide über ihre Sachen nachdachten und irgendwie froh waren das nicht allein zu tun, sondern jemanden neben sich sitzen zu haben.
Toshiya bemerkte die Blicke nicht, die sein rothaariger Freund ihm immer wieder verträumt und nachdenklich zuwarf.
/ ou man....DIE! Reiß dich mal zusammen....ihr seit schon ewig befreundet und NIE hattest du solche dämlichen Gedanken...mit ihm.../ er schüttelte den Kopf, um seine lästigen Gedanken damit los zu werden. Es war doch lächerlich. / bestimmt nur ne Phase....scheiß Phase. Bis jetzt wusste ich noch nicht einmal, das ich auf Typen stehe und dann auch noch mein bester Freund? Das ist wirklich krank. Scheiß Pubertät, oder was immer das ist..../
/ m...eben stand Shinya noch vor Kyos Tür...ich hab ihn gesehen...stand im Türrahmen, aber ich glaub er hat mich nicht bemerkt. Ob er ihn sehen wollte? Bestimmt....ob Shinny auch...? Nein...sicher nicht. Er scheint die wenigen Freundschaften die er hat einfach nur sehr gut pflegen zu wollen...damit sie nicht verdorren, bestimmt wollte er nur sehen wie es ihm geht. Aber warum hat er es sich dann doch anders überlegt, ist nicht in sein Zimmer gegangen? .../
/scheiße...so langsam regt mich dieser beschissene Körper auf...mein Hirn denkt nicht mehr was es denken soll und ich muss mich schon fast dazu zwingen nicht jetzt und hier über ihn herzufallen/
/wenn ich den beiden bloß helfen könnte...irgendwie.../
/ Als Toshiya letztens bei mir gepennt hat...er ist buchstäblich auf mir eingeschlafen...und dann...morgens...als er... Warum hat er das getan? Na ja...ist eben Toshiya...aber irgendwie schien es anders...ich weiß auch nicht...aaaaarg, jetzt fang ich schon an mir irgendwelche Sachen einzubilden/
Gleichzeitig seufzten die beiden Freunde auf, ohne, dass der jeweils eine es vom anderen bemerkte.
/ Kyo....ich wünschte ich hätte dir ein besserer Bruder sein können, auch wenn wir nicht Blutsverwandt sind. Du bist mir so unglaublich wichtig...wichtiger als fast alles auf diesem Planeten für mich ist, na ja, mit Ausnahme von Die vielleicht. Aber ich werde jetzt für dich da sein, das verspreche ich./
/ Mein Körper verlangt nach ihm...er schreit nach seiner Nähe, nach seinen....Berührungen/ schon allein der Gedanke hauchte ein gesundes rot auf Dies Wangen / aber...aber...liebe ich ihn?/ Die Frage, die er sich in den letzten Tagen immer wieder gestellt hatte. Er wusste es nicht, konnte sie nicht beantworten.
/Oder ist es ein rein Körperliches Verlangen? ...Wieso...wenn es das wäre...wieso dann grade Toshiya?/ dachte der Rotschopf.
Ohne es zu bemerken hatte er, während er nachgedacht hatte, seinen Kopf zur Seite gedreht, betrachtete seinen schwarzhaarigen Freund im Profil. Er wirkte nachdenklich und vielleicht auch etwas angespannt. Ohne es zu wollen hob Die seine Hand. Sein Verstand hatte ausgesetzt, nicht ein Wort der Vernunft drang mehr in seinen Geist. Sanft platzierte er seine warme Hand auf der beinahe eiskalten Wange Toshiyas, der seinen Kopf darauf hin leicht erschrocken dem älteren zuwandte. "Die?" Nur ein flüsternd. Tiefe, fragende Augen, die leicht verwirrte in die Dies zurück blickten.
Alle Gedanken, die Toshiya grade noch nicht hatten los lassen können, alle Schuldgefühle und Bedrücktheit viel mit einem Male von ihm ab, als der Rotschopf seine weichen, zarten Lippen sacht auf die seinen legte .Nicht mehr. Nur eine flüchtige Berührung ihrer Lippen, in der sie verharrten, als wäre die Zeit stehen geblieben, bis Toto schließlich seine Augen schloss, leichten Druck auf die Lippen seines Freundes ausübte.
In dem Moment kam Die wieder zu sich, erlangte wieder Oberhand über sein Handeln und Denken. / Er.....Moment...er will doch...anscheint..../ Verwirrung die sich in dem Rothaarigen breit machte. Er traute sich nicht seine Lippen wieder von denen Totos zu nehmen, wollte es eben so wenig. Langsam und sanft fingen beide gleichzeitig an ihre Lippen gegen die des anderen zu bewegen, sich zu küssen.
Es war nicht das erste Mal. Schon oft hatten sie sich geküsst wenn sie zu viel getrunken hatten, oder einfach nur aus Spaß an der Freude...nie mehr, nur geküsst, aber diese Küsse waren steht's leidenschaftlich, feurig...doch unbedeutend gewesen. Das hier...war etwas komplett anderes, es war nicht verlangend, sondern eher schüchtern, gefühlvoll. Bereits nach nur einigen Sekunden lösten sich die beiden wieder von einander, sahen sich mit geröteten Wangen in die Augen, bis Toshiya seinen Kopf wieder etwas nach vorne bewegte, seine Lippen erneut auf die Dies legte, ihm einen weiteren sanften Kuss voller Zärtlichkeit stahl. Hauchzart strich Toshiyas Zunge über Dies Unterlippe, bettelte somit um Einlass, welchen er auch, wenn auch leicht zögerlich, schließlich bekam.
Aufgeregt teilte Totos Zunge Dies Lippen, drang in die süße, warme Mundhöhle des anderen ein, erforschte sie sanft und stupste spielerisch die Zunge des anderen an, immer wieder, bis sie sich in einem zärtlichen, von Liebe getränktem Tanz wieder fanden.
Ihre Zungen umspielten einander, ließen den beiden Körpern angenehme Schauer über den Rücken laufen. So leicht, so zart war der Kuss, das es schien als würden sie schweben.
Erst nach einer kleinen Unendlichkeit lösten sich die Beiden Jungen wieder voneinander, ließen ihre Augen jedoch geschlossen. Zu schön war das Gefühl, das sich in ihnen breit gemacht hatte, sodass sie es auskosten wollten, solange es ihnen noch möglich war.
Lautlos, leicht und gleichmäßig atmeten sie den Duft des anderen ein, bis Toshiya als erstes die Augen wieder öffnete, leicht verwundert war, noch immer in diesem Wohnzimmer, auf diesem sterilen Sofa zu sitzen. Für einen wunderbaren Moment war er geflogen, über den Horizont hinweg gezogen in eine sorgenfreie, leichte Welt.
Jetzt vernahm er deutlich das Ticken der Uhr an der Wand ihm gegenüber, das es eben nicht zu geben geschienen hat. Eine Fliege surrte irgendwo gegen ein Fenster, das leise "tropf, tropf, tropf" des kaputten Wasserhahns...all die irdischen Dinge waren mit einem mal wieder für seine Ohren hörbar geworden, ließen ihn leicht erschaudern, schien doch eben noch alles unendlich still. Es war, als wäre die Welt tatsächlich für einen Augenblick stehen geblieben, nur für sie.
Auch Dies Augen flatterten allmählich wieder auf, trafen auf die Toshiyas, wandten sich jedoch nur den Bruchteil einer Sekunde später beschämt ab. Am liebsten wäre er aus dem Raum geflüchtet, doch dann hätte er erst einmal seine Krücken wieder ergreifen müssen und wie bitte hätte so eine Flucht ausgesehen? So schnell es ging auf Krücken zur Tür humpeln, wobei der andere ihn im Schleichtempo noch einholen könnte?
"D-Die?" unsicher war das Wort über die Lippen des schwarzhaarigen gekommen. Der andere wagte es nicht wieder in die Augen seines Freundes zu blicken, auch wusste er nicht was er sagen sollte.
/Fuck....was war das? Jetzt bin ich noch verwirrter....ob...ob er es auch so empfunden hat wie ich? ... Soll...sollte ich ihm sagen, das ich ihn liebe? / er schüttelte innerlich den Kopf / verdammt...ich weiß doch selbst nicht einmal ob ich das tu!/ Ein lautloser Seufzer entrann seinen Lippen, noch immer schaute Toshiya nur auf die ihm zugewandten feuerroten Haare Dies, wusste nicht was er machen oder sagen sollte. "wieso...also...wieso hast du...?"
Er wollte Klarheit. War es nur wieder...zum "Spaß" gewesen wie sonst auch? Nein...dafür kam es ihm zu...anders vor. /Wie ein Kuss unter liebenden....O-Gott. Liebt...liebt Die mich etwa? Aber..../
"Ich weiß nicht..." kam es geflüstert, doch deutlich über die Lippen des älteren, beantworte die gestellte Frage Toshiyas. " Ich....ich geh besser." Nuschelte er weiter, wollte aufstehen, wurde jedoch von Toto, der ihn am Ärmel zurück hielt daran gehindert. Fragend schauten seine Augen in die des etwas kleineren doch älteren Rothaarigen. Dieser biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe, nuschelte ein kaum verständliches "gomen, ich weiß es wirklich nicht.", wurde von Toshiya losgelassen und verschwand auf seine Krücken gestützt langsam aus dem Wohnzimmer, in den Flur, durch die Tür, nach draußen, in die Sternenklare Nacht.
Zu erstarrt und nachdenklich gestimmt war der zurück gebliebene Schwarzhaarige, sodass er keinerlei Anstalten machte dem anderen zu folgen, ihn zurück zu halten.
In seinem Kopf wirbelte alles durcheinander, Satzfetzen, Bilder, Gedanken vermischten sich zu einem wilden, tosenden Meer, das nun in seinem Kopf wütete.
Wieso musste nur immer alles so schwer sein? Er verstand rein gar nichts mehr.
Oben in seinem Bett war Kyo ein weiteres Mal aus seinen Träumen erwacht. Im Nebenzimmer war alles still. War Shinya schon wieder weg? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass sie grade viertel nach neun durchhatten. Langsam schälte er sich aus seiner Bettdecke, setzte sich vorsichtig auf, damit ihm nicht gleich wieder schwindelig wurde, setzte erst den linken, dann den rechten Fuß aus dem Bett und richtete sich schließlich ganz auf. Sofort durchzog ein schmerzendes Ziepen seinen Kopf und sein Hals brannte.
Genervt verzog der Blonde das Gesicht, nahm sich die Halsbonbons, die Toshiya fürsorglich dort platziert hatte, von der Kommode und schüttelte sich eins aus der Schachtel, auf seine Handfläche.
/hoffentlich ist Shinya wirklich schon weg...ich möchte nicht jetzt auf ihn treffen, wo ich auch noch so beschissen aussehe..../
Er ging auf seine Tür zu, öffnete diese und schaute erst einmal vorsichtig bei Toshiya ins Zimmer. Keiner da. Also tapste er die Treppe hinab und lugte darauf bedacht nicht gesehen zu werden durch den Spalt der Wohnzimmertür. Toshiya schien allein zu sein. Alles schien seltsam still. Kyo stupste die Tür an, damit sie weiter aufging und trat ein, stand nun etwas unsicher in der Tür. /Was ist denn mit dem los? .../ Wunderte sich der kleinere, blickte seinen Stiefbruder an, der wie erstarrt auf dem Sofa sah, genau neben ihn, immer noch zur Tür blickte. Der schwarzhaarige schien so sehr in seine Gedanken versunken zu sein, dass er noch nicht einmal gemerkt hatte wie der kleine, blonde das Zimmer betreten hatte.
Langsam ging Kyo, zum Sofa, sah seinen jüngeren Stiefbruder an, setzte sich dann sacht neben ihn. Die Bewegung die dabei verursacht wurde weckte den anderen wieder aus seinen Gedanke über einen gewissen Rotschopf, ließ ihn leicht zusammenzucken. Verwirrt schaute er neben sich, in die braunen Tiefen Kyos. "Hey...." Gab dieser grade von sich, einfach nur um irgendwas zu sagen, bekam ein leichtes, verwirrtes nicken Toshiyas.
"Du...solltest doch im Bett liegen...oder hast du Durst? Hunger, ich mach dir was." Ein leichtes lächeln, welches wieder auf das Gesicht des jüngeren stahl, der grade versuchte den Moment zu überspielen. Der Blonde musste sich zusammenreißen nicht die Augen zu verdrehen, bei dieser Fürsorglichkeit. Als ob er sich nicht selbst etwas zu trinken hohlen könnte. Er schüttelte nur den Kopf, obwohl sein Mund trocken war vor Durst und sein Magen bereits knurrend protestierte vor Hunger. "Was ist los?" fragte er den jüngeren, strich ihm sanft über die Wange / irgendwas muss doch sein...so wie er grade geschaut hat...ich weiß das auch er sich immer über alles mögliche viel zu viele Gedenken macht, auch wenn es nach Außen wie der ewige Optimist wirkt...als würde ihn nie etwas bedrücken. Vielleicht ist das seine Art mit Problemen fertig zu werden? So zu tun als gäbe es sie nicht...als ob sie immer leicht zu bewältigen wären, bis er es schließlich selbst glaubt?/
Eine Träne hatte sich aus den Augen Totos gelöst, welche in Kyos Blickfeld huschte und ihn aus seinen Gedanken zurückholten. "Hey...Toto...? Was ist denn los?" klang seine sanfte, tiefe Stimme durch den Raum, in Toshiyas Kopf.
Der jüngere wollte nicht weinen, wollte Kyo nicht belasten mit seinem Gefühls Wirrwarr, ihm nicht mehr zur Last fallen, sondern sich im Gegenteil darum bemühen das es Kyo gut ging.
"Toshiya...bitte erzähl es mir." Die bitte darum und der sanfte klang seiner Stimme brachten Toto jedoch dazu ein leises geflüstertes "Die" zu hauchen, auf das ein leises schluchzen folgte. Immer mehr Tränen rannen über Toshiyas Wangen, die dieser immer wieder versuchte schnell weg zu wischen. /warum bin ich bloß so eine verdammte Heulsuse? Wieso kann ich mich nicht ein Mal zusammenreißen? Und warum zum Teufel heul ich den jetzt eigentlich?/
Verfluchte sich der Weinende. /Die...?/
Sacht zog kyo seinen Stiefbruder in seine Arme, legte seine rechte Hand an Toshiyas Hinterkopf und streichelte mit der anderen sanft und beruhigend über seinen Rücken.
Zuerst dachte Toshiya daran zu protestieren, wollte dem anderen ja nicht zur Last fallen, doch zu angenehm war die Wärme, die von Kyo ausging, genau das, was er brauchte.
Und, auch wenn Toshiya davon überzeugt war, das der ältere dies nur tat um ihn zu beruhigen, war es auch genau das, was Kyo brauchte. Zu sehen, selbst gebraucht zu werden.
Geduldig wartete er, bis der jüngere zu erzählen begann und als er dies tat, war seine Stimme leicht brüchig, und er schien selbst beim Reden nachzudenken.
" Ich....als Shinya weg war hab ich Die angerufen, weil...ich wusste nicht was ich machen sollte, und ich dachte da ruf ich ihn halt an....und...als er dann hier war...ich weiß auch nicht. Wir saßen da und haben uns angeschwiegen, nachgedacht...und plötzlich da..." er suchte nach Worten. Kyo nickte kurz, um ihm zu zeigen das er weiter reden solle, und das er ihm zuhörte.
"Er...hat mich geküsst. Einfach so....und....irgendwie war es komplett anders als sonst. Ich...ich weiß auch nicht. Es war als...würde ich schweben, als...ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll." schloss er, war leicht rot geworden. "Und...ich weiß nicht warum er das gemacht hat...und...warum ich mich so seltsam gefühlt habe, ich versteh einfach gar nichts mehr. Und...dann ist er einfach abgehauen, hat seine Krücken genommen und ist verschwunden." Kyo nickte leicht, dachte nach.
"Toshiya?"
"m?"
"Liebst du ihn?"
