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Harry Potter und der tödliche Verrat

von

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Wiesel und Käfer

Es hat nun wirklich sehr lange gedauert...aber leider hab ich sehr viel für die Schule zu tun. Ich freu mich schon sowas von auf die Ferien! So, schreibt mir doch bitte ein paar Kommentare, wie euch das Kapitel gefallen hat. Würde mich wirklich sehr freuen! Viel Spaß beim Lesen!
 


 

Wiesel und Käfer
 

Harry und Hermine verbrachten zwei Tage im Krankenflügel. Für Harry waren es zwei der schlimmsten Tage, die er jemals im Krankenflügel erlebt hatte. Da er ans Bett gebunden war, konnte Harry Parvati Patil nicht entgehen. Das Mädchen besuchte Harry fast alle zwei Stunden und faselte etwas von ihrem armen Schatz, seinem unglaublichen Mut uns sonst noch was.
 

Sooft wie das Gryffindormädchen auch kam, eine Person misste Harry schmerzlich.

Vivian war kein einziges Mal gekommen, um zu sehen wie es ihm ging. Sie schien noch nicht einmal bei jemand anderem nachgefragt zu haben, wie es um sein Befinden stand.
 

Als Harry und Hermine am Nachmittag des zweiten Tages das Krankenzimmer verließen, war Ron noch immer nicht bei Bewusstsein. Der Fluch, der den Jungen getroffen hatte, war wohl nicht von ohne gewesen, doch Madam Pomfrey hatte Harry und Hermine immer wieder versichert, dass Ron bald wieder wohl auf sein würde.
 

Das Mittagessen war noch im vollen Gang, als Hermine und Harry die Große Halle betraten. Als die beiden Freunde ein paar Schritte in die Halle gemacht hatten, verstummten auf einen Schlag alle Gespräche.
 

„Es ist immer wieder beunruhigend, wie schnell Gerüchte ihre Runde machen“, murmelte Hermine.
 

Während des Aufenthalts im Krankenflügel kamen Ginny und Luna einmal vorbei. Die beiden Mädchen hatten von dem einen oder anderen Gerücht erzählt.

„Zacharias Smith, dieser Idiot“, hatte Ginny erzählt, „behauptet doch allen Ernstes, du hättest das Wochenende genutzt um Rache zu nehmen für den Angriff auf den Hogwarts Express.“ Harry hatte daraufhin gefragt, wie Smith auf so eine Idee gekommen war und Ginny hatte weiter erklärt: „Er sagt, du würdest dich in deiner Ehre verletzt fühlen, weil du ja schließlich verletzt worden bist und so was alles, absolut lächerlich.“
 

Harry hatte der Rothaarigen zugestimmt und war davon ausgegangen, dass nur die Wenigsten in Hogwarts an so was glaubten, doch nun da er in der Halle stand und alle ihn schweigend angafften, wusste Harry, dass sehr viele von diesem Gerücht gehört hatten und dem glauben schenkten.
 

Harry und Hermine eilten durch die Halle und setzten sich zwischen Neville und Ginny, die ihnen Platz gemacht hatten.
 

„Wieso hast du der DA nicht bescheid gegeben, Harry?“, fragte Neville, „Ich meine…als du Hermine und Ron retten wolltest? Wir hätten dir helfen können.“ Natürlich wussten die Gryffindors alle, was wirklich vorgefallen war. Ginny hatte es ihnen ja brühwarm erzählen können.
 

„Neville…die DA gibt es nicht mehr“, meinte Harry, „Die gab es in der fünften Klasse. Außerdem musste es alles schnell gehen. Wie hätte ich denn noch die Mitglieder zusammentrommeln können?“
 

„Hmm…“, machte Neville, „Aber beim nächsten Mal komm ich mit.“ Harry und auch Hermine sahen Neville entsetzt an.
 

„Ich will doch hoffen, dass es kein nächstes Mal geben wird“, murmelte Hermine und tat sich Eintopf auf den Teller.
 

„Harry…da fällt mir gerade was ein. Du-Weißt-Schon-Wer wollte nicht, dass du etwas von dem Vorfall mitbekamst, aber wieso hat dieser Todesser, Peter Pettigrew, uns dann eigentlich geholfen?“, fragte Ginny plötzlich flüsternd.

„Weil…ich ihm das Leben gerettet habe“, meinte Harry ebenso leise. Harry hatte während seines Aufenthalts im Krankenflügel selbst mit dieser Frage beschäftigt, aber gerade eben erst, hatte er begriffen, warum Peter Pettigrew ihm geholfen hatte.
 

„Du hast ihm das Leben gerettet?“, fragte Ginny verdutzt. „Ja…in meinem dritten Schuljahr, weißt du noch?“, sagte Harry, „Remus und Sirius wollten Peter töten…ich Idiot hab sie davon abgehalten. Nur darum konnte Peter ja auch fliehen.“ Hermine nickte. „Natürlich“, meinte sie, „Er glaubt in deiner Schuld zu stehen.“
 

„Er glaubt es nicht nur, Hermine“, widersprach Harry, „Er steht in meiner Schuld.“ Harry erinnerte sich noch sehr gut an das Gespräch mit Professor Dumbledore.
 

„Pettigrew verdankt dir sein Leben. Du hast Voldemort einen Gehilfen geschickt, der in deiner Schuld steht…wenn ein Zauberer das Leben eines anderen Zauberers rettet, entsteht ein gewisses Band zwischen ihnen…und ich müsste mich schwer irren, wenn Voldemort einen Knecht will, der in Harry Potters Schuld steht.“
 

Genau das waren die Worte des Schulleiters gewesen und als Harry ihm gesagt hatte, dass er niemals etwas mit Pettigrew zu tun haben wolle hatte Dumbledore wie so oft auch da etwas zu sagen können, auch wenn Harry bis heute niemals damit gerechnet hatte, dass es je eintreffen würde.
 

„Aber glaube mir…der Tag mag kommen, an dem du sehr froh sein wirst, Pettigrew den Tod erspart zu haben.“
 

Und Dumbledore hatte tatsächlich Recht behalten. Harry war froh, dass er Peters Leben gerettet hatte. Hätte er es nicht getan, dann wäre Hermine vermutlich jetzt tot. Aber stimmte das überhaupt? Wenn Sirius und Remus Peter damals getötet hätten, dann wäre Voldemort vielleicht noch immer ein kleines Häufchen Elend ohne Kräfte.
 

Harry schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu verjagen. „Es ist wie es ist“, sagte Harry mehr zu sich, „Peter lebt und…vielleicht wird er…noch nützlich sein.“ Hermine blickte Harry etwas verdutzt an, sagte jedoch nichts, dann warf sie einen Blick auf die Uhr und sprang entsetzt auf.
 

„Harry! Neville! Wir kommen zu spät zu Zaubertränke!“ Damit sprangen die drei Siebtklässler auf und rannte aus der Halle in die Kerker.
 

Ihre Eile war umsonst. Sie waren zu spät. Snape war bereits im Klassenraum. Die drei versuchten noch in den Klassenraum zu schleichen, doch natürlich hatte Professor Snape sie bemerkt.
 

„Wir schön, dass Sie drei uns noch mit Ihrer Anwesenheit beehren. Mr. Potter, Mr. Longbottom und…Miss Granger“, sagte Snape und lächelte grimmig, „Fünf Punkte Abzug…für jeden von euch. Wiederholung von der letzten Stunde. Potter. Was besagt das Magasche Gesetzt?“

Harry hatte natürlich keine Ahnung. In der letzten Stunde war Harry nicht anwesend gewesen; er hatte im Krankenflügel gelegen.
 

„Sicherlich ist Ihnen aufgefallen, dass ich in der letzten Stunde nicht anwesend gewesen bin. Ich lag im Krankenflügel, Sir“, sagte Harry verächtlich.

Snape schlug mit der flachen Hand auf Harrys Tisch und zischte: „Nun, Mr. Potter, mittlerweile ist die Krankenstation ja Ihr…neues Zuhause geworden, von daher erwarte ich, dass Sie auch dort ihre Hausaufgaben erledigen, verstanden. Die Chance in Zaubertränke Ihren UTZ zu schaffen, ist zwar sehr gering, Potter, doch erwarte ich, dass Sie sich anstrengen. Ich ziehe noch einmal fünf Punkte von Gryffindor ab. Und jetzt schlagen Sie im Buch die Seite 49 auf und machen sich an die Arbeit.“
 

Hermines Hand schnellte in die Luft. „Ja?!“, fuhr Snape sie an, aber Hermine ließ sich nicht beeindrucken. „Professor“, sagte sie, „Harry und ich kommen gerade aus der Krankenstation…und hatten keine Zeit unsere Schulsachen zu holen.“
 

„Sie werden diesen Klassenraum jetzt nicht verlassen um ihre Sachen zu holen“, sagte Snape kalt. „Aber Professor…“, wollte Hermine widersprechen, doch Harry unterbrach sie und sagte laut: „Wie Sie wollen.“ Zu Hermine flüsterte er: „Den Gefallen tu ich ihm nicht, Hermine. Ich fleh den Kerl nicht an, mich eben gehen zu lassen um meine Sachen zu holen. Darauf wartet der doch nur.“ „Aber Harry“, murmelte Hermine zurück, „Dann kriegen wir eine schlechte Note!“ „Ich krieg die sowieso…aber pass mal auf. Accio Schulsachen.“
 

Harry sprach den Zauber so leise wie möglich, damit Snape nichts mitbekam. Als der Lehrer an Harry und Hermine vorbei ging, bedachte er die beiden Freunde mit einem gehässigen Blick. Harry jedoch verschränkte die Arme und grinste angriffslustig zurück.
 

Plötzlich schlug die Tür mit einem lauten Knall auf. Snape zuckte kaum merklich zusammen, doch als er Hermines und Harrys Schulsachen hereinschweben sah, verengten sich seine Augen zu Schlitzen.
 

„Potter!“, fuhr der Lehrer ihn an, „Ich habe Ihnen gesagt…“ „…das wir den Klassenraum nicht verlassen werden“, unterbrach Harry den Lehrer, „Hermine und ich haben uns keinen Zentimeter von der Stelle bewegt, Sir!“ „Zwanzig Punkte Abzug für Ihre Unverschämtheit!“, rief Snape erbost.
 

Harry war glücklich über das Ende der Zaubertrankstunde, denn der verhasste Lehrer hatte wirklich mal wieder jede Gelegenheit genutzt um Harry Punkte abzuziehen und hatte ihm natürlich wieder eine schlechte Note gegeben.

Der Verwandlungsunterricht war bei weitem entspannter als Zaubertränke. Zwar machte Professor McGonagall Harry klar, dass er sehr viel nacharbeiten musste, um sein UTZ zu schaffen, doch immerhin bot die Hauslehrerin ihm an, den verpassten Unterrichtsstoff noch einmal zu erklären.
 

Als Hermine und Harry dann am Abend sichtlich erschöpft und mit unzähligen Büchern ausgestattet (Sie hatten verdammt viele Hausaufgaben bekommen) in den Gemeinschaftsraum kamen, gab es dann die erste gute Nachricht des Tages.

Ginny hatte auf die beiden gewartet um ihnen zu sagen, dass Ron im Verlauf des Tages aufgewacht war und dass es ihm besser als je zuvor ging.
 

Obwohl es schon recht spät war und beide schon todmüde waren, wollten Harry und Hermine sofort zu Ron. Die beiden legten die Bücher und ihre Schultaschen beiseite und eilten wieder zurück durch das Portraitloch zum Krankenflügel.
 

Harry wollte die Tür öffnen, doch sie war verschlossen. „Kaum zu glauben, dass Madam Pomfrey um diese Zeit die Türe schließt“, meinte Harry und klopfte an. „Ich weiß nicht, Harry“, murmelte Hermine, „Vielleicht sollten wir besser erst morgen wiederkommen. Madam Pomfrey wird sicher nicht begeistert sein.“

In diesem Augenblick wurde die Türe aufgeschlossen und die Krankenschwester stand mit äußerst mürrischem Gesichtsausdruck im Türrahmen. „Was wollen Sie denn hier?“, fragte sie, „Ist etwas nicht in Ordnung. Ich habe Sie zwei doch heute erst entlassen.“
 

„Mit uns ist alles in Ordnung“, sagte Harry, „Wir wollten zu Ron.“ „Na hören Sie mal, Mr. Potter!“, zürnte Madam Pomfrey, „Haben Sie auf die Uhr gesehen! Dies ist eine Krankenstation und Kranke brauchen Ruhe. Mr. Weasley schläft natürlich!“
 

Doch die letzte Behauptung der Krankenschwester wurde sofort zunichte gemacht, als eine Stimme rief: „Stimmt nicht! Ich bin hellwach!“
 

Dennoch machte Madam Pomfrey keine Anstallten die beiden hereinzulassen und Harry versuchte es anders. „Verstehen Sie doch, Madam Pomfrey“, sagte er, „Wir sind Rons Freunde und Sie können sich ja gar nicht vorstellen, was wir uns für Sorgen gemacht haben. Wir möchten wissen, wie es ihm geht.“
 

„Das kann ich Ihnen sagen. Mr. Weasley geht es gut“, sagte Madam Pomfrey stur. Dann schaltete sich Hermine ins Gespräch ein: „Wir möchten es von Ron selbst erfahren. Verstehen sie das denn nicht? Oh Gott…ich dachte Ron würde sterben.“ Hermine versteckte ihr Gesicht in den Händen und fing an zu schluchzen. Harry sah Hermine nur verblüfft an. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Und auch Madam Pomfrey wusste es nicht. Sie blickte verstört zu Hermine. „Es ist alles meine Schuld“, kam Harry Hermine zur Hilfe, „Wenn ich nicht wäre…man sollte mich in einen Sack stecken und ertränken.“ Harry sah wie Hermine ihn von der Seite angrinste.
 

„Ich wusste ja nicht…das…“, stammelte die Krankenschwester, „Na gut…kommen Sie rein.“

„Ron“, rief Hermine erstickt, als sie Ron aufrecht im Bett sitzen sah. Das Mädchen eilte auf das Bett zu und warf sich Ron um den Hals. Harry folgte ihr mit Abstand und grinste in sich hinein, als er Rons verdutztes und hoch rotes Gesicht sah.
 

„Ist ja…gut…ähm“, nuschelte der Rothaarige und klopfte Hermine auf die Schulter. Harry setzte sich auf die Bettkante und grinste Ron neckisch an. Er wollte gerade etwas sagen, als Ron Hermine abschüttelte und laut meinte: „Hermine! Jetzt krieg dich mal wieder ein!“
 

Das Mädchen sah erst Ron, dann Harry an und errötete. „Ich…bin…nur froh, dass es dir wieder gut geht. Ich meine…ähm…es ist nicht…“

Eine schrecklich peinliche Stille breitete sich aus. Im Grunde hatte Harry schon länger vermutete, das da etwas zwischen Ron und Hermine war, auch wenn es keiner von beiden zugeben wollte.
 

Harry räusperte sich und brach die Stille: „Tja…Ron…dir…ähm…geht’s also wieder gut, ja?“ „Ja…ja…bestens. Madam Pomfrey will mich nur nicht gehen lassen. Na ja…du weißt ja…wie sie ist.“

„Da hat sie ja auch Recht. Du musst dich erholen Ron! Ich meine…äh…“, meinte Hermine, doch mit einem mal wurde ihr klar, was sie gesagt hatte und blickte verlegen auf die weiße Bettdecke.
 

„Aber die UTZs! Ich werde sie verhauen!“, befürchtete Ron, doch Hermine unterbrach ihn und rüffelte ihn an: „Seid wann interessierst du dich für die UTZs?!“
 

Die Verlegenheit war wie weggeweht und Hermine war wieder die Alte. „Ich meine…seit wann kümmert es dich welchen Unterricht du verpasst?!“

Ron sah beleidigt drein. „Schon immer!“, behauptete Ron und verschränkte die Arme. Hermine ersparte sich die Entgegnung, sie sah zu Harry, der sie angrinste. Beide dachten das Gleiche: Ron macht sich niemals Gedanken darüber, wie viel Unterricht er verpasst.
 

Harry, Hermine und Ron diskutierten recht lange darüber, was für ein Gegenstand Voldemort bloß von Harry haben wollte, doch es kam nichts dabei rum. Und als Madam Pomfrey nach einer halben Stunde zu den dreien kam und Hermine und Harry hinausschickte, fühlte Harry sich sehr entmutigt. Er hatte gehofft zusammen mit Hermine und Ron auf eine Idee zu kommen. Eine Ahnung, was Voldemort haben wollte, doch er hatte sich geirrt.
 

Schmerzlich wurde ihm bewusst, dass er nichts tun konnte. Wie sollte er Voldemort das Etwas geben, wenn er nicht wusste was es war? Wie sollte er den Gegenstand verstecken oder verteidigen, wenn er nicht wusste was es war?

Er konnte nichts tun. Harrys Freunde waren in Gefahr. Würden Voldemort und die Todesser so weit gehen und nach Hogwarts kommen, um diesen Gegenstand zu holen? Oder gar um ihre Drohung war zu machen und einen nach den anderen zu töten? Ron, Hermine, Ginny und all seine anderen Freunde? Das durfte nicht sein! Und doch hatte Harry nicht den Hauch einer Ahnung, was er tun sollte.
 

Harry lag wach in seinem Bett im Schlafsaal und lauschte Nevilles Schnarchern. Seit er mit Hermine den Krankenflügel verlassen hatte, versuchte er sich abzulenken, doch immer wieder kamen die Erinnerungen an dem Friedhof in ihm auf. Wie Bellatrix ihm drohte, seine Freunde umzubringen, wenn er Voldemort nicht diesen Gegenstand aushändigte.
 

Aber selbst wenn Harry wusste, welcher Gegenstand gemeint war, wie sollte er Voldemort das Ding geben? Überhaupt. Diese ganze Schose passte nicht zu diesem Mörder! Warum tat er das? Wenn Voldemort etwas wollte, dann nahm er es sich, selbst wenn er töten musste.
 

Oder gab dieser Gegenstand ihm einen Hinweis, wie er Harry umbringen konnte? Unwahrscheinlich. Harry war aus Fleisch und Blut. Da war nichts Besonderes an ihm. Er hatte damals überlebt, weil seine Mutter ihn gerettet hatte. Und bei den anderen Begegnung hatte Harry nur Glück gehabt. Aber was könnte es dann sein? Gab es diesen Gegenstand überhaupt?
 

„Er will mir eine Falle stellen“, murmelte Harry zu sich selbst, „Er glaubt…Voldemort weiß, dass ich alles tun würde um meine Freunde zu retten.“

Doch Harry wusste, dass dieser Gedanke einen Haken hatte. Wozu sollte Voldemort einen Gegenstand erfinden sollen. Voldemort und seine Todesser hatten bewiesen, dass sie ohne Probleme Hermine und Ron in die Fänge bekommen konnten. Hätte Voldemort ihn töten wollten, dann wäre der Mörder auch auf diesem Friedhof gewesen.
 

Nein, den Gegenstand gab es wirklich. Was auch immer er war…und was immer man damit anstellen konnte. Langsam überkam ihn die Müdigkeit und er schlief ein, doch nicht für lange. Harry hatte kaum eine Stunde geschlafen, als ein lautes Gepolter ihn aufwachen ließ.
 

Im Schlafsaal brannte Licht. Verschwommen erkannte Harry Dean und Seamus, die verschlafen in ihren Betten saßen und Neville, der seinen Zauberstab auf ihn, Harry, gerichtet hatte.

„Was soll das denn, Neville?“, fragte Harry verwirrt, tastete nach seiner Brille und setzte sie auf. Dann bemerkte Harry seinen Irrtum. Neville hatte seinen Zauberstab nicht auf ihn, sondern auf einen Jungen gerichtet. Ein blonder Drittklässler aus Gryffindor lag erstarrt auf dem Boden vor seinem Bett.
 

Dann bemerkte Harry noch etwas. Sein Koffer war geöffnet worden und der Inhalt war im Zimmer verteilt worden. Harry sprang aus dem Bett und besah sich das Chaos. Dann gab er Neville ein Zeichen, dass er den Fluch von dem Drittklässler nehmen sollte.
 

Harry sah zu, wie sich der Blonde langsam aufrichtete und Neville giftig ansah. „Was sollte das?!“, fauchte der Junge. Neville sagte nichts, sondern sah Harry erwartungsvoll an. Harry wiederum überlegte noch, was er denken oder sagen sollte.
 

„Dein Name?“, fuhr Harry den Jungen an. Der Drittklässler zuckte etwas zusammen und nuschelte: „Ethan Poe.“ „Dann erklär mal, Ethan“, knurrte Harry und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Ich hab nichts gemacht“, brummte Ethan Poe. Die vier Siebtklässler blickten den Jungen ungläubig an. „Nichts gemacht? Nur…in meinen Sachen rumgeschnüffelt, wie? Was hast du den gesucht. Ich rate dir jetzt nicht zu lügen, dann könnte ich davon absehen, zu Professor McGonagall zu gehen“, meinte Harry kühl.
 

„Den Tarnumhang…“, nuschelte der Drittklässler, „Ich wollte ihn mir…ausleihen! Ich wollte…“ „Ausleihen…“, meinte Harry, „Wohl eher klauen!“ „Nein!“, rief Ethan, „Ich hätte ihn ja zurückgegeben!“ Harry sah den Jungen sprachlos an. „Schön…“, meinte er dann, „Du wirst mir zu Morgenabend…hundert Sätze schreiben. Und zwar…“, Harry überlegte eine Weile, „Ich darf mir ohne Erlaubnis nichts ausleihen oder in fremde Schlafsäle gehen. Und jetzt verschwinde. Wehe ich bekomm die Sätze morgen nicht!“
 

Der Drittklässler wollte Harry widersprechen, doch Harry sah den Jungen drohend an, weshalb der Blonde eingeschüchtert abzog. „Danke Neville“, sagte Harry, suchte seine Sachen zusammen und warf sie achtlos in den Koffer, dabei bemerkte er nicht, wie etwas aus einer Hose fiel.
 

„Verdammt!“, fluchte Harry am nächsten Morgen, als er mit nackten Füßen auf etwas getreten war. „Ist was?“, fragte Neville, während Harry sich setzte um Socken und Schuhe anzuziehen. „Nene…schon in Ordnung“, meinte Harry und suchte den Boden vor seinem Bett ab.
 

Dann sah er das Ding. Etwas kleines, kaum größer als eine Streichholzschachtel. Harry hob es auf und betrachtete es kritisch. Er legte die Stirn in Falten. Mit einem Mal kamen die Erinnerungen. Godrics Hollow. Letztes Jahr im Haus seiner Eltern. Es war das seltsame Buch.

Harry sah auf. Dean und Seamus waren schon gegangen. Neville hatte ihm den Rücken zugedreht.
 

Harry griff sich seinen Zauberstab, tippte das Buch an und murmelte etwas. Prompt darauf hielt Harry das Buch in seiner normalen Größe in der Hand.

Es war ein altes, dünnes, in Leder gebundenes Buch. Damals hatte es Harrys Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen. Harry hatte keine Ahnung, warum er es verkleinert und eingepackt hatte. Es hatte einfach befremdend zwischen den zum Teil zerstörten Möbeln gewirkt.
 

Doch über die Zeit hatte er das Buch vergessen. Es war schließlich nur ein Buch und Harry hatte bei weitem wichtigeres zu tun, als sich um irgendwelche uralten Bücher zu kümmern. Aber war es wirklich nur ein Buch?
 

Wenn nicht das Buch, dann doch wenigstens Potter…“ Hatte Bellatrix Lestrange nicht so etwas gesagt gehabt, als sie Harry aufgegriffen hatte. Wenn nicht das Buch? Harry war sich sicher. Die Todesser, die Sirius, Remus und ihn in Godrics Hollow begegnet waren, hatten ein Buch gesucht, es aber nicht gefunden. Lag es vielleicht daran, dass Harry das Buch vor ihnen entdeckt hatte?
 

Harry schlug das Buch auf und stutzte. In welcher Sprache und Schrift dieses Buch auch immer verfasst war, Harry konnte kein einziges Wort entziffern.

Harry warf einen raschen Blick auf die Uhr. Dieses seltsame Buch musste warten. Er hatte Unterricht und noch nicht einmal mehr Zeit für das Frühstück. Harry legte das Buch sorgsam zwischen seine Schulbücher, bevor er zum Unterricht eilte.
 

Er beeilte sich, um nicht zu spät zu Pflege Magischer Geschöpfe zu kommen. Auf halben Weg traf er auf Hermine. Sie sah ihm besorgt entgegen. „Wo warst du?“, fragte sie und reichte Harry ein Toast.

„Du denkst auch an alles“, sagte Harry und nahm das Toast entgegen, „Erzähl ich dir gleich. Lass mich erst mal essen. Ich hab einen Hunger.“

„Und was hat Neville mir von einem Drittklässler erzählt?“, fragte Hermine, während Harry im Gehen aß.

„Der wollte sich gestern Nacht meinen Tarnumhang leihen, während ich schlief“, erklärte Harry. Hermine sah ihn empört an und meinte: „Du wirst hoffentlich zu Professor…“ „Nein, werd ich nicht“, sagte Harry, „Um ehrlich zu sein…bin ich ihm mittlerweile dankbar. Außerdem glaub ich wirklich, dass er den Tarnumhang, wenn er ihn bekommen hätte, auch wiedergebracht hätte.“
 

„Jetzt beeilt euch mal, ihr zwei!“, rief Hagrid ihnen zu, als Harry und Hermine gemütlich auf seine Hütte zuschlenderten.

Die komplette Klasse saß bereits im Gras um Hagrid herum, als Harry und Hermine sich zu ihnen gesellten.
 

„Heute machen wir mal ne theoretische Stunde“, sagte Hagrid strahlend, als Hermine und Harry sich zu den anderen auf den Boden gesellt hatten.

„Theoretisch? Wieso Herrgott machen wir die dann nicht im Schloss? Mittlerweile ist es Oktober…kein Wetter um sich draußen auf den Boden zu setzten“, sagte eine spöttische Stimme hinter Harry. Weder er noch Hermine brauchten sich umdrehen, um zu wissen, dass Malfoy gesprochen hatte. „Halt die Klappe“, brummte Harry.
 

Hermine sagte gar nichts. Sie starrte nur erschüttert auf einen langen Tisch hinter Hagrid.

„Wer kann mir sagen, was das ist?“, fragte Hagrid strahlend und deutete hinter sich auf den Tisch, der mit unzähligen Eierschalen bedeckt war.

Harry hatte das ungute Gefühl, dass dies nicht die Schalen von Straußeneiern waren, eher Schalen von…
 

„Drachen-Eier!“, rief Hermine und sah dabei nicht besonders glücklich drein. „Er hat doch wohl nicht schon wieder einen Drachen ausgebrütet?“, fragte Harry besorgt. „Einen?!“, Hermine klang hysterisch, „Das wären mindestens zehn Harry! Aber ich glaube nicht…er hat gesagt, wir machen heute Theorie…“
 

„Richtig Hermine. Drachen-Eier“, strahlte Hagrid, „Ja…und ihr habt ja schon vier verschiedene Drachenarten kennen gelernt.“ „Fünf“, wisperte Harry Hermine zu. Er hatte weder Norbert, Hagrids Babydrachen, noch den Ungarischen Hornschwanz vergessen.
 

„Wer kann sich noch erinnern, welche vier Drachen im Trimagischen Turnier zu sehen waren?“, fragte Hagrid, „Harry?“

„Ich hab mich nicht gemeldet“, brummte Harry, zählte dann aber auf, „Fleur hatte den Gemeinen Walisischen Grünling. Krum den Chinesischen Feuerball. Den Ungarischen Hornschwanz hatte ich…und…und...Cedric…den Schwedischen Kurzschnäuzler.“
 

„Richtig, Harry“, freute Hagrid sich, „Zehn Punkte für Gryffindor!“ Als nächstes sollte die Klass mit Hilfe der Bücher die Schalen der richtigen Drachenart zuordnen. Was recht schwierig war, da viele Drachen-Eier eine Große Ähnlichkeit aufwiesen.
 

Und Harry hinderte der Wille, die Schalen einer bestimmten Drachenart zuzuschreiben. Es war ihm vollkommen egal, ob es ein Hornschwanz, Feuerball oder Stachelbuckel war. Er wollte nie wieder eines dieser Biester sehen und schon gar nicht in die Nähe kommen.
 

Umso schrecklicher war die Nachricht, dass Hagrid sich vorgenommen hatte ein Drachenlager in Rumänien zu besuchen.

„Wir sollten Charlie einen Heuler schicken“, murmelte Harry zu Hermine. Das Mädchen sah ihn verwirrt an, doch bevor Hermine etwas fragen konnte, erklärte Harry: „Es ist ja wohl klar, das Hagrid mit ihm im Kontakt steht. Wen kennen wir denn noch, der sich in Rumänien um Drachen kümmert?“
 

Nach dem Mittagessen hatten Harry und Hermine zwei Freistunden, die sie nutzten um Ron einen Besuch abzustatten.
 

„Das meinst du doch nicht ernst?“, fragte Ron entsetzt, „Hagrid will mit der Klasse Drachen besichtigen?! Am Ende noch füttern oder so was!? Du hast Recht Harry. Wir müssen unbedingt mit Charlie sprechen.“
 

Harry und Hermine saßen bei Ron auf der Bettkante und hatten ihm von Hagrids neuem Unterrichtsthema und von Versuch des Drittklässlers Harrys Tarnumhang auszuleihen erzählt.
 

Doch dann fragte Hermine: „Harry, jetzt wird’s aber Zeit mit der Sprache rauszurücken. Warum warst du heute Morgen so spät dran?“

Harry kramte in seiner Schultasche nach dem alten Lederbuch und zog es hervor, als er sich vergewissert hatte, dass die Tür zu Madam Pomfreys Büro verschlossen war.
 

Dann hielt Harry das Buch seinen Freunden hin und begann zu erklären: „Das hab ich in Godrics Hollow gefunden. Im Haus meiner Eltern.“

Ron zuckte gleichgültig mit den Achseln. „Ja und?“, fragte er, „Das is’n Buch. Okay. Ein altes Buch, aber was macht das schon. In der Bibliothek gibt’s tausend alte Bücher.“
 

„Darum geht es nicht“, meinte Harry, „Ich bin mir sicher, dass Voldemort dieses Buch haben will!“ Hermine war skeptisch. „Wie kommst du darauf“, fragte sie vorsichtig. „Weil die Todesser damals nach einem Buch gesucht, aber nicht gefunden haben!“, flüsterte Harry eindringlich, „Diese Bellatrix hatte in Godrics Hollow so etwas angedeutet! Sie sagte, wenn schon nicht das Buch, dann doch wenigstens Potter…oder so ähnlich!“
 

Hermine schien nicht überzeugt. Sie wand das Buch in ihren Händen und murmelte: „Es ist nur ein Buch…und wieso hat Bellatrix dann letztens nicht direkt gesagt, dass sie das Buch haben wollte?“
 

„Vielleicht weil Voldemort ihr nicht gesagt hat, dass es um dieses Buch ging. Außerdem ist das nicht nur ein Buch. Hast du es mal aufgeschlagen?“

Behutsam klappte sie das Buch auf und blies dann hörbar Luft aus. „Was ist…das für eine Schrift?“, fragte sie leise. Sie blätterte weiter und fand auf jeder Seite die gleiche feinsäuberliche Handschrift, die sie nicht zu lesen vermochte.
 

Hermine zögerte, dann meinte sie: „Ich…weiß nicht…ein Buch? Ich meine…was soll Du-Weißt-Schon-Wer mit einem Buch anfangen?“

„Was weiß ich“, brummte Harry, „Es ist doch aber ziemlich seltsam, dass…“

„Harry“, stöhnte Hermine, „Was will Voldemort denn in einem Buch finden? Einen Zauber? Vielleicht einen zum töten? Zum Foltern? Er hat die unverzeihlichen Flüche. Er braucht keine anderen.“
 

„Ja schon“, meinte Ron nachdenklich, „Aber vielleicht…stehen da auch keine Zauber drin, sondern…eine Möglichkeit…Harry zu töten…oder…“

Harry sah ihn ungläubig an. „Ich bin auch nur sterblich, Ron. Wenn er mich mit Avada Kedavra triff, dann sterbe auch ich.“
 

„Na ja…du hast den Fluch immerhin schon einmal überlebt…“, murmelte Ron. „Weil meine Mutter für mich gestorben ist!“, fuhr Harry ihn an. Er wunderte sich über seine Heftigkeit und wollte sich entschuldigen, doch Hermine kam ihm zuvor.
 

„Das wissen wir, Harry. Ich sagte es auch bereits: Ich kann mir nicht vorstellen, was in diesem Buch stehen sollte.“

„Und das müssen wir herausfinden!“, sagte Harry energisch und riss Hermine das Buch aus den Händen.
 

„Okay, okay“, meinte Hermine, die schon einen Streit ausbrechen sah, „Wir werden versuchen dieses Buch zu entziffern.“

„Sind Sie immer noch da?“, fragte Madam Pomfrey plötzlich und wuselte aus ihrem Büro. Harry zuckte zusammen und ließ das Buch in seiner Tasche verschwinden.
 

„Mr. Weasley braucht Ruhe und Sie könnten auch etwas Schlaf vertragen“, bemerkte die Krankenschwester.

Hermine und Harry kannten Madam Pomfrey schon gut genug, als das sie ihre widersprochen hätten, daher versprachen sie Ron am nächsten Tag wiederzukommen und verließen daraufhin den Krankenflügel.
 

Drei Tage lang hielt Madam Pomfrey Ron bei sich und als er nach dem dritten Tag endlich wieder aufstehen durfte war Ron überglücklich, doch als er wenige Stunden später zusammen mit Harry und Hermine im Verwandlungsunterricht bei Professor McGonagall saß, wünschte er sich wieder zurück in den Krankensaal.

„Gut…gleich haben wir eine halbe Stunde frei, dann können wir in die Bibliothek und…“, flüsterte Harry on und Hermine zu, als Professor McGonagall ihnen den Rücken zugedreht hatte.
 

„Harry!“, fauchte Ron missmutig, „Du und Hermine…ihr habt schon drei Tage lang in der Bibliothek abgesessen und nichts…gar nichts…über dieses bescheuerte Buch gefunden! Gib’s endlich auf! Außerdem hab ich gerade größere Probleme!“
 

Tatsächlich hatten Harry und Hermine während der drei Tage, die Ron im Krankenflügel verbringen musste, bereits nach Informationen über dieses Buch gesucht. Doch wussten sie nicht wonach sie Ausschau halten mussten und hatten deshalb auch nichts Informatives gefunden.
 

Nur etwas Positives hatte die ergebnislose Suche bisher; jeder Tag den Harry und Hermine nichts über das sonderbare Buch gefunden hatte, steigerte Hermines Glaube daran, dass Voldemort tatsächlich dieses Buch haben wollte.
 

„Ron, dieses Buch beherbergt irgendein Geheimnis…es muss wichtig sein“, murmelte Hermine. „Wichtiger als unsere UTZs?“, fragte Ron ungläubig, „Hört mal, ich weiß ja nicht, wie es mit euch ist, aber ich kann diesen ganzen Verwandlungsdreck nicht und auch die anderen…“
 

„Ich hoffe Sie drei unterhalten sich über den Unterricht…“, wurde Ron von Professor McGonagall unterbrochen.
 

„Ron hat Probleme mit dem Unterricht Professor. Er hat schließlich sehr viel verpasst…und jetzt macht er sich Sorge wegen der UTZs“, erklärte Hermine, ehe Ron den Mund aufmachen konnte.
 

„Natürlich…“, sagte Professor McGonagall nachdenklich, „Nun…dann werde ich Ihnen Nachhilfeunterricht geben und ich werde natürlich auch mit den Kollegen sprechen, damit sie Ihnen helfen können. Kommen Sie bitte heute Abend in mein Büro. Brauchen Sie auch Hilfe, Mr. Potter?“
 

Harry, der Ron verstohlen aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, zuckte zusammen. „Hilfe? Ich…oh…ähm…nein Professor. Vielen Dank. Ich…ähm…war ja nicht halb so lange krank wie Ron“, stotterte Harry sich die Antwort zusammen.

Professor McGonagall nickte knapp und wand sich dann an Hermine: „Sehr gut, Miss Granger. Fünf Punkte für Gryffindor.“ Als Professor McGonagall das sagte, blickten Ron und Harry automatisch auf Hermines Hand. Diese war jedoch keine menschliche Hand sondern eine weiche braune Katzenpfote.
 

„Angeberin…“, brummte Ron. „Also, Mr. Weasley, ich erwarte Sie heute Abend um sieben Uhr in meinem Büro“, sagte McGonagall und wand sich anderen Schülern zu.

Ron starrte Hermine grimmig an. „Danke“, brummte er missvergnügt, „Danke…jetzt darf ich doch tatsächlich zum Nachhilfe bei McGonagall und wenn ich Pech hab noch zu anderen Lehrern!“
 

„Du hast dich doch beklagt. Du hast doch gejammert…“, meinte Hermine, wurde jedoch von Ron unterbrochen der fauchte: „Das heißt aber noch lange nicht, dass ich Nachhilfe haben möchte!“ „Dann sag das beim nächsten Mal auch!“, fauchte Hermine zurück.
 

„Ich habe aber auch nicht gesagt, dass ich Nachhilfe brauche!“, zischte Ron. „Sei doch froh, jetzt hast du doch ne Ausrede, warum du nicht beim Suchen in der Bibliothek helfen kannst!“, giftete Hermine zurück, „Wir brauchen dich auch nicht, stimmt’s Harry?“
 

Aber Harry war nicht mehr da. Die ganze Klasse war nicht mehr da. Denn während Ron und Hermine sich gestritten hatten, hatte es bereits zum Ende der Pause geklingelt. Da die beiden so in ihre Streiterei vertieft gewesen waren, war Harry ohne ein Wort aufgestanden und allein in die Bibliothek geeilt.
 

Harry hatte sich einige Bücher aus den Regalen gezogen und sich in einer stillen Ecke niedergelassen, als Hermine sich mit düsterer Mine neben ihn setzte und nach einem Buch griff, sie schlug es jedoch nicht auf, sondern beobachtete Harry noch immer mit finsterem Blick.
 

„Was ist los?“, fragte Harry deshalb genervt, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. „Ron ist so ein…ein…Dummkopf!“, zischte sie. Harry konnte sich irren, aber er glaubte in Hermines Augen Tränen zu sehen. „Ich wollte ihm doch wirklich nur helfen!“, empörte sie sich.
 

„Na ja…“, murmelte Harry verlegen und starrte auf die vergilbten Seiten eines Buches, „Sagen wir es so. Dir ist keine bessere Ausrede eingefallen, als das.“ Sofort bereute Harry seine Worte, er hatte Hermine gekränkt, dass sah er ihr an, darum ergänzte er schnell: „Ich denke es war ne gute Ausrede! So ist Ron wenigstens geholfen!“
 

Harry meinte diese Worte zwar nicht ganz so ernst – er hätte nicht mit Ron tauschen wollen – doch war Hermine danach um einiges besser gestimmt.

Hermine schlug das Buch Schriften und Symbole im Wandel der Zeit auf und begann die Seiten zu überfliegen und auch Harry vertiefte sich in sein Buch.

Eine ganze Zeit lang war nur das Umblättern von Seiten zu hören und gelegentlich ein leises Seufzen Harrys und Hermines.
 

Plötzlich schlug Hermine das Buch zu. Harry, von dem lauten Knall überrascht, zuckte zusammen. „Jetzt reicht es mir“, meinte Hermine und streckte fordernd die Hand zu Harry aus. Dieser blickte sie verdutzt an. „Gib mir mal das Buch“, forderte das Mädchen.
 

Harry gab ihr das Buch, in dem er gerade selbst gelesen hatte, woraufhin Hermine die Augen verdrehte. „Doch nicht das Buch! Ich meine Dein Buch, das alte Buch, das deiner Eltern!“
 

Harry kramte das Lederbuch aus seiner Tasche hervor und reichte es Hermine. Sie schlug wahllos eine Seite auf.

Hermine holte ein leeres Stück Pergament hervor berührte die Seite im Buch mit ihrem Zauberstab, wobei sie leise etwas vor sich hin murmelte und berührte dann mit der Zauberstabspitze das leere Pergament.

In sekundenschnelle erschienen dieselben Schriftzeichen aus dem Buch auch auf dem Blatt. Dann sprang Hermine auf, packte das Pergament und verschwand zwischen den Regalen.
 

Harry blickte ihr verdutzt nach und fragte sich, was sie vorhatte, bis sie wenige Minuten später mit langem Gesicht wieder kam.

„Das gibt es einfach nicht“, meinte sie verzweifelt, „Selbst Madam Pince hat diese Schrift nie gesehen!“ „Wir haben doch gesagt, dass wir niemandem das Buch zeigen!“, sagte Harry empört. „Harry“, stöhnte Hermine und wedelte mit dem Papier vor seiner Nase, „Ich hab ihr das Buch nicht gezeigt! Aber vielleicht sollten wir es doch besser Dumbledore zeigen…oder vielleicht Remus und Sirius!“
 

Harry sah sie fassungslos an. „Hermine“, meinte er, „Ich dachte, wir waren uns darüber einig. Bevor wir nicht wissen, was mit dem Buch ist, gehen wir nicht zum einem aus dem Orden. Ich will wissen, was mit dem Buch ist…und wenn wir Dumbledore etwas sagen, dann wird er das Buch haben wollen und wir werden nie erfahren, was darin steht!“
 

Die Wochen verstrichen und über das seltsame Buch fanden Harry und Hermine nichts heraus. Sie hatten verschiedene Zauber angewandt, die Bibliothek von vorne bis hinten durchsucht, sogar die Verbotene Abteilung hatten sie durchsucht. Hermine hatte Professor Binns, den Geist der Geschichte unterrichtete, danach gefragt, doch ihre Suche blieb ergebnislos.

Harry vernachlässigte über die erfolglose Sucherei sogar seine Aufgaben als Kapitän der Quidditchmannschaft.
 

„Harry, wir brauchen unbedingt neue Spieler!“, sprach Ginny ihn an einem Tag im November an, „Die Quidditchmannschaft der Slytherins steht schon seit zwei Wochen! Ich habe eben mit McGonagall gesprochen und einen Aushang gemacht. Morgen haben wir das Quidditchfeld für uns.“

Harry runzelte missvergnügt die Stirn. Er hatte schon seit Wochen einen Aushang machen wollen und es passte ihm rein gar nicht, dass Ginny seine Aufgaben als Kapitän übernahm.
 

„Ich dachte nur…du hast so viel zu tun…wegen der UTZs…und als Schulsprecher“, meinte Ginny, als Harry ihr keine Antwort gab.

„Danke“, meinte Harry knapp. Er wusste, dass sie Recht hatte. Die Lehrer setzten den Siebtklässlern immer mehr zu. Sie ertranken beinahe in den Hausaufgaben und nicht selten kam es vor, dass Harry und seine Freunde ihre Aufgaben nicht rechtzeitig fertig bekamen. Und dann waren da noch die anderen Schüler.
 

Nie hätten Hermine und Harry sich träumen lassen, dass sie als Schülersprecher so viel zu tun hatten. Ständig kamen Schüler und beklagten sich über Lehrer oder andere Schüler. Meist waren Hermine und Harry dann gezwungen mit den Schülern oder Lehrern zu sprechen. Äußerst unangenehm wurde es für Harry, als er mit Snape sprechen musste.
 

Der verhasste Zaubertranklehrer hatte einer Hufflepuffschülerin eine unberechtigte Strafarbeit auferlegt (was für Snape ja eigentlich nichts besonderes war), doch die Schülerin hatte Harry so lange belagert, bis er entnervt zu Snape gegangen war.
 

Doch Snape hatte Harrys Argumente in der Luft zerfetzt, sodass Harry erfolglos, jedoch rasend vor Wut das Büro des Lehrers verlassen hatte. Zu all dem Überfluss hatte Harry jedoch noch am selben Tag erfahren, dass die die meisten Schüler ihn nur ärgern wollte; sie wollten sehen, wie Harry einen Wutausbruch bekam und im schlimmsten Fall noch Ärger.

Nachdem Luna Lovegood ihn darüber informiert hatte, beschloss Harry keinem Schüler mehr zu helfen. Er hatte selbst ein großes Problem, welches nichts mit der Schule zu tun hatte.
 

Vivian. Seit das Mädchen Harry und Parvati zusammen gesehen hatte, hatte sie kein Wort mehr zu Harry gesprochen. Immer wieder hatte Harry versucht Vivian mal alleine irgendwo im Schloss anzutreffen, doch meistens war sie mit ihrem Bruder zusammen. Und war sie dann mal alleine, dann ging sie stumm und mit einem wutentbrannten Blick zu Harry an ihm vorbei. Sie gab ihm überhaupt keine Möglichkeit ihr zu erklären. Sie wusste ja schließlich nicht, dass Parvati sich wie eine Irre an ihn klammerte und fest davon überzeugt war, sie und Harry wären ein Paar.
 

Doch am Tag des Quidditch-Auswahlspieles hatte Harry es geschafft Vivian, das seltsame Buch, die UTZs und all die anderen Probleme für einige Zeit aus seinen Gedanken zu vertreiben.

Nun stand Harry fünfzehn Gryffindors entgegen, die alle die Hoffnung hatten in die Mannschaft aufgenommen zu werden.
 

Das Wetter war für ein Auswahlspiel äußerst ungünstig. Es regnete wie aus Eimern und hinzu kam die Winterkälter, die nun im November einsetzte.

Nass und zitternd vor Kälte standen die Schüler vor Harry und warteten auf seine Anweisungen.
 

„Schön“, brüllte Harry gegen das Tosen von Regen und Wind an, „Das Wetter lässt zwar zu wünschen übrig, doch wünsche ich jedem viel Glück. Jetzt wärmt euch erst Mal auf, danach verteile ich euch in zwei Mannschaften auf.“

Fünfzehn Besen erhoben sich in die Luft. Harry blieb noch eine Weile am Boden und beobachtete, wie sich die Spieler den Quaffel zuwarfen.
 

Zufrieden sah er das Ron, Ginny und Amber Tail, die schon im letzten Jahr in der Mannschaft spielten, in Höchstform waren. Schon jetzt war Harry klar, das Ron weiterhin der Hüter war und Ginny und Amber Jäger.
 

Nach einiger Zeit ließ Harry die beiden Klatscher frei, stieg selbst in die Luft und teilte die fünfzehn Schüler in vier kleine Mannschaften auf.

Während die ersten beiden Mannschaften gegeneinander spielten, flog Harry über ihnen und achtete auf jedes kleinste Detail.
 

Eine Zweitklässlerin mit dem Namen Lucy Lean stellte sich als großartige Treiberin heraus. Sie war zwar noch lange nicht so gut wie die Weasley Zwillinge, doch trotz ihrer feinen Statur schlug sie die Klatscher mit ungeheurer Wucht von sich.
 

Ansonsten gab es nur noch drei weitere Schüler, die als Treiber in Frage kamen. Einer davon, ein Viertklässler, wäre mit Sicherheit sogar sehr gut, wenn er nicht nach kurzer Zeit einfach die Lust verloren hätte und die Klatscher nur noch halbherzig davon schlug.
 

Aber noch größere Probleme hatte Harry mit den Jägern. Es gab nur einen Schüler, Conor Rim, der vernünftig spielte, doch Harry bezweifelte, dass seine Aufnahme im Team vernünftig war. Conor Rim war in Ginnys Jahrgang und ein Macho wie er im Buche stand. Dreimal hatte er versucht Ginny anzubaggern. Beim vierten Mal war Ginny der Kragen geplatzt. Sie hatte ihm den Quaffel so hart ins Gesicht geschleudert, dass es an ein Wunder grenzte, dass dem Jungen nicht die Nase gebrochen war.
 

Am Ende des Spieles hatten sich Harry, Ginny, Ron und Amber Tail in die Umkleidekabine zurückgezogen. Bevor Harry sich entschied, wer ins Team kommen sollte, wollte Harry sich mit den anderen absprechen.

„Dieser Rim ist das Letzte, so ein Arschloch!“, meckerte Ginny, während sie ihren triefendnassen Umhang auswrang. Amber stimmte ihr zu. „Wie kann so einer überhaupt nach Gryffindor kommen?“, fragte Ginny.

„Ich kann ihn auch nicht ausstehen…aber…“, meinte Harry. „Aber er spielt gut…“, setzte Ron Harrys Satz fort.
 

„Nein“, wand sich plötzlich jemand in das Gespräch ein. Es war Hermine, die den Umkleideraum betreten hatte. „Conor spielt nicht gut. Er war nur der einzige, der halbwegs spielen konnte.“

„Macht das einen Unterschied?“, fragte Harry niedergeschlagen, „Wenn wir den Pokal behalten wollen, müssen wir ihn in die Mannschaft nehmen.“ Alle stimmten Harry missgestimmt zu.
 

„Andererseits…was macht ihr, wenn Rim nur in die Mannschaft will, um irgendwelchen Mädchen zu imponieren“, gab Hermine zu bedenken. „Ich werde mit Conor reden“, sagte Harry, „Wenn er sich nicht ändert, kommt er nicht in die Mannschaft, dann machen wir in ein zwei Tagen ein neues Auswahlspiel, wenn das Wetter besser ist.“
 

Was die Auswahl der Treiber betraf, so war sich die Mannschaft einig. Lucy Lean, die Zweitklässlerin und Robert Grey, ein Junge aus der fünften Klasse. Er brauchte zwar noch etwas Training, doch war Harry überzeugt, aus Robert würde ein guter Treiber werden.

Gemeinsam mit Ron und Hermine eilte Harry zurück ins Schloss, um aus den nassen Klamotten herauszukommen und ins Bett zu gehen.
 

Zwei Aushänge am Schwarzen Brett sorgen am nächsten Morgen für Unmut. Der eine Aushang, war der der neuen Quidditchmannschaft. Viele Schüler waren sauer, dass Harry trotz des schlechten Wetters das Auswahlspiel hatte stattfinden lassen. Einige beschwerten sich, da sie selbst auch gerne daran teilgenommen hätten, jedoch nicht bei so schlechtem Wetter.
 

Mindestens zwanzig Mal musste Harry den Gryffindors erklären, dass jemand, der nicht bei schlechtem Wetter spielen wollte, ohnehin nicht große Chancen gehabt hätte in die Mannschaft zu kommen.
 

Der zweite Aushang betraf die Hogsmeade-Wochenenden, die bis auf weiteres gestrichen waren. „Dich kann’s ja nicht stören“, meinte Ron zu Harry, „Du darfst ja sowieso nicht nach Hogsmeade.“
 

„Und wie wollen wir mit Fred und George sprechen? Du weißt schon…diese Flugblattaktion?“, fragte Harry leise. Hermine stöhnte leise und murmelte: „Ich hatte gehofft ihr hättet diesen ganzen Unsinn aufgegeben!“

Aber nicht nur hielt an der Idee fest, etwas gegen Fudge zu tun, sondern auch Fred und George, denn als die drei Freunde am Frühstückstisch saßen, ließ eine Schleiereule einen Brief auf Rons Toast fallen.
 

„Von Fred und George“, flüsterte Ron Hermine und Harry zu. Harry vergewisserte sich mit einem Blick über die Schulter, dass niemand sie beobachtete, dann murmelte er: „Mach ihn auf.“
 

„Wir treffen uns heute um Mitternacht im Gemeinschaftsraum. Sorgt dafür, dass wir durchs Portrait reinkommen. Fred und George“, lasen die drei Freunde.

„Was soll das?“, fragte Ron verwirrt, „Wie wollen die in die Schule kommen?“ Hermine und zuckten mit den Achseln. „Lassen wir uns überraschen“, meinte Harry und widmete sich wieder seinem Marmeladetoast.
 

Der Unterricht an diesem Tag schien kein Ende zu nehmen. Den Zauberkunstunterricht nutzen Hermine, Harry und Ron, um zu rätseln, wie die beiden Zwillinge ins Schloss hinein wollten, ohne dabei gesehen zu werden.

Der Abend brach an und die drei Freunde saßen in ihrem Gemeinschaftsraum an einem Stapel Hausaufgaben. Harry blickte immer wieder auf seine Armbanduhr. Noch drei Stunden bis Mitternacht und seine Mitschüler wollten und wollten nicht ins Bett gehen.
 

Zwischenzeitlich war Harry in seinem Schlafsaal verschwunden, um seine Karte des Rumreibers zu holen. Mit Hilfe der Karte würden die drei Freunde ja mitkriegen, wann Fred und George vor dem Eingang zum Gemeinschaftsraum standen. Um elf Uhr gesellte sich Ginny zu den Freunden. Hermine hatte ihr bereits nach dem Frühstück bescheid gegeben, dass Fred und George um Mitternacht kommen wollten.
 

Endlich um kurz vor zwölf gingen die letzten Schüler gähnend zu Bett. „Na also“, murmelte Hermine erleichtert, schob ihre Hausaufgaben von sich und lehnte sich im Sessel zurück. „Ich hoffe ihr habt euch das mit diesen bescheuerten Flugblättern überlegt…“, flüsterte Hermine, „Harry…du bekommst sicherlich ärger mit Fudge…und überhaupt dem Zaubereiministerium!“ „Das nehme ich in Kauf“, sagte Harry grinsend.
 

Harry kramte die Karte des Rumtreibers unter seinen Aufgaben hervor und entfaltete das Pergament. Weder Fred noch George waren auf der Karte zu sehen, dafür fand Harry Mad-Eye Moody nahe der Peitschenden Weide und auch Kingsley Shacklebolt und Tonks waren auf der Karte zu sehen.
 

„Da!“, zischte Hermine und deutete mit ihrem Finger auf eine Stelle der Karte. Im Geheimgang, der zur Heulenden Hütte führte, waren Fred und George erschienen. „Sind die bekloppt?“, fragte Ron leise, „Da ist doch Moody! Der wird sie doch sofort sehen!“
 

„Der wird gar nicht dazu kommen sie zu sehen“, meinte Harry, „Erstmal müssen sie ja an der Weide vorbeikommen.“ Aber zum Erstaunen von den Freunden überwanden Fred und George die Peitschende Weide ohne Probleme, doch die weitaus größere Überraschung war die Tatsache, dass Moody keinen der Beiden bemerkt hatte, obwohl die Zwillinge direkt an ihnen vorbeigeeilt waren.
 

Aber ungesehen betraten die beiden Brüder das Schloss und näherten sich dem Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Ron erhob sich und öffnete das Portraitloch um seine älteren Brüder einzulassen. Umso mehr erstaunte es Ron, als er nicht die Zwillinge vor sich hatte, sondern zwei rotpelzige Wiesel. Mit Leichtigkeit flitzten die zwei Tiere in den Gemeinschaftsraum, um dann in der Mitte des Raumes zu Fred und George Weasley zu werden.
 

Die Zwillinge grinsten die Freunde an. „Da sind wir!“, meinte sie zeitgleich. Harry, Ron, Hermine und Ginny starrten die beiden fassungslos an.

„Ihr seid Animagi!“, staunte Hermine. „Jepp…“, meinte George stolz und Fred ergänzte, „Nichtgemeldete Animagi. Haben uns ein Beispiel an Sirius genommen. Solltet ihr auch machen. Hat gewisse Vorteile.“
 

„Aber das ist verboten!“, empörte sich Hermine. „Schon klar, Hermine“, meinte George. „Also“, meinte Harry und verkniff sich ein Grinsen, „Was wird aus den Flugblättern. Wie stellen wir das an.“
 

„Oh…“, grinsten die George, „Wir müssen noch auf jemanden warten…und es wäre sinnvoll, wenn mal jemand das Fenster öffnen würde.“

„Auf wen warten?“, fragte Ginny öffnete jedoch ein Fenster, „Nun lasst euch doch nicht alles einzeln aus der Nase ziehen!“
 

„Auf Rita Kimmkorn“, sagten Fred und George zusammen. „WAS?!“, riefen Hermine, Ron, Harry und Ginny entsetzt.

„Ihr werdet sehen, sie ist eine gute Wahl“, sagte Fred grinsend, „Wir haben sie schließlich in der Hand. Sie ist ein Animagi…und nicht gemeldet.“ „Wie ihr, was?“, fragte Hermine spöttisch. „Mit dem Unterschied“, sagte George feixend, „Dass sie das nicht weiß. Also…wieder zum Thema. Sie macht diese Flugblätter und dafür wird sie zum einen von uns bezahlt und zum anderen nicht beim Ministerium angekreidet.“
 

„Warum ausgerecht die?“, fragte Hermine, „Könnt ihr diese…Idee nicht selbst durchführen? Ist euch nicht klar, dass die Kimmkorn euch selbst auch in der Hand hat, wenn sie diese Flugblätter schreibt?!“
 

Ginny stimmte ihr zu, doch die Zwillinge konnten die Mädchen beruhigen. „Sie würde sich aber mitschuldig machen…und wir brauchen jemanden der sich mit so was auskennt. Keiner von uns hat von so was auch nur den Hauch einer Ahnung.“

Im selben Augenblick schwirrte ein fetter Käfer durchs geöffnete Fenster herein und verwandelte sich sogleich in Rita Kimmkorn, der Journalistin des Tagespropheten.
 

„Schön, schön, schön“, sagte Rita Kimmkorn, klatschte ihre Hände zusammen und sah zu Harry. „Bevor wir anfangen…gibt’s noch einiges zu klären“, sagte die Frau.
 

„Ihr habt ihr alles schon gesagt?!“, fragte Hermine entsetzt. Fred und George zuckten nur gleichgültig mit den Achseln und erklärten: „Es soll alles schnell gehen, also haben wir das schon erledigt.“

„Sollte eure Aktion auffallen“, begann Kimmkorn, „Wird mein Name nicht genannt, verstanden?“ „Verstanden“, sagte Fred. „Gut. Dann mal los…ich hab ja keine andere Wahl.“
 

Rita Kimmkorn setzte sich auf einen freien Platz. Kramte einen Block aus ihrer Tasche und zückte eine Feder. „Dann mal los, Kinder“, sagte sie.

Zwei Stunden lang fragte Rita Kimmkorn die Freunde alle möglichen Dinge. Wie oft Harry Du-Weißt-Schon-Wer getroffen hatte. Seit wann er wieder zurück ist. Warum sie der Meinung waren, dass ein neuer Minister hermusste. Und noch viele Fragen mehr.
 

Als sie fragte, wen die Freunde als neuen Zaubereiminister vorschlugen, konnte jedoch keiner von ihnen antworten, denn darüber hatten sie sich keine Gedanken gemacht. „Hauptsache jemand, der gegen Voldemort angeht!“, antwortete Harry deshalb.
 

Rita Kimmkorn zuckte jedes Mal zusammen, als Harry Voldemorts Namen aussprach. „Also gut“, sagte die Frau und steckte Block und Feder zurück in ihre Tasche, „Ich werde euere Flugblätter bis…Weihnachten fertig haben. Wenn ihr die Blätter früher haben wollt, will ich mehr Galeonen sehen.“

„Weihnachten ist okay“, meinte Fred grinsend, „Wir werden uns dann noch sprechen…und sollten Sie dem Ministerium auch nur einen Piep verraten, dann…“

Rita Kimmkorn sah die Freunde hasserfüllt an, klappte ihre Tasche zusammen und stand auf, dann verwandelte sie sich zurück in einen Käfer und flog aus dem Fenster.
 

„Lief doch wie geschmiert“, grinsten die Zwillinge. „So und jetzt habt ihr noch fünf Stunden zum Schlafen, damit ihr morgen fit für den Unterricht seid. Gute Nacht!“, sagte Fred. Die beiden Zwillingsbrüder verwandelten sich wieder in die Wiesel und huschten zum Portraitloch, dass Ginny für die beiden öffnete.

Unschlüssig standen Ginny, Hermine, Ron und Harry im Gemeinschaftsraum, bis Hermine gähnte: „Ja…dann…gute Nacht.“
 

„Nacht“, sagten die anderen drei und während Ginny Hermine zu den Mädchenschlafsälen folgte, stiegen Ron und Harry die Treppe hinauf in ihren Schlafsaal.
 

Am nächsten Morgen fielen es Hermine, Ginny, Ron und Harry erdenklich schwer aufzustehen. Während ihre Mitschüler schon beim Frühstück waren, lagen die vier noch in ihren Betten.

Es war Hermine die als erstes Aufwachte. Fluchten sprang sie aus ihrem Bett zog sich an und weckte Ginny und die beiden Jungs. „Ron! Steh endlich auf! In fünf Minuten müssen wir in Verwandlung sein!“

In all der Hektik bemerkten weder Harry, noch die anderen drei den neuen Aushang am Schwarzen Brett. Also betraten sie zu spät und unvorbereitet den Unterricht von Professor McGonagall.
 

„Guten Morgen“, begrüßte Professor McGonagall Hermine, Harry und Ron, „Schön, dass Sie uns heute auch noch beehren. Jetzt an die Arbeit. Wiederholung der letzten Stunde.“
 

Harry und Hermine schafften es auf Anhieb ihre Hände in weiche Katzenpfoten zu verwandelt. Ron hingegen hatte es etwas schwerer, doch der Nachhilfeunterricht hatte sich bezahlt gemacht.
 

„Sehr gut, Mr. Weasley. Sie benötigen wohl keine Nachhilfe mehr. Jetzt haben Sie ja in etwa denselben Stand wie die anderen Schüler“, sagte Professor McGonagall, als sie an Ron vorbeiging.
 

Ron grinste erleichtert, doch das verging ihm wieder, als Harry flüsterte: „Das ist ja super. Jetzt kannst du Hermine und mir wieder helfen, etwas über der Buch herauszufinden.“
 

„Das ist nicht dein Ernst!“, brummte Ron. „Und ob“, meinte Harry, „Hermine hatte neulich eine gute Idee. In Hogwarts werden wir nichts finden. Das haben wie aufgegeben. Aber wir können in den Ferien nach Godrics Hollow fahren und nachsehen, ob im Haus meiner Eltern noch was zu finden ist.“ Ron verdrehte genervt die Augen und erwiderte nichts.
 

Der Unterricht verlief vollkommen reibungslos. Der Schreck für Harry kam erst gegen Ende der Doppelstunde Verwandlung.
 

So das war es mal wieder. Noch einmal möchte ich anmekren, dass ich mich über Kommentare freuen würde. Verzeiht außerdem, wenn sich in diesem Kapitel mehrere Tipfehler finden lassen. Ich hatte heute nicht die Zeit nochmal alles zu lesen. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel. ^_^ Bis zum nächsten Mal!

Eure Elenaor



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