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Warum tut es mir so weh?

RobertxJohnny
von

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Dickköpfigkeit

Warum tut es mir so weh?

Dickköpfigkeit

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„Warum hast du mir nicht gleich gesagt, dass er in meinem Zimmer ist?“, murrte Johnny seiner Mutter zu und nickte mit leicht beleidigter Miene in Roberts Richtung. „Du hast nicht danach gefragt“, sagte Marian lächelnd, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und erhob sich dann. „Auf jeden Fall muss ich jetzt weg. Viel Spaß euch beiden und macht nicht zu viel Unsinn.“

„Warte mal!“, warf Johnny verwirrt ein, „Ich kann noch mit runter kommen und...“ „Nicht nötig“, winkte Marian ab und verließ eilig das Zimmer, um zu verhindern, dass Johnny ihr vielleicht doch noch folgte. Robert blickte ihr einige Zeit lang hinterher, ehe er seinen Blick wieder zu seinem besten Freund wandte. Der Schotte saß immer noch auf seinem Bett und schwieg, ließ Robert jedoch nicht aus seinen Augen. „Was hast du deinen Eltern nun eigentlich erzählt?“

Johnny lief augenblicklich rot an und schaute verlegen zu dem Deutschen hinüber. „Alles.“ Robert hatte im Krankenhaus schlagartig und trotz Johnnys Bitte zu bleiben das Zimmer verlassen. Seiner Ansicht nach war das nun einmal ein Gespräch, das ihn nichts anging und bei dem er nicht teilnehmen sollte; bei dem er auch nicht teilnehmen wollte. Allerdings musste er zugeben, dass er nicht erwartet hatte, dass Johnny seinen Eltern so einfach alles sagen würde.

„Ich... hatte einfach nicht mehr die Nerven dazu, mich in irgendwelche Lügengeschichten zu flüchten“, murmelte der Schotte, wobei es eher wie eine Entschuldigung klang und Robert zögerte einen Moment lang. „War das der Grund, weshalb ich drei Wochen lang keine Möglichkeit hatte, in irgendeiner Art Kontakt mit dir aufzunehmen?“

Johnny wirkte erschüttert und blickte Robert entsetzt an. „Nein, das war es nicht!“, meinte er eilig, „Meine Eltern haben nichts dagegen, dass du... na ja... schwul bist... äh...“ Er schaute etwas beschämt aufs Roberts Schuhe. „Ich hab dafür gesorgt, dass du mich nicht erreichen konntest.“ Gedankenversunken zupfte Johnny an seinem Hemd herum. „Es ist nicht so, dass ich ein Problem damit habe, dass du in mich verliebt bist oder das zumindest gesagt hast. Ich... Ich wollte mir nur erst über alles klar werden.“

Der Deutsche hob mit leicht verwunderter Miene eine Augenbraue. Dass Johnny über irgendetwas genauer nachdachte war ihm neu, wo er doch sonst auch eher instinktiv und aus dem Bauch heraus handelte.

„Als du mich das erste Mal geküsst hast, habe ich das als widerlich empfunden“, murmelte Johnny zögerlich und er wirkte etwas verlegen, „Beim zweiten Mal wollte ich dich dann plötzlich küssen.“ „Das ist normal“, warf Robert ein, da er schon ahnte, worauf das Gespräch hinauslief. Johnny würde ihm sagen, dass er ihn zwar als Kumpel mochte, aber nicht als festen Freund; dass sie weiterhin befreundet sein könnten, dass er sich aber keine Beziehung vorstellen könnte. Robert hatte kein Problem damit. Er hatte sowieso niemals damit gerechnet, dass Johnny etwas von ihm wollte. „Ich hab dich gerettet und du hast dich daraufhin bei mir sicher gefühlt. Viele Menschen verwechseln das Gefühl von Geborgenheit mit Liebe.“

Johnnys Blick änderte sich und er wirkte etwas skeptisch, fast etwas verärgert. Anscheinend störte ihn die Beiläufigkeit, mit der Robert diese Tatsachen aussprach. Für ihn wirkte es wahrscheinlich so, als sei Robert die ganze Sache sowieso nicht ganz so wichtig. „Ja, genau. Auch wenn ich es wohl etwas anders ausgedrückt hätte. Ich wollte mir auf jeden Fall erst einmal meiner richtigen Gefühle bewusst werden.“

Er blickte Robert kurz an, allem Anschein nach, um ihn besser einschätzen zu können. Wiederum unterbrach Robert den Schotten, indem er mit den Schultern zuckte, wodurch er ein verwirrtes Stirnrunzeln erntete. „Ich habe nie erwartet, dass du dich wirklich in mich verliebst.“ Verzweifelt schnaubte Johnny auf und stütze genervt seinen Kopf in seine Hände.

„Robert, du bist so verdammt unromantisch!“

Der Deutsche blinzelte verwirrt. „Also bist du zu der Einsicht gekommen, dass du tatsächlich in mich verliebt sein könntest?“ Johnny nickte und Robert seufzte. „Johnny, du bist nicht schwul. Du stehst auf Mädchen, das weiß ich. Das hast du schon immer.“ „Das hat sich jetzt eben geändert“, beharrte sein Gegenüber störrisch und blickte ihn gereizt an, „Und außerdem: nur weil ich dich liebe, heißt das noch lange nicht, dass ich generell auf Männer stehe.“

„Und das findest du kein bisschen seltsam? Dass du zwar auf Frauen stehst, dich aber ganz zufällig genau nach deiner Vergewaltigung in mich verliebst?“

„Ach, weißt du was? Vergiss es! Ich habe nichts gesagt“, widerwillig wandte Johnny sich von Robert ab und stieg aus seinem Bett. Robert seufzte. „Johnny, verstehe mich bitte nicht falsch: Ich will dich nur vor einem schlimmen Fehler bewahren.“

„Ja, ich weiß. Ich bin ja auch erst sechzehn und kann nicht auf mich selbst aufpassen. Deshalb scheinen es sich auch alle zur Aufgabe gemacht zu haben, mir jede Art von Entscheidung abzunehmen und für mich zu entscheiden. Diesen blöden Psychologen wollte ich auch nicht haben! Aber nein, meine Eltern wollten ja unbedingt, dass...“ „Johnny, du bist vergewaltigt worden!“, unterbracht ihn Robert im ernsten Tonfall, „Es ist notwendig, dass du das verarbeitest.“

„Nein, ich es nicht!“, rief Johnny aufgebracht, „Ich komme auch so ganz gut zurecht, ich brauche diesen ganzen Psycho-Kram nicht! Es ist ja nicht so, als sei ich entjungfert worden!“ „Es war dein erster Sex.“

Kurze Zeit herrschte Schweigen. „Woher willst du das wissen?“

„Ich kenne dich“, erklärte Robert. „Du spielst zwar immer den Macho, aber du hattest schon immer diese naive Haltung, dass du auf die Richtige warten müsstest, ehe du’s tust.“ Der Schotte lief rot an. „Und jetzt stell dir mal vor, du findest tatsächlich die Richtige und dann schaffst du es nicht mit ihr zu schlafen, weil du die Vergewaltigung nicht hinter dich gebracht hast.“ „Man kann auch eine Beziehung haben, ohne miteinander zu schlafen!“

Robert wirkte nachdenklich. „Ja, das mag wohl stimmen.“ Johnny schien nun endgültig verzweifelt zu sein und warf wütend mit dem Kopfkissen nach Robert, der dieses jedoch fing. „Dir kann man es auch nicht recht machen!“, murrte er gereizt.

„Dir doch auch nicht. Was habe ich denn diesmal falsch gemacht? Widerspreche ich dir, bist du sauer und stimme ich dir zu, bist du’s auch.“

„Die normale Reaktion wäre doch wohl, mich in den Arm zu nehmen und mir zu sagen, dass es am Sex nichts schlimmes gibt und dass es ein tolles Gefühl sein kann!“

Überrascht hob Robert seine Augenbrauen, „Na ja, du scheinst es ja schon zu wissen...“

Genervt verdrehte Johnny die Augen. „Gib’s doch zu! Du hast nur gesagt, dass du mich liebst, weil dir zu dem Zeitpunkt gerade danach war.“ „Das stimmt nicht!“, rechtfertigte Robert sich, „Verdreh' nicht die Wahrheit. Natürlich liebe ich dich.“

„Kommt mir nicht so vor. Ich sage dir, dass ich etwas für dich empfinde und du versuchst mich davon zu überzeugen, dass es nicht so ist. Es kommt mir so vor, als seien deine Gefühle alle nur eine große Lüge.“

„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“, erkundigte sich Robert mit ernstem Gesicht und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt, und er musste zugeben, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. Vielleicht hatte Johnny ja recht und sein Verhalten war tatsächlich nicht gerade sonderlich überzeugend. „Schlaf mit mir“, entgegnete der Schotte voller Überzeugung und trat ein paar Schritte auf sein Gegenüber zu; dieser räusperte sich und wirkte im ersten Moment etwas überrascht, fast erschrocken.

„Johnny, selbst wenn es so sein sollte, dass du mich wirklich liebst und das nicht eine Art... Reaktion darauf ist, dass ich dir geholfen habe“, begann er langsam und schaute den Schotten ernst an, „Selbst wenn du es dir nicht nur einbilden würdest, wäre es für mich noch lange kein Grund, Sex mit dir zu haben!“

„Und wieso nicht?“, die Stimme Johnnys klang patzig und trotzig und Robert überlegte plötzlich, wie er überhaupt in diese Lage gekommen war, dass er mit Johnny über so etwas diskutierte und tatsächlich noch den Kürzeren zog. Schlagartig wurde ihm klar, dass Johnny gerade dabei war ihn zu manipulieren, indem er seine Situation ausnutzte. Anscheinend hatte der Schotte doch mehr von seiner Mutter gelernt, als Robert es ihm zugetraut hätte.

„Es gibt viele Leute, die das anders sehen“, meinte Robert in seinem normalen Tonfall und machte dann eine kurze Pause, „und du scheinst dazu zu gehören“, Johnny wirkte aufgrund dieser Zwischenbemerkung verwirrt und etwas betroffen, „Aber ich denke nun mal, dass man nicht unbedingt gleich Sex miteinander haben muss. Dafür hat man später auch noch Zeit.“

Starrsinnig presste Johnny seine Lippen aufeinander und kniff die Augen zusammen. „Ach ja? Und was sollte man deiner Meinung nach bis zum ersten Sex tun?“ Robert zuckte lediglich mit den Schultern. „Sich auf den ersten gemeinsamen Sex freuen oder sonst was“, er seufzte, „Johnny, ich kann verstehen, dass du derzeit etwas durcheinander bist. Die letzte Zeit war nicht unbedingt leicht und...“

„Jetzt fang du nicht auch noch damit an!“, knurrte Johnny, wobei man ihm anhörte, dass es nicht weiter böse gemeint war, „Anscheinend scheint die ganze Welt meine Lage zu verstehen! Das muss ich mir hier den ganzen Tag über anhören!“

„Von deinen Eltern?“

„Von allen! Vom Personal, von meinen Verwandten und Bekannten und von diesem idiotischen Psychologen auch! Es nervt mich!“

„Verständlich“, meinte Robert und war erleichtert, dass Johnny nun ein anderes Thema gefunden hatte, mit dem er sich auseinandersetzen konnte. Robert hatte, als er nach Glasgow gekommen war, nicht erwartet, dass Johnny im besten geistigen Zustand war, eher ganz im Gegenteil. Daher war er angenehm überrascht gewesen, dass der Schotte anfangs relativ normal gewirkt hatte, wenn er von den Stimmungsschwankungen absah. Die Tatsache, dass Johnny jetzt allerdings so wahnsinnig darauf versessen war, mit jemandem Sex zu haben, war nur ein Beweis, dass er sich bei weitem noch nicht so sehr von den Geschehnissen erholt hatte, wie er es selbst den Anschein haben ließ. Es zeigte, dass er versuchte alles zu verdrängen, indem er hoffte es durch neue, angenehmere Erinnerungen zu ersetzen.

Es klopfte an der Tür.

„Ja?“, murmelte Johnny schroff und riss Robert das Kopfkissen aus der Hand, um es zurück an seinen Platz zu legen. Die Tür zum Vorzimmer öffnete sich und einer von Johnnys Dienern trat ins Zimmer und verneigte sich leicht, „Das Essen ist servierfertig, Master Johnny.“ „Hm“, murrte Johnny, „Kann sein.“

„Gedenken Sie mit Ihrem Gast das Essen im Speisesaal oder in Ihrem Zimmer einzunehmen?“ „Wir werden unten essen“, mischte Robert sich ein und packte Johnny am Handgelenk. Der Schotte wirkte fast entsetzt und starrte Robert mit offenem Mund an. Wahrscheinlich hatte es in letzter Zeit niemand gewagt Johnny dazu zu zwingen aus seinem Zimmer herauszukommen, es sei denn, es kam der Psychologe. Der Diener verneigte sich und trat aus dem Raum.

„Komm“, meinte Robert lächelnd zu Johnny, der keinerlei Anstalten machte sich zu erheben, und trat auf die Tür zu, „sonst wird das Essen noch kalt.“
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _EustassKid_
2008-01-05T20:16:53+00:00 05.01.2008 21:16
*grins*
Ach ist das süüüüüsss^^
*lach*
Johnny scheint ja ceht besessen darauf zu sein! xD
Ich mag das Kapi^^
Von: abgemeldet
2007-03-24T15:09:00+00:00 24.03.2007 16:09
Was für ein Gespräch, an Roberts Stelle, wäre ich nicht so ruhig geblieben.
Aber ich habe das Gefühl, dass beide nciht recht wissen, was sie tun sollen
Von:  LindenRathan
2007-03-22T14:02:03+00:00 22.03.2007 15:02
Das ist schön geschrieben.
Robert hat recht, Jonny kann die Sache nicht einfach unter den Tisch kehren und dann glauben, er vergisst es.
Er muss es verarbeiten und braucht dafür Hilfe.
Von:  Sketchymoth
2007-03-22T13:37:42+00:00 22.03.2007 14:37
Ah, es geht weiter, sehr schön.^^
Gefällt gut, man kann beide sehr gut nachvollziehen, wobei ich Robert weider so autoritär wie immer empfinde. So "ich habe Recht"-mäßig und so kühl.>,<
Aber so ist er ja. :)
Was ich schade finde ist, dass du leider drei (oder waren es vier?) kleine Rechtschreibfehler reingebaut hast. Unter anderem hast du statt ist ich geschrieben, wenn ich das jetzt so richtig in Erinnerung habe. o,o
Gut, dass Robert ihn jetzt aus dem Zimmer rausholt! >.<
Außerdem bin ich ja ma gespannt, ob Johnny sich echt absolut sicher ist, dass er Robert liebt. Allerdings würde ich wohl nicht sofort schlafen wollen, auch wenn ich etwas schlechtes mit etwas schönem wegbekommen will. »
Das ist dich zweitrangig! >.<'
Naja, freue mich auf die Fortsetzung.^^
Und wehe, du sagst mir wiede rnicht bescheid, wenn ich es nicht mitbekomme. -.-'
Von:  Dranza-chan
2007-03-21T21:04:39+00:00 21.03.2007 22:04
Irgendwie ein etwas komisches Gesprächsthema. Aber man kann Johnny sein komisches Verhalten nich übel nehmen!
Robert war echt ziemlich abweisend als Johnny ihm seine Gefühle gestehen wollte. Ich hätt irgendwie erwartet das er aus dem Häuschen is!
Bin echt schon gespannt wie sich das entwickelt!
Bye Dranza-chan
Von:  Dayce
2007-03-21T18:23:44+00:00 21.03.2007 19:23
Ja, hallo, schön mal wieder was von dir zu hören, bin so mit Arbeiten beschäftigt das ich nie Zeit habe Geschichten nachzuschauen, auch an alle anderen -Danke für die ENS zu neuen Kapitel- soviel dazu.
Also ich finde es total geil geschrieben, ganz klarer Fall von Verdrängung ;) Aber jetz frage ich mich die ganze Zeit wie es wohl ausgehen wird.
Hat er nur gesagt das er sich in ihn verliebt hat um sich selbst etwas zu beweissen?
Oder warum war Robert so abweissend zu ihm? Kommt er mit der Vergewaltigug weniger klar als Jonny selbst?
Also bitte ich dich ganz schnell weiterzuschreiben- und mir bitte, bitte eine ENS zu schreiben du nervst damit nicht, so nun her mit der ENS.
Tschaui
Von:  MuckSpuck
2007-03-21T16:25:26+00:00 21.03.2007 17:25
Ja, hab das andere kapitel auch nachgeholt, keine Sorge ;)
Danke wie immer für´s bescheid geben, bin viel zu vergesslich um öfter das selbst in die HAnd zu nehmen.

Jonnys Verhalten ist auf jeden Fall nicht komplett normal ^^ AberRoberts Reaktion auf sein "Geständnis" seiner Gefühle war auch ziemlich abweisend, was mich überraschte...

Jedenfalls mag ichs ;) Bussi
Von:  Kaikowoelfchen
2007-03-21T13:53:41+00:00 21.03.2007 14:53
als dieses gesprächsthema war ja mal echt geil. irgendwie lustig. XDD wie viele kapitel willst du eigentlich noch ungefähr schreiben ? nur mal so 'ne frage am rande. XD (oder eher weil mir gerade nichts besseres einfällt. *drop* ^^') aufjedenfall tolles kapi, bin schon gespannt wie es weiter geht. ^^


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