Liebe
Da is es wieder, das neue Kapi. An der Stelle wieder n großes Danke an meine Kommischreiber. Und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapi^^
Kapitel 2
Liebe
Es ist schon eine Weile her, dass ich nach Tokio zurückgekehrt bin. Ich gehe auf die Uni und bin mit Yoh in denselben Seminaren. Wir haben gerade Philosophie und behandeln das Drama "Romeo und Julia" von William Shakespeare. Unsere Lehrerin dreht mal wieder total durch. Wahrscheinlich scheint es gut mit ihr und dem Direktor zu laufen. Die beiden meinen es wüsste keiner, aber man müsste schon sehr hohl sein um nicht zu bemerken, dass sie was miteinander haben. "Liebe, dass ist doch ein wunderbares Thema! Was verbindet ihr mit Liebe? Na sagt schon! Zeigt ein bisschen mehr Intusiasmus!" Die spinnt doch echt vollkommen. Wenn sie glaubt, dass auch nur einer sich zu diesem Thema meldet dann... Moment mal! Warum starrt die mich so an? Sie kann mich nicht dran nehmen. Genau, sie sieht nicht mich, sondern die Person hinter mir an!
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Miep! Falsche Antwort! Hinter mir sitzt niemand. "Tja, wenn keiner freiwillig etwas sagt, werde ich wohl jemanden auswählen müssen. Sehen wir mal nach. Ah, wie wär's mit dir Anna?" Verdammt, das kann doch nicht wahr sein! Was erwartet sie von mir? Liebe ist doch gleichbedeutend mit Schmerz. Man sieht es doch in "Romeo und Julia", wo sie am Ende beide sterben. "Also, Anna. Wir warten auf deine Antwort." Am liebsten würde ich ihr sagen, dass sie sich die Liebe sonst wohin stecken kann. Aber nein, ich bin gut erzogen. Denk doch nach, Anna! Dir muss doch irgendwas einfallen. Was bedeutet Liebe für dich? Ja, ich hab's! "Liebe... Liebe bedeutet Freundschaft. Ich kann nur den lieben der mein bester Freund ist..." Alle starren mich an. Was werden die jetzt von mir denken? "Anna, das ist großartig! Nehmt euch alle ein Beispiel an Anna. Bis Freitag schreibt ihr einen Aufsatz mit mindestens tausend Worten über das Thema Liebe. Anna, dir dürfte das ja nicht sehr schwer fallen." Blöde Lehrerin, blöde Liebe, blöder Aufsatz!
Hey, starrt mich da jemand an. Ich blicke nach rechts, dann nach links. Von da kommt also der Blick. Es ist Yoh der mich so anstarrt! Ich werde rot. Verdammt er wird doch nicht denken, dass ich von ihm geredet habe. Da ertönt die Schulglocke. Gott, sei Dank!
Philosophie war die letzte Stunde für uns. Ich mache mich auf den Heimweg. Da ruft mich jemand. "Hey, Anna! Warte doch mal!" "Yoh, was ist denn noch?", er will mich doch nicht etwa fragen, was ich mit den Worten gemeint hab? "Ich wollte fragen, ob wir die Hausaufgaben gemeinsam machen könnten? Irgendwie fällt mir zum Thema Liebe nicht viel ein." Er grinst mich an. "Na gut. Wenn's denn sein muss." "Danke. Dann heut Nachmittag um drei bei dir?" "O...okay." Dann rennt er weg.
Lügner, denke ich. Es fehlt dir bestimmt nicht an Ideen. Schließlich bist du verlobt. Ob er daran gedacht hat? Wahrscheinlich nicht. Warum sollte er sich auch an meinen Geburtstag denken? Mit diesen Gedanken gehe ich heim. Zu Hause angekommen, finde ich statt meiner Mutter, einen Zettel vor. Sie sei wohl, mal wieder, bei einer Freundin. Na toll! Anscheinend ist jedem mein Geburtstag egal. Es ist mittlerweile richtig heiß geworden. Schon im April, als ich zurückkehrte, war es ungewöhnlich heiß geworden. Jetzt im August, war es unerträglich heiß geworden.
Ich ziehe mir eine dünne Bluse an. Öffne die zwei obersten Knöpfe. Bereite alles für das Treffen mit Yoh vor. In diesem Moment klingelt es an der Tür. Ich öffne sie und Yoh steht vor mir. Er trägt sein Hemd offen. Ganz so wie damals. Er mustert mich. Wirken die zwei geöffneten Knöpfe vielleicht so aufreizend? Ach, was! Wer weiß wie weit er schon mit Tamara gegangen ist. Seit ich angekommen bin haben Yoh und ich uns sehr häufig getroffen. Auch mit Tamara hab ich mich ab und an gesehen. Aber niemals mit beiden zusammen. Ich bemerke gerade, dass wir immer noch in der Tür stehen. Ich bitte ihn rein.
"Setz dich schon immer. Ich hole uns nur schnell was zu trinken." Ich begebe mich in die Küche, während Yoh ins Wohnzimmer spaziert. Es ist fast so als wären wir zusammen. Moment mal, was denke ich denn da? "Ach Anna!" "Was gibt's denn Yoh?" Ich spüre wie sich etwas von hinten um meinen Bauch schlingt. Yohs Atem gelangt auf meinen Nacken. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. "Alles Gute zum Geburtstag!" Er hält mir einen Blumenstrauß vors Gesicht. Ich drehe mich um und falle ihn um den Hals. "Du hast es also doch nicht vergessen!", sage ich überglücklich. "Natürlich nicht! Wie könnte ich?" Auf einmal werde ich mir der Situation bewusst. Ich umarme gerade Yoh! Schnell stoße ich mich von ihm und werde leicht rot. Auch Yoh guckt etwas verdutzt.
"Also, widmen wir uns den Hausaufgaben!", versuche ich die bedrückende Stille zu beenden. "Ist... ist gut!" Yoh folgt mir ins Wohnzimmer.
Wir sitzen uns gegenüber. Ich rede irgendwas über den Aufsatz. Von wegen, dass es ja gar nicht so schlimm sein könnte, den Aufsatz zu schreiben. Dass es leichter sei, als er denkt. Doch Yoh geht nicht drauf ein. Ich richte meinen Blick, der auf den Tisch gerichtet war, nach oben. Yohs Blick haftet förmlich auf mir. "Was hast du, Yoh?", bringe ich schüchtern hervor. Er seufzt und geht in Richtung Balkon. Er blickt nach draußen. Schweigt immer noch. Plötzlich bricht die Stille. "Wir müssen miteinander reden!", höre ich von Yoh mit fester Stimme. Ich stehe auf und lege unsicher eine Hand auf seine Schulter. "Was meinst du?", frage ich ihn. "Es kann so mit uns nicht weiter gehen." Immer noch blickt Yoh aus dem Fenster, als er diese Worte spricht. Ich spiele gerade mit dem Gedanken, die Hand wegzuziehen, da ergreift Yoh diese schon und dreht sich dabei zu mir um. Verwirrt sehe ich ihn an. Er konzentriert seinen Blick auf meine Hand. Dann zieht er sie zu seinen Brustkorb, genau an die Stelle wo sein Herz ist. Danach führt er die Hand an die Stelle wo mein Herz schlägt. Ich weiß was er mir damit sagen will. Ich blicke auf den Boden. "Es darf nicht sein.", murmle ich. Mehr zu mir selbst, als zu Yoh. Plötzlich werde ich an ihn heran gezogen. Seine Lippen nähern sich den meinen. Für einen kurzen Moment treffen sie sich. Ich bin dafür verantwortlich, dass der Kuss kurz ist. Weil ich ihn von mir stoße. Verzweifelt sieht mich Yoh an. "Warum? Erwiderst du meine Gefühle etwa nicht?", höre ich von Yoh. "Das spielt keine Rolle! Du bist verlobt, Yoh. Du kannst nicht in mich verliebt sein!", ich schreie fast bei dieser Antwort. Yoh stutzt: "Wo...woher weißt du, dass ich verlobt bin?" "Als du mich getroffen hast. Das erste Mal, nach den drei Jahren. Da bin ich weggerannt. Ich versteckte mich hinter der Ecke eures Zauns und hörte dem Gespräch von dir und Tamara zu. Du brauchst also nichts zu leugnen." Yohs gequälter Blick landet auf dem Boden. "Ja, du hast Recht. Ich bin mit Tamara verlobt. Aber nachdem du da vor mir standest, da war es, als wäre ich vom Blitz getroffen. Wir haben uns dann auch immer öfter getroffen. In dieser Zeit habe ich bemerkt dass ich dich liebe und nur dich. Und deshalb..." "Hör auf Yoh!", befahl ich ihm. "Du gehörst zu Tamara, nicht zu mir!" Ich ernte einen erschütternden Blick von ihm. "Geh jetzt!" Yoh schenkt mir noch einen letzten flehenden Blick und geht dann. Ich höre wie die Tür ins Schloss fällt, dann sacke ich in mir zusammen. Tränen fließen über mein Gesicht. Ich weine und weine. Verdammt, sind meine Gedanken. Warum musste es so kommen! Warum musste ich Yoh wieder begegnen? Warum muss Yoh mit Tamara verliebt sein? Warum musste er mir sagen, dass er mich liebt? Warum... warum muss ich noch in ihn verliebt sein? Ich weiß nicht, wie lange ich so dasitze und weine, aber irgendwann höre ich auf. Meine Tränenflüssigkeit war wohl verbraucht.
Es ertönt die Klingel der Haustür. Wahrscheinlich hat meine Mutter den Schlüssel vergessen, geht es mir durch den Kopf. Ich denke mir nichts Böses und öffne die Tür. Doch vor mir steht nicht wie gedacht meine Mutter, sondern...Tamara!
So, das wars erstmal. Was denkt ihr, was will Tamara von Anna? Wenn ihr ne Ahnung habt schreibt mir ne ENS oder schreibt's mit in euer Kommi. Ihr schreibt mir doch eins, oder? >hundeblick aufsetz<
Ciao euer Steinbock^^