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Die unzertrennlichen Brüder

ein Schwertbann und ein Geschwisterproblem
von

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Ein verhängnisvolles Wiedersehen

Meine allererste FanFic handelt von zwei "unzertrennlichen" Brüdern... ;)
 

Ich hoffe ihr habt Spaß dabei und erfreut mich mit netten Kommentaren (negative Urteile dürfen natürlich auch dabei sein, macht es aber nicht zu vernichtend, das ist schließlich mein erster Versuch...:))
 

Also los:
 

Sesshomaru lehnte sich an die Wand und blickte missmutig auf seinen schlafenden Bruder neben sich. Das durfte doch einfach alles nicht war sein, das durfte es einfach doch nicht...

Und schuld daran war nur dieses verdammte Tensaiga oder Tessaiga oder dieser nichtsnutzige Dämon, der sich "Schwertmeister" nannte. Schwertmeister, dass ich nicht lache. Nein, schuld war Inu Yasha, dieser idiotische, unfähige, verabscheuungswürdige Halbdämon, der einfach nichts richtig machen kann. Dieses dämliche Halbblut, das er einfach nicht loswerden konnte.

Und dabei hatte der Tag so gut angefangen...
 

Naraku war nahe, die Witterung war eindeutig. Sesshomaru war hochzufrieden, endlich würde er diesen unwürdigen Wurm zertreten können. Er ließ Rin und Jaken zurück und machte sich auf den Weg. Es konnte nicht mehr weit sein.

Gerade als er elegant einen Bach übersprang und stehen blieb, um sich neu zu orientieren, fielen ihm weitere Gerüche auf. Bekannte Gerüche. War Inu Yasha etwa auch in der Nähe? Das konnte lästig werden. Doch er entschied es zu ignorieren.

Plötzlich war Narakus Fährte verschwunden. Auf einmal weg, als hätte es sie nie gegeben.

Sesshomaru runzelte die Stirn. Er konnte sich nicht erklären, was das zu bedeuten hatte. Inu Yashas Witterung und die von einem Teil seines Anhangs war jedoch noch klar zu erkennen. Dazu gesellte sich ein ihm unbekannter Geruch. Der Dämon entschloss sich einfach mal nach zu sehen.
 

Auf der Lichtung nahe eines schroffen Gebirges schlug sich Inu Yasha mit einem menschlich aussehenden Dämon herum. Zunächst hatten er und seine Begleitung Kagome sowie Sango und Miroku geglaubt bei dem schwarzhaarigen, dunkelhäutigen Kerl in schwarzer Rüstung mit dunkelbraunen Krallen handle es sich um einen von Narakus Abkömmlingen. Denn eigentlich waren sie Narakus Spur gefolgt, hatten diese aber dann ziemlich plötzlich wieder verloren und standen schließlich stattdessen diesem merkwürdigen, dunklen Kerl gegenüber.

Er hatte sich selbst als 'Der Schwertmeister' vorgestellt und dreist von Inu Yasha verlangt, er solle sein Schwert Tessaiga heraus rücken. Der Halbdämon hatte sich diese unbegründete Dreistigkeit natürlich nicht gefallen lassen und hatte sein Tessaiga nur zum Kämpfen heraus gerückt bzw. hatte dem sogenannten 'Schwertmeister' eine damit verpasst. Doch der zeigte sich davon nicht sehr beeindruckt und schlug mit einem blendenden Energieblitz in Form eines Schwertes zurück. Inu Yasha wehrte den Gegenschlag ab und versuchte eine neue Attacke. Seine Begleiter, die ihm helfen wollten, schickte er nicht gerade höflich und dankbar in den Schutz einiger Felsen zurück. Noch wollte er versuchen den unverschämten Kerl allein zu besiegen.

Als er zum Sprung ansetzte und Tessaiga mit ganzer Wucht auf seinen Gegner niederbrechen lassen wollte, wich der dunkle Dämon geschickt aus, hüpfte leichtfüßig über ihn hinweg und versetzte ihm einen Schlag mit einem schmalen, blaumetallischen Schwert ins Gesicht. Inu Yasha landete etwas ungeschickt und schmeckte Blut. Seine Wange hatte einen sauberen Schnitt abbekommen.

Wütend drehte sich der Halbdämon um und starrte dann überrascht in das kühle Gesicht von Sesshomaru. Wo kam der denn jetzt plötzlich her?

"Inu Yasha", sagte die ihm verhasste, arrogante Stimme seines Halbbruders spöttisch, "wie ich sehe, übst du dich gerade ein wenig im Schwertkampf. Leider habe ich keine Zeit deinen fruchtlosen Bemühungen zuzusehen. Eigentlich will ich nur wissen, wo Na..."

"Wer bist du? Misch dich gefälligst nicht ein, du verlauster, schimmeliger Flohsack." ertönte eine grollende Stimme in Sesshomarus Rücken, wo Inu Yashas Gegner gelandet war.

Sesshomaru, der mitten zwischen den beiden Kontrahenten stand, drehte sich wortlos um. Er mochte es nicht besonders, wenn er unterbrochen wurde. Noch weniger mochte er es, wenn jemand in Form einer niederen Kreatur versuchte ihn zu beleidigen. Er zog sein Schwert Tokijin und vollzog damit eine leichte Drehung. Eine heftige Druckwelle raste auf den dunklen Dämon zu und warf den Überraschten fast um. Doch der fing sich schnell wieder und erzeugte mit seinem blauen Stahl eine Art Bannkreis, an der die Druckwelle abprallte und zurückgeschleudert wurde.

Sesshomaru sprang hoch und wich flink seitlich seinem zurückgeschlagenen Angriff aus.

Anmutig und unbeeindruckt landete er neben Inu Yasha, der zufällig auf diesselbe Seite vor der abgeprallten Druckwelle ausgewichen war. Da der Halbdämon allerdings etwas spät gesehen hatte, was passiert war, weil Sesshomaru davor gestanden war und ihm die Sicht genommen hatte, war sein hastiger Sprung und die Landung etwas uneleganter ausgefallen. Eine Tatsache, die ihm einen abschätzigen Blick von seinem Bruder einbrachte und sauer machte.

"Das ist mein Gegner", keifte Inu Yasha in das spottende Gesicht seines Bruders, "also halt dich da raus. Irgendwelche unwichtigen Fragen kannst du mir auch nachher stellen."

"Unwichtig?" Sesshomarus erwidernde Stimme nahm einen drohenden Unterton an.

"Hey, ihr nehmt mich wohl nicht ernst", rief der 'Schwertmeister' am anderen Ende der Lichtung, er fühlte sich offensichtlich übergangen.

Das reizte Inu Yasha nur mehr. Genug gescherzt, es war Zeit eine härtere Gangart einzuschlagen. Erst musste er diesen schwarzen Deppen erledigen und sich dann um diesen lästigen Kerl von Bruder kümmern.

Inu Yasha hob sein Schwert und setzte zu einem erneuten Schlag an. Doch der 'Schwertmeister' warf etwas Pfeilartiges darauf und schlug ihm damit Tessaiga aus der Hand. Es flog einen Meter und polterte zu Boden, verdutzt sah ihm Inu Yasha nach. Sein Bruder grinste nur.

"Tja", grinste auch der 'Schwertmeister', "das war wohl nix."

"Na, so beeindruckend war deine Vorstellung nun auch wieder nicht, du sogenannter 'Schwertmeister'." murrte Inu Yasha.

Der 'Schwertmeister' lachte nur.

"Du wirst dich wundern, was ich sonst noch so drauf habe!"

Inu Yasha schnaubte nur verächtlich, packte schnell sein gefallenes Schwert wieder und hob es für einen erneuten Schlag.

Sesshomaru schien dagegen jegliches Interesse am Kampf verloren zu haben, denn er hatte Tokijin wieder in seinen Gürtel geschoben und stand reglos neben seinem Bruder. Offensichtlich erachtete er es unter seiner Würde sich noch weiter um diese Angelegenheit zu kümmern, sofern er nicht angegriffen wurde. Allerdings wandte er sich auch nicht ab oder ging weg, sondern schaute unbewegt zu. Vielleicht hatte der Bannkreis des Schwertmeisters seine Aufmerksamkeit erregt und er wollte sehen, ob weitere Tricks des dunklen Dämon möglicherweise irgendwelche Schwachstellen von Tessaiga aufdecken konnten.

Inu Yasha holte kräftig Schwung und wollte gerade auf der Windnarbe zuschlagen, da streckte der schwarze Dämon seine krallenbewehrte Hand aus und rief laut: "Komm. Tessaiga!"

Bevor Inu Yasha zuschlagen konnte, riss ihm ein kräftig saugender Wind das Schwert aus der Hand und es flog geradewegs mit dem Griff voran auf die Hand seines Gegners zu. Dieser ergriff das ihm entgegen kommende Schwert, ließ es aber sofort wieder aufjaulend los. Tessaiga polterte auf die Füße des Schwertmeisters, der schmerzverzerrt seine verbrannte Hand schüttelte.

"Tja, damit hast du wohl nicht gerechnet, du Witzfigur von 'Schwertmeister'." lachte Inu Yasha auf und sprang mit hochgereckter Hand auf seinen abgelenkten Gegner zu.

"Sankontess-...Autsch!"

Gerade als Inu Yasha seinem überraschten Gegner seine Krallen in den Hals schlug, traf ihn etwas Hartes am Hinterkopf und er knallte unsanft zusammen mit seinem Feind auf den Boden. Der dunkle Dämon löste sich in schwärzlichen Nebel auf und verschwand. Inu Yasha rollte sich etwas zurück, setzte sich mühsam auf und rieb seinen Kopf.

"Aua, was war das denn?!"

"Hey, gib sofort Tensaiga wieder her!"

Verwirrt sah Inu Yasha auf und schaute zu Sesshomaru, der ihn verärgert, aber auch leicht verblüfft anstarrte. Was hatte er gesagt?

Etwas Drückendes stach ihn in den Hintern und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder von Sesshomaru ab. Offenbar war er bei seinem Sturz auf Tessaiga gelandet. Er rappelte sich auf und sah dann erstaunt zu Boden. Dort lag nicht nur Tessaiga, sondern auch das von seinem Bruder ungeliebte Tensaiga! Wie war das denn hierher gekommen?

Etwas belämmert blickte Inu Yasha wieder zu Sesshomaru, der zunehmend gereizt zu werden schien und auf ihn zukam. Auch Kagome, Sango und Miroku, die geschützt hinter den Felsen alles beobachtet hatten, näherten sich mit erstaunten Blicken.

"Los, heb Tensaiga auf und gib es mir zurück." hörte Inu Yasha die kühle, aber durchaus verärgerte Stimme seines Bruders.

"Was ist denn überhaupt passiert?"

Doch Sesshomaru hatte offensichtlich keine Lust auf Diskussionen, drohend zielte er mit Tokijin auf Inu Yasha.

"Nur die Ruhe", versuchte Kagome zu vermitteln und beantwortete dann Inu Yashas Frage: "Als der schwarze Schwertmeister-Dämon oder was auch immer er war den Sog auslöste und Tessaiga nehmen wollte, ist Tensaiga plötzlich aus seiner Scheide deinem Schwert hinterher geflogen. Da du gerade im Weg standest, hast du es an den Kopf gekriegt. Keine Ahnung, warum das Ding das gemacht hat."

Mit ihrem letzten Satz sah Kagome fragend zu Sesshomaru, doch der schien bisher auch keine so rechte Antwort auf das seltsame Verhalten seines Schwertes zu haben. Es war ihm scheinbar auch egal. Er wollte bloß sein Eigentum zurück und richtete weiterhin drohend Tokijin auf Inu Yasha. Der ließ sich davon allerdings überhaupt nicht beeindrucken.

"Heb dein Schwert gefälligst selbst auf", sagte er wütend, "ist schließlich nicht mein Problem, wenn das Ding dir abhaut. Sei froh, dass ich dir für die Kopfnuss, die ich abgekriegt habe, nicht Tessaiga auf die Birne knalle!"

"Das kannst du gerne versuchen", erwiderte Sesshomaru kalt, "fragt sich nur, wer wirklich nachher mit gespaltenem Schädel dasteht." Mit einem bösartigen Grinsen hob er leicht Tokijin.

Inu Yasha packte Tessaiga und machte einen Satz auf seinen Bruder zu, blieb aber dann auf einmal erstarrt stehen und glotzte verdutzt auf sein Schwert. Auch alle anderen starrten verblüfft Tessaiga an. Sogar Sesshomaru blickte verwundert drein und zögerte. Dann zeichnete sich ein leises Entsetzen auf seinem Gesicht ab, das aber von den anderen nicht bemerkt wurde.

Tessaiga hatte sich nicht verwandelt. Doch das allein war nicht der Grund für die allgemeine Verwunderung. Verwunderlich war, dass Inu Yasha nicht nur Tessaiga in der Hand hatte. Als hätte es jemand festgeklebt, hing Tensaiga mit seiner Schneide an der Schneide von Tessaiga.

"Was soll das denn?!" Ärgerlich schüttelte Inu Yasha Tessaiga, um das daran haftende Tensaiga los zu werden, doch es rührte sich nicht und blieb unverändert kleben.

Nun wurde es Sesshomaru, in dem ein schrecklicher Verdacht aufkeimte, zu bunt. Er ließ Tokijin fallen und packte Tensaigas Griff, der ihm entgegen ragte. Kräftig riss er das klebende Schwert zu sich hin und Inu Yasha wäre beinahe durch den Schwung mitgerissen worden, hätte er nicht rechtzeitig dagegen gehalten. Beide Brüder zogen nun kräftig in entgegengesetzte Richtungen, doch die beiden Schwerter lösten sich nicht voneinander.

Kagome, Sango und Miroku schauten verdutzt zu und wussten nicht so recht, ob sie lachen oder entsetzt sein sollten.

In Sesshomaru verhärtete sich sein fürchterlicher Verdacht. Die Erkenntnis daraus wollte er aber weder jemanden mitteilen noch weniger überhaupt wahrhaben. Stattdessen wurde er wütend.

"Lass endlich Tensaiga los!"

"Lass du doch los!"

"Ich warne dich, das ist nicht komisch!!"

"DEIN Schwert klebt da schließlich dran!!"

"Wenn du nicht sofort Tessaiga dazu bringst Tensaiga los zu lassen, kleb ich dir gleich was!!!"

"Kleb dir dein Tensaiga in den Arsch!!!"

Irgendwie wurde den Zuschauern bewusst, dass die Situation, so heiter sie vielleicht sein mochte, zu eskalieren drohte. Andererseits hatten sie nicht die geringste Ahnung, was sie unternehmen sollten.

Plötzlich aktivierte sich Tessaigas Bann gegen Dämonen, lief auf Tensaiga über und verbrannte Sesshomarus Hand. Der ließ sofort Tensaiga los und Inu Yasha, der im Eifer des Gefechts davon nichts mit bekommen hatte, landete durch den Verlust seines unfreiwilligen Tauzieh-Partners auf dem Hintern. Dabei ließ er die Schwerter fallen.

Mühsam bemüht nicht loszuprusten und die Erregung der Brüder durch unbedachtes Lachen auf sich zu lenken, versuchte Kagome zu beruhigen.

"Also hört mal, das bringt doch nichts, vielleicht sollten wir..."

Bevor sie weiter sprechen konnte, war Sesshomaru mit einer Art verzweifelten Wutschrei an die Kehle seines Bruders gesprungen und ließ seine Giftklaue aufflammen. Inu Yasha war ebenfalls nicht untätig aufgesprungen und rammte seinem Bruder seine Krallen in den Bauch.

Jetzt platzte auch Kagome der Kragen.

"Sitz!"

Inu Yasha knallte äußerst unsanft in die Erde und riss dabei Sesshomaru, der immer noch seinen Hals umklammerte, mit auf den Boden. Diese Aktion erwies sich insofern als nützlich, weil beide Brüder dabei heftig mit den Köpfen zusammen stießen und zunächst leicht betäubt liegen blieben.

"Bravo", meinte Miroku, "sowas hätten wir schon viel früher mal probieren sollen."

"Naja", sagte Sango, "vielleicht auch nicht. Wahrscheinlich erleben wir jetzt gleich eine Art von Geschwisterversöhnung, indem beide gemeinsam wütend auf uns los gehen."

Kagome war über den Erfolg ihres Wortes freudig überrascht, sie hätte nicht gedacht zufällig gleich beide kurzzeitig außer Gefecht setzen zu können und hatte vorsichtshalber gegen Sesshomaru schon mal ihren Bogen gespannt. Insgeheim stimmte sie nun Sangos Aussage zu, vor allem was Sesshomaru betraf. Als sie bemerkte, dass dieser seine Benommenheit bereits wieder abschüttelte, zog sie schnell einen Pfeil aus ihrem Köcher und legte auf ihn an. Sango wich zurück und packte ihre Waffe. Miroku wich ebenfalls zurück und nestelte an seinen Gebetsperlen, um für alle Fälle sein schwarzes Loch aktivieren zu können.

Sesshomaru stand auf und nahm Tokijin zur Hand. Er musterte die Situation kühl und schien irgendwie zu versuchen seine Wut zu unterdrücken. Vielleicht täuschte das aber nur und er überlegte bloß, wen er als erstes und auf welche Weise für die geschehenen Lächerlichkeiten umbringen wollte.

Mittlerweile kam auch Inu Yasha wieder zu sich und richtete seinen Zorn sofort auf Kagome.

"Sag mal, spinnst du?! Willst du mich an den Boden nageln, damit dieser Vollidiot da mich wehrlos ins Jenseits schicken kann. Du hast sie wohl nicht mehr alle!"

"Und du solltest lieber mal nachdenken anstatt gleich einen Streit vom Zaun zu brechen." lautete Kagomes Antwort. "Anstatt sich gegenseitig umzubringen, wäre es wohl sinnvoller herauszufinden, was mit Tessaiga und Tensaiga passiert ist."

"Es liegt ein Bann darauf und hat die Schwerter untrennbar verbunden." sagte Sesshomaru kalt und merklich unerfreut. Immerhin schien er seinen Zorn eine Weile zurückzuhalten.

Inu Yasha und Kagome starrten ihn an.

"Du kannst erklären, was passiert ist?"

Der Dämon sah sie nur verächtlich an und schwieg. Wie der Bann zustande gekommen war, konnte er sich nicht erklären, aber in seinem Innersten ahnte er die Konsequenzen von den beiden verbundenen Schwertern und diese Aussichten gefielen ihm ganz und gar nicht.

"Vielleicht hat das der schwarze Dämon vorher unabsichtlich ausgelöst, als er Tessaiga zu sich gerufen hat." schaltete sich nun Miroku ein. "Tensaiga ist schließlich das Zwillingsschwert zu Tessaiga und wurde daher vielleicht ungewollt angezogen und irgendwie beeinflusst. Dieser sogenannte Schwertmeister wusste offensichtlich nicht genug über Tessaiga, schließlich wusste er von seinem Schutzbann gegen Dämonen ja auch nichts. Wahrscheinlich hatte er ebenso keine Ahnung von Tensaigas Existenz und daher ist was schief gelaufen."

"Und jetzt kleben die Schwerter zusammen." ergänzte Sango.

"Huh, und wir ärgerlicherweise jetzt auch." knurrte Sesshomaru.

"Häh?" Inu Yasha sah seinen Bruder verständnislos an. "Was meinst du damit?"

Sesshomarus Augen blitzten, erst nach einer kurzen, wütenden Schweigeminute bequemte er sich zu antworten:

"Ich bin an Tensaiga gebunden. Durch die Verbindung von Tensaiga zu Tessaiga bin ich jetzt auch an dich gebunden. Und du an mich."

"HÄH ???" Inu Yasha riss die Augen auf.

Sesshomaru riss fast der Geduldsfaden.

"Auch du bist auf bestimmte Weise an dein Schwert gebunden." erklärte Sesshomaru mit zunehmender Ungeduld. "Tessaiga unterdrückt dein Dämonenblut und schützt dich. Du wirst von ihm beeinflusst genauso wie du es beeinflusst. Diese Bindung zwischen dir und Tessaiga ist nun mit der Bindung zwischen mir und Tensaiga verschmolzen. Damit sind wir ebenfalls untrennbar verbunden, im wahrsten Sinne des Wortes."

Mit offenen Mündern starten nun alle Sesshomaru an.

"Und, äh, was heißt das jetzt genau?" wagte Inu Yasha zu fragen.

Als Antwort bekam er Sesshomarus Klaue an den Hals.

"Das heißt, wir hängen aneinander wie aneinander gefesselte Hunde. Wir können uns nur wenig voneinander weg bewegen. Und einige bestimmte Dinge, die dem einen passieren, passieren dem anderen auch. Wir sind jetzt unzertrennlich, geliebtes Brüderchen!"

"Oh", krächzte Inu Yasha, "das heißt beispielsweise, wenn du mich killst, gehst du ebenfalls drauf und folgst mir in die Hölle, ja?"

Sesshomaru, der kurz davor war, seine Giftklaue in Aktion treten zu lassen, zog die Augen zusammen und bohrte seinen Blick in den von Inu Yasha. Der schaute genauso bösartig zurück und zeigte ein fieses Grinsen.

Einige wütende Blicke später zog Sesshomaru seine Hand zurück und drehte sich demonstrativ ablehnend um. Schweigend steckte er Tokijin zu Tensaigas leerer Scheide in seine seidenen Gürtelbänder. Die verklebten Schwerter ließ er liegen.

Sango und Miroku wechselten einen Blick. Das waren ja reizende Aussichten. Zwei sich hassende, aneinander gebundene Brüder?

"Kann man den Bann brechen?" fragte Kagome.

"Vielleicht." knurrte Sesshomaru, doch der finstere Unterton in seiner Stimme verriet nicht viel Positives. Deutlich wurde daraus auf jeden Fall, dass er nicht wusste, wie der Bann eventuell zu brechen wäre.

"Nun, dann sollten wir versuchen das herauszufinden, nicht wahr?" meinte Sango.

Miroku nickte. "Am besten gehen wir zu Kaede, vielleicht kann sie uns helfen."

"Gute Idee!" Inu Yasha sprang mit wilden Sätzen von seinem Bruder, der ihm den Rücken zuwandte und wohl nicht beachten wollte, weg Richtung Kaedes Dorf.

Ein zornerfüllter Schrei und ein merkwürdiger, plötzlicher und kräftiger Ruck an den Füßen brachte ihn nach zehn Metern mitten im Sprung überraschend wieder auf den Boden. Erneut an diesem Tag landete er unsanft auf seinem Hinterteil.

Erstaunt sah Inu Yasha sich um, was ihn zu Boden gerissen hatte, doch er sah nichts. Aber dafür sah er umso erstaunter, dass Sesshomaru bäuchlings auf dem Boden lag, als hätte ihm jemand unerwartet die Füße weg gezogen.

Mit einem erstickten Wutlaut ins Gras schlug Sesshomaru seine Krallen in den Boden und stieß sich hoch. Blitzschnell war er wieder auf den Beinen und flog zu seinem Bruder. Wieder packte er Inu Yasha am Hals und schüttelte den Verblüfften, der sich auf diese Szene keinen Reim machen konnte, wie einen Hundewelpen durch.

"Du idiotisches Halbblut kapierst einfach gar nichts. Ich habe dir doch gesagt, wir können uns nur wenig voneinander weg bewegen. Wir sind aneinander gefesselt!"

Inu Yasha riss die Augen auf, das durfte doch nicht wahr sein...

"Soll das etwa heißen, wenn ich mich etwas weiter von dir weg bewege, ziehe ich dich an einer Art unsichtbarer Leine hinter mir her?!"

"Oder umgekehrt", presste Sesshomaru zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Wenn du noch einmal ohne Vorwarnung davon hüpfst, bring ich dich um."

"Ach tatsächlich?" erwiderte Inu Yasha bissig. "Wie war das nochmal mit dem 'unzertrennlich' sein und dem 'wie du mir so ich dir' des Banns? Dann kannst du dein Testament ja mit mir zusammen machen."

"Werde nicht zu frech, kleiner Bruder. Vielleicht riskiere ich es lieber mit dir zusammen zu sterben, indem ich dich töte, als dass ich ewig mit einem dreckigen Halbblut zusammen lebe."

Es war wieder einmal höchste Zeit einzugreifen!

"Vielleicht lässt sich das Problem friedlich und möglicherweise gar nicht so schwer lösen." mischte sich Kagome versöhnlich ein und näherte sich vorsichtig den mehr als missgelaunten Brüdern. Sie bemühte sich ein Schmunzeln zu unterdrücken.

"Bitte beruhigt euch", sagte Sango dazu, "vielleicht kann Kaede euch wirklich helfen."

Miroku sagte nichts, er hatte zu viele Probleme damit seinen Gesichtsausdruck zu unterdrücken, der ihn seit dem Anblick von Inu Yashas Absturz und Sesshomarus ungewollten Bauchplatscher befallen wollte. Es war sehr ratsam, dass keiner der Brüder etwas davon merkte. Eigentlich fand er das Leben noch recht schön.

Sesshomaru knurrte nur, ließ Inu Yasha aber los. Der Halbdämon unterdrückte ebenfalls seine mordlüsternen Gedanken. Wegen dieser komischen Schwerterverklebung und der dadurch bedingten Bindung an Sesshomaru hatte er keine Lust zu sterben, nur weil er den arroganten Mistkerl umbrachte.

_ _ _ _ _

Oje, das ist aber keine amüsante Geschichte, zumindest nicht für Inu Yasha und Sesshomaru...

Was es wohl mit den 'verklebten' Schwertern auf sich hat?

Welche Überraschungen wird die 'Verbundenheit' der Brüder noch mit sich bringen?

Und wird man die 'Unzertrennlichen' trennen können?
 

Hoffentlich seid ihr gespannt auf das nächste Kapitel!



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Kagome2010
2018-12-08T16:43:50+00:00 08.12.2018 17:43
omg wie geil ich habe schon tränen in den augen vor lachen
Von: abgemeldet
2006-02-09T09:34:11+00:00 09.02.2006 10:34
Tolle Idee die Brüder aneinander zu "kleben", das kann ja nur heiter werde. *fg*

Bin gespannt wie´s weitergeht.

Bye
Von: abgemeldet
2005-07-25T07:22:49+00:00 25.07.2005 09:22
Meine große Schwester Mariko999 hat mich auf deine FF hingewiesen und gesagt ich solle sie mir doch mal durchlesen. Was ich auch nun tue.
Ich muss sagen, deine Geschichte ist voll genial *lol* Man muss sich das mal bildlich vorstellen mit wie Inuyasha mit dem Hintern den Boden küsst und Sesshoumaru mit dem Gesicht. Da kommt so richtig Freude auf.
Echt supergenial deine Geschichte, so amüsant, zum Todlachen, wirklich *rofl*
Liebe Grüße
von Lina
Von: abgemeldet
2005-04-14T19:45:04+00:00 14.04.2005 21:45
Hahaha! Das war echt genial, wirklich! Ich liebe solche Geschichten zwischen den Brüdern, die sind jedes Mal hundertprozentig amüsant. Und Deine gehört auf jeden Fall dazu!
Liebe Grüße
Mariko
Von: abgemeldet
2005-04-10T00:20:46+00:00 10.04.2005 02:20
XDDDD
lustig XD
geile FF^^
mach schnell weiter^^

lust deine FF hier auszustellen?

www.toaf.de.vu da kann man noch mehr machen ^o^
Von:  Haniel
2005-04-09T10:34:58+00:00 09.04.2005 12:34
man deine geschichte ist echt zum schießen *lach* so was lustiges und spannendes hab ich lange nicht mehr gelesen *weiterlach*
Von:  Nex_Caedes
2005-04-05T21:53:23+00:00 05.04.2005 23:53
Das muss man sich mal vorstellen!
Inu Yasha landest auf seinen 4 buchstaben und Sessohmaru auf der fresse und jetzt gans fest dran denken biss dieses bild wirklichkeit wir und man an einem lachanfall stirbt oder an den folgen.
Die idee ist mal was ganz neues und wirklich irrew komisch.
MFG
Nex Caedes
Von:  Hotepneith
2005-04-05T20:23:02+00:00 05.04.2005 22:23
Eine nette Idee. Das kann echt noch heiter werden.
Und das sieht nach ziemlich viel Ärger aus.Wer ihenn vielleicht helfen könnte, wäre der Schmied der Schwerter...aber mal sehen, was du dir hast einfallen lassen.

Es wäre nett, wenn du mir eine ENS schickst, wenn es weiter geht.

Danke im Voraus.

bye
Von: abgemeldet
2005-04-05T17:28:03+00:00 05.04.2005 19:28
Klasse Idee! Ich stelle mir das jetzt mal so bildlich vor ... wie Inuyasha und Sesshoumaru versuchen, in entgegengesetzte Richtungen zu laufen ... nur um mit den Nasen im Dreck zu landen. Da kommt Freude auf!

Bin mal gespannt, wie es weitergeht ... ;)))


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