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Märchenwirrwarr

von

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Das Buch schließt sich

Märchenwirrwarr – Epilog
 

Entsetzt saßen die Bewohner des Hauses Tendo samt Gästen um den Tisch herum als die Stimme der Erzählerin verklang.

„Das, das kann doch nicht alles gewesen sein…“ Nabikis Stimme zitterte.

Das blonde Mädchen starrte sie verständnislos an und die zweitälteste Tendotochter entriss ihr kurzerhand das Buch. Seite um Seite blätterte sie um, aber die Blätter blieben leer. Kein Wort, keine Zeichnung, nichts. Shampoo schluchzte plötzlich hell auf und über ihren Kopf hinweg sahen sich die beiden Väter betroffen an.

„Warum?!“ ließ die jüngste Tochter ihrem Kummer freien Lauf und wollte schon nach dem Buch greifen, als ein Windstoß sie zur Seite stieß. Die Seiten des großen Märchenbuches blätterten sich zurück, Seite um Seite um Seite. Immer schneller bewegten sie sich und das Knattern der Blätter klang wie Gewehrsalven. Der scharfe Wind wehte den Anwesenden die Haare ins Gesicht und sie mussten den Blick abwenden. Als der Deckel mit lautem Knall zuschlug, brummte der Nachhall des Schlages unangenehm laut in ihren Ohren. Dann senkte sich gespenstische Stille über das Zimmer. Akane war die Erste, die es wagte wieder einen Blick auf den magischen Gegenstand zu werfen.

Ruhig lag es auf dem Tisch. Nur ein großes, altes Buch. Nichts daran erinnerte an seine verhängnisvollen Kräfte. Behutsam streckte das Mädchen seine Hand danach aus, konnte schon fast das polierte Leder unter seinen Fingerspitzen spüren, als es wieder zurückzuckte. Ein strahlendes Leuchten ging von dem Märchenbuch aus, wurde immer heller und trieb allen Tränen in die Augen. Gerade das blauhaarige Mädchen, das so nahe an der Lichtquelle saß konnte nur aus schmalen Schlitzen etwa sehen. Aber es weigerte sich beharrlich die Augen zu schließen. In dem Leuchten waren nämlich die Gestalten ihrer verschwundenen Freunde zu erkennen. Es erinnerte ein wenig an einen zurückgespulten Film. In schneller Abfolge waren einzelne Szenen aus den gelesenen Märchen zu erkennen. Und andere, unbekannte Szenen, die sich irgendwo in diesem Buch abgespielt haben mussten, ohne dass die Tendos und ihre Gäste etwas davon mitbekommen hatten. Das Licht war so hell geworden, dass man die Figuren darin kaum mehr erkennen konnte. Aber kurz flackerte das Bild der schlafenden Prinzessin in ihrem Turmzimmer auf, wurde intensiver, deutlicher erkennbar. Das Leuchten schwand und mit ihm das Turmzimmer, aber die Gestalt der Schlafenden blieb. Akanes Herz pochte laut und schnell, als Hoffnung sie zu erfüllen begann. Die Gestalt gewann stetig an Konstanz und nach einem letzten grellen Aufblitzen verschwand das Licht und das Mädchen lag auf den sauberen Tatamimatten des Tendohaushalts. Nur war es nicht mehr Ranma als Dornröschen, das da lag. Nein, auf dem Boden des Wohnzimmers lag ein blasser und durchnässter Prinz – Ryoga.

Mit einem spitzen Schrei sprang Akane auf, schaute sich wild um und rannte dann in die anderen Zimmer des Hauses, um Ranma zu finden. Kasumi und Nabiki kümmerten sich währenddessen um den Bewusstlosen.
 

~ ~ ~
 

„Ryoga? Du musst endlich deine nassen Sachen ausziehen sonst erkältest du dich noch…“

Stur verharrte der Braunhaarige am Boden, den Blick auf das Buch geheftet, wie schon seit Stunden.

Ratlos wandte Kasumi sich ihrem Vater zu. Sie drei waren die einzigen, die sich noch im Wohnzimmer befanden. Nachdem klar geworden war, dass Ranma nicht in einem der anderen Räume aufgetaucht war hatte Nabiki ihre haltlos schluchzende Schwester ins Bett gebracht und war bei ihr geblieben, um sie zu beruhigen. Vater Saotome war blass und zitternd aufgestanden und hatte den Raum verlassen um in einer stillen Ecke des Dojos seiner Trauer um den verlorenen Sohn nachzugeben. Die Gäste von Außerhalb waren von Kasumi sanft aber bestimmt nach Hause geschickt worden. Alle waren sie sehr betroffen und still gewesen. Die kriegerische Shampoo hatte still an der Schulter des kurzsichtigen Chinesen geweint, als die beiden zusammen gegangen waren.

Der Herr des Hauses räusperte sich umständlich und trat dann neben den Jungen. Seine Hand legte sich väterlich auf Ryogas kalte Schulter.

„So geht das nicht, Junge. Du musst jetzt erstmal an dich denken. Nimm ein heißes Bad, zieh trockene Kleidung an und überlege dir dann, was du für deinen Freund tun kannst.“

Der Griff um Ryogas Schulter wurde fester, die Stimme leiser und eindringlicher.

„Es bringt doch nichts nur das Buch anzustarren. Wenn du dir hier den Tod holst ist niemandem geholfen.“
 

Langsam hob der Kampfsportler mit dem kaputten Orientierungssinn den Kopf, schaute Herrn Tendo aus leeren Augen an. Dann wandte sich sein Blick wieder dem Buch zu.

Keine Veränderung. Seit Stunden hatte sich nichts getan. Weder als er das Buch verzweifelt geschüttelt und daran gerissen hatte, noch als er still und beinahe reglos in stummen Gebeten und Flehen davor ausgeharrt hatte. Kein Licht war erschienen. Die magischen Tore zur Märchenwelt waren verschlossen geblieben. Und Ranma…

„…ich bleibe da und beobachte für dich das Buch. Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, falls sich auch nur die kleinste Möglichkeit bietet Ranma zurück zu holen, “ fügte der Erwachsene leise hinzu, als er dem Blick des Jungen gefolgt war.

Langsam nickte der Braunhaarige und stand schwerfällig auf. Seine Beine waren von dem langen Knien ganz taub geworden und er wäre gefallen hätte ihn der andere nicht am Arm gehalten. Schwach befreite er sich nach ein paar Momenten der Gewöhnung aus dem Griff des Älteren, taumelte kurz und ging dann selbstständig Richtung Bad. Die besorgten Augenpaare von Vater und Tochter folgten ihm.
 

Mechanisch zog sich der Junge im Vorraum zum Bad aus. Achtlos fielen die fremdartigen Kleidungsstücke zu Boden. Er dachte nicht daran ein Handtuch mit reinzunehmen, als er den Baderaum betrat. Ohne sich wie üblich vorher zu waschen stieg er sofort in die geräumige Wanne. Das heiße Wasser brannte auf seiner unterkühlten Haut aber Ryoga ignorierte den Schmerz. Sein getrübter Blick fiel auf die Seife, die in einer Schale an der Wand lag. Sie war grün. Grün wie das Har des Meermädchens, das Ranma zuletzt gewesen war. Schnell griff er danach, doch die Seife entglitt seinen Finger und fiel ins Wasser.

Tränen sammelten sich in den braunen Augen. Selbst dieses Stück Seife konnten seine nutzlosen Finger nicht halten. Er war nutzlos. Nutzlos und dumm. Und wegen ihm war Ranma, war Ranma – was hatte er nur getan?

Die an der Wasseroberfläche treibende Seife stieß beinahe unmerklich an sein aufgestelltes Bein. Erneut griff er danach und diesmal konnte er sie halten. Eine schaumige Schicht hatte sich um den seifigen Kern gebildet und automatisch begann er sich damit zu waschen. Schaum tropfte von seinem Körper und sammelte sich auf dem Wasser. Schaum…

Kraftlos sank seine Hand zurück ins Wasser und eine neue Welle heißer Tränen suchte sich einen Weg über seine blassen Wangen. Die Seife entglitt zum zweiten Mal seinen Fingern, als er aus tränenverschleierten Augen die Schaumberge vor sich anstarrte. In einem plötzlichen Anfall von Verzweiflung griff er nach dem Schaum und versuchte ihn mit bloßen Händen zu fassen, an sich zu drücken. Doch so stetig wie seine Tränen auf den wenigen Schaum fielen, rann ihm dieser wieder durch die Finger.

‚Ich liebe dich, du Idiot‘ hörte er wieder die Stimme seines Freundes. Er fühlte sich auf das Schiff zurückgesetzt. Fühlte die rauen Planken unter seinen bloßen Füßen, das sanfte Heben und Senken des Gefährts. Schmeckte die salzige Luft auf seiner Zunge. Sog den Geruch nach See mit jedem hastigen Atemzug ein. Spürte den Wind, der Ranmas Kleid aufbauschte und dann ihm ins Gesicht wehte. Sah die Traurigkeit und Verzweiflung im Blick des anderen, die von einem Gefühl so tiefer und reiner Liebe überstrahlt wurden, dass Ryogas Herzschlag sich beinahe verdoppelte, bevor er für einige Momente aussetzte. Vor seinen entsetzten Augen löste sich alles an dem Meermädchen in Schaumbläschen auf, der Körper fiel nach hinten…

„Ranma. Ranma! Ranmaaa!!“
 

Sein verzweifelter Schrei hallte durchs Haus, verband sich mit Akanes Schluchzen und Herrn Saotomes gemurmelten Gebeten. Nabiki wandte den Blick von ihrer Schwester und starrte stattdessen nachdenklich die Wand an. In der Zeit, die die beiden jungen Männer in dem Buch verbracht hatten war viel mehr passiert, als sie alle ahnen konnten. Sie hatte nur einen Bruchteil dessen gelesen, was passiert war. Und während für die jedes Märchen nicht länger als ein paar Minuten, maximal eine Stunde gedauert hatte, waren die beiden jedes Mal ganze Tage und Wochen in der jeweiligen Welt des Märchens gewesen. Ganz allein auf sich gestellt und keinen anderen Vertrauten als den jeweils anderen hatte sich zwischen ihnen ein Band entwickelt, das stärker war als alle Fesseln der Macht des Märchens. Etwas hatte sich in ihnen entwickelt. Sie verändert. Und was daraus entstanden war hatten sogar sie als Leser spüren können. Soviel Gefühl. Soviel Leid.
 

„Ranma…“

Noch immer starrte Ryoga aus verschleierten Augen den Rest Schaum in seinen Händen an.

„…ich liebe dich doch auch…“

Sanft senkten sich seine Lippen auf den Schaum, ignorierten den seifigen Geschmack. Dieser Kuss galt allein Ranma. Ranma, der es geschafft hatte ihm seine Liebe zu gestehen, während er selbst den anderen nicht einmal erkannt hatte. Ranma, den er mit jeder Faser seines Körpers liebte – und von dem er jetzt ewig Abschied nehmen musste. Der durch sein eigenes Verschulden nie wieder zu ihm zurückkehren würde. Dem er nie diese drei Worte sagen konnte.

Vorsichtig löste er sich wieder und entließ den Schaum mit einem traurigen Lächeln zurück ins Wasser wo er sich mit den restlichen Bläschen wieder zu einem dichten Teppich verband. Mit einem leisen Seufzer schloss er die Augen, leerte seinen Geist und als sich seine Lider wieder hoben hatte sich der Ausdruck in seinen Augen grundlegend geändert. Eine harte Entschlossenheit lag nun darin, die den Bewohnern des Hauses eine Heidenangst eingejagt hätten, könnten sie ihm jetzt in die Augen sehen. Die Entschlossenheit eines Mannes, der glaubte das Glück seines Lebens und damit zugleich den Sinn seines weiteren Lebens verloren zu haben. Er griff nach der Halterung, die ein Aussteigen aus dem Bad erleichterte, und hielt mitten in der Bewegung inne, als der Geruch nach Meer seine sensiblen Sinne streifte. Irritiert schnupperte er in der Luft. Aber es bestand kein Zweifel, der Geruch, der sich plötzlich aufdringlich intensiv im ganzen Badezimmer ausbreitete war der von Salz, Algen und Fisch.

Aber warum?

Sein suchender Blick fiel auf den Schaum und eine tiefe Falte erschien auf seiner Stirn, als sich seine Augenbrauen zusammenzogen. Irgendwas war anders. Es schien als würde der Schaum sich bewegen. In einer Art Strudel wurde der Schaum vom Rand der Wanne zur Mitte gezogen, ballte sich dort zusammen, wuchs in die Höhe. Mehr Schaum als sich tatsächlich in der Wanne befinden konnte wirbelte nun um ihn herum. Das Schaumgebilde begann Form anzunehmen. Langsam formten sich Gliedmaßen, ein Kopf, Arme… als sich der Schaum mehr und mehr verdichtete ging plötzlich ein helles Leuchten von ihm aus. Geblendet schloss Ryoga seine Augen.
 

Der Geruch nach Meer hatte sich drastisch reduziert, als er sie wieder öffnete. Der Schaum war restlos verschwunden. Ryoga starrte auf die Stelle zwischen seinen Beinen, wo sich die Schaumperson herausgebildet hatte. Eine kleine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er jetzt wirklich durchgedreht war und man ihn in die nächstbeste Klapsmühle stecken würde. Eine laute und aufgeregte Stimme in seinem Herzen begann zu jubeln und zu tanzen. Denn dort vor ihm, nur Zentimeter von ihm getrennt lag niemand anders als… Ranma. Er sah in das vertraute Gesicht des Freundes, die schwarzen Strähnen fielen ihm nass in die Stirn, der bloße Oberkörper mit den makellosen hellen Schultern. Durch eine Restbewegung des zuvor aufgewirbelten Wassers streifte ein Bein des anderen sein eigenes und Ryoga konnte die glatte kühle Haut spüren. Es war kein Traum, aber…
 

…aber er wusste, dass Ranma tot war. Nach seinen letzten Worten an ihn, sein unerwidertes Liebesgeständnis, als er rückwärts über Bord gefallen war und sein Körper sich in den Schaum des Meeres verwandelt hatte, in diesem Moment, das hatte Ryoga gespürt, war Ranma Saotome gestorben. Seine Seele hatte sich von seinem Körper gelöst, inmitten der glitzernden Bläschen wie eine kleine Sonne gestrahlt und war dann verschwunden. Ranma war gestorben. Und jetzt war sein Körper zu ihm zurückgekehrt.

Zitternd saß er da und starrte die Erscheinung an. Die viel zu blasse Haut, die Reglosigkeit, das so überaus sanfte Gesicht mit den geschlossenen Augen. Sein Mund öffnete sich in stummer Qual, doch kein Ton kam über seine Lippen. Er wollte sich bewegen, den schmalen Körper an sich ziehen, aber er konnte nicht. Wie gelähmt schaffte er es nicht einmal den Blick abzuwenden. Sein Kopf war wie leergefegt. Ranma war…
 

„Idiot, das hat ziemlich lang gedauert…“ drang plötzlich die gemurmelte Stimme des Schwarzhaarigen zu ihm durch. Fassungslos sah er mit an wie erst ein Finger zuckte und sich dann der gesamte Körper vor sich zu bewegen und strecken begann. Blinzelnd öffneten sich die Augen und ein teils vorwurfsvoller, teils erleichterter und zärtlicher Blick traf den Erstarrten. Ungelenk richtete Ranma sich auf.

„…da sitzt du wochenlang in dieser Märchenwelt fest und vergisst, dass man tote Menschen mit einem Kuss wieder zum Leben erwecken kann? Man, ich hab mich in so blöden Schaum verwandelt und musste übers Meer treiben und – Ryoga?“

Überrascht brach der junge Mann ab, als sich Ryogas Körper plötzlich selbstständig gemacht und seine Arme und den anderen geschlungen hatte. Eng zog er Ranma an sich. In seinem Inneren drehten sich die Gefühle in einem wirren Mix. Sein Körper bebte, der Griff um Ranma verstärkte sich. Fest hielt er ihn, spürte ihn, spürte die Wärme, das Heben und Senken der Brust, den kitzelnden Atem auf seiner Haut. Erneut verließen Tränen seine Augen und tropften in das Badewasser.

Zögerlich und vorsichtig schob Ranma seine Hände zwischen Wannenrand und Ryogas Rücken, um die Umarmung zu erwidern.

„Sht, ist ja gut… ich bin wieder da. Du hast mich zurückgeholt…“ etwas plump verließen die Worte den Mund des Sportlers, der mit solchen Situationen nicht umgehen konnte.

Ein Schluchzen verließ die Lippen des Brünetten und brach endgültig den Damm seiner Reglosigkeit. Hemmungslos weinte er sich an Ranmas Schulter die Seele aus dem Leib, ließ all seinen Emotionen freien Lauf. Seiner Trauer, seinem Schmerz, seiner Hoffnungslosigkeit, seinen Schuldgefühlen, seiner Dankbarkeit, seiner Erleichterung, seiner Liebe… und Ranma hielt ihn währenddessen hilflos im Arm und versuchte verzweifelt mit beruhigenden Worten den endlosen Tränenstrom zu stoppen. Aber Ryoga nahm sie gar nicht wahr. Er war völlig außer sich, unfähig seinen ausströmenden Gefühlen Einhalt zu bieten. Und als Ranma dies schließlich einsah, löste er sich mit etwas Kraftaufwendung weit genug vom Körper des anderen, um ihn fest zu küssen.
 

„Siehst du, ein Kuss schafft alles.“

Lächelnd schaute er seinem Freund in die Augen, bevor er sanft die letzten Tränenspuren wegküsste.

„Merks dir einfach, falls du mich mal wieder aufwecken willst…“

Dieses Lächeln, diese Augen. Ryoga hatte geglaubt, sie nie wieder zu sehen. Hatte sich selbst fest davon überzeugt, dass er den anderen getötet hatte. Dass es unwiederbringlich war. Dass er… ein Gedanke manifestierte sich in seinem Kopf und nahm sofort sein gesamtes Wesen in Beschlag.

„Ranma, ich liebe dich.“

Schnell verließen die Worte seinen Mund. Keine Sekunde länger wollte er diese Chance verschwenden. Die Chance, die ihm geschenkt wurde. Die Chance Ranma doch noch seine Gefühle zu offenbaren.

Der Kopf vor sich senkte sich etwas, schwarzes Haar versperrte ihm die Sicht auf Ranmas Gesichtszüge. Aufgeregt und besorgt begann sein Herz schneller zu schlagen.

„Weißt du, was du da sagst? Bist du dir wirklich sicher?“

Die leise Stimme drang direkt zu seinem Herzen durch.

„Ja, ja. Ich weiß- ich bin mir sich- ich liebe dich.“

Die Worte verhedderten sich, drehten sich in Ryogas Mund als er eilig versuchte die Zweifel des Geliebten zu zerstreuen. Doch auf seine Worte folgte erst Stille, die ihn unruhiger machte und sein Herz so unregelmäßig schlagen ließ, dass er befürchtete, dass es jeden Moment seinen Geist aufgab.

„…Idiot…“

Sein Herz stand still und er vergaß zu atmen. Das konnte doch nicht wahr sein. Es konnte doch nicht sein, dass…

„…das hat wirklich verdammt lang gedauert.“

Und im nächsten Augenblick fand sich der Braunhaarige in einem erneuten Kuss Ranmas wieder. Die intensiven Gefühle des anderen strömten durch seinen Körper, brachten sein Herz wieder zum schlagen und nahmen ihm auch noch das letzte Quäntchen Luft zum Atmen. Aber so schnell wie sie gekommen waren, zogen sich die Lippen auch schon wieder zurück. Ryoga holte tief Luft und begann laut ein und aus zu atmen, aber schon nach zwei, drei Atemzügen lehnte er sich nach vorne und begann nun seinerseits Ranma leidenschaftlich zu küssen. Ja, er war ein Idiot. Sie waren beide Idioten. Und jetzt, jetzt waren sie endlich zusammen. Sie hielten sich in den Armen, sie küssten sich. Das natürliche Gleichgewicht der Welt war wieder hergestellt.
 

Schnell baute sich die Spannung zwischen ihnen weiter auf. Ihre Haut glühte und Hitze schoss ihnen durch die Körper. Das Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut vernebelte ihre Sinne. Ohne sein Zutun bewegten sich Ryogas Hände über Ranmas Rücken nach unten, drückten kurz die festen Pobacken, bevor er den schlanken Körper leicht anhob und auf seinen Schoß zog. Schlagartig schoss die Temperatur weiter in die Höhe und kleine Töne der Wonne flossen in den Kuss. Der Schwarzhaarige schmiegte sich eng an seinen Gefährten, genoss das Kribbeln, das durch seine Nervenbahnen lief. Die Luft war erfüllt von einem Versprechen, dem Versprechen ihrer gegenseitigen Liebe. Und diesmal, das wusste er, würden sie endlich eins werden. Es gab keine Macht des Märchens, die sie im letzten Moment noch umleitete, die das Märchen zu Ende brachte, die sie beide einfach einschlafen ließ. Keinen Zeitdruck, der ihnen nur Zeit für ein paar flüchtige, intensive Berührungen ließ. Nein, diesmal war alles perfekt. Sie waren frei, sie waren allein, sie hatten alle Zeit der Welt und sie hatten sich. Pure Euphorie floss durch seine Adern und glücklich intensivierte er ihren Kuss, bevor er plötzlich abbrach.

Benommen öffnete Ryoga die Augen als sein hitziger Freund so plötzlich den Kuss abbrach und sich in seinen Armen versteifte. Nur schwach streifte ihn ein Gefühl von Besorgnis, ob er irgendetwas falsch gemacht habe. Ranmas Liebe und Wärme füllten ihn komplett aus und ließen keine negativen Gefühle zu. Dennoch wunderte ihn das Verhalten des anderen etwas.

„Ranma?“

Die zu Schlitzen verengten Augen seines Gegenübers ließen ihn nun doch etwas besorgter werden.

„Ranma, was-?“

„Boah, ne ey, das darf doch nicht wahr sein!“ tobte Ranma plötzlich los.

„Mach sofort das Buch zu, hast du verstanden? Mach es ZU. Das ist UNSER LEBEN und nicht irgendeine billige Peepshow. Wenn du Männer beim Sex bespannen willst such dir eine nette Fanfiction und lies die. WIR stehen nicht zur Verfügung. Und schau meinen Freund nicht so an. Das ist MEIN Freund, kapiert? Such dir nen anderen. Wie würde es dir gefallen, wenn man dein Privatleben irgendwo im Internet nachlesen könnte? Hah, siehst du, da hat es dir die Sprache verschlagen. Außerdem hattest du jetzt genug Spaß. Die Märchenstunde ist vorbei. Der Vorhang zu, das Theater bis auf weiteres geschlossen. Siehst du nicht das dicke fette BITTE NICHT STÖREN? Nein? Na jetzt hast dus gesehn. Also mach endlich das Buch ZU. Zu. ZU. Zuuuuuu…“
 

~ ~erzwungenermaßen das ENDE~ ~
 

Es hat wirklich lange gedauert, aber hier nun das Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen. Es kann sein, dass ich irgendwann, wenns mir in den Fingern juckt weitere Bonus-Märchen anfüge, aber die Hauptstory hat hiermit ihr Ende genommen. Vielen Dank fürs Lesen! Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Leben und ein happily ever after ^__^

Das Akkichan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  shibui
2010-03-16T12:53:07+00:00 16.03.2010 13:53
ich hätte echt nicht gedacht, daß du die Story noch fertig bekommst *gg* das Kapitel vor dem Epilog hat mich erstmal total geschockt und wenn ich da schon ein Kommi geschrieben hätte, wäre das alles andere als positiv gewesen, deswegen wollte ich erstmal den Epilog abwarten. und Gott sei Dank, hast du da ein Happy End gebracht *aufatmet* ich hab mir ja schon gedacht, was passieren würde, wo es hieß, Ryoga soll doch erstmal ins Bad gehen XD war echt süß und es stimmt total, was Ranma dem Leser (also mir) vorgeworfen hat, ich hab total seinen Freund angestarrt *sabber* Ryoga ist so sexy und süß *schmacht* schade, daß da nicht noch ein süßer kleiner Lemon gefolgt ist, wo die beiden sich mal so richtig schön gegenseitig vernaschen *_*
aber es war auch so ein schönes Ende (hat es eigentlich eine Bedeutung, daß bei einem Kap noch 90% steht?)

also, war eine tolle Story, ein wunderbares Pairing und eine außergewöhnliche, sehr kreative Storyidee^^ schade, daß du zu Ranma1/2 nichts weiter schreibst, aber ich war schon froh, daß es überhaupt was zu dieser Serie und diesem Pairing auf Mexx gegeben hat^^

vielleicht lesen wir uns mal wieder,
lg shibui^^
Von: abgemeldet
2010-03-15T16:12:47+00:00 15.03.2010 17:12
*abschlusss applaus*
es wahr spitze *daum hoch*
*grins*


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