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Tensaigas endgültige Bestimmung

Sesshoumaru's Eltern
von

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Uzumes Spiegel

In Toutousais Werkstatt:
 

Niemand wusste, was dies nun bedeutet sollte. Myoga drehte sich derweil zu Toutousai. "Komm doch mal bitte her und erkläre ihnen, warum die Gebieterin das gemacht hat und vor allem, was der Herr damit dann gemacht hat." Der Schmied blickte sehr frustriert. Dieses Detail würde das Kraut nun auch nicht mehr fett machen. Toutousai konnte sich trotz allem nicht des Eindrucks erwehren, dass Myoga ihn gezielt einbinden wollte, damit er ein etwaiges Echo nicht alleine ertragen mußte. Zumindest Inuyasha hatte versprochen ihn zu beschützen, beruhigte sich der Schmied selbst wieder und wieder. Nach einem giftigen Blick zu Myoga schilderte er den Zusammenhang und die Bedeutung knapp. "Euer Vater war ziemlich vom Einsatz der Windenergie fasziniert. Die Herrin hatte ihm dieses Bruchstück gegeben, auf das er sich daraus ein eigenes Schwert schmieden lassen konnte. Ohne weiteres ging das nicht, weswegen ein weiterer Fangzahn Eures Vaters zusammen mit dem Bruchstück zu einem Schwert geschmiedet werden mußte. Auf diese Weise war er in der Lage die Energie zu nutzen und das Schwert überhaupt aktivieren zu können." Toutousai brach für einen Augenblick ab, als alle an ihm vorbei starrten. Zu gut wußte er was vorging. Unweigerlich dachten alle an Tessaiga. Die Windnarbe, die es verwendete. Sango hatte sich als erstes wieder aufgerafft. "Soll das heißen, daß der Vater von Inuyasha und Sesshoumaru aus diesem Bruchstück und seinem Fangzahn Tessaiga hat von Dir schmieden lassen?" Jeder dachte ebenfalls so.
 

Ebenso wie Sesshoumarus Mutter ein Siegel in Tensaiga einbrachte, brachte beider Vater ein Siegel in Tessaiga ein. Beide Schwerter waren im Grunde nur Schutzsiegel für ihre Besitzer. Erst in zweiter Linie hatten sie Fähigkeiten, die im Kampf von Nutzen sein konnten. Beide waren gleich stark, da beide aus den Fangzähnen desselben Dämons geschmiedet wurden. Nur die Siegel waren unterschiedlich stark, jedoch konnte man mit einem Siegel natürlich nicht kämpfen. Ein Kampf dieser beiden Schwerter könnte nur den Trägern schaden. Nahmen die Siegel Schaden, konnte es zum Tod von Inuyasha bzw. Sesshoumaru führen. Inuyasha wußte bereits zu gut, was es bedeuten konnte, wenn das Siegel ihn nicht schützte, auch wenn er heute zum diesen Umstand erst wieder ins Gedächtnis gerufen bekam. Für Sesshoumaru - und alle Dämonen in der Umgebung- wäre es jedoch vermutlich wesentlich gefährlicher, wenn das Siegel Schaden nehmen würde. Wieso hatte dieser Narr von Schmied ihm dann bloß geraten zu versuchen, Tensaiga zu besiegen, wie Sesshoumaru es bei Tessaiga versucht hatte? Wollte dieser senile Schmied eine Katastrophe herauf beschwören? Beide Brüder wußten nicht, welche Konsequenzen ihr Tun haben könnten, aber Toutousai und Myoga hätten sie warnen müssen. Allerdings hatten beide wohl versprochen, zu schweigen. Ein Dilemma erster Güte.
 

Andächtig betrachteten alle die beiden Schwerter in der Halterung bei Toutousai. Wirklich außergewöhnliche Schwerter. Auch Sesshoumaru mußte nun einsehen, daß sein Vater die Schwerter wohl wirklich nicht willkürlich so verteilt hatte, um ihn zu ärgern oder für etwas zu betrafen. Endlich kannte er den wahren Namen seiner Mutter, und nicht nur ihr Synonym Taiyo, wie sein Vater sie immer nannte. Er wußte, daß seine Mutter noch lebte, sogar das er sie im Grunde jeden Tag sah. Vielleicht sie ihn auch? Ein seltsamer Gedanke. Sesshoumaru war immer sehr stolz auf seine Herkunft. Auch ohne zu wissen wer seine Mutter war, war er stolz, ihr Sohn zu sein. Niemand sollte es jedoch wagen ihm zu sagen, daß sie ihn respektierten, weil er der Sohn des großen ,Inu no Taisho' oder nun sogar noch der Sonnengöttin war. Respekte sollte man wegen eigenen Leistungen verdienen und nicht wegen seiner Abstammung geschenkt bekommen. Geschenkter Respekt ist kein oder ungewollter Respekt. Es gab keinen Grund, an den Worten von Myoga oder Toutousai zu zweifeln, jedoch würde Sesshoumaru viel dafür geben, seiner Mutter wenigstens einmal persönlich gegenüber zu stehen.
 

"Sollen wir ihnen nun auch noch den Rest erzählen?" fragte Toutousai hektisch Myoga. An dieser Stelle war nun wirklich alles ausgeplaudert, was sie versprochen hatten, nie zu verraten. Wie würde die Herrin dastehen? Immer hatten sie vermutet, dass Amaterasu und Inutaisho auf ihr Schweigen bestanden, weil beide sonst kompromittiert werden würden, Inutaisho vielleicht als Kollaborateur mit dem ,Feind' dastände. Hatte die Sonnengöttin dies bezweckt? Ihr gegenüber würde sicherlich niemand es auch nur wagen, sie zu kritisieren. Nicht einmal ihr Mann könnte es wagen. Ihr hitziges Temperament war einfach zu gefährlich und jedermann auf sie angewiesen. Nur sie selbst könnte Luft in das Dunkel der Motivation für diese Geheimhaltung bringen. Weder Myoga noch Toutousai hatten aber ein Interesse daran, es von ihr in den nächsten Jahrhunderten persönlich erklärt zu bekommen. Sie würde sie wahrscheinlich eher in Flammen aufgehen lassen, als sich vor ihnen zu rechtfertigen. "Ja - den Rest wollen wir nun auch noch hören", sprach Kagome mit fester Stimme. Wenn Inuyasha und Sesshoumaru auch kein perfektes Verhältnis hätten, aber vielleicht konnte es doch sehr nützlich sein, wenn der Halbbruder der Sohn der höchsten Gottheit war. Vitamin B konnte zu keiner Zeit schaden. Kurz später begann Myoga dann den Rest der Geschehnisse zu schildern. Besonders Miroku schien jedoch schon eine Vorahnung zu haben, was noch geschähe.
 

Myogas Bericht:
 

Inutaisho betrachtete das Bruchstück des Schwertes. Wüßte man nicht, daß es vorher Teil ihres Schwertes war, so könnte man es nicht erkennen. Amaterasu beteuerte sofort die Unversehrtheit ihres Schwertes. Es sei kein Problem, nicht mal der Rede wert. Seine Begleiterin sollte nicht den Eindruck erhalten dieses Bruchstück sei interessanter als alles andere, vor allem sie selbst, und so steckte Inutaisho es weg. Sou'unga war trotz seiner Bösartigkeit sehr mächtig und er würde auf kurze Sicht kein neues Schwert brauchen. Bei passender Gelegenheit würde er dieses Bruchstück jedoch so nutzen, wie Amaterasu es wohl im Sinn hatte, als sie ihm diesen Teil gab.
 

Gelächter war von Draußen zu hören. Der Hundedämon spürte plötzlich eine große Ansammlung von Gami-Energie vor der Höhle. Von Amaterasu ging unmerklich diese Aura aus. Sie hatte ihre Energie wohl immer noch stark gedämpft, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Beide standen auf und gingen langsam auf den verschlossenen Eingang zu. Wie synchron drehten beiden den Kopf und legten ein Ohr an den Stein, der das Portal verschloss. Eindeutig war Gelächter zu hören. Die reinste Orgie schien dort statt zu finden. "Uzume?", schien Amaterasu sich mehr selbst zu fragen als jemanden anderen, zumal nur Inutaisho noch dort war. "Wer?" fragte dieser prompt zurück. Auch diesen Namen hatte er schon mal gehört, nur war sein Gedächtnis in Punkto Namen nicht sehr ausgeprägt. "Uzume! Du weißt schon", erwiderte sie belustigt, was vom Herrn der Hundedämon nur mit einem Schulterzucken quittiert wurde. "Dämonen!! Uzume ist die Göttin des Glücks und der guten Gesundheit", Dämonen konnten wirklich anstrengend sein. Sie nahm es ihm bestimmt nicht übel. Die letzten Tage hatten sie sehr nahe gebracht und nur sie wußte wie nahe. "Aaaaaa. Die Uzume", Inutaisho versucht einen möglichst wissenden Laut von sich zu geben. Er hat es wirklich nicht mehr gewußt, aber wollte ihr dies nicht auf die Nase binden.
 

Instinktiv griff Amaterasu in den kleinen Spalt zwischen dem Eingang und dem blockierenden Stein. Sie wollte sehe was dort vorging. Viele der Stimmen konnte sie ihr bekannten Göttern zuordnen. Was gab es dort draußen zu lachen? Erst beteuerten alle traurig zu sein und beknieten sie wieder zu kommen - und nun eine hemmungslose Feier? Da passte etwas nicht zusammen. Ihre Neugier war geweckt. Inutaisho wollte erst sogar dagegen halten, da ihm die ganze Geschichte ebenfalls nicht geheuer war. Jedoch hatte es keinen Sinn. Selbst wenn er dagegen hielte, hätte sie genug Kraft das Portal zu öffnen und so entschloß er sich kurzerhand ihr lieber zu helfen. Ihr war dieser kurze Gegendruck nicht verborgen geblieben. Es machte sie innerlich sehr glücklich, daß er kurz darüber nachdachte, alles einfach so belassen haben zu wollen, wie es war, ihr dann aber doch vertraute und half. Der große Felsbrocken bewegte sich und rollte zur Seite. Amaterasu konnte bereits ein paar vertraute Gesichter erkennen, als ihr Blick an den ganzen Göttern vorbei auf einen Spiegel fiel. Sie konnte nicht erkennen, wer den Spiegel hielt, da sie augenblicklich geblendet wurde. Zum Glück war Inutaisho etwas hinter ihr und damit noch hinter dem Felsen gestanden. Das Licht dieses Spiegels war gleißend hell. Mit großer Sicherheit war das ein magischer Spiegel. Dieser Spiegel vermochte ihr wahres Spiegelbild zu zeigen, egal mit welcher Form sie sich gerade umgab. Für einen Sekundenbruchteil hatte der Tag seine alte Helligkeit zurück und die Landschaft erstrahlte in wunderbaren Farben. Sogar ein Regenbogen war in der Ferne unter einer Regenwolke zu sehen. Ein herrlicher Anblick für jeden der Anwesenden. Ohne weitere Worte wurde der Spiegel gesenkt und alles verfiel in dieses triste Zwielicht zurück. Kein Anblick, der mit dem eben gezeigten konkurrieren konnte. Amaterasu war sofort klar, was sie ihr damit zeigen wollten und sie wusste, sie würde sie begleiten. Sie müßte wieder den Himmel erhellen und über die Unzulänglichkeiten von Susanowo hinweg sehen. Es war ihre Pflicht.
 

Die Sonnengöttin drehte sich mit einem sehr traurigen Blick zu dem hinter ihr stehenden Hundedämon um. Beide wußte, was dies zu bedeuten hatte. Der Augenblick des Abschiedes war gekommen. Sie gingen unwillkürlich einen Schritt aufeinander zu. Sie war so von Außen nicht mehr zu sehen und er wollte einfach näher zu ihr kommen. Kein Blatt Papier hätte mehr zwischen ihnen Platz gefunden. Sie senkten ihre Köpfe, so daß beider Stirn sich berührte. Niemand hatte die richtigen Worte für diesen Moment. Sie wollten sich nicht trennen, aber sie wussten, dass sie müssten. "Bitte. Verzeih mir. Wir sehen uns bald wieder", flüsterte Amaterasu zu ihm. Sie war sich plötzlich absolut sicher, daß ihr gemeinsames Kind, ihr Sohn, überleben würde. In ein paar Monaten würde sie ihn aufsuchen. Noch bevor Inutaisho etwas erwidern konnte, zuckte ein greller Blitz durch die Höhle. Der Hundedämon rieb sich kurz die Augen und fand sich dann alleine in der Höhle. Auch bei einem Blick vor die Höhle war niemand mehr zu sehen, soweit er schon wieder etwas erkennen konnte. Traurig ließ er sich am Eingang nieder. Kaum hatte er sich hingesetzt, verschwand das Zwielicht und ein neuer Tag brach an. Es war wieder so hell, wie er es immer in Erinnerung hatte. Nein - es war in seinen Augen heller und es fühlte sich für ihn wärmer an. Obwohl er sie nicht mehr direkt vor sich sah, war sie doch bei ihm. Auch wenn die Sache mit dem Blitz eben in der Höhle noch ,Rache' geben würde. Trotz aller Traurigkeit mußte er kurz kichern.
 

In Toutousais Werkstatt:
 

Kagome hatte ein kleines Tränchen in den Augen und rieb es sich sogleich aus. "Das ist wirklich eine traurige Geschichte. Sie müssen sich sehr geliebt haben", waren Kagomes Worte. Sango nickte. Auch Rin schien Sesshoumarus Bein etwas fester zu umschlingen. Er hatte es sich widerstandslos gefallen lassen und schien dies auch nicht ändern zu wollen. Die Männer in der Runde wußte nicht so Recht, was sie tun oder sagen sollten. Deswegen schwiegen sie einfach. Der Herr hatte die ganzen Jahre immer wieder an Amaterasu gedacht und andächtig zum Himmel empor gesehen. An jedem Tag, der seitdem neu angebrochen war. Myoga hatte es erlebt und war sich sicher, daß sein Herr in diesen Momenten immer an Amaterasu dachte. Niemals hat er darüber gesprochen, wie sehr es ihn schmerzte, nicht bei ihr sein zu können, aber Myoga konnte es an vielen Abenden erkennen, ohne das Worte gesprochen werden mußten. Auch nachdem Inutaisho Inuyashas Mutter Izayoi kennen gelernt hatte, verbrachte er jede erste Minute eines Tages damit, zur Sonne zu sehen. Hätte sich Izayoi mit Amaterasus Gewand von damals gekleidet, dann hätten sie sich sehr ähnlich gesehen. Vielleicht ein Grund, warum sie Inutaisho am Ende soviel bedeutet hatte, daß er für sie in den Tod ging. Myoga ließ sich alte Erinnerung durch den Kopf gehen.
 

"Und was ist nun mit Sesshoumaru?" fragte Inuyasha. Irgendwie mußte sein großer Bruder ja zu Vater gekommen sein. Ein kleines Teil im Puzzle schien noch zu fehlen. Wenn sie schon so lange über seinen Bruder reden mußten, dann wollte er auch jetzt alles wissen. Nicht, das sie nachher noch mal darüber reden müßten. Inuyashas Gedanken in diesem Punkt waren sehr pragmatisch. Vor seinem großen Bruder hatte er immer gewissen Respekt, auch wenn er den Teufel täte dies ihm zu zeigen oder gar zu sagen. Viel mehr als Achtung, war ihm sein Bruder aber auch unheimlich. Vielleicht war diese Sache mit seiner Mutter eine Erklärung. Der Halbdämon konnte sich anstrengen wie er wollte, Sesshoumarus Aura war die eines starken Youkai. Nichts anderes war zu spüren. Man mußte davon ausgehen, daß die beiden alten Zausel die Wahrheit gesagt hatten. Zweifelsohne mußte das Siegel, welches seinen großen Bruder schützte, sehr mächtig sein. In jedem anderen Fall wäre ohne diese perfekte Tarnung seine wahre Identität wohl aufgeflogen. Kein Wunder, daß er oder niemand anders bisher etwas spüren konnten. Er wußte zumindest von niemand, der dies gespürt hatte. Jedenfalls von niemand, der noch lebte.
 

"Die Herrin kam wie verabredet nach dreizehn Tagen und hat Tensaiga und ihre Pfeile abgeholt", war von Toutousai zu vernehmen. Ungewöhnlich, daß der Schmied von sich aus das Wort ergriff. Toutousai stand mit beiden Schwertern in der Hand da. Sesshoumaru drehte sich leicht um: "Wird das wieder eine Aktion wie vorhin, oder bekomme ich mein Schwert diesmal wieder?" Der übliche eiskalte Unterton schien diesmal zu fehlen. Sesshoumaru hatte wohl eine Menge zu denken. Toutousai schlich sich auf Zehenspitzen heran und streckte seinen Arm so weit wie möglich aus. Alles, bloß nicht zu nah an diesen ... was immer er auch war, heran, waren die Gedanken des Schmiedes. Tensaiga einfach zu ihm zu werfen würde jedoch den sicheren Tod bringen, obwohl dieser ohnehin nur noch eine Frage von Stunden zu sein schien. Wohlauf erhielt auch Inuyasha sein Tessaiga zurück. "Weiter", war von Sesshoumaru plötzlich zu hören. Wie eine Puppe begann Myoga sofort wieder zu erzählen.
 

Gleichzeitig irgendwo ganz woanders....
 

Takami-Musubi, der Bote der Sonnengöttin, seufzte noch einmal tief. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit ihm. Apropos Schicksal...vielleicht könnte ihm sein Vater helfen. Immerhin war er der mächtige Gott des Schicksals, Schöpfer alles irdischen Lebens und, nicht zu vergessen, Amaterasus Ehemann. Vielleicht hatte er eine Idee... "Was ist denn, mein Sohn?" Takami-Musubi fuhr herum, nicht wirklich überrascht, verneigte sich aber tief: "Herr Vater. Nun, ich habe ein Problem. Wie Ihr wisst, soll ich der Sonnengöttin stets Neues berichten, was sich so auf der Erde tut. Oft genug war die Herrin darüber schon verärgert und leider ist es immer der Bote, der für die Nachricht büssen muss. Aber meist heilt sie mich ja, wenn sie sich beruhigt hat. Aber diesmal..." Er seufzte wieder. Der Schicksalsgott hob etwas die Brauen: "Du befürchtest, diesmal gleich deine Großmutter in der Unterwelt zu besuchen? So arg?" "Ja. Ihr wisst doch, dass sie bei einigen Sachen keinerlei Spaß versteht...Könntet Ihr es ihr nicht schonend beibringen? Euch lässt sie für gewöhnlich selbst im Zorn in Ruhe..." Für gewöhnlich, ja, dachte sein Vater. Aber das schien eine besondere Nachricht zu sein. "Nun gut, sag mir zumindest erst einmal, worum es sich handelt..."
 

In der Weberei der Sonnengöttin herrschte rege Betriebsamkeit, zumal Amaterasu selbst die Güte der Seide überprüfte. Der Wächter an der Tür verneigte sich tief, als er den Näherkommenden erkannte: "Takami-sama..." Er wunderte sich, was der Schicksalsgott hier wollte. Für gewöhnlich besuchten sich die Eheleute recht selten. "Ist deine Herrin hier?" "Ja, Takami-sama." Der Wächter bemerkte ein wenig überrascht, die der ranghöchste männliche Gott noch einmal tief durchzuatmen schien, ehe er die Weberei betrat. Die Sonnengöttin hatte ihn bereits gespürt und ließ erstaunt den Ballen Seide los, den sie gerade überprüfte: "Takami?" Sie war mehr als perplex. Normalerweise ließ sich ihr Ehemann alle paar Jahrhunderte mal sehen, und nie in der Weberei. Sie fand ihn ja ganz in Ordnung und wenn er sie hier so unerwartet besuchte, hatte das sicher einen Grund. "Amaterasu-chan, du wirst mit jedem Jahrhundert hübscher..." Das einzige Wesen, das sie mit der Silbe -chan anredete. Nun gut, er war ja etwas älter als sie und sie fand es meist ganz nett. Sie musste dran denken, wie er reagiert hatte, als sie ihm gestand, sie habe mit dem menschlichen Fürsten von Renin eine Tochter: "Amaterasu-chan", hatte er gesagt: "Deine Impulsivität ist wirklich bemerkenswert..." das war alles gewesen. Als sie ihm den Seitensprung mit Inutaisho beichten musste, hatte er so etwas Ähnliches gesagt: "Amaterasu-chan, deine Hitzköpfigkeit könnte dich noch einmal in ernste Schwierigkeiten bringen..." Nun ja, er war ja auch der Gott der Liebe und wer, wenn nicht er, hätte für so etwas Verständnis?
 

So lachte sie jetzt: "Schmeichler. - Was führt dich her? Sicher etwas Wichtiges?" "Ja. Takami-Musubi wollte dir eine Nachricht überbringen, aber er traute sich nicht her." "Oh.." Sie biss sich leicht auf die Lippen: Hatte er ihr den Ausrutscher von neulich noch nicht verziehen, als sie ihm ziemlich heiß gemacht hatte? "Also eine schlechte Nachricht?" "Eine sehr persönliche. - Sagt dir der Name Myoga etwas? Ein Flohgeist.." Amaterasu zog etwas die Stirn kraus, ehe sie sich erinnerte: "Ja, klar doch. Und weiter?" "Und dein Lieblingsschmied...dieser Dämon.." "Toutousai?" Sie musste unwillkürlich lächeln: "Dieser senile alte Dämon? Nun, Myoga dürfte auch langsam alt werden...Was haben die beiden alten Narren denn schon wieder angestellt?" Takami holte noch einmal Luft, ehe er sagte, was die beiden alten Narren schon wieder angestellt hatten.
 

Amaterasu erstarrte. Der Ballen Seide neben ihr loderte hell auf. Hektisch kamen Weberinnen heran, versuchten, die Flammen zu ersticken, obwohl diese besondere Seide nicht brennen konnte: "Sie haben was...? Wem?" "Nun, Sesshoumaru..." "Das geht dann ja noch..." "Ein paar anderen Dämonen, einem Halbdämon und einigen Menschen...es scheint eine Versammlung..." Takami brach ab, da er nur noch mit sich selbst sprach. Wo gerade noch die Sonnengöttin gestanden hatte, befanden sich nur noch zwei Fußabdrücke, schwarz in den Holzboden gebrannt. Er schüttelte leicht den Kopf. Sie war eindeutig wütend. Und, wenn er es sich recht überlegte, wäre er sehr ungern an der Stelle der beiden alten Dämonen gewesen.
 

Myogas Bericht:
 

Der große Beherrscher der westlichen Länder saß auf einem Stein und blickte zum Himmel empor, wie er es seit einigen Monaten immer in der ersten Minute eines neuen Tages tat. Trauer über ihre Abwesenheit und Freude über ihr Erscheinen. Anders konnte Inutaisho es nicht ausdrücken, wenn diese besondere Minute des Tages genoss. Sie war um. Wie nach jeder Morgendämmerung der letzten Monate stand er auf und begann seinen Weg fortzusetzen, welchen er extra für diesen Moment unterbrochen hatte. Kaum war er jedoch einige Schritte an diesem Morgen gegangen, veränderte sich etwas. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages verfinsterten sich. Diese Lichtverhältnisse kannte Inutaisho. Es war das Zwielicht, welches herrschte, wenn Amaterasu nicht den Himmel erleuchtete. War sie etwa wieder auf der Erde unterwegs? War sie vielleicht in der Nähe? Würde sie ihn besuchen kommen, so wie sie es damals versprochen hatte? Inutaisho war nicht angespannt, aber sehr aufgeregt.
 

Er lief los. Ein paar hundert Meter weiter hielt er auf einer Lichtung an. Hastig blickte er in alle Richtungen. Nichts. Gerade setzte Inutaisho zu einem großen Sprung an, um die nächste Lichtung zu inspizieren. "Uhmmmmm", hört er seitlich aus dem Wald. Sofort drehte er sich um und konnte ein vertrautes Gesicht ausmachen. "Amaterasu!" rief er und lief ein paar Schritte auf sie zu. Amaterasu nutzte die Zeit und trat nun vollständig hinter dem Baum hervor. Inutaishos Blick fiel sofort auf etwas, was sie in den Armen trug. "Was? Wer?" mehr brachte Inutaisho nicht heraus. "Komm doch einfach mal näher und schau selbst. Steh da nicht rum wie eine Salzsäule!!!" Ob er wohl schon erkannt hatte woher der Wind wehte? Amaterasu fand seine Reaktion herzallerliebst. Wie man sich einen vollkommen hilflosen und überrumpelten Vater im Allgemeinen vorstellte. Der Fürst von Renin hatte damals ähnlich reagiert. Vorsichtig kam der Hundedämon näher und blickte auf das kleine Bündel, welches sie in den Armen hielt. Er sah ein kleines Baby in ihren Armen, in ein aufwendiges langes gelb-blaues Band gewickelt. Er blickte in goldfarbene Augen und sah silberfarbenes Haar. "Ist ... ist... ist das...?" Inutaisho traute sich nicht ihr diese Frage zu stellen. Amaterasu hatte da weitaus weniger Bedanken: "Ja. Papa."
 

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Nun ist es soweit. Wir starten das große Finale von Tensaigas endgültiger Bestimmung. Inutaisho wurde zum ersten Mal mit seinem Erstgeborenen konfrontiert und bald sehen wir auch seine Reaktion ;). Ich hoffe, es hat alles gefallen und wie lesen und im vor-vorletzten Kapitel "nette kleine Überraschung" (14) wieder.
 

Allen die uns trotz der Ferienzeit einen Kommi hinterlassen sind wir besonders dankbar, aber natürlich sind wir über jeden Kommi gleichermaßen erfreut. Danke für Eure Unterstützung.
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye



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Kommentare zu diesem Kapitel (41)
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Von:  astala7
2007-11-11T21:29:13+00:00 11.11.2007 22:29
oh... AT wird Toutousai und Myouga jetzt bestimmt ganz schön einheizen...
'Und die Welt versank im zwielicht...'
Uhhhuhhh, wie gruuuuselig...
Von:  SUCy
2006-11-16T16:55:19+00:00 16.11.2006 17:55
ich stell mir dat richtig knuffog vor XD wie taishou da so überumpelt wird XDDD
chibi sess wie niedlich *-*
ich bin dann mal beim nächsten kap *wusch*
Von:  Denryuu
2006-09-25T09:07:12+00:00 25.09.2006 11:07
yeah, jetzt is Amaterasu wütend ^^""" Armer Myoga und Toutousai...

Schade, dass die FF bald zu Ende ist *sniff*

*gespannt weiterles*
Von:  -Kirei-
2006-06-24T16:09:49+00:00 24.06.2006 18:09
aaaaaaaaaaaaah!!! das isn guhuhuhuhuhut!!!
*heult vor lachen*
ja papa xDDDD
*sich nicht mehr einkricht vor lachen*
und toutousai und miyoga dürfen jetzt dran glauben xDDDD
ob inu sein versprechen einlöst?
gegen amaterasu kann der t aber nicht beschützen xDDD
*schnell weiterlesen*
hesmdl
shiba
Von: abgemeldet
2006-05-31T18:55:10+00:00 31.05.2006 20:55
Hi hi,
zu schön wie der Bote sich nicht traut seine Nachricht zu überbringen, naja, würde mir ähnlich gehen. *fg*
Von:  ViviMarlen
2006-01-25T22:11:56+00:00 25.01.2006 23:11
also das dann viele gamis vor der höhle sind *kicher*
ulkige vorstellung....^^ müssen Amaterasus auch noch so zu sagen abholen, noch am besten von ihm wegzerren die barbaren die T___T
*schnief schnüff* XD
Von:  HisoChan
2006-01-21T11:32:31+00:00 21.01.2006 12:32
wie süüüüüüüüüüüßßßßßßß.... ein kleiner Sesshoumaru-chan^^
den würd ich zu gern mal knuddeln^^
aber jetzt zu den alten Narren...
warum heben die ihre gräber noch nicht aus???^^'
aber dass der Mann von Amaterasu so gelassen auf ihre seitensprünge reagiert... respeckt...
aber ich muss jetzt weiter lesen^^
knuddel
HisoChan
Von:  Ayako_san
2005-11-11T20:34:45+00:00 11.11.2005 21:34
man
sess muss aus kleinkind
voll niedlich sein *knuddln will*
virsing
drachentod
Von:  SeiyaDarkside
2005-10-24T08:37:59+00:00 24.10.2005 10:37
Herrlich. Ich bin begeistert. Die Story ist einfach genieal.

kisu

Seiya (^^)V *wink*
Von:  Mayani
2005-10-17T11:55:16+00:00 17.10.2005 13:55
Amaterasu trifft die Truppe? Das kann heiter werden. Schon aufgrund ihres Humors.


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