Vater und Sohn
Trunks hat inzwischen wieder die Oberhand erlangt. Wütend drischt er Vegeta gegen einen Felsen. Eine tiefe Einschlagstelle entsteht. Doch Vegeta ist zäh. Sein Blick ist entschlossener denn je, als er wieder zum Angriff übergeht. Die beiden schenken sich nichts und langsam kommt auch Trunks außer Atem.
"Du sturer Dickschädel!", keucht Trunks, "Gib endlich auf!" "Vergiss es!", keucht Vegeta, "Ich gebe niemals auf! Niemals!" Wütend stürzt er sich auf Trunks. Dieser nimmt voll Überraschung zur Kenntnis, dass die Schläge seines Vaters noch nicht an Wucht verloren haben. Ein harter Schlag schickt ihn zu Boden. Über ihm leuchtet Vegetas goldene Aura unverändert intensiv, obwohl er ziemlich angeschlagen scheint.
"Warum? Warum bist du so stur?", fragt Trunks verbissen. Über ihm reckt sich Vegeta: "Das nennt man Stolz!", stellt er grimmig klar, "Etwas das dir leider völlig zu fehlen scheint. Ich bin ein Saiyajin! Wir sind ein stolzes Volk. Wir sind die mächtigsten Krieger im Universum. Das ist etwas worauf man sich etwas einbilden darf. Wir stehen zu Dingen wie Stolz, Stärke und Ehre. Das ist unsere Art, es liegt uns im Blut.
"Aber du Jammerlappen willst das ja offensichtlich nicht einsehen. Du glaubst allen Ernstes Kraft allein würde schon wahre Stärke ausmachen. Du magst mir vielleicht an Kraft überlegen sein, aber du wirst nie der Stärkere von uns beiden sein.
"Drei Dinge sollten dir klar sein: Du wirst nie als König über ein Volk regieren können, das du ablehnst, du wirst niemals Stärke erlangen wenn du ein Problem hast und statt es zu lösen wie ein zorniges kleines Kind um dich schlägst und ganz sicher wirst du mich niemals besiegen! Denn solange auch nur noch ein Fünkchen Leben in mir ist, werde ich mit dir kämpfen, bis du zur Vernunft gekommen bist, oder ich dir den Garaus gemacht habe. Töte mich ruhig, wenn du es kannst, aber durch nichts was du tust, wirst du mir meinen Stolz nehmen können! Ich bin stolz ein Saiyajin zu sein und deshalb wirst du niemals stärker sein als ich! Es gibt nur einen Prinzen der Saiyajins und das bin ich!"
Kaum hat er seine Rede beendet lodert seine Aura mächtig auf. Ein gewaltiger Energiesturm fegt über die Ebene und reißt alles mit sich. Krillin und die anderen müssen arg aufpassen, dass sie nicht davongeweht werden. Ungläubig schauen sie hinauf zu Vegeta. Äußerlich hat sich an ihm nichts verändert, aber von Müdigkeit ist nun keine Spur mehr. Sein finsterer Blick fixiert Trunks scharf.
Mit einem kräftigen Schwung stößt sich Trunks vom Boden ab und geht erneut zum Angriff über. Vegeta weicht seinen Hieben und Tritten zwar aus, aber wieder weicht er zurück. Eine starke Energiekugel reißt ihn mit sich, doch nach einigen Metern, kann er sie abschütteln.
"Auch ich, war mal stolz ein Saiyajin zu sein!", ruft Trunks bitter, "Ja, ich habe dich sogar einmal dafür bewundert. Aber das war bevor ich mitansehen musste wie die Saiyajins eine große Anzahl der letzten verbliebenen Menschen umbrachten." Wieder bildet er eine gewaltige Energiekugel, "Du sprichst von Ehre? Wo bitte war die vielgerühmte Ehre der Saiyajins, als sie wehrlose Menschen abschlachteten?" Voller Wut schleudert er Vegeta die Kugel entgegen.
Die Explosion findet in gefährlicher Nähe der Zuschauer statt. Vegeta verschwindet für kurze Zeit aus ihrem Blickfeld. Bange verfolgen sie den Ablauf des Kampfes der immer mehr an Schärfe zunimmt.
Der Rauch verzieht sich und gibt den Blick auf Vegeta frei. Er ist noch immer ein Supersaiyajin, aber er hält sich die Schulter und atmet schwer. Von Kopf bis Fuß ist er mit Schrammen übersät. "Sag mir eines Trunks", fordert er ernst, "Was ist es das dir sauer aufstößt? Ich glaube nämlich nicht, dass es die Saiyajins sind. Hast du nur ein Problem mit mir oder bist du einfach sauer, weil du damals diese Menschen nicht retten konntest?"
Zum ersten Mal spiegelt sich Überraschung auf Trunks' Gesicht. Er reißt die Augen auf und scheint wie vom Donner gerührt.
Vegeta grinst hämisch: "Dachte ich es mir doch! Du schämst dich dafür, dass du sie nicht retten konntest und hast nicht mal den Mumm es dir oder anderen einzugestehen. Stattdessen versuchst du deine Schuldgefühle dadurch zu unterdrücken, indem du einfach anderen die Schuld gibst und das als Ausrede dafür benutzt deinen verkorksten Gefühlen Luft zu machen. Ist es nicht so?"
Trunks gibt keinen Ton von sich, aber er ist bleich geworden. Vegeta nimmt ihn scharf in Augenschein. Dann spuckt er aus. "Das ist so was von erbärmlich! Du benimmst dich wirklich wie ein kleines Kind. Du widerst mich an!"
Vor ihm schwebt Trunks bebend in der Luft. Seine Miene unterliegt einem regen Wechselspiel. "Du hast ja überhaupt keine Ahnung!", quetscht er hervor, "Du lebst in einer Zeit wo alles in bester Ordnung ist. Du hast deine Familie und deine Freunde. Es gibt keine Feinde und keine Kämpfe. Die Menschheit erfreut sich bester Gesundheit und mit Sicherheit gibt es bei euch in einem kleinen Waldstück mehr Bäume als bei uns in einer ganzen Region. Du hast doch alles was du willst, und was habe ich?"
Zornig hebt er den Kopf: "Meine besten Freunde wurden von bösartigen Cyborgs umgebracht, einige sogar ehe ich dazu kam sie kennen zu lernen, wie später bei euch. Ich verlor meinen Vater und später auch meinen Mentor und Freund an die Cyborgs."
Trunks ballt die Fäuste, dass das Blut rinnt. "Und nachdem die Cyborgs besiegt sind und ich schon hoffe, dass sich alles zum Guten wendet, tauchen wieder finstere Typen bei uns auf und töten meine Mutter. Und um das Maß voll zu machen, verfrachten sie eine ganze Horde Saiyajins auf die Erde und töten Dende und damit die letzte Hoffnung darauf, die Getöteten wiederzuerwecken.
"Und dann, als wär das nicht genug, stürzen sie die Erde in einen bereits Jahre andauernden Krieg bei dem schon fast der allerletzte Rest der Menschheit ausgerottet worden ist. Mir ist nichts geblieben! Ist es da so verwunderlich, wenn ich mich an den Schuldigen rächen will?"
Trunks' Aura lodert gefährlich auf, während er seinem Ärger Luft macht. Doch Vegeta zeigt sich davon recht unbeeindruckt. Ärgerlich schaut er seinen Sohn an: "Hör gefälligst mit diesem elenden Selbstmitleid auf! Der einzige der Schuld ist, bist du. Du hättest diesen Paragus bereits vor Jahren ausschalten können. Ich wusste immer, dass du zu weichherzig bist, genau wie Kakarott.
"Man kann nicht immer alles friedlich lösen, schon gar nicht als Saiyajin. Hättest du von vornherein klar gestellt wer das Sagen hat und diesen Paragus erledigt, hätte diese ganze Scheiße mit Herrschaftsanspruch und dem darausfolgenden Krieg gar nicht sein müssen. Wenn du jemandem die Schuld geben musst, dann nur dir selber."
"Du hast mir überhaupt nicht zugehört", grollt Trunks, "Hast du überhaupt eine Ahnung wie ich mich fühle? Ist es vielleicht fair, dass mir alles was mir etwas bedeutet genommen wird? Soll ich dann auch noch meine Ideale verraten?" "Das Leben ist nun mal nicht immer fair!", ruft Vegeta energisch, "Aber man muss eben einen Weg finden damit klar zu kommen. An dem ganzen Schlamassel bist nur du Schuld und nun benimm dich gefälligst mal wie ein Mann und gib es zu!"
"Nein!", schreit Trunks wild, "Niemals!" Er schäumt fast vor Wut in seinem Blick liegt eiskalte Mordlust. Er beginnt seine Energie zu konzentrieren. Die Blitze um ihn nehmen an Intensität zu, während er sich konzentriert.
Krillin und die anderen beobachten es mit wachsender Besorgnis. "Ach du Schreck!", ruft Krillin ängstlich, "Ich glaube nun hat Vegeta Trunks endgültig sauer gemacht!" "Ja!", grollt Piccolo, "Ich glaube er hat wirklich vor ihn zu töten. Diese Energie ist ungeheuerlich, ich denke nicht, dass Vegeta das auch so einfach wegstecken kann, ganz gleich wie zäh er ist." Pants Augen weiten sich vor Schreck: "Ihr meint wirklich, er wird ihn töten?", fragt er höchst beunruhigt. "Sieht ganz so aus!", meint Piccolo ernst.
"Aber das können wir doch nicht zulassen!", ruft er fast panisch. Er sieht die Gesichter der anderen und er erkennt, dass sie machtlos sind. "Das darf nicht passieren!", seine Stimme bebt, "Das werde ich nicht zulassen!" Seine Miene wird ernst: "Ich werde ihn aufhalten!" Entschlossen erhebt er sich in die Luft auf die beiden Kämpfer zu, wo sich gerade Trunks daran macht seine Energie auf Vegeta abzufeuern.
"Pants, komm sofort zurück!", schreit Rabella, doch er hört nicht auf sie. Mit eiserner Entschlossenheit setzt er seinen Weg fort.
In diesem Moment ist es soweit. Ein mächtiger Energiestrahl löst sich von Trunks' Hand und schießt direkt auf Vegeta zu. Doch ehe der Strahl ihn erreicht, schiebt sich eine Gestalt zwischen ihn und die heranrasende Energie. Sie hat die Arme weit ausgebreitet und ist in eine goldene Aura gehüllt.
Ein lauter Schrei entfährt ihr, als die geballte Ladung auf ihr auftrifft. Tatsächlich wird der Strahl dadurch soweit abgelenkt, dass er Vegeta verfehlt, doch die Gestalt selber trudelt nun leblos zu Boden und schlägt dort mit lautem Rumps auf.
Im ersten Moment herrscht Totenstille. Vegeta starrt hinab auf den jungen Saiyajin, der sich vor ihn gestellt hat, um ihn zu schützen. Sein Blick wandert hinüber zu Trunks. Entsetzen steht ihm unverhehlt ins Gesicht geschrieben. Alle Farbe ist ihm aus dem Gesicht gewichen. "Pants!", schreit er fassungslos, "Pants, oh nein Pants!" Seine goldene Aura verlöscht und Augen und Haare nehmen wieder ihre normale Farbe an. Aller Zorn scheint auf einen Schlag verraucht zu sein als er im Sturzflug hinabrast. Schon ist er bei ihm. Behutsam hebt er den leblosen Körper hoch. Panik spiegelt sich in seinem Gesicht. "Oh Pants, warum hast du das getan, du Dummkopf!"
Vegeta landet hinter ihm. Aus einiger Entfernung sehen sie die anderen herbeilaufen. "Dein Sohn hat mehr Verstand als du", meint Vegeta, "Ihm war von vornherein klar, dass die ganze Sache Irrsinn ist. Er hat sich dir entgegengestellt und du hast ihn abgeschossen." "Das habe ich nicht gewollt!", stößt Trunks hervor. "Aber es ist geschehen!", bemerkt Vegeta hart, "Ein weiterer Punkt auf der Liste deines Versagens!"
Vorsichtig streicht Trunks über das bleiche Gesicht seines Sohnes. Tränen stehen ihm in den Augen. "Wie kannst du nur so herzlos sein!", meint er leise, "Selbst in solch einem Moment hast du nichts als rüde Worte und Beleidigungen für mich übrig. Ich hasse dich!" Vegeta steht reglos hinter ihm mit verschränkten Armen. "Du hast es ja auch verdient!", meint er scharf, "Glaubst du wirklich nach dem was du alles angestellt hast, werde ich dich in Watte packen und es mit einem "Tu's nicht wieder" beruhen lassen?" Trunks lässt den Kopf hängen: "Nein, wohl nicht." Tränen laufen ihm über die Wange.
"Außerdem", fügt Vegeta jetzt etwas entgegenkommender hinzu, "scheint dein Sohn recht hart im Nehmen zu sein. Er ist nur bewusstlos." Trunks reißt die Augen auf: "Was wirklich?" "Ja", bestätigt Vegeta, "Ist aber auch nicht verwunderlich, schließlich ist er ein Supersaiyajin und die können einiges ab." Trunks blickt erstaunt auf seinen Sohn. "Ein Supersaiyajin? Das wusste ich gar nicht."
In diesem Augenblick kommen die anderen bei ihnen an. "Pants!", schreit Rabella voller Sorge. Im selben Augenblick hat sie auch schon Trunks grob zur Seite geschubst und reißt ihren Sohn an sich. "Du blöder Vollidiot!", keift sie ihren Ehemann an, "Was hast du getan?" Trunks weicht wie erstarrt zurück. "Ich...", ist alles was er hervorbringen kann. "Oh du!", schnaubt sie, "Geh mir bloß aus dem Weg!", und zu ihrem Sohn gewandt, "Pants mein Schatz, mach doch die Augen auf!" Trunks weicht noch weiter zurück. Auf seinem Gesicht spiegeln sich tiefe Schuldgefühle, Trauer und Hoffnungslosigkeit.
"Und wohin willst du dich schon wieder verdrücken?", meint Vegeta unbarmherzig zu ihm, "Läufst du wieder davon oder stehst du endlich zu dem was du verbockt hast?" Sein Blick ist hart und unerbittlich, als er sagt: "Ich finde es wird nämlich langsam verdammt Zeit!" Trunks schluckt schwer. Er zittert leicht.
In diesem Moment beginnt Pants sich wieder zu regen. Mühsam schlägt er die Augen auf. Er hustet. "Vater, bitte verzeih mir, dass ich mich einfach eingemischt habe!", sagt er schwach, "Aber ich musste etwas tun. Das Ganze ist doch schließlich meine Schuld. Wenn ich damals nicht so schwach gewesen wäre, hätte ich die Menschen beschützen können und du hättest nicht so wütend werden müssen."
Er lässt den Kopf hängen: "Ich weiß, dass ich dich schwer enttäuscht habe. Darum hast du mir damals nach deinem Kampf auch nicht geholfen, als ich verletzt war. Ich verstehe jetzt, dass ich es nicht verdient hatte. Ich hoffe du kannst mir noch einmal verzeihen."
Alle Anwesenden sehen jetzt Trunks an. Dieser versucht krampfhaft sich zusammenzureißen, doch man sieht, dass er mit den Tränen kämpft. "Nein Pants!", meint er schließlich mit schwacher Stimme, "Ich bin es der dich um Verzeihung bitten muss. Der Einzige der an der Sache Schuld ist, bin ich. Als ich damals dazukam und sah was geschehen war, wurde ich wütend, das stimmt. Aber dann sah ich dich, wie du schwer verletzt am Boden lagst und um dich herum die ganzen Saiyajins, die dir das angetan hatten. Und da packte mich wirklich die Wut.
"Allein die Vorstellung, dass dir etwas passiert sein könnte, ließ mich alles vergessen was ich dir je über Rücksicht und Mitgefühl beigebracht hatte. Das war der Moment wo ich mich zum ersten Mal in einen Level-2-Supersaiyajin verwandelt habe und das Einzige was ich noch wollte war Blut sehen; ihr Blut!
"Ich kam erst zur Besinnung nachdem ich sie alle umgebracht hatte. Nie zuvor hatte ich so die Kontrolle über mich verloren. An diesem Tag war mein Saiyajinblut stärker gewesen. Als ich wieder zur Besinnung kam und mir klar wurde was ich getan hatte... du kannst dir gar nicht vorstellen wie schrecklich schuldig ich mich danach gefühlt habe. Und als ich dich dann dort liegen sah, fiel mir auch wieder alles ein was ich dich gelehrt hatte und wie schmählich ich das alles heute Lügen gestraft hatte. Ich war sicher, dass du auf keinen Fall verstehen könntest, wie dein Vater so etwas tun konnte, wo er doch stets genau das Gegenteil gepredigt hatte. Und ich habe mich maßlos dafür geschämt. Ich konnte kaum die Vorstellung ertragen, euch je wieder unter die Augen zu treten."
Sprachlos schauen die Umstehenden Trunks an. Dieser ballt nun so stark die Fäuste, dass es wieder blutet. Stille Tränen laufen ihm über die Wangen: "Mein Vater hat völlig recht! Ich konnte mich meinem Fehler nicht stellen und habe meine aufgestaute Wut über mich selber an anderen ausgelassen, aber das hat es nicht besser gemacht, im Gegenteil! Ich habe mich nur immer mehr geschämt und habe eure Gegenwart irgendwann nicht mehr ertragen, also tat ich alles dafür, dass ihr freiwillig von mir fern bleibt. Ich dachte, es wäre am besten, wenn ihr mich einfach hassen würdet.
"Aber ihr habt weiter zu mir gehalten. Und als du dann meinen Vater zur Sprache brachtest, wurde mir wieder klar, dass es falsch ist was ich tue. So wäre er nie mit solch einem Problem umgegangen, es ist nicht seine Art. Aber auch das wollte ich mir nicht eingestehen, also machte ich die Saiyajins und ihre Art verantwortlich und begann sie zu hassen und zu verachten. Irgendwann glaubte ich selber was ich mir einredete."
Trunks macht einen Schritt auf seinen Sohn zu. "Als ich herausfand, dass du die Zeitmaschine benutzen wolltest, bekam ich Angst. Glaub mir, ich wollte dich nicht verletzen. Nichts läge mir ferner. Du bist mein Sohn und mir so ziemlich das Wichtigste überhaupt. Ich wollte dich wirklich nur leicht verletzen um dich an der Abreise zu hindern, doch du warst schneller. Auch dafür muss ich dich um Verzeihung bitten. Mir ist klar, dass das nun auch nichts mehr nützt, aber vielleicht kannst du mir ja eines Tages doch vergeben."
Einen langen Augenblick sagt niemand ein Wort. Als niemand Anstalten macht etwas darauf zu erwidern, will sich Trunks betrübt abwenden und davonfliegen, doch eine Stimme hält ihn auf: "Wo willst du jetzt wieder hin, du Riesenrindviech?"
Es ist Rabella, aber ihre Beleidigung klingt nicht wirklich ernst. "Merkst du nicht, dass du es schon wieder tust? Du läufst davon um mit deinen Problemen alleine klar zu kommen. Schon wieder willst du uns ausschließen." Trunks dreht sich um. "Du hast recht!", betrübt lässt er den Kopf hängen, "Ziemlich armselig was? Kein Saiyajin würde sich so töricht verhalten. Mein menschliches Erbe muss einem wahren Saiyajin wie dir wahrscheinlich tierisch auf die Nerven gehen."
Seufzend schüttelt Rabella den Kopf. Nun steht sie auf und geht auf ihn zu. Hoch aufgerichtet baut sie sich vor ihm auf: "Ach du Dummerchen!", meint sie und nimmt seine Hand, "Du bist so süß wenn du dir Selbstvorwürfe machst. Ich wusste damals ganz genau worauf ich mich einlasse als ich dich geheiratet habe. Du hast das beste von beiden Rassen mitbekommen, mein Lieber. Du bist stark, leidenschaftlich und tapfer wie die Saiyajins und besonnen, mitfühlend und liebevoll wie die Menschen. Und ich liebe jeden einzelnen, grüblerischen Zoll an dir und zwar genau so wie du bist, ist das jetzt klar?" Sie gibt ihm eine leichte Kopfnuss aber dabei zwinkert sie ihm lächelnd zu.
Zunächst weiß Trunks nicht wie er darauf reagieren soll, doch dann dämmert es ihm. Man kann richtig sehen wie ihm eine zentnerschwere Last von der Seele fällt. Mit einem Aufseufzer schließt er die Augen und drückt seine Frau an sich. "Ich hab dich vermisst!", flüstert er. In einigem Abstand verdreht Vegeta leicht die Augen. "Immer diese Gefühlsduselei!", brummelt er leise.
"Ääh Leute!", meldet sich nun Krillin, "Ich will ja wirklich nicht stören, aber da mit Trunks ja nun alles wieder in Ordnung ist, was machen wir mit denen da?" Mit diesen Worten weist er hinter sich. Auch die anderen sehen auf. In einigem Abstand sind sie umringt von einer beträchtlichen Anzahl grimmiger Saiyajins. Angeführt werden sie von einem ebenso grimmig dreinblickenden Paragus.
Nun ist es Bardock der ein Kampflächeln aufgesetzt hat und mit den Knöcheln knackt. "Die übernehme ich, wenn ihr nichts dagegen habt. Ich habe heute noch gar nichts zu tun bekommen. Kümmert ihr euch ruhig um die Verletzten." Mit einem triumphieren Grinsen geht er in Position. Dann stößt er einen lauten Kampfschrei aus und sofort hat er sich in einen Supersaiyajin verwandelt. Man sieht ihm förmlich die Vorfreude auf den Kampf an. Die gegnerischen Saiyajins blicken nun etwas unsicher drein. Doch schon geht Bardock mit einem lauten Schrei zum Angriff über.
Plötzlich bemerkt er neben sich eine Regung. Vegeta hat sich ihm angeschlossen. Seite an Seite fliegen sie direkt auf die Saiyajins zu. "Kümmere du dich um diese Schwächlinge!", befiehlt er Bardock, "Aber diesen Paragus übernehme ich!" "Mit dem größten Vergnügen, eure Majestät!", grinst Bardock.
Während sich Bardock ins Getümmel stürzt, hält Vegeta direkt vor Paragus an. Tiefe Verachtung liegt in seinem Blick. "Du brauchst mir gar nicht erst erklären, was du von mir willst!", meint er ernst, "Ich weiß genau warum du dich an mir rächen willst, aber dafür habe ich jetzt überhaupt keinen Sinn." Paragus funkelt ihn grimmig an: "Vegeta, schon dein Vater war ein Dummkopf und ein Feigling! Er wusste von Brolys Stärke, aber statt sie zu nutzen zog er es vor, uns beide auszuschalten. Er war ein Narr, der den Thron nicht verdient hatte!"
"Falsch!", sagt Vegeta, "Mein Vater wusste ganz genau was er damals tat. Du hast dir versucht dir die Herrschaft durch Politik und Intrigen zu erschleichen, anstatt offen und ehrlich zu kämpfen. Du bist eine Schande für die Saiyajins und du verdienst es nicht König zu sein und deshalb werde ich hier und heute beenden, woran mein Vater gescheitert ist. Ich werde dich ein für alle mal unschädlich machen!" Mit diesen Worten feuert Vegeta einen mächtigen Energiestrahl auf Paragus ab und setzt damit seinem Leben ein Ende.
Als die wenigen Saiyajins, die bisher noch gegen Bardock bestehen konnten, das mitbekommen, halten sie erschüttert inne. Hoch aufgerichtet baut sich nun Vegeta vor ihnen auf. "Saiyajins, hört mir zu!", ruft er, "Seit Jahren schon kämpft ihr gegeneinander um so eine lächerliche Nichtigkeit wie einen Herrschaftsanspruch. Was soll der Unsinn? Ihr wollt ein starkes Volk sein, aber ihr hockt nun seit Jahren auf diesem Planeten und schlagt euch gegenseitig die Köpfe ein. Habt ihr vergessen, dass wir ein mächtiges und stolzes Volk sind? Aber wie wollt ihr wieder stark werden, wenn ihr euch über Titel und Ansprüche streitet? Ihr solltet euch wirklich schämen!
"Ich bin Prinz Vegeta! Meine Familie hat schon lange über die Saiyajins geherrscht, aber glaubt ihr wirklich, das würde deshalb so sein, weil wir den Titel geerbt haben? Nein, wir haben deshalb geherrscht, weil wir stets die Stärksten waren. Wir verdienen es zu herrschen, so einfach ist das. Und dies war schon immer der Weg der Saiyajins einen König zu bestimmen. Aber offenbar habt ihr das wohl vergessen und damit habt ihr eurem Volk Schande bereitet."
Die Saiyajins sehen sich betreten an. Was Vegeta sagt erscheint ihnen auf einmal richtig zu sein. Inzwischen sind viele Saiyajins aus beiden Gruppen anwesend und alle sehen nun auf Vegeta. "Ihr seid Saiyajins, verdammt noch mal! Stolze Krieger und mutige Kämpfer. Aber anstatt euch so zu verhalten, lauft ihr nur dem hinterher der grad am lautesten schreit. Ihr werdet niemals ein starkes Volk werden wenn ihr euer Mäntelchen so nach dem Wind hängt. Wenn ihr das nicht einsehen wollt, dann verdient ihr es nicht länger Saiyajins genannt zu werden!"
Um ihn herum ertönt zustimmendes Gemurmel. Und zur Überraschung von Krillin und den anderen ertönen jetzt Rufe die Vegeta als König fordern. Dieser schaut nur auf die Menge hinab. Man sieht wie es hinter seiner ernsten Miene arbeitet. Ein langen Augenblick scheint er mit sich zu ringen. Doch dann ruft er ärgerlich: "Ach geht doch nach hause, ihr Versager!" Mit diesen Worten fliegt er aufgebracht davon und lässt die anderen zurück, die ihm nur verwundert hinterher sehen.
