Zum Inhalt der Seite

atraction°

eine frage des herzens? eine frage der sinnlichkeit? liebe eine frage?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Ende oder der Anfang vom Lied

Es war frisch so früh am Morgen. Vom Balkon des gemütlichen Appartements, in der Gegend von Tokio in der sich die High Highsociety niederliess, konnte man die ersten Sonnenstrahlen sich in den Glasfassaden reflektieren sehen. Keine einzelne Wolke zeigte sich am Himmel. Die Hochhäuser teilten an diesem Morgen nichts anderes als kristallklares Blau.
 

Eine kühle Brise liess die Haare auf Harukas Armen aufstehen. Er betrachtete, an das Geländer gelehnt, die weite Szenerie der Millionenstadt.

Der gestrige Tag hatte irgendwie seltsam begonnen und den ganzen Tag durch dieses Seltsam beibehalten.

Er war nur kurz aufgewacht als Michiru früh Morgens heim kam und war dann wieder in mehr oder weniger ruhigen Schlaf gesunken. Als er dann endgültig wach geworden war, sah er sich vor die unübliche Tatsache gestellt, dass er wohl alleine frühstücken müsse... der Haufen von Bettdecke und Kissen hatte sich bei seinem Eintreten nur kurz bewegt und sich dann wieder dem schlichten auf und ab, dass von einer tief schlafenden Person darunter zeugte, gewidmet.
 

Also hatte er eben für sich selbst ein schlichtes Frühstück bereitet, um danach auf einen kleinen Spaziergang zu gehen. Okay, Spaziergang ist die falsche Bezeichnung er hatte auf dem kleinen Pfad, der durch den Park der vier Wohnblöcke ging, ein paar Sprints hingelegt, um sich danach neben dem kleinen Bassin in der Mitte, nach den obligatorischen Dehnungen ein wenig auszuruhen.

Haruka hatte kaum 1 Minute mit dem beruhigenden Rauschen des Springbrunnens in den Ohren vor sich hin gedöst als er wieder in einen dieser Tagträume geglitten war.
 

Samtene Haut, fliessendes Haar, sanfte Rundungen; und der Wind, der ihm auf eigentümliche Art völlig unbehilflich war beim Erreichen seiner Wünsche, seiner Leidenschaft.
 

„Nein Yuri es ist noch viel zu früh um zu baden.“

„Doch Okaa-san es ist doch Sommer und ich möchte meinen neuen Schwimmring ausprobieren. Biiiiiiitee! Ich will!!?“

Die Diskussion einer Nachbarin und ihrer ca. 4 Jährigen Tochter, welche sich auf dem entgegengesetzten Weg dem Springbrunnen näherten, hatten Haruka, schweissgebadet und schwer atmend, in die Realität zurück gerissen. Er war sich wie nach einem Marathonlauf vorgekommen. Aufgewühlt hatte er sich schnell von dem Kind und der Mutter entfernt und sich dann auf den weg zurück in die Wohnung gemacht.

Dort angekommen war er dann viel zu tief in seinen verwirrten Gefühle verwickelt gewesen, um gross Interesse daran zu zeigen, was die bis dahin aufgewachte Michiru zu erzählen hatte.

Als sie dann nachmittags fortging, um sich mit jemandem zu treffen hatte er kaum die Energie dafür gefunden ihr viel Spass oder irgendetwas anderes Angebrachtes zu wünschen. Stattdessen hatte er sich, nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, an den Namen den sie am Morgen,von ihm beinahe unregistriert, immer wieder erwähnt hatte, erinnert. Das wiederum hatte ihn auf ziemlich direktem Weg in genervte Gedanken über den schnöseligen Produzenten gestürzt, bis er wütend auf sich selbst geworden war, weil er bemerkt hatte , dass er wieder völlig ungezügelte Aggressionen gegen diesen Kerl hatte und es überhaupt keinen Grund dazu gab.

Wie blöd konnte man sein?! Diese Wut auf sich selbst hielt so lange an, dass er, nach weiterem Sporttreiben, völlig ausgepowert nachhause kam, kaum ein Wort sagte und nur mit einem einzigen Stück Brot als Abendessen auf sein Zimmer ging.
 

Mit dem kühlen Wind auf der Haut und in den gleichen Gedanken versunken die in ihm aufgekommen waren als er gestern Abend seine Zimmer Tür hinter sich geschlossen hatte, stand Haruka auf dem Balkon, froh das die Sonne noch nicht ihre glühende Hitze entwickelt hatte.

Er hätte gestern nicht so schroff sein sollen. Weder gestern morgen noch gestern Abend war er für seine beste Freundin dagewesen, dabei konnte Michiru doch überhaupt nichts für all das.

Es waren seine eigenen blöden Probleme, die in seinem Kopf stattfanden. Es war absolut idiotisch und unfair das Michiru deswegen kurztreten sollte. Sie hatte nichts mit seinen Problemen zu tun. Sowieso die letzten zwei Tage hatten sie sich kaum gesehen, geschweige denn miteinander ernsthaft gesprochen.

Das fühlte sich komisch an. Normalerweise verging kein Tag an dem sie sich nicht austauschten, oder zu zumindest zusammen zur Ruhe kamen, wenn es nichts zu besprechen gab. Die Freundschaft mit Michiru war das Schönste das Unentbehrlichste, so wundervoll, ohne sie... ach das war zu pathetisch. Auf jeden Fall sollte es sich wieder ein bisschen normalisieren, fand Haruka. Zumindest frühstücken würde sie heute gemeinsam.
 

Und so war es auch.

Ein lächeln strahlte auf Michirus Gesicht als sie den gedeckten Tisch sah.

„Oh nein, jetzt bin ich zu späht aufgewacht.“ reklamierte sie fröhlich.“ warum klaust du mir meine Ideen? ...wir haben die letzten paar Tage wirklich nicht viel voneinander gesehen.“

„Ganz mein Gedanke und darum ändern wir das jetzt wieder.“ erwiderte Haruka erfreut aufblickend. Sie umarmten sich lachend und setzten sich.

„Solch kleine Dinge fallen einem immer erst auf, wenn man aus der Gewohnheit raus fällt.“ Michiru schaute, mit einer Tasse grünem Tee in der Hand, aus dem Fenster.

„He, das hört sich schrecklich danach an, dass du mich zu deinem Alltagstrott zählst“ sagte Haruka und spülte ein Stück Toast mit einem Schluck Kaffee hinunter.“ ich hoffe doch, dass ich ein bisschen mehr als dein Glas warmes Wasser nach dem aufstehen am morgen bin.“

Nicht mal ein blick war nötig, damit sie sich verstanden. Michiru hatte jede fein nuancierte Mitteilung hinter Harukas Worten verstanden. Ein schmunzeln umspielte ihre Lippen.

„Du redest so, als ob es etwas schlechtes wäre sich an jemanden zu gewöhnen. Das heisst doch einfach , dass man sich etwas oder jemanden so gut kennt dass man gewisse Handlungen voraussieht.“ begann sie ernst“weisst ja was ich meine. Das hat nichts mit Langeweile zu tun sondern mit Geborgenheit. Wenn sich etwas ändert, dann fällt es einem auf, weil es einem etwas bedeutet. Sonst würde es einem doch nicht einmal auffallen.“

Haruka musste lächeln, alles was sie sagte sprach ihm aus dem Herzen.

„ja, bei all den Sachen an die ich mich gern gewöhnt habe, weil ich die Dinge gerne um mich habe, weil ich sie jedes mal von neuem gern habe, stimme ich dir zu.“ gab er ebenfalls ernsthaft zurück.“doch die Menschen gewöhnen sich an so viel, an so schrecklich viel schreckliches. Deshalb gefällt mir das Wort nicht besonders.“

„Ich weiss. Trotzdem ist dir klar in welchem Sinn ich es gebraucht habe nicht?“ meinte Michiru. „mir ist einfach keine andere Art in den Sinn gekommen mich auszudrücken. Du verstehst mich doch sowieso.“

„Ja, klar“ er verstand sie.

Es war ein gemütliches frühstücke geworden, wie eines der vielen die sie zusammen verbracht hatten und und wie jedes, wieder anders.
 

„...ich muss unbedingt zur Post, um nachzusehen was und ob ich etwas abzuholen habe und dann habe ich Mako versprochen ihren Pflanzen zu schauen, wie du weisst.“ zählte Michiru denn Rest der Dinge auf, die sie heute zu tun gedachte. Während dessen ging sie geschäftig durch das Appartement, um ihre Sachen zusammen zu suchen.“wenn's denen nicht gut geht und Mako kommt zurück möchte ich nicht vor sie treten müsse. Die reisst mir den Kopf ab. Und bei einigen bin ich mir nicht sicher, ob ich zu viel oder zu wenig Wasser gegeben habe. Jedenfalls habe ich keine Ahnung wie lange ich benötige, um alles zu erledigen. Es kann sein das Laurent irgendwann gegen Nachmittag vorbeischaut , kannst du ihm das dann bitte sagen?“

„Das ich nicht weiss, wann du zurückkommst?“fragte Haruka der den Redeschwall an das Fenster gelehnt geduldig mitverfolgt hatte.

„Ja. Das heisst gegen Nachmittag sollte ich schon wieder zurück sein“ antwortete Michiru.“er kann also auf mich warten wenn es ihm nichts ausmacht.“

Mit Schwung öffnete sie die Tür und rief ihm beim Schliessen ein fröhliches „Tschüüüss“ zu.
 

Dann würde er heute den Typen besser kennenlernen, ob er wollte oder nicht. Das hiess, nein,nur vielleicht. Naja, ihm sollte es recht sein, so oder so.

Haruka hatte sich vorgenommen noch vor dem Mittagessen eine kleine Spritztour mit seinem frisch reparierten Bike zu machen und ging sich dafür passend umziehen. Auch wenn er bevorzugte ohne Helm zu fahren, um sich dem Wind zu überlassen, verzichtete er heute so wie auch an rennen nicht auf den klobigen Schutz. Schliesslich war er nicht lebensmüde, nach einer Reparatur war Vorsicht geboten, das hatte er auch schon auf die harte Tour lernen müssen, auch wenn er glimpflich davongekommen war.

Wie der kristallklare Himmel versprochen hatte, brannte die Vormittagssonne mit ungebremster Kraft auf die Strassen herunter. Unter dem Helm und der schweren Kunstlederkluft lief ihm bald der Schweiss aus allen Poren.

Bis kurz vor Mittag hatte er alles ausprobiert und gecheckt, was er wollte und kam triefend nass und durstig mit dem Lift im Appartement an. Mit dem Grossteils war er zufrieden. Das wichtigste, die Bremsen und die Gänge, funktionierten einwandfrei nur die Schaltung benötigte noch kleinere Anpassungen.

Pläne für den Feinschliff an seinem Baby schmiedend ging er unter die dusche und hatte sich gerade ein Riesensandwich vorbereitet als es klingelte.

War das schon Michiru? Nein war es nicht. Ein paar haselnussbraune Augen lächelten Haruka aus dem Türrahmen entgegen und bevor er Zeit hatte, um sich zu entscheiden ob er das Stück Sandwich in seinem Mund nun abbeissen sollte oder dies besser bleiben liesse, stand Laurent im Wohnzimmer.

„Guten Nachmittag Haruka-san, ich komme wegen Michiru ihrer reizenden Mitbewohnerin?“ im für ihn so typischen freundlich gefliessenen Ton redete der junge und ebenfalls blonde Mann drauf los.“wir hatten das gestern am Telefon...oder war es heute?...mir kommt es jedenfalls schon wie gestern vor, dass wir das besprochen hatten. Wirklich eine überaus fröhliche und kurzweilige Begleiterin ihre Mitbewohnerin ich hoffe es ist ihnen recht wenn ich sie bei ihrem nahmen nenne?“

Eine peinliche Stille trat ein , in der Haruka langsam sein Sandwich aus dem Mund manövrierte und den anderen Mann anstarrte die Lust auf's Essen war ihm plötzlich vergangen.

„Oder soll ich sie bei ihrem Familiennamen nennen, Herr...?“ kam es nach einer unangenehmen Weile, ein wenig aus dem Fluss geraten aber immer noch mit einem freundlichen lächeln, von Laurent.

„Nein Haruka geht in Ordnung,“ antwortete verspätet Haruka mit trockener Stimme.

„Haruka-san in dem Fall. Wissen sie es ist mir wichtig sie kennen zu lernen, schliesslich scheinen sie eine wichtige Person in Michirus leben zu sein. Fast so wie ein Bruder scheint mir.“ ein 100%tig echtes Lächeln erschien wieder auf Laurents Gesicht.“bei unserem ersten treffen habe ich ja schon befürchtet sie stünde in einer anderen Beziehung zu ihr“

Haruka räusperte sich mühsam, diese gehobene Art zu reden stiess ihm säuerlich auf.

„Und unter uns gesagt, das wäre ja nicht erstaunlich bei dieser erstklassigen Frau, ich meine, das müssen auch sie sehen. Bestimmt, ich meine so nahe wie sie sie kennen“ redete Laurent, dessen Zunge von neuem gelöst war, unbeirrt weiter.“ich kann mir beim besten willen an Michiru keine versteckten Makel vorstellen...?“

„ich weiss nicht was sie von mir hören wollen.“ erwiderte Haruka kühl nach dem Laurent eine Pause eingelegt hatte, so als ob er ihn nach einer Antwort fragen würde. Wie konnte sich dieser Typ erlauben auf so vertraute Weise mit ihm über nichts anderes als Michiru.

„Michiru ist einer der wichtigsten Menschen in meinem leben, um nicht zu sagen 'der' Wichtigste.“ sagte Haruka unter Anspannung. Er kochte innerlich.

Aber nein er musste sich beherrschen. Das war doch genau der Grund warum er wollte, dass sie glücklich war. Weil sie ihm so wichtig war. Und das mit dem kennenlernen war doch auch seine eigene morgendliche Glanzidee gewesen.
 

Als Michiru im Appartement ankam hatte sich Laurent bereits vor einiger Zeit verabschiedet.

„Hei, hast du noch nichts gegessen, oder ist das Sandwich für mich?“ begrüsste ihn Michiru ein weniger ausser Puste.

„Hmm, iss nur“ erwiderte Haruka uninteressiert. Ihm war in den letzten zwei Stunden gründlich jede Lust auf's Essen vergangen. Ständig drauf bedacht den Besuch nicht zu verscheuchen und ihm nicht entgegen zu schleudern was ihm gerade auf der Zunge lag, hatte ihn völlig verspannt, so dass nichts durch seine Speiseröhre befördert werden konnte.

„mmmh lecker, magst du wirklich keinen Bissen?“ fragte Michiru und informierte sich weiter nachdem sie das knappe Kopfschütteln Harukas registrierte.“war Laurent schon hier? Ich hoffe nicht. Ich habe mich extra beeilt mit den Pflanzen. Ich hoffe ja so die überleben das alle!“

„Nicht genug. Er ist schon weg.“ murmelte Haruka.

„Was?“ fragte Michiru verständnislos.

„Du hast dich nicht genug beeilt, scheint, dass der Herr-Laurent-Produzenten-Sohn es eiliger hatte als du.“ antwortete Haruka ein bisschen entnervt, den so war es: nach eineinhalb Stunden hatte sich Laurent, mit aufrichtigem Bedauern und den aller liebsten Wünschen, verabschiedet. Nicht mit allem was er an gutem willen aufbringen konnte, hatte Haruka sich zu überwinden vermocht ihn dazu zu überreden noch ein wenig zu warten.

„Was? Oh nein, hättest du ihn nicht ein wenig aufhalten können?“ erklang Michirus enttäuschte Stimme.

„Ich habe über eine Stunde mit ihm ausgehalten. Tut mir schrecklich leid.“ antwortete Haruka gereizt.

„Das klingt ganz so, als ob das etwas schlimmes wäre “erwiderte Michiru ein wenig brüskiert.“er ist wirklich ein lieber Mensch. Und sehr unterhaltsam.“

„Dann frag ihn doch selbst, warum er nicht länger warten konnte. Auf seine wundervolle Frau. Der Typ hat doch bloss Geld, grosse Studios und alles nur wegen seinem Vater. Was er jetzt noch braucht ist eine Frau, die Geigenspielen kann, weil das kann er bestimmt nicht. Behauptet etwas von Musik zu verstehen, aber spielt bestimmt nicht einmal ein Instrument. Wetten? Von woher soll er wissen wie gut du spielst, wenn er selbst noch nicht einmal eine Triole erkennen kann? Der ist doch lachhaft.“ sprudelte es schäumend über Harukas Lippen.

Eine grosse Stille trat ein, in der sich die beiden Freunde gegenseitig anstarrten.

„Ihm geht es wenigstens um Mich!“ Michirus Stimme brach während sie den Satz über ihre Lippen zwang. Und im nächsten Moment erinnerte nur noch das Echo der knallenden Tür daran, dass sie in dem Raum gewesen war.
 

Haruka wusste nicht warum er das alles gesagt hatte. Was er wusste war, dass sie das erste Mal seit sie sich kannten und zusammen lebten gestritten hatten. Michiru und er hatten sich gerade das erste mal gestritten. Und um was? Darum ob nun irgendein Typ, den er gar nicht wirklich kannte etwas von Musik verstand oder nicht. Nach einer halben Ewigkeit, in der er die ins Schloss beförderte Tür angestarrt hatte sank er auf seinem Stuhl zusammen.

Das hätte alles nicht geschehen dürfen. Der Tag hatte so gut begonnen. Er hätte sich besser beherrschen und sicher nicht seine Aggressionen, woher auch immer sie kommen mochten, an Michiru auslassen sollen.

Michiru.

Er wusste nicht ob sie zurückkommen würde, sie war so wütend so verletzt gewesen. Er hatte sie so verletzt. Nein, er konnte nicht warten, er durfte nicht, bis sie von sich aus zurück kam. Aber wo konnte sie hingegangen sein? Setsuna und Hotaru waren fort und der grösste Teil vom Rest auch. Bunny wohnte mit der Familie und zum Prinzen...Nein.

...

Das wahrscheinlichste war, dass-.

Auch gut dann konnte er sich gerade bei beiden entschuldigen. Nur, wie sollte er das verdammte Studio finden. Mit dem Auto würde das sicher zu schaffen sein. Der Name Meriadot war schliesslich bekannt genug, das musste zu finden sein.

Mit diesem Gedanken machte er sich so schnell es ging auf den weg in die Tiefgarage.
 

Wegen der knallenden Hitze während des ganzen Tages hatte sich, durch die verdunstete Feuchtigkeit, eine feine graue Wolkenschicht gebildet. Haruka war schon einige Minuten durch die grauen Strassen gefahren ohne zu wissen wo er suchen sollte, als ihm die Idee kam sein GPS zu benutzen, schliesslich waren die Studios eine öffentliche Adresse. Nach wenigen Klicks hatte er gefunden was er suchte. Er musste ein rechtes Stück aus dem Zentrum heraus und dann Richtung Film Industrie auf halben weg dort hin sollte es sein.

Es war noch nicht Feierabend, darum kam Haruka schnell voran und befand sich schon bald bei der Beschriebenen Adresse. Das Gebäude in dem die Meriadot Music Enterprises unterkamen war riesig. Einer der Höchsten Wolkenkratzer der Stadt mit einzig und allein dem Brand des Familien Geschäfts. Sie hatten es nicht nötig sich mit Werbung für dritte zu Finanzieren.

Haruka ging durch die Schiebetür und befand sich in einer Enormen verglasten Eingangshalle, mit schwarzem Inventar und weisser Deko. Die Rezeption befand sich in der vorderen Mitte des Raums und eine feingliedrige kleine Frau, die ihr schwarzes Haar streng in eine Knoten zurück gekämmt trug, blickte ihm fragend entgegen.

„ich möchte gerne zu dem Studio von Herrn Meriadot Jr.“ versuchte es Haruka auf förmliche weise und hoffte dass es nur eines gab. „auf welchem Stock befindet es sich?“

„Können sie mir ihren Namen nennen.“ erwiderte die Rezeptionistin knapp.“Dann werde ich nachprüfen ob Herr Meriadot Besuch erwünscht, falls er anwesend ist. Füllen sie während dessen bitte dieses Formular aus. Wir befolgen hier gewisse Sicherheitsmassnahmen.“

Er nannte ihr seinen Namen und füllte während sie telefonierte ungeduldig den vorgelegten Fackel aus.

„Herr Tenoh, gehen sie zum Lift und folgen sie dem Mann der sich im 11 Level erwartet. Einen schönen Tag wünsche ich ihnen.“ nahm sie ihm das Formular ab und wies ihn zum Lift.
 

Es dauerte ihm alles viel zu lange der Lift schien auf Schneckentempo eingestellt zu sein. Auf Level 11 wurde er, wie versprochen, von einem breitschultrigen Mann erwartet. Haruka war aufgefallen, dass direkt gegenüber der Lift Tür eine schlichte Messingplakette angebracht war mit der Inschrift 'Laurent Meriadot Jr.'. Das ganze Level war also sein Revier, bestimmt hatte er hier mehr als bloss ein Aufnahmestudio.

„Mr. Meriadot. Herr Tenoh ist jetzt hier.“ hörte er seinen Begleiter hinter der Tür sagen vor der er stand.

„Danke Kenoto-san du kannst jetzt gehen.“ Laurent erschien in der Tür zu einem kleinen Vorraum. „Guten Tag Haruka-san“

„Ich bin hier weil ich mich entschuldigen wollte“ begann Haruka sofort als die Tür hinter ihm geschlossen wurde.“ ich habe mich unangemessen benommen, ich weiss. Es ist bloss, dass Michiru mir enorm viel bedeutet und ich einfach nicht wusste ob sie gut genug für sie sind und dabei habe ich aus den Augen verloren, dass sie das sehr gut alleine entscheiden kann und sollte, denn das ist das beste für sie. Und ich sollte mich wohl selbst fragen, wie ich Menschen einschätze. Wissen sie, das ist eigentlich eines der wundervollsten Dinge an Michiru. Sie hat diesen ultraklaren Blick mit dem sie sofort erkennt was für ein Typ Mensch vor ihr steht. Sie versteht so viele Zusammenhänge bevor wir andere sie überhaupt nur erahnen können.“

Während er so sprach hatte er sich auf die kannte des roten Ecksofas gesetzt, das im Vorraum stand.

„Ich möchte mich wirklich für alles entschuldigen... ich bin manchmal ein bisschen aufbrausend aber ich möchte, dass sie wissen, dass ich mich für sie freue, dass sie jemand gefunden hat wie sie“ fuhr Haruka mit einem Klos im Hals fort. „darf ich fragen wo sie ist? Hinten im Studio nehme ich an“

Laurent räusperte sich, er schien irgendwie matter als sonst mit weniger Elan.

„Sie ist nicht hier“ seufzte er.

„Was?“ entfuhr es Haruka stossartig.

„Sie ist nicht hier. Sie ist 5 Minuten bevor ich den Anruf von unten erhalten habe gegangen.“ fügte er erschöpft hinzu.

„Was! Warum?!“ Haruka verstand es nicht, warum sollte sie gehen, das machte überhaupt kein Sinn.

„Ich konnte ihr nicht helfen“ versuchte Laurent mit tiefem bedauern in der Stimme die Situation zu erklären. „ich kann ihr nicht geben was sie sucht.“

„Du konntest ihr nicht..,was?!!!“ es brodelte wieder in Haruka. „sie ist verdammt noch mal zu dir gekommen, sie hat dich aufgesucht und so wie du sie ansiehst...warum bringst du nicht die Kraft auf dich um sie zu kümmern, wenn sie extra zu dir kommt?!“ wütend schaute er denn sichtlich zerknirschten Laurent an.

„Bist du denn kein Mann? Kein Mensch. Warum kümmerst du dich nicht um sie und hältst sie in deinem scheiss Arm, wenn sie das braucht. Warum hast du sie nicht bei dir behalten verdammte scheisse!?!!!“ Haruka schrie vor Wut.

„ich konnte nicht!“ erwiderte Laurent und auch seine Stimme gewann an Volumen. „und warum sollte ich auch, sie denkt doch nur an-“ Doch der Rest des Satzes hörte Haruka nicht mehr.
 

Er überrannte beinahe den aufgeschreckten Security und nahm dann die Treppe am Ende des Flurs. Noch eine langsame Lift-fahrt hielt er nicht aus, er musste Michiru einholen.

Wenn sie die Metro genommen hatte, war die Chance gleich Null, dass er sie einholen würde, aber vielleicht ging sie zu Fuss, das war seine Hoffnung.

Feierabend hatte jetzt schon für einige Leute begonnen. Die Strassen füllten sich mit Autos und Fussgängern die nach Hause zu ihrer Familie wollten oder in eine Bar um den Arbeitsalltag in Alkohol zu ersäufen. Und da sah er sie durch die Scheiben seines Autos in einer Horde von Menschen die Strasse überqueren und abbiegen. Er ging ihr um die kurve nach, stoppte vor ihr und öffnete ihr die Beifahrer Tür. Michiru blieb stehen schaute die offene Tür vor sich an und stieg dann wortlos ein.
 

Haruka fuhr nicht schnell in dem aufkommenden Abendverkehr. Sie sassen beide schweigend in dem Auto.

„Es tut mir leid wegen Laurent“ brach Haruka an der fünften roten Ampel das schweigen.“ich habe mich wirklich bescheuert benommen, fast wie irgend so ein Eeifersüchtling...ich meine“ das Wort fühlte sich unangenehm an, warum eigentlich ist doch bloss eine Entschuldigung, eine Umschreibung. In letzter Zeit trieben ihn seine Empfindungen wirklich in den Wahnsinn. Ist doch war er hatte sich wie ein Idiot benommen. In diese Gedanken vertieft kam er in der Tiefgarage an ohne die Tränen auf Michirus Wangen zu bemerken, die nun schon wieder auf den Wangen seiner Beifahrerin am trocknen waren. Er parkte sein Auto an gewohnter Stelle und sank in den Sitz zurück.

„Er... ich will bloss, dass du jemanden findest der perfekt zu dir...“ Haruka brach ab als er sah wie frische tränen über Michirus Wangen kullerten, aber es war schon zu späht. Sie war eilig ausgestiegen und schritt nun schnell in Richtung Aufzug davon.

„Michiru warte!“ rief er verzweifelt und erwischte sie mit beiden Händen an den Oberarmen. „sag mir bitte was los ist?!“

„Was wenn ich diesen Menschen schon lange gefunden habe?“ flüsterte Michiru.

Dieser Duft, dieses weiche Haar, das ihn im Gesicht kitzelte wenn er sie an sich zog, es erinnerte ihn an Wasser.

„Was wenn ich diesen Menschen verdammt-nochmal schon mehr als 3 Jahre kenne?!“ stiess sie lauter hervor.

Das Meer, das Rennen am Meer, die Musik, ein Konzert, ein Springbrunnen und immer dieser Duft, immer diese Schatten die alles verdeckten.

„Haruka ich liebe dich!“ sie hatte sich aus seinen Armen gelöst und schaute ihm hart entgegen. Was sagte sie da? Von was redete Michiru da? Haruka konnte es nicht richtig aufnehmen. Es war extrem still hier unten.

„Ich geh dann mal rauf“ Michirus Stimme war kaum zu erkennen. Sie drehte sich wieder um, doch bevor sie die Bewegung zu ende führen konnte, riss sie eine Hand zurück. Haruka hatte sich aus seiner Versteinerung gelöst und zog sie in seine Arme. Sie versteifte sich für einen Moment, doch dann löste sich alles auf, aller Schmerz in ihrer Brust schmolz zusammen während sie das Pochen von Harukas regelmässigen Herzschlages hörte und sich erschöpft in seine Muskeln sinken liess.

Der Duft war überwältigend, die wärme dieses Menschen so süss, dass es ihn fast zerriss, die ganzen Eindrücke und Träume erdrückten ihn schier nun da der Vorhang verschwunden war, nun da sie einen Namen hatten.

„Michiru“ sprach er in ihre Haare.

Sie standen lange da einfach nur die Wärme und Nähe des andere fühlend.

„So...lange..“murmelte Haruka mehr für sich „wir..ich hab ver- es tut mir-“

Michirus Finger auf seinen Lippen liess ihn verstummen.

„Nein sag das nicht.“ Michiru versteifte sich wieder.“ich...ich-“

Es war kein Finger der sich nun über ihre Lippen legte. Weiche warme Lippen schlossen sich über ihren Mund, so dass sie erschrocken ihre tiefblauen Meeres-augen aufriss. Sie sah direkt in die himmelblauen ihres Gegenübers. Was sie dort sah liess ihr von neuem Tränen in die Augen steigen, doch diesmal vor Erleichterung, vor Glück. Jede Faser ihres Körpers versuchte so viel wie möglich zu fühlen und sie vibrierte mit jeder Bewegung ihrer Lippen.

„So traurig ist das doch eigentlich nicht“ meinte Haruka der ebenfalls ein Glitzern in den Augenwinkeln hatte. Ein grosser Damm in ihm schien zu Bruch gegangen zu sein. Michiru lächelte und wischte sich die letzten Tränen weg.

„Du hast recht“ stimmte sie zu und nahm seine Hand.“gehen wir rauf. Ich brauche ein gutes Portion Schlaf und etwas zu essen!“
 

Nach einer Family-Pizza vom Kurier, die Energie zum kochen hatte keiner von beiden, gingen sie Schlafen. Haruka glitt in seinem Bett sofort in einen Schlaf voller ruhiger Träume, währenddessen es draussen zu regnen anfing.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Teru_Mikami
2013-02-12T22:41:50+00:00 12.02.2013 23:41
Wo bleiben denn die nächsten Kapitel??? Wir haben jetzt 2013 :-(
Von:  MangaMaus85
2012-02-24T08:02:43+00:00 24.02.2012 09:02
Ich freue mich, dass du wieder ein Kapitel geschrieben hast :)
Mir gefällt deine Story sehr gut und auch wenn du fast keine Großschreibung in gesprochenen Sätzen hast *g*, gefällt mir dein Stil :)
Von: abgemeldet
2012-02-19T11:12:34+00:00 19.02.2012 12:12
jaaaa ^^° hab sehr vor öffters zu schreiben. das nächste kap hat schon ein paar sätzeXD
Von:  Maus92
2012-02-19T01:14:23+00:00 19.02.2012 02:14
hi bin auf deine storry gestoßen.. find sind sie bis jetzt auch sher gut und interessant... hoffe du schreibst jetzt schneller neue Kaps =)
liebe grüße



Zurück