It hurts deep in my soul
Traurig stand sie auf ihrem Balkon, die Arme auf das Geländer gestützt. Tränen liefen ihr Gesicht entlang. Wie wunderschön sie doch aussah, selbst nachdem ich sie so verletzt hatte.
Sanfter als ein Engel und stolzer eine Göttin. Der Engel aus meinen Träumen.
Leise trat ich nach draußen. Wie in Trance drehst du dich um und schaust mir direkt in die Augen. Diese wunderschönen, brauen Augen, die sonst Fröhlichkeit und Wärme ausstrahlen.
Sie sind kalt und verletzt. Noch einen Moment lang starrst du mich hasserfüllt an. Dann drehst du dich um und rennst in deine Wohnung.
Ich habe es verdient. Verdient, dass du mich nun hasst.
Ich renne durch den Regen. Weg von zuhause, weg von IHM. Nie hätte ich gedacht, dass mir jemand noch mal so das Herz bricht, wie meine Eltern, als sie fort gingen.
Ich setze mich auf eine Bank und weine. Weine bitterliche Tränen. Wann wird es endlich ein Ende haben? Der Schmerz sitzt tief. Tief in meiner Seele. Kann nicht aufhören an dich zu denken. An den Schmerz. Aber auch daran, dass ich dich liebe. Ja, ich liebe dich. Obwohl du mich so verletzt hast.Ich liebe und hasse dich.Wie kann das sein?
Nein, so soll es nicht zwischen uns enden. Ich springe auf und renne nach draußen auf den Flur, raus aus meiner Wohnung. Der Fahrstuhl braucht zu lange, ich nehme die Treppe. Renne auf die Straße. Der Regen peitscht mir ins Gesicht. Es ist mir egal. Ich renne, renne zu ihr.
Sie ist bestimmt im Vergnügungspark, schießt es mir durch den Kopf. Dort wo sich ihre Eltern kennen gelernt haben. Sie liebt diesen Ort.
Dieser Platz hier. Er birgt so viele Erinnerungen. ER hat mich damals getröstet, als meine Eltern sich getrennt haben. Hat sich um mich gekümmert. Nun ist er der Grund warum ich weine. Mich schrecklich fühle. Doch es hat keinen Sinn. Ich muss stark sein. Stark für mich. Ich bin wieder allein. Bedrückt laufe ich durch die Straßen meiner geliebten Heimatstadt. Ein letztes Mal.
Ich nähere mich dem Vergnügungspark. Hoffe, dass sie mir verzeihen wird. Auf der Straße fährt ein Auto. Da läuft ein Mädchen über die Straße. Ich habe eine schreckliche Vorahnung. Ich will zu ihr rennen und schreie noch >>VORSICHT<<.
Doch es ist zu spät.
Das Auto kommt zum Stehen. Ich renne zu dem Mädchen. Es ist Marron. Meine Marron.
Mein Engel, dem ich so viel Leid zu gefügt habe.
Ich halte sie in den Armen. Der Fahrer des Wagens ruft den Notarzt, doch es ist zu spät.
Es ist meine Schuld. Nur weil ich sie so verletzt habe ist sie nun tot. Ich trage die Verantwortung für den Tot des Menschen, den ich so sehr, wie noch nie jemanden zuvor geliebt habe. Der Mensch, dem mein Herz gehört.
Ich falle, falle immer tiefer ins Nichts.
