Zum Inhalt der Seite

Vollendung

songfic, dedicated to kobold-chan
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Als ich in das gleißende Licht trat, umfing mich sofort eine derart angenehme Wärme, dass ich sie kaum mit Worten auszudrücken vermag. Jedes Leid, das mich so lang verfolgt hatte, schien auf einmal nicht mehr als eine vage Erinnerung an längst vergangene Zeiten, als hätte ich niemals Anteil daran genommen. Mein Herz schien ausgeglichen und frei, jedoch keinesfalls leer, vielmehr voll Vorfreude auf etwas Unbekanntes, frei von allen irdischen Sorgen, Befürchtungen und auch Hoffnungen. Es war erfüllt von eben jener Wärme, die meinen noch vor kurzem so erbärmlich frierenden Körper ganz in ihren Zauber gehüllt hatte, mich jeden Gedanken an das, was kommen mochte oder gekommen war vergessen ließ, in mir den Wunsch heraufbeschwor, diesen Augenblick nie enden zu lassen.

Wie von selbst tat ich einige Schritte vorwärts, fand mich an einem stummen, in Dämmerlicht getauchten Ort wieder. Unter meinen Fußsohlen wich das weiche, angenehm feuchte Gras zur Seite, ein sanfter Hauch von Frühlingswinden lag in der Luft und ein Duft den ich nicht zuzuordnen vermochte, der mich jedoch bis an mein Lebensende begleiten sollte, schwebte über allem. Zu meiner linken erstreckte sich bis zum silbrigen Horizont ein See. Die Wasseroberfläche war klar und glatt, ich konnte jedes Blatt der sich darin spiegelnden Palmen genau erkennen, bis ein vorbeischwimmendes Schwanenpaar sie durchbrach. Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken, als ich mich am Ufer niederließ, ausgestreckt liegend, den Blick in den Himmel über mir gerichtet. Einige frühe Sterne blinkten dort, doch strahlten sie anders als alle, die ich je zuvor gesehen hatte, ihr Licht war durchdringender, naher und beständiger.

Obgleich sich kein menschliches Wesen hier aufzuhalten schien, spürte ich die Anwesenheit Gleichgesinnter, die Anwesenheit eines nicht fassbaren Vertrauens, einer Geborgenheit wie ein Neugeborenes sie im Schoß seiner Mutter erfährt, einer Sicherheit wie in den Armen des Schöpfers meiner Seele, einer kaum irdischen Verbindung zueinander.
 

Jene Flut allumfassender Schönheit, die mich vollkommen in ihren zauberhaften Bann riss, war es, die mich ob meiner Unwürdigkeit meinen Blick abwenden ließ. Verzeih, dass ich mich dennoch immer wieder dazu hinreißen lasse, dir in die Augen zu sehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück