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Nachhilfe - in Sachen Liebe

Fortsetzung zu "Nachhilfe", die Geschichte ist jedoch eine eigenständige
von

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Teil 7

Titel: Nachhilfe - in Sachen Liebe

Autor: Risa

e-Mail: risa_estrella@arcor.de

Homepage: www.little-goddesses.de.vu

Genre: Realität

Warnung: Yaoi, Lemon, Sap

Inhalt: Philippe studiert mittlerweile an einer Universität in Spanien und wohnt mit seinem lebenslustigen Cousin Miguel zusammen.

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Nachhilfe - in Sachen Liebe
 

Teil 7
 

"Philippe?"

Die leise Stimme schreckte Philippe aus seinen Gedanken und er fuhr erschrocken zusammen. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren und zu registrieren, wer da vor ihm stand.

"Carlos!", entfuhr es ihm überrascht, als er seinen Freund erkannte, der ihn sanft anlächelte.

"Sí. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat, aber ich konnte nicht früher weg."
 

Warme braune Augen blickten ihn entschuldigend an und Philippe winkte lächelnd ab. Mittlerweile war er schon fast seit zwei Wochen wieder in Spanien, doch er hatte irgendwie erst an diesem Wochenende dazu Zeit gefunden, sich mit Carlos zu treffen.

"Das macht doch nichts", beruhigte er den jungen Spanier. "Ich bin froh, dass du überhaupt kommen konntest." Er lächelte und wies auf den Platz neben sich. "Setz dich doch."
 

Carlos nickte und hauchte Philippe einen federleichten Kuss auf die Lippen, bevor er sich neben ihn setzte. Philippe durchströmte ein warmes Gefühl bei dieser Geste.

"Möchtest du etwas trinken?" Carlos nickte zustimmend und Philippe stand auf, um sich durch die tanzenden Paare zur Bar zu schlängeln und ihnen beiden einen Drink zu holen.

Schon kurze Zeit später stellte er die Gläser an ihren Tisch, doch bevor er sich zurück an seinen Platz setzen konnte, wurde er von Carlos auf seinen Schoß gezogen.
 

Philippe zuckte erschrocken zusammen, entspannte sich jedoch wieder, als er Carlos' Lächeln bemerkte.

"Stört es dich?", fragte der und ein Arm legte sich locker um Philippes Taille, der schräg auf Carlos' Oberschenkeln saß, so dass sie sich noch ansehen konnten.

Philippe zögerte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf und lächelte zaghaft zurück. So öffentlich hatte Carlos ihn zuvor noch nie berührt oder an sich gezogen.
 

"Du riechst gut", murmelte Carlos, während er mit seiner Nase Philippes Nacken entlang glitt, und der erschauerte leicht. Nein, so etwas war er von dem sanften Spanier nicht gewohnt.

Mit klopfendem Herzen hörte Philippes Carlos' Seufzen und spürte die weichen Hände auf seiner Haut. Die Fingerspitzen hatten sich unter sein Hemd geschlichen und streichelten dort über seine Seite.
 

"Du hast mir noch gar nicht von deinem Urlaub erzählt, Philippe. War es schön?"

Philippe brauchte einen Moment, um die Worte in seinem Kopf zu ordnen und einen vernünftigen Satz daraus zu basteln.

"Ja, es war sehr schön", antwortete er dann leise, als er sich wieder gefangen hatte.

"Erzähl mir von den Mädchen", bat Carlos und lehnte den Kopf an Philippes Schulter, blies ihm seinen warmen Atem über den Hals.
 

"Sie haben mich mit zum Einkaufen geschleppt", erzählte Philippe lächelnd und legte den Kopf zur Seite, um Carlos' Lippen an seinem Hals mehr Platz zu geben. Warmes Lachen vibrierte in seinem Rücken und er spürte, wie er sich allmählich entspannte.

Ein Neuanfang, dachte er mit halbgeschlossenen Augen. Carlos hinter ihm war Realität, keine fadenscheinige Truggestalt, der er hinterher jagte. Der Mann hinter ihm war real, und er mochte Carlos.
 

"Wie viele Taschen musstest du tragen?", fragte Carlos schmunzelnd und Philippe ließ sich lächelnd nach hinten gegen ihn sinken. Schmale, aber nicht schmächtige Arme legten sich sicher um ihn.

Carlos würde ihn nicht fallen lassen, überlegte Philippe und wehrte sich nicht, als Carlos ihre Hände miteinander verschränkte.
 

"Mindestens zwanzig", antwortete er und schmunzelte ebenfalls, als er sich an ihren Einkaufsmarathon erinnerte. "Ich war sogar in der Parfümabteilung für Frauen. Und ich wurde ganz seltsam angeschaut, das kannst du mir glauben."

"Das glaube ich. Wo du doch so viel hübscher bist als ein Mädchen", murmelte Carlos an Philippes Ohr und der errötete leicht ob des Kompliments und dem warmen Hauch, der seine Ohrmuschel streifte.
 

"Danke...", flüsterte er und drehte sich so, dass er Carlos in das lächelnde Gesicht schauen konnte. Die braunen Augen blickten unendlich sanft und die weichen Lippen waren in einer schönen Linie verzogen.

"Wofür bedankst du dich?", fragte Carlos und küsste Philippe neckend auf den Mund. "Ich sage nur die Wahrheit."
 

Philippe schüttelte nur den Kopf und legte den Kopf erneut an die warme Schulter hinter ihm.

"Willst du tanzen?", fragte Carlos dann und Philippe nickte lächelnd.

"Ja, das ist eine gute Idee", antwortete und er stand auf, griff nach Philippes Hand.
 

Zusammen gingen sie zur Tanzfläche, auf der sich bereits einige Pärchen tummelten, und suchten sich einen freien Platz, an dem sie nicht sofort von anderen überrollt werden würden.

Lächelnd ließ Philippe sich in eine warme Umarmung ziehen und lehnte den Kopf an Carlos' Schulter. Ein leichter Duft von Aftershave umwehte seine Nase und Carlos lachte leise, als Philippe ihm mit der Nase sanft gegen den Hals stupste.
 

"Stimmt etwas nicht?", fragte er, während seine Hand auf Philippes Rücken kleine Kreise zog und ihn langsam zur Musik dirigierte.

"Doch", antwortete Philippe und hob den Kopf, um Carlos anzulächeln. "Doch, alles in Ordnung."
 

Es war schon komisch, überlegte er. Vor zwei Wochen noch hatte er vor Leons alter Wohnung gestanden, sich mit den Zwillingen eine schöne Zeit gemacht und nun, wo er wieder hier war, war alles beim Alten. Nichts hatte sich verändert. Jeden zweiten Morgen musste er Gelsa aus seinem Zimmer scheuchen, weil sie Miguel mal wieder ausgebüchst war, und jedes Mal gab es eine Diskussion, dass sein Cousin besser auf sie aufpassen sollte, der aber nur entgegnete, seine Katze hätte eben ihren eigenen Kopf und sie zu etwas zu zwingen wäre Freiheitsberaubung. Und jedes Mal zeigte Philippe ihm für diese Bemerkung einen Vogel und Miguel lachte und wuschelte ihm dafür durch die Haare - weshalb Philippe sich angewöhnt hatte, sie sich erst nach dem Frühstück zu kämmen.
 

Ja, dachte Philippe, es hatte sich nichts verändert. Aber was hatte er auch erwartet? Dass er Zuhause Leon wieder sehen würde, dass der sich bei ihm entschuldigen würde und damit sein Leben schon wieder aus den Fugen geriet?

Was für eine lächerliche Vorstellung! Hier in Spanien war sein Zuhause, und hier lebte er gern. Er hatte hier seine Familie und seine Freunde. Er wohnte mit Miguel zusammen und war zufrieden so, wie es war. Er hatte sogar einen Freund, auch wenn es zwischen Carlos und ihm nichts wirklich ernstes war, das wussten sie beide. Aber immerhin war da jemand, der ihn ab und zu ausführte und mit ihm flirtete.
 

Carlos war bei weitem der sanfteste Mensch, den er kannte. Auf ihn konnte er sich verlassen. Und für den Moment reichte das doch, oder nicht? Was also wollte er mehr. Er hatte immerhin sogar einen Versuch unternommen, Leon wiederzusehen, wenn auch nur einen ganz zaghaften, als er zu dessen Wohnung gegangen war, da er ja gewusst hatte, dass Leon dort schon lange nicht mehr wohnte.

Es wurde wahrscheinlich langsam wirklich Zeit, dass er die Vergangenheit endlich begrub. Jetzt, wo er wieder zurück in Spanien war, wurde ihm das mehr denn je bewusst. Seine Gegenwart war hier, hier lebte er, nicht in der Vergangenheit. Er musste die Schatten der Vergangenheit endgültig ablegen.
 

"Philippe?" Carlos' Stimme klang sanft an seinem Ohr und warme Lippen strichen über seine Schläfe.

"Sí?" Lächelnd blickte Philippe auf und hauchte dem jungen Spanier spontan einen Kuss auf die Lippen.

"Kommst du mit zu mir?", fragte Carlos leise und Philippe blickte ihn überrascht an.

"Jetzt noch?", fragte er. "Wir haben es doch schon fast Mitternacht."

"Ich weiß", murmelte Carlos und glitt mit den Händen Philippes Schultern hinab, über die nackten Arme, um schließlich beide Hände in seine zu nehmen. "Komm noch mit zu mir", bat er leise und zog Philippe erneut an sich.

"Aber..."

"Was aber?", fragte Carlos sanft und streichelte mit den Daumen über Philippes Handrücken.
 

Philippe erschauerte leicht. Aber dann dachte er, warum nicht. Sein Cousin würde die Nacht eh bei seinem Freund Fernando verbringen, dann müsste er zumindest nicht den Abend allein Zuhause verbringen.

"Nichts ist", antwortete er deswegen lächelnd und drückte Carlos einen weiteren Kuss auf die Lippen. "Ich komme gern mit zu dir."

"Schön." Carlos lächelte ebenfalls. "Möchtest du noch etwas weiter tanzen, möchtest du noch etwas trinken oder lieber schon nach Hause?"

"Lass uns noch was tanzen", schlug Philippe vor und löste seine Hände aus Carlos' Griff, um sie ihm um die Taille zu schlingen und sich erneut an ihn zu lehnen.

"Wie du willst", murmelte Carlos und genoss die Wärme von Philippes Körper, der sich an seinen schmiegte.
 

So tanzten sie noch eine ganze Weile, und Philippe genoss es, von Carlos in den Armen gehalten zu werden. Gegen Mitternacht kam eine weitere Gruppe junger Männer in die Bar und es wurde merklich voller, dass Philippe Carlos sanft am Arm berührte und wartete, bis der sich soweit zurückgezogen hatte, dass er ihn ansehen konnte.

"Mir ist es zu voll hier." Philippe musste die Stimme anheben, um sich über den Geräuschpegel verständlich zu machen.

"Sollen wir gehen?", fragte Carlos und Philippe nickte. "Gut, ich hole die Jacken. Warte am Ausgang auf mich." Er drückte Philippe noch einen kurzen Kuss auf den Mund und löste sich dann, um ihre Jacke von der Garderobe zu holen.
 

Philippe wartete draußen auf ihn, weil es ihm drinnen zu stickig wurde. Sein Magen begann nervös zu flattern, als Carlos mit den Jacken kam und Philippe in seine hinein half, danach seine Hand nahm.

"Willst du gehen oder sollen wir ein Taxi nehmen?", fragte er und drückte glücklich lächelnd Philippes Hand.

"Lass uns gehen", entschied dieser und lächelte, während sein Magen einen nervösen Hüpfer machte. "Bis zu dir ist es ja nicht weit."

"Todo lo que quieras", antwortete Carlos mit einem liebevollen Lächeln und langsam schlenderten sie in Richtung seiner Wohnung.
 

Es war ja nicht so, als wäre er noch nie bei Carlos Zuhause gewesen, dachte Philippe und warf einen kurzen Seitenblick zu seinem Freund, der leise vor sich hin summte. Er war auch schon öfter abends bei ihm gewesen, aber so wie Carlos ihn heute ansah und wie er seine Hand hielt, wusste Philippe, dass es heute nicht so wie sonst war. Es war ein Gefühl, das er aber nicht weiter benennen konnte, das aber dennoch da war.
 

"Ve", riss Carlos ihn schließlich aus seinen Gedanken und zeigte mit ausgestrecktem Arm in den Himmel.

"Was denn?", fragte Philippe irritiert und blinzelte, um zurück in die Realität zu finden.

"Ve las estrellas", flüsterte er und zog Philippe an sich, um ihn liebevoll auf die Stirn zu küssen.

"Ja, sie sind wirklich schön", murmelte der und blickte in den Himmel. Carlos war wirklich ein Romantiker.
 

Philippe lächelte, warf einen letzten Blick auf den klaren Sternenhimmel und fasste dann nach Carlos' Hand, um ihn hinter sich her zu ziehen.

"Komm schon, mir wird kalt", sagte er und Carlos lächelte entschuldigend, bevor auch er sich vom Anblick der Sterne löste.

"Wir sind ja bald da."
 

Carlos' Wohnung hatte Philippe schon immer gefallen. Warme, dunkle Rottöne in den Möbeln dominierten das Wohnzimmer, obwohl die Wände hellbeige gestrichen waren. Es gab einen schönen Kontrast, überlegte Philippe, als er auf der weichen Ledercouch saß und darauf wartete, dass Carlos mit seinem heißen Kakao zurückkam, den er ihm versprochen hatte. Niemand konnte so leckeren Kakao machen wie Carlos, fand Philippe und kuschelte sich lächelnd noch tiefer in die weichen Polster.

Noch immer hatte sich seine Nervosität nicht gelegt, aber es würde nichts passieren, was er nicht wollte, das wusste er. Er brauchte also keine Angst zu haben.
 

"Träumst du schon wieder?", drang plötzlich Carlos' leise Stimme an sein Ohr und er zuckte erschrocken zusammen.

"Entschuldige, ich habe nur nachgedacht."

"Und an was hast du gedacht?", fragte Carlos nach und gab Philippe seine Tasse, um sich neben ihn zu setzen und eine Hand auf Philippes Oberschenkel zu legen.

"Ach, an nichts besonderes."

"An mich vielleicht?", versuchte es Carlos und lächelte, während er sanft über Philippes Schenkel streichelte, dabei in die grünen Augen blickte.

"Vielleicht...", antwortete Philippe leise und er zwinkerte Carlos schelmisch zu. "Vielleicht aber auch nicht."

"Na so was." Carlos schüttelte lächelnd den Kopf und beugte sich vor, um vorsichtig an Philippes Lippen zu knabbern, dass der entspannt den Kopf nach hinten an die Lehne sinken ließ.

"Du schmeckst nach Schokolade", flüsterte Carlos und Philippe kicherte leise.

"Schlimm?"

"Nein... süß!", antwortete Carlos und lächelte gegen Philippes Lippen.
 

Vorsichtig nahm er Philippe schließlich nach einiger Zeit die Tasse aus den Händen und stellte sie auf den Couchtisch, damit sich nicht noch einer von ihnen verbrannte. Langsam legte er eine Hand auf Philippes Bauch, während die andere ihm über die Wange strich und ein Zittern fuhr durch Philippes Körper. Unsicher blickte er in Carlos' braune Augen und fragte sich, warum sein Herz anstatt vor Freude aufgeregt zu klopfen, ängstlich gegen seine Rippen pochte.
 

"Carlos...", flüsterte er leise, kam jedoch nicht weit, weil sich plötzlich weiche Lippen auf seine legten und ihm am Sprechen hinderten. Er mochte es, wie Carlos zuerst sanft an seiner Unterlippe knabberte und schließlich mit der Zungenspitze gegen seiner verschlossenen Lippen stupste, doch die Hand auf seinem Bauch, die langsam kleine Kreise zog und schließlich unter sein Hemd glitt, irritierte ihn und lenkte ihn ab.
 

"Gefällt es dir nicht?", fragte Carlos und seine Augen blickten fragend auf Philippe, der mehr oder weniger steif unter ihm lag.

Philippe öffnete den Mund und war schon kurz davor zu lügen, doch dann brachte er es nicht über sich und schüttelte wahrheitsgemäß zögernd den Kopf. Das Aufflackern von Enttäuschung in den braunen Augen entging ihm nicht, aber anlügen wollte er seinen Freund auch nicht.
 

"Carlos...", begann er leise, als der sich zurückzog und leise seufzte. "Es tut mir Leid."

"Es muss dir nicht Leid tun, cariño." Carlos seufzte erneut und warf Philippe dann ein Lächeln zu. "Es ist schon okay. Es ist okay, wenn du nicht willst."

"Das ist nicht wahr." Philippe biss sich auf die Lippe und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. "Es ist nur..."

Fragend blickte Carlos ihn an und Philippe zuckte hilflos die Schultern.
 

Beruhigend legte Carlos ihm eine Hand auf den Arm und küsste ihn zart auf die Lippen.

"Es ist schon okay", wiederholte er sanft. "Wir haben genug Zeit. Wir müssen nichts übereilen."
 

Dankbar blickte Philippe ihn an. Er wusste gar nicht, was genau mit ihm los war. Er wusste ja noch nicht einmal, ob Carlos dieses Mal hätte weiter gehen wollen, aber er hatte so ein seltsames Gefühl, das sich einfach nicht vertreiben ließ.

"Bist du... bist du böse, wenn ich jetzt schon gehe?", fragte er flüsternd und blickte Carlos zaghaft an. "Es tut mir wirklich Leid, aber-"

"Sch, sicher ist das in Ordnung, mi cariño. Mach dir doch nicht so viele Sorgen. Ich bin nicht verletzt, wenn du jetzt gehst."
 

"Aber du bist enttäuscht", stellte Philippe zerknirscht fest und griff nach Carlos' Hand. Er wusste, dass es wie eine Flucht wirken musste - und vielleicht war es das auch -, aber er hatte das dringende Bedürfnis allein zu sein.

"Nein. Ich bin traurig, das sicher, aber nicht enttäuscht, Philippe." Sanft drückte Carlos seine Hand und lächelte ihn liebevoll an. "Mach dir doch nicht so viele Sorgen. Wir haben viel Zeit. Geh ruhig nach Hause, wenn dir dabei wohler ist. Soll ich dich bringen?"
 

Philippe seufzte nur und schüttelte den Kopf.

"Nein", sagte er leise, "ich würde lieber allein gehen. Das hat nichts mit dir zu tun, nicht, dass-"

"Philippe", unterbrach Carlos ihn sanft. "Du musst dich nicht rechtfertigen. Es ist in Ordnung. Geh ruhig." Er küsste Philippe zum Abschied und stand mit ihm auf, half ihm dann in seine Jacke.

"Es tut mir trotzdem Leid", sagte Philippe und küsste Carlos vorsichtig auf die Wange.

Der nickte und öffnete die Tür. "Ich rufe dich an, ja?"

"Ja, tu das. Schlaf gut."

"Du auch. Bis dann."
 

Und damit trat Philippe aus der Wohnung und auf die Straße. Es war nicht weit bis zu ihm nach Hause. Es war stockduster, nur ein paar vereinzelte Straßenlaternen erhellten den Asphalt.

Philippe hatte ein schlechtes Gewissen Carlos gegenüber, aber lügen hatte er auch nicht wollen. Heute war einfach nicht der richtige Abend gewesen. Vielleicht lag es an der Situation, oder vielleicht auch an ihm, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, das hatte er gefühlt. Und er hatte ja beschlossen, sich mehr auf sein Gefühl zu verlassen.
 

Langsam schlenderte er die Straßen entlang. Nur vereinzelt sah man noch Menschen auf der Straße, immerhin war es schon nach Mitternacht. Die meisten, die noch herumliefen, waren junge Menschen, die den Beginn des Wochenendes feierten und noch nicht ins traute Heim zurückkehren wollten.
 

Philippe lächelte. Er war froh, zusammen mit seinem Cousin in einer eigenen Wohnung zu wohnen. Man war so viel freier und ungebunden.

Dann kehrten seine Gedanken wieder zu Carlos zurück und er seufzte leise. Es freute und beschämte ihn gleichzeitig, dass sein Freund so verständnisvoll reagiert hatte. Doch auf jeden Fall erleichterte ihn diese Reaktion. Er wusste, dass Carlos ihn nicht unter Druck setzen wollte - und das gelang ihm. Der richtige Zeitpunkt würde schon kommen - oder eben auch nicht, doch dann konnte Philippe auch nichts daran ändern. Er würde sich auf sein Gefühl verlassen.
 

Nun wieder besserer Dinge bog er in die Straße ein, in der Miguel und er ihre Wohnung hatten und pfiff leise eine Melodie vor sich hin. Ja, dachte er, als er die Schlüssel aus seiner Hosentasche kramte, so gesehen konnte er sich nicht beklagen. Und das würde er auch nicht.
 

Mit dem Schlüssel zum Takt seiner Melodie klappernd bog er in den kleinen Gang zur Haustür ein - und erschrak fast zu Tode, als sich eine Gestalt auf den Schatten löste und sich zwischen ihn und die Tür stellte.
 

Philippes erste Reaktion bestand aus einem heftigen Zusammenzucken, dann kam der Gedanke, so schnell wie möglich wegzurennen. Gott, der Kerl wollte ihn bestimmt ausrauben, schrillte es in seinem Kopf, als er hastig zurückwich. Er hatte ihm unter Garantie aufgelauert. Er musste unbedingt weg hier!
 

All dies geschah in einem Zeitraum von Sekunden, und gerade, als Philippe sich umdrehen und wegrennen wollte, so schnell ihn seine Füße trugen, erschrak er erneut fast zu Tode, als die Gestalt plötzlich zu sprechen begann.

Mit einem leisen Klirren glitt Philippe der Haustürschlüssel aus der Hand und landete auf dem Boden, als er die vertraute Stimme hörte, die ihm einen wahren Schauer über den Rücken schickte und ihm einen riesigen Schrecken einjagte:

"Schön, dich wiederzusehen, Philly. Lange nicht gesehen, was?"
 


 

Ende Teil 7
 

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Auf Wunsch hier nun die Übersetzungen der spanischen Sätze:
 

Todo lo que quieras. - Alles, was du willst.
 

Ve - Schau!
 

Ve las estrellas. - Schau nur die Sterne.
 

mi cariño - mein Liebling



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ryon
2005-03-31T01:37:01+00:00 31.03.2005 03:37
Wie kann man nur an der Stelle aufhören??? ;_;
Bitte schreib schnell weiter!!!

Glück Auf!
Ryon ^_-
Von:  Kait
2005-03-30T15:21:32+00:00 30.03.2005 17:21
Ja mich gibt es auch noch*g*
Also ich find ja Carlos auch ganz sympatisch^o^
ABER Leon ist natürlich besser....obwohl wenn er sich nicht geändert hat, ist er es nicht^______________________^'
Das Ende ist aber auch wirlich klasse, schön das gleich zwei Kapis nacheinander erschienen sind
Es war zwei sehr spannende Kapitel und ich hoffe das nächste kommt bald^.^
Bis zum ächsten Kapi,grüße Kait
Von:  Angel_of_Genesis
2005-03-28T19:36:17+00:00 28.03.2005 21:36
Ich fass es nicht. Damit hät ich echt nicht gerechnet. Bist du wahnsinnig. Der arme Phillipe kriegt noch nen Herzinfarkt. Aber ich finds super das er wieder da war. Er hat ihm sldo doch aufgeleuert.
Schreib ganz, ganz schnell weiter.
hdl
bussi
Seherin
Von: abgemeldet
2005-03-28T15:09:03+00:00 28.03.2005 17:09
O.o???

*glotz*
*realisiert erst mal die Lage*

Yeah!!!^^v
Endlich, endlich endlich...*um feuer tanzt*
(wo das feuer her kommt, frag mich lieber nit..-.-')

Ich dacht erst, als der in Spanien angekommen ist, das ist deine Ende...x-x'
*messer bereit gelegt hat*

Doch am Ende!!..*quiekt ne Runde vor Freude*

Wow, wow, wow....*grins*
Ich sollte mal einfach hier Schluss machen, sonst schreib ich weiter so ne scheiße..^^"XDD

Also,
schnell weida.o.o

War gaaaaaaaaaaaaaaaaanz dolle!!
Von: abgemeldet
2005-03-27T20:47:54+00:00 27.03.2005 22:47
Hi! Ohhh, er war es also am Flughafen, oder ist ihm zumindest Nachgeflogen und ich bin ja von anfang an stark davon ausgegangen, dass er auch das in der Disco war. Also hat er auf jeden Fall noch Interesse an Philippe. Fragt sich nur, wie er sich entwickelt hat, was er jetzt tut. Wirklich ein gemeiner Clifhanger! Aber es ist eine schöne Sache, das du auf deiner Homepage alle zwei Wochen updatest! Nur habe ich immrnoch nichts gefunden, wo man da reviewd, es sei denn, ich schreibe die Review ins Gästebuch.

Lg. Snuggles
Von:  YU-Rl
2005-03-27T19:05:39+00:00 27.03.2005 21:05
ähm...hallihallo!
ja, mich gibts auch noch. erinnerst du dich an mich??
wohl eher nich, oda??
na egal...ich hab mal nachhilfe gelesen, hab dann lange keine zeit mehr gehabt, hab den faden verloren und jetzt hab ich die ganze story nochma gelesen!
nyo...und die story is wirklich gut! *lob*
über das ende hab ich mich zwar geärgert, aba da es ja ne fortsetzung gibt, is das nich so schlimm ^_______^
apropos fortsetzung, die is auch gut! *smile*

nyo...also ich hab mir vorgenommen jetzt wida eifrig kommis zu schreiben! *lach*

so, ich glaub jetzt hab ich alles gesagt, außer:
schreib schnell weita! du hast an so einer fiesen stelle aufgehört, dass man am liebsten gleich weita lesen würde!
*drops*

mfg
des azu-viech xD *keks geb*
Von: abgemeldet
2005-03-27T17:26:32+00:00 27.03.2005 19:26
Argh! Was für ein Ende! *fiep*
Ich hoffe du schreibst bald weiter! *bettelnd anschau*
Du hast dir wirklich den perfekten Zeitpunkt ausgesucht um diesen Teil zu beenden! *sniff*
Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht!^.^

Ich wünsche dir Frohe Ostern! ^.^

grüße gitanija


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