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Sehnsucht im Herz

Hoffnungsschimmer am Horizont
von

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Kapitel13

Ich freute mich riesig auf die Überraschung, die Julian vorbereitet hatte. Ich hatte noch nie einen Jungen getroffen, der sich so viel Mühe gab, wie er! Da fiel mir ein, dass ich schon lange nicht mehr mit Marie telefoniert hatte. Ich beschloss sie vorher noch kurz anzurufen und ihr alles zu erzählen. Ich legte mich auf mein Bett und nahm erneut den Hörer in die Hand. Ich wählte die Nummer meiner besten Freundin und ließ es klingeln. Leider hob sie nach einiger Zeit immer noch nicht ab und ich verschob das Gespräch bis nach dem Ausflug mit Julian. Wer weiß? Vielleicht passierte noch etwas, was ich unbedingt Marie erzählen wollte. Ich sprang vom Bett und überlegte vor meinem Schrank, was ich anziehen sollte. Schließlich fiel mir ein hübsches Sommerkleid in meine Augen, dass ich mit Mama gekauft hatte. Etwas mulmig war mir jedoch, las ich mich im Spiegel betrachtete. Aber was soll's! Julian gefiel es bestimmt! Fröhlich gestimmt, machte ich mich auf die Suche nach meiner Mutter. Ich fand sie draußen am Pool mit Franz rumknutschen. Ich musste grinsen, als ich die beiden erwischte und sie etwas rot auseinander fuhren. "Spätzchen! Was ist denn?" "Mama, ich würde gerne mit Julian weggehen, darf ich?" "Ja sicher! Mach dir einen schönen Tag!" "Danke Mama!" Ich gab ihr einen Abschiedskuss und winkte Franz. Auf dem Weg zum Auto, begegnete ich Christoph. Er stand mit verschränkten Armen vor der Eingangstür und grinste mich finster an. Ich beschloss mir meine Unsicherheit und meine Wut zu unterdrücken und mir nichts anmerken zu lassen. Ich ging schnurstracks an ihm vorbei zum Personal. Ich fragte dort nach jemanden, der mich zur Villa von Julian bringen könnte. Sofort bekam ich jemanden, der das Auto vor die Haustür fuhr. Als ich wieder zu Christoph zurückgehen wollte, läutete es an der Tür. Bestimmt war es der Autofahrer, den ich bestellt hatte. Christoph sah kurz zu mir und grinste wieder breit. Er stieß sich von der Tür ab und öffnete sie. Ein Mann mit Sonnenbrille betrat das Haus und sah sich um. "Danke, dass sie so schnell gekommen sind!" "Kein Problem!" Der Mann nahm die Sonnenbrille ab und ich hatte das Gefühl mein Herz blieb stehen! "Papa...!!!", murmelte ich und in dem Moment sah er zu mir. Julian rief zum warteten Auto hinunter, dass der geplante Ausflug ins Wasser fiel, bevor er die Tür wieder schloss.

Wir saßen alle im Wohnzimmer und keiner wagte etwas zu sagen. Der Besuch von Papa war einfach zu überraschend gewesen. Nur nicht für einen! Christoph! Dieser Mistkerl! Ich war zuerst viel zu sehr geschockt gewesen, als ich meinen Vater das Haus betreten sah, dass ich irgendwie reagieren konnte. Aber jetzt staute sich Wut in meinem Innersten gegen Daddy. Ich glaub ich war noch nie so wütend auf ihn. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und fing an ihn anzuschreien! "Papa! Warum hast du mir nicht gesagt, dass Mami lebt!!!???" Daddy atmete kurz tief ein, bevor er mir antwortete. "Schatz! Ich wollte doch nur das Beste für dich! Ich dachte es ist leichter für dich ohne deine Mutter aufzuwachsen!" "LEICHTER!!!????" Ich glaubte mich verhört zu haben! "Für niemanden ist es leichter ohne ein Elternteil aufzuwachsen! Ich hätte Mami so oft gebraucht!" "Aber Schatz, wir haben doch auch alles zu zweit gemeistert!" "Indem du mich aufs Internat abgeschoben hast!!!??" Tränen bildeten sich schon in meinen Augen und ich wollte nur mehr weg. Ich lief an den anderen vorbei hoch in mein Zimmer und schloss mich, wie vergangene Nacht ein. Ich schmiss mich auf mein Bett und konnte nicht anders, als einfach zu weinen. Ich wollte einfach nur in ruhe gelassen werden, doch zu meinem Bedauern war ich das nicht lange. Kurze Zeit später versuchte jemand in mein Zimmer zu kommen und rüttelte an der Tür. Ich hörte das leider nicht, da ich zu laut weinte. Mit einem anderen Schlüssel wurde mein steckender Schlüssel aus dem Schlüsselloch gedrängt und derjenige konnte problemlos aufsperren. Hinter diesem Jemand wurde wieder sofort zugesperrt und ich spürte wie sich derjenige auf mein Bett setzte und mir sanft über den Rücken strich. Ich hätte schwören können, es wäre Christoph, denn niemand sonst hätte die Tür aufbekommen! Ich blickte kurz hoch, um zu sehen, wer es war. Christoph saß neben mir und ich sprang sofort hoch und wischte mir die Tränen weg. "WAS WILLST DU HIER!!!?? VERSCHWINDE!!!!", schrie ich wütend. Es war immerhin seine Schuld, dass Daddy hier aufgetaucht war. Zu meiner Überraschung, sah der blonde Junge nicht mehr so siegessicher und triumphierend aus. Eher niedergeschlagen? Nein! Das konnte doch nicht sein! "Es tut mir leid!" WAS? Hatte ich mich gerade verhört? Christoph musste wohl meinen ungläubigen Blick gesehen haben. "Es tut mir wirklich leid! Ich wusste nicht, dass du dich mit deinem Vater streitest! Eigentlich wollte ich dir eine Freude bereiten!" Christoph starrte schuldig auf den Boden und blickte anschließend zu mir. Mein Zorn gegen ihn war so schnell, wie er gekommen war, wieder verschwunden. Ich setzte mich neben ihn. "Schon gut! Du konntest es nicht wissen!" Kurze Zeit war Stille zwischen uns, bis er sie wieder brach. "Deine Ma und dein Dad streiten gerade und mein Vater versucht den Streit zu schlichten. Deswegen haben sie mich weggeschickt. Und ich dachte ich sag dir mal bescheid!" "Danke!" Ich wusste nicht genau, wie ich mich verhalten sollte, denn ich hatte ihn noch nie SO gesehen. Normalerweise war er doch ein Ekel und versuchte mich anzugrapschen, aber jetzt? Er war ja fast NORMAL und vielleicht sogar ehrlich! Wieder war Schweigen eingetreten und diesmal fand ich, dass ich diejenige war, die sie brechen sollte. "Christoph?" "Mmh!" "Sag mal, warum bist du so gemein zu mir gewesen? Bist du auf mich eifersüchtig?" Christoph sah mich etwas perplex an und ich konnte ihm ansehen, dass er versuchte sich zu beherrschen. "Nein, bin ich nicht!", sagte er mit einem entschlossenen Unterton und fuhr sogleich fort, "Ich hab es nur nicht leiden können, dass du dich so gut mit meinem Vater verstehst!" "Aber warum denn?" "Verdammt! Eigentlich wollte ich nicht, dass du das erfährst, aber ich glaube du solltest es trotzdem wissen. Früher oder später wirst du es sowieso erfahren!" Christoph machte mich neugierig. "Meine Mutter ist gleich nach meiner Geburt gestorben. Ich hatte keine Gelegenheit sie kennen zu lernen, verstehst du? Ich habe nur meinen Vater und wenn dann so jemand, wie du daher kommt, dann bekomm ich furchtbare Angst, dass mein Vater dich lieber haben könnte, als mich!" "Aber das ist doch vollkommener Blödsinn!" "Ich weiß, dass das Blödsinn ist, aber bei deiner Mutter war es so! Sie ist in sein Leben getreten und ich war Luft für ihn!" "Das kann ich nicht glauben!" "Doch! Es war so! Margarete hier! Margarete da! Und schon hatte er weniger Zeit für mich!" "Aber das heißt doch nicht, dass er dich weniger liebt!" "Ja......aber es kommt mir halt so vor....." Ich war total überrascht! Ich sprach hier mit Christoph ein ganz NORMALES Gespräch! Er erzählte mir, wie sich unsere Elternteile kennen gelernt hatten und wie er darunter gelitten hatte, als sie ihm verkündeten, dass meine Mutter bei ihnen wohnen würde und von der geplanten Hochzeit. Er erzählte mir, dass er so getan hatte, als ob es ihn nicht kümmerte, aber in Wahrheit litt er förmlich darunter und er erzählte mir, was er empfand, als er von mir erfuhr. "Ich war zuerst schockiert und mein einziger Gedanke war dich irgendwie loszuwerden! Tja und jetzt...." "Ja? Was ist jetzt?" "Jetzt möchte ich dich nicht mehr loswerden!" "Was? Äh....wie bitte?" Aus irgendeinem Grund wurde ich allmählich nervös! Seine blauen Augen blickten tief in meine und ich wagte nicht mich zu bewegen. "Du hast mich schon richtig verstanden! Ich mag dich! Sehr sogar!" HILFEEEEEEE!!!!!! Christoph legte seinen Arm um meine Schulter und fing an ein bisschen zu kichern. Hatte er mich gerade verarscht!? "WAS???" "Du hast nur gerade so süß ausgesehen! So entsetzt!" "Ich bin auch entsetzt!" "Wieso denn?" "Na, weil du......weil du....?" "Weil ich was?" Der Blonde kam mit seinem Gesicht gefährlich nahe an meins und ehe ich mich versah spürte ich seine weichen und warmen Lippen auf den Meinen. Reflexartig schloss ich meine Augen und zu meiner eigenen Überraschung gefiel es mir außerordentlich gut. Doch leider wurden wir von einem Klopfen an meiner Tür unterbrochen. "Entschuldige!" , hörte ich von Christoph. Er stand auf, sperrte auf und ging an meinem Vater vorbei und ließ mich mit ihm alleine.

Mein Papa beschloss mich für die letzten 2 Ferientage zu sich zu nehmen. Meine Mutter und Franz hatten nichts dagegen und freuten sich auf den Tag des Wiedersehens. Ich packte nur widerwillig meine Sachen. Ich wollte noch nicht weg, nicht jetzt. Wegen Mama, wegen Julian und wegen Christoph. Wir verstanden uns doch jetzt so gut, obwohl ich aus ihm nicht schlau werde. Ich hatte seit dem Zwischenfall in meinem Zimmer nicht mehr mit ihm geredet. Ich rief Julian noch an und entschuldigte mich dafür, dass ich ihn versetzt hatte und musste ihm leider mitteilen, dass ich bereits wieder abreiste. Er war nicht besonders glücklich darüber und fragte mich, wann wir uns wiedersehen würden. Leider konnte ich ihm nicht genau sagen, wann das sein würde, aber ich versprach ihm mich zu melden.

Als ich mit Packen fertig war, wartete Papa bereits unten vor der Haustür auf mich. Ich verabschiedete mich von Franz und Mama und vermisste ein Gesicht. Christoph war nicht da! Mama sagte, dass er noch etwas wichtiges zu erledigen hatte und nicht kommen konnte. Das war ja mal wieder typisch! Mama und Papa haben sich Gott sei Dank wieder vertragen und in Zukunft würde es so sein, dass ich abwechselnd bei ihnen die Ferien verbringen würde. Aber zuerst freute ich mich auf die Hochzeit! Papa verstaute meine Sachen im Auto und bevor ich einstieg hörte ich jemanden meinen Namen rufen! "Lea! Lea! Warte!!" Es war Julian, der mit einem Fahrrad hinter unserem Auto angebraust kam. Keuchend stieg er von diesem und überreichte mir eine Rose. "Hier! Die ist für dich!" Ich wurde etwas rot und dankte ihm. Zum Abschied gab er mir einen kleinen Kuss auf meine Wange und ich stieg endlich ein. Mir war das ganze ein bisschen peinlich, vor allem weil Papa und Mama ALLES gesehen hatten! Daddy sprach mich kurz darauf an und ich wich ihm aus. Er merkte wohl, dass ich noch nicht mit ihm darüber reden mochte.

Der letzte Ferientag war total schön! Papa widmete mir den ganzen Tag und wir machten nur das, was mir Spaß machte. Aber leider war der Tag viel zu schnell um und Daddy brachte mich zum Bahnhof. Ich rief noch am gestrigen Abend Marie an und erzählte ihr von Julian und Christoph. Dass Julian so süß war und mir eine rote Rose geschenkt hatte und von dem letzten Gespräch mit Christoph. Irgendwie hatte ich gegenüber Julian ein schlechtes Gewissen wegen dem Kuss, der sich zwischen mir und Christoph ereignet hatte. Dieser blonde Vollidiot hatte mich auch total verwirrt. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich für ihn empfinden sollte. Marie beschloss dies mit mir im Zug zu besprechen, denn wir wollten uns dort treffen. "Schneller Papa!! Sonst verpass ich noch den Zug. Mit dem Marie kommt!" "Ich fahr doch schon so schnell ich kann!"

Züge waren doch normalerweise immer verspätet, aber der kam pünktlich und so wollte das Schicksal nicht, dass ich mit meiner besten Freundin zurück ins Internat fahre! Papa beschloss mich persönlich mit dem Auto zum Internat zu fahren. Zwei Stunden später kamen wir dort an und Daddy setzte mich ab und fuhr wieder zurück. Ich begrüßte meine Freundin Claudia! Sie half mir meine Sachen auszupacken und dabei stieß ich auf einen Brief, den ich nicht eingepackt hatte. Der Absender war Christoph. Ich steckte den Brief in die oberste Schublade meines Nachtkastells und wollte auf Marie mit dem Öffnen warten. Derweil erzählte ich Claudia von meinen Ferien, denn sie wollte unbedingt wissen, wie es bei meiner Mutter war und wer Christoph sei! Mitten drinnen beim Erzählen wurden wir leider ins Direktionszimmer bestellt. Ich hoffte nicht, dass rausgekommen war, dass ich wegen meiner Mutter gelogen hatte und nicht mit Marie in die Ferien gefahren war. Mein Herz klopfte, wie wild, als ich neben Claudia vor Mrs. Braun stand. Schon einmal hatte ich eine Nachricht von ihr bekommen, die mein ganzes Leben verändert hatte. Und dieses Mal sollte es wieder so sein! Mrs. Braun machte keinen erfreulichen Eindruck und sie schien Probleme zu haben uns etwas mitzuteilen. "Es geht um eure Zimmergenossin Marie!" Verdammt! Es war ans Tageslicht gekommen, aber wie? "Der Zug, mit dem sie hier ankommen sollte, hatte einen schweren Unfall!" Mein Herz schien stehen zu bleiben! "WAS??", kam es von Claudia. "Ihr ist doch hoffentlich nichts passiert, oder doch?" Ich wollte die Antwort irgendwie gar nicht wissen, denn meine Befürchtungen waren viel zu groß. Mrs. Braun blickte zu Boden und musste sich beherrschen nicht die Fassung zu verlieren. "Marie konnte nicht mehr geholfen werden!" Diese Worte hallten noch eine Ewigkeit in meinem Kopf, bis ich erst den Sinn dieser Worte zu verstehen begriff.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-02-16T20:24:19+00:00 16.02.2005 21:24
O.O!!!
hIlfe was ist denn alles in dem Chap hier passiert *erstmal nen bisschen was perplex sei*... das is wow ziemlich viel... einmal die Tatsache, dass sie mit Christoph normal geredet hat, was mich ehrlich gesagt nen bisschen was überrascht hat, weil (soll jetzt nicht böse gemeint sein) aber der Übergang kam einfach ein bisschen ZU plötzlich, weil er vorher einfach nur ein Ekel war und das seltsam ist, wenn er das innerhalb von ein paar Minuten ändert und sie auch noch so darauf einsteigt nachdem was er gemacht hat...
aber irgendwie hab ich es ja geahnt dass der Vater irgendwie auftauchen müsste... aber wenns irgendwie geregelt ist...
aber das mit mArie o.o wow das hät ich jetzt ehrlich nicht erwartet, das tut mir voll leid... ich bion total gespannt wie das alles jetzt so weiter geht... mach ja schnell weiter
*knuffz*

PS: da war nen kleiner Fehler du hast geschrieben "Julian rief zum warteten Auto hinunter, dass der geplante Ausflug ins Wasser fiel, bevor er die Tür wieder schloss" aber es muss Christoph gewesen sein, da sie ja mit dem Auto zu JUlian fahren wollte ;p


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