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Projekt Ijuuin

the truth is sometimes harder than a lie
von

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Fragen und keine Antwort

Vormerk:
 

Ich bins mal wieder mit nem neuen Chapter~ Schön zu wissen, dass die Story scheinbar nicht zu sehr anödet *lol* Verzeiht mir wenn das immer etwas dauert, bis was Neues da ist, aber ich habe Nebenbeschäftigungen nachzugehen wie :Doujis, Fanarts. RPGs und nebenbei noch mein mündliches ABI ^^ ist jetzt zum Glück vorbei~ *freu*

Aber ich halt mich ran. Das Einzige was ich befürchte ist, dass ich entweder die Lust an der Story verliere, keine Ideen mehr habe oder kein Ende finde.

Aber was rede ich schon wieder so viel Unsinn...Auf geht's~ ihr wollt doch sicher wissen wies weiter geht, also los geht's!
 

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Kapitel 15

"Fragen und keine Antwort"
 

"Wer ist da?" Keine Antwort kam zurück. Alles lag in vollkommener Stille um ihn herum. Aber da war jemand. Ganz sicher. Man konnte die Bewegung der Luft spüren und den kalten Atem der seinen Nacken umwehte. Leise, ganz leise und immer lauter werdend hörte er einen Herzschlag. War es sein eigener? Hatte er Angst?
 

Enzan drehte sich um und plötzlich erkannte er, wo er sich befand. Eine einsame, dunkle Gasse. Menschenleer und mit einer dünnen Schicht aus weißem Dampf überzogen. An einer der Mauern die ihm umschlossen stand mit großen, roten Buchstaben das Wort "Infinity"

Als wäre es mit blut geschrieben, tropfte die nasse Farbe langsam Richtung Erdboden.
 

"Infinity, heißt Unendlichkeit...Unendlichkeit bedeutet Unsterblichkeit..." ertönte eine bekannte Stimme hinter ihm und der Weißhaarige wandte sich schreckhaft um. Dr. Regal stand dort, in einer Ecke der Gasse. Sein schwarz-violetter Mantel flatterte im klagenden wind, der aufkam und sein Visor, der sein rechtes Auge ersetze, blitzte rötlich auf.
 

"Du kannst nicht sterben, ist das nicht wunderbar? Die größte Furcht eines jeden Menschen ist überwunden...Willst du mir nicht danken?" Der weißhaarige Junge ging soweit zurück, bis er nur die kalten Steine der Mauer hinter sich spürte "ihnen danken? Unsterblichkeit? Sie haben sie doch nicht alle! Ich bin ein Mensch und werde nun mal irgendwann sterben...daran können selbst wie nichts drehen und da bin ich sehr froh drüber!" zischte er und ließ seinen Blick nicht von der Gestalt los.
 

"Du bist kein Mensch.." erschallte eine zweite Stimme und im selben Augenblick spürte er, die zwei schlanke Hände ihn von hinten fassten und beinahe in das Gemäuer zogen. "ich bin ein Mensch!" brüllte er verzweifelt, denn er konnte sich unmöglich aus dem Griff befreien. Sein Körper war auf einmal reglos wie ein Stahlblock.
 

"Wirklich? Dann sieh dich doch mal an...sieht so ein Mensch aus?" Enzans Blick wanderte gegen seinen Willen über seinen Körper, der aalglatt und glänzend war, wie mit einer Metallschicht überzogen. Sein Kopf wirkte beklemmt, als würde ihn eine Zange verquetschen. Ein starker Schmerz durchfloss seinen Körper, er konnte ihn nicht länger bändigen und schrie qualvoll laut auf.
 

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Meiru hatte ihren Blick noch immer an Netto geheftet, der neben ihr in der U-Bahn, in Richtung Sciencelabs, saß. Schließlich war er doch grade erst zu sich gekommen und war jetzt schon wieder auf den Beinen. Ob das wirklich so eine gute Entscheidung war, wagte sie doch leicht zu bezweifeln. Also schaute sie immer weiter und immer aufdringlicher.
 

Der Braunhaarige versuchte währenddessen genau diesen Blick zu ignorieren, doch langsam riss ihm sein doch so dünner Geduldsfaden. "Meiru! Ist es möglich einen Punkt zu finden, denn du lieber ansiehst als meinen Nacken? Ich weiß...es ist schwer den Blick von mir zu lassen..." Das Gesicht der Rothaarigen verzog sich augenblicklich zu einem Schmollgesicht.
 

"Bild dir ja nichts ein...Ich will dich nur nicht nach Hause tragen, denn du wiegst sicher ne Menge." "Ich sagte doch, dass mir nichts fehlt. Und hey..ich bin federleicht!"

"Netto-kun...Wir sind da!" unterbrach der Rockman, der den nächsten kleinen Streit bereits vorausahnen konnte.
 

Hektisch sprangen Meiru und Netto hoch und kämpften sich durch die Menschenmassen nach draußen. Etwas erschöpft lehnten sich die beiden Teenager an eine Wand und atmeten tief durch, bevor sie sich weiterhin auf den Weg machten. "Siehst du, Meiru. Da sieht man mal wozu ein Navi alles gut sein kann." "Jetzt muss es nur noch einmal schaffen, dich rechtzeitig zu wecken,...aber ich glaube diese Aufgabe ist eine neue Herausforderung für die ferne Zukunft.." stichelte das rothaarige Mädchen ein wenig und ging voraus. Mit einem schmolligem Gesicht und ein wenig rot um die Wangen folgte ihr der Braunhaarige und brummte "Gar nicht wahr...er ist halt zu leise"
 

Glücklicherweise waren die Sciencelabs nicht allzu weit entfernt, sodass sich auch dieser kleine Streit schnell von selbst beendete. Zu beider Überraschung herrschte heute eine große Hektik in dem Gebäude, das normalerweise kaum einen Menschen nachweisen konnte. Aber heute liefen ihnen unzählige junge und ältere Frauen und Männer in weißen Kitteln und Kaffeebechern entgegen.
 

Scheinbar war etwas Großes passiert und dass hieß nicht unbedingt, dass es etwas Gutes war. Gezielt schlugen sich der Junge und das Mädchen erneut durch die Menschenmassen und erreichten schließlich das Büro, dass er ausschließlich für sich und seine Unordnung nutzte, von Hikari-hakase bzw. Nettos Vater.
 

Schon von draußen konnten sie hören, dass er scheinbar nicht allein war "Was? Ein Virus mit so einem Level? Ausgeschlossen!" murmelte eine andere vertraute Stimme. "Die Skala zeigte Level 250-270!" betonte Yuuichiro ernst. Netto platzte aufgeregt in den Raum hinein. Die Vorstellung von einem Virus, einem einfachen Virus mit so einer Kraft ließ ihn gleichzeitig erzittern, aber auch vor Aufregung irgendwie erfreuen.
 

Erstaunt setzte sich der Wissenschaftler auf, als er den Jungen hereinstürmen sah "Netto! Du bist schon wach und auf den Beinen? Solltest du dich nicht lieber schonen...immerhin ist dein Arm verstaucht und du hast Kratzer.." Doch der Braunhaarige winkte nur gelassen ab. "Ich bin okay. Aber ist das wirklich wahr? Ein Virus mit einem Level über 250? Das ist doch Wahnsinn!"
 

"Leider ja..." erklärte sein Vater mit einer ernsten Tonlage. "Und wir befürchten sogar, dass eine Masse von noch stärkeren Wesen auf und wartet...Die Viren werden von mal zu mal stärker." "Nicht mal du und Enzan-kun hättet eine Chance...wenn der Junge überhaupt gefunden wird.." erklang die Stimme von vorhin erneut und erst jetzt bemerkte Netto wer es war.
 

"Mejin-san? Was machen sie denn hier?" Der braunhaarige Mann mit blauer Fliegerbrille, ging auf den Jungen zu und legte seine Hand auf seine Schulter. "Keine Zeit für Formalitäten und Erklärungen, Netto-kun...Eins steht fest. Wir müssen was tun und das so schnell wie möglich! Und dazu müssen wir erst Enzan-kun finden..."
 

"Das trifft sich gut...aus dem Grund sind wir nämlich hier." Kam auch Meiru wieder zu Wort, die sich nach einem kurzen Zögern zu dem Trupp gesellt hatte. "Wir haben nämlich möglicherweise eine Spur..." erklärte Netto stolz und stemmte die Hände in die Hüften. "X!" murmelten er und sein Vater wie aus einem Mund und Netto schaute den Wissenschaftler verwirrt an. "Hör zu Netto...Es klingt zwar etwas seltsam, aber als ich neulich, nach diesem Zwischenfall bei einer eurer Missionen Enzans Daten in Crossfusion untersucht habe und sie mit den Daten von diesem weiblichen Navi, die Blues für mich gesammelt hatte, verglichen habe...stimmten sie fast überein..."
 

Meiru und Netto schluckten gleichzeitig. "was heißt das..?" murmelte der Braunhaarige verwirrt. "Ich weiß es nicht genau...Nur dass die zwei wohl irgendwas gemein haben und das das sicher kein Zufall ist..."
 

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Beinahe 10 Meter hoch und mindestens 5Milliarden Yen teuer, war Yais neuer Hightechcomputer. Jede Funktion, jedes erhältliche Teil, jedes Programm auf der Welt hatte dieser Rechner in sich. Wie konnte man eine Person schneller ausfindig machen, als mit so einem Gerät?
 

Der Blondschopf überflog die tausenden Daten, die an ihr vorbeiliefen und versuchte kein Detail auszulassen. Wenn es nämlich sein müsste, würde sie halt Enzan auf eigenen Faust wieder finden. Auf die Polizei war sowieso schon lange kein Verlass mehr und sie konnte diese Unsicherheit nicht länger ertragen.
 

Glücklicherweise, war sie ja die Tochter eines Mannes, der ein Experte auf dem Gebiet des Programmierens war und kannte sich somit selbst ein wenig in diesem Gewerbe aus. Nicht umsonst konnte Gabcom, dem Ijuuin Imperium beinahe das Wasser reichen. Zumindest wenn es um die Finanzen ging. Allerdings zeigten sie auch ihren Reichtum ein wenig, denn wozu hat man Geld um es, wie IPC, nur zu stapeln?
 

So war es auch nicht verwunderlich, dass das Personal auch höchste Qualitäten aufweisen musste und eine gewisse Fachkompetenz in allen möglichen Bereiche aufweisen musste. Sei es das Zubereiten einer perfekten Erdbeermilch oder das Lenken eines Unterseebootes.
 

Zehn junge Damen hatten sich für das Haus Ayano-kouji nach langer Auslese endgültig klassifizieren können und halfen der jungen Firmenerbin in allen Tätigkeiten. So auch in dieser.
 

Eifrig flogen die Finger, klappernd über die Tastaturen des Super-Computers und immer mehr Daten erschienen auf den Bildschirmen, die langsam eine Spur bildeten. "Yaito-sama...Wir haben den Standort ermittelt!" rief plötzlich eine der Frauen und sofort sprang Yai aus ihrem Ledersessel und warf einen hoffnungsvollen Blick auf den Monitor, der die Stelle mit einem rot blinkendem Kreuz markierte.
 

Skeptisch musterte sie den Punkt immer und immer wieder, dann schüttelte sie eifrig den Kopf. "Blödsinn! Das ist ausgeschlossen. Da kann er nicht sein." Fluchend schlug sie mit ihren kleinen Fäusten, die trotz der minimalen Größe niemand gerne in seinem Gesicht spüren wollte, auf den Apparat und versetzte ihm noch einen zusätzlichen Fußtritt.
 

"Das ist sein Zuhause! Glaubt ihr allen ernstes er ist zuhause, wenn er entführt worden ist?" murrte sie lauthals "Vielleicht hat er ja die Entführer auch noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen, hm?" Schnaubend vor Ärger und gleichzeitiger Enttäuschung setzte sie sich wieder und seufzte. Technik machte doch wirklich nur Ärger.
 

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Blues stand noch immer in Angriffsstellung. Aufmerksam verfolgte er jede kleinste Bewegung um sich herum. Etwas war seltsam. Hunderte, nein sogar tausende Viren stürmten an ihm vorbei, doch nicht ein Einziger setzte zum Angriff an. Als wäre er Luft für sie oder ohne irgendeine Bedeutung.
 

Doch obwohl dieses Verhalten sehr verdächtig war, lenkte er sein Augenmerk hauptsächlich auf etwas anderes. Mitten in der strudelartigen Navimasse die scheinbar aus dem Nichts auftauchte, war etwas. Etwas Mächtiges und unbeschreiblich Kraftvolles. Und er wusste was es war. "Ich habe sie gefunden..." murmelte er und verengte die Augen unter seinem Visor.
 

Seine Vermutung war also richtig gewesen, dass er diesen Navi am ehesten im Undernet finden würde. Gelassen wie immer, ein Bein über das andere geschlagen, wurden die Konturen der roten, ihm äußerlich so ähnlichen Navidame, sichtbar. Aber nicht nur sie tauchte wie aus einem dunklen Schatten wieder vor ihm auf.
 

Wie auf einem zahmen Pferd, saß X auf einem riesigen Virus, dessen Hülle eines Wolfes glich, nur dass statt Fell sein gesamter Körper mit einem schwarzen, leicht schimmernden Metall überzogen war und seine Augen eine öde Leere ausstrahlten.
 

Knurrend visierte es den Silberhaarigen, der offensichtlich ein Feind seiner Herrin war, mit seinen rötlich glühenden Augen an und spreizte aufgeregt seine blutroten Schwingen, die aus seinem Rücken ragten, wartete aber darauf dass es den Befehl zum Angreifen erhielt.

Sanft streifte X über den Kopf des Virus und setzte ein spitzbübisches Grinsen auf.
 

"Ganz ruhig, mein Kleiner...Wir wollen doch unseren Gast nicht verschrecken." Endlich hob sie ihren Kopf und sah zu Blues auf "Ist es nicht süß? Ein Virus der ein solches hohes Level aufweist, dass er dich nur mit einem einzigen Schlag pulverisieren könnte, wenn er wollte...oder besser gesagt: wenn ich es so wollte." Doch obwohl sich der Silberhaarige durchaus bewusst war, dass diese Behauptung wohl wirklich stimmte, zeigte er keine Spur von Angst.
 

Ernst und schweigend sah er sie durchdringend an. "Was ist los?" fragte sie schließlich, als das Schweigen endlos zu werden schien und endlich bewegte der rote Navi seine Lippen. "Wo ist er?" zischte er und obwohl X genau wusste, wen er suchte, spielte sie erneut die Unwissende. "Wer denn?" entgegnete sie trocken, setzte aber gleich wieder ein Lächeln auf. "Vermisst du etwa jemanden?"
 

Innerlich kochte Blues bereits. Jetzt war er vollkommen überzeugt, dass sie für Enzans Verschwinden verantwortlich war. Krampfhaft ballte er die Fäuste, versuchte aber ruhig zu bleiben. "Enzan Ijuuin! Was habt ihr mit ihm gemacht?!" "Ah...DER!" sagte sie so verwundert, als hätte er grade die Lösung für ein Quiz gesagt, bei dem sie die Antwort vermutet hatte und sie nur nicht rechtzeitig gesagt hat.
 

Leichtfüßig sprang sie von dem Rücken des Virus und ging graziös auf den männlichen Navi zu. Selbst von der Größe her glich sie ihm auch benahe. 2 Schritte vor ihm machte sie halt und tippte mit ihrem Zeigefinger auf seine Stirn. "Das weiß ich auch nicht.." murmelte sie frech und in sekundenschnelle hatte sie bereits Blues Langschwert unter der Kehle.
 

"Versuch mich nicht zu verarschen! Wo ist er!" fauchte er und merkte selbst, wie seine Stimme vor Wut zitterte. "Was für ein Ausdruck...und auch noch vor einer Frau. Du hast keinerlei Manieren." Mit einer flinken Bewegung zerbrach sie das Schwert mit lediglich zwei Fingern und die rötlichen Scherben bedeckten klirrend den Boden.
 

Ehe er irgendwie darauf reagieren konnte hatte sie ihn schon zu Boden geworfen und sich erneut auf den Rücken der virtuellen Bestie geschwungen, die seine Herrin mit leicht gesenktem Kopf Platz nehmen ließ. Noch einmal warf sie dem roten Navi, der sich langsam und zornig wieder aufsetzte, einen Blick zu. "Er ist ausgebüchst...ich weiß es also tatsächlich keineswegs. Aber eins kann ich dir versprechen..."
 

Ihr Blick verfinsterte sich und hatte doch etwas Schadenfreudiges in sich. "Du wirst ihn früher oder später näher sein, als du dir das ausmalen kannst..." Das Virus wandte dem "kleinen Gegner" den Rücken zu und verschwand schwerfüßig in einem dunklen Riss, der sich auf einmal über den Boden ausbreitet und nachdem er beide Gestalten verschluckt hatte, wieder verschwand.
 

Blues sah noch einige Zeit ins Leere. Diese erbärmliche Niederlage zeigte ihm noch deutlicher, wie er Enzan als Operator brauchte. Plötzlich stutzte er. Was hatte sie gesagt? Er war ihnen entkommen? Wollte sie ihn nur hintergehen? Es machte nicht den Eindruck.

Er hatte sowieso keine Wahl...Er musste zurück und es selbst überprüfen.
 

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Im Schrank war er nicht und auch nicht unter dem Bett im Gästezimmer. Weder in Nettos Chaosraum, noch in der Badewanne. Dekao brummt langsam ein wenig frustriert. Hatte es der Weißhaarige tatsächlich geschafft sich unbemerkt aus dem Staub zu machen?
 

Schon seit Stunden durchkämmte er das Haus der Hikaris und konnte ihn noch immer nicht finden. Das konnte nicht sein, denn seine Lieblingsweste und die geradezu Egoismus ausstrahlende grüne Armyhose lagen ordentlich auf der Waschmaschine. Und nackt oder nur in Boxershorts würde sich der Herr doch sowieso nicht aus dem Haus trauen. Oder wollte er ihn linken?
 

Ihm nur vorgaukeln, dass er sich hier aufhielt und in Wirklichkeit saß er gemütlich zuhause und beobachtete durch eine Kamera seine Aktionen lachend. Die Röte des Zorns stieg dem Dicken ins Gesicht. Würde seine Theorie stimmen, und es war offensichtlich, dass sie stimmte, denn er irrte sich hauptsächlich nie, hätte er also den ganzen Weg umsonst gemacht.
 

Nettos Haus war zwar nur ca. 100m von seinem entfernt, aber ein Weg umsonst war eben ein Weg umsonst und da spielte es keine Rolle, wie weit weg er doch war. Und Enzans Villa, die vor Reichtum sicherlich nur so strotzte lag am anderen Stadtrand.
 

Aber wenn er sich dachte, so eine kleine Behinderung würde ihn erschüttern, hatte sich der Möchtegern-Millionär gehörig in den Finger geschnitten. Glücklicherweise hatte er, der genialste aller Genialen, seinen Cityroller mitgenommen und würde so in Windeseile und ohne irgendwelche Anstrengung zu seinem Ziel gelangen. Damit hätte er sicherlich nicht gerechnet.
 

Neu motiviert schwang der Dicke sich auf seinen Roller, der elegant in sich zusammenbrach, als die Masse aufs Leichtmetall traf, was wohl eher ungeplant war. Sicher hatte dieser hinterhältige Weißling es von einem seiner Diener ansägen lassen. was anderes war ganz ausgeschlossen, denn Niemand war so schlank und wohlgeformt wie er.
 

Nettos Sticheleien, er sei zu dick, waren doch nur Neid und Eiersucht auf seine tollen Muskeln. Natürlich konnte jemand der nur Spaghettiarme hatte und nicht mal in der Lage wäre einen Sack Kartoffeln zu heben, nur neidisch auf diese Kraft werden. Er würde sich vor den anderen wichtig machen und ihn dabei versuchen zu beleidigen. Was natürlich auch unmöglich war, denn er war kein kleiner Waschlappen, der sich von so was unterkriegen lassen würde.
 

Möge Netto behaupten er sei fett und möge Enzan sich einbilden, er könnte ihn bremsen. Beide hatten Unrecht und er würde es ihnen schon noch beweisen. Entschlossen packte Dekao das zerstörte und manipulierte Fahrzeug unter den Arm und machte sich nun zu Fuß auf dem Weg. Nichts würde ihn aufhalten!
 

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"Junger Herr? Junger Herr, alles in Ordnung?"

Der Weißhaarige riss die Augen auf und setzte sich ruckartig auf. Er merkte wie ihm der Schweiß von den Wangen herunter floss und wie sein Herz noch immer hektisch pochte.
 

Erst jetzt bemerkte er wo er sich befand. Das hier war sein Zimmer zuhause. Das konnte nicht sein. War er nicht eben noch ganz wo anders? War das etwa ein Traum gewesen?

"Junger Herr?" kam wieder diese Stimme an sein Ohr und er schaute auf.
 

Neben seinem Bett, leicht über ihn bebeugt, stand Matsuda. Matsuda war schon lange ein Freund der Familie gewesen und kannte Enzan schon von klein auf. Mittlerweile war er, zusammen mit einem anderen jungen Mann, so etwas wie der Bodyguard des Jungen geworden und war neben Blues die einzige Person gewesen, zu der der Weißhaarige eine Sympathie entwickelt hatte.
 

Nun stand der junge Mann mit kurzen pechschwarzen Harren und den ebenso dunkeln Augen wie sein Vater sie hatte, welche jedoch eine größere Wärme ausstrahlten, vor ihm und fragte nach seinem Wohlbefinden.
 

Ein kleiner Schmerz der durch seine Hände wich versicherte ihm, dass er tatsächlich nicht schlief. Als er zu ihnen hinunter sah, bemerkte er, dass die in Bandagen gewickelt waren.

"Wo bin ich..." murmelte er, als suchte er eine Bestätigung.
 

"Zuhause...Enzan-kun. Sie sind zuhause in ihrem Zimmer." Erklärte der Schwarzhaarige und legte seine Hand prüfend auf die Stirn des Jungen, der immer noch irritiert in seinem Bett saß. "Euer Vater hat euch gestern Heim gebracht und ihr ward in einem sehr bedauerlichen Zustand, also ruht euch lieber noch eine Weile aus."
 

Enzand Augen blitzten aus. Er konnte sich noch schwach an gestern erinnern, an seine Flucht und die verlassene Stadt. Leider schienen auch diese Ereignisse geschehen zu sein. Aber im selben Augenblick ging ihm ein weiterer Gedanke durch den Kopf "Blues..." schrie es schon beinahe aus ihm heraus und er griff nach seinem roten PET welches neben ihm auf dem Schreibtisch lag.
 

"Blues!" wiederholte er noch einmal lauter, doch der Monitor des Gerätes blieb leer. "Wo ist er?!" hauchte der Weißhaarige und merkte wie kurzatmig er noch war. Matsuda schüttelte langsam den Kopf. "Ich weiß es leider nicht, junger Herr. Aber er wird sicher wieder bald auftauchen...Ruht euch lieber etwas aus. Ihr seid noch schwach.." ergänzte er mit einer mitleidigen Mine.
 

Aber wie sollte er sich ausruhen? Er war zwar wieder zurück, aber von Blues fehlte nun jede Spur. "Wo ist Vater...?" entgegnete Enzan trocken und setzte sich vorsichtig auf, ohne auf die Worte des jungen Mannes einzugehen.
 

"Bitte, junger Herr..." setzte der Schwarzhaarige noch einmal an, doch als er merkte, dass es erfolglos war und Enzan sich trotz seiner Bitte noch immer mühsam aufrichtete, gab er schließlich nach. "Im Arbeitszimmer..." Ohne sich noch einmal umzusehen ging der Weißhaarige festen Schrittes aus seinem Zimmer, in den langen Korridor an dessen rechter und linken Seite unzählige Zimmertüren verteilt waren.
 

Doch immerhin lebte er schon so lange in diesem Haus, dass er blind alle 80 Zimmer bequem voneinander unterscheiden konnte und so problemlos die Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters finden würde. Die einzige Behinderung war sein Blick, der noch immer nicht besonders scharf zu sein schien.
 

Matsuda blieb ihm dicht auf den Fersen, aus der Befürchtung der doch noch sehr junge Herr und zugleich Freund, könnte jeden Augenblick zusammenbrechen. Und damit könnte er tatsächlich Recht haben, da jeder noch so kleine Schritt des Weißhaarigen war, sichtbar wacklig und schwach.
 

Doch zu viele Fragen drängten sich dem Jungen in den Kopf, um sich zu entspannen und zu erholen. Wo war Blues? War diese weißhaarige Frau wirklich seine Mutter? Und wusste Vater von der ganzen Sache? Immerhin war er dort gewesen. An einem Ort, denn wohl niemand mehr besuchte oder gar finden konnte. Wie passten die Puzzleteile zusammen. Er würde ihn zur Rede stellen, wenn es auch seinen letzten Atemzug kosten würde...
 


 

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Schlusswörtchen:
 

Na wer hätte das gedacht? Dekao scheint der Erste zu sein, der Enzan findet.

Auch wenn er es nur dem puren Zufall und seiner Einbildung zu verdanken hat. *g*

Aber ob er zu seinem Liebes-Kampf kommt, ist hier die Frage...
 

"Hakase" heißt natürlich so was wie Doktor im wissenschaftlichen Sinne, um unser Fremdwörterbuch mal wieder etwas zu erweitern. ^^

Und Matsuda passte mir einfach gut als Name für den einen Bodyguard von Enzan *g*

Finde ihn ja eigentlich ganz niedlich~
 

(Enzan:*seufzt* Ob ich je wieder fit werde...?

Dekao: Ob ich dich jemals bekämpfen werde..?

Enzan: Ich glaube meine Chancen stehen da besser ^^")
 

Noch mal viiielen Dank für die Kommis ^^

Sie versüßen mir immer meinen tag ein wenig *g*

Bis bald~

Eure Mahado



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Civa
2010-01-28T14:34:41+00:00 28.01.2010 15:34
Hach, wieder einmal sehr spannend
Von: abgemeldet
2007-01-14T03:08:20+00:00 14.01.2007 04:08
Hey Mahado! Lass mich dir deinen Tag noch etwas mehr versüßen! ^^ Also, das Kappi war wie immer einwand frei! Dekao's Gedankengänge sind der Hammer, als das Borzusammen brach, herrlich. ^^
X ist mir sehr sympatisch. Obwohl sie eine der bösen ist, aber vieleicht ja gerade deshalb...
Von: abgemeldet
2005-05-19T12:27:24+00:00 19.05.2005 14:27
Sorry das ich solange keine kommis mehr geschrieben hab!Aber jetzt bin ich wieder da!:D
Ich wollt sagen das es alles wieder mal perfekt war.Da is echt für jeden was dabei!
Ps:Du hast mir ja mal ne ENS geschickt wo man ein paar Bilder von Rockman EXE finden kann.kannst du mir vielleicht auch mal den genauen Link sagen von dem die Chara Bilder sind?Die find ich alle nähmlich soooooooooo sweet!XD
Oder vielleicht kannst du mir sagen was du unter google eingegeben hast?Ich danke dir jetzt schonmal und mach weiter so mit deiner FF!;)
Bye!
Von:  Venka
2005-05-18T05:35:46+00:00 18.05.2005 07:35
^^
Jetzt hab ichs gelesen! Und ich will mehr!

Du hast doch jetzt frei, da kannst du schreiben wenn wir grade net spielen ^.~

Oder mich konsultieren, wenn du Probleme hast. ^^
Von: abgemeldet
2005-05-17T16:14:07+00:00 17.05.2005 18:14
manno war das mal wieder ober ober cool.
Ich bin fast von Stuhl gefallen.
Von:  duked
2005-05-17T15:01:29+00:00 17.05.2005 17:01
Diese Fanfic hat alles, was man sich wünschen kann. Spannung, Aktion, Humor ,Romantik und ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Also was will man mehr als eine schnelle Fortsetzung.
Von:  Venka
2005-05-17T14:03:47+00:00 17.05.2005 16:03
keine Idee?
Nich verzagen, Venka fragen!

Ich les es morgen früh auf Arbeit ^^


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