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Weihnachtsengel

von

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Loneliness

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O Weihnachtsengel O

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Autor: Ju-chan

Teil: 4 / 8

Abgeschlossen: ja

Fandom: Original

Warnung: depri, sap

Disclaimer: Mal wieder alles meiner Fantasie entsprungen!
 

Kommentar: Sooo, da Animexx gestern bei mir gestreikt hat *brumm* lad ich erst heut meine Weihnachtsstory für dieses Jahr hoch. Hoffe, dass sie heute, am 24.12., noch online geht, wenn nicht, dann halt am 1. Feiertag!
 

Ich wünsche allen ein schönes Fest!
 

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Loneliness

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Als Simon die Augen wieder aufschlug, wurde er von der grellen Sonne geblendet, die durch sein Dachfenster herein schien. An ihrem Stand konnte er die Zeit auf etwa 10 Uhr schätzen.

Quietschend streckte er sich.

Sein Kopf fühlte sich heute schon viel klarer an als gestern und zufrieden musste er feststellen, dass dies seine erholsamste Nacht seit langem gewesen war.

Wie jeden Morgen erhob er sich, öffnete das Dachfenster, um die frische Winterluft hinein zu lassen, und trat dann in sein Wohnzimmer.

Für einen Moment blieb er verblüfft stehen. Auf seiner Couch lag ja jemand, den er fast schon wieder vergessen hatte. Doch mit dem Anblick des kleinen, blonden Engels kamen auch die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück und Simon musste ob des warmen Gefühls in sich schon wieder lächeln.

Leise schlich er näher an den anderen heran und hockte sich vor die Couch.

Ricks Augen waren noch geschlossen und sein Atem ging gleichmäßig. Anscheinened schien er noch fest wie ein Murmeltier zu schlafen.

Das blonde Haar lag gefächert auf dem Kissen und umrahmte das zarte Gesicht sanft. Auf den rosigen Lippen lag ein leichtes Lächeln und Simon konnte sich gerade noch beherrschen, seine Lippen nicht auf die des anderen zu drücken.

Rick sah so verführerisch aus, so unschuldig, wie er dort lag und schlief wie ein kleines Kind.

Simon unterdrückte ein Seufzen. Gepeinigt schloss er die Augen und zwang sich, tief durchzuatmen. Auch wenn er spürte, dass er diesem Jungen von Sekunde zu Sekunde mehr verfiel, er durfte es nicht.

Entschlossen, sich ein wenig zusammen zu reißen, öffnete er wieder die Augen... und sah in die schönsten, die er je gesehen hatte, so braun wie Schokolade...

Für einen schier endlosen Moment erstarrte er. Doch dann wurde ihm klar, dass Rick ihn gerade dabei erwischt hatte, wie er ihn beobachtete, und für einen Augenblick hatte er Angst, dass der andere seine Gedanken lesen konnte.

Erschrocken prallte Simon zurück, verlor prompt das Gleichgewicht und landete etwas unsanft auf seinem Allerwertesten.

Doch Rick schien sein Verhalten nicht wirklich zu beachten. Langsam richtete er sich ein wenig auf und strahlte seinen Gastgeber an.

"Guten Morgen!"

"Gu-uten Morgen!", stotterte Simon hilflos und wurde rot wie eine Tomate. Eilig erhob er sich wieder vom Boden und räusperte sich unwohl. "Gut geschlafen?"

Rick nickte kräftig und ließ sich dann wieder auf das Kissen sinken um sich ausgiebig zu strecken und dabei wohlig zu stöhnen.

Simon, der dieses Schauspiel - und es war ein Schauspiel - beobachtete, wurde schon wieder warm und als er sah, wie Ricks T-Shirt ihm bis zum Bauchnabel hochrutschte, war ihm klar, dass dieser das mit Absicht machte. Anders kann es gar nicht sein, schnaubte er innerlich, niemand streckt sich so verführerisch ohne es zu wissen.

Etwas beschämt wandte er sich um. Nicht, dass er noch auf dumme Gedanken kam. Barfuß tapste er in die Küche und schauderte kurz, als er die kalten Fliesen dort betrat. Doch die plötzliche Kälte schaffte es auch, seinen Kopf ein wenig zu klären.

Immer noch etwas verwirrt begann er, Milch aus dem Kühlschrank zu holen und diese aufzukochen.

Müßig hing er seinen Gedanken nach, bis ihn das aufgeregte Quietschen von Rick grob in die Realität zurück holte.

"Es hat geschneit!"

Simon verdrehte die Augen, ob der kindlichen Freunde, die diese einfachen Worte verströmten... musste aber doch lächeln.

Ja, der Kleine war definitiv süß.

"Noch nie Schnee gesehen?", fragte Simon spöttisch, während er die Milch in zwei Tassen goss und dann wieder zu Rick ins Wohnzimmer trat.

Dieser stand am großen Fenster und schaute begeistert nach draußen. Als er Simon hinter sich hörte, drehte er sich schwungvoll um und meinte grinsend:

"Doch, aber da wo ich herkomme, gibt es nicht ganz soviel davon!"

Simon trat langsam neben Rick, ließ seinen Blick aber nicht von ihm weichen. Spöttisch hob er eine Augenbraue.

"Lass mich raten, ihr bei euch im Himmel schickt den ganzen Schnee zu uns runter und habt dann selbst nix davon?!"

Rick wurde augenblicklich rot, kicherte dann aber kurz und streckte Simon fröhlich die Zunge raus.

Und wieder mal konnte Simon spüren, wie sein Herz begann aufgeregt zu pochen. Die unbefangene Art des anderen schien ihn schier wahnsinnig zu machen.

Um sich abzulenken richtete nun auch er seinen Blick nach draußen... und Rick hatte Recht. Es lag Schnee. Sogar eine ganze Menge davon. Dazu schien die Sonne und der Himmel war klar. Es war mit Abstand der schönste Wintertag, an den Simon sich erinnern konnte.

Eine sanfte Berührung an seinem Arm, ließ ihn wieder neben sich blicken.

Auch Rick hatte seinen Blick wieder nach draußen gewandt, stand nun aber so, dass sich ihre Arme leicht berührten.

Einerseits hatte Simon das dringende Bedürfnis seinen Arm wegzuziehen, denn das Verlangen nach mehr Berührungen, das in ihm aufkeimte, machte ihm Angst, doch andererseits war diese leichte Berührung zu schön, um sich ihr zu entziehen. Also beschloss er alles so zu lassen, wie es war.

Mensch, Simon!, dachte er empört über sich selbst, was ist heute los mit dir? Du benimmst dich wie ein liebestoller Hund und dabei ist heute Weihnachten... schon vergessen, du magst Weihnachten nicht!

Etwas verstimmt über sein eigenes Verhalten löste er dann doch die Berührung, indem er sich umdrehte und wortlos wieder in Richtung Küche ging.

Kurz vor dem Durchgang zur Küche warf er einen Blick über die Schulter zu Rick, der immer noch hinaus blickte.

"Ich hab eben Milch aufgekocht. Falls du magst, kannst du gerne 'nen Kakao zum Frühstück trinken!", mit diesen Worten betrat er die Küche, griff nach seiner Milch, dem Kakao und ließ sich an der Küchentheke nieder.

Es dauerte gar nicht lange, da folgte Rick ihm in die Küche. Seine nackten Füße tapsten leise auf den Fliesen.

Auch er griff nach seiner Tasse und gesellte sich zu Simon.

"Magst du was essen?", fragte dieser, sobald sein Gast saß. Rick nickte sofort.

"Irgendwie schon..."

"Brot ist im Kasten dort und der Rest ist im Kühlschrank...", erkläre Simon kurz.

Leichtfüßig sprang Rick wieder vom Hocker und machte sich wortlos daran, sich etwas essbares zusammen zu suchen.

Still schweigend frühstückten sie, dann sah Simon seinen Gast fragend an.

"Und? Was hast du jetzt vor?"

Schulternzuckend leerte Rick seine Tasse Kakao.

"Ich weiß nicht, was ich mache. Wie sieht's bei dir aus? Wann schmeißt du mich raus?"

Simon blinzelte verwirrt. Ihn raus schmeißen? Warum sollte er das tun? "Na ja, du kannst bleiben, so lange du willst. Von mir aus auch bis morgen..."

Simon wurde rot. Er hoffte, dass seine Stimme sich bei seinen letzten Worten nicht zu hoffnungsvoll angehört hatte.

Rick schien für einen Augenblick zu überlegen, dann sah er Simon fast schon ein wenig traurig an. "Und du feierst Weihnachten echt allein?"

Simon musste schlucken. Warum hörte sich Ricks Stimme so mitleidig an? Was war schon an Weihnachten dran? Ein dummes Fest, wo Leute haufenweise Geld ausgaben, sich geschlagene drei Tage mit Essen voll stopften und so taten, als wenn alles okay wäre. Und was war nach Weihnachten? Da war alles wie davor...

Simons Blick verdüsterte sich. Nein, entschied er, Weihnachten ist nichts für mich.

Eine warme, sanfte Berührung am Arm ließ ihn erschrocken zusammen zucken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Rick sich erhoben hatte und nun neben ihm stand. Sein Blick war undefinierbar, strahlte aber eine gewisse Wärme aus, die in Simon das Gefühl auslöste, sich in die Arme des anderen zu werfen. Doch er hielt sich zurück...

Was ist nur los mit mir, fragte er sich missmutig. Warum sehe ich alles so negativ?

"Guck bitte nicht so...", kam es schwach von Rick. Und Simon konnte nichts dagegen tun, dass er sich angegriffen fühlte. Etwas unfreundlich schnappte er zurück:

"Wie guck ich denn?"

Auf Ricks Lippen schlich sich ein bitteres Lächeln. "Wie ein geprügelter Hund..."

Es war, als hätte jemand einen Eimer kaltes Wasser über Simons Kopf entleert. Im ersten Moment war er einfach geschockt ob dieser Worte, doch dann konnte er spüren, wie er wütend wurde.

Ruckartig erhob er sich und hatte schon eine böse Erwiderung auf der Zunge, als er sah, wie Rick ängstlich einen Schritt zurück wich... und seine Wut war die weggeblasen.

Wortlos griff er nach dem benutzen Frühstücksgeschirr und räumte es schweigend weg.

Ricks Worte hatten ihn innerlich zum Kochen gebracht, doch das schlimme waren gar nicht mal die Worte an sich gewesen. Nein, das Schlimme war, dass der andere mit ihnen Recht gehabt hatte.

Nur, weil das ein oder andere Jahr Weihnachten manche Dinge nicht ganz so gelaufen waren, wie sie es sollten, gab er keinem Weihnachtsfest mehr die Chance, schön zu werden.

Doch irgendwie war er zu stolz, um Rick gegenüber genau das zuzugeben. Verstimmt beschloss er, einfach nichts zu sagen. Doch Rick wollte es nicht auf sich beruhen lassen.

"Hey..." Vorsichtig trat er näher zu dem anderen, der ihm den Rücken zugewandt hatte, heran. "Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Nur weil du Weihnachten nicht magst, heißt das noch lange nicht, dass du den Tag wie eine Trauerfeier angehen musst!"

Als Simon auf diese Worte nicht reagierte, schlichen sich erneut warme Finger auf den nackten Arm des Größeren. Reglos blieben sie dort liegen und es war, als wenn sie Simon beruhigen würden.

Langsam drehte er sich zu Rick um und sah ihn traurig lächelnd an.

"Wahrscheinlich hast du Recht..."

Rick nickte bestimmt und strahlte seinen Gegenüber dann an.

"Komm, lass uns uns erst mal anziehen, dann entscheiden wir, was wir noch so machen."

Simon nickte und folgte Rick aus der Küche...
 

TBC



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